[0001] Die in einer Strangpresse erzeugten Metallprofile werden von einem Auslauf aufgenommen.
Als Ausläufe kommen Auslauftische in Verbindung mit Abziehvorrichtungen (wie beispielsweise
aus der EP 0 300 262 B1 bekannt) oder Auslaufförderer (wie beispielsweise aus der
DE 39 36 177 C2 bekannt) in Betracht. Die Profile werden einzeln oder in Gruppen im
Arbeitstakt der Strangpresse über ein Kühlbett quergefördert bis in eine Streckrichtmaschine,
und nachdem sie gerichtet wurden bis auf einen Längsförderer, der die Profile einer
Säge oder einer Schere zur Aufteilung in Handelslängen und schließlich einer Stapelvorrichtung
zuführt. Im Auslauf hinter der Strangpresse liegt die Temperatur von Profilen aus
Aluminium beispielsweise im Bereich von 450° bis 500°C. Um die Profile mit Erfolg
durch Streckung richten zu können muß deren Temperatur auf unter 80°C gesenkt werden,
wozu das als Querförderer ausgebildete Kühlbett vorgesehen ist. Die Verweilzeit der
Profile auf dem Kühlbett und damit der Querförderweg wird durch unterhalb des Querförderers
angeordnete Gebläse, die einen von unten gegen die zu kühlenden Profile gerichteten
Luftstrom erzeugen, verringert (Zeitschrift "Aluminium" 47. Jahrgang (1971) Heft 9,
S.545 bis 549, insbesondere S. 547 DE-OS 2 015 664).
[0002] Während symmetrische Profile verzugsfrei abkühlen, neigen unsymmetrische Profile
zum Verziehen, dem dadurch entgegengewirkt wird, daß die Enden von gewalzten Profilen
in Zangen eingespannt und die Profile während des Quertransports zwischen den Zangen
unter Zugspannung gehalten werden, wie dies durch die US-PS 1 441 354 und die DE-AS
1 216 657 bekannt ist, wobei die Zugspannung sich zwischen den Zangen selbsttätig
als Schrumpfspannung aufbaut oder über eine auf eine der Zangen einwirkende Kolben-Zylinder-Einheit
aufgebracht wird.
[0003] Stranggepreßte Profile, an die besonders hohe Anforderungen an die Geradheit gestellt
werden, werden nach der Abkühlung unter 80°C in einer Streckrichtmaschine, kurz als
Strecker bezeichnet, durch Streckung gerichtet. Die Einführung unsymmetrischer zum
Verziehen neigender Profile in die Spannbacken der Streckrichtmaschine bereitet Schwierigkeiten
und steht einer Automatisierung des Arbeitsablaufs entgegen. Deshalb werden unsymmetrische,
zum Verziehen neigende Profile bzw. Gruppen von Profilen auf dem Auslauftisch oder
Auslaufförderer an den Enden von Zangen eines Zangenpaares erfaßt, die bei der Querförderung
mitlaufen und die Profile unter einer deren Verziehen ganz oder weitgehend ausschließenden
Längsspannung halten und das Profil bzw. die geschlossene Gruppe von Profilen in die
Zangen der Streckrichtmaschine einbringen und erst gelöst werden, nachdem die Zangen
der Streckrichtmaschine die Einspannung des Profils bzw. der Profile übernommen haben.
Zur Erreichung eines ausreichenden Durchsatzes werden dabei zwei oder mehr Zangenpaare
vorgesehen, die in Profillängsrichtung im Abstand mindestens einer Spannbackentiefe
zueinander versetzt sein müssen um in ihren sich überschneidenden Arbeitsbereichen
bewegt werden zu können, wobei die Zangen wechselnd versetzt sind, um die durch die
Einspannung beeinträchtigten Endstücke der Profile kurz zu halten. Damit die Zangen
von einer Endposition, in der sie ein Profil bzw. eine Gruppe von Profilen an ein
weiteres Zangenpaar oder an die Zangen der Streckrichtmaschine übergeben, in ihre
Ausgangsstellung zurückgeführt werden können, sind die Zangen von senkrechten Säulen
getragen, die in Führungen senkrecht verstellbar sind, wobei die Führungen an horizontalen
Schienen in Querförderrichtung verfahrbar sind. Die Profile liegen mit einem Ende
stets in der durch die Säge bzw. Schere im Pressenauslauf und dem stationären Teil
der Streckrichtmaschine gegebenen Linie, so daß die horizontalen Schienen zur Führung
der die Profile an diesen Enden fassenden Zangen ortsfest angeordnet sein können.
Die die Profile an den anderen Enden fassenden Zangen müssen wie der zweite Teil der
Streckrichtmaschine auf die im jeweiligen Preßprogramm eingestellte Profillänge einstellbar
und zusätzlich zum Ausgleich der mit der Abkühlung der Profile einhergehenden Schrumpfung
eingerichtet sein, wozu jeder Zange und der sie führenden Querschiene ein in Profillängsrichtung
verfahrbar aufgehängter in horizontalen Längsschienen geführter Wagen zugeordnet ist.
Zur Aufhängung der Wagen bedarf es einer den Auslauf der Strangpresse und den Querförderer
bis in den Bereich der Streckrichtmaschine in einer der Fahrbahnenlänge der Wagen
entsprechenden Breite überkragenden die Längsschienen tragenden Plattform, die nicht
nur wegen ihres baulichen Aufwands sondern insbesondere auch von erheblichem Nachteil
ist, weil die Zugänglichkeit des Querförderers von oben durch die überkragende Plattform
stark eingeschränkt ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum schrittweisen Quertransport von
Profilen, die mit Zangen von Zangenpaaren versehen ist, welche die Profile bzw. Gruppen
von Profilen während des Quertransports vom Auslauf hinter der Strangpresse bis in
die Streckrichtmaschine wechselweise fassen, begleiten und durch Zugspannung gestreckt
halten, zu verbessern hinsichtlich des baulichen Aufwands und der Zugänglichkeit des
Querförderers. Zur Lösung dieser Aufgabe sind die die Zangen führenden Querschienen
als den Quertransport seiner Länge nach überspannende Brücken mit Laufkatzen als Zangenführungen
ausgebildet, die an ihren Enden von parallel zum Pressenauslauf angeordneten, aufgeständerten
Längsträgern abgestützt sind, von denen zumindest die die in Profillängsrichtung zum
Ausgleich der Profillängen verstellbaren Brücken mit Brückenwagen auf den Längsträgern
verfahrbar sind.
[0005] Soweit eine Verstellbarkeit in Profillängsrichtung für eine Brücke zur Einstellbarkeit
auf eine Einspannlinie und jedenfalls zur Verstellbarkeit entsprechend der jeweiligen
Profillängen vorgesehen ist, ist eine Gleichlaufsteuerung der Brückenwagen der Brücke
und des weiteren vorzusehen, daß die Brückenwagen in Arbeitsposition gegenüber den
Längsträgern feststellbar sind. Diese Weiterbildung der Erfindung geht damit einher,
daß die eines der Zangenpaare zur Einspannung eines Profils bzw. einer Profilgruppe
tragende Brücke im Gleichlauf in ihren Brückenwagen oder die Führung eines der Zangenpaare
in Längsschienen einer der Brücke zugeordneten Laufkatze in Längsrichtung um mindestens
das aus Reckung und Schrumpfung des eingespannten Profils bzw. der Profile resultierende
Maß verstellbar sind.
[0006] Eine einfache Energiezuführung wird dadurch sichergestellt, daß für den Zangenschluß,
für den senkrechten Hub der Zangensäulen in ihren Führungen und gegebenenfalls für
die Längsbewegung der Brücken in ihren Brückenwagen bzw. der Zangenführungen in ihren
Laufkatzen von Drehfeldmotoren angetriebene elektromechanische Linearhubgetriebe vorgesehen
sind.
[0007] Das eingespannte Profil bzw. die eingespannte Profilgruppe liegt bei dem Quertransport
auch auf den Querförderbändern auf, weshalb gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
die Laufkatzen für die Zangen von dynamischen Servomotoren synchron mit den Querförderbändern
angetrieben sind.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
[0009] Es zeigt die
- Figur 1
- den Aufriß einer Strangpreßlinie mit der erfindungsgemäßen Querförderrichtung. Die
Querförderrichtung ist in Ausschnitten in größerem Maßstab in
- Figur 2
- in einer Seitenansicht in der Ebene II-II nach Fig. 1 dargestellt, während in gleichem
Maßstab die
- Figur 3
- den Ausschnitt des Aufrisses im Bereich II nach Figur 1 zeigt. Figur 4 zeigt eine
Abwandlung zu der in Fig. 3 dargestellten Einzelheit.
- Figur 5A bis Figur 5E
- zeigen in einer der Fig. 2 entsprechenden Seitenansicht in verkleinerter Darstellung
den Arbeitsablauf.
- Figur 6A bis Figur 6E
- zeigen einen Arbeitsablauf für ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel
- Figur 7
- zeigt in Seitenansicht und
- Figur 8
- im Aufriß (entsprechend den Fig. 2 und 3) eine Abwandlung mit drei anstatt zwei Kühlzonen.
- Figur 9
- zeigt eine Einzelheit. Eine weitere Abwandlung ist in
- Figur 10
- in einem Längsschnitt, in
- Figur 11
- in einem Querschnitt und in
- Figur 12
- in einem Aufriß dargestellt.
[0010] In dem Aufriß der Strangpreßlinie nach Fig. 1 ist mit 1 die Strangpresse bezeichnet.
In Verlängerung der Achse der Strangpresse 1 erstreckt sich in Längsrichtung X ein
Auslaufförderer 2, dem eine einfach- oder doppeltwirkende Ausziehvorrichtung 3 zugeordnet
ist, deren gegebenenfalls zwei Greifer wechselweise ein aus der Strangpresse auslaufendes
Profil oder eine Profilgruppe greifen und abziehen. (Wenn in der folgenden Beschreibung
die Bezeichnung "Profilgruppe" benutzt wird, steht diese auch für ein einzelnes Profil).
Eine Schere 4 und eine Säge 5 sind vorgesehen, um die ausgepreßte Profilgruppe in
der vorgesehenen Länge von maximal L
max und minimal L
min abzulängen. Die abgelängten Profilgruppen werden von sich in ihrem Wirkungsbereich
überschneidenden getrennt steuerbaren Querförderern 6 und 7 vom Auslaufförderer 2
schrittweise auf eine erste Kühlzone 8 und im Takt auf eine zweite Kühlzone abgelegt
und dann in die Achse 10 einer Streckvorrichtung eingebracht, die aus einem stationären,
den Streckhub ausführenden Spannkopf 11 und einem auf die vorgesehene Länge der Profilgruppen
einstellbaren Gegenkopf 12 besteht.
[0011] Nach dem Streckrichten werden die Profilgruppen von einem Querförderer 13 aus der
Streckvorrichtung abgefördert bis auf einen Längsförderer 14, der sie übernimmt und
der Adjustage 15 zufördert.
[0012] Sofern Profile gepreßt werden, die dazu neigen sich beim Abkühlen zu verziehen, werden
die Profilgruppen an ihren Enden von Zangen eingespannt und während der Abkühlung
unter einer das Verziehen ganz oder weitgehend ausschließenden Längsspannung gehalten.
Die Zangen bestehen (siehe Fig. 2) aus einer unteren Backe 16 und einer oberen Backe
17, wobei die untere Backe 16 rechtwinklig mit einer Säule 18 verbunden ist, während
die obere Backe 17 mit einer Hülse 19 verbunden und mit dieser entlang der Säule 18
zum Schließen und Öffnen der Zange verschiebbar ist. Die Säule 18 ist ihrerseits vertikal
verschiebbar in einer Führung 20, die als Laufkatze ausgebildet und entlang einer
der Brücken 22, 23, 24 und 25 in Querrichtung verfahrbar ist. Der Hub der Säule 18
in der Führung 20 ist nach unten begrenzt durch einen Bund 18a. An der Führung 20
ist über eine Konsole 20a ein Linearhubgetriebe 21 abgestützt, welches zum Öffnen
und Schließen der Zange auf die obere Backe 17 einwirkt. Wenn beim Aufwärtsgang des
Linearhubgetriebes 21 die Zange ihre größte Öffnungsweite erreicht, schlägt die Hülse
19 der oberen Backe 17 gegen einen Anschlag 18b an der Säule 18, so daß diese und
damit auch die untere Backe 16 so weit angehoben wird, daß diese sich um die vorgesehene
maximale Profilhöhe höher über der Oberkante der Querförderer 6 und 7 befindet und
über die Profile hinweg querbewegt werden kann.
[0013] Der vorgesehenen Profillänge entsprechend ist der Abstand der Brücken 23/24 von den
Brücken 21/22 einzustellen. Die Brücken 21, 22, 23 und 24 überspannen den gesamten
Quertransport vom Auslaufförderer 3 bis zum Längsförderer 14 mit dem ersten Querförderer
6, dem zweiten Querförderer 7 und dem dritten Querförderer 13 und sind von aufgeständerten
Längsträgern 26 für die Brücken 21 und 22 und Längsträgern 27 für die Brücken 23 und
24 abgestützt und längs diesen mit Brückenwagen 28 verfahrbar. Die Längsträger 27
sind in ihrer Länge entsprechend der Differenz zwischen der größten und kleinsten
vorgesehenen Profillänge bemessen. Die Längsträger 26 sind nur für einen kurzen Verfahrweg
der Brücken 21 und 22 vorzusehen, wenn der Gegenkopf 12 der Streckrichtmaschine nicht
stufenlos verstellbar ist, sondern im Abstand von Rasten, der dann im Hub des Spannkopfes
11 der Streckrichtmaschine ausgeglichen wird, ansonsten die Brücken 21 und 22 fest
mit den Längsträgern 26 verbunden sein können.
[0014] Durch die Einspannung der Profilgruppe in den Zangenpaaren baut sich durch die mit
der Abkühlung einhergehende Schrumpfung selbsttätig eine Zugspannung in den Profilgruppen
auf. Um jedoch von Beginn an eine Zugspannung bestimmter, gleichbleibender Größe verfügbar
zu haben ist mindestens eine Zange eines jeden Zangenpaares in Längsrichtung der eingespannten
Profilgruppe mit einer der gewünschten Zugspannung entsprechenden Kraft verfahrbar,
beispielsweise durch Verfahren der die Zange tragenden Brücke. In Fig. 8 ist ein hierzu
geeigneter Brückenwagen dargestellt. Der Brückenwagen 28 ist mittels einer Klemmvorrichtung
29 gegenüber dem Längsträger 27 verriegelbar und mit einem Schlitz 30 versehen, in
dem ein mit der Brücke 23 verbundenes Gleitstück 31 in Längsrichtung beweglich ist.
Ein Linearhubgetriebe 32 verschiebt die Brücke 23 mit deren Gleitstück 31 in dem Schlitz
30, wobei diese Verschiebung in den beiden einer Brücke zugehörigen Brückenwagen im
Gleichlauf erfolgt und die auf die Profilgruppe ausgeübte Zugspannung von den Linearhubgetrieben
in entsprechenden Anteilen aufgebracht wird. Die Bewegungsfreiheit der Gleitstücke
31 in den Schlitzen 30 ist für das aus Schrumpfung und Reckung der Profile resultierende
Maß ausreichend bemessen. Für darüber hinausgehende Verschiebungen der Brücke werden
die Brückenwagen über Seilzüge 33 nach Lösen der Klemmvorrichtung 29 im Gleichlauf
der beiden einer Brücke zugeordneten, mit Laufrädern 34 versehenen Brückenwagen verfahren.
[0015] Wie die Fig. 3 zeigt, sind die Zangen I und II an sich gegenüberstehenden Seiten
der Brücken 23 und 24 angeordnet, so daß die Backen 16 und 17 der Zange I in Querrichtung
mit den Backen des Gegenkopfes 12 der Streckvorrichtung und die Backen 16 und 17 der
Zange II mit geringem Abstand außerhalb dieser Flucht liegen, um die durch die Einspannung
der Profile beeinträchtigten Endstücke möglichst kurz zu halten. In entsprechender
Weise sind auch die Gegenzangen zu den Zangen I und II der Zangenpaare den Backen
des Streckkopfes der Streckvorrichtung zugeordnet und an den Brücken 21 und 22 angeordnet.
[0016] Die Fig. 4 zeigt eine Abwandlung unter Verwendung nur einer einzigen Brücke 35, wie
sie beispielsweise an die Stelle der zwei Brücken 22 und 23 treten kann und besonders
zur Abstützung der auf einer festen bzw. einer nur geringfügig entsprechend dem für
den Ausgleich des Rastenabstandes erforderlichen Hubteil des Spannkopfes 11 veränderbaren
Einspannlinie gelegenen Zangen der Zangenpaare vorgesehen sind. Die Backen 36 der
Zangen I und die Backen 37 der Zangen II sind unterhalb der Brücke 35 aufeinander
zu versetzt, um die durch die wechselweise Einspannung beeinträchtigten Endstücke
der Profile möglichst kurz zu halten.
[0017] Der Arbeitsablauf ist in den Fig. 5A bis E dargestellt, wobei als Ausgangsposition
in Fig. 5A der Zeitpunkt gewählt ist, in dem sich eine erste Profilgruppe in dem Zangenpaar
mit der Zange I eingespannt über der Kühlzone 8 und eine zweite Profilgruppe in dem
Zangenpaar mit der Zange II eingespannt über der der Kühlzone 9 befindet. Nach ausreichender
Abkühlung wird die sich über der Kühlzone 9 befindliche Profilgruppe unter Aufrechterhaltung
der Einspannung in den Zangenpaaren mit der Zange II bis in die Achse 10 der Streckrichtvorrichtung
quergefördert und dort von den Backen des Spannkopfes 11 und des Gegenkopfes 12 eingespannt,
um dort streckgerichtet zu werden. Sobald die Profilgruppe von den Backen des Spannkopfes
11 und des Gegenkopfes 12 eingespannt sind werden die Zange II und die Gegenzange
des Zangenpaares gelöst und die Zangen II werden in Querförderrichtung verfahren (siehe
Fig. 5B), bis die Zangen II hinter der Profilgruppe senkrecht angehoben, über die
Profilgruppe zurück, vor der Profilgruppe wieder abgesenkt und bis in die Position
gleich mit den Zangen I verfahren werden können, wo sie dann die Einspannung der über
der Kühlzone 8 befindlichen Profilgruppe übernehmen (siehe Fig. 5C). Sodann können
die Zangen I gelöst werden. DIe Zangen I und II werden gemeinsam quer verfahren, bis
die Zangen II mit der ersten Profilgruppe über der Kühlzone 9 angehalten werden, während
die geöffneten Zangen I weiter querbewegt, hinter der ersten Profilgruppe angehoben,
über sie hinweg zurückbewegt, wieder abgesenkt (siehe Fig. 5D) und dann zur Übernahme
einer folgenden Profilgruppe in den Bereich des Auslaufförderers 2 bewegt werden,
sobald die Profilgruppe von der Ausziehvorrichtung 3 ausgezogen ist (siehe Fig. 5E).
Sodann wird diese Profilgruppe von den Zangen I eingespannt über die Kühlzone 8 verbracht,
womit ein Arbeitszyklus beendet ist.
[0018] Eine weitere Abwandlung und ein mit diesen abgewandelten Ausführungsbeispiel durchführbarer
Arbeitsablauf ist in den Fig. 6A bis E dargestellt. Die Abwandlung besteht darin,
daß die Zangen IIb des eine Profilgruppe an die Zangen der Streckrichtmaschine 10
übergebenden Zangenpaares anstatt gegen die Querförderrichtung (wie im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 2 und 3) in Querförderrichtung geöffnet sind, wobei der Vorteil dieser
Anordnung darin besteht, daß die Zangen IIb gegen die Querförderrichtung gegenüber
der in der Streckrichtmaschine 10 eingespannten Profilgruppe ausfahrbar sind und der
Querförderer 13b um das für das Ausfahren der Zangen II im Ausführungsbeispiel nach
den Fig. 2 und 3 benötigte Maß kürzer gehalten werden kann. Um das gleiche Maß verkürzen
sich auch die Brücken 23b, 24b. Der Arbeitsablauf ist folgender. In der in Fig. 6A
dargestellten Ausgangsstellung befindet sich je eine Profilgruppe über der Kühlzone
8 und der Kühlzone 9. Nach ausreichender Verweilzeit im Arbeitstakt der Strangpresse
wird die eine Profilgruppe von dem Paar von Zangen IIb von der Kühlzone 9 in die Spannbacken
der Streckrichtmaschine 10 mit ihrem Spannkopf 11 und Gegenspannkopf 12 eingeführt
und von diesen eingespannt, während sich gleichzeitig das Paar von Zangen I mit der
von diesem eingespannten Profilgruppe von der Kühlzone 8 zur Kühlzone 9 bewegt, wie
dies in Fig. 6B dargestellt ist. Nach dem Öffnen der Zangen IIb werden diese entgegen
der Querförderrichtung ausgefahren, senkrecht angehoben, über die von den Zangen I
eingespannte Profilgruppe hinweggefahren, vor dieser abgesenkt (Fig. 6C) und so weit
in Querförderrichtung vorbewegt, daß sie die über der Kühlzone 9 sich befindende Profilgruppe
und deren Einspannung übernehmen können. Dann werden die Zangen I geöffnet und in
Querförderrichtung ausgefahren, senkrecht angehoben, gegen die Querförderrichtung
bis vor die über der Kühlzone 9 sich befindende Profilgruppe verfahren und dort abgesenkt.
Sobald die Ausziehvorrichtung 3 eine neue Profilgruppe auf dem Auslaufförderer 2 bereitgestellt
hat (Fig. 6D), werden die Zangen I gegen die Querförderrichtung zur Übernahme der
Profilgruppe auf dem Auslaufförderer 2 verfahren, wie in Fig. 6E dargestellt. Sodann
wird diese Profilgruppe von den Zangen I über die Kühlzone 8 verbracht, womit ein
Arbeitszyklus beendet ist.
[0019] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Abwandlung hinsichtlich der Zahl der Kühlzonen auf drei
38, 39 und 40 anstatt zwei im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3. Um die Profilgruppen
unter ständiger Einspannung vom Auslaufförderer 2 bis in die Achse 10 der Streckvorrichtung
zu überführen sind vier Zangen I, II, III und IV und Zangenpaare erforderlich. Die
Zangen I und III liegen in einer Flucht mit den Zangen des Gegenkopfes 12 bzw. in
dem nicht dargestellten Teil des Spannkopfes 11, während in Längsrichtung um etwas
mehr als die Backentiefe versetzt die Zangen II und IV mit ihren Backen fluchtend
angeordnet sind. Der Arbeitsablauf gleicht im Prinzip dem zu den Fig. 5A bis E beschriebenen.
Ausgehend von der in den Fig. 7 und 8 dargestellten Situation, in der eine Profilgruppe
in die Streckvorrichtung verbracht ist, werden die Zangen IV gelöst, über die Profilgruppe
hinweg in die Gleichlage mit den Zangen III bewegt, wo sie geschlossen werden. Nun
werden die Zangen III gelöst und über die Profilgruppe hinweg in die Gleichlage mit
den Zangen II bewegt und dort geschlossen. In der Folge werden nun die Zangen II gelöst
und über die Profilgruppe hinweg in die Gleichlage mit den Zangen I bewegt und dort
geschlossen. Schließlich werden die Zangen I gelöst und über die Profilgruppe hinweg
bewegt zur Aufnahme einer neuen Profilgruppe, wenn diese auf dem Auslaufförderer aufgelaufen
ist. Sobald die in der Streckvorrichtung gerichtete Profilgruppe vom Querförderer
13 aus der Streckvorrichtung abgefördert ist, werden die Zangen I, II, III und IV
mit den von ihnen eingespannten Profilgruppen in die folgende Position querverschoben,
womit ein weiterer Arbeitszyklus beginnen kann.
[0020] Bei dem in den Fig. 10, 11 und 12 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Brücken
41 und 42 von je zwei Stegen 41a, 41b sowie 42a, 42b gebildet, wobei die Stege 41a,
41b von Brückenwagen 41c und die Stege 42a, 42b von Brückenwagen 42c zusammengefaßt
sind. Zwischen den Stegen 41a und 41b der Brücke 41 ist eine Laufkatze 43 und zwischen
den Stegen 42a und 42b der Brücke 42 ist eine Laufkatze 44 in der Querrichtung verfahrbar
und zwar synchron mit der Bewegung der Querförderer 6 und 7 von denen die Profilgruppen
zusätzlich zu der Einspannung in den Zangen angestützt sind. Die Laufkatzen 43 und
44 sind mit in Längsrichtung angeordneten Schienen 45 versehen, in denen Führungen
46 verschiebbar sind, welche ansonsten wie die Führungen 20 bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 2 und 3 ausgebildet sind, wozu auf die entsprechende Beschreibung Bezug
genommen wird. Verschoben werden die Führungen 46 in den Schienen 45 von Linearhubgetrieben
47 von denen die die Profilgruppen unter der erforderlichen Zugkraft gehalten werden.
Die Brückenwagen 41c, 42c sind über Seilzüge verfahrbar und mittels Klemmvorrichtungen
gegenüber den Längsträgern 27 verriegelbar.
[0021] Einen besonderen Vorteil bietet das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 10, 11 und
12 durch eine Bemessung der Schienen 45 und des Verfahrweges der Führungen 46 in den
Schienen 20, die den Zangen I und II aus einer in Querrichtung fluchtenden Stellung
auf der Linie S, die der Zangenstellung bei Übergabe der Profilgruppe an die Zangen
der Streckvorrichtung entspricht, Längsbewegungen in entgegengesetzten Richtungen
in einem Ausmaß erlaubt, welches dem Stichmaß R zwischen den sich kreuzenden Zangen
I und II zusätzlich dem aus der Schrumpfung und Streckung der Profile resultierenden
Maß entspricht. Hierdurch ist es möglich die Profilgruppen in ständiger Einspannung
vom Auslaufförderer 2 bis in die Streckvorrichtung zu fördern, wobei sich die Zangen
I und II auf der für die Übergabe der Profilgruppen an die Streckvorrichtung geeigneten
Linie S hin bewegen und im Kreuzungsbereich die rückfahrende Zange durch die Bewegung
um das Stichmaß R der hinfahrenden Zange ausweichen kann, um dann auf die Linie S
der hinfahrenden Zangen zurückzukehren. So durchläuft die Zange I mit eingespannter
Profilgruppe ausgehend von der Position A die Positionen B und C über den Kühlzonen
8 und 9 und gelangt in die Position D in der die Profilgruppe an die Zangen der Streckvorrichtung
übergeben wird. Die Zange I wird dann gelöst, in die Position E gefahren, angehoben
und über die Profilgruppe hinweg in die Position F gefahren. Dort erfolgt die Längsverschiebung
um das Stichmaß R bis in die Position G von wo aus sie an der Zange II vorbei in die
Ausgangsposition zurückfährt. Die Zange II durchläuft ausgehend von der Position A
ebenso die Position B, C und D, wo die von ihr gehaltene Profilgruppe an die Zangen
der Streckvorrichtung übergeben wird. Nach dem Lösen der Zange II fährt diese ebenfalls
in die Position E, wird angehoben und fährt über die Profilgruppe hinweg in die Position
F. Dort erfolgt die Längsverschiebung um das Stichmaß R in die Position H von wo aus
sie an der Zange I vorbei in die Ausgangsposition zurückfährt.
1. Vorrichtung zum schrittweisen Quertransport von Profilen, insbesondere von Gruppen
von Profilen von einem Längsförderer im Auslauf einer Metallstrangpresse (1) zu einer
ersten (8; 38) und gegebenenfalls einer zweiten (9;39) und weiteren (40) Kühlstation
bis in eine Streckrichtmaschine (10), wobei a) jedes Profil bzw. jede Gruppe von Profilen
während dieses Quertransports an den Profilenden zwischen Zangen (I,II,III,IV) eingespannt
ist, b) die ein Profil bzw. eine Gruppe von Profilen über einen Schritt begleitenden
Zangen (I,II,III,IV) mit den den nächsten Schritt begleitenden Zangen und letztlich
die in Außenposition angeordneten Zangen der Streckrichtmaschine (10) im Wechsel in
Längsrichtung der Profile im Abstand einer Spannbackentiefe versetzt angeordnet, c)
die Zangen (I,II,III,IV) für einen Schritt geschlossen bleiben, bis die Zangen für
einen folgenden Schritt bzw. die Zangen der Streckrichtmaschine (10) geschlossen sind,
d) die in Querförderrichtung (Y) seitlich offenen Zangen von senkrechten, in Führungen
(20) senkrecht verstellbaren Säulen (18) getragen und die Führungen (20) ihrerseits
horizontal von Querschienen (22, 23, 24, 25, 41, 42) geführt in Querförderrichtung
(Y) verfahrbar angeordnet sind und somit die Zangen (I,II,III,IV) nachdem sie in ihrer
Schritt-Endstellung gelüftet sind, durch horizontale Querbewegung und vertikale Bewegung
über das Profil bzw. die Gruppe von Profilen angehoben und in die Ausgangsstellung
zur Aufnahme eines folgenden Profils bzw. einer Gruppe von Profilen zurückführbar
sind, und e) die in Profillängsrichtung (X) zum Ausgleich der Profillängen verstellbaren
Querschienen (24, 25) von durch horizontale Längsschienen geführte (24, 25) von durch
horizontale Längsschienen geführte verfahrbare Wagen getragen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Zangen führenden Querschienen als den Quertransport seiner Länge nach
überspannende Brücken (22, 23, 24, 25; 41, 42) mit Laufkatzen (20; 43, 44) als Zangenführungen
ausgebildet sind, die an ihren Enden von parallel zum Pressenauslauf (2) angeordneten,
aufgeständerten Längsträgern (26, 27) abgestützt sind, von denen zumindest die die
in Profillängsrichtung (X) verstellbaren Brücken (24, 25; 41, 42) mit Brückenwagen
(28; 41c, 42c) auf den Längsträgern (27) verfahrbar sind.
2. Quertransportvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden in Gleichlauf verfahrbaren Brückenwagen (28) einer Brücke (24, 25)
gegenüber den Längsträgern (27) feststellbar sind und jede Brücke (24, 25) in ihren
Brückenwagen (28) in Längsrichtung um mindestens das aus Reckung und Schrumpfung des
eingespannten Profils bzw. der Profile resultierende Maß im Gleichlauf verstellbar
ist.
3. Quertransportvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden im Gleichlauf verfahrbaren Brückenwagen (41c, 42c) einer Brücke (41,
42) gegenüber den Längsträgern (27) feststellbar und jede Brücke (41c, 42c) mit einer
Laufkatze (43, 44) oder mehreren versehen ist, wobei jede Laufkatze (43, 44) Längsschienen
(45) trägt in denen eine Zange (I,II,III,IV) mit Zangenführung in Längsrichtung (X)
um mindestens das aus Reckung und Schrumpfung des eingespannten Profils bzw. der Profile
resultierende Maß verstellbar ist.
4. Quertransportvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zangen (IIb) des ein Profil bzw. eine Profilgruppe im letzten Schritt an die
Zangen einer Streckrichtmaschine (10) übergebenden Zangenpaares entgegengesetzt, d.h.
in Querförderrichtung seitlich geöffnet sind.
5. Quertransportvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Zangenschluß, für den senkrechten Hub der Zangensäulen (18) in ihren Führungen
(20) und gegebenenfalls für die Längsbewegung der Brücken (24, 25) in ihren Brückenwagen
(28) bzw. der Zangenführungen (20) in ihren Laufkatzen (43, 44) von Drehfeldmotoren
angetriebene elektromechanische Linearhubgetriebe (21, 32, 47) vorgesegen sind.
6. Quertransportvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufkatzen (20, 43, 44) für die Zangen von dynamischen Servomotoren synchron
mit der Bandgeschwindigkeit der Querförderbänder (6, 7) zum Transport eines Profils
bzw. einer Profilgruppe antreibbar sind.
7. Quertransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 3, 5 oder 6,
gekennzeichnet durch
zwei Brücken (41, 42), an den Brücken quer verfahrbare Laufkatzen (45), an den Laufkatzen
(45) in dem Raum zwischen den Brücken (41, 42) angeordneten, mit den Laufkatzen (45)
quer und gegenüber den Laufkatzen (45) längs verfahrbaren Zangenführungen (46), wobei
der Abstand der Brücken (41, 42) und der Längsfahrweg der Zangenführung (46) gegenüber
der Laufkatze (45) so bemessen ist, daß jede Zangenführung (46) aus einer vorgeschobenen
Stellung in der Mitte (S) um das Stichmaß (R) zwischen sich kreuzenden Zangen (I,
II) und Zangenführungen (46) auf die zugehörige Brücke (41 bzw. 42) zu einfahrbar
ist, so daß die vom Auslaufförderer (2) von einer Zange (I bzw. II) aufgenommene Profilgruppe
unter Aufrechterhaltung der Einspannung in dieser Zange (I bzw. II) bis zur Übernahme
durch die Zangen der Streckvorrichtung im Spannkopf (11) und Gegenkopf (12) verbringbar
ist.