TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrradhelm, der mit einem Visier ausgestattet ist.
Der Fahrradhelm besitzt einen schalenartigen Grundkörper, der zum Absorbieren von
auf den Fahrradhelm einwirkenden Stößen ausgebildet ist. Außen am Grundkörper ist
zwecks optisch gefälliger Gestaltung eine Dekorschale befestigt. Zum Schutz der den
Fahrradhelm tragenden Person vor Fliegen, Mücken und dergleichen kann der Fahrradhelm
mit einem Visier ausgestattet sein.
STAND DER TECHNIK
[0002] Fahrradhelme gibt es in verschiedenen Größen. Außerdem sind die Dekorschalen in den
vielfältigsten Mustern und Farben ausgebildet. Aufgrund dieser Vielfalt von Dekormustern
müssen in den Verkaufsstätten von Fahrradhelmen, den Fahrradgeschäften, eine Vielzahl
von Helmen, sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch hinsichtlich ihres dekormäßigen
Aussehens, bereitgestellt werden. Die Vielfalt der Helme wird noch durch solche, die
mit einem Visier ausgestattet sind, vergrößert.
[0003] Bei bekannten, mit einem Visier ausgestatteten Fahrradhelmen läßt sich das Visier
über der Dekorschale hin und her bewegen. Der den Helm tragende Radfahrer kann dadurch
das Visier vor seine Augen schwenken oder bei Nichtgebrauch in die Ebene des Helmes
zurückschwenken. Im hochgeklappten Zustand können durch das Visier die im Helm befindlichen
Durchbrüche, durch die Luft an die Kopfoberseite gelangen soll, mehr oder weniger
abgedeckt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen verbesserten Farradhelm bereitzustellen, der mit einem Visier ausgestattet
ist.
[0005] Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegeben. Der erfindungsgemäße
Helm zeichnet sich dementsprechend dadurch aus, daß sein Visier im Zwischenraum zwischen
Dekorschale und Grundkörper bewegbar angeordnet ist. Im hochgeschobenen Zustand, in
dem das Visier aus dem Augenbereich des Fahrradhelmträgers weggeschwenkt ist, ist
das Visier dadurch zumindest in seinem größten Bereich geschützt vorhanden. Fliegen
und Mücken können dadurch kaum auf das Visier auftreffen und dadurch dessen optische
Durchsichtigkeit nicht verschlechtern. Der Fahrer kann also bei Bedarf ein sauberes
Visier aus dem Zwischenraum zwischen Dekorschale und Grundkörper herausschwenken und
vor seine Augen bewegen.
[0006] Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, Einrichtungen zum Begrenzen des Verstellweges
vom Visier in dessen beiden Bewegungsrichtungen vorzusehen. Auf diese Weise ist es
nicht mehr möglich, das Visier beispielsweise so weit in den Bereich des Helmes zurückzuschwenken,
daß die im Helm vorhandenen Durchbrüche bedeckt werden, durch die Luft an die Kopfoberseite
des Fahrradhelmträgers gelangen soll.
[0007] Nach einer speziellen Ausführungsform ist im Grundkörper zumindest eine Vertiefung
vorhanden, in die ein am Visier befestigter Vorsprung eingreift. Die Vertiefung kann
damit zumindest in einer Bewegungsrichtung eine Begrenzung des Verstellweges darstellen.
[0008] In der Dekorschale kann nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ein Vorsprung
beispielsweise in Art einer Z-förmigen Verformung ausgebildet sein. Gegen diesen Vorsprung
bzw. gegen diese Z-förmige Verformung kann dann das Visier am Ende seiner Verstellbewegung
in Richtung zur Dekorschale hin anstoßen. Diese beispielweise Z-förmige Verformung
stellt darüberhinaus auch eine Versteifung der Dekorschale dar, so daß der für das
Hin- und Herbewegen des Visiers erforderliche Zwischenraum aufrechterhalten bleibt.
Der Abstand zwischen Dekorschale und Grundkörper sollte auch möglichst unveränderlich
groß bleiben, um eine gegenseitige Anlage des Visierschilds an der Dekorschale zu
vermeiden. Ein gegenseitiges Aneinanderstoßen bzw. Aneinanderreiben könnte zu Kratzern
im Visierschild führen, wodurch nicht nur das optische Aussehen sondern auch die optische
Durchsichtigkeit des Visiers Schaden nehmen könnte.
[0009] Nach einer wesentlichen weiteren Ausbildung der Erfindung kann die Dekorschale in
ihrem vorderen Bereich eine weitere Z-förmige Verformung aufweisen. Durch diese weitere
Verformung wird der Zwischenraum zwischen Dekorschale und Visier noch weiter vergrößert.
Dadurch wird nicht nur eine vergrößerte Beulsteifigkeit der Dekorschale in ihrem das
Visier abdeckenden Bereich erzielt, sondern auch die Gefahr vermindert, daß beim Hin-
und Herbewegen das Visier an der Dekorschale beschädigt werden könnte.
[0010] Das Visier ist vorzugsweise an seinen beiden seitlichen äußeren Endbereichen gelenkartig
an der Dekorschale befestigt. Diese gelenkige Verbindung kann durch je eine Schwenkwelle
erzielt werden. Die Schwenkwelle kann an der Dekorschale befestigt und vorzugsweise
in einer Aussparung im Visier geführt sein. Zumindest eine der beiden seitlichen Aussparungen
ist dabei ein Langloch. Dadurch wird das Hin- und Herklappen des Visiers auch bei
solchen Ausführungsformen des Grundkörpers sichergestellt, die im Bereich zwischen
den beiden Schwenkwellen keine exakte Kreisbogenform aufweisen. Durch die Ausbildung
des Langlochs kann beim Hin- und Herbewegen das vorzugsweise aus Kunststoff bestehende
und damit biegbare Visier sich problemlos der vorhandenen Wölbung des Helms anpassen.
[0011] Um zu verhindern, daß im Falle beispielsweise eines Sturzes sich der Fahrradfahrer
sich Nasenrücken durch den unteren Visierrand verletzt, kann in diesem Rand ein Nasenausschnitt
vorhanden sein. Zusätzlich kann der Visierrand zumindest in diesem Ausschnitt im Querschnitt
abgerundet oder sonstwie nicht scharfkantig ausgebildet sein.
[0012] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind den in den Ansprüchen weiterhin
aufgeführten Merkmalen sowie dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Fahrradhelms,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Fahrradhelms nach Fig. 1 mit heruntergezogenem Visier,
- Fig. 3
- eine Darstellung ähnlich Fig. 2 mit heraufgeklapptem Visier,
- Fig. 4
- eine Vorderansicht des Fahrradhelms nach Fig. 2 mit heruntergezogenem Visier,
- Fig. 5
- eine Vorderansicht ähnlich Fig. 2 mit heraufgeklapptem Visier,
- Fig. 6
- eine Darstellung ähnlich Fig. 4 bei einem Visier mit einem Nasen-Ausschnitt.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0014] Ein Fahrradhelm 10 besteht aus einem Grundkörper 12, an dem von oben eine Dekorschale
14 befestigt ist. Durch den Grundkörper 12 und durch die Dekorschale 14 gehen Durchbrüche
16 hindurch, die zumindest im vorderen Bereich durch Netze 18 verschlossen sind. Durch
die Durchbrüche 16 hindurch kann Luft an die Oberseite eines den Helm tragenden Fahrradfahrers
gelangen, so daß sich unter dem Helm kein unangenehmer Wärmestau bilden kann. Die
Netze 17 verhindern, daß durch den Fahrtwind Fliegen oder Mücken an die Kopfhaut des
Fahrradfahrers gelangen können.
[0015] In ihrem vorderen Bereich weist die Dekorschale 14 sich nach außen vom Grundkörper
12 wegbewegende z-förmige Verformungen 18, 20 auf. Die beiden Verformungen 18, 20
liegen treppenförmig untereinander und erstrecken sich in der Breite B in etwa über
die gesamte Vorderfront des Helms 10. Die beiden z-förmigen Verformungen 18, 20 bilden
nicht nur eine vergrößerte Beulsteifigkeit der Dekorschale 14 in diesem Bereich, sondern
vergrößert auch den Abstand 22 bzw. 24 zwischen der Dekorschale 14 und dem Grundkörper
12.
[0016] Zwischen dem Grundkörper 12 und der Dekorschale 14 im Bereich ihrer beiden z-förmigen
Verformungen 18, 20 läßt sich ein scheibenförmiges Visier 30 - in der Zeichnung -
nach oben und unten verschwenken bzw. klappen. Das Visier 30 ist aus durchsichtigem
Kunststoffmaterial und paßt sich flexibel der Bogenform des Grundkörpers 12 an. In
seinen beiden seitlichen Endbereichen 32, 34 ist ein Durchbruch vorhanden, der zumindest
in dem einen Endbereich 32 als Langloch 36 ausgebildet ist. Durch diesen Durchbruch
bzw. Langloch 36 greift ein an der Dekorschale befestigter Zapfen 38 hindurch. Das
Visier 30 läßt sich dadurch um die in seinen beiden Endbereichen 32, 34 vorhandenen
Zapfen 38 nach oben und unten verschwenken. Das Langloch 36 ermöglicht eine seitliche
Verschiebung des Visiers 30 relativ zum Zapfen 38, so daß das Visier 30 auch bei Helmen
schwenkbar gehalten sein kann, deren Form nicht exakt kreisbogenförmig im Bereich
des Visiers 30 ist.
[0017] In dem Grundkörper 12 ist eine nutartige Vertiefung 40 eingeformt (Fig. 5). In diese
Vertiefung 40 greift ein am Visier befestigtes, nach innen wegstehendes Kragglied
42 ein. Beim Herunterklappen des Visiers 30 begrenzt der untere Rand 43 der Vertiefung
40 die Bewegung des Visiers, so daß das Visier 30 nur bis in eine planmäßig vorgegebene
Endstellung nach unten heruntergeklappt werden kann.
[0018] Nach oben hin wird die Schwenkbewegung des Visiers 30 durch die obere z-förmige Verformung
18 begrenzt. Der obere Rand 44 des Visiers (Fig. 2, 3) legt sich zumindest mit seinem
vorderen Bereich von innen an der treppenförmigen Verformung 18 an (Fig. 3). Ein weiteres
Bewegen des Visiers 30 nach oben ist dadurch ausgeschlossen. Dadurch wird planmäßig
verhindert, daß das Visier 30 etwa in dem Bereich der Durchbrüche 16 hochgeschoben
werden könnte und dadurch den Luftdurchtritt durch die Durchbrüche 16 hindurch verhindern
oder zumindest stark beeinträchtigen könnte.
[0019] Das am Visier 30 befestigte kragartige Glied 42, das in die grabenartige Vertiefung
40 des Grundkörpers 12 eintaucht, besitzt auf der Außenseite des Visiers 30 eine ausgerundete
kappenartige Auswölbung 48 (Fig. 2). Beim Verschwenken des Visiers 30 berührt im wesentlichen
nur diese Auswölbung 48 die Innenseite der Dekorschale 14. Ein Verkratzen des Visiers
30 wird dadurch nicht nur durch den sich vergrößernden Abstand 22, 24 zwischen Dekorschale
14 und Grundkörper 12, sondern auch durch die Anwesenheit dieser Auswölbung 48 zusätzlich
verhindert.
[0020] Der untere freie Rand 50 des Visiers 30 kann parallel zum unteren Rand 52 der Dekorschale
14 ausgebildet sein. Das Visier 30, das im hochgeklappten Zustand gar nicht oder wie
im vorliegenden Beispielsfall nur wenig unter der Dekorschale herausschaut, paßt sich
somit optisch gefällig der Form der Dekorschale 14 an.
[0021] Bei der Darstellung gemäß Fig. 6 ist in den unteren Rand 50 des Visiers 30 ein Nasenausschnitt
56 eingeformt. Der Randbereich ist in diesem Nasenausschnitt im vorliegenden Fall
wulstartig ausgebildet, um beim beispielsweise sturzartigen "Absteigen" eines Fahrradfahrers
eine Verletzung dessen Nasenrückens durch den unteren Rand 50 des Visiers 30 zu verhindern.
Statt der wulstartigen Ausbildung kann auch eine sonstige Ausrundung vorgesehen werden.
Der Rand 50 ist daher zumindest im Bereich des Nasenausschnittes 56 im vorliegenden
Beispielsfall nicht scharfkantig ausgebildet.
[0022] Als Sonnen- und Blendschutz kann das Visier getönt sein oder insbesondere einen getönten
Streifenbereich in seinem oberen Sichtbereich aufweisen.
1. Fahrradhelm (10) mit
- einem Stöße absorbierenden Grundkörper (12),
- einer außen an dem Grundkörper (12) befestigten Dekorschale (14) und
- einem hin und her bewegbaren Visier (30),
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Visier (30) im Zwischenraum zwischen Dekorschale (14) und Grundkörper (12) bewegbar
vorhanden ist.
2. Fahrradhelm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- Einrichtungen zum Begrenzen des Verstellweges vom Visier (30) in dessen beiden Bewegungsrichtungen
vorhanden sind.
3. Fahrradhelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- in dem Grundkörper (12) eine Vertiefung (40) vorhanden ist, in die ein am Visier
(30) befestigtes Kragglied (42) eingreift.
4. Fahrradhelm nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Kragglied (42) nach innen vom Visier (30) wegsteht.
5. Fahrradhelm nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- auf der Außenseite des Visiers (30) eine Auswölbung (48) vorhanden ist, die zumindest
an Teilbereichen der Dekorschale (14) von innen anliegt.
6. Fahrradhelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- eine Verformung (18) an der Dekorschale (14) vorhanden ist, gegen die das Visier
(30) am Ende seiner Verstellbewegung in der zumindest einen Richtung anstößt.
7. Fahrradhelm nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Verformung (18) eine etwa Z-förmige Verformung (18) der Dekorschale (14) ist.
8. Fahrradhelm nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Z-förmige Verformung (18) sich in der Breite (B) etwa über die gesamte Vorderseite
des Helms erstreckt.
9. Fahrradhelm nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- eine weitere Z-förmige Verformung (20) in der Dekorschale (14) in ihrem das Visier
(30) abdeckenden Bereich vorhanden ist, durch die der Zwischenraum zwischen Dekorschale
(14) und Visier (30) vergrößert wird.
10. Fahrradhelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Visier (30) schwenkbar an der Dekorschale (14) befestigt ist.
11. Fahrradhelm nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
- je eine Schwenkwelle (38) in beiden seitlichen Endbereichen (32,34) des Visiers
(30) vorhanden ist,
- die Schwenkwelle (38) an der Dekorschale (14) bzw. an dem Visier (30) befestigt
ist und
- die Schwenkwelle (38) in einer Aussparung (36) in dem Visier (30) bzw. in der Dekorschale
(14) geführt ist.
12. Fahrradhelm nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
- zumindest eine der Aussparungen ein Langloch (36) ist.
13. Fahrradhelm nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der freie untere Rand (50) des Visiers (30) einen Nasen-Ausschnitt (56) besitzt.
14. Fahrradhelm nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Rand (50) des Visiers (30) zumindest im Bereich des Nasen-Ausschnittes (56)
im Querschnitt nicht scharfkantig ist.