[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines einstückigen Sammelrohres
für einen Wärmetauscher der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung sowie
ein Werkzeug der im Oberbegriff des Anspruchs 6 angegebenen Gattung.
[0002] In der EP 0 198 581 B1 ist ein Wärmetauscher beschrieben, bei dem die Enden der parallel
verlaufenden Wärmetauscherrohre in Sammelrohren aufgenommen sind. Hierzu sind in die
Wandung der Sammelrohre schlitzförmige Öffnungen eingebracht, in die die Enden der
Wärmetauscherrohre eingesteckt und mit dem Sammelrohr verlötet sind. Zwischen jeweils
zwei der schlitzartigen Öffnungen ist die Wandung des Sammelrohres kuppelförmig gestaltet,
da es erforderlich ist, das Material des Sammelrohres weit in das Sammelrohr hineinzuziehen.
Nur auf diese Weise kann eine ausreichende Anlage des Sammelrohres an den Flachseiten
der Enden der Wärmetauscherrohre erreicht werden. Diese Ausgestaltung ist jedoch nur
dann möglich, wenn zwischen den jeweiligen Wärmetauscherrohren ein bestimmter Abstand
vorhanden ist. Bei geringen Abständen zwischen benachbarten Wärmetauscherrohren ist
eine solche Ausführung nicht möglich. Außerdem ist die Kontur der in das Sammelrohr
ragenden Durchzüge, welche die schlitzartigen Öffnungen ergeben, nicht exakt geformt,
da das Material des Sammelrohres beim Eindrücken der Stempel zur Erzeugung der schlitzartigen
Öffnungen zunächst nach innen verformt und dann aufgerissen wird, ohne eine genaue
Kontur hervorzurufen.
Zur Herstellung eines Rohres mit mehreren in der Rohrwandung angeordneten Öffnungen
mit nach innen gerichteten Durchzügen ist es aus der US-PS 4,679,289 bekannt, eine
Innenmatrize in das Rohr einzuführen, die eine Abstützung des Rohres beim Eindrücken
der Stempel gewährleistet. Auf diese Weise lassen sich in der Rohrwandung Öffnungen
herstellen, die exakt geformte Durchzüge aufweisen und wobei die zwischen benachbarten
Öffnungen liegenden Abschnitte des Sammelrohres der ursprünglichen Rohrkontur entsprechen.
Eine derartige Innenmatrize muß jedoch wegen des mehrstufigen Entformungsvorgangs
zweiteilig ausgeführt werden, so daß das entsprechende Werkzeug aufwendig ist. Die
in zeitlich aufeinander folgenden Stufen durchgeführte Entformung der Innenmatrize
wirkt sich auf die Taktzeiten zur Herstellung eines derartigen Sammelrohres aus.
[0003] In EP 0 484 789 B1 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Durchbruchs in der Wandung
eines als Hohlkörper ausgebildeten Werkstücks beschrieben, wobei das Werkstück in
ein Werkzeug eingesetzt wird, welches im Bereich des vorgesehenen Durchbruches mit
einer Ausformung versehen ist. Dabei besitzt die Ausformung eine dem zu erzeugenden
Durchbruch entsprechende Randkontur, so daß bei der Beaufschlagung des Werkstückes
mit einem entsprechenden Innendruck in dem Hohlraum ein Einschneiden der Werkstückwandung
entlang der Kante der Ausformung erfolgt. Ein derartiges Verfahren ist jedoch nicht
geeignet, um eine Vielzahl von dicht beieinander angeordneten Öffnungen in einer Rohrwandung
zu erzeugen, und schon gar nicht können die Öffnungen umgebende und zur Rohrmitte
gerichtete Durchzüge erzeugt werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines einstückigen Sammelrohres für einen Wärmetauscher der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, durch das auf einfache Weise exakt geformte Öffnungen und Durchzüge unabhängig
von der Querschnittsform des Sammelrohres erzeugbar sind. Außerdem besteht die Aufgabe
darin, ein Werkzeug der im Oberbegriff des Anspruchs 6 genannten Gattung zu schaffen,
durch das auf einfache Weise unter Verringerung des Werkzeugverschleiß ein Sammelrohr
mit präzise geformten Öffnungen und Durchzügen für einen Wärmetauscher herstellbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bezüglich des Herstellungsverfahrens durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und bezüglich des Werkzeugs durch ein Werkzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 6 gelöst.
[0006] Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß auf einfache Weise
und unabhängig von der Rohrform im Innern des Rohres eine Abstützung durch Druckbeaufschlagung
erfolgt, so daß die Kontur des Sammelrohres unverändert bleibt. Die in der Rohrwandung
erzeugten Öffnungen und die diese umgebenden Durchzüge haben eine äußerst exakte,
dem Außenumfang der Wärmetauscherrohre entsprechende Kontur, die zu einer Steigerung
der Fertigungsqualität bei der Wärmetauscherherstellung führt. Da ein Druckfluid zur
inneren Abstützung beim Eindrücken der Stempel in das Sammelrohr benutzt wird, entstehen
keine Riefen, wie dies bei den bekannten Anordnungen mit axial zu entformenden Innenmatrizen
der Fall ist.
[0007] Da für das Eindrücken der Stempel das Sammelrohr in der Werkzeugform aufgenommen
wird, ist es auf einfache Weise möglich, nach dem Schließen der Werkzeugform an dem
Sammelrohr nahe dessen Stirnseite eine in Umfangsrichtung verlaufende ringförmige
Ausprägung zu erzeugen. Mit einer solchen Ausprägung versehen, kann das Ende des Sammelrohres
gleichzeitig als Schlauchanschluß für einen Kühlmittelschlauch oder dergleichen dienen.
Sofern in dem Sammelrohr eine quer zur Längsrichtung verlaufende Trennwand angeordnet
ist und wobei ein Abschnitt des Sammelrohres als Zulauf und der andere Abschnitt als
Ablauf dient, können selbstverständlich beide Enden des Sammelrohres mit entsprechenden
ringförmigen Ausprägungen versehen werden. Die Herstellung dieser ringförmigen Ausprägungen
erfolgt vorzugsweise durch Kompression eines Kunststoffteils, wobei die radial nach
außen wirkende Preßkraft des Kunststoffteils die Rohrwandung in eine entsprechende
Ausnehmung in der Werkzeugform drückt.
[0008] Zur inneren Abstützung des Sammelrohres beim Eindrücken der Stempel ist ein ausreichender
Innendruck erforderlich, wobei die Höhe des Innendruckes von mehreren Parametern abhängig
ist. Dabei kann der Innendruck zwischen 2 M Pa (20 bar) und 50 M Pa (500 bar) betragen.
Als besonders geeignet wird die Beaufschlagung mit einem Innendruck zwischen 4 M Pa
und 10 M Pa angesehen. Um bei der späteren Wärmetauscherherstellung das Einführen
der Wärmetauscherrohre in die Öffnungen im Sammelrohr zu erleichtern, ist es zweckmäßig,
die Öffnungen mit einer Einführschräge zu versehen. Diese Einführschrägen werden in
bevorzugter Weise während eines Resthubs beim Eindrücken der Stempel erzeugt, so daß
kein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich ist.
[0009] Die Erfindung kann mit Sammelrohren unterschiedlichen Querschnitts realisiert werden,
in der Praxis dürften jedoch zylindrische Rohrformen die größte Bedeutung haben. Es
ist daher zweckmäßig, den Aufnahmeraum in der Werkzeugform zylinderförmig zu gestalten.
Damit der Ringwulst am Ende des Sammelrohres bei dem in der Werkzeugform eingelegten
Rohr erzeugt werden kann, ist an mindestens einem Ende des Aufnahmeraumes in geringem
Abstand zur Stirnseite des Sammelrohres eine in Umfangsrichtung verlaufende ringförmige
Vertiefung vorgesehen.
[0010] Um die Zahl der relativ zueinander zu bewegenden Teile zu begrenzen, ist die Werkzeugform
zweiteilig ausgebildet, wobei ein Werkzeugoberteil und ein Werkzeugunterteil zwei
gleiche, jedoch spiegelbildliche Ausformungen zur gemeinsamen Bildung des Aufnahmeraumes
aufweisen. Die Stempel sind in Führungsöffnungen des Werkzeugoberteils gelagert, wobei
diese Lagerung möglichst spielfrei ist und lediglich ein für die Schmierung der bewegten
Teile ausreichender Schmierfilm ermöglicht werden muß. Auf der dem Werkzeugunterteil
abgewandten Seite des Werkzeugoberteils ist das Betätigungselement für die Stempel
angeordnet, welches vorzugsweise als Druckplatte ausgebildet ist, in der die Stempel
in Richtung des Arbeitshubs kraftschlüssig gehalten sind. Damit die Eindringtiefe
der Stempel in das Sammelrohr begrenzt wird, ist es zweckmäßig, daß die Strecke des
Arbeitshubes durch den maximalen Abstand zwischen einer Anlagefläche des Betätigungselementes
und einer Anschlagfläche des Werkzeugoberteils bestimmt ist.
[0011] Die Form der Öffnungen im Sammelrohr bestimmt sich nach der Querschnittsform der
Wärmetauscherrohre, die mit dem Sammelrohr verbunden werden. Für Wärmetauscher mit
Flachrohren sind daher in dem Werkzeug zur Herstellung des Sammelrohres Stempel vorzusehen,
die eine längliche Querschnittsform mit parallelen Seitenflächen und gerundeten Schmalseiten
aufweisen. Für Wärmetauscherrohre mit rundem oder ovalem Querschnitt ist selbstverständlich
die Form des Stempels entsprechend zu gestalten. Um den Kraftaufwand beim Einstoßen
der Stempel in die Rohrwandung zu begrenzen, ist es vorteilhaft, das vordere Ende
des Stempels als Spitze mit zu den gerundeten Schmalseiten der Querschnittsform verlaufenden
Schrägflächen auszubilden. Um einen möglichst exakten Schnitt in der Rohrwandung beim
Eindrücken des Stempels zu erreichen, ist an den Seitenflächen des Stempels eine zur
Spitze gerichtete Anschrägung vorgesehen.
[0012] Zum druckdichten Verschließen ist es nicht erforderlich, die Werkzeugform abzudichten,
sondern es genügt, daß dazu ein axial in das Ende des Sammelrohres einführbarer Stopfen
vorgesehen ist. Ein solcher Stopfen kann beispielsweise eine konische Mantelfläche
aufweisen und besteht vorzugsweise mindestens im Bereich der Mantelfläche aus einem
Kunststoff oder Gummimaterial. Durch die konische Mantelfläche kommt es nicht auf
den genauen Durchmesser an, da sich eine derartige Form stets selbst zentriert, bis
die Mantelfläche des Stopfens sich über den gesamten Kreisumfang des Sammelrohrendes
anlegt. Der Stopfen kann jedoch auch zylindrisch ausgebildet und mit einer ringförmigen
Dichtung versehen sein. Als besonders zweckmäßig wird angesehen, daß der Stopfen ein
elastisches Ringelement umfaßt, das zwischen zwei stirnseitigen Spannelementen angeordnet
und durch axiale Kraftbeaufschlagung radial aufweitbar ist. Auf diese Weise ist genügend
Spiel vorhanden, um den Stopfen in das Ende des Sammelrohres einzuführen, wobei dieses
radiale Spiel durch die axiale Kraftbeaufschlagung überwunden und ein hoher Druck
zur Abdichtung des Innenraumes des Sammelrohres erzeugt wird. Auf diese Weise kann
darüber hinaus auch eine partielle Verformung des Sammelrohres erfolgen, beispielsweise
zur Erzeugung des ringförmigen Wulstes nahe dem stirnseitigen Ende.
[0013] Für die Zuführung des Druckfluids dient vorzugsweise eine an dem Stopfen befestigte
Druckmittelleitung. Dabei kann das Ende der Druckmittelleitung durch den Stopfen bis
an die dem Innenraum des Sammelrohres zugewandte Seite des Stopfens geführt sein.
Sofern die Druckmittelleitung nicht vollständig durch den Stopfen geführt ist, ist
die Druckmittelleitung durch eine Bohrung im Stopfen mit dem Innenraum des Sammelrohres
verbunden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren und insbesondere das Werkzeug zur Herstellung eines
Sammelrohres sind nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt einer Werkzeugform mit eingelegtem Sammelrohr vor dem Eindrücken
der Stempel,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt der Werkzeugform mit in das Sammelrohr eingedrückten Stempeln,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den Endbereich des Sammelrohres mit Abdichtung und Druckmittelanschluß,
- Fig. 4
- die Draufsicht auf ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Sammelrohr,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung eines Schnitts entlang der Linie V - V in Fig. 4,
- Fig. 6
- einen Schnitt entlang der Linie VI - VI in Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Ausführungsvariante zu Fig. 5,
- Fig. 8
- die Darstellung des vorderen Endes eines Stempels,
- Fig. 9
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IX in Fig. 8,
- Fig. 10
- eine Ausführungsvariante zu Fig. 2,
- Fig. 11
- eine stirnseitige Ansicht der Werkzeugform ohne eingelegtes Sammelrohr.
[0015] Die Fig. 1 zeigt eine Werkzeugform 1, welche ein Werkzeugoberteil 2 und ein Werkzeugunterteil
3 mit jeweils darin angeordneten Ausformungen 4, 4' umfaßt, wobei diese Ausformungen
4, 4' gemeinsam einen Aufnahmeraum 15 für ein Sammelrohr 5 bilden. Die Teilungsebene
der Werkzeugform 1 verläuft in Höhe der Mittellinie M des Sammelrohres bzw. des durch
die Ausformungen 4, 4' gebildeten Aufnahmeraumes 15. Eine stirnseitige Ansicht auf
die Werkzeugform 1 ohne eingelegtes Sammelrohr zeigt Fig. 11. Aus dieser Darstellung
ist ersichtlich, daß die Ausformung 4 im Werkzeugoberteil 2 und die Ausformung 4'
im Werkzeugunterteil 3 identisch ausgebildet sind und gemeinsam den Aufnahmeraum 15
bilden, der eine zylindrische Form aufweist. Die Teilungsebene T zwischen Werkzeugoberteil
2 und Werkzeugunterteil 3 befindet sich auf der Höhe der Mittelachse M des Aufnahmeraumes
15.
[0016] In dem Werkzeugoberteil 2 sind radial zum Sammelrohr 5 verlaufende Führungsöffnungen
11 vorgesehen, in denen Stempel 10 längsverschieblich geführt sind. Die Stempel 10
weisen ein vorderes Ende 12 auf, das in geringem Abstand zu dem Aufnahmeraum 15 bzw.
der Wandung des darin befindlichen Sammelrohres 5 liegt. Die Führungsöffnungen 11
und die Stempel 10 besitzen eine längliche Querschnittsform mit zwei parallel verlaufenden
Flachseiten, wie dies durch die um 90° gedrehte Ansicht der Fig. 11 in Verbindung
mit Fig. 1 deutlich wird. Die Stempel 10 weisen jeweils einen dem vorderen Ende 12
entfernt liegenden Abschnitt 13 auf, der in einer Druckplatte 14 kraftschlüssig gehalten
ist. Mit dem Pfeil 17 ist die Richtung angegeben, in der die Druckplatte 14 mit den
daran befestigten Stempeln 10 einen Arbeitshub ausführt, wobei die Strecke des maximalen
Arbeitshubs mit S angegeben ist. Diese Strecke S wird durch eine Anlagefläche 18 an
der Druckplatte 14 und eine dieser gegenüberliegenden Anschlagfläche 19 an dem Werkzeugoberteil
2 bestimmt.
[0017] Die Fig. 2 zeigt das entgegengesetzte Ende der Werkzeugform 1 mit dem darin befindlichen
Sammelrohr 5, in dem Zustand, bei dem die Stempel 10 mit ihren vorderen Enden 12 in
den Innenraum 7 des Sammelrohres 5 eingedrungen sind. Bevor die Druckplatte 14 mit
den daran befestigten Stempeln 10 den Arbeitshub ausführt, wird der Innenraum 7 des
Sammelrohres 5 mit einem Druckfluid gefüllt und ein Innendruck von zwischen 2 M Pa
und 50 M Pa, vorzugsweise ca. 4 M Pa bis 10 M Pa aufgebaut. Dieser Innendruck stützt
die Rohrwandung des Sammelrohres 5 gegen die radial auf das Sammelrohr 5 wirkenden
Stempel 10, so daß die Rohrwandung im wesentlichen ihre Form behält und lediglich
der Bereich der zu fertigenden Öffnungen verformt wird. Durch das radiale Eindrücken
der Stempel wird ein nach innen gerichteter Durchzug 20 gebildet, der sich aufgrund
des Innendruckes im Sammelrohr 5 an die Umfangsfläche des Stempels 10 legt und an
dieser in Anlage bleibt. Auf diese Weise kann beim Eindringen der Stempel 10 kein
Druckfluid aus dem Innenraum 7 austreten, so daß der Innendruck aufrecht erhalten
bleibt.
[0018] In der Fig. 3 ist ein Schnitt durch den endseitigen Abschnitt des Sammelrohres 5
während des Eindrückens der Stempel 10 gezeigt. Dabei befindet sich in dem stirnseitigen
Ende des Sammelrohres 5 ein Stopfen 23, der eine Innenhülse 21 sowie eine darauf konzentrisch
angeordnete Abstützhülse 22 und ein Ringelement 24 aus einem elastischen Material,
bspw. einem Gummi oder Kunststoffmaterial umfaßt. Die Abstützhülse 22 besitzt eine
radiale Schulter 25, mit der sich der Abstützring 22 an der Werkzeugform 1 abstützt.
Die Innenhülse 21 durchragt die Abstützhülse 22 und besitzt einen innerhalb des Sammelrohres
5 liegenden radialen Bund 26, wobei zwischen dem vorderen Ende der Innenhülse 21 und
dem radialen Bund 26 das Ringelement 24 angeordnet ist. Die Abstützhülse 22 ist relativ
zur Innenhülse 21 in Richtung des Pfeiles 27 begrenzt verschiebbar, wodurch der Abstand
der radialen Flächen, die das Ringelement 24 in axialer Richtung beaufschlagen, vergrößert
wird. Dies entspricht dem Zustand des Stopfens 23 vor dem Einführen in das stirnseitige
Ende des Sammelrohres 5. Da in diesem Zustand das Ringelement 24 entspannt ist, besitzt
dieses Ringelement einen Durchmesser, der dem Innendurchmesser des Sammelrohres 5
entspricht. Da auch die Mantelfläche der Abstützhülse 22 und der radiale Bund 26 der
Innenhülse 21 ein geringes Untermaß gegenüber dem Innendurchmesser des Sammelrohres
5 ausweisen, läßt sich der Stopfen 23 leicht einführen, bis die radiale Schulter 25
an dem Werkzeugoberteil 2 und Werkzeugunterteil 3 anliegt.
[0019] Durch axiales Verschieben der Innenhülse 21 entgegen der Richtung des Pfeiles 27
wird das Ringelement 24 in axialer Richtung beaufschlagt, so daß das Material des
Ringelementes 24 radial nach außen auszuweichen versucht. Da sich das Ringelement
24 bezogen auf die Längserstreckung des Aufnahmeraumes 15 in einer Ebene befindet,
in der der Aufnahmeraum 15 die ringförmige Vertiefung 16 aufweist, bewirkt die radial
von dem Ringelement 24 auf das Rohrmaterial wirkende Kraft eine Aufweitung des Sammelrohres
im Bereich der Vertiefung 16, so daß sich die Rohrwandung in die Vertiefung 16 drücken
läßt und die ringförmige Ausprägung 6 gebildet wird. Dies entspricht der in Fig. 3
dargestellten Position. Die Innenhülse 21 weist einen axialen Druckmittelkanal 28
auf, der an eine Druckmittelleitung 50 angeschlossen ist und durch den Druckfluid
aus einem Reservoir 52 mittels einer Pumpe 51 in den Innenraum 7 des Sammelrohres
5 zuführbar ist. Abgesehen von dem Druckmittelkanal 28 ist der Innenraum 7 des Sammelrohres
5 vollständig verschlossen, so daß der für die Innenabstützung des Sammelrohres erforderliche
Druck aufgebaut werden kann. Da sich der Stopfen 23 während des Druckaufbaus und der
Druckhaltephase in der in Fig. 3 gezeigten Stellung befindet, sorgt das Ringelement
24 für eine zuverlässige Abdichtung gegen den Austritt des Druckfluids.
[0020] Sobald ein ausreichender Druck im Innenraum 7 des Sammelrohres 5 aufgebaut ist, wird
die Druckplatte 14 in Pfeilrichtung 17 bewegt, wodurch die Stempel 10 mit ihren vorderen
Enden 12 in das Sammelrohr eingestoßen werden. Aufgrund des Innendruckes wird die
Rohrwand des Sammelrohres abgestützt, so daß lediglich die Öffnungen mit den diese
umgebenden Durchzügen 20 erzeugt werden. Bevor die Druckplatte 14 und die Stempel
10 einen Arbeitshub entgegen der Pfeilrichtung 17 ausführen, wird der Druck im Sammelrohr
abgebaut und das Druckfluid ggf. in einen entsprechenden Speicher zurückgeführt. Erst
danach erfolgt das Ausziehen der Stempel 10 aus dem Sammelrohr 5 und das Öffnen der
Werzeugform 1, so daß das Sammelrohr aus der Werkzeugform ausgeworfen werden kann.
[0021] Die Fig. 4 zeigt die Draufsicht auf ein Sammelrohr 5 mit nahe jedem Stirnende des
Sammelrohres angeordneter Ausprägung 6 sowie einer Vielzahl von schlitzartigen Öffnungen
29, die in gleichen Abständen, parallel zueinander verlaufend und orthogonal zur Längsrichtung
des Sammelrohres angeordnet sind. Der Abstand der jeweils äußeren Öffnung 29 zur jeweiligen
Stirnseite des Sammelrohres 5 kann beliebig gewählt werden und ist im wesentlichen
durch Einbaubedingungen des Wärmetauschers, Lage und Richtung der Anschlußstutzen
und dergleichen bestimmt.
[0022] Die Fig. 5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie V - V in Fig. 4. Es ist daraus ersichtlich,
daß das Sammelrohr 5 einen kreisförmigen Querschnitt besitzt und die Öffnung 29 sich
sichelförmig über einen bestimmten Bogenwinkel in der Rohrwandung erstreckt. Im Ausführungsbeispiel
beträgt der Bogenwinkel γ ca. 70°, es sind jedoch auch schlitzartige Öffnungen 29
mit einem Bogenwinkel bis etwa 150° möglich. Entlang des Randes der Öffnungen 29 erstreckt
sich der Durchzug 20, dessen Kontur entlang der parallelen Seitenflächen ebenfalls
sichelförmig ist. Während der Durchzug 20 nahe der äußeren Mantelfläche des Sammelrohres
5 eine sich nach außen erweiternde Kontur aufweist, die bspw. auch als Einführschräge
31 ausgeführt sein kann, ist eine innere Umfangsfläche 30 als Anlagefläche für ein
später einzubringendes Wärmetauscherrohr ausgebildet. Ein radial innen liegender Rand
32 des Durchzugs 20 ist wiederum etwas erweitert, so daß sich auf der Innenseite des
Durchzugs 20 an dem später in das Sammelrohr 5 eingesetzten Wärmetauscherrohr ein
Lötmeniskus bildet.
[0023] Die Fig. 6 zeigt einen Schnitt entlang der Linie VI - VI in Fig. 5. Daraus ist ersichtlich,
daß die Außenkontur des Sammelrohres 5 völlig eben ist und lediglich durch die in
der Rohrwandung eingebrachten Öffnungen 29 unterbrochen wird. Die Durchzüge 20 der
Öffnungen 29 besitzen die gleiche Kontur mit Flächen 30 und dem in das Rohrinnere
gerichteten erweiterten Rand 32, wie dies bereits zu Fig. 5 beschrieben wurde.
[0024] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsvariante der Fig. 5 mit einem in die schlitzartige Öffnung
29 eingesetzten Ende eines Wärmetauscherrohres 43. Dabei ist ein die schlitzartige
Öffnung 29 umgebender Durchzug 33 vorgesehen, der eine über die Mantelfläche der Rohrwandung
hinausstehende Stauchung 34 aufweist. Der Durchzug 33 weist im Gegensatz zur Fig.
5 keinen Abschnitt mit parallelen Flächen auf, sondern eine gewölbte Kontur, die mit
der Mantelfläche des Wärmetauscherrohres 43 in Anlage kommt. Sowohl auf der Innenseite
des Sammelrohres 5 als auch auf der Außenseite werden durch die Formgebung des Durchzugs
33 deutliche Lötmenisken gebildet.
[0025] Die Fig. 8 zeigt das vordere Ende 12 des Stempels 10, das an einem Stempelschaft
39 angeformt ist und eine Spitze 35 mit sich in Richtung auf die Schmalseiten 36,
36' erstreckenden Schrägflächen 37 umfaßt, die einen stumpfen Winkel β zwischen sich
einschließen. An die Schrägflächen 37 schließt sich ein Abschnitt 38 mit axialer Kontur
an, wobei dieser axiale Abschnitt orthogonal zur Längsachse des Stempels 10 eine etwas
geringere Breite besitzt als die Erstreckung der Seitenflächen zwischen den Schmalseiten
36 und 36' des Stempelschaftes 39. Zwischen dem Abschnitt 38 und dem Stempelschaft
39 ist ein Absatz 40 gebildet, der entsprechend der gewünschten Kontur an der Außenseite
des Durchzugs eine mehr oder weniger starke Schrägung ausweist.
[0026] Die Fig. 9 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IX der Fig. 8, woraus ersichtlich
ist, daß der Stempel 10 eine flache Querschnittsform besitzt. Der Stempelschaft 39
ist an parallelen Seitenflächen 41 mit zur Spitze 35 verlaufenden Anschrägungen 42
versehen, wobei diese Anschrägungen zwischen sich einen Winkel α < 40° einschließen.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 9 beträgt der Winkel α etwa 20°.
[0027] Die Fig. 10 zeigt eine Anordnung ähnlich derjenigen in Fig. 2. Zum druckdichten Verschließen
des Sammelrohres 5 dient in Fig. 10 ein Stopfen 44 mit konischer Mantelfläche 45,
wodurch sich der Stopfen 44 beim Einführen in die Stirnseite des Sammelrohres 5 selbst
zentriert und das stirnseitige Ende des Sammelrohres sicher verschließt. Der Stopfen
44 ist auf dem Ende einer Druckmittelleitung 46 befestigt, so daß die Druckmittelleitung
unmittelbar in den Innenraum 7 des Sammelrohres 5 mündet.
1. Verfahren zur Herstellung eines einstückigen Sammelrohres (5) für einen Wärmetauscher,
insbesondere Kühlmittelkühler für ein Kraftfahrzeug, bei dem mehrere Öffnungen (29)
in der Rohrwandung durch Eindrücken von radial auf die Rohrwandung einwirkenden Stempeln
(10) erzeugt werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) das Sammelrohr (5) wird in eine in dessen Längsrichtung geteilte Werkzeugform (1),
welche die Kontur des Sammelrohres (5) aufweist, eingelegt und die Werkzeugform (1)
geschlossen,
b) an das Sammelrohr (5) wird stirnseitig eine Druckmittelzuführung angeschlossen
und im übrigen erfolgt die Abdichtung der Sammelrohrenden,
c) der Innenraum (7) des Sammelrohres (5) wird durch die Druckmittelzuführung mit
einem Druckfluid gefüllt, so daß das Sammelrohr (5) mit einem vorbestimmten Innendruck
beaufschlagt ist,
d) beim Durchstoßen der Rohrwandung mittels der Stempel (10) werden zur Innenseite
des Sammelrohres (5) gerichtete Durchzüge (20, 33) erzeugt, die sich dichtend an den
Umfang des jeweiligen Stempels (10) anlegen,
e) der Druck im Sammelrohr (5) wird durch stirnseitig aus dem Sammelrohr abgeführtes
Druckfluid abgebaut,
f) die Stempel (10) werden aus dem Sammelrohr (5) gezogen und das Sammelrohr aus der
Werkzeugform (1) ausgeworfen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Schließen der Werkzeugform
(1) an dem Sammelrohr(5) nahe dessen Stirnseiten in Umfangsrichtung verlaufende, ringfömige
Ausprägungen (6) erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ringfömigen Ausprägungen
(6) durch axiale Kompression eines Ringelementes (24) erzeugt werden, wodurch eine
radial nach außen wirkende Preßkraft entsteht, welche die Rohrwand in eine entsprechende
Ausnehmung (16) in der Werkzeugform (1) drückt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sammelrohr (5) mit einem Innendruck zwischen 2 M Pa und 50 M Pa, vorzugsweise
zwischen 4 M Pa und 10 M Pa beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß während eines Resthubs beim Eindrücken der Stempel (10) an den Durchzügen (20,
33) eine Einführschräge (31) geformt wird.
6. Werkzeug zur Herstellung eines einstückigen Sammelrohres (5) für einen Wärmetauscher
mit Stempeln (10) zum radialen Durchdringen der Wandung des Sammelrohres (5) zum Einbringen
mehrerer Öffnungen (29) mit in das Sammelrohr (5) gerichteten Durchzügen (20, 33),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug eine mehrteilige Werkzeugform (1) mit einem Aufnahmeraum (15) für
das Sammelrohr (5) umfaßt, wobei die Werkzeugform (1) eine in Längsrichtung des Sammelrohres
(5) verlaufende Teilungsebene (T) aufweist und in einem Teil der Werkzeugform mehrere
Stempel (10) zur Ausführung eines Arbeitshubs längsverschieblich gelagert und mit
einem Betätigungselement (14) verbunden sind und daß das Werkzeug mindestens ein Mittel
zum druckdichten Verschließen der Enden des Sammelrohres (5) und Zuführung eines Druckfluids
in einen Innenraum (7) des Sammelrohres (5) aufweist.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum (15) die Form
eines Zylinders aufweist.
8. Werkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an mindestens einem Ende des Aufnahmeraumes (15) in geringem Abstand zur Stirnseite
des Sammelrohres (5) eine in Umfangsrichtung verlaufende ringförmige Vertiefung (6)
vorgesehen ist.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugform (1) zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein Werkzeugoberteil (2)
und ein Werkzeugunterteil (3) gleiche, jedoch spiegelbildliche Ausformungen (4) zur
gemeinsamen Bildung des Aufnahmeraumes (15) aufweisen und vorzugsweise die Stempel
(10) in Führungsöffnungen (11) des Werkzeugoberteils (2) gelagert sind und das Betätigungselement
(14) auf der dem Werkzeugunterteil (3) abgewandten Seite des Werkzeugoberteils (2)
angeordnet ist.
10. Werkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement als Druckplatte (14) ausgebildet ist, in der die Stempel
(10) in Richtung des Arbeitshubs (17) kraftschlüssig gehalten sind, wobei vorzugsweise
die Strecke (S) des Arbeitshubs durch den maximalen Abstand zwischen einer Anlagefläche
(18) des Betätigungselementes (14) und einer Anschlagfläche (19) des Werkzeugoberteils
(2) bestimmt ist.
11. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stempel (10) eine längliche Querschnittsform mit parallelen Seitenflächen
(41) und gerundeten Schmalseiten (36) aufweisen, wobei vorzugsweise das vordere Ende
(12) des Stempels (10) als Spitze (35) mit zu den gerundeten Schmalseiten (36) der
Querschnittsform verlaufenden Schrägflächen (37) ausgebildet ist und insbesondere
sich an die Schrägflächen (37) ein axialer Abschnitt (38) anschließt, dessen parallele
Seitenflächen etwas kürzer sind als die eines Stempelschaftes, so daß zwischen dem
Abschnitt und dem Stempelschaft ein Absatz gebildet und an den Seitenflächen (41)
eine zur Spitze (35) gerichtete Anschrägung (42) vorgesehen ist.
12. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zum druckdichten Verschließen ein axial in das Ende des Sammelrohres (5) einführbarer
Stopfen (8, 8'; 23; 44) vorgesehen ist.
13. Werkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (44) eine konische Mantelfläche (45) aufweist und vorzugsweise mindestens
im Bereich der Mantelfläche (45) aus einem Kunststoff oder Gummimaterial besteht.
14. Werkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (8, 8'; 23) zylindrisch ausgebildet und mit einer ringförmigen Dichtung
(9, 24) versehen ist.
15. Werkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (23) ein elastisches Ringelement (24) umfaßt, das zwischen zwei stirnseitigen
Spannelementen (22, 26) angeordnet und durch axiale Kraftbeaufschlagung radial aufweitbar
ist, wobei vorzugsweise das Ringelement (24) aus Polyurethan besteht.
16. Werkzeug nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Zuführung des Druckfluids eine an einem der Stopfen (23, 44) befestigte Druckmittelleitung
(46) und in dem Stopfen (23) ein Druckmittelkanal (28) vorgesehen ist, der die Druckmittelleitung
mit dem Innenraum (7) des Sammelrohres (5) verbindet.