[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Stromspiegelanordnung mit
- wenigstens einem einen ersten Leitungstyp aufweisenden Eingangstransistor, dessen
Emitteranschluß mit einer Stromzuführung verbunden ist und dessen Kollektoranschluß
einen Eingangsstrom führen kann,
- wenigstens einem den ersten Leitungstyp aufweisenden Ausgangstransistor, dessen Emitteranschluß
mit der Stromzuführung und dessen Basisanschluß mit dem Basisanschluß des Eingangstransistors
verbunden ist und dessen Kollektoranschluß ein Ausgangsstrom entnehmbar ist,
- sowie einem den ersten Leitungstyp aufweisen Bügeltransistor, dessen Emitteranschluß
mit den Basisanschlüssen des Eingangstransistors und des Ausgangstransistors und dessen
Basisanschluß mit dem Kollektoranschluß des Eingangstransistors verbunden und dessen
Kollektoranschluß mit einem Bezugspotential gekoppelt ist.
[0002] Dabei dient der Bügeltransistor zum Aufnehmen der Basisströme des Eingangstransistors
und des Ausgangstransistors derart, daß nur ein möglichst geringer Teil dieser Basisströme
Einfluß auf das Verhältnis zwischen dem Eingangsstrom und dem Ausgangsstrom ausübt.
[0003] Eine derartige Schaltungsanordnung ist aus der DE-PS 31 14 877 bekannt. In der dortigen
Fig. 2 wird der Eingangsstrom von einer Stromquelle bewirkt, wohingegen der Ausgangsstrom
über einen Verbraucher geführt wird.
[0004] Im Normalbetrieb dieser Stromspiegelanordnung mit an den Ausgangstransistor angeschlossenem
Verbraucher wird der Stromzuführung außer dem Eingangsstrom und dem Ausgangsstrom
somit auch der vom Bügeltransistor geführte Strom entnommen, der um die Stromverstärkung
eines der Transistoren vom ersten Leitungstyp geringer ist als die Summe aus Eingangsstrom
und Ausgangsstrom. Da diese Stromverstärkung unter dem Einfluß verschiedener Fertigungs-
und Betriebsparameter schwanken kann, stellt der Strom durch den Bügeltransistor und
damit die Belastung der Stromzuführung eine stark streuende Größe dar.
[0005] Wird der Verbraucher vom Ausgangstransistor abgetrennt und befindet sich die Stromspiegelanordnung
somit im Leerlaufbetrieb, ergeben sich noch ungünstigere Verhältnisse. In diesem Betriebszustand
ist das Stromspiegelverhältnis zwischen dem Eingangsstrom und dem Ausgangsstrom nicht
mehr erfüllt. Während der Eingangstransistor jetzt nur noch sehr geringe Ströme führt,
gerät der Ausgangstransistor in einen Sättigungszustand, in dem von der Stromzuführung
über den Emitteranschluß und den Basisanschluß des Ausgangstransistors ein Strom in
den Bügeltransistor fließt, der nahezu dem Gesamtstrom im Bügeltransistor entspricht.
Wird jetzt von der Verbindung zwischen dem Kollektoranschluß des Eingangstransistors
und dem Basisanschluß des Bügeltransistors ein vorgegebener Eingangsstrom entnommen,
teilt sich dieser in einen Anteil über den Kollektoranschluß des Eingangstransistors
und einen Anteil durch den Basisanschluß desBügeltransistors.
[0006] Der Stromanteil durch den Basisanschluß des Bügeltransistors wird dabei so groß,
daß der dadurch über den Emitteranschluß des Bügeltransistors und den Basisanschluß
des Ausgangstransistors fließende Strom am Ausgangstransistor eine ebenso große Basis-Emitter-Spannung
erzeugt, wie sie am Eingangstransistor vorliegt. Im Extremfall fließt dabei der vorgegebene
Eingangsstrom fast ausschließlich durch den Basisanschluß des Bügeltransistors. Der
Strom im Bügeltransistor ist dann im wesentlichen um die Stromverstärkung des Bügeltransistors
höher als der Eingangsstrom. Dies stellt nicht nur eine wesentlich erhöhte Belastung
der Stromzuführung gegenüber dem Normalbetrieb dar, sondern zusätzlich wird diese
Belastung in der genannten Weise aufgrund der Streuungen der Stromverstärkung des
Bügeltransistors stark streuen.
[0007] Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Stromspiegelanordnung der eingangs genannten
Art in der Weise auszubilden, daß in allen Betriebszuständen eine definierte Belastung
der Stromzuführung erreicht wird.
[0008] Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Stromspiegelanordnung erfindungsgemäß
gelöst durch
- einen Steuertransistor von einem zweiten, dem ersten Leitungstyp entgegengesetzten
Leitungstyp, wobei der Steuertransistor mit seinem Kollektoranschluß an den Kollektoranschluß
des Eingangstransistors und mit seinem Emitteranschluß über eine Emitterstromquelle
an das Bezugspotential angeschlossen und einem Basisanschluß des Steuertransistors
eine Steuerspannung zum Steuern des Ausgangsstromes zuführbar ist,
- einen Widerstand, über den der Kollektoranschluß des Bügeltransistors mit dem Bezugspotential
gekoppelt ist, sowie
- einen weiteren Transistor vom zweiten Leitungstyp, dessen Emitteranschluß mit dem
Emitteranschluß des Steuertransistors, dessen Basisanschluß mit dem Kollektoranschluß
des Bügeltransistors und dessen Kollektoranschluß mit der Stromzuführung verbunden
ist.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Stromspiegelanordnung wird der Strom durch den Bügeltransistor
nicht unmittelbar, sondern über den Widerstand an das Bezugspotential geführt. Der
weitere Transistor bildet mit dem Steuertransistor und der gemeinsamen Emitterstromquelle
eine Differenzverstärkeranordnung, in der die Steuerspannung mit der durch den Strom
im Bügeltransistor im Widerstand hervorgerufenen Spannung verglichen wird. Beim Anwachsen
des Stromes durch den Bügeltransistor in der Weise, daß die Spannung am Widerstand
die Steuerspannung übersteigt, wird der Strom der Emitterstromquelle aus dem Eingangstransistor
in den weiteren Transistor umgeleitet und damit unmittelbar der Stromzuführung entnommen,
nicht mehr jedoch dem Stromspiegel aus dem Eingangstransistor, dem Ausgangstransistor
und dem Bügeltransistor. Dadurch wird der Strom über den Stromspiegel begrenzt. Der
aus der Stromzuführung entnommene Strom ist nun wesentlich bestimmt durch den Quotienten
aus der Steuerspannung und dem Widerstand sowie durch den Strom der Emitterstromquelle.
Da diese Größen genau bestimmbar sind, erhält man in allen Betriebszuständen eine
definierte Belastung der Stromzuführung. Dabei wird der Strom aus der Stromzuführung
auch von der an dieser bereitgestellten Versorgungsspannung unabhängig.
[0010] An dieser Stelle sei bemerkt, daß aus der japanischen Offenlegungsschrift 60-165112
(A) eine Stromspiegelanordnung mit einem Eingangstransistor, einem Ausgangstransistor
und einem Bügeltransistor vom pnp-Typ bekannt ist, bei der der Kollektoranschluß des
Bügeltransistors über einen Widerstand mit Masse verbunden ist. Mit dem Emitteranschluß
des Bügeltransistors und den Basisanschlüssen des Eingangstransistors und des Ausgangstransistors
bzw. der Ausgangstransistoren ist der Kollektoranschluß eines Transistors verbunden,
dessen Basisanschluß mit dem Kollektoranschluß des Bügeltransistors und dessen Emitteranschluß
mit Masse verbunden ist. In dieser bekannten Schaltungsanordnung übernimmt der Transistor
vom Bügeltransistor einen Teil des Emitterstromes, um den Basisstrom des Bügeltransistors
zu verringern. Dadurch soll offenbar das Spiegelverhältnis der bekannten Stromspiegelanordnung
auch bei mehreren Ausgangstransistoren und damit einem höheren Strom im Bügeltransistor
präziser ausgebildet werden. Da jedoch sowohl der Bügeltransistor als auch der zusätzlich
eingeführte Transistor ihre Ströme aus den Basisanschlüssen des Eingangstransistors
und der Ausgangstransistoren entnehmen, werden die eingangs erläuterten Streuungen
der Ströme aus der Stromzuführung nicht behoben.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung enthält die erfindungsgemäße Stromspiegelanordnung
einen den zweiten Leitungstyp aufweisenden Endstufentransistor, dessen Kollektoranschluß
mit der Stromzuführung und dessen Basisanschluß mit dem Kollektoranschluß des Ausgangstransistors
verbunden und dessen Emitteranschluß mit einer Last koppelbar ist. Durch diesen Entstufentransistor
wird der Ausgangs transistor vom Strom durch den Verbraucher entlastet.
[0012] Vorzugsweise wird bei der erfindungsgemäßen Stromspiegelanordnung als erster Leitungstyp
der pnp-Typ und als zweiter Leitungstyp der npn-Typ bipolarer Transistoren bezeichnet.
Eingangs-, Ausgangs- und Bügeltransistor sind dann vom pnp-Typ. Bipolare pnp-Transistoren
weisen vielfach eine geringere Stromverstärkung als npn-Transistoren auf, so daß ihre
Basisströme im Verhältnis größer sind und daher zu größeren Abweichungen in Stromspiegeln,
aber auch zu größeren Belastungen insbesondere des Bügeltransistors führen. Daher
ist eine Anwendung der Erfindung auf diesen Leitungstyp besonders vorteilhaft; jedoch
ist auch eine umgekehrte Zuordnung des Leitungstyps möglich.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnungd dargestellt und wird im nachfolgenden
näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Stromspiegelanordnung nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Stromspiegelanordnung.
[0014] In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 ein Eingangstransistor vom bipolaren pnp-Typ
bezeichnet, wohingegen mit 2 ein Ausgangstransistor und mit 3 ein Bügeltransistor
des gleichen Leitungstyps benannt ist. Die Emitteranschlüsse des Eingangstransistors
1 und des Ausgangstransistors 2 sind mit einer Stromzuführung 4, die Basisanschlüsse
mit dem Emitteranschluß des Bügeltransistors 3 verbunden. Der Kollektoranschluß des
Eingangstransistors 1 ist mit einem Eingangsanschluß 5, der Kollektoranschluß des
Ausgangstransistors 2 mit einem Ausgangsanschluß 6 und der Kollektoranschluß des Bügeltransistors
3 mit einem Anschluß 7 verbunden, über den ein wesentlicher Anteil der Summe der Basisströme
des Eingangstransistors 1 und des Ausgangstransistors 2 abgeleitet wird.
[0015] In Fig. 2, in der mit Fig. 1 übereinstimmende Elemente wieder mit denselben Bezugszeichen
versehen sind, ist der vorstehend beschriebenen Stromspiegelanordnung ein Steuertransistor
8 hinzugefügt, der mit seinem Kollektoranschluß mit dem Eingangsanschluß 5 und mit
seinem Emitteranschluß über eine Emitterstromquelle 9 mit Masse 10 verbunden ist.
Ein weiterer Transistor 11 ist mit seinem Kollektoranschluß an die Stromzuführung
4 angeschlossen. Der Basisanschluß des weiteren Transistors 11 ist an den Anschluß
7, der Emitteranschluß an den Emitteranschluß des Steuertransistors 8 geführt. Der
Anschluß 7 ist außerdem über einen Widerstand 12 mit Masse 10 verbunden.
[0016] Weiterhin ist an den Kollektoranschluß des Ausgangstransistors 2, d.h. an den Ausgangsanschluß
6, der Basisanschluß eines Endstufentransistors 13 angeschlossen, dessen Kollektoranschluß
an die Stromzuführung 4 angeschlossen ist und dessen Emitteranschluß über einen Verbraucher
14 an Masse 10 geführt ist. Zum Anschluß des Verbrauchers 14 sind symbolisch Anschlußpunkte
15 und 16 eingezeichnet.
[0017] Der Steuertransistor 8, der weitere Transistor 11 und der Endstufentransistor 13
sind in Fig. 2 vom entgegengesetzten Leitungstyp wie der Eingangstransistor 1, der
Ausgangstransistor 2 und der Bügeltransistor 3, d.h. vom npn-Typ. Der Endstufentransistor
13 ist als Emitterfolger zur niederohmigen Speisung des Verbrauchers 14 geschaltet.
[0018] In der Stromspiegelanordnung nach Fig. 2 sind die Emitterstromquelle 9 und der Widerstand
12 im Verhältnis zu den übrigen Bauteilen bevorzugt derart dimensioniert, daß im Normalbetrieb,
d.h. mit angeschlossenem Verbraucher 14, die durch den Strom im Bügeltransistor 3
am Widerstand 12 hervorgerufene Spannung geringer ist als eine über den Basisanschluß
17 des Steuertransistors 8 zugeführte Steuerspannung. Der weitere Transistor 11 ist
dann stromlos und beeinflußt die Funktion der Stromspiegelanordnung, d.h. des Eingangstransistors
1 und des Ausgangstransistors 2 nicht.
[0019] Steigt im Leerlaufbetrieb, d.h. nach Abtrennen des Verbrauchers 14 an den Anschlußpunkten
15, 16, der Strom im Bügeltransistor 3 an, übersteigt die Spannung am Widerstand 12
die Steuerspannung am Basisanschluß 17. Der Strom der Emitterstromquelle 9 fließt
nun von der Stromzuführung 4 unmittelbar über den weiteren Transistor 11. Dadurch
wird ein weiteres Anwachsen des Stromes im Bügeltransistor 3 und damit eine Vergrößerung
der Stromentnahme aus der Stromzuführung 4 unterbunden; vielmehr wird aus der Stromzuführung
4 zu liefernde Strom auf einen definierten Wert begrenzt, der durch den Strom der
Emitterstromquelle 9 und das Verhältnis der Steuerspannung und des Widerstands 12
bestimmt wird.
[0020] Die vorliegende Erfindung löst die hergestellte Aufgabe wirkungsvoll mit sehr geringem
Schaltungsaufwand.
1. Stromspiegelanordnung mit
- wenigstens einem einen ersten Leitungstyp aufweisenden Eingangstransistor, dessen
Emitteranschluß mit einer Stromzuführung verbunden ist und dessen Kollektoranschluß
einen Eingangsstrom führen kann,
- wenigstens einem den ersten Leitungstyp aufweisenden Ausgangstransistor, dessen
Emitteranschluß mit der Stromzuführung und dessen Basisanschluß mit dem Basisanschluß
des Eingangstransistors verbunden ist und dessen Kollektoranschluß ein Ausgangsstrom
entnehmbar ist,
- sowie einem den ersten Leitungstyp aufweisen Bügeltransistor, dessen Emitteranschluß
mit den Basisanschlüssen des Eingangstransistors und des Ausgangstransistors und dessen
Basisanschluß mit dem Kollektoranschluß des Eingangstransistors verbunden und dessen
Kollektoranschluß mit einem Bezugspotential gekoppelt ist,
gekennzeichnet durch
- einen Steuertransistor von einem zweiten, dem ersten Leitungstyp entgegengesetzten
Leitungstyp, wobei der Steuertransistor mit seinem Kollektoranschluß an den Kollektoranschluß
des Eingangstransistors und mit seinem Emitteranschluß über eine Emitterstromquelle
an das Bezugspotential angeschlossen und einem Basisanschluß des Steuertransistors
eine Steuerspannung zum Steuern des Ausgangsstromes zuführbar ist,
- einen Widerstand, über den der Kollektoranschluß des Bügeltransistors mit dem Bezugspotential
gekoppelt ist, sowie
- einen weiteren Transistor vom zweiten Leitungstyp, dessen Emitteranschluß mit dem
Emitteranschluß des Steuertransistors, dessen Basisanschluß mit dem Kollektoranschluß
des Bügeltransistors und dessen Kollektoranschluß mit der Stromzuführung verbunden
ist.
2. Stromspiegelanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen den zweiten Leitungstyp aufweisenden Endstufentransistor, dessen Kollektoranschluß
mit der Stromzuführung und dessen Basisanschluß mit dem Kollektoranschluß des Ausgangstransistors
verbunden und dessen Emitteranschluß mit einer Last koppelbar ist.
3. Stromspiegelanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Leitungstyp den pnp-Typ und der zweite Leitungstyp den npn-Typ bezeichnet.