(19)
(11) EP 0 760 414 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.03.1997  Patentblatt  1997/10

(21) Anmeldenummer: 96110945.1

(22) Anmeldetag:  06.07.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 24.08.1995 DE 19531094

(71) Anmelder: Hespe & Woelm GmbH & Co. KG
D-42579 Heiligenhaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Gessner, Ulrich
    42579 Heiligenhaus (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Toranlage


    (57) Bei einer Toranlage mit einem schwenkbar oder verschiebbar gelagerten Torportal wird dessen überwiegende Fläche durch vertikale Streben (10) gebildet, deren unteres Ende an einem sich über die Länge des Torportals (3) erstreckenden Profil (7) befestigt ist. Um eine Toranlage zu schaffen, die beim Zusammenbau vor Ort kurze Montagezeiten ermöglicht, ist jede der Streben (10) in ihrem unteren Ende mit einem axial ausgerichteten Innengewinde versehen, in das eine Schraube (25) mit einem mit zwei Parallelflächen (28) versehenen Kopf (24) eingreift. Das Profil (7) ist in seiner Oberseite (20) mit einer langgestreckten Nut (21) versehen, wobei die Nut (21) mit einer beidseitigen, einen Längsschlitz (33) zum Durchtritt des Schraubgewindes (26) freilassenden Hinterschneidung in Gestalt eines erweiterten Kanals (22) versehen ist, dessen Breite nur geringfügig den Abstand der Parallelflächen (28) des Kopfes (24) der Schraube (25) übersteigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Toranlage mit einem drehbar oder verschiebbar gelagerten Torportal, dessen überwiegende Fläche durch vertikale Streben gebildet ist, deren unteres Ende an einem sich über die Länge des Torportals erstreckenden Profil befestigt ist.

    [0002] Solche Toranlagen sind mit verschwenkbaren Torflügeln bzw. Torportalen, oder als Schiebetoranlagen bekannt. In der Ausführung als Schiebetoranlage wird das Torportal auf Stützrollen gelagert, die zum einen das Gewicht des Torportals aufnehmen, zum anderen die seitliche Führung des Torportals während des Öffnens und Schließens übernehmen. Schiebetoranlagen können sowohl hängend ausgebildet sein, wobei die Führung des Torportals entlang dessen oberem Rand erfolgt, als auch stehend, wobei in diesem Fall die Stützrollen in Bodennähe angeordnet sind. In letzterem Fall ist, um ein Kippen des Torportals zu verhindern, eine weitere, ausschließlich seitliche Rollenabstützung entlang des oberen Randes des Torportals erforderlich.

    [0003] Um derartige Torportale transparent erscheinen zu lassen, werden diese vielfach nicht aus geschlossenen Torblättern hergestellt, sondern in einer mehr offenen Bauweise unter Verwendung vertikaler Streben. Die Herstellung eines solchen Torportals ist relativ aufwendig, da der Einsatz der Streben und deren Verbindung mit einem unteren und oberen Abschlußprofil aufwendige Löt- oder Schweißarbeiten erfordert, die sich oft vor Ort, d.h. bei der Montage der Toranlagen, nicht durchführen lassen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Toranlage mit einem schwenkbar oder verschiebbar gelagerten Torportal zu schaffen, die beim Zusammenbau vor Ort kurze Montagezeiten ermöglicht.

    [0005] Zur Lösung wird bei einer Toranlage der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß jede der Streben an ihrem unteren Ende mit einem axial ausgerichteten Gewinde versehen ist, in das eine Schraube mit einem mit zwei Parallelflächen versehenen Kopf eingreift, und daß das Profil in seiner Oberseite mit einer langgestreckten Nut versehen ist, wobei die Nut mit einer beidseitigen, einen Längsschlitz zum Durchtritt des Schraubgewindes freilassenden Hinterschneidung in Gestalt eines erweiterten Kanals versehen ist, dessen Breite nur geringfügig den Abstand der Parallelflächen des Kopfes der Schraube übersteigt.

    [0006] Eine Toranlage mit diesem Torportal läßt sich vor Ort aus wenigen, vorgefertigten Teilen bei nur geringer Montagezeit zusammenbauen. Jede einzelne Strebe wird an ihrem einen Ende mit der Schraube versehen, und mit dem Schraubenkopf seitlich in die hinterschnittene Nut des Profils eingeführt. Nachdem die Strebe vorläufig an der gewünschten Stelle fixiert worden ist, wird diese um ihre eigene Achse gedreht, wobei sich die Stirnfläche der Strebe gegen die Oberseite der Nut zieht, und damit die Strebe in dieser Position fixiert wird. Weitere Befestigungsteile sind nicht erforderlich; insbesondere entfallen Schweiß- oder Lötarbeiten.

    [0007] Um die wirksame Auflagefläche des Schraubenkopfes zu vergrößern, kann der Kanal unmittelbar unterhalb des Längsschlitzes mit beidseitigen Erweiterungen versehen sein, die den Platz zur Aufnahme einer Unterlegscheibe des Kopfes bereitstellen. Dies führt außerdem zu einer Reduzierung der auf das Profil beidseits des Längsschlitzes einwirkenden Biegemomente.

    [0008] Vorzugsweise ist die Nut mit dem Kanal und den Erweiterungen Bestandteil des einstückigen, vorzugsweise aus stranggepreßtem Aluminium bestehenden Profils. Vorzugsweise besteht auch jede Strebe aus einem einstückigen Profil, vorzugsweise aus stranggepreßtem Aluminium.

    [0009] Schließlich wird vorgeschlagen, daß jede Strebe nahe ihres unteren Endes mit einem Querloch versehen ist, und daß die Strebe mit einer verschiebbar darauf angeordneten Abdeckhülse versehen ist, die bei Auflage auf der Oberseite des Profils das Querloch abdeckt. Durch diese Maßnahme ist es möglich, die erforderlichen Anzugsmomente auf die Strebe aufzubringen und etwaige Beschädigungen durch die Arbeitsfläche des Werkzeuges auf der Mantelfläche abzudecken.

    [0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
    Fig. 1
    eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Toranlage in einer Ausführung als Schiebetoranlage,
    Fig. 2
    einen verkürzt dargestellten Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1,
    Fig. 3
    in einer vergrößerten Detaildarstellung der Fig. 2 die Verbindung zwischen Strebe und Profil und
    Fig. 4
    einen stark vergrößerten Querschnitt durch die Strebe entsprechend der Linie IV-IV der Fig. 3.


    [0011] Die Schiebetoranlage setzt sich aus einer fest auf dem Boden montierten Stützleiste 1 mit daran gelagerten Stützrollen 2 sowie einem entlang der Stützleiste 1 verfahrbaren Torportal 3 zusammen. Die Stützrollen 2 sind zum Teil höheneinstellbar an der Stützleiste 1 angeordnet, um das Höhenspiel des Torportals 3 zu justieren. Der Antrieb des Torportals 3 erfolgt mittels eines seitlich der Stützleiste 1 befestigten Antriebsmotors 4, dessen Antriebsritzel 5 in eine seitlich an dem Torportal 3 befestigte Zahnstange 6 eingreift. Antriebsmotor 4, Antriebsritzel 5 und Zahnstange 6 sind in Fig. 2 dargestellt.

    [0012] Das Torportal 3 setzt sich aus einem entlang des unteren Randes verlaufenden Profil 7, einem entlang des oberen Randes verlaufenden weiteren Profil 8 sowie aus einem vorderen Abschlußprofil 9 sowie einem hinteren Abschlußprofil zusammen. Regelmäßig angeordnete, vertikale Streben 10 verbinden das Profil 7 mit dem weiteren Profil 8. Die genannten Profile können aus Aluminium oder einem anderen im Strangpreßverfahren herstellbaren Leichtbauwerkstoff bestehen.

    [0013] Die Tragfunktion, d.h. die Last des Torportals 3, wird durch das entlang des unteren Randes verlaufende Profil 7 aufgenommen, hingegen dient das weitere Profil 8 in erster Linie der Abstützung der sehr viel geringeren seitlichen Kräfte, wozu eine Führungsrolle 11 in einem Seitenarm 12 des weiteren Profils 8 läuft.

    [0014] Das Profil 7 ist ein einstückiges Strangpreßprofil mit näherungsweise rechteckigem Querschnitt. Im unteren Teil des Profils 7 sind Führungsbahnen 13a, 13b ausgeformt, an denen die Laufflächen der ortsfesten Stützrollen 2 anliegen. Die Stützrollen 2 sind paarweise an der Stützleiste 1 gelagert, wobei sich die jeweils eine Stützrolle auf der einen Seite der Stützleiste 1, und die jeweils andere Stützrolle auf der anderen Seite der Stützleiste 1 befindet. Zwischen den zugehörigen oberen Führungsbahnen 13a befindet sich ein Längsschlitz 14, der die Verbindung zu einem oberhalb der Führungsbahnen 13a angeordneten Kanal 15 herstellt. Der Kanal 15 dient der Aufnahme und Führung einer in Fig. 1 dargestellten Signalleitung 16. An der Stirnfläche des Abschlußprofils 9 ist eine Schließkantensicherung 17 befestigt. Die Signalleitung 16 der Schließkantensicherung 17 ist in den Kanal 15 des Profils 7 eingeführt und verläuft darin als langgestrecktes Spiralkabel 18. Ein solches Spiralkabel 18 ist in der Lage, den bei der Bewegung des Torportals 3 auftretenden Längenänderungen zu folgen, ohne daß, wie dies z.B. bei einem Schleifkontakt der Fall wäre, im Laufe der Zeit durch Verschleiß oder Korrosion Kontaktschwierigkeiten entstehen können. Zwischen den Stützrollenpaaren ist an der Stützleiste 1 eine Stromzuführung 19 befestigt, die in Gestalt eines Flachstücks durch den Längsschlitz 14 hindurch in den Kanal 15 ragt, und dort den elektrischen Anschluß des lagefesten Endes des Spiralkabels 18 aufnimmt. Von der Stromzuführung 19 ist die Signalleitung dann zu der Antriebssteuerung des Antriebsmotors 4 geführt.

    [0015] Das Profil 7 ist in seiner Oberseite 20 mit einer langgestreckten Nut 21 versehen, die sich in Längsrichtung über die gesamte Länge des Profils 7 erstreckt. Die Nut 21 besteht aus einem Kanal 22, der beidseitig und symmetrisch mit einer Stufe versehen ist, an der ein schmalerer Bereich des Kanals in eine beidseitige Erweiterung 23 des Kanals 22 übergeht. Der schmalere Bereich des Kanals 22 ist nur geringfügig breiter gestaltet als der Abstand zweier Parallelflächen des Kopfes 24 einer Schraube 25, deren Gewinde 26 in eine Axialbohrung 27 der Strebe 10 eingreift. Bei dem Kopf 24 der Schraube 25 kann es sich um einen Vierkant oder einen Sechskant handeln. Entscheidend ist, daß der Kopf 24 mit zwei Parallelflächen 28 versehen ist, die an den Seitenwänden 29 des Kanals 22 anliegen bzw. dort entlanggleiten können.

    [0016] Die beidseitigen Erweiterungen 23 des Kanals 22 schaffen Platz zur Aufnahme einer Unterlegscheibe 30, die die Auflagefläche des Kopfes 24 vergrößert.

    [0017] Der Querschnitt der Strebe 10 ist in Fig. 4 dargestellt. Die exakt in der Längsachse der Strebe 10 angeordnete Axialbohrung 27 dient der Aufnahme des Gewindes 26 der Schraube. Zu diesem Zweck kann die Schraube 25 beispielsweise mit einem selbstschneidenden Gewinde versehen sein.

    [0018] Um die Strebe 10 bezüglich der Schraube 24 drehen zu können, ist die Strebe 10 mit einem Querloch 31 versehen. Sofern die Strebe 10 keinen kreisrunden, sondern einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweist, kann das Querloch 31 entfallen. Eine Abdeckhülse 32 läßt sich entlang der Strebe 10 verschieben, und deckt bei fertig angezogener Strebe dessen Ende mit dem Querloch 31 ab. Die Abdeckhülse 32 besteht vorzugsweise aus Kunststoff.

    [0019] Zur Montage des Torportals werden zunächst die einzelnen Streben 10 mit Schrauben 25 und Unterlegscheiben 30 versehen. Sodann werden die Streben so an einem Ende in die Nut 21 eingeführt, daß sich die in Gestalt eines Längsschlitzes 33 gestaltete Öffnung der Nut 21 zwischen der Stirnfläche 34 der Strebe 10 und der Unterlegscheibe 30 befindet. Anschließend wird die Strebe 10 entlang der Nut 21 bis an ihre richtige Position geschoben. Hierbei kann sich die Strebe 10 nicht mehr lösen, da der Längsschlitz 33 deutlich schmaler ist als der Durchmesser der Unterlegscheibe 30. Schließlich wird die Strebe 10 durch Drehen festgezogen. Die Schraube 25 kann sich hierbei nicht mitdrehen, da die Parallelflächen 28 an den Seitenwänden 29 des Kanals 22 anliegen.

    Bezugszeichenliste



    [0020] 
    1
    Stützleiste
    2
    Stützrolle
    3
    Torportal
    4
    Antriebsmotor
    5
    Antriebsritzel
    6
    Zahnstange
    7
    Profil
    8
    weiteres Profil
    9
    Abschlußprofil
    10
    Strebe
    11
    Führungsrolle
    12
    Seitenarm
    13a
    obere Führungsbahn
    13b
    untere Führungsbahn
    14
    Längsschlitz
    15
    Kanal
    16
    Signalleitung
    17
    Schließkantensicherung
    18
    Spiralkabel
    19
    Stromzuführung
    20
    Oberseite
    21
    Nut
    22
    Kanal
    23
    Erweiterung
    24
    Kopf der Schraube
    25
    Schraube
    26
    Gewinde der Schraube
    27
    Axialbohrung
    28
    Parallelfläche
    29
    Seitenwand
    30
    Unterlegscheibe
    31
    Querloch
    32
    Abdeckhülse
    33
    Längsschlitz
    34
    Stirnfläche der Strebe



    Ansprüche

    1. Toranlage mit einem schwenkbar oder verschiebbar gelagerten Torportal, dessen überwiegende Fläche durch vertikale Streben (10) gebildet ist, deren unteres Ende an einem sich über die Länge des Torportals (3) erstreckenden Profil (7) befestigt ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jede der Streben (10) an ihrem unteren Ende mit einem axial ausgerichteten Gewinde versehen ist, in das eine Schraube (25) mit einem mit zwei Parallelflächen (28) versehen Kopf (24) eingreift, und daß das Profil (7) in seiner Oberseite (20) mit einer langgestreckten Nut (21) versehen ist, wobei die Nut (21) mit einer beidseitigen, einen Längsschlitz (33) zum Durchtritt des Schraubgewindes (26) freilassenden Hinterschneidung in Gestalt eines erweiterten Kanals (22) versehen ist, dessen Breite nur geringfügig den Abstand der Parallelflächen (28) des Kopfes (24) der Schraube (25) übersteigt.
     
    2. Toranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (22) unmittelbar unterhalb des Längsschlitzes (33) mit beidseitigen Erweiterungen (23) versehen ist, die den Platz zur Aufnahme einer Unterlegscheibe (30) des Kopfes (24) bereitstellen.
     
    3. Toranlage nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (21) mit dem Kanal (22) und den Erweiterungen (23) Bestandteil des einstückigen, vorzugsweise aus stranggepreßtem Aluminium bestehenden Profils (7) ist.
     
    4. Toranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Strebe (10) aus einem einstückigen Profil besteht, vorzugsweise aus stranggepreßtem Aluminium.
     
    5. Toranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Strebe (10) nahe ihres unteren Endes mit einem Querloch (31) versehen ist, und daß die Strebe (10) mit einer verschiebbar darauf angeordneten Abdeckhülse (32) versehen ist, die bei Auflage auf der Oberseite (20) des Profils (7) das Querloch (31) abdeckt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht