(19)
(11) EP 0 760 262 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1997  Patentblatt  1997/10

(21) Anmeldenummer: 96113901.1

(22) Anmeldetag:  30.08.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B07B 1/14, B07B 1/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI

(30) Priorität: 31.08.1995 AT 464/95 U

(71) Anmelder: Falch, Yvonne
6572 Flirsch 202 (AT)

(72) Erfinder:
  • Falch,Günter
    A-6475 Flirsch 202 (AT)

(74) Vertreter: Hofinger, Engelbert, DDr. et al
Patentanwälte Torggler & Hofinger Wilhelm-Greil-Strasse 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Trennen fester Stoffe


    (57) Eine Vorrichtung zum Trennen fester Stoffe in der Form von Schüttgut mit einer flachen Siebeinrichtung mit beweglichen Elementen, die parallel zueinander ausgerichtet sind. Das Schüttgut wird über die Vorrichtung in horizontaler Richtung (F) bewegt. Die beweglichen Elemente werden von Wellen (5) gebildet, die in einem Maschinenrahmen gelagert sind. Die Wellen (5) werden von mindestens einem Motor (8) mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit gleichsinnig angetrieben, wobei die Drehrichtung der Wellen (5) gleich der horizontalen Forderrichtung (F) ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trennen fester Stoffe in der Form von Schüttgut mit einer flachen Siebeinrichtung mit rotierenden Wellen, die parallel zueinander in einem Maschinenrahmen gelagert sind und von mindestens einem Motor gleichsinnig angetrieben werden, und über die das Schüttgut in einer horizontalen Förderrichtung bewegt wird, wobei die Drehrichtung der Wellen gleich der horizontalen Förderrichtung ist.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der AU-B1-34793/78 bekannt. Die GB-A-20 59 808 zeigt eine Siebeinrichtung mit drehbaren Wellen, die Scheiben aufweisen, die auf Lücke angeordnet sind und ineinandergreifen. Die DE-A 20 15 911 zeigt eine Sortiereinrichtung, die ebenfalls Wellen mit Scheiben aufweist. Obwohl mit derartigen Vorrichtungen, beispielsweise beim Trennen von Erdmaterial, bessere Ergebnisse als mit herkömmlichen Rüttelsieben erzielt werden konnten, hat man die Erfahrung gemacht, daß zum Trennen von schwierigen Materialien insbesondere lehmigen Materialien, wie sie beispielsweise bei Aushüben vorkommen, die herkömmlichen Rüttelsiebe keine ausreichende Trennleistung bieten.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der oben genannten Art zu verbessern, sodaß mit ihr auch schwieriges Material, das bei Aushüben und Mauerabbrüchen zur Verarbeitung gelangt, optimal ausgesiebt werden kann. Dabei sollen selbstverständlich auch, was die verarbeitenden Volumina anbelangt, gute Trennleistungen erzielt werden.

    [0004] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Wellen mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit angetrieben werden.

    [0005] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die Drehgeschwindigkeit der Wellen in der Richtung des Materialflusses vorzugsweise kontinuierlich zunimmt. Der Drehzahlunterschied der einzelnen Wellen beträgt im Durchschnitt drei Umdrehungen pro Minute, kann dabei je nach Anforderung höher oder geringer sein.

    [0006] Dadurch, daß die Wellen gemäß der Erfindung mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit angetrieben werden, wobei die Drehgeschwindigkeit in der Richtung des Materialflusses zunimmt, wird das Material über das von den Wellen gebildete Gitter gezogen und dessen Verbund geöffnet, wodurch die Trennleistung wesentlich verbessert wird.

    [0007] Die Drehgeschwindigkeit der Wellen ist je nach Material und Kornform verschieden. Die Drehgeschwindigkeit kann zwischen 5 und 250 Umdrehungen/Minute betragen. Vorzugsweise liegt sie zwischen 10 und 320 Umdrehungen pro Minute und ist regelbar.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Wellen gemeinsam von einem Motor angetrieben werden und über ein Getriebe miteinander verbunden sind. Vorzugsweise werden bis zu 20 Wellen von einem gemeinsamen regelbaren Motor angetrieben, welcher vorne an der Maschine montiert ist. Die Reduzierung der Drehzahl einer jeden Welle wird durch eine mechanische Untersetzung, beispielsweise Kettenrädern erreicht.

    [0009] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben.

    Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,

    die Fig. 2 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,

    die Fig. 3 und 4 zeigen je eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, und

    die Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt einer Welle.



    [0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen Einlauftrichter 1, eine Siebvorrichtung 2 und einen Auslauftrichter 3 für das abgesiebte Material auf. Unterhalb des Auslauftrichters 3 sind vorteilhaft Transportmittel, beispielsweise ein Förderband vorgesehen.

    [0011] Das zu trennende Schüttgut wird in den Einlauftrichter 1 eingeschüttet und zwar derart, daß es vorteilhaft auf der rechten Seite der Siebeinrichtung 2 zu liegen kommt.

    [0012] Anschließend wird das Schüttgut, d. h. das zu trennende Material, in der Richtung des Pfeiles V über die Siebeinrichtung 2 bewegt. Die Fortbewegung des Schüttgutes erfolgt durch die angetriebenen Wellen 5 und wird durch die Neigung der Siebeinrichtung 2 unterstützt. Die Wellen 5 sind mit Scheiben 4 versehen. In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Scheiben 4 kreisrund und im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 haben sie konvexe Seitenwände, wobei die Wölbung der Seitenwände einem Radius von ca. 140 mm entspricht. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung haben sich Radien zwischen 110 und 170 mm bewährt.

    [0013] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 grenzen die benachbarten Wellen 5 und die Scheiben 4 jeweils eine Öffnung 6 ab, die der Masche eines Siebes entspricht.

    [0014] Die Wellen 5 sind über ein Getriebe 7 mit einem Antriebsmotor 8 versehen. Sie werden in gleicher Richtung angetrieben, wobei die Drehrichtung D gleich der horizontalen Bewegungsrichtung des Schüttgutes ist. Die Übersetzung des Getriebes, das beispielsweise von Ketten und Kettenrädern gebildet wird, ist derart gewählt, daß die Drehgeschwindigkeit der Wellen 5 von rechts nach links, d. h. in der Richtung des Materialflusses, zunimmt. Auf diese Art wird eine Öffnung der Materialstruktur erreicht und das Aussieben und Trennen der festen Stoffe erleichtert.

    [0015] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 sind die Scheiben 4 auf Lücke angeordnet. Dabei ist die Drehgeschwindigkeit der Wellen 5 derart gewählt, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe 4 und der in der Förderrrichtung folgenden Welle 5 gleich ist.

    [0016] Der Durchmesser der Wellen 5 und der Scheiben 4 resultiert aus der Maschenweite des Rollenrostes, der Größe, der Leistung und der zu verarbeitenden Stoffe. Die Durchmesser der Wellen 5 liegen vorteilhaft zwischen 50 und 200 mm, die Durchmesser der Scheiben 4 zwischen 55 und 400 mm.

    [0017] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 4 sind die Wellen 5 mit einem Gummimantel 9 versehen. Der Gummimantel hat eine Stärke von 10 bis 30 mm. Durch den Gummimantel 9 soll insbesondere ein Einklemmen des Materials vermieden werden.

    [0018] Bei allen Ausführungsbeispielen richtet sich die Anzahl der Wellen nach der geforderten Leistung. Vorteilhaft werden bis zu 20 Wellen von einem gemeinsamen regelbaren Motor angetrieben, welcher vorne an der Maschine montiert ist. Wie bereits eingangs erwähnt, erfolgt die Reduzierung der einzelnen Wellendrehzahlen durch eine mechanische Untersetzung, beispielsweise mit Kettenrädern. Die Größe des Spaltes zwischen den einzelnen Wellen 5 liegt zwischen 5 und 150 mm.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Trennen fester Stoffe in der Form von Schüttgut mit einer flachen Siebeinrichtung mit rotierenden Wellen, die parallel zueinander in einem Maschinenrahmen gelagert sind und von mindestens einem Motor gleichsinnig angetrieben werden, und über die das Schüttgut in einer horizontalen Förderrichtung bewegt wird, wobei die Drehrichtung der Wellen gleich der horizontalen Förderrichtung ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (5) mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit angetrieben werden.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der Wellen (5) in der Förderrichtung (F) des Materialflusses vorzugsweise kontinuierlich zunimmt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (5) gemeinsam von einem Motor (8) angetrieben werden und über ein Getriebe (7) miteinander verbunden sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Wellen (5) voneinander verstellbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (5) mit einem Mantel aus nachgiebigem Material, beispielsweise Gummi versehen sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit der Wellen (5) veränderbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit jeder einzelnen Welle (5) unabhängig von den anderen Wellen (5) veränderbar ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht