(19)
(11) EP 0 756 051 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.01.1997  Patentblatt  1997/05

(21) Anmeldenummer: 96111671.2

(22) Anmeldetag:  19.07.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04F 15/024
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 26.07.1995 DE 19527303

(71) Anmelder:
  • SICOWA Verfahrenstechnik für Baustoffe GmbH & Co. KG
    D-52072 Aachen (DE)
  • ProMineral Gesellschaft zur Verwendung von Mineralstoffen mbH
    50129 Bergheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Manthey, Christiane, Dipl.-Ing.
    52070 Aachen (DE)
  • Nitsche, Christoph Martin, Dipl.-Ing.
    52078 Aachen (DE)
  • Schmitz, Wolfgang, Dr.
    52511 Geilenkirchen (DE)

(74) Vertreter: Sparing - Röhl - Henseler Patentanwälte 
Rethelstrasse 123
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Hohlraumboden


(57) Die Erfindung betrifft einen Hohlraumboden umfassend eine Vielzahl von Hohlraumbodenplatten (1), die in einem vorbestimmten Raster auf einer Ständeranordnung unter Belassung von Aufnahmeräumen (6) für Installationsleitungen (4) aufgelegt sind, wobei die Ständeranordnung eine Vielzahl von zueinander parallel entsprechend dem Raster angeordneten Reihen von Auflagebalken (2), die über Mörtel (3) nivelliert sind, besteht, wobei die Hohlraumbodenplatten (1) mit den Auflagebalken (1) gegebenenfalls verspannt und trassenförmig zumindest in einer quer zur Längsrichtung der Auflagebalken (2) Richtung Hohlraumbodenplatten (5) vom halben Rastermaß eingesetzt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Hohlraumboden umfassend eine Vielzahl von Hohlraumbodenplatten auf der Basis von gips- oder calciumhydrosilikatgebundenem, gegebenenfalls faserverstärktem Material, die in einem vorbestimmten Raster auf einer Ständeranordnung unter Belassung von Aufnahmeräumen für Installationsleitungen aufgelegt sind, wobei die Ständeranordnung aus einer Vielzahl von zueinander parallel entsprechend dem Raster angeordneten Reihen von Auflagebalken besteht.

[0002] Üblicherweise werden bei Hohlraumböden, wie sie häufig in Verwaltungsbauten, im Ladenbau etc. eingesetzt werden, Ständeraufbauten verwendet, auf denen Hohlraumbodenplatten eines bestimmten Rastermaßes lose verlegt werden, um sie später wieder aufnehmen zu können, wenn die in dem Hohlraum unter den Hohlraumbodenplatten befindliche Installation erreicht werden muß. Der Ständeraufbau ist eine Metallprofilkonstruktion, die nicht nur wegen des Zusammenfügens der einzelnen Teile einen erheblichen Arbeitsaufwand erfordert, sondern auch schwierig zu nivellieren ist, so daß sich häufig Unebenheiten und ein Wackeln der Hohlraumbodenplatten ergibt, letzteres insbesondere dann, wenn die Hohlraumbodenplatten einmal entnommen und dann nicht wieder richtig herum eingesetzt werden.

[0003] Es ist auch bekannt, Hohlraumböden unter Verwendung einer profilierten, Ständer bildenden Folie und Fließestrich herzustellen, wobei letzterer sich automatisch nivelliert. Jedoch sind hierbei die Installationen nicht mehr zugänglich und es ergibt sich eine entsprechende Wartezeit, bis der Fließestrich getrocknet ist, bevor weitergebaut werden kann.

[0004] Aus EP-A-0 377 263 ist ein Hohlraumboden der eingangs genannten Art bekannt, bei dem die Aufständerung über Elemente erfolgt, die aus zwei parallelen, zueinander beabstandeten Holzbalken gebildet werden, die durch ein Bodenbrett miteinander verbunden sind. Derartige Elemente werden nebeneinander verlegt und durch Schwalbenschwanzverbindungen miteinander verbunden. Dies stellt eine aufwendige Konstruktion dar. Wenn der Unterboden plan ist, können derartige Elemente problemlos verlegt werden, jedoch ist bei Unebenheiten, die man allgemein antrifft, die Horizontalausrichtung aufwendig, die Holzbalken sind entsprechend oberkantig zu bearbeiten, bzw. zu unterlegen. Infolge zwischengelegter Wärmeübertragungsplatten ist nur ein Teil der verlegten Installationen zugänglich.

[0005] Aus US-A-4 682 453 ist ein Hohlraumboden bekannt, dessen Hohlraumbodenplatten Stahlplatten sind, die auf sich kreuzenden Metallprofilbalken auf planem Untergrund verlegt sind.

[0006] Aus DE-A-3 543 474 ist ein Hohlraumboden bekannt, der eine Aufständerung aus sich kreuzenden Stützen besitzt, die Auflagerelemente tragen, so daß Hohlraumbodenplatten zwischen die auf Ständern angeordnete Stützprofile auf den Auflagerelementen aufliegend eingesetzt werden können. Hierbei können die Hohlraumbodenplatten auch in einer Richtung halbes Rastermaß besitzen. Diese Konstruktion ist jedoch sehr aufwendig zu installieren und zu nivellieren.

[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hohlraumboden der eingangs genannten Art zu schaffen, der einfach und schnell zu installieren ist, wobei eine leichte Zugänglichkeit zu Installationsleitungen trotz großen Rastermaßes für die Hohlraumbodenplatten ermöglicht wird.

[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die aus mineralischem Material bestehenden Auflagebalken über Mörtel nivelliert und die Hohlraumbodenplatten trassenförmig zumindest in einer quer zur Längsrichtung der Auflagebalken verlaufenden Richtung Hohlraumbodenplatten vom halben Rastermaß in der sich in Längsrichtung der Auflagebalken erstreckenden Richtung eingesetzt sind.

[0009] Für die Verlegung verwendete Auflagebalken können einfach und schnell über die Mörtelauflage verlegt und nivelliert werden (Betonböden, auf denen Hohlraumböden installiert werden, haben häufig Abweichungen bis zu einigen Zentimetern von der Horizontalen). Hierdurch und durch das vorzugsweise vorgenommene Verspannen der Hohlraumbodenplatten mit den Auflagebalken ergibt sich eine ebene, horizontale Fläche und ferner ein erhöhtes Tragvermögen. Dadurch, daß Hohlraumbodenplatten vom halben Rastermaß in zumindest zwei zueinander senkrechten Richtungen trassenartig verlegt vorgesehen sind, kann ein relativ großes Rastermaß verwendet werden, da Installationen über die trassenförmig verlegten kleineren Hohlraumbodenplatten ohne weiteres zugänglich sind, während die größeren Hohlraumbodenplatten nicht angehoben werden müssen. Es ergibt sich eine hohe installationstechnische Erschließung und Flexibilität in der Nutzung. Außerdem kann die gewünschte Brand- und Schallabschottung gewährleistet werden.

[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

[0012] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Draufsicht auf einen Hohlraumboden.

[0013] Fig. 2 zeigt ausschnittweise eine Seitenansicht eines Hohlraumbodens mit unterschiedlichen Ausführungsformen von Auflagebalken.

[0014] Fig. 3 zeigt ausschnittweise einen Seitenansicht eines Hohlraumbodens einer unterschiedlichen Ausführungsform.

[0015] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Hohlraumbodens in Seitenansicht.

[0016] Gemäß Fig. 1 umfaßt der dargestellte Hohlraumboden eine Vielzahl von rechteckigen Hohlraumbodenplatten 1 vorbestimmter Größe, die einem vorbestimmten Rastermaß von beispielsweise 120 cm x 60 cm des Hohlraumbodens entspricht. Die Hohlraumbodenplatten 1 aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material, etwa Gipsfaserplatten oder gegebenenfalls faserverstärkte Calciumhydrosilikat-gebundene Platten, sind auf Auflagebalken 2 aus mineralischem, hydraulisch abgebundenem Material, beispielsweise demselben Material wie die Hohlraumbodenplatten 1, verlegt. Die Auflagebalken 2 sind in zueinander parallelen, beabstandeten Reihen entsprechend dem Raster auf einer Mörtelunterlage 3 verlegt, wobei letztere zum Nivellieren der Auflagebalken 2 dient. Die Hohlraumbodenplatten 1 liegen somit nur mit zwei gegenüberliegenden Randbereichen auf den Auflagebalken 2 auf.

[0017] Anstelle einer Mörtelunterlage 3 kann auch eine nivellierende Mörtelauflage auf der Oberseite der Auflagebalken 2 aufgebracht werden.

[0018] Die Auflagebalken 2 sind zweckmäßigerweise als insgesamt im Schnitt rechteckige oder vorzugsweise U-förmige Hohlbalken ausgebildet, wobei insbesondere an ihrer Oberseite bzw., wenn eine Unterseite vorhanden ist, (auch) an der Unterseite (nicht dargestellte) Löcher zwecks Gewichtsersparnis vorgesehen sind (die U-förmigen Auflagebalken 2 können, wie dargestellt, nach unten oder oben offen verlegt werden). Außerdem können seitliche Durchtrittsöffnungen für Installationsleitungen 4 vorgesehen sein, die bei Nichtgebrauch durch entsprechende Einsätze, mit Mörtel od.dgl. verschlossen werden können.

[0019] Zusätzlich ist zumindest in der quer zur Längsrichtung der Auflagebalken 2 verlaufenden Richtungen eine Trasse aus quadratischen Hohlraumbodenplatten 5 vom halben Rastermaß (60 cm x 60 cm) eingesetzt, um im Bereich dieser so gebildeten Trasse ein leichtes Öffnen des Hohlraumbodens und damit eine Revision oder Reparatur von Installationsleitungen 4 oder eine Umverlegung hiervon od.dgl. zu ermöglichen, ohne daß die Hohlraumbodenplatten 1 vom Rastermaß entfernt werden müssen, da hierdurch zu allen Kanälen 6 zwischen den Auflagebalken 2 Zugang ermöglicht wird.

[0020] Gegebenenfalls kann eine zusätzliche Trasse aus Hohlraumbodenplatten 5 parallel zu der erwähnten Trasse und ferner gegebenenfalls eine Trasse aus Hohlraumbodenplatten 5 senkrecht zu der erwähnten Trasse vorgesehen sein, wobei letztere bei Vorhandensein der beiden parallelen Trassen diese miteinander verbindet. Um insgesamt im vollen Rastermaß zu bleiben, können jeweils zwei zueinander beabstandete Trassen von Hohlraumbodenplatten 5 oder ein Trasse aus zwei benachbarten Reihen von Hohlraumbodenplatten 5 vorgesehen werden.

[0021] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform sind im Stoßbereich von zwei Reihen aus Hohlraumbodenplatten 1 zwei benachbarte Reihen von Auflagebalken 2 vorgesehen, die hierbei bei gleicher Auflagefläche für die Hohlraumbodenplatten 1 entsprechend schmaler ausgebildet und damit entsprechend länger sein können.

[0022] Die Hohlraumbodenplatten 1, 5 werden mit den Auflagebalken 2 beispielsweise durch Schrauben, Nageln oder Kleben verspannt und bilden dadurch eine einheitliche nivellierte Tragfläche, wobei insbesondere noch eine Verspachtelung der Fugen zwischen den Hohlraumbodenplatten 1, 5 vorgenommen werden kann.

[0023] Auf der so gebildeten Fläche kann irgendein Bodenbelag, etwa ein Teppichboden, Keramikfliesen od.dgl. verlegt werden. Entsprechend dem Rastermaß auf dem Hohlraumboden aufgeständerte Ständer 7 dienen zum Tragen von Zwischenwänden 8.

[0024] Gemäß Fig. 3 können die Auflagebalken 2 an ihrer Oberseite auch eine sich in ihrer Längsrichtung erstreckende, sich insbesondere nach oben konisch erweiternde Nut 9 aufweisen, die zwei benachbarte, abwärts gerichtete Vorsprünge 10 von benachbarten Hohlraumbodenplatten 1 oder 5 aufnimmt, wobei die Vorsprünge 10 korrespondierend zu der halben Nut 9 ausgebildet sind.

[0025] Die Auflagebalken 2 können auch als Metallprofile ausgebildet sein.

[0026] Die Höhe der Auflagebalken 2 richtet sich nach der für den Hohlraumboden vorgesehenen Höhe.

[0027] Zur verbesserten Trittschallschottung kann unter der Mörtelauflage 3, zwischen der Mörtelauflage 3 und dem Auflagebalken 2 oder zwischen dem Auflagebalken 2 und der Hohlraumbodenplatte 1, 5 eine elastische Zwischenlage angeordnet sein. Außerdem können diese zwischen den Hohlraumbodenplatten 1 angeordnet sein.

[0028] Die Hohlraumbodenplatten 1 werden in ihrer Größe vorzugsweise etwa so gewählt, daß sie gerade von zwei Personen handhabbar, d.h. etwa doppelt so groß wie bisherige Hohlraumbodenplatten sind, da sie nach dem Verlegen nicht mehr aufgenommen werden müssen. Dies beschleunigt das Verlegen, zumal die Anzahl der Auflagebalken 2 entsprechend ist.

[0029] Wo potentiell Wände, insbesondere Brandschutzwände installiert werden sollen, können außerdem Auflagebalken quer zu den parallelen Reihen von Auflagebalken 2 eingesetzt werden.


Ansprüche

1. Hohlraumboden umfassend eine Vielzahl von Hohlraumbodenplatten (1) auf der Basis von gips- oder calciumhydrosilikatgebundenem, gegebenenfalls faserverstärktem Material, die in einem vorbestimmten Raster auf einer Ständeranordnung unter Belassung von Aufnahmeräumen (6) für Installationsleitungen (4) aufgelegt sind, wobei die Ständeranordnung aus einer Vielzahl von zueinander parallel entsprechend dem Raster angeordneten Reihen von Auflagebalken (2) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die aus mineralischem Material bestehenden Auflagebalken über Mörtel (3) nivelliert und die Hohlraumbodenplatten (1) trassenförmig zumindest in einer quer zur Längsrichtung der Auflagebalken (2) verlaufenden Richtung Hohlraumbodenplatten (5) vom halben Rastermaß in der sich in Längsrichtung der Auflagebalken (2) erstreckenden Richtung eingesetzt sind.
 
2. Hohlraumboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Hohlraumbodenplatten (1) mit den Auflagebalken (2) verspannt sind.
 
3. Hohlraumboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken (2) Hohlbalken sind.
 
4. Hohlraumboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken (2) im Schnitt U-förmig sind.
 
5. Hohlraumboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken (2) im Schnitt rechteckig sind.
 
6. Hohlraumboden nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken (2) eine in ihrer Längsrichtung verlaufende Nut (9) aufweisen, die zwei insgesamt korrespondierend zu der Nut (9) ausgebildete Vorsprünge (10) von zwei benachbarten Hohlraumbodenplatten (1, 5) aufnimmt.
 
7. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken (2) gewichtssparende Löcher aufweisen.
 
8. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagebalken (2) Durchtrittsöffnungen von einer Seite zur anderen für die Durchführung von Installationsleitungen (4) aufweisen.
 
9. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Mörtelauflage (3) und dem Auflagebalken (2) eine elastische Zwischenlage angeordnet ist.
 
10. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen zwischen den Hohlraumbodenplatten (1, 5) zu einer geschlossenen Oberfläche verspachtelt sind.
 
11. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlraumbodenplatten (5) vom halben Rastermaß in zwei parallelen beabstandeten Trassen angeordnet sind.
 
12. Hohlraumboden nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden parallelen beabstandeten Trassen durch wenigstens eine Trasse aus Hohlraumbodenplatten (5) vom halben Rastermaß verbunden sind.
 
13. Hohlraumboden nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trittschalldämmung vorgesehen ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht