[0001] Die Erfindung betrifft eine Gassack-Abdeckung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem,
die mit dem Emblem eines Fahrzeugherstellers versehen ist.
[0002] Gassack-Abdeckungen für Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme werden üblicherweise als
Kunststoffteile im Spritzgußverfahren hergestellt. Zur Befestigung der Embleme von
Fahrzeugherstellern an den Abdeckungen werden normalerweise Metall-Plaketten verwendet,
die an der Deckelplatte einer solchen Abdeckung mittels eingestanzter Blechfahnen
oder Laschen befestigt und auf der Rückseite der Deckelplatte umgebogen werden. Des
weiteren sind Plaketten bekannt, die mittels einer Schraubverbindung oder durch Vernieten
an der Abdeckung befestigt werden können. Das Emblem ist dabei üblicherweise auf eine
Metallfolie aufgedruckt, die mit der Plakette verklebt ist.
[0003] Die Herstellung dieser Metallembleme ist teuer. Außerdem besteht bei derartigen Plaketten
immer die Gefahr des Bruchs der Verbindung zwischen dem Metallemblem und der Abdeckung
bzw. zwischen der Metallfolie und der Plakette.
[0004] Gemäß der Erfindung wird daher eine mit einem Emblem versehene Gassack-Abdeckung
für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem bereitgestellt, die erhältlich ist durch
direktes Bedrucken einer vorbestimmten Fläche der Abdeckung aus Kunststoff mit einer
oder mehreren Druckfarben und/oder Aufprägen einer Prägefolie auf die vorbestimmte
Fläche der Abdeckung.
[0005] In vorteilhafter Weise wird die vorbestimmte Fläche der Abdeckung erfindungsgemäß
zunächst mit einer oder mehreren Druckfarben bedruckt. Das Bedrucken erfolgt dabei
mit Hilfe des bekannten Siebdruckverfahrens oder jedem anderen zum Bedrucken von Kunststoffen
geeigneten Druckverfahren. Bei einfarbigem Design kann der Kunststoff im Bereich der
vorbestimmten Fläche auch direkt eingefärbt sein. Anschließend wird vorzugsweise durch
Heißprägen eine metallisierende Prägefolie auf die vorbestimmte Fläche der Abdeckung
aufgeprägt. Mit Hilfe des Heißprägens können vor allem metallisch wirkende Flächen,
Konturlinien, etc., soweit diese nicht durch ein Druckverfahren herstellbar sind,
erzeugt werden.
[0006] Vor dem Bedrucken wird die vorbestimmte Fläche bevorzugt mit einem Grundierungsmittel
behandelt, um eine ausreichende Haftung der Druckfarben auf der Kunststoffoberfläche
der Abdeckung zu gewährleisten. Besonders bevorzugt ist die vorbestimmte Fläche ein
integraler Bestandteil der Abdeckung.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die vorbestimmte
Fläche der Abdeckung ein aus einem Kunststoffspritzteil gebildeter Emblemträger, der
an seiner der Abdeckung zugewandten Rückseite wenigstens ein Befestigungselement zur
Befestigung des Emblemträgers an der Abdeckung aufweist. In vorteilhafter Weise wird
das Befestigungselement durch eine entsprechende Öffnung in der Abdeckung geführt
und mit dieser in bekannter Weise, beispielsweise durch Verschrauben, verbunden. Vor
der Befestigung des Emblemträgers an der Abdeckung wird dessen Vorderseite direkt
mit einer oder mehreren Druckfarben bedruckt und/oder eine Prägefolie aufgeprägt.
Die Verwendung des aus einem Kunststoffspritzteil gebildeten Emblemträgers ermöglicht
auch eine direkte Einfärbung des Kunststoffs bzw. eine aufeinanderfolgende Behandlung
mit verschiedenen Druckfarben und das anschließende Aufprägen von metallisch wirkenden
Flächen oder Linien. Die Erfindung betrifft daher auch den beschriebenen Emblemträger
zur Befestigung des Emblems an der Abdeckung.
[0008] Die vorliegende Erfindung stellt somit eine einteilige Emblembefestigung bereit.
Dadurch wird die Gefahr des Ablösens von Teilen der Emblembefestigung, beispielsweise
durch Lösen der Verbindung zwischen einer Metall-Plakette und der Deckelplatte der
Abdeckung bzw. der Metallfolie und ihrem Träger, vermieden. Bei der erfindungsgemäßen
Abdeckung führt ein Nachlassen der Qualität der Farbe und des Druckes über die Lebensdauer
des Kraftfahrzeugs hinweg im Falle eines Unfalls nicht zu einer Gefährdung der Fahrzeuginsassen,
da die Masse der Farbe vernachlässigt werden kann und daher beim Aufsprengen der Abdeckung
infolge der Entfaltung des Gassacks nicht als fliegendes Bauteil zu betrachten ist.
Die erfindungsgemäße Emblembefestigung ermöglicht darüber hinaus als Kunststoffbauteil
eine Herstellung zu niedrigen Preisen bei hoher Präzision. Ferner entfällt die bisher
notwendige Galvanisierung von Metallteilen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung von Verfahrensschritten, nach denen eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Abdeckung erhältlich ist.
[0010] Gemäß Fig. 1 wird zunächst ein aus einem Kunststoffspritzteil gebildeter Emblemträger
10 bereitgestellt, der einen an seiner Rückseite angeformten Befestigungsstift 12
sowie mehrere angeformte Zapfen 14 aufweist. Die Vorderseite des Emblemträgers 10
ist vorzugsweise mit einem Grundierungsmittel vorbehandelt. Die Form des Emblemträgers
ist beliebig und entspricht vorzugsweise der Grundfläche des Fahrzeugherstelleremblems.
[0011] In einem ersten Schritt wird nun in einer Druckmaschine die Farbe 1, vorzugsweise
die Grundfarbe des Herstelleremblems, auf die grundierte Vorderseite des Emblemträgers
10 aufgedruckt. Das Bedrucken erfolgt mit Hilfe von bekannten Druckverfahren, beispielsweise
durch Siebdruck. In einem zweiten Schritt wird eine von der Farbe 1 verschiedene Farbe
2 aufgedruckt und dadurch ein vorgegebenes Bildmuster erzeugt. Dieser zweite Schritt
wird gegebenenfalls mit verschiedenen Druckfarben wiederholt, bis das gewünschte Emblem
fertiggestellt ist. Silberlinien oder andere metallisch wirkende Flächen und Linien
können in einem dritten Schritt durch Aufprägen einer metallisierenden Prägefolie
auf die Vorderseite des Emblemträgers 10 erzeugt werden. Schritt 2 kann entfallen,
falls das Emblem des Fahrzeugherstellers nur aus einer Grundfarbe und einem metallisch
wirkenden Schriftzug besteht.
[0012] Nachdem der Emblemträger 10 so mit dem Emblem des Fahrzeugherstellers versehen wurde,
wird zur Befestigung des Emblemträgers 10 an der Gassack-Abdeckung der Befestigungsstift
12 durch eine entsprechende Öffnung in der Abdeckung bzw. ihrer Deckelplatte geführt
und an der Abdeckung in herkömmlicher Weise befestigt. Die Zapfen 14 greifen dabei
in entsprechende Vertiefungen in der Abdeckung ein und verhindern ein Verrutschen
des Emblems.
[0013] In Abwandlung der vorstehend beschriebenen Ausführungsform kann die zum Bedrucken
vorbestimmte Fläche der Abdeckung auch integraler Bestandteil der Abdeckung bzw. der
Deckelplatte der Abdeckung sein. In diesem Fall wird bei der Herstellung der Abdeckung
im Kunststoffspritzgußverfahren oder mittels anderer bekannter Formverfahren eine
zum späteren Bedrucken vorbestimmte Fläche vorbereitet. Diese Fläche kann beispielsweise
von einer reliefartig hervorgehobenen oder eingeprägten Linie begrenzt sein. Nach
dem Grundieren der Fläche wird die Abdeckung bzw. deren Deckelplatte direkt, in gleicher
Weise wie vorstehend für den Emblemträger 10 beschrieben, in einer Druckmaschine bedruckt.
[0014] Eine nach dem letztgenannten Verfahren erhältliche Gassack-Abdeckung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
bietet ein erhöhtes Maß an Sicherheit, da keine separaten Teile zur Befestigung des
Emblems verwendet werden. Gleichzeitig entfallen die Herstellungskosten für zusätzliche
bedruckte Metallteile.
1. Gassack-Abdeckung für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, die mit einem Emblem versehen
ist, erhältlich durch direktes Bedrucken einer vorbestimmten Fläche der Abdeckung
aus Kunststoff mit einer oder mehreren Druckfarben und/oder Aufprägen einer Prägefolie
auf die vorbestimmte Fläche der Abdeckung.
2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Fläche mit
einer odere mehreren Druckfarben bedruckt und anschließend eine metallisierende Prägefolie
aufgeprägt ist.
3. Abdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Fläche
der Abdeckung vor dem Bedrucken grundiert ist.
4. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte
Fläche integraler Bestandteil der Abdeckung ist.
5. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte
Fläche der Abdeckung die Vorderseite eines aus Kunststoff gebildeten Emblemträgers
(10) ist, der an seiner der Abdeckung zugewandten Rückseite wenigstens ein Befestigungselement
(12) zur Befestigung des Emblemträgers an der Abdeckung aufweist, wobei die Vorderseite
des Emblemträgers (10) vor der Befestigung desselben an der Abdeckung bedruckt und/oder
eine Prägefolie aufgeprägt wird.
6. Emblemträger (10) zur Befestigung eines Emblems an der Gassack-Abdeckung eines Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems,
der auf seiner Rückseite wenigstens ein Befestigungselement (12) zur Befestigung des
Emblemträgers an der Abdeckung aufweist, erhältlich durch direktes Bedrucken der Vorderseite
des Emblemträgers (10) mit einer oder mehreren Druckfarben und/oder Aufprägen einer
Prägefolie auf die Vorderseite des Emblemträgers.