(19)
(11) EP 0 758 536 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1997  Patentblatt  1997/08

(21) Anmeldenummer: 95112643.2

(22) Anmeldetag:  11.08.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47D 13/10, A47D 15/00, A63G 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Rathgeber, Sven
34355 Staufenberg OT Speele (DE)

(72) Erfinder:
  • Rathgeber, Sven
    34355 Staufenberg OT Speele (DE)

(74) Vertreter: Rehberg, Elmar, Dipl.-Ing. 
Am Kirschberge 22
37085 Göttingen
37085 Göttingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaukel, insbesondere für Kinder


    (57) Eine Schaukel (1), insbesonder für Kleinkinder, weist einen insbesondere an vier beabstandeten Befestigungsstellen (7) aufhängbaren Sitz (2) und an den Befestigungsstellen (7) angreifende, insbesondere als Zugseile ausgebildete Tragorgane (8) auf. Es ist eine Einrichtung (10) zur Wiedergabe von Musik vorgesehen, die über eine Befestigungseinrichtung (11) mit einem Teil der Schaukel (1) verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schaukel, insbesondere für Kleinkinder, mit einem insbesondere an vier beabstandeten Befestigungsstellen aufhängbaren Sitz und an den Befestigungsstellen angreifenden, insbesondere als Zugseile ausgebildeten Tragorganen. Solche Schaukeln werden aufgehängt und dienen insbesondere Kindern, auch Kleinkindern, dazu, durch die schaukelnde Bewegung Freude und Spaß zu haben.

    [0002] Bekannte Schaukeln dieser Art besitzen auf jeden Fall einen Sitz, der aus Holz oder als Kunststofformteil ausgebildet sein kann und ganz verschiedene Gestalt besitzen kann. So sind brettartige Sitze oder auch schalenartige Sitze bekannt. Auch Sitze mit einem aufgebauten Gitter können Verwendung finden, damit eine Sicherheit gegen Herausfallen oder Herabfallen gegeben ist. Der Sitz einer Schaukel ist in der Regel an vier beabstandeten Befestigungsstellen aufgehängt, wobei Tragorgane, insbesondere zugseile, zur Anwendung kommen. Diese Zugseile sind an ihren oberen Enden mit Ösen versehen, die üblicherweise in Schaukelhaken eingehängt werden, die an einem Schaukelgerüst, dem Ast eines Baumes oder dgl. befestigt sind.

    [0003] Obwohl die schaukelnde Bewegung den Kindern Freude macht, ist die Einhaltung der schaukelnden Bewegung, insbesondere das Schwungholen, mit einer gewissen Mühe verbunden, die für Kleinkinder eine Anstrengung bedeuten kann, so daß der Schaukelvorgang in mehr oder weniger kurzer Zeit beendet wird.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaukel der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, die für das Kind einen Anreiz bietet, den Schaukelvorgang zu verlängern. Das Kind soll mehr Lust und Spaß beim Schaukeln empfinden, wobei die Mühe des Schwungholens überspielt werden soll.

    [0005] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Schaukel der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, daß eine Einrichtung zur Wiedergabe von Musik vorgesehen ist, die über eine Befestigungseinrichtung mit einem Teil der Schaukel verbunden ist.

    [0006] Die Erfindung geht damit von dem Gedanken aus, der Schaukel eine Einrichtung zur Wiedergabe von Musik zuzuordnen und auf der Schaukel anzuordnen, so daß die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik sich mit dem die Schaukel nutzenden Kind bewegt. Hierdurch wird der Doppler-Effekt vermieden, und das Kind empfindet beim Hören der Musik und der schaukelnden Bewegung ein erhöhtes Vergnügen, welches die Schaukelanstrengungen vergessen machen läßt, wodurch letztendlich der Schaukelvorgang verlängert wird.

    [0007] Die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik kann mit einem Teil der Schaukel lösbar verbunden sein. Diese Lösbarkeit der Einrichtung gestattet es, die Schaukel beispielsweise im Freien aufzuhängen und die gegen Feuchtigkeitseinflüsse empfindliche Einrichtung zur Wiedergabe von Musik in den schaukelfreien Zeiten von der Schaukel abzunehmen und geschützt unterzubringen. Außerdem kann die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik dann auch unabhängig von der Schaukel genutzt werden.

    [0008] Für die Realisierung der lösbaren Befestigungseinrichtung ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten. Insbesondere kann die lösbare Befestigungseinrichtung aus einem Klettverschluß mit Streifen aus einem Ösen- und einem Hakenband bestehen.

    [0009] Es ist auch möglich, daß der Sitz als Sitzschale ausgeformt ist und die lösbare Befestigungseinrichtung einen angeformten gehäuseartigen Fortsatz aufweist, der einen Aufnahmeraum umschließt, in den die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik einsteckbar ist. Die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik läßt sich damit in den Aufnahmeraum einschieben bzw. aus diesem heraus auch wieder entfernen. Gleichzeitig bietet der Aufnahmeraum auch einen gewissen Schutz für die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik. Der den Fortsatz bildende Aufnahmeraum kann einstückig mit dem als Sitzschale ausgeformten Sitze hergestellt werden. Insbesondere ist ein Kunststofformteil sinnvoll.

    [0010] Die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik kann ein Kasettenrecorder, ein Walkman, eine Spieluhr, ein Musikwerk o. dgl. sein. Ein Kassettenrecorder hat den Vorteil, daß Bänder mit verschiedenen Musikstücken abgespielt werden können, die an das Alter des Kindes angepaßt sind. Ein Walkman mit Kopfhörer ermöglicht es, insbesondere bei Aufstellung der Schaukel im Freien die nach außen dringenden Geräusche zu vermeiden.

    [0011] Für die lösbare Befestigungseinrichtung können Druckknöpfe oder auch eine Steckverbindung vorgesehen sein.

    [0012] Insbesondere ist es sinnvoll, wenn die lösbare Befestigungseinrichtung mit dem Sitz der Schaukel verbunden ist. Insbesondere bietet sich die Unterseite des Sitzes der Schaukel für eine geschützte Unterbringung an. Es ist zweckmäßig, wenn die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik außerhalb der Reichweite des Kindes an der Schaukel vorgesehen ist. Die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik kann von einer das Kind beaufsichtigenden Erziehungsperson in Gang gesetzt werden. In der Regel weist die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik eine Batterie auf, über die sie angetrieben wird.

    [0013] Es ist aber auch möglich, daß die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik mit einer Steuereinrichtung versehen ist, die auf Schaukelbewegungen anspricht. Die Steuereinrichtung kann einen Schalter aufweisen, der auf Bewegungen der Schaukel anspricht, so daß damit das Hören der Musik von den Schaukelbewegungen abhängig ist. Wenn das Kind die Schaukelbewegungen einstellt, verstummt auch die Musik. Andererseits setzt sich die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik in Gang, sobald die Schaukelbewegung aufgenommen worden ist.

    [0014] Zusätzlich zu der Befestigungseinrichtung kann eine Sicherungshalterung für die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik vorgesehen sein. Die Sicherungshalterung kann beispielsweise aus einem Trageband bestehen, welches einerseits mit der Einrichtung zur Wiedergabe von Musik versehen ist und sich andererseits in einen Steg oder an einem sonstigen Teil der Schaukel anknüpfen bzw. befestigen läßt. Diese Sicherungshalterung wird insbesondere in Verbindung mit einem Klettverschluß eingesetzt, damit die Einrichtung zur Wiedergabe von Musik bei einem selbsttätigen Lösevorgang des Klettverschlusses nicht von der Schaukel herabfällt.

    [0015] Die Erfindung wird anhand verschiedener Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1
    eine Seitenansicht von den für die Erfindung wesentlichen Teilen einer Baby-Schaukel in einer ersten Ausführungsform,
    Fig. 2
    eine Detaildarstellung einer Baby-Schaukel in einer zweiten Ausführungsform,
    Fig. 3
    eine perspektivische Darstellung einer Schaukel für Kinder und
    Fig. 4
    eine perspektivische Darstellung einer Schaukel für Kleinkinder.


    [0016] Die in Fig. 1 dargestellte Schaukel 1 weist einen Sitz 2 auf, der als Sitzschale 3 und damit als einstückiger Kunststofformkörper ausgebildet ist. Eine solche Sitzschale 3 als Sitz 2 ist insbesondere für Babys geeignet, da die Sitzschale 3 mit ihren umlaufenden Seitenwänden das Baby von allen Seiten abstützt. Im Bereich der Vorderwand 4 sind zwei Öffnungen 5 für das Hindurchstecken der Beine des Babys vorgesehen. Im Bereich eines Oberrandes 6 sind in der Regel vier Befestigungsstellen 7 gebildet, an denen Tragorgane 8, die als Zugseil, Kette o. dgl. ausgebildet sein können, angreifen. Die Tragorgane 8 sind in bekannter Weise mit einer Schaukelaufhängung versehen, die an Schaukelhaken einhängbar ist.

    [0017] Im Bereich der Rückwand 9 des Sitzes 2 ist eine Einrichtung 10 zur Wiedergabe von Musik vorgesehen, die beispielsweise als Kassettenrecorder, als Musikwerk oder auch als Walkman ausgebildet sein kann. Die Einrichtung 10 ist über eine Befestigungseinrichtung 11 mit dem Sitz 2 verbunden. Die Befestigungseinrichtung 11 ist hier lösbar ausgebildet und weist ein Ösenband 12 und ein Hakenband 13 auf, die zusammen einen Klettverschluß 12, 13 bilden. Das Ösenband 12 ist dauerhaft mit der Einrichtung 10 verbunden. Das Hakenband 13 ist dauerhaft mit dem Sitz 2 verbunden. Es versteht sich, daß auch die umgekehrte Anordnung vorgesehen sein kann. Die Befestigungseinrichtung 11 kann auch aus Druckknöpfen, Steckverbindungselementen o. dgl. gebildet sein.

    [0018] Zusätzlich zu der Befestigungseinrichtung 11 ist eine Sicherungshalterung 14 vorgesehen, die im wesentlichen aus einem Trageband 15 besteht, welches einerseits mit der Einrichtung 10 dauerhaft verbunden ist und dessen anderes Ende sich in einen Steg, einen Öffnungsvorsprung o. dgl. in der Rückwand 9 des Sitzes 2 einknüpfen läßt. Die Sicherungshalterung 14 dient dazu, ein Herabfallen der Einrichtung 10 von der Schaukel zu vermeiden, falls sich die Befestigungseinrichtung 11 selbsttätig lösen sollte.

    [0019] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist die Sitzschale 3 ebenfalls als Kunststofformkörper ausgebildet. Im Bereich der Rückwand 9 ist einstückig mit dieser ein Fortsatz 16 vorgesehen, der gehäuseartig einen Aufnahmeraum 17 umschließt, der insbesondere an seiner Oberseite offen gestaltet ist, so daß hier die Einrichtung 10 zur Wiedergabe der Musik von oben einsteckbar ist.

    [0020] Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform der Schaukel weist einen Sitz 2 auf, der brettartig als geblasener Formkörper aus Kunststoff ausgebildet sein kann. Die Einrichtung 10 zur Wiedergabe von Musik ist hier auf der Unterseite des Sitzes 2 angeordnet, wobei die Befestigungseinrichtung 11 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt ist. Es ist eine Steuereinrichtung 18 vorgesehen, die auf Schaukelbewegungen anspricht. Die Steuereinrichtung 18 kann einen Beschleunigungssensor aufweisen, der die Einrichtung 10 zur Wiedergabe von Musik selbsttätig in Gang setzt, wenn der Sitz 2 einer Schaukelbewegung unterworfen wird. Dabei kann es sich um eine reine Schaukelbewegung oder auch um eine durch eine Wippbewegung in vertikaler Richtung überlagerte Schaukelbewegung handeln. Es ist auch möglich, einen Schalter, beispielsweise in Form einer Kontaktfolie 19, vorzusehen und über eine Leitung 20 mit der Steuereinrichtung 18 zu verbinden. Sobald sich das Kind auf den Sitz 2 setzt, wird die Kontaktfolie 19 belastet und damit ein Einschaltvorgang durchgeführt, der die Einrichtung 10 in Gang setzt, so daß die Musik abgespielt wird. Beim Verlassen der Schaukel 1 bzw. des Sitzes 2 verstummt die Musik.

    [0021] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der die Schaukel 1 als Gitterschaukel ausgebildet ist und damit insbesondere für Kleinkinder nutzbar ist. Auch hier ist die Einrichtung 10 zur Wiedergabe von Musik unterhalb des Sitzes 2 angebracht. Die Befestigungseinrichtung ist aus Übersichtlichkeitsgründen hier nicht gesondert dargestellt.

    [0022] Aus der Vielzahl der Ausführungsbeispiele ist erkennbar, daß es auf die Ausbildung der Schaukel 1 im Einzelnen nicht ankommt. Wichtig ist jedoch die zusätzlich über die Befestigungseinrichtung 11 angebrachte Einrichtung 10 zur Wiedergabe von Musik, die im wesentlichen aus einem Kassettenrecorder, einem Walkman, einem Musikwerk, einer Spieluhr o. dgl. bestehen kann.

    BEZUGSZEICHENLISTE



    [0023] 
    1
    - Schaukel
    2
    - Sitz
    3
    - Sitzschale
    4
    - Vorderwand
    5
    - Öffnung
    6
    - Oberrand
    7
    - Befestigungsstelle
    8
    - Tragorgan
    9
    - Rückwand
    10
    - Einrichtung
    11
    - Befestigungseinrichtung
    12
    - Ösenband
    13
    - Hakenband
    14
    - Sicherungshalterung
    15
    - Trageband
    16
    - Fortsatz
    17
    - Aufnahmeraum
    18
    - Steuereinrichtung
    19
    - Kontaktfolie
    20
    - Leitung



    Ansprüche

    1. Schaukel, insbesonder für Kleinkinder, mit einem insbesondere an vier beabstandeten Befestigungsstellen (7) aufhängbaren Sitz (2) und an den Befestigungsstellen angreifenden, insbesondere als Zugseile ausgebildeten Tragorganen (8), dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (10) zur Wiedergabe von Musik vorgesehen ist, die über eine Befestigungseinrichtung (11) mit einem Teil der Schaukel (1) verbunden ist.
     
    2. Schaukel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (10) zur Wiedergabe von Musik mit einem Teil der Schaukel (1) lösbar verbunden ist.
     
    3. Schaukel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Befestigungseinrichtung (11) aus einem Klettverschluß mit Streifen aus einem Ösen- (12) und einem Hakenband (13) besteht.
     
    4. Schaukel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (2) als Sitzschale (3) ausgeformt ist und die lösbare Befestigungseinrichtung (11) einen angeformten gehäuseartigen Fortsatz (16) aufweist, der einen Aufnahmeraum (17) umschließt, in den die Einrichtung (10) zur Wiedergabe von Musik einsteckbar ist.
     
    5. Schaukel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (10) zur Wiedergabe von Musik ein Kasettenrecorder, ein Walkman, eine Spieluhr, ein Musikwerk o. dgl. ist.
     
    6. Schaukel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Befestigungseinrichtung (11) aus Druckknöpfen oder einer Steckverbindung besteht.
     
    7. Schaukel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Befestigungseinrichtung (11) mit dem Sitz (2) der Schaukel (1) verbunden ist.
     
    8. Schaukel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (10) zur Wiedergabe von Musik außerhalb der Reichweite des Kindes an der Schaukel (1) vorgesehen ist.
     
    9. Schaukel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (10) zur Wiedergabe von Musik mit einer Steuereinrichtung (18) versehen ist, die auf Schaukelbewegungen anspricht.
     
    10. Schaukel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der Befestigungseinrichtung (11) eine Sicherungshalterung (14) für die Einrichtung (10) zur Wiedergabe von Musik vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht