[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur Einbringung von sich in Einbringrichtung
verjüngenden Pfählen in den Erdboden, die zur Abstützung bzw. dem Tragen von Bauwerken
oder Bauwerksteilen, insbesondere von Bauwerksfundamenten dienen (Oberbegriff des
Anspruches 1). Derartige, in der Fachwelt auch "Nägel" genannte Pfähle sind aus DE-PS
194 125 in Form von hohlen, sich nach unten verjüngenden Rammpfählen aus Eisenbeton
bekannt. Gemäß dem vorstehend zitierten Titel dieser Patentschrift sollen diese Pfähle
in den Erdboden eingerammt werden. Hiermit ist vermutlich auf das seinerzeit übliche
Einrammen von Pfählen, Spundwänden und dergleichen mittels dampfbetriebener Rammbären
Bezug genommen. Mit so eingerammten Pfählen sind die Nachteile verbunden, daß nach
jedem Rammstoß und damit auch nach dem letzten Rammstoß der betreffende Pfahl sich
um ein kurzes Stück nach oben bewegt (gewissermaßen rückfedert) und damit einen gewissen
Schlupf zu dem angrenzenden Erdboden erhält. Hiermit wird sich aber bei der späteren
Belastung durch das aufgesetzte Gebäude eine gewisse nachteilige Setzung (Einsinken
in den Erdboden) der Pfähle und damit des Gebäudes ergeben. Setzungen des auf solchen
Pfählen ruhenden Gebäudes sind aber zu vermeiden, da sie zu Bauschäden und Reklamationen
führen können. Die letztgenannten Nachteile ergeben sich auch beim Gegenstand von
CH-PS 622.570, der einen Satz von vorfabrizierten Betonpfahlelementen und einen mit
diesen hergestellten Betonrammpfahl betrifft. Es sind kegelstumpfförmige Pfahlelemente
vorgesehen, die mit weiteren Pfahlelementen fluchtend zusammengesetzt werden und den
einzurammenden Betonpfahl ergeben. Diese Zusammensetzung des einzurammenden Pfahles
aus mehreren Elementen hat den weiteren Nachteil, daß die Elemente sich an ihren Verbindungsstellen
zueinander verschieben können, oder daß die Verbindungsstelle aus der Flucht der Elemente
zur Seite ausweicht, so daß der gesamte Pfahl in sich ein oder mehrere Knickstellen
aufweist. Hiermit erhält man eine instabile Gründung. Hinzu kommt, daß oft die vorgenannten
Verschiebungen oder Knickungen nach dem Einbringen des Betonpfahles nicht mehr festzustellen
sind und somit eine bleibende Gefährdung für das hiervon getragene Bauwerk darstellen.
[0002] Zur Schaffung von Gründungen für größere und damit entsprechend schwere Bauwerke,
z.B. ist dabei an über 40 m hohe Lagergebäude gedacht, ist es derzeit in der Praxis
üblich, relativ tiefe, zylindrische Löcher in den Erdboden zu bohren, danach in das
Loch eine Bewehrung einzubringen und schließlich dieses Loch mit Beton auszugießen.
Die Löcher müssen so lang sein, bis eine tragfähige Erdschicht erreicht wird, auf
welcher der durch das Ausgießen entstandene zylindrische Betonpfahl sich mit der Gebäudelast
abstützen kann.
[0003] Die Reibung zwischen der zylindrischen Außenwand des Betonpfahles und der Lochwandung
reicht nämlich nicht aus, um die später auf diesem Betonpfahl ruhende Last aufzunehmen.
Aus Vorstehendem ergibt sich oft eine relativ große Lochlänge, z.B. von 20 m, bis
die tragfähige Erdschicht erreicht ist. Die Kosten für die Herstellung solcher Betonpfähle
sind außerordentlich hoch. Hinzu kommt, daß deren aus dem Erdreich hervorragenden
oberen Enden noch mit einem Preßlufthammer geebnet und auf das jeweils gleiche Niveau
gebracht werden müssen, da in der Regel mehrere Betonpfähle miteinander eine Gründung
bilden. Trotz dieses großen Fertigungsaufwandes kann es bei einem Nachgeben der an
sich als tragfähig eingeschätzten Bodenschicht geschehen, daß die auf derartigen Pfählen
ruhenden Gebäude sich setzen. Dies kann zu Rissen im Gebäude und weiteren Schäden
führen. So kann bei dem vorstehend als Beispiel zitierten Lagergebäude damit die Höhe
von Lagerflächen sich in Relation zu anderen Flächen ändern. Da in solchen Lagergebäuden
computergesteuerte, fahrbare Geräte zur Beladung bzw. Entladung betrieben werden und
hierbei eine exakte Einhaltung der jeweiligen Höhenlage der zu erfassenden Paletten
oder dergleichen zwingend erforderlich ist, kann durch solche Setzungen das gesamte
Gebäude oder wesentliche Bereiche davon funktionsunfähig werden.
[0004] Die Aufgaben- bzw. Problemstellung der Erfindung besteht demgegenüber zunächst darin,
ein Verfahren für das Eintreiben von Pfählen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 in den Erdboden zu schaffen, das mit einem relativ geringen Arbeits- und Materialaufwand
durchführbar ist, wobei die so eingetriebenen Pfähle sich unter der auf ihnen ruhenden
Gebäudelast nicht oder praktisch nicht mehr setzen, d.h. nicht noch weiter in den
Erdboden eindringen, was eine entsprechende Absenkung (Setzung) des betreffenden Gebäudes
zur Folge hätte.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgaben- bzw. Problemstellung ist daher zunächst gemäß dem Kennzeichen
des Anspruches 1 vorgesehen, daß die Pfähle in in ihrer Längsrichtung hin- und hergehende
Schwingungen versetzt und in dieser Weise zunächst in den Erdboden bis zu einer Position
eingetrieben werden, die kurz vor Erreichen ihrer vorgesehenen, endgültigen Tiefenlage
gelegen ist, daß danach die Schwingungen abgestellt werden und dann eine Endphase
des Eintreibens durch Aufbringen einer in Eintreibrichtung wirkenden, schwingungsfreien
Kraft auf den Pfahl erfolgt, bis dieser mit einer gewissen Vorspannung im Erdboden
fest gehalten ist. Diese Vorspannung kann auch als ein sich Verkeilen oder Verspannen
des Pfahles mit dem angrenzenden Erdreich verstanden werden. Das Einbringen solcher
Pfähle mittels in ihrer Längsrichtung hin- und hergehenden Schwingungen ist gegenüber
dem vorbekannten Einrammen günstiger, weil es demgegenüber mit einem wesentlich geringeren
apparativen Aufwand und auch einer wesentlich geringeren Geräuschentwicklung erfolgen
kann. Es muß aber berücksichtigt werden, daß nach dem Abstellen des betreffenden Schwingungserzeugers,
z.B. eines Vibrators, dieser noch etwas hin- und herschwingt, wodurch sich ein geringes
Eindrücken und sich wieder nach oben Bewegen des Pfahles relativ zum Erdboden ergibt.
Damit erhält der betreffende Pfahl bzw. erhalten die betreffenden Pfähle ein gewisses
Maß an Schlupf relativ zum Erdboden. Es würden also im Prinzip dann die gleichen Nachteile
vorliegen wie bei dem eingangs erläuterten Rammen mit der Gefahr einer späteren, nachteiligen
Setzung der Pfähle und damit des Gebäudes. Um nun sowohl die Vorteile eines leichten
und schnellen, mit relativ geringem Geräteaufwand auf der Baustelle durchführbaren
Einbringens solcher Pfähle mittels Schwingungen bzw. Vibrationen zu haben, als auch
die erläuterten nachteiligen Setzungen zu vermeiden, ist gemäß der zweiten Hälfte
des Kennzeichens des Anspruches 1 vorgesehen, daß die Schwingungserzeugung kurz vor
Erreichen der Endstellung des Pfahles aufhört und dann das letzte Stück des Eintreibvorganges
durch eine auf den Pfahl wirkende, schwingungsfreie Zug- oder Druckkraft erfolgt.
Diese Belastung treibt ihn satt und ohne Schlupf in den Boden. Es ist die o.g. Vorspannung
erreicht. Damit sind Setzungen vermieden bzw. sie haben nur noch einen so geringen
Betrag, daß dies sich auf das Bauwerk nicht nachträglich auswirkt. Als weiterer Vorteil
kommt hinzu, daß die Belastung eines so vorgespannten Pfahles elektronisch aufgezeichnet
und als Grundlage von bodenmechanischen Berechnungen verwertet werden kann.
[0006] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist Gegenstand des
Anspruches 2. Hierbei wird zunächst der Pfahl nicht unter die Längsschwingungen oder
-vibrationen gesetzt, sondern mittels einer entsprechenden Zug- oder Druckkraft über
einen Teilbereich seiner Länge in den Erdboden eingedrückt. Somit ist er vom Erdboden
relativ fest gehalten, so daß die auf ihn in seiner Längsrichtung wirkenden Schwingungen
nicht dazu führen können, daß er sich zur Seite bewegt oder sogar beschädigt wird.
[0007] Die Erfindung betrifft ferner die Ausgestaltungen von aus Beton oder Stahlbeton bestehenden
Pfählen, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden können.
Hierzu wird auf die Ansprüche 3 bis 12 verwiesen.
[0008] Ferner bezieht sich die Erfindung auf Gründungen und gegebenenfalls Fundamentausbildungen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit den erfindungsgemäß ausgebildeten
Pfählen hergestellt sind. So befassen sich die Ansprüche 13 und 14 mit einer Gründung
für ein Einzelfundament, während die Ansprüche 15 bis 18 sich auf Pfähle beziehen,
die miteinander ein plattenförmiges Feld aus komprimiertem Erdreich schaffen.
[0009] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind sowohl den vorstehend erwähnten
Unteransprüchen, auf deren Inhalt hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird, als auch
der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen
Ausführungsmöglichkeiten zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1 bis 4:
- verschiedene Stadien des Eintreibvorganges gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
mit Darstellung von Pfählen nach der Erfindung,
- Fig. 5:
- eine erste Ausführungsmöglichkeit eines Gerätes zur Durchführung des Eintreibvorganges,
- Fig. 6:
- eine zweite Ausführungsmöglichkeit eines Gerätes zur Durchführung des Eintreibvorganges,
- Fig. 7:
- einen Pfahl nach der Erfindung in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 8, 9:
- in Teilansichten die Erfindung im Zusammenhang mit einer Gründung für ein Einzelfundament,
mit Darstellung von Pfählen nach der Erfindung,
- Fig. 10, 11:
- eine Ausführungsmöglichkeit der Erfindung im Zusammenhang mit einer Gründung in Form
eines plattenförmigen Fundamentes, mit Darstellung von Pfählen nach der Erfindung.
Dabei ist Fig. 11 ein Schnitt gemäß der Linie XI-XI in Fig. 10.
[0010] Das Prinzip des Eintreibens der Pfähle 1 in den Erdboden 2 ist in den Fig. 1 - 4
dargestellt. Der betreffende Pfahl 1 wird mit einer nur schematisch angedeuteten Halterung
3 in senkrechter Lage auf den Erdboden 2 aufgesetzt und dann durch eine Druck- oder
Zugkraft gemäß Pfeil 4 über einen Teilbereich 5 seiner Gesamtlänge L in den Erdboden
eingedrückt. Dieses Eindrücken erfolgt schwingungs- bzw. vibrationsfrei. Danach wird
auf die obere Stirnfläche 6 des Pfahles 1 ein Schwingungserzeuger, hier ein nur schematisch
angedeuteter Vibrator 7, aufgesetzt, der in nicht dargestellter Weise mit dem oberen
Bereich 8 des Pfahles 1 verbunden ist und diesen in seiner Längsrichtung A-B gemäß
den Pfeilen 9 auf- und abschwingt, bis er die in Fig. 3 dargestellte Eintreiblage
erreicht hat. Danach wird der Vibrator 7 weggenommen oder abgeschaltet und es wird
gemäß Pfeil 10 der Pfahl noch um den weiteren Betrag 11 vibrations- bzw. schwingungsfrei
in seine Endposition gemäß Fig. 4 gedrückt. In dieser Position hat er die zurErfindung
beschriebene Vorspannung. Hiermit wird der erläuterte nachteilige Schlupf zwischen
Pfahl 1 und Erdboden 2 vermieden, der nach Beendigung der Vibration gemäß der Position
der Fig. 3 auftreten kann. Der Pfahl ist fest im Erdreich verklemmt.
[0011] Zusammengefaßt ergibt sich, daß das zunächst durch Ziehen oder Drücken am Pfahl 1
erfolgte Eindrücken um den Betrag 5 ihn im Erdreich hält, so daß die dann erfolgenden
Vibrationen, welche den Pfahl 1 um den Hauptteil seiner Länge einbringen, den Pfahl
nicht zur Seite bewegen oder beschädigen können. Die letzte, bereits geschilderte
Phase des Überganges von Fig. 3 nach Fig. 4 durch die Kraft 10 schafft die endgültige,
fixe Eintreiblage und Vorspannung, in der bei der vorgesehenen Belastung praktisch
kein Setzen des Pfahles mehr in das Erdreich hinein erfolgt.
[0012] Wie in Fig. 1 - 4 und insbesondere in Fig. 7 dargestellt, ist der Pfahl 1 nach unten
konisch verjüngt. Er kann eine beliebige Querschnittsform, z.B. quadratisch oder rechteckig
gemäß Fig. 7 haben. Er könnte stattdessen auch einen ovalen oder kreisrunden Querschnitt
besitzen. Ferner kann sich der Pfahl 1 in Richtung zu seiner oberen Stirnfläche hin
"trompeten"-artig erweitern, wie es durch die strichpunktierten Linien 12 in Fig.
1 oben angedeutet ist.
[0013] Statt einer konischen Verjüngung der Pfähle nach unten kann eine solche Verjüngung
auch bogenförmig verlaufen. Die vorgenannten Verjüngungen müssen sich nicht über die
gesamte Länge des Pfahles erstrecken. Es ist auch möglich, daß die Pfähle 1 nur über
einen Teil ihrer Länge eine Verjüngung aufweisen, bevorzugt über einen größeren Teil
ihrer Länge L, die sich zwischen dem unteren Ende 13 und einer entsprechenden Stelle
im oberen Bereich des betreffenden Pfahles befinden.
[0014] Die Pfähle können in einer bevorzugten Ausführungsform eine Ausgestaltung der Verjüngung
ihrer Außenseiten derart aufweisen, daß sie nach ihrem Eintreiben und endgültigen
Eindrücken in den Erdboden an diesem haften. Dabei kann die Verjüngung der Pfähle
in Abhängigkeit von der Konsistenz des jeweiligen Erdbodens gewählt werden, und zwar
derart, daß bei härterem Erdboden die Neigung der Außenseiten des Betonpfahles zu
dessen Längsmittelachse A-B kleiner und bei einem weicheren Erdboden demgegenüber
größer ist. Beispielsweise kann die Neigung jeder der Außenseiten des betreffenden
Pfahles 1 zu seiner Längsmittelachse A-B etwa 2 bis 6 % betragen. Schließlich können
auch im Sinne der Aufgabenstellung der Erfindung die Oberflächen der Außenseiten der
Pfähle aufgerauht oder mit Vertiefungen versehen sein. Hierdurch wird weiter ihre
Haftung oder Reibung an dem sie umgebenden Erdreich erhöht.
[0015] Durch die konische Verjüngung des Pfahles verklemmen sich seine Seitenflächen beim
Eintreiben mit dem daran anliegenden Erdreich. Im Gegensatz zu dem erläuterten Stand
der Technik, bei dem in den Erdboden eingegossene zylindrische Betonpfähle sich auf
einer tragenden Bodenschicht abstützen, ist es hier nicht notwendig, daß die untere
Stirnfläche 13 des Pfahles ein festes Widerlager in Form einer tragenden Bodenschicht
findet. Während die vorbekannten zylindrischen Betonpfähle sehr lang sein müssen,
z.B. 20 m, genügen für eine hinreichende Gründung mit Pfählen, die nach der Erfindung
ausgebildet und eingetrieben sind, eine demgegenüber kleinere Pfahllänge von z.B.
8 - 12 m. Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf Pfähle dieser Länge beschränkt
ist.
[0016] Erwähnt sei noch, daß vom Prinzip her das Eindrücken des Pfahles aus der Position
der Fig. 1 in die Position der Fig. 2 nicht unbedingt notwendig ist. Man könnte stattdessen
bei auf dem Erdboden aufgesetztem Pfahl gemäß Fig. 1 bereits mit der Aufbringung der
senkrechten Schwingungen mittels eines Vibrators 7 oder dergleichen beginnen und dies
so lange fortsetzen, bis der Pfahl die Position der Fig. 3 erreicht hat. Danach erfolgt
der weitere Eintreibvorgang wie oben erläutert.
[0017] Die Pfähle 1 sind aus Beton oder Stahlbeton. Sie können auch hohl und dabei aus einem
porösen Beton herstellbar sein, so daß durch ihren hohlen Innenraum (nicht dargestellt)
über den porösen Beton im Erdreich befindliches Wasser abgesaugt werden kann. Dies
verringert bei sehr feuchten Böden die Gefahr einer zu großen Schlüpfrigkeit der Pfahlaußenseite
am Boden.
[0018] In den Figuren 5 und 6 sind schematisch Anordnungen und Geräte gezeigt, um die Pfähle
nach der Erfindung in den Erdboden einzubringen. Im Beispiel der Fig. 5 ist ein kleineres,
geländegängiges Fahrzeug 14 an der Baustelle mittels üblicher, hydraulisch zu betätigender
Stützen 15 abgestützt und gegebenenfalls durch einen Ballast 16 fest gehalten. Es
trägt über nur schematisch angedeutete Streben 17 eine ebenfalls nur schematisch angedeutete
Halterung 18, in der eine Hydraulik 19 befestigt ist. Der bewegliche Teil 19' dieser
Hydraulik ist in nicht dargestellter Weise fest mit dem oberen Bereich des Vibrators
7 verbunden, der über eine nur angedeutete Verbindung 20 am oberen Bereich 8 des Pfahles
1 angreift. Die Hydraulik 19 sorgt für die sogenannte Vorspannung, d.h. das letzte
schwingungslose Eindrücken des Pfahles 1 in den Erdboden aus der Position gemäß Fig.
3 in die der Fig. 4. Sie kann auch bei entsprechender Ausbildung für das Eindrücken
des Bereiches 5 des Pfahles 1 aus der Position der Fig. 1 in die der Fig. 2 dienen.
Die Belastungsergebnisse der erläuterten Hydraulik 19 können elektronisch aufgezeichnet
und ausgewertet werden. Die genaue senkrechte Lage der Halterung 18 kann durch hydraulische
Verstellung der Abstützungen 15 des Gerätes 14 erreicht werden.
[0019] In der Ausführungsform nach Fig. 6 ist ein fahrbarer Traktor 21 vorgesehen, der über
eine Strebenanordnung 22 ein Gerüst 23 trägt, das hier nur schematisch angedeutet
ist. Das Gerüst 23 stützt sich bei 24 am Erdboden ab. Es sind zwei Seilzüge 25 und
26 in Form von Seilwinden vorgesehen. Diese Seilzüge bewirken über das Gerüst 23,
auch Mäkler genannt, und die daran angebrachten, nachstehend näher erläuterten Umlenkrollen
folgendes:
[0020] Das Seil 25, welches von der Rolle 27 des Traktors auf und ab bewegt werden kann,
läuft über eine Zwischenrolle 28' zu einer Umlenkrolle 28 des Mäklers 23. Hieran hängt
der Vibrator 7 und an diesem der Pfahl 1. Dabei zeigt Fig. 6 den Pfahl 1 vor seinem
Einbringen in den Erdboden. Dies entspricht der Stellung gemäß Fig. 1. Der zweite
Seilzug 26 wird von der Rolle 29 des Traktors bewegt und läuft über eine weitere Umlenkrolle
30 des Mäklers 23, die ebenso wie die vorgenannte Umlenkrolle 28 in dessen oberen
Bereich angebracht ist. Der Seilzug 26 läuft von der Umlenkrolle 30 zu einer unteren
Umlenkrolle 31 des Mäklers und von da wieder nach oben zum Vibrator 7. Dieser Seilzug
dient bei entsprechendem Antrieb über die Rolle 29 dazu, über den dann nicht betriebenen
Vibrator den Pfahl 1 aus der Position gemäß Fig. 3 in die Endlage gemäß Fig. 4 zu
drücken, d.h. ihm die bereits erläuterte Vorspannung zu geben.
[0021] Es versteht sich, daß die vorbeschriebenen Ausführungen nach Fig. 5 und 6 nur beispielhaft
sind und daß die Lehre der Ansprüche 1 - 3 auch mit anderen Geräteausführungen verwirklicht
werden kann. Die Einstellung der senkrechten Lage der Halterung bzw. des Mäklers 23
kann durch in der Zeichnung nicht dargestellte hydraulische Stützen dieses Mäklers
erfolgen.
[0022] Sowohl das Gerät 14 als auch der Traktor 21 sind wegen der geforderten Geländegängigkeit
zweckmäßigerweise mit Raupenantrieb versehen.
[0023] Fig. 7 zeigt die Ausführungsmöglichkeit eines des Pfähle 1 in perspektivischer Darstellung.
Hieraus ist sowohl die Verjüngung des Pfahles von seiner oberen Stirnfläche 6 bis
zu seiner unteren Stirnfläche 13 als auch eine rechteckige bzw. quadratische Querschnittsform
zu erkennen. Es könnte aber auch eine ovale oder kreisförmige Querschnittsform vorgesehen
sein. Der angegossene Zapfen 35 kann zum Erfassen des Pfahles durch einen Kran oder
auch zum Verbinden mit dem Vibrator dienen.
[0024] Die Figuren 8, 9 zeigen die Schaffung einer Einzelgründung bzw. eines Einzelfundamentes
mit der Erfindung. Fig. 8 zeigt in diesem Beispiel in der Draufsicht einen Teil des
Bodens 2 mit insgesamt neun Pfählen 1, von denen jeweils die oberen Stirnflächen erkennbar
sind. Das hierauf aufzubringende Fundament ist aus Gründen der zeichnerischen Vereinfachung
in Fig. 8 nur strichpunktiert angedeutet.
[0025] Fig. 9 zeigt hierzu eine Ansicht in Pfeilrichtung 32 mit angegossenem Fundament 33.
Das Fundament 33 ist auf die oberen Stirnflächen 6 der Pfähle 1 aufgesetzt, die sich
in einer gemeinsamen Ebene befinden. Es kann hierzu mit in das Material der Pfähle
1 eingelassenen Eisenstäben 34 vergossen sein. Diese Eisenstreben 34 sind in einem
der Pfähle 1 in Fig. 8 angedeutet. Sie können zum Halt der Pfähle bei ihrem Aufsetzen
auf den Erdboden und auch zur Übertragung der Schwingungen vom Vibrator 7 auf die
Pfähle dienen. Somit ist ein Fundament 33 geschaffen, das in Fig. 8 von einer Gruppe
diese Einzelgründung bildender Pfähle 1, hier von acht Pfählen im Quadrat und einem
in der Mitte des Quadrates angeordneten Pfahl 1, gebildet ist. Es versteht sich, daß
für die Gründung eines Bauwerkes dessen Gewicht und Größe aufnehmende Anzahl von solchen
Einzelgründungen vorzusehen ist. Eine Komprimierung des Bodens zwischen den einzelnen
Einzelgründungen braucht hier nicht vorgesehen zu sein. Läßt man aber eine gewisse
Bodensetzung des Bauwerkes zu und ist der zwischen den Pfählen bestehende Boden komprimiert,
so kann er auch zur Lastübernahme aus dem Bauwerk mit herangezogen werden. Dazu sind
Bodennachuntersuchungen nach dem Pfahlsetzen angebracht.
[0026] Ferner kann eine Anordnung der Pfähle gemäß den Figuren 10, 11 vorgesehen sein, die
ebenso wie die Pfähle nach dem Ausführungsbeispiel der Figuren 8, 9 gemäß der Lehre
der Erfindung in den Erdboden eingebracht werden. Es ist ein Areal 36 gezeigt, in
dem eine Anzahl von Tragpfählen 1 in mehreren nebeneinander bzw. übereinander liegenden
Reihen C-D und E-F in das Erdreich 2 eingetrieben ist. Die Abstände a zwischen den
Tragpfählen (siehe Fig. 10) sind relativ gering. Sie sind so gewählt, beispielsweise
0,5 m, daß entsprechend der jeweiligen Belastung und dem Bodenwert mit dem Eintreiben
der Tragpfähle zwischen ihnen Bereiche 37 mit verdichteter Erde entstehen, die kreuzschraffiert
in Fig. 11 dargestellt sind. Auch hier verjüngen sich die Tragpfähle 1 von oben, d.h.
von ihren Stirnseiten 6 her nach unten zu ihren Stirnflächen 13, und zwar ebenso wie
in den übrigen Ausführungsbeispielen in einer bevorzugt konischen Form der Verjüngung.
Auch in diesem Ausführungsbeispiel sowie dem zuvor anhand der Fig. 8, 9 erörterten
Ausführungsbeispiel können die Pfähle wie zuvor erläutert ausgestaltet sein. Damit
entsteht zwischen den Pfählen insgesamt ein Bereich verdichteten Erdreiches. Außerdem
dienen auch hier, ebenso wie bei den übrigen Ausführungsbeispielen, die Seitenwände
38 des Erdreiches als Anlage- und Abstützflächen für die sich nach unten verjüngenden
Seitenwände 39 der Tragpfähle 1. Die mit den Pfeilen 40 angedeutete Last des Bauwerkes
drückt auf die Tragpfähle 1. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel liegt die Länge L
der Tragpfähle im Bereich von 8 - 12 m, während die Abmessung der oberen Stirnfläche
6 50 x 50 cm und der unteren Stirnfläche 13 15 x 15 cm ausmacht. Aufnahme und Abstützung
der Last 40 erfolgt, wie erläutert, in der gleichen Weise wie bei den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen. Zusätzlich ist hier noch der o.g. Effekt gegeben, daß durch
die geringen Abstände a zwischen den Tragpfählen 1 insgesamt eine verdichtete Erdplatte
geschaffen wird. Eine solche Platte ist mit wesentlich geringerem Aufwand herstellbar
als eine sonst aus Stahlbeton zu gießende Grundplatte. Die Anordnung nach den Figuren
10, 11 empfiehlt sich insbesondere bei Vorhandensein von weichen und damit kaum tragfähigen
Böden. Das Bauwerk kann mit einem Fundament auf die dargestellten Einzelpfähle, hier
zwölf Stück, aufgelegt oder mit davon vorragenden Bewehrungen (siehe Ziffer 34 in
Fig. 8, 9) vergossen werden.
[0027] Alle dargestellten und beschriebenen Merkmale, sowie ihre Kombinationen miteinander,
sind erfindungswesentlich.
1. Verfahren zur Einbringung von sich in Einbringrichtung verjüngenden Pfählen (1) in
den Erdboden (2), die zur Abstützung bzw. dem Tragen von Bauwerken oder Bauwerksteilen,
insbesondere von Bauwerksfundamenten dienen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pfähle (1) in in ihrer Längsrichtung (A-B) hin- und hergehende Schwingungen
(9) versetzt und in dieser Weise zunächst in den Erdboden (2) bis zu einer Position
eingetrieben werden, die kurz vor Erreichen ihrer endgültigen Tiefenlage gelegen ist,
daß danach die Schwingungen abgestellt werden und dann eine Endphase des Eintreibvorganges
durch Aufbringen einer in Eintreibrichtung (4) wirkenden, schwingungsfreien Zug- oder
Druckkraft (10) auf den Pfahl erfolgt, bis dieser mit einer gewissen Vorspannung im
Erdboden fest gehalten ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige Pfahl (1) zunächst
schwingungslos über einen Teilbereich (5) seiner Länge (L) in den Erdboden (2) eingezogen
oder eingedrückt wird und daß erst danach dem Pfahl die Schwingungen (9) zugeführt
werden.
3. Betonpfähle zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betonpfähle (1) mit einer konisch oder bogenförmig nach unten verlaufenden
Verjüngung versehen sind.
4. Betonpfähle nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Ausgestaltung der Verjüngung
der Außenseiten (1') der Pfähle (1) derart, daß sie nach ihrem Eintreiben und endgültigen
Eindrücken in den Erdboden (2) an diesem haften.
5. Betonpfähle nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verjüngung der
Pfähle in Abhängigkeit von der Konsistenz des jeweiligen Erdbodens gewählt ist und
zwar derart, daß bei härterem Erdoden die Neigung der Außenseiten (1') des Betonpfahles
zu dessen Längsmittelachse (A-B) kleiner und bei einem weicheren Erdboden demgegenüber
größer ist.
6. Betonpfähle nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung jeder der Außenseiten (1') des betreffenden Pfahles (1) zu seiner
Längsmittelachse (A-B) etwa 2 - 6 % beträgt.
7. Betonpfähle nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächen der Außenseiten (1') der Pfähle (1) aufgerauht oder mit Vertiefungen
versehen sind.
8. Betonpfähle nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pfähle (1) einen etwa quadratischen oder runden oder etwa elliptischen Querschnitt
aufweisen.
9. Betonpfähle zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, sowie nach einem
oder mehreren der Ansprüche 3 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonpfähle aus
einem porösen Betonmaterial bestehen und innenseitig hohl sind.
10. Betonpfähle zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, sowie nach einem
oder mehreren der Ansprüche 3 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfähle (1) von
ihrem unteren Ende (13) her nach oben über den größeren Teil ihrer Länge (L) mit der
Verjüngung versehen sind.
11. Betonpfähle zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, sowie nach einem
oder mehreren der Ansprüche 3 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfähle (1) in
ihrem oberen Bereich (8) eine von der oberen Stirnfläche (6) her zugängige Halterung
(35; 34) für das Anbringen eines Vibrators aufweisen.
12. Pfähle zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, sowie nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (L) der Pfähle
(1) etwa 8 - 12 m beträgt.
13. Aus mehreren Pfählen sowie nach dem Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche hergestellte Einzelgründung, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, nebeneinander
angeordnete Pfähle (1) die Gründung für ein Einzelfundament (33) bilden, wobei die
oberen Stirnflächen (6) der Pfähle (1) in der gleichen Horizontalebene liegen und
in etwa über den Bereich der unteren Aufsatzfläche des Einzelfundamentes verteilt
sind.
14. Einzelgründung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Einzelfundament (33)
mit Trageisen (34) vergossen ist, die von den oberen Bereichen (8) der Pfähle (1)
her über deren oberen Stirnflächen (6) nach oben vorragen.
15. Aus mehreren Pfählen sowie nach dem Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche hergestellte Flächengründung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von
in den Erdboden (2) eingetriebenen Pfählen (1) vorgesehen ist, wobei die oberen Stirnflächen
(13) der Pfähle (1) mit der Erdoberfläche etwa bündig sind und daß diese Pfähle benachbart
und in relativ geringem Abstand (a) voneinander angeordnet sind und somit ein Feld
bilden, auf welches das Fundament oder das jeweilige Gebäude aufsetzbar ist.
16. Einzelgründung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) der Pfähle
(1) voneinander etwa 0,5 m beträgt.
17. Einzelgründung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß über das geschaffene
"Feld" eine Fundamentplatte gelegt und damit verbunden, insbesondere vergossen ist.
18. Einzelgründung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 - 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pfähle (1) in sich kreuzenden Reihen (C-D) und (E-F) und dabei jeweils im
Abstand (a) voneinander angeordnet sind.