[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trennen fester Stoffe in der
Form von Schüttgut mit einer flachen Siebeinrichtung mit rotierenden Wellen, die parallel
zueinander in einem Maschinenrahmen gelagert sind und von mindestens einem Motor gleichsinnig
angetrieben werden, und über die das Schüttgut in einer horizontalen Förderrichtung
bewegt wird, wobei die Drehrichtung der Wellen gleich der horizontalen Förderrichtung
ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der AU-B1-34793/78 bekannt. Die
GB-A-20 59 808 zeigt eine Siebeinrichtung mit drehbaren Wellen, die Scheiben aufweisen,
die auf Lücke angeordnet sind und ineinandergreifen. Die DE-A 20 15 911 zeigt eine
Sortiereinrichtung, die ebenfalls Wellen mit Scheiben aufweist. Obwohl mit derartigen
Vorrichtungen, beispielsweise beim Trennen von Erdmaterial, bessere Ergebnisse als
mit herkömmlichen Rüttelsieben erzielt werden konnten, hat man die Erfahrung gemacht,
daß zum Trennen von schwierigen Materialien insbesondere lehmigen Materialien, wie
sie beispielsweise bei Aushüben vorkommen, die herkömmlichen Rüttelsiebe keine ausreichende
Trennleistung bieten.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der oben genannten Art zu verbessern,
sodaß mit ihr auch schwieriges Material, das bei Aushüben und Mauerabbrüchen zur Verarbeitung
gelangt, optimal ausgesiebt werden kann. Dabei sollen selbstverständlich auch, was
die verarbeitenden Volumina anbelangt, gute Trennleistungen erzielt werden.
[0004] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Wellen mit unterschiedlicher
Drehgeschwindigkeit angetrieben werden.
[0005] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Drehgeschwindigkeit der Wellen in der Richtung
des Materialflusses vorzugsweise kontinuierlich zunimmt. Der Drehzahlunterschied der
einzelnen Wellen beträgt im Durchschnitt drei Umdrehungen pro Minute, kann dabei je
nach Anforderung höher oder geringer sein.
[0006] Dadurch, daß die Wellen gemäß der Erfindung mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit
angetrieben werden, wobei die Drehgeschwindigkeit in der Richtung des Materialflusses
zunimmt, wird das Material über das von den Wellen gebildete Gitter gezogen und dessen
Verbund geöffnet, wodurch die Trennleistung wesentlich verbessert wird.
[0007] Die Drehgeschwindigkeit der Wellen ist je nach Material und Kornform verschieden.
Die Drehgeschwindigkeit kann zwischen 5 und 250 Umdrehungen/Minute betragen. Vorzugsweise
liegt sie zwischen 10 und 320 Umdrehungen pro Minute und ist regelbar.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Wellen gemeinsam von einem
Motor angetrieben werden und über ein Getriebe miteinander verbunden sind. Vorzugsweise
werden bis zu 20 Wellen von einem gemeinsamen regelbaren Motor angetrieben, welcher
vorne an der Maschine montiert ist. Die Reduzierung der Drehzahl einer jeden Welle
wird durch eine mechanische Untersetzung, beispielsweise Kettenrädern erreicht.
[0009] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der
beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die Fig. 2 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
die Fig. 3 und 4 zeigen je eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und
die Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt einer Welle.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen Einlauftrichter 1, eine Siebvorrichtung
2 und einen Auslauftrichter 3 für das abgesiebte Material auf. Unterhalb des Auslauftrichters
3 sind vorteilhaft Transportmittel, beispielsweise ein Förderband vorgesehen.
[0011] Das zu trennende Schüttgut wird in den Einlauftrichter 1 eingeschüttet und zwar derart,
daß es vorteilhaft auf der rechten Seite der Siebeinrichtung 2 zu liegen kommt.
[0012] Anschließend wird das Schüttgut, d. h. das zu trennende Material, in der Richtung
des Pfeiles V über die Siebeinrichtung 2 bewegt. Die Fortbewegung des Schüttgutes
erfolgt durch die angetriebenen Wellen 5 und wird durch die Neigung der Siebeinrichtung
2 unterstützt. Die Wellen 5 sind mit Scheiben 4 versehen. In den gezeigten Ausführungsbeispielen
sind die Scheiben 4 kreisrund und im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 haben sie
konvexe Seitenwände, wobei die Wölbung der Seitenwände einem Radius von ca. 140 mm
entspricht. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung haben sich Radien zwischen 110 und
170 mm bewährt.
[0013] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 grenzen die benachbarten Wellen 5 und die
Scheiben 4 jeweils eine Öffnung 6 ab, die der Masche eines Siebes entspricht.
[0014] Die Wellen 5 sind über ein Getriebe 7 mit einem Antriebsmotor 8 versehen. Sie werden
in gleicher Richtung angetrieben, wobei die Drehrichtung D gleich der horizontalen
Bewegungsrichtung des Schüttgutes ist. Die Übersetzung des Getriebes, das beispielsweise
von Ketten und Kettenrädern gebildet wird, ist derart gewählt, daß die Drehgeschwindigkeit
der Wellen 5 von rechts nach links, d. h. in der Richtung des Materialflusses, zunimmt.
Auf diese Art wird eine Öffnung der Materialstruktur erreicht und das Aussieben und
Trennen der festen Stoffe erleichtert.
[0015] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 sind die Scheiben 4 auf Lücke angeordnet.
Dabei ist die Drehgeschwindigkeit der Wellen 5 derart gewählt, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Scheibe 4 und der in der Förderrrichtung folgenden Welle 5 gleich ist.
[0016] Der Durchmesser der Wellen 5 und der Scheiben 4 resultiert aus der Maschenweite des
Rollenrostes, der Größe, der Leistung und der zu verarbeitenden Stoffe. Die Durchmesser
der Wellen 5 liegen vorteilhaft zwischen 50 und 200 mm, die Durchmesser der Scheiben
4 zwischen 55 und 400 mm.
[0017] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 sind die Wellen 5 mit einem Gummimantel 9
versehen. Der Gummimantel hat eine Stärke von 10 bis 30 mm. Durch den Gummimantel
9 soll insbesondere ein Einklemmen des Materials vermieden werden.
[0018] Bei allen Ausführungsbeispielen richtet sich die Anzahl der Wellen nach der geforderten
Leistung. Vorteilhaft werden bis zu 20 Wellen von einem gemeinsamen regelbaren Motor
angetrieben, welcher vorne an der Maschine montiert ist. Wie bereits eingangs erwähnt,
erfolgt die Reduzierung der einzelnen Wellendrehzahlen durch eine mechanische Untersetzung,
beispielsweise mit Kettenrädern. Die Größe des Spaltes zwischen den einzelnen Wellen
5 liegt zwischen 5 und 150 mm.
1. Vorrichtung zum Trennen fester Stoffe in der Form von Schüttgut mit einer flachen
Siebeinrichtung mit rotierenden Wellen, die parallel zueinander in einem Maschinenrahmen
gelagert sind und von mindestens einem Motor gleichsinnig angetrieben werden, und
über die das Schüttgut in einer horizontalen Förderrichtung bewegt wird, wobei die
Drehrichtung der Wellen gleich der horizontalen Förderrichtung ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellen (5) mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit angetrieben werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der
Wellen (5) in der Förderrichtung (F) des Materialflusses vorzugsweise kontinuierlich
zunimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (5) gemeinsam
von einem Motor (8) angetrieben werden und über ein Getriebe (7) miteinander verbunden
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Wellen (5) voneinander verstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (5) mit einem
Mantel aus nachgiebigem Material, beispielsweise Gummi versehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit
der Wellen (5) veränderbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit jeder
einzelnen Welle (5) unabhängig von den anderen Wellen (5) veränderbar ist.