[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeug-Wechselbausatz für das Festspannen von Werkstücken,
insbesondere für das Zusammenspannen von zu verschweißenden Karosserieblechen unter
Verwendung von Spannvorrichtungen gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Spannvorrichtungen, von denen die eine Art bspw. mit einem pneumatischen Stellzylinder
betätigt wird und die andere mit einem Betätigungshebel von Hand geöffnet und geschlossen
werden kann, sind für sich im einzelnen betrachtet hinlänglich bekannt (siehe bspw.
DE-A-22 22 686 und DE-U-9 101 555.3). Abgesehen davon, daß derartige Spannvorrichtungen
für die unterschiedlichsten Festspannaufgaben verwendet werden, kommen diese insbesondere
auch bei der Fertigung von Autokarosserien zum Einsatz, um zu verbindende Karosserieteile
lagegenau zueinander festzulegen und um diese anschließend miteinander in geeigneter
Weise verbinden zu können (siehe US-A-2 779 092). Bei der Neukonzeption von Karosserien
werden dabei zunächst von Hand betätigbare und insoweit kostengünstigere Spannvorrichtungen
verwendet, um alle erforderlichen Gegebenheiten im Fertigungsbereich für derartig
neu konzipierte Karosserien zu ermitteln und festzulegen. Wenn dann eine solche Karosserie
in die Serienfertigung gehen soll, können die per Hand betätigbaren Spannvorrichtungen
nicht mehr verwendet werden, da für eine Serienfertigung diese einer weitestgehend
automatisierten Fertigung nicht genügen können, d.h., für die für eine Serienfertigung
vorgesehenen Fertigungseinrichtungen ist es also notwendig, diese mit automatisch
arbeitenden Spannvorrichtungen auszurüsten. Dieser Austausch bzw. Wechsel von handbetätigbaren
Spannvorrichtungen auf automatisch arbeitende Spannvorrichtungen ist jedoch insoweit
problematisch, als sich heute verfügbare handbetätigte und automatisch arbeitende
Spannvorrichtungen in ihrer Konstruktion beträchtlich unterscheiden, und zwar was
sowohl die Stellmechanik als auch die Befestigungselemente betrifft, an denen die
Gegenauflagestücke für die gegeneinander zu verspannenden Karosserieteile aufzulegen
sind, um diese in Schließstellung des Spannarmes mit diesem festzulegen. Um die vorher
mit Hand betätigbaren Spannvorrichtungen ermittelten Gegebenheiten an Fertigungseinrichtungen
für die Serienfertigung zu reproduzieren, soweit dies mit den bisher verfügbaren Spannvorrichtungen
beider Arten praktiziert wird, verlangt dies an den Fertigungseinrichtungen für die
tatsächliche Serienfertigung entsprechende und nicht unbeträchtliche Anpassungsmaßnahmen,
um an diesen nunmehr in etwa funktionsentsprechende, automatisch betätigbare Spannvorrichtungen
installieren zu können. Ein idealer und weitgehend funktionsidentischer Wechsel ist
dabei mit den heute verfügbaren Spannvorrichtungen praktisch nicht möglich, da sich,
wie gesagt, sogenannte Handspanner von automatisch arbeitenden Spannvorrichtungen
nicht nur bezgl. ihrer Verstellmechaniken nicht unwesentlich unterscheiden, sondern
insbesondere auch hinsichtlich der Ausbildung und Anordnung ihrer Befestigungselemente.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Werkzeug-Wechselbausatz unter
Verwendung von Spannvorrichtungen zu schaffen, die ohne weiteres in dem Sinne dahingehend
ausgetauscht werden können, daß die zunächst für die Neukonzeption einer Karosserie
verwendeten handbetätigbaren Spanner an Serienfertigungseinrichtungen durch automatisch
betätigbare Spannvorrichtungen ersetzt werden können, ohne dabei an den Einrichtungen
für die Serienfertigung Änderungen vornehmen zu müssen, wobei, was die zuerst benutzten
handbetätigbaren Spanner betrifft, diese auch weitestgehend an die automatisch betätigbaren
Spannvorrichtungen funktionell angepaßt sind, um von vornherein die gleichen Anordnungs-
und Funktionsverhältnisse für den späteren Einsatz automatisch betätigbarer Spannvorrichtungen
vorliegen zu haben.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Werkzeug-Wechselbausatz unter Verwendung von Spannvorrichtungen
nach der Erfindung durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angeführten Merkmale
gelöst.
[0005] Die beiden den Werkzeug-Wechselbausatz bildenden Spannvorrichtungen unterscheiden
sich letztlich nur dadurch, daß der Antrieb für die automatisch betätigbare Spannvorrichtung
aus bspw. einem pneumatischen Stellzylinder besteht und die andere, zweite Spannvorrichtung
zwar einen Handbetätigungshebel aufweist, die Verstellbewegung des Handhebels aber
in angenähert gleicher Weise wie bei der automatisch betätigbaren Spannvorrichtung
auf den Spannarm umgesetzt wird. Damit ist aber gleichzeitig auch die Möglichkeit
geschaffen, an den Kopfstücken beider Spannvorrichtungen die Befestigungselemente
für das Gegenlager zum Spannarm identisch auszubilden, da sich die Kopfstücke beider
Spannvorrichtungen in ihrer Konstruktion weitestgehend entsprechen.
[0006] Für die Kopplung des Handbetätigungshebels mit dem Spannarm an der zweiten Spannvorrichtung
über die Stellstange gibt es zwar verschiedene Möglichkeiten, bevorzugt wird aber
eine weitere Ausgestaltung dahingehend, daß das untere Ende der Stellstange der zweiten
Spannvorrichtung an einem Fußstück des Handhebels angelenkt ist, das seinerseits schwenkbar
am Kopfstück gelagert und das Schwenklager auf der verlängerten Längsmittellinie der
sich in Schließstellung befindlichen Stellstange angeordnet ist.
[0007] Ebenso ergeben sich für die Befestigungselemente verschiedene Ausführungsformen,
diesbezüglich wird aber eine Ausbildung dahingehend bevorzugt, bei der die Befestigungselemente
aus zwei Querbolzenaufnahmebohrungen in den einen Einsatzspalt begrenzenden Flankenwänden
der Kopfstücke gebildet sind.
[0008] Andere konstruktive Gestaltungen, soweit sie nicht die Verstellmechaniken und die
Befestigungselemente betreffen und soweit sie an herkömmlichen Spannvorrichtungen
bekannt sind, können dabei ohne weiteres auch an den beiden, den Wechselbausatz bildenden
Spannvorrichtungen vorgesehen werden. So ist es bspw. ohne weiteres möglich, die Kopfstücke,
um Schmutz- oder Fremdkörpereintritt in die Kopfstücke zu verhindern, geschlossen
auszubilden und die Spannarme seitlich außen an den Kopfstücken anzuordnen, was -
soweit bekannt - an handbetätigbaren Spannvorrichtungen bislang überhaupt noch nicht
verwirklicht worden ist.
[0009] Der erfindungsgemäße Werkzeug-Wechselbausatz wird nachfolgend anhand der zeichnerischen
Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0010] Es zeigt schematisch
- Fig. 1
- die zweite, zum Werkzeug-Wechselbausatz gehörende und handbetätigbare Spannvorrichtung;
- Fig. 2
- die erste, ebenfalls zum Werkzeug-Wechselbausatz gehörende automatisch betätigbare
Spannvorrichtung;
- Fig. 3
- in Pfeilrichtung X gemäß Fig. 1, 2 gesehen, vergrößert und teilweise in Schnitt und
Ansicht die identischen Befestigungselemente beider Spannvorrichtungen und
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die zweite Spannvorrichtung gemäß Fig. 1 längs Linie IV-IV.
[0011] Der Werkzeug-Wechselbausatz besteht aus der ersten, automatisch betätigbaren Spannvorrichtung
I (Fig. 2) und aus der handbetätigbaren Spannvorrichtung gemäß Fig. 1. Bezüglich der
ersten Spannvorrichtung I, die mit einem Stellantrieb 1 in Form eines Pneumatikstellzylinders
versehen ist, weist diese in bekannter Weise einen Spannarm 2 auf, der mit der axial
verstellbaren Stellstange 3 (ist Kolbenstange des Pneumatikzylinders) mit Zwischenglied
4 vom Stellantrieb 1 aus schwenkbar, d.h., in Schließ- und Öffnungsstellung bringbar
ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ein Zwischenglied 4 gelenkig mit einem Hebel
4' verbunden, welcher Hebel 4' fest mit der im Schwenklager 7 gelagerten Schwenkwelle
des Spannarmes 2 verbunden ist. Zunächst ohne Bezug auf Fig. 1 gilt für die zweite
Spannvorrichtung II gemäß dargestelltem Ausführungsbeispiel ebenfalls in bekannter
Weise, daß deren Spannarm 2' über ein Zwischenglied 4'' durch einen Handhebel 1' betätigbar
ist.
[0012] Für den Werkzeug-Wechselbausatz ist nun wesentlich, daß dieser aus der ersten Spannvorrichtung
I und der zweiten Spannvorrichtung II gebildet ist, von denen die erste Spannvorrichtung
I mit einem eine axial bewegliche Stellstange 2 aufweisenden automatischen Stellantrieb
1 (Pneumatikzylinder) und die zweite Spannvorrichtung II mit einem Handhebel 1' betätigbar
ist, wobei an beiden Spannvorrichtungen I, II in bezug auf die Schwenklager 7 ihrer
im wesentlichen identisch ausgebildeten Spannarme 2, 2' die Befestigungselemente 5
distanz-, anordnungs-, form- und dimensionsentsprechend ausgebildet sind, und daß
an der zweiten Spannvorrichtung II für die Kopplung zwischen Spannarm 2' und Handhebel
1' eine Stellstange 3' vorgesehen ist, deren Verstellweg SW dem Verstellweg SW' der
axial beweglichen Stellstange 3 der ersten Spannvorrichtung I entspricht.
[0013] Bei der zweiten, handbetätigbaren Spannvorrichtung II gemäß Fig. 1 ist der Spannarm
2' bezgl. des Kopfstückes 6' zwar mittig zwischen den Flankenwänden 13 des Kopfstückes
6' angeordnet, es wäre aber auch ohne weiteres möglich, den Spannarm 2' ebenfalls
außen am Kopfstück 6' wie bei der ersten Spannvorrichtung I gemäß Fig. 2 anzuordnen
und umgekehrt. Eine außenseitige Anordnung der Spannarme 2, 2' wird jedoch bevorzugt,
da diese dann einfacher austauschbar sind. Insoweit und was die Zuordnung des Spannarmes
2' zum Kopfstück 6' betrifft, muß aber die zweite Spannvorrichtung II nicht weitgehend
identisch wie die erste Spannvorrichtung I ausgebildet sein, da im Vorstadium zu einer
Serienfertigung nicht in dem Maße mit einem Fremdpartikeleintritt in das Kopfstück
gerechnet werden muß, d.h., zum Werkzeug-Wechselbausatz kann die erste, automatisch
betätigbare Spannvorrichtung gemäß Fig. 2 ausgebildet sein und die zweite, handbetätigbare
Spannvorrichtung II wie in Fig. 1 dargestellt.
[0014] Abgesehen von der beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 verdeutlichten seitlichen
Zuordnung des Spannarmes zum Kopfstück 6 ist bei der zweiten Spannvorrichtung II das
untere Ende der Stellstange 3' an einem Fußstück 8 des Handhebels 1' angelenkt, das
seinerseits schwenkbar am Kopfstück 6' gelagert und das Schwenklager 9 auf der verlängerten
Längsmittellinie 10 in der sich in Schließstellung befindlichen Stellstange 3' angeordnet
ist. Die Öffnungsstellung der Spannvorrichtung II bzw. von deren Spannarm 2' ist in
Fig. 1 gestrichelt angedeutet. Die Bedingung, daß die Verstellwege SW der Stellstange
3' und des Zwischengliedes 4' dieser Vorrichtung denen entsprechender Elemente der
ersten Spannvorrichtung I entsprechen, ist dadurch gegeben, daß sich das obere Ende
E' der Stellstange 3' geradlinig auf der Längsmittellinie 10 beim Öffnen des Spannarmes
nach unten bzw. zum unteren Ende des Kopfstückes 6' und beim Schließen nach oben bewegt.
Das Ende E' ist dabei in bekannter Weise mittels Rollen R in Führungsschlitzen S der
Flankenwände 13 geführt, d.h., das Ende E' bewegt sich ebenso geradlinig wie das Ende
E der Stellstange 3 der automatisch betätigbaren Spannvorrichtung I in Fig. 2.
[0015] Was nun die Befestigungselemente 5 beider Spannvorrichtungen I, II betrifft, so sind
diese, wie in den Ausführungsbeispielen der Fig. 1, 2 dargestellt, aus zwei Querbolzenaufnahmebohrungen
11 in den einen Einsatzspalt 12 begrenzenden Flankenwänden 13 der Kopfstücke 6, 6'
gebildet. Hierzu wird auf die vergrößerte Darstellung in Fig. 3 verwiesen. Das Gegenauflageelement
für die Auflage zueinander zu verspannender Bleche ist in Fig. 3 mit G bezeichnet,
wobei das in den Spalt 12 einsetzbare Ende dieser Gegenauflage G nicht dargestellt
ist, das natürlich über entsprechende Durchgangsbohrungen für die Querbolzen Q verfügt,
die beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 in in die Flankenwände 13 eingesetzten Büchsen
B paßgenau gelagert sind, die gemäß Darstellung dafür sorgen, daß die Flankenwände
13 beim Anziehen der Muttern nicht gegeneinander gebogen werden und dadurch die Bewegbarkeit
der Stellmechnaik behindern.
[0016] Die nur spannarmseitig dargestellte Anordnung der Befestigungselemente 5 in den Fig.
1, 2 ist nicht zwingend, d.h., diese können auch nur rückseitig oder zusätzlich rückseitig
an den Kopfstücken 6, 6' vorgesehen werden, was von den jeweiligen Einbaugegebenheiten
an den betreffenden Fertigungseinrichtungen (nicht dargestellt) zum Verschweißen von
Karosserieblechen abhängt.
1. Werkzeug-Wechselbausatz für das Festspannen von Werkstücken, insbesondere für das
Zusammenspannen von zu verschweißenden Karosserieblechen unter Verwendung von Spannvorrichtungen,
deren in Kopfstücken (6, 6') schwenkbar gelagerten Spannarme (2, 2') von Stellelementen
(1, 1') über Stellmechaniken betätigbar sind und die unterhalb der Spannarme (2, 2')
Befestigungselemente (5) an ihren Kopfstücken (6, 6') aufweisen,
gekennzeichnet durch
eine erste Spannvorrichtung (I) und eine zweite Spannvorrichtung (II), von denen die
erste Spannvorrichtung (I) mit einem eine axial bewegliche Stellstange (3) aufweisenden
automatischen Stellantrieb (1) und die zweite Spannvorrichtung (II) mit einem Handhebel
(1') betätigbar ist, wobei an beiden Spannvorrichtungen (I, II) in bezug auf die Schwenklager
(7) ihrer im wesentlichen identisch ausgebildeten Spannarme (2, 2') die Befestigungselemente
(5) distanz-, anordnungs-, form- und dimensionsentsprechend ausgebildet sind, und
daß an der zweiten Spannvorrichtung (II) für die Kopplung zwischen Spannarm (2') und
Handhebel (1') eine Stellstange (3') vorgesehen ist, deren Verstellweg dem Verstellweg
der axial beweglichen Stellstange (3) der ersten Spannvorrichtung (I) entspricht.
2. Werkzeug-Wechselbausatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende der Stellstange (3') der zweiten Spannvorrichtung (II) an einem
Fußstück (8) des Handhebels (1') angelenkt ist, das seinerseits schwenkbar am Kopfstück
(6') gelagert und das Schwenklager (9) auf der verlängerten Längsmittellinie (10)
der sich in Schließstellung befindlichen Stellstange (3') angeordnet ist.
3. Werkzeug-Wechselbausatz nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente (5) aus zwei Querbolzenaufnahmebohrungen (11) in den
einen Einsatzspalt (12) begrenzenden Flankenwänden (13) der Kopfstücke (6, 6') gebildet
sind.