[0001] Die Erfindung betrifft eine Eisenbahnschiene, bestehend aus einem Kopf, einem Fuß
und einem diese verbindenden Steg.
[0002] Die vorbeschriebene Form der Eisenbahnschienen ist die weltweit übliche Schienenform.
Sie wird vorzugsweise in Verbindung mit Querschwellen zur Bildung eines Gleises verwendet
und hat eine große Tragfähigkeit und am Kopf ein hohes Verschleißvolumen.
[0003] Die DE 33 46 993 C2 zeigt eine derartige Eisenbahnschiene. In dieser Schrift wird
auch das Problem der schallmäßigen Nachteile einer derartigen Schiene behandelt. Insbesondere
der Kopf und Fuß verbindende, zur Erhöhung der Stabilität gegen Biegung äußerst hoch
ausgebildete Steg wirkt schallmäßig als Membran, die durch das Überrollen des Kopfes
durch die Räder eines Zuges zum Schwingen angeregt wird und aufgrund seiner großen
Fläche zu einer großen Luftschallabstrahlung führt. Von daher ist es nach der DE 33
46 993 C2 vorgesehen, Dämpfungsmittel, insbesondere um den Schienensteg, anzuordnen.
Nachteilig ergibt sich dabei, daß diese Maßnahme eines sehr großen Material- und Montageaufwandes
bedarf, so daß die Maßnahme vorzugsweise nur zum Reduzieren des Kurvenkreischens oder
in Gebieten mit sehr starker und sehr naher Wohnbebauung eingesetzt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reduzierung der Luftschallabstrahlung
für Eisenbahnschienen zu erreichen, die keines hohen Material- und Montageaufwands
bedarf.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Patentansprüchen 2 bis 9 beschrieben.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit einem
geringen Materialmehraufwand eine Schiene derartig verbessert wird, daß sich die Gesamtluftschallabstrahlung
wesentlich reduziert. Hinsichtlich der Montage dieser Schiene ergibt sich keine Änderung
gegenüber der Montage einer nicht bedämpften Standardschiene.
[0007] Die DE-PS 14 169 zeigt zwar eine Eisenbahnschiene, an derem Steg ein- oder beidseitig
ein oder mehrere Rippen angebracht sind. Dieses Patent gibt jedoch keine Lösung hinsichtlich
der gestellten Aufgabe, da die Rippen an dieser Schiene so groß sind, daß sie als
eigene Schwingungsmembranen den abgestrahlten Luftschall noch erhöhen.
[0008] Bei einer Schiene entsprechend der EP 0 323 426 entspricht zwar die Höhe der beidseitig
angeordneten Rippen etwa der Dicke des Steges. Diese Rippen sind jedoch dem Fußbereich
zuzuordnen, da sich der Steg unterhalb dieser Rippen mit einer wesentlich größeren
Wandstärke fortsetzt. Somit können die in der EP 0 323 426 gezeigten Rippen auch nicht
dazu dienen, die Schallabstrahlung des eigentlichen, sich oberhalb der Rippen befindlichen
Steges zu reduzieren.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die Zeichnung
zeigt den Querschnitt durch eine Schiene, bestehend aus einem Kopf 1, einem Fuß 2
und einem Steg 3. Zur Verdeutlichung des eigentlichen Steges 3 wurde dieser gestrichelt
dargestellt. Die Ausbildung der Schiene mit dem gestrichelt dargestellten Steg 3 entspricht
einem üblichen UIC-Profil.
[0010] Bei der Schiene nach dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine einteilige gewalzte
Schiene. Von daher sind auch die beidseitig an den Außenseiten 4 des Steges 3 angeordneten
Rippen 5 Teile der Schiene und materialgleich. Im Ausführungsbeispiel sind beidseitig
am Steg 3 jeweils 3 Rippen 5 angeordnet, die über die Schienenlänge liniear in gleichbleibender
Höhe verlaufen. Sie weisen auch etwa einen gleichen Abstand zueinander auf. Die Rippen
5 haben eine Höhe 6, die etwa 70 % der Dicke 7 des Steges 3 entspricht.
[0011] Je nach Schienenform, Schienenmaterial und/oder Einsatzbedingungen der Schiene, wie
beispielsweise häufigste Geschwindigkeit der Züge oder häufigste überfahrende Radlast
können die Rippen 5 völlig andere Anordnungen oder Ausbildungen besitzen. Sie müssen
auch nicht in gleichbleibender Höhe am Steg 3 verlaufen, sondern können abschnittsweise
oder in der Höhe wellenförmig oder sonstwie ausgebildet sein. Auch die Anzahl und
der Abstand der Rippen 5 zueinander können variieren. Ebenso müssen die Rippen an
den gegenüberliegenden Seiten des Steges 3 nicht symmetrisch angeordnet sein.
[0012] Die Erfindung beschränkt sich auch nicht auf eine Schiene mit eingewalzten Rippen
5. Alternativ können diese Rippen 5 durch Auftragsschweißen, Auflöten oder Aufkleben
auf die Außenseite 4 des Steges 3 aufgebracht werden.
[0013] Für manche Einsatzfälle und für besonders hohe Dämpfungsanforderungen ist es auch
denkbar, daß die durch Auftragsschweißung, Löten oder Kleben auf den Steg 3 aufgebrachten
Rippen 5 aus einem anderen Material als der Grundkörper der Schiene bestehen.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1.
- Kopf
- 2.
- Fuß
- 3.
- Steg
- 4.
- Außenseite
- 5.
- Rippe
- 6.
- Höhe
- 7.
- Dicke
1. Eisenbahnschiene, bestehend aus einem Kopf (1), einem Fuß (2) und einem diese verbindenden
Steg (3) mit kontinuierlich verlaufender Wandstärke, wobei der Steg (3) ein- oder
beidseitig seitlich angeordnete Rippen (5) aufweist, die höchstens eine Höhe (6) entsprechend
der Dicke (7) des Steges (3) haben.
2. Eisenbahnschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) beim Walzen auf den Steg (3) aufgebracht werden.
3. Eisenbahnschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) durch Auftragsschweißen auf den Steg (3) aufgebracht werden.
4. Eisenbahnschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) durch Kleben auf den Steg (3) aufgebracht werden.
5. Eisenbahnschiene nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) aus einem anderen Material bestehen als die Schiene.
6. Eisenbahnschiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einer der Außenseiten (4) des Steges (3) mehr als eine Rippe (5)
angeordnet sind.
7. Eisenbahnschiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die sich an den Außenseiten (4) des Steges (3) gegenüberliegenden Rippen (5)
eine unterschiedliche Lage und/oder Form aufweisen.
8. Eisenbahnschiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) über die Höhe des Steges (3) bogen- oder wellenförmig oder in
einer anderen von der gerade abweichenden Form verlaufen.
9. Eisenbahnschiene nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) in Längsrichtung unterbrochen sind.