[0001] Die Erfindung betrifft einen deaktivierbaren Sicherungsstreifen, insbesondere für
die Artikelsicherung in Warenhäusern, der sich aus einem weichmagnetischen Streifen
vorgegebener Länge, der bei Anlegen eines magnetischen Wechselfeldes zur Abgabe eines
charakteristischen Signals angeregt wird, und Abschnitten definierter Länge eines
halbhart- oder hartmagnetischen Materials besteht, die bezüglich des weichmagnetischen
Streifens derart angeordnet sind, daß sie im Sättigungszustand das charakteristische
Signal des weichmagnetischen Streifens unterbinden. Desweiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines derartigen Sicherungsstreifens.
[0002] Weichmagnetisches, aktivierbares Material (z.B. Permalloy) zeichnet sich durch eine
hohe Permeabiliät und eine geringe Koerzitivkraft aus und wird in der Überwachungszone
des Ein-/Ausgangsbereich eines Warenhauses durch ein magnetisches Wechselfeld zur
Ausstrahlung eines charakteristischen Signals angeregt. Dieses Signal wird nachfolgend
von einer im Frequenzbereich des Signals empfindlichen Detektoreinrichtung erfaßt
und als Identifizierungssignal für eine in unerlaubter Weise die Überwachungszone
passierende Ware ausgewertet; ein Alarm wird ausgelöst.
Selbstverständlich soll die Detektoreinrichtung nicht mehr ansprechen, sobald die
Ware ordnungsgemäß bezahlt worden ist.
Diesem Zwecke dienen die halbhart- oder hartmagnetischen streifenförmigen Abschnitte.
Halbhart- oder hartmagnetisches Material besitzt die entgegengesetzten Eigenschaften
von weichmagnetischem Material: es zeichnet sich durch eine niedrige Permeabilität
und eine hohe Koerzitivkraft aus.
Infolge der hohen Koerzitivkraft wird das Deativatormaterial im nicht-deaktivierten
Zustand durch das magnetische Wechselfeld in der Überwachungszone nicht beeinflußt.
Sobald das Deaktivatormaterial jedoch durch ein entsprechend hohes Magnetfeld in die
Sättigung getrieben wird - was nach ordnungsgemäßer Bezahlung der Ware erfolgt - unterbindet
seine Magnetisierung eine Reaktion des weichmagnetischen Materials auf das magnetische
Wechselfeld in der Überwachungszone.
[0003] Deaktivierbare Sicherungselemente werden in großen Stückzahlen verwendet. Da jedes
Sicherungselement üblicherweise nur einmal zur Artikelsicherung eingesetzt wird, liegt
ein besonderes Augenmerk auf einer kostengünstigen Fertigung.
Aus der DE 42 23 394 A1 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Sicherungsetiketten
bekannt geworden, das die folgenden Fertigungsschritte umfaßt: auf ein nicht-metallisches
Band werden ein hartmagnetischer Metallstreifen und danach auf den Metallstreifen
eine elastische Trägerfolie aufgeklebt. Die Trägerfolie ist derart dick und flexibel,
daß die Deformation des Metallstreifen durch ein rotierendes Stanzmesser ausreichend
ist, um den Metallstreifen in einzelne Abschnitte zu trennen. Die herausgetrennten
Abschnitte des Metallstreifens und des nicht-metallischen Bandes werden von der Trägerfolie
abgezogen, und auf die verbleibenden Teile des Metallstreifens wird anschließend ein
weichmagnetisches Band aufgebracht. Um ein fertiges Etikettenband herzustellen, wird
- wie allgemein üblich - auf eine Seite des Bandes Etikettenpapier und auf die andere
Seite ein Trägerband aufgeklebt.
[0004] Zweifellos ist dieses bekanntgewordene Verfahren bestens für die Bereitstellung hoher
Stückzahlen von Sicherungselementen geeignet. Weniger zufriedenstellend ist jedoch
der relativ hohe Aufwand, der bei der Herstellung und Aufbringung der halbhart- oder
hartmagnetischen Abschnitte auf den weichmagnetischen Streifen betrieben werden muß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kostengünstig und einfach zu realisierenden
deaktivierbaren Sicherungsstreifen, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung, die
eine kostengünstige und einfache Fertigung eines deaktivierbaren Sicherungsstreifen
erlauben, vorzuschlagen.
[0006] Die Aufgabe wird hinsichtlich des Sicherungsstreifens dadurch gelöst, daß der halbhart-
oder hartmagnetische Streifen in periodisch in einem vorgegebenen Abstand a aufeinanderfolgenden
Abschnitten einer vorgegebenen Länge b durch Energiezufuhr derart behandelt ist, daß
in den behandelten Abschnitten die Komponente der remanenten Magnetisierung M

parallel zur Längsrichtung (:= Vorzugsrichtung) des halbhart- oder hartmagnetischen
Streifens geringer ist als die Komponente der remanenten Magnetisierung M

in den dazwischenliegenden, unbehandelten Abschnitten. Mathematisch läßt sich dieser
Sachverhalt durch die Ungleichung: M

>> M

bzw. M

/M

>> 1 beschreiben.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sicherungsstreifens
ist vorgesehen, daß die Sättigungsmagnetisierung M
s in den Abschnitten parallel zur Vorzugsrichtung des halbhart- oder hartmagnetischen
Streifens gegen Null geht.
[0008] Eine alternative Ausführungsform, die durchaus in Verbindung mit der zuerst erwähnten
Ausgestaltung angewendet werden kann, sieht vor, daß in den behandelten Abschnitten
eine einachsige Anisotropie K

quer zur Vorzugsrichtung des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens induziert
ist.
[0009] Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Sicherungsstreifens dadurch gelöst, daß periodisch in einem Abstand a aufeinanderfolgenden
Abschnitten der Länge b des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens Energie zugeführt
wird, wobei die Energiezufuhr so bemessen ist, daß der Streifen in den behandelten
Abschnitten eine Komponente der remanenten Magnetisierung M

in Vorzugsrichtung des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens aufweist, die geringer
ist als die Komponente der remanenten Magnetisierung M

in den dazwischenliegenden, unbehandelten Abschnitten.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß die periodisch in einem vorgegebenen Abstand aufeinanderfolgenden Abschnitte durch
Stromzufuhr elektrisch aufgeheizt werden. Diese Ausgestaltung des Verfahrens ist äußerst
einfach zu realisieren und erlaubt darüber hinaus eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit.
[0011] Eine kostengünstige und verläßlich arbeitende Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens schlägt vor, daß die Temperatur in den behandelten Abschnitten überwacht
wird und daß der Stromkreis unterbrochen wird, sobald in den behandelten Abschnitten
eine vorgegebene Temperatur erreicht ist.
Abgesehen davon, daß sich eine berührungslose Temperaturmessung über einen Strahlungsdetektor
sehr einfach und mit hoher Genauigkeit realisieren läßt, ist die Temperaturmessung
natürlich auch bestens als Indikator dafür geeignet, anzuzeigen, wenn das ursprünglich
halbhart- oder hartmagnetische Material seine physikalischen Eigenschaften erfindungsgemäß
geändert hat.
[0012] Der Behandlungsprozeß wird in einfacher Weise dadurch beendet, daß der Stromkreis
unterbrochen wird. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß der Streifen von den Kontaktköpfen
abgehoben wird und/oder dadurch, daß die Regeleinrichtung die Stromquelle ausschaltet.
[0013] Als besonders vorteilhaft ist es entsprechend einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens anzusehen, daß der Streifen mit den halbhart- oder hartmagnetische Abschnitten
und den behandelten Abschnitten nachfolgend unmittelbar auf das weichmagnetische Bandmaterial
aufgebracht wird. Durch das unmittelbare Verkleben von halbhart- oder hartmagnetischem
und weichmagnetischem Bandmaterial lassen sich sehr dünne Sicherungsstreifen fertigen,
was insbesondere bei der sog. Quellenintegration, wenn also die Sicherungsstreifen
in die zu sichernde Ware implementiert werden, von großer Wichtigkeit ist.
[0014] Neben der elektrischen Energiezufuhr ist es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens auch möglich, daß den Abschnitten der Länge b Laserenergie
zugeführt wird.
[0015] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn während der Energiezufuhr zu
den Abschnitten der Länge b ein Magnetfeld mit mindestens der Anisotropiefeldstärke
H
k, mit

, angelegt wird, wobei die Richtung des Magnetfeldes näherungsweise senkrecht zur
Vorzugsrichtung des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens liegt. Die Anisotropiefeldstärke
H
k ist die Feldstärke, die erforderlich ist, um das Material quer zur Vorzugsrichtung
zu sättigen.
[0016] Derselbe Effekt läßt sich auch dadurch erzielen, daß die Abschnitte der Länge b während
der Energiezufuhr mit einer mechanischen Spannung (Zug oder Druck) beaufschlagt werden.
Wiederum ist die Spannung derart bemessen, daß in den behandelten Abschnitten eine
spannungsinduzierte Anisotropie senkrecht zur Vorzugsrichtung des halbhart- oder hartmagnetischen
Streifens erzeugt wird.
[0017] Hinsichtlich der Vorrichtung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß mehrere
im Abstand a voneinander angeordnete Behandlungsstationen vorgesehen sind, die den
Abschnitten der Länge b des halbhart- oder hartmagnetischen Bandmaterials Energie
zuführen, und daß zumindest eine Steuervorrichtung vorgesehen, die die Energiezufuhr
in die behandelten Abschnitte sowie den Vorschub des Bandmaterials steuert.
[0018] Vorteilhafterweise handelt es sich bei den Behandlungsstationen um jeweils zwei im
Abstand b angeordnete Kontaktköpfe, die mit einer Stromquelle verbundenen sind, wobei
jeweils der zu behandelnde Abschnitt einen Teil des Stromkreises darstellt.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind auf
der Seite des Bandmaterials, die den Kontaktköpfen gegenüberliegt, zu den Kontaktköpfen
korrespondierende Andrückelemente vorgesehen, die das Bandmaterial während des Behandlungszeitraums
gegen die Kontaktköpfe andrücken.
[0020] Wie bereits an vorhergehender Stelle erwähnt, ist ein als Temperaturfühler arbeitender
Strahlungsdetektor (Photodetektor) vorgesehen ist, der die Temperatur der Abschnitte
berührungslos erfaßt.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein
Walzenpaar vorgesehen, das intermittierend angetrieben wird und dabei das Bandmaterial
zwischen den Kontaktköpfen und den Andrückelementen hindurchbewegt.
[0022] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1: eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen, deaktivierbaren
Sicherungsstreifens,
Fig. 2a: eine perspektivische Darstellung eines üblichen halbhart- oder hartmagnetischen
Streifens,
Fig. 2b: eine typische Hysteresekurve des in Fig. 2a dargestellten halbhart- oder
hartmagnetischen Streifens,
Fig. 3a: eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Sicherungselementes
gemäß einer ersten Ausführungsform,
Fig. 3b: eine Darstellung einer typischen Hysteresekurve entlang der Vorzugsrichtung
der behandelten Abschnitte des in Fig. 3a darstellten Streifens,
Fig. 3c: eine schematische Darstellung des Verlaufs des Streufeldes Hs bei dem in Fig. 3a dargestellten Streifen (Längsschnitt durch den Streifen 1),
Fig. 4a: eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Sicherungselementes
gemäß einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 4b: eine Darstellung einer typischen Hysteresekurve entlang der Vorzugsrichtung
der behandelten Abschnitte des in Fig. 4a darstellten Streifens,
Fig. 4c: eine schematische Darstellung des Verlaufs des Streufeldes Hs bei dem in Fig. 4a dargestellten Streifen (Längsschnitt durch den Streifen),
Fig. 5: eine schematische Darstellung eines Fertigungsprozesses für Sicherungsstreifen,
in den die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren integriert
ist,
Fig. 6: eine Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 7: ein Flußdiagramm zur Ansteuerung der Steuereinrichtung 19 für die in Fig.
5 gezeigte Vorrichtung.
[0023] In Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines deaktivierbaren Sicherungsstreifens
1 zu sehen. Der deaktivierbare Sicherungsstreifen 1 besteht aus einem weichmagnetischen
Streifen 2, auf den ein halbhart- oder hartmagnetischer Streifen 3 laminiert ist.
Die Struktur und die Eigenschaften des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens 3
sind in periodisch im Abstand a aufeinanderfolgenden Abschnitten 4b durch Zufuhr von
Energie geändert worden. Die Energiezufuhr hat erfindungsgemäß bewirkt, daß sich in
den behandelten Abschnitten 4b die ursprünglichen, physikalischen Eigenschaften des
halbhart- oder hartmagnetischen Streifens geändert haben. Damit finden sich die ursprünglichen,
physikalischen Eigenschaften des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens 3 nur noch
in den unbehandelten Abschnitten 4a.
[0024] In Fig. 2a ist eine perspektivische Darstellung eines üblichen halbhart- oder hartmagnetischen
Streifens 3 mit der remanenten Magnetisierung M

zu sehen. Als Folge des Herstellungsprozesses zeigt der Streifen 3 eine remanente
Magnetisierung M

und eine Anisotropie K

in einer Vorzugsrichtung. Im dargestellten Falle liegt die Vorzugsrichtung in x-Richtung.
[0025] Fig. 2b zeigt die Hysteresekurve des in Fig. 2a dargestellten halbhart- oder hartmagnetischen
Streifens 3, also die Änderung der Magnetisierung M in Abhängigkeit von der Feldstärke
H des äußeren Magnetfeldes. Als halbhart-magnetisches Material kommt beispielsweise
SEMIVAC in Frage, das von der Firma Vacuumschmelze vertrieben wird.
[0026] In Fig. 3a ist eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
halbhart- oder hartmagnetischen Streifens 3 dargestellt. Der halbhart- oder hartmagnetische
Streifen 3 zeigt Abschnitte 4b der Länge b, die im Abstand a voneinander angeordnet
sind. Die Abschnitte 4b sind einer Wärmebehandlung unterzogen worden und haben infolge
dieser Wärmebehandlung ihre magnetischen Eigenschaften geändert.
[0027] Wie sich aus einem Vergleich zwischen den beiden Figuren Fig. 2b und Fig. 3b leicht
ersehen läßt, ist die remanente Magnetisierung M
r in den behandelten Abschnitten 4b gegenüber den entsprechenden Abschnitten im unbehandelten
Zustand geringer geworden. Das gewünschte, von der Erfindung angestrebte und verwirklichte
Ergebnis ist erreicht, wenn - mathematisch ausgedrückt - die folgende Bedingung verwirklicht
ist: M

>> M

, M

/M

>> 1. In dieser Ausführungsform hat sich also lediglich die Magnetisierung M in den
behandelten Abschnitten 4b geändert. Sie weisen jedoch weiterhin ebenso wie die unbehandelten
Abschnitte 4a eine einachsige Anisotropie K

parallel zur Vorzugsrichtung (hier: x-Richtung) auf.
[0028] Fig. 3c zeigt einen Längsschnitt durch den in Fig. 3a dargestellten erfindungsgemäßen
Streifen 3. Insbesondere ist aus dieser Figur der Magnetfeldverlauf ersichtlich. Infolge
der unterschiedlichen remanenten Magnetisierungen M

bzw. M

in den behandelten Abschnitten 4b bzw. den unbehandelten Abschnitten 4a treten Streufelder
auf. Im Idealfall zeigen die unbehandelten Abschnitte 4a ein physikalisches Verhalten,
als sei zwischen den behandelten Abschnitten 4b kein Material (bzw. Luft) vorhanden.
Es wird also derselbe Effekt erreicht, den auch die bislang bekanntgewordenen Sicherungsstreifen
mit beabstandeten Deaktivatorabschnitten zeigen.
[0029] Fig. 4a zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Streifens 3 in einer
perspektivischen Ansicht. Während infolge der Energiezufuhr zu den Abschnitten 4b
bei der in den Figuren Fig. 3a, Fig. 3b und Fig. 3c dargestellten Ausführungsform
nur die remanente Magnetisierung M
r beeinflußt wurde, wird hier zusätzlich in den behandelten Abschnitten 4b eine einachsige
Anisotropie K

quer zur Vorzugsrichtung (hier: x-Richtung) erzeugt. In den unbehandelten Abschnitten
4a zeigt sich weiterhin die ursprüngliche Anisotropie K

des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens 3. Erreichen läßt sich dies durch Anlegen
eines Magnetfeldes H während der Energiezufuhr zu den Abschnitten 4b. Das angelegte
Magnetfeld H sollte zumindest die Anisotropiefeldstärke

aufweisen. Die Anisotropiefeldstärke H
k ist -wie bereits erwähnt- die Feldstärke, die notwendig ist, um in den behandelten
Abschnitten 4b die Anisotropie in Vorzugsrichtung zu überwinden und den behandelten
Abschnitten 4b eine einachsige Anisotropie K

quer zur Vorzugsrichtung des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens 3 aufzuprägen.
[0030] Wie aus den Figuren Fig. 4b und Fig. 4c ersichtlich ist, ist die Wirkung dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sicherungsstreifens 1 hinsichtlich der Remanenz (Komponente
der remanenten Magnetisierung) in Vorzugsrichtung bzw. des Verlaufs des Streufeldes
H
s äquivalent zu der in den Figuren Fig. 3a, Fig. 3b und Fig. 3c dargestellten Ausführungsform.
[0031] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Fertigungsprozesses für einen Sicherungsstreifen.
In diesen Fertigungsprozeß ist die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße
Verfahren integriert.
Das weichmagnetische Bandmaterial 2 wird von einer Rolle 5 abgespult und in einer
Puffereinrichtung 7 gespeichert. Über eine Umlenkwalze 9 wird das weichmagnetische
Bandmaterial 2 in die Vorrichtung 10 geführt. In dieser Vorrichtung 10 wird eine Seite
des weichmagnetischen Bandmaterials 2 mit Klebstoff beschichtet.
[0032] Das halbhart- oder hartmagnetische Bandmaterial 3 wird gleichfalls von einer Rolle
6 abgewickelt und in einer Puffereinrichtung 8 gespeichert. In der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 11 wird das halbhart- oder hartmagnetische Bandmaterial 3 in einzelne
Abschnitte 4 unterteilt und anschließend im Abstand b auf das weichmagnetische Bandmaterial
2 aufgeklebt. Im Trockner 12 wird der Sicherungsstreifen 1 getrocknet; letztlich wird
der getrocknete Sicherungsstreifen 1 auf die Rolle 14 aufgewickelt, wobei wiederum
eine Puffereinrichtung 13 zwischengeschaltet ist, die Unterschiede in der auf den
Sicherungsstreifen 1 wirkenden Zugspannung ausgleicht.
[0033] In Fig. 6 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 11 dargestellt.
Das halbhart- oder hartmagnetische Bandmaterial 3 wird schrittweise mittels des Walzenpaares
19 zwischen den Kontaktköpfen 15, 16 und den diesen gegenüberliegenden Andrückelementen
22 hindurchgeführt. Der rechte Kontaktkopf 16 eines Paares bzw. das entsprechende
Andrückelement 22 ist von dem linken Kontaktkopf 15 bzw. dem entsprechenden Andrückelement
23 des darauffolgenden Paares im Abstand a angeordnet.
[0034] Bei Erreichen der gewünschten Position des Bandmaterials 3 bewegt die Steuereinrichtung
20 die Andrückelemente 22 und die Kontaktköpfe 15, 16 zusammen, bis ein inniger Kontakt
zwischen den Kontaktköpfen 15, 16 und dem Bandmaterial hergestellt ist.
Anschließend werden die Stromversorgungen 17 aktiviert. Der zwischen den Kontaktköpfen
15, 16 fließende Strom erhitzt die Abschnitte 4b des Bandmaterials 3, bis dessen ursprünglich
halbhart- oder hartmagnetischen Eigenschaften sich erfindungsgemäß geändert haben.
Da für diesen physikalischen Änderungsprozeß eine bestimmte Temperatur in den Abschnitten
4b herrschen muß, wird das Erreichen einer vorgegebenen Temperatur als Anzeiger dafür
genutzt, daß der Konversionsprozeß abgeschlossen ist. Vorteilhafterweise wird die
Temperatur in den behandelten Abschnitten 4b berührungslos mittels Strahlungssensoren
18 (Photosensoren) ermittelt. Die Temperaturwerte werden an die Steuereinrichtung
weitergeleitet.
[0035] Sobald die vorgegebene Temperatur erreicht ist, veranlaßt die Steuereinrichtung 20
ein Auseinanderfahren von Kontaktköpfen 15, 16 und Andrückelementen 22 und 23. Anschließend
dreht die Steuereinrichtung 20 das Walzenpaar 19 um einen Winkel α weiter, der der
Strecke

entspricht und die zuvorbeschriebenen Verfahrensschritte werden wiederholt. Die Information
über die Winkelstellung wird von dem Winkelgeber 21 geliefert, der an der Achse einer
der beiden Walzen 19a, 19b angebracht ist. Vorzugsweise ist die Drehbewegung der beiden
Walzen 19a, 19b des Walzenpaares 19 über in der Zeichnung nicht gesondert dargestellte
Zahnräder gekoppelt. Das Bandmaterial 3 mit den halbhart- oder hartmagnetischen Abschnitten
4a und den behandelten Abschnitten 4b wird anschließend direkt auf das weichmagnetische
Bandmaterial 2 laminiert, das über die Walze 19b zugeführt wird.
[0036] In Fig. 7 ist ein Flußdiagramm zur Ansteuerung der Steuereinrichtung 19 für die in
Fig. 5 gezeigte Vorrichtung dargestellt. Nach dem Start des Programms bei 24 werden
die Kontaktköpfe 15, 16 und die entsprechenden Andrückelemente 22, 23 gemäß den Programmpunkten
25 und 26 zusammengefahren, bis zwischen Kontaktköpfen 15, 16 und Bandmaterial 3 ein
inniger Kontakt hergestellt ist - was nach Zurücklegen des Weges x der Fall ist. Bei
27 und 28 werden die Stromquellen 17 aktiviert, bis in den behandelten Abschnitten
4b die vorgegebene Soll-Temperatur Tsoll erreicht ist. Anschließend werden bei 29
und 30 die Kontaktköpfe 15, 16 und die Andrückelemente 22, 23 um die Strecke x auseinandergefahren.
Nun wird das Bandmaterial 3 entsprechend den Programmpunkten 31 und 32 um die Strecke

weiterbewegt; diese Strecke entspricht einer Drehung der Walzen 19a, 19b des Walzenpaares
19 um den Winkel α. Sobald die Drehung um den Winkel α ausgeführt ist, springt das
Programm auf den Punkt 25 zurück und der Zyklus wiederholt sich.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- deaktivierbarer Sicherungsstreifen
- 2
- weichmagnetischer Streifen
- 3
- halbhart- oder hartmagnetischer Streifen
- 4a
- halbhart- oder hartmagnetischer Abschnitt
- 4b
- behandelter Abschnitt
- 5
- Rolle
- 6
- Rolle
- 7
- Puffereinrichtung
- 8
- Puffereinrichtung
- 9
- Umlenkwalze
- 10
- Klebstoff-Zuführeinrichtung
- 11
- Vorrichtung zur Herstellung von Sicherungsstreifen
- 12
- Trockner
- 13
- Puffereinrichtung
- 14
- Rolle
- 15
- Kontaktkopf
- 16
- Kontaktkopf
- 17
- Stromversorgung
- 18
- Strahlungssensor
- 19
- Walzenpaar
- 19a
- Walze
- 19b
- Walze
- 20
- Steuereinrichtung
- 21
- Winkelgeber
- 22
- Andrückelement
- 23
- Andrückelement
1. Deaktivierbarer Sicherungsstreifen, insbesondere für die Artikelsicherung in Warenhäusern,
der sich aus einem weichmagnetischen Streifen vorgegebener Länge, der bei Anlegen
eines magnetischen Wechselfeldes zur Abgabe eines charakteristischen Signals angeregt
wird, und Abschnitten definierter Länge eines halbhart- oder hartmagnetischen Materials
besteht, die bezüglich des weichmagnetischen Streifens derart angeordnet sind, daß
sie im Sättigungszustand das charakteristische Signal des weichmagnetischen Streifens
unterbinden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der halbhart- oder hartmagnetische Streifen (3) in periodisch in einem vorgegebenen
Abstand (a) aufeinanderfolgenden Abschnitten (4b) einer vorgegebenen Länge (b) durch
Energiezufuhr derart behandelt ist, daß in den behandelten Abschnitten (4b) die Komponente
der remanenten Magnetisierung (M

) parallel zur Längsrichtung (:= Vorzugsrichtung) des halbhart- oder hartmagnetischen
Streifens (3) geringer ist als die Komponente der remanenten Magnetisierung (M

) in den dazwischenliegenden, unbehandelten Abschnitten (4a).
2. Sicherungsstreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sättigungsmagnetisierung (Ms) in den behandelten Abschnitten (4b) parallel zur Vorzugsrichtung des halbhart- oder
hartmagnetischen Streifens (3) gegen Null geht.
3. Sicherungsstreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den behandelten Abschnitten (4b) eine einachsige Anisotropie (K

) quer zur Vorzugsrichtung des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens (3) induziert
ist.
4. Verfahren zur Herstellung von deaktivierbaren Sicherungsstreifen, insbesondere für
die Artikelsicherung in Warenhäusern, wobei ein deaktivierbarer Sicherungsstreifen
aus einem weichmagnetischen Streifen besteht, der in definierten Abständen Abschnitte
bestimmter Länge aus einem halbhart- oder hartmagnetischen Material trägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß periodisch in einem Abstand (a) aufeinanderfolgenden Abschnitten (4b) der Länge
(b) des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens (3) Energie zugeführt wird, wobei
die Energiezufuhr so bemessen ist, daß der Streifen (3) in den behandelten Abschnitten
(4b) eine Komponente der remanenten Magnetisierung (M

) in Vorzugsrichtung des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens (3) aufweist, die
geringer ist als die Komponente der remanenten Magnetisierung (M

) in den dazwischenliegenden, unbehandelten Abschnitten (4a).
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die periodisch in dem vorgegebenen Abstand (a) aufeinanderfolgenden Abschnitte
(4b) durch Stromzufuhr elektrisch aufgeheizt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromzufuhr zu den periodisch im Abstand (a) aufeinanderfolgenden Abschnitten
(4b) des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens (3) abgebrochen wird, sobald in
den behandelten Abschnitten (4b) eine vorgegebene Temperatur erreicht ist.
7. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Abschnitten (4b) Laserenergie zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4, 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Abschnitte (4b) während der Energiezufuhr ein Magnetfeld mit mindestens
der Anisotropiefeldstärke (H
k) mit

angelegt wird, wobei die Richtung des Magnetfeldes näherungsweise senkrecht zur Vorzugsrichtung
des halbhart- oder hartmagnetischen Streifens (3) liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 4, 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Abschnitten (4b) während der Energiezufuhr eine mechanische Spannung aufgebracht
wird, die derart bemessen ist, daß die spannungsinduzierte Anisotropie senkrecht zur
Vorzugsrichtung des ursprünglich unbehandelten, halbhart- oder hartmagnetischen Streifens
(3) liegt.
10. Vorrichtung zur Herstellung eines deaktivierbaren Sicherungsstreifens, insbesondere
für die Artikelsicherung in Warenhäusern, wobei der deaktivierbare Sicherungsstreifen
aus einem weichmagnetischen Streifen besteht, der in definierten Abständen Abschnitte
bestimmter Länge aus einem halbhart- oder hartmagnetischen Material trägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere in einem Abstand (a) voneinander angeordnete Behandlungsstationen(15,
16, 17) vorgesehen sind, die den Abschnitten (4b) der Länge (b) des halbhart- oder
hartmagnetischen Streifens (3) Energie zuführen, und daß zumindest eine Steuervorrichtung
(20) vorgesehen, die die Energiezufuhr zu den Abschnitten (4b) des halbhart- oder
hartmagnetischen Streifens (3) steuert.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei einer Behandlungsstation (15, 16, 17) um jeweils zwei im Abstand (b)
angeordnete Kontaktköpfe (15, 16) handelt, die mit einer Stromquelle (17) verbundenen
sind, wobei der Stromkreis durch Kontakt mit dem halbhart- oder hartmagnetischen Streifen
(3) geschlossen wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß Andrückelemente 22, 23 vorgesehen sind, die den Kontaktköpfen 15, 16 gegenüberstehen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein als Temperaturfühler arbeitender Strahlungsdetektor (18) vorgesehen ist, der
die Temperatur der Abschnitte (4b) erfaßt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Walzenpaar (19), bestehend aus Walzen (19a, 19b), vorgesehen ist, das intermittierend
angetrieben wird und dabei den Streifen (3) zwischen den Kontaktköpfen (15, 16) und
den Andrückelementen (22, 23) hindurchbewegt.