[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Liefern eines konstanten
Stromes mit
- einer Referenzspannungsquelle zum Liefern einer konstanten Spannung
- und einer von der Referenzspannungsquelle über eine Verstärkeranordnung gesteuerten
Stromquelle, von der der konstante Strom abgebbar ist.
[0002] Aus dem Aufsatz "Stromstabilisierung in bipolar integrierten Schaltungen'' von Dr.
Rolf Boehme, veröffentlicht in "Elektronik", Heft 5, 4.3.1988, Seiten 129 bis 133,
sind Schaltungen zur Stromstabilisierung bekannt, bei denen stabile Ströme von einer
Referenzspannungsquelle abgeleitet werden sollen. Als Referenzspannungsquelle wird
dabei eine Bandgap-Stabilisierung verwendet, an die - vorzugsweise über einen Operationsverstärker
- ein Widerstand hoher Genauigkeit angeschlossen ist. Durch diesen Widerstand fließt
dann ein stabilisierter Strom. In diesem Aufsatz wird jedoch angegeben, daß die Widerstände
sehr genau ausgeführt sein müssen, um geringe Fehler bei der Stromstabilisierung zu
erreichen. Es zeigt sich, daß bereits geringe Widerstandsänderungen, beispielsweise
durch Temperaturänderungen, zu unverhältnismäßig hohen Veränderungen des Temperaturgangs
der stabilisierten Ströme führen. Daher sind mit einer einfachen, bipolaren Integration
ohne Abgleichprozedur die angestrebten Stabilitäten nicht erreichbar. Ein zweiter,
negativer Aspe kt bei einer bipolaren Integration ist die große Streuung der Widerstandswerte
von 10 bis 20%, wie sie bei Diffusion oder Implantation integrierter Widerstände auftritt.
Das bedeutet, daß die erzeugten, stabilisierten Ströme einen entsprechenden Streubereich
haben. Die volle Ausschöpfung der möglichen Genauigkeit macht deshalb eine Hybrid-Technik
erforderlich, bei der eine integrierter Transistorschaltung mit einem oder mehreren
externen Widerstanden beschaltet werden muß. Derartige Aufbauten sind in der Herstellung
und im Abgleich für viele Anwendungen zu kost spielig.
[0003] Aus der DE-PS 36 10 158 ist eine Referenzstromquelle bekannt, die auf dem Prinzip
der Bandgap-Spannungsstabilisierung aufbaut. Ausgegangen wird dabei von temperaturabhängigen
Strömen in zwei die Bandgap-Stabilisierung bildenden Transistoren, denen Widerstände
mit umgekehrter Temperaturkennlinie parallel geschaltet werden. Durch eine sorgfältige
Dimensionierung dieser Temperaturkennlinien soll dann eine Kompensation des Temperaturgangs
des Stromes durch die die Bandgap-Stabilisierung bildenden Transistoren erreicht werden.
Dabei sollen die den Transistoren parallel zu schaltenden Widerstände einen mit zunehmender
Temperatur abnehmenden Strom führen. Bei einer Integration einer derartigen Schaltungsanordnung
auf einem Halbleiterkörper ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, daß im Halbleitermaterial
integrierte Widerstände einen mit steigender Temperatur zunehmenden Widerstandswert
aufweisen und damit einen abnehmenden Strom führen.
[0004] Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Schaltungsanordnung zu schaffen, die einen konstanten,
temperaturstabilen Strom liefert und vollständig auf einem Halbleiterkörper integrierbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Schaltungsanordnung der eingangs genannten
Art gelöst durch
- eine Steuerstufe mit einem ersten und einem zweiten Widerstand, von denen wenigstens
einer trimmbar ausgeführt ist,
- wobei der erste und der zweite Widerstand von der Steuerstufe mit einem ersten Steuerstrom
beaufschlagbar sind, der derart steuerbar ist, daß die Differenz der an den Widerständen
auftretenden Spannungen in einem ersten vorgebbaren Verhältnis zu der konstanten Spannung
der Referenzspannungsquelle steht,
- und wobei die gesteuerte Stromquelle mit der Steuerstufe derart gekoppelt ist, daß
der von der Stromquelle abgebbare konstante Strom in einem zweiten vorgebbaren Verhältnis
zu dem ersten Steuerstrom steht.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung wird der zu liefernde, konstante Strom
ausschließlich durch vorzugebende Stromverhältnisse bzw. Widerstandsverhältnisse bestimmt,
die mit herkömmlichen Halbleiter-Integrationstechniken sehr einfach und genau hergestellt
werden können, wobei die Absolutwerte der ins Verhältnis gesetzten Ströme bzw. Widerstände
zumindest in weiten, fertigungstechnisch leicht einzuhaltenden Grenzen unbeachtlich
sind. Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist somit in der Lage, bei niedrigen
Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit hohe Anforderungen an die Genauigkeit des
zu liefernden, konstanten Stromes zu erfüllen. Als Grundlage dient dabei eine Referenzspannungsquelle,
wie sie auch im Stand der Technik ("Bandgap") verwendet wird. Ein mit großer Genauigkeit
reproduzierbarer Anteil der von der Referenzspannungsquelle abgegebenen, konstanten
Spannung wird als Maß genommen, auf das die Differenz der an den beiden Widerständen
auftretenden Spannungen eingestellt wird. Zum Einstellen wird dazu der beide Widerstände
durchfließende, erste Steuerstrom geregelt. Dieser erste Steuerstrom wiederum steht
im festen vorgebbaren Verhältnis zu dem zu liefernden konstanten Strom. Als zusätzliche
Einstellmöglichkeit dient dabei die Trimmbarkeit wenigstens eines der beiden genannten
Widerstände.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung kann daher in sehr einfacher Weise
ein sehr konstanter Strom eingestellt werden, der ohne besondere Vorkehrungen zum
Abgleich oder zur Kompensation gegenläufiger Kennlinien stabil ist. Da der zu liefernde,
konstante Strom in seiner Temperaturabhängigkeit lediglich durch die konstante Spannung
der Referenzspannungsquelle, die Differenz der an dem ersten und dem zweiten Widerstand
auftretenden Spannungen sowie durch ein Spannungsverhältnis und ein Stromverhältnis
bestimmt wird, und da ferner die konstante Spannung sowie die genannten Verhältnisse
temperaturunabhängig sind, kann eine Temperaturabhängigkeit nur noch durch die genannte
Spannungsdifferenz auftreten. Diese Spannungsdifferenz läßt sich jedoch bei vorgegebenen
erstem Steuerstrom auf eine Differenz der Widerstandswerte zurückführen, die ebenfalls
von der Temperatur unabhängig ausgeführt werden kann.
[0008] Dazu ist in einer Fortbildung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung von dem ersten
und dem zweiten Widerstand vorzugsweise wenigstens der trimmbare dieser beiden Widerstände
mit polykristallinem Silizium, d.h. als sogenannter Polysilizium-Widerstand, ausgebildet.
Derartige Widerstände lassen sich als Schichten auf Halbleiterkörpern mit integrierten
Schaltungsanordnungen sehr einfach und kostengünstig aufbringen. Wie im Aufsatz von
Kato u.a.: "A Physical Mechanism .. ", IEEE Transactions on Electron Devices, Band
ED-29, Heft 8, August 1982, Seiten 1156 bis 1161, dargestellt ist, lassen sich derartige
Widerstände durch Aufprägen vorgegebener Ströme auf bestimmte Widerstandswerte trimmen.
Bei dieser Trimmung wird jedoch nur der Widerstandswert bei einer vorgegebenen Bezugstemperatur
verändert, nicht jedoch die absolute Änderung des Widerstandswertes mit der Temperatur.
Mit anderen Worten ändert sich der Temperaturkoeffizient des getrimmten Polysilizium-Widerstands
in der Weise, daß eine Widerstandsdifferenz zweier derartiger Widerstände mit übereinstimmenden
geometrischen Abmessungen von der Temperatur unabhängig wird. Werden nun in der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung als erster und als zweiter Widerstand derartige Polysilizium-Widerstände
identischer Abmessungen verwendet, kann durch sie eine einstellbare (trimmbare), temperaturunabhängige
Differenz zweier Widerstandswerte vorgegeben werden, durch die der zu liefernde, konstante
Strom in einfacher Weise temperaturunabhängig wird.
[0009] In einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung umfaßt
die Steuerstufe weiterhin
- einen dritten Widerstand, dem über die Verstärkeranordnung die konstante Spannung
zuleitbar ist und in dem durch diese ein zweiter Steuerstrom erzeugbar ist,
- eine (erste) Stromspiegelanordnung, durch die der zweite Steuerstrom einem vierten
Widerstand zuleitbar ist, und
- eine Vergleichsanordnung, durch die die Summe der Spannungen am vierten und am ersten
Widerstand mit der Spannung am zweiten Widerstand verglichen werden kann und durch
die der erste Steuerstrom derart gesteuert wird, daß die genannten verglichenen Spannungen
übeinstimmen.
[0010] Diese Ausbildung der Steuerstufe stellt eine bevorzugte, einfache Möglichkeit dar,
mit geringem Schaltungsaufwand und verhältnismäßig geringen Anforderungen an Fertigungstoleranzen
die geforderte, hohe Genauigkeit bzw. Konstanz des zu liefernden Stromes einzuhalten.
Dies wird dadurch erreicht, daß - wie bereits vorstehend erläutert - Strom - bzw.
Widerstandsverhältnisse zur Bildung der Steuerströme bzw. Spannungen herangezogen
werden, die nicht oder nur unbedeutend von Fertigungsstreuungen hängen.
[0011] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung kann demzufolge vorteilhaft vollständig
auf einem Halbleiterkörper integriert werden, d.h. sämtliche Schaltungselemente der
erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung sind in einem Aufbau auf diesem Halbleiterkörper
zusammengefaßt. Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung wird dadurch kompakt und
preiswert und kann auch mit weiteren nicht beschriebenen Schaltungsanordnungen zusammengefaßt
werden, wodurch auch deren Integrationsgrad erhöht werden kann.
[0012] Die Zeichnung, in der übereinstimmende Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen
sind, zeigt in
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung und
in
Fig. 2 eine teilweise detailliertere Darstellung der Schaltungsanordnung nach Fig.
1.
[0013] Die Schaltungsanordnung nach Fig. 1 umfaßt eine Referenzspannungsquelle 1, die in
bekannter Weise als Bandgap-Stabilisierung ausgebildet ist und auf die daher nicht
näher eingegangen werden soll. Die Referenzspannungsquelle ist mit einem Versorgungsspannungsanschluß
2 zum Zuführen einer Versorgungsspannung und mit Masse 3 verbunden und weist einen
Referenzspannungsanschluß 4 auf, an dem von ihr eine konstante, temperaturstabile
Spannung geliefert werden kann. Der Referenzspannungsanschluß 4 ist mit einem Eingang
5 einer Verstärkeranordnung 6 verbunden, die vorzugsweise als Operationsverstärker
ausgeführt ist und zur Energiezufuhr ebenfalls dem Versorgungsspannungsanschluß 2
und Masse 3 verbunden ist. Die Verstärkeranordnung 6 weist weiterhin zwei Ausgänge
7 bzw. 8 auf und ist bevorzugt derart aufgebaut, daß sie eine Differenzverstärkerstufe
als Eingangsstufe sowie einen Ausgangstransistor umfaßt, wobei der Hauptstrompfad
des Ausgangstransistors zwischen den Ausgängen 7 und 8 der Verstärkeranordnung 6 angeordnet
ist und ein Eingang der Differenzverstärkerstufe durch den Eingang 5 der Verstärkeranordnung
6 gebildet wird, wo hingegen ein zweiter Eingang der Differenzverstärkerstufe mit
dem zweiten Ausgang 8 der Verstärkeranordnung 6 verbunden ist. Dadurch enthält die
Verstärkeranordnung 6 eine (interne) Rückkopplung und weist bevorzugt eine Spannungsverstärkung
zwischen ihrem Eingang 5 und ihrem zweiten Ausgang 8 von wenigstens nahezu eins auf.
Außerdem stimmen die Ströme in den Ausgängen 7 und 8 wenigstens nahezu überein.
[0014] Der erste und der zweite Ausgang 7 bzw. 8 der Verstärkeranordnung 6 sind mit Eingängen
9 bzw. 10 einer Steuerstufe 11 verbunden, die außerdem mit dem Versorgungsspannungsanschluß
2 und Masse 3 verbunden ist und einen Steuerausgang 12 aufweist, der mit einem Steuereingang
13 einer gesteuerten Stromquelle 14 verbunden ist. Die gesteuerte Stromquelle 14 ist
mit einem stromführenden Anschluß 15 an den Versorgungsspannunganschluß geführt und
an einem zweiten stromführenden Anschluß 16 zum Abgeben eines konstanten, temperaturstabilisierten
Stromes eingerichtet. Dieser konstante Strom kann an der durch den gestrichelten Pfeil
gekennzeichneten Stelle zwischen dem zweiten stromführenden Anschluß 16 und Masse
3 abgegriffen werden.
[0015] Die Steuerstufe 11 dient bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung zum Ableiten
des konstanten Stromes am stromführenden Anschluß 16 der gesteuerten Stromquelle 14
aus der von der Referenzspannungsquelle 1 am Referenzspannungsanschluß 4 gelieferten
konstanten Spannung, wobei die Verstärkeranordnung 6 im wesentlichen die Funktion
eines Impedanzwandlers übernimmt, an deren zweitem Ausgang 8 die genannte konstante
Spannung niederohmig abgegeben werden kann. Die Steuerstufe 11 umfaßt dazu zwischen
ihrem zweiten Eingang 10 und Masse 3 einen dritten Widerstand 17, durch den entsprechend
der konstanten Spannung und seinem Widerstandswert ein zweiter Steuerstrom fließt.
Die Temperaturabhängigkeit dieses zweiten Steuerstromes entspricht dabei derjenigen
des dritten Widerstands 17.
[0016] Der erste Eingang 9 der Steuerstufe 11 bildet zugleich einen Eingang einer ersten
Stromspiegelanordnung 18 in der Steuerstufe 11. Die erste Stromspiegelanordnung 18
ist weiterhin mit dem Versorgungsspannungsanschluß 2 verbunden und weist zwei Ausgänge
19, 20 auf, an denen Ströme derselben Größe abgegeben werden wie der Strom am Eingang
9. Da dieser wiederum dem zweiten Steuerstrom im 3. Widerstand 17 entspricht, wird
dieser zweite Steuerstrom somit auch an jedem der Ausgänge 19, 20 der ersten Stromspiegelanordnung
18 abgegeben.
[0017] Die Steuerstufe 11 umfaßt weiterhin einen ersten Widerstand 21 und einen zweiten
Widerstand 22, von denen jeder in Reihe mit einer steuerbaren Stromquelle 23 bzw.
24 zwischen dem Versorgungsspannungsanschluß 2 und Masse 3 angeordnet ist. Eine erste
Anzapfung 25 zwischen dem ersten Widerstand 21 und der ersten steuerbaren Stromquelle
23 ist mit einem Steueranschluß (Basis) eines ersten Transistors 27, eine zweite Anzapfung
zwischen dem zweiten Widerstand 22 und der zweiten steuerbaren Stromquelle 24 ist
mit einem Steueranschluß (Basis) eines zweiten Transistors 28 verbunden. Im Beispiel
nach Fig. 1 sind diese Transistoren 27, 28 als pnp-Transistoren ausgeführt, deren
Kollektoranschlüsse mit Masse 3 verbunden sind. Der Emitteranschluß des ersten Transistors
27 ist über einen vierten Widerstand 29 mit dem zweiten Ausgang 20 der ersten Stromspiegelanordnung
18 verbunden, wo hingegen zwischen dem Emitteranschluß des zweiten Transistors 28
und dem ersten Ausgang 19 der ersten Stromspiegelanordnung 18 eine unmittelbare Verbindung
besteht. Außerdem sind die Ausgänge 19 bzw. 20 der ersten Stromspiegelanordnung 18
mit je einem Eingang 30, 31 einer Vergleichsanordnung 32 verbunden, die vorzugsweise
ähnlich der Verstärkeranordnung 6 als Operationsverstärker mit einer Differenzverstärkerstufe
als Eingangsstufe und einem Ausgangstransistor als Ausgangsstufe aufgebaut sein kann,
jedoch zum Erzielen einer höheren Verstärkung vorzugsweise nicht intern rückgekoppelt
ist. Von dieser Vergleichsanordnung 32 ist über ihren Ausgang 33 eine Steuerverbindung
an Steuereingänge 34 bzw. 35 der ersten bzw. zweiten steuerbaren Stromquelle 23 bzw.
24 sowie an den damit verbundenen Steuereingang 13 der gesteuerten Stromquelle 14
geführt. Der Ausgang 33 der Vergleichsanordnung 32 bildet somit den Steuerausgang
12 der Steuerstufe 11.
[0018] Im Betrieb der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 wird von der ersten und der zweiten
steuerbaren Stromquelle 23,24 übereinstimmend ein erster Steuerstrom durch den ersten
und den zweiten Widerstand 21 und 22 geführt. Dieser den Widerständen 21, 22 übereinstimmend
beaufschlagte erste Steuerstrom ist durch die Vergleichsanordnung 32 steuerbar. Durch
ihn treten an dem ersten und dem zweiten Widerstand 21 und 22 Spannungen auf. Die
Spannung am ersten Widerstand 21 wird mit der Basis-Emitter-Spannung des ersten Transistors
27 und der durch den zweiten Steuerstrom im vierten Widerstand 29 an diesem hervorgerufenen
Spannung addiert dem ersten Eingang 30 der Vergleichsanordnung 32 zugeleitet, wo hingegen
am zweiten Eingang 31 der Vergleichsanordnung 32 die Summe der Spannungen am zweiten
Widerstand 22 und am Basis-Emitter-Übergang des zweiten Transistors 28 ansteht. Die
Transistoren 27, 28 sind nun durch die Spannungen an den Widerständen 21, 22 sowie
durch den zweiten Steuerstrom von den Ausgängen 19, 20 der ersten Stromspiegelanordnung
18 derart ausgesteuert, daß sie einen Arbeitspunkt im Flußbereich einnehmen und ihre
Basis-Emitter-Spannungen wenigstens weitgehend übereinstimmen. Durch die Vergleichsanordnung
32 wird somit die Summe der Spannungen am vierten Widerstand 29 und am ersten Widerstand
21 mit der Spannung am zweiten Widerstand 22 verglichen. Die Vergleichsanordnung 32
steuert über ihren Ausgang 33 die steuerbaren Stromquellen 23, 24 gleichsinnig in
der Weise nach, daß die vorstehend aufgeführten Spannungen, d.h. die Spannungen an
den Eingängen 30 und 31, übereinstimmen.
[0019] Andererseits werden der dritte Widerstand 17 und der vierte Widerstand 29 übereinstimmend
vom zweiten Steuerstrom durchflossen. Die an ihnen auftretenden Spannungen stehen
damit im selben Verhältnis wie ihre Widerstandswerte, ohne daß die absoluten Größen
dieser Widerstandswerte von Bedeutung sind. Vielmehr ist hier lediglich das Verhältnis
der Widerstände maßgebend, welches auch bei größeren Streuungen der Absolutwerte durch
Fertigungstoleranzen sehr stabil eingehalten werden kann. Somit stellt die Spannung
am vierten Widerstand 29 ein sehr stabiles, genaues Abbild der von der Referenzspannungsquelle
1 abgegebenen konstanten Spannung dar; diese Spannungen stehen in einem ersten vorgebbaren
Verhältnis zueinander. Die Vergleichsanordnung 32 steuert andererseits den ersten
Steuerstrom derart, daß die Differenz der Spannungen am ersten Widerstand 21 und am
zweiten Widerstand 22 der Spannung am vierten Widerstand 29 entspricht, d.h. einem
vorgegebenen Anteil der konstanten Spannung von der Referenzspannungsquelle 1. Die
Differenz der Spannungen am ersten Widerstand 21 und am zweiten Widerstand 22 entspricht
jedoch der Differenz der Widerstandswerte des ersten und des zweiten Widerstands 21
und 22, multipliziert mit dem ersten Steuerstrom durch diese Widerstände. Andererseits
steht der von der gesteuerten Stromquelle 14 abgegebene konstante Strom (am zweiten
stromführenden Anschluß 16) - gesteuert über den Steuerausgang 12 der Steuerstufe
11 - in einem festen (zweiten) Verhältnis zum ersten Steuerstrom. Damit ergibt sich
insgesamt, daß der zu liefernde konstante Strom am zweiten stromführenden Anschluß
16 eine Funktion des Stromverhältnisses des ersten Steuerstromes der steuerbaren Stromquellen
23, 24 zum Strom der gesteuerten Stromquelle 14, des Widerstandsverhältnisses zwischen
dem vierten Widerstand 29 und dem dritten Widerstand 17, der konstanten Spannung der
Referenzspannungsquelle 1 und der Differenz der Widerstandswerte des ersten und des
zweiten Widerstands 21 und 22 ist. Wird nun die Differenz der Widerstandswerte des
ersten und des zweiten Widerstand 21 und 22 temperaturunabhängig ausgebildet, ergibt
sich insgesamt ein temperaturunabhängiger, auch durch Fertigungstoleranzen nicht beeinflußter
konstanter Strom.
[0020] Für die Ausbildung einer temperaturunabhängigen Differenz zweier Widerstandswette
macht sich die Erfindung die Erkenntnis zu Nutze, daß ein aus polykristallinem Silizium
gebildeter ohmscher Widerstand (Polysilizium-Widerstand) durch Beaufschlagen mit einem
definierten Stromstoß in seinem absoluten Widerstandswert ausgehend von einem Anfangswert
derart verändert werden kann, daß ein niedrigerer absoluter Widerstandswert entsteht,
wobei jedoch die absolute Widerstandsänderung mit der Temperatur bei diesem Widerstand
vor und nach der Beaufschlagung mit dem Stromstoß dieselbe bleibt. Bei Temperaturschwankungen
ändert sich somit der Widerstandswert eines derartigen Polysilizium-Widerstands vor
und nach der Beaufschlagung mit dem Stromstoß, die auch als "Programmierung" bezeichnet
wird, um dieselbe absolute Widerstandswert-Differenz, und zwar unabhängig vom absoluten
Widerstandswert. Die Differenz der Widerstandswerte zweier derartiger Widerstände,
aber auch die Differenz der Widerstandswerte eines programmierten und eines unprogrammierten
Widerstands, wird damit temperaturunabhängig. Werden der erste und der zweite 'Widerstand
21, 22 in dieser Weise ausgebildet, erreicht man die gewünschte Temperaturunabhängigkeit
des zu liefernden konstanten Stromes.
[0021] Erfindungsgemäß wird somit wenigstens der erste oder der zweite Widerstand 21 oder
22, bevorzugt aber der erste Widerstand 21, trimmbar, d.h. programmierbar, ausgeführt.
Durch dieses Trimmen bzw. Programmieren kann bevorzugt ausgehend von zwei Widerständen
21, 22 mit gleichem Widerstandswert übereinstimmender Temperaturabhängigkeit ein Widerstand,
bevorzugt der erste Widerstand 21, in seinem Absolutwert um einen definierten Betrag
verringert werden, ohne daß sich die Temperaturabhängigkeit, d.h. die absolute Änderung
des Widerstandswertes mit der Temperatur, ändert. Dazu muß wenigstens der zu trimmende
Widerstand (der erste Widerstand 21) als trimmbarer, d. h. programmierbarer Polysilizium-Widerstand
ausgeführt sein; vorzugsweise sind aber der erste und der zweite Widerstand 21 und
22 identisch ausgebildet. Grundsätzlich kann dann auch der zweite Widerstand 22 getrimmt
werden, so daß für den Abgleich der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ein Freiheitsgrad
mehr geschaffen wird.
[0022] Fig. 2 zeigt gegenüber Fig. 1 eine etwas detailliertere Darstellung der Stromquellen
14, 23, 24 sowie der Vergleichsanordnung 32. Die Stromquellen 23, 24 sowie 14 umfassen
je einen pnp-Transistor, deren Emitter-Anschlüsse über je einen Emitter-Widerstand
mit dem Versorgungsspannungsanschluß 2 und deren Basisanschlüsse, die die entsprechenden
Steuereingänge 13, 34 bzw. 35 bilden, gemeinsam mit dem Ausgang 33 der Vergleichsanordnung
32 verbunden sind. Der Kollektoranschluß des Transistors der ersten steuerbaren Stromquelle
23 ist mit der ersten Anzapfung 25, der Kollektoranschluß des Transistors der zweiten
steuerbaren Stromquelle 24 ist mit der zweiten Anzapfung 26 verbunden und der Kollektoranschluß
des Transistors der gesteuerten Stromquelle 14 bildet deren zweiten stromführenden
Anschluß 16. Die Anordnung der Transistoren der Stromquellen 14, 23, 24 bilden zusammen
eine zweite Stromspiegelanordnung.
[0023] Die Vergleichsanordnung 32 umfaßt eine von einer Stromquelle 36 gespeiste, emittergekoppelte
Differenzverstärkerstufe aus zwei Transistoren 37,38, wobei der Basisanschluß des
(dritten) Transistors 37 den ersten Eingang und der Basisanschluß des (vierten) Transistors
38 den zweiten Eingang 31 der Vergleichsanordnung 32 bildet. Die Kollektoranschlüsse
der Transistoren 37,38 sind über eine Stromspiegelanordnung aus zwei pnp-Transistoren
39,40 und zwei Emitter-Widerständen 41,42, die mit dem Versorgungsspannungsanschluß
2 verbunden sind, miteinander verbunden; der Kollektoranschluß des (dritten) Transistors
37 ist außer mit dem zugehörigen Anschluß der dritten Stromspiegelanordnung 39,40,41,42
auch mit dem Basisanschluß eines kollektorseitig gegen Masse 3 geschalteten pnp-Ausgangstransistors
43 verbunden, dessen Emitteranschluß den Ausgang 33 der Vergleichsanordnung 32 bildet.
[0024] Den Schaltungsanordnungen nach den Fig. 1 und 2 sind gesondert herausgeführte Anzapfungen
25,26 gemeinsam. Über diese können wahlweise die genannten Stromstöße zur Trimmung
des ersten bzw. des zweiten Widerstands 21 bzw. 22 eingespeist werden.
1. Schaltungsanordnung zum Liefern eines konstanten Stromes mit
- einer Referenzspannungsquelle zum Liefern einer konstanten Spannung
- und einer von der Referenzspannungsquelle über eine Verstärkeranordnung gesteuerten
Stromquelle, von der der konstante Strom abgebbar ist,
gekennzeichnet durch,
- eine Steuerstufe mit einem ersten und einem zweiten Widerstand, von denen wenigstens
einer trimmbar ausgeführt ist,
- wobei der erste und der zweite Widerstand von der Steuerstufe mit einem ersten Steuerstrom
beaufschlagbar sind, der derart steuerbar ist, daß die Differenz der an den Widerständen
auftretenden Spannungen in einem ersten vorgebbaren Verhältnis zu der konstanten Spannung
der Referenzspannungsquelle steht,
- und wobei die gesteuerte Stromquelle mit der Steuerstufe derart gekoppelt ist, daß
der von der Stromquelle abgebbare konstante Strom in einem zweiten vorgebbaren Verhältnis
zu dem ersten Steuerstrom steht.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß von dem ersten und dem zweiten Widerstand wenigstens der trimmbare mit polykristallinem
Silizium (Polysilizium-Widerstand) ausgebildet ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstufe weiterhin umfaßt:
- einen dritten Widerstand, dem über die Verstärkeranordnung die konstante Spannung
zuleitbar ist und in dem durch diese ein zweiter Steuerstrom erzeugbar ist,
- eine (erste) Stromspiegelanordnung, durch die der zweite Steuerstrom einem vierten
Widerstand zuleitbar ist, und
- eine Vergleichsanordnung, durch die die Summe der Spannungen am vierten und am ersten
Widerstand mit der Spannung am zweiten Widerstand verglichen werden kann und durch
die der erste Steuerstrom derart gesteuert wird, daß die genannten verglichenen Spannungen
übeinstimmen.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen vollständig auf einem Halbleiterkörper zusammengefaßten Aufbau.