[0001] Die Erfindung betrifft einen Hohlraumboden umfassend eine Vielzahl von Hohlraumbodenplatten
auf der Basis von gips- oder calciumhydrosilikatgebundenem, gegebenenfalls faserverstärktem
Material, die in einem vorbestimmten Raster auf einer Ständeranordnung unter Belassung
von Aufnahmeräumen für Installationsleitungen aufgelegt sind, wobei die Ständeranordnung
aus einer Vielzahl von zueinander parallel entsprechend dem Raster angeordneten Reihen
von Auflagebalken besteht.
[0002] Üblicherweise werden bei Hohlraumböden, wie sie häufig in Verwaltungsbauten, im Ladenbau
etc. eingesetzt werden, Ständeraufbauten verwendet, auf denen Hohlraumbodenplatten
eines bestimmten Rastermaßes lose verlegt werden, um sie später wieder aufnehmen zu
können, wenn die in dem Hohlraum unter den Hohlraumbodenplatten befindliche Installation
erreicht werden muß. Der Ständeraufbau ist eine Metallprofilkonstruktion, die nicht
nur wegen des Zusammenfügens der einzelnen Teile einen erheblichen Arbeitsaufwand
erfordert, sondern auch schwierig zu nivellieren ist, so daß sich häufig Unebenheiten
und ein Wackeln der Hohlraumbodenplatten ergibt, letzteres insbesondere dann, wenn
die Hohlraumbodenplatten einmal entnommen und dann nicht wieder richtig herum eingesetzt
werden.
[0003] Es ist auch bekannt, Hohlraumböden unter Verwendung einer profilierten, Ständer bildenden
Folie und Fließestrich herzustellen, wobei letzterer sich automatisch nivelliert.
Jedoch sind hierbei die Installationen nicht mehr zugänglich und es ergibt sich eine
entsprechende Wartezeit, bis der Fließestrich getrocknet ist, bevor weitergebaut werden
kann.
[0004] Aus EP-A-0 377 263 ist ein Hohlraumboden der eingangs genannten Art bekannt, bei
dem die Aufständerung über Elemente erfolgt, die aus zwei parallelen, zueinander beabstandeten
Holzbalken gebildet werden, die durch ein Bodenbrett miteinander verbunden sind. Derartige
Elemente werden nebeneinander verlegt und durch Schwalbenschwanzverbindungen miteinander
verbunden. Dies stellt eine aufwendige Konstruktion dar. Wenn der Unterboden plan
ist, können derartige Elemente problemlos verlegt werden, jedoch ist bei Unebenheiten,
die man allgemein antrifft, die Horizontalausrichtung aufwendig, die Holzbalken sind
entsprechend oberkantig zu bearbeiten, bzw. zu unterlegen. Infolge zwischengelegter
Wärmeübertragungsplatten ist nur ein Teil der verlegten Installationen zugänglich.
[0005] Aus US-A-4 682 453 ist ein Hohlraumboden bekannt, dessen Hohlraumbodenplatten Stahlplatten
sind, die auf sich kreuzenden Metallprofilbalken auf planem Untergrund verlegt sind.
[0006] Aus DE-A-3 543 474 ist ein Hohlraumboden bekannt, der eine Aufständerung aus sich
kreuzenden Stützen besitzt, die Auflagerelemente tragen, so daß Hohlraumbodenplatten
zwischen die auf Ständern angeordnete Stützprofile auf den Auflagerelementen aufliegend
eingesetzt werden können. Hierbei können die Hohlraumbodenplatten auch in einer Richtung
halbes Rastermaß besitzen. Diese Konstruktion ist jedoch sehr aufwendig zu installieren
und zu nivellieren.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hohlraumboden der eingangs genannten Art zu schaffen,
der einfach und schnell zu installieren ist, wobei eine leichte Zugänglichkeit zu
Installationsleitungen trotz großen Rastermaßes für die Hohlraumbodenplatten ermöglicht
wird.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die aus mineralischem Material bestehenden
Auflagebalken über Mörtel nivelliert und die Hohlraumbodenplatten trassenförmig zumindest
in einer quer zur Längsrichtung der Auflagebalken verlaufenden Richtung Hohlraumbodenplatten
vom halben Rastermaß in der sich in Längsrichtung der Auflagebalken erstreckenden
Richtung eingesetzt sind.
[0009] Für die Verlegung verwendete Auflagebalken können einfach und schnell über die Mörtelauflage
verlegt und nivelliert werden (Betonböden, auf denen Hohlraumböden installiert werden,
haben häufig Abweichungen bis zu einigen Zentimetern von der Horizontalen). Hierdurch
und durch das vorzugsweise vorgenommene Verspannen der Hohlraumbodenplatten mit den
Auflagebalken ergibt sich eine ebene, horizontale Fläche und ferner ein erhöhtes Tragvermögen.
Dadurch, daß Hohlraumbodenplatten vom halben Rastermaß in zumindest zwei zueinander
senkrechten Richtungen trassenartig verlegt vorgesehen sind, kann ein relativ großes
Rastermaß verwendet werden, da Installationen über die trassenförmig verlegten kleineren
Hohlraumbodenplatten ohne weiteres zugänglich sind, während die größeren Hohlraumbodenplatten
nicht angehoben werden müssen. Es ergibt sich eine hohe installationstechnische Erschließung
und Flexibilität in der Nutzung. Außerdem kann die gewünschte Brand- und Schallabschottung
gewährleistet werden.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0012] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Draufsicht auf einen Hohlraumboden.
[0013] Fig. 2 zeigt ausschnittweise eine Seitenansicht eines Hohlraumbodens mit unterschiedlichen
Ausführungsformen von Auflagebalken.
[0014] Fig. 3 zeigt ausschnittweise einen Seitenansicht eines Hohlraumbodens einer unterschiedlichen
Ausführungsform.
[0015] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Hohlraumbodens in Seitenansicht.
[0016] Gemäß Fig. 1 umfaßt der dargestellte Hohlraumboden eine Vielzahl von rechteckigen
Hohlraumbodenplatten 1 vorbestimmter Größe, die einem vorbestimmten Rastermaß von
beispielsweise 120 cm x 60 cm des Hohlraumbodens entspricht. Die Hohlraumbodenplatten
1 aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material, etwa Gipsfaserplatten oder
gegebenenfalls faserverstärkte Calciumhydrosilikat-gebundene Platten, sind auf Auflagebalken
2 aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material, beispielsweise demselben Material
wie die Hohlraumbodenplatten 1, verlegt. Die Auflagebalken 2 sind in zueinander parallelen,
beabstandeten Reihen entsprechend dem Raster auf einer Mörtelunterlage 3 verlegt,
wobei letztere zum Nivellieren der Auflagebalken 2 dient. Die Hohlraumbodenplatten
1 liegen somit nur mit zwei gegenüberliegenden Randbereichen auf den Auflagebalken
2 auf.
[0017] Anstelle einer Mörtelunterlage 3 kann auch eine nivellierende Mörtelauflage auf der
Oberseite der Auflagebalken 2 aufgebracht werden.
[0018] Die Auflagebalken 2 sind zweckmäßigerweise als insgesamt im Schnitt rechteckige oder
vorzugsweise U-förmige Hohlbalken ausgebildet, wobei insbesondere an ihrer Oberseite
bzw., wenn eine Unterseite vorhanden ist, (auch) an der Unterseite (nicht dargestellte)
Löcher zwecks Gewichtsersparnis vorgesehen sind (die U-förmigen Auflagebalken 2 können,
wie dargestellt, nach unten oder oben offen verlegt werden). Außerdem können seitliche
Durchtrittsöffnungen für Installationsleitungen 4 vorgesehen sein, die bei Nichtgebrauch
durch entsprechende Einsätze, mit Mörtel od.dgl. verschlossen werden können.
[0019] Zusätzlich ist zumindest in der quer zur Längsrichtung der Auflagebalken 2 verlaufenden
Richtungen eine Trasse aus quadratischen Hohlraumbodenplatten 5 vom halben Rastermaß
(60 cm x 60 cm) eingesetzt, um im Bereich dieser so gebildeten Trasse ein leichtes
Öffnen des Hohlraumbodens und damit eine Revision oder Reparatur von Installationsleitungen
4 oder eine Umverlegung hiervon od.dgl. zu ermöglichen, ohne daß die Hohlraumbodenplatten
1 vom Rastermaß entfernt werden müssen, da hierdurch zu allen Kanälen 6 zwischen den
Auflagebalken 2 Zugang ermöglicht wird.
[0020] Gegebenenfalls kann eine zusätzliche Trasse aus Hohlraumbodenplatten 5 parallel zu
der erwähnten Trasse und ferner gegebenenfalls eine Trasse aus Hohlraumbodenplatten
5 senkrecht zu der erwähnten Trasse vorgesehen sein, wobei letztere bei Vorhandensein
der beiden parallelen Trassen diese miteinander verbindet. Um insgesamt im vollen
Rastermaß zu bleiben, können jeweils zwei zueinander beabstandete Trassen von Hohlraumbodenplatten
5 oder ein Trasse aus zwei benachbarten Reihen von Hohlraumbodenplatten 5 vorgesehen
werden.
[0021] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform sind im Stoßbereich von zwei Reihen
aus Hohlraumbodenplatten 1 zwei benachbarte Reihen von Auflagebalken 2 vorgesehen,
die hierbei bei gleicher Auflagefläche für die Hohlraumbodenplatten 1 entsprechend
schmaler ausgebildet und damit entsprechend länger sein können.
[0022] Die Hohlraumbodenplatten 1, 5 werden mit den Auflagebalken 2 beispielsweise durch
Schrauben, Nageln oder Kleben verspannt und bilden dadurch eine einheitliche nivellierte
Tragfläche, wobei insbesondere noch eine Verspachtelung der Fugen zwischen den Hohlraumbodenplatten
1, 5 vorgenommen werden kann.
[0023] Auf der so gebildeten Fläche kann irgendein Bodenbelag, etwa ein Teppichboden, Keramikfliesen
od.dgl. verlegt werden. Entsprechend dem Rastermaß auf dem Hohlraumboden aufgeständerte
Ständer 7 dienen zum Tragen von Zwischenwänden 8.
[0024] Gemäß Fig. 3 können die Auflagebalken 2 an ihrer Oberseite auch eine sich in ihrer
Längsrichtung erstreckende, sich insbesondere nach oben konisch erweiternde Nut 9
aufweisen, die zwei benachbarte, abwärts gerichtete Vorsprünge 10 von benachbarten
Hohlraumbodenplatten 1 oder 5 aufnimmt, wobei die Vorsprünge 10 korrespondierend zu
der halben Nut 9 ausgebildet sind.
[0025] Die Auflagebalken 2 können auch als Metallprofile ausgebildet sein.
[0026] Die Höhe der Auflagebalken 2 richtet sich nach der für den Hohlraumboden vorgesehenen
Höhe.
[0027] Zur verbesserten Trittschallschottung kann unter der Mörtelauflage 3, zwischen der
Mörtelauflage 3 und dem Auflagebalken 2 oder zwischen dem Auflagebalken 2 und der
Hohlraumbodenplatte 1, 5 eine elastische Zwischenlage angeordnet sein. Außerdem können
diese zwischen den Hohlraumbodenplatten 1 angeordnet sein.
[0028] Die Hohlraumbodenplatten 1 werden in ihrer Größe vorzugsweise etwa so gewählt, daß
sie gerade von zwei Personen handhabbar, d.h. etwa doppelt so groß wie bisherige Hohlraumbodenplatten
sind, da sie nach dem Verlegen nicht mehr aufgenommen werden müssen. Dies beschleunigt
das Verlegen, zumal die Anzahl der Auflagebalken 2 entsprechend ist.
[0029] Wo potentiell Wände, insbesondere Brandschutzwände installiert werden sollen, können
außerdem Auflagebalken quer zu den parallelen Reihen von Auflagebalken 2 eingesetzt
werden.
1. Hohlraumboden umfassend eine Vielzahl von Hohlraumbodenplatten (1) auf der Basis von
gips- oder calciumhydrosilikatgebundenem, gegebenenfalls faserverstärktem Material,
die in einem vorbestimmten Raster auf einer Ständeranordnung unter Belassung von Aufnahmeräumen
(6) für Installationsleitungen (4) aufgelegt sind, wobei die Ständeranordnung aus
einer Vielzahl von zueinander parallel entsprechend dem Raster angeordneten Reihen
von Auflagebalken (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die aus mineralischem Material bestehenden Auflagebalken über Mörtel (3) nivelliert
und die Hohlraumbodenplatten (1) trassenförmig zumindest in einer quer zur Längsrichtung
der Auflagebalken (2) verlaufenden Richtung Hohlraumbodenplatten (5) vom halben Rastermaß
in der sich in Längsrichtung der Auflagebalken (2) erstreckenden Richtung eingesetzt
sind.
2. Hohlraumboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Hohlraumbodenplatten
(1) mit den Auflagebalken (2) verspannt sind.
3. Hohlraumboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken
(2) Hohlbalken sind.
4. Hohlraumboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken (2) im
Schnitt U-förmig sind.
5. Hohlraumboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken (2) im
Schnitt rechteckig sind.
6. Hohlraumboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken
(2) eine in ihrer Längsrichtung verlaufende Nut (9) aufweisen, die zwei insgesamt
korrespondierend zu der Nut (9) ausgebildete Vorsprünge (10) von zwei benachbarten
Hohlraumbodenplatten (1, 5) aufnimmt.
7. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken
(2) gewichtssparende Löcher aufweisen.
8. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken
(2) Durchtrittsöffnungen von einer Seite zur anderen für die Durchführung von Installationsleitungen
(4) aufweisen.
9. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Mörtelauflage (3) und dem Auflagebalken (2) eine elastische Zwischenlage angeordnet
ist.
10. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen
zwischen den Hohlraumbodenplatten (1, 5) zu einer geschlossenen Oberfläche verspachtelt
sind.
11. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlraumbodenplatten
(5) vom halben Rastermaß in zwei parallelen beabstandeten Trassen angeordnet sind.
12. Hohlraumboden nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden parallelen
beabstandeten Trassen durch wenigstens eine Trasse aus Hohlraumbodenplatten (5) vom
halben Rastermaß verbunden sind.
13. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Trittschalldämmung vorgesehen ist.