[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Induktors und einen Induktor
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Nach dem Stand der Technik wird der Induktor im Betrieb wassergekühlt. Die Induktionsspule
hat hierfür einen hohlen Querschnitt, der einen Kühlkanal bildet (vgl. EP 0 291 289
B1, EP 0 339 837 B1). Die Wasserkühlung dient dem Schutz des Induktors gegen Überhitzung.
Eine Wasserkühlung hat jedoch den Nachteil, daß etwaige Undichtigkeiten zu einer möglicherweise
schädlichen, jedenfalls unerwünschten Wasserdampfentwicklung bei Austritt in eine
Schmelze führen.
[0003] In der DE 41 36 066 A1 ist eine Ausgußeinrichtung für ein metallurgisches Gefäß und
ein Verfahren zum Öffnen und Schließen einer Ausgußhülse beschrieben. Der Induktor
ist relativ zur Ausgußhülse in unterschiedliche Verschiebestellungen zu bringen, um
die Wärmeleitung zwischen dem Induktor und der Ausgußhülse zu beeinflussen. In einer
ersten Verschiebestellung bildet ein Spalt zwischen dem Induktor und der Ausgußhülse
eine Wärmeisolierung und der elektrisch eingeschaltete, gekühlte Induktor schmilzt
einen in der Ausgußhülse bestehenden Metallpfropfen induktiv auf.
[0004] In der zweiten Verschiebestellung besteht eine wärmeleitende Verbindung zwischen
dem Induktor und der Ausgußhülse. Der vom Kühlmedium durchströmte Induktor ist elektrisch
abgeschaltet. Die dadurch erfolgende Abkühlung der Ausgußhülse läßt die Metallschmelze
in der Ausgußhülse einfrieren. Um den Induktor in diesen beiden Arbeitsphasen (Verschiebestellungen)
betreiben zu können, muß er mechanisch bewegt werden. Dies bedingt eine entsprechende
Betätigungs- und Steuereinrichtung.
[0005] In der Patentanmeldung P 44 28 297 ist ein Induktor bei einem Auslaßorgan eines Schmelzengefäßes
beschrieben, der direkt in den Boden des Schmelzengefäßes bzw. in einen Lochstein
des Bodens des Schmelzengefäßes eingebaut ist. Dieser Induktor läßt sich nicht entsprechend
der DE 41 36 066 A1 betreiben, weil er gegenüber der Ausgußhülse nicht verschieblich
sein kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein variables Betriebsverfahren für einen Induktor
vorzuschlagen.
[0007] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Das beschriebene Betriebsverfahren hat den Vorteil, daß es sich in vielfältiger Weise
an Betriebsbedingungen anpassen läßt. Durch entsprechende Abstimmung der Heizleistung
und der Kühlleistung kann der Induktor zum Aufheizen oder Abkühlen von Schmelzen in
Abstichvorrichtungen, wie Freilaufdüsen, Kanälen, Stopfen-, Schieber- und Rohrverschlüssen
oder in Transportrinnen und/oder Gefäßen verwendet werden. Er kann auch zum Aufschmelzen
oder zum Verfestigen von Metallen oder Nichtmetallen, insbesondere nichtmetallischen
Schlacken und/oder Gläsern, verwendet werden. Er kann auch zum Aufheizen von Bauteilen,
Behältern oder Transportorganen verwendet werden, welche in Kontakt mit Schmelzen
kommen.
[0009] Vorteilhaft ist auch, daß der Induktor in den Arbeitsphasen nicht bewegt werden muß.
Er kann deshalb in die Abstichvorrichtung eingebaut oder mit dieser starr verbunden
sein.
[0010] Bei dem beschriebenen Verfahren kann in den Arbeitsphasen mit unterschiedlichen Fluiden,
wie Flüssiggas, Trockeneis, Wasser oder Gas, insbesondere Druckluft, gearbeitet werden.
Wasser wird vorzugsweise nicht verwendet. Die Verwendung von Flüssiggas oder Trockeneis
als Kühlmittel in der Arbeitsphase, in der eine hohe Kühlleistung gewünscht ist, ist
günstig, weil es beim Austritt und bei etwaigen Lecks in der Flüssiggas- oder Trockeneisführung
nicht zu einer gefährlichen Wasserdampf- oder Knallgasentwicklung in Kontakt mit einer
Schmelze kommen kann.
[0011] In der anderen Arbeitsphase, in der eine kleinere Kühlleistung genügt, kann mit Druckluft
als Kühlmittel gearbeitet werden. Die Verwendung von Druckluft ist günstig, weil diese
im Einsatz einfach und billig ist und ebenfalls nicht zu den mit Wasserkühlung verbundenen
Problemen führt.
[0012] Bei einem beispielsweisen Betriebsverfahren wird in wenigstens einer Abstichvorrichtung
eines Schmelzengefäßes die Schmelze in einer ersten Arbeitsphase vom Induktor aufgeheizt.
Dabei kann der Induktor an die Abstichvorrichtung oder in Verbindung mit einem elektrisch
nichtleitenden Formteil direkt an die elektrisch leitfähige Schmelze in dem Formteil
induktiv ankoppeln. Die erste Arbeitsphase dient also dem Aufheizen der Schmelze bzw.
der Abstichvorrichtung. Gegebenenfalls kann dabei auch ein in der Abstichvorrichtung
erstarrter Schmelzepfropfen aufschmelzen. In der ersten Arbeitsphase arbeitet der
Induktor mit sehr hoher elektrischer Leistung, so daß eine aufgeschmolzene Randzone
am Pfropfen entsteht, bevor die Wärmeausdehnung des Pfropfens zur Wirkung kommt, so
daß dieser das ihn umgebende feuerfeste Material sprengt. Die flüssige Randzonenschicht
wird bei der allmählich einsetzenden Ausdehnung des Pfropfens verdrängt. Auch bei
diesen hohen Anfahrleistungen hat sich als ausreichendes Kühlmittel für den Induktor
ein Fluid, beispielsweise Flüssiggas oder Trockeneis und insbesondere auch Druckluft
herausgestellt.
[0013] In einer anderen Arbeitsphase, in der die Schmelze ohne oder mit geringer Nacherhitzung
frei ausströmt, genügt eine geringere Kühlleistung bei reduzierter oder abgeschalteter
elektrischer Leistung bzw. elektrischer Entkopplung des Induktors. Es wird dabei mittels
des Fluids, vorzugsweise Druckluft, gekühlt. Sind am Schmelzengefäß mehrere Abstichvorrichtungen
nebeneinander vorgesehen und tritt an einer oder mehrerer der Abstichvorrichtungen
infolge kleinerer Temperatur ein reduzierter Schmelzenfluß auf, dann lassen sich diese
Abstichvorrichtungen durch verstärkte elektrische Leistung oder Verringerung der Kühlleistung
so nacherwärmen, daß an allen Abstichvorrichtungen ein gleicher Schmelzenfluß auftritt.
Dabei lassen sich auch unterschiedliche Wärmeabstrahlungen ausgleichen.
[0014] In einer weiteren Arbeitsphase kann die Schmelze abgekühlt werden. Der Induktor ist
dabei elektrisch abgeschaltet. Die Kühlung des Induktors wird weiterbetrieben und
erfolgt vorzugsweise mit hoher Kühlleistung durch Wasser, Flüssiggas, Trockeneis oder
Druckluft. Diese Arbeitsphase dient insbesondere dem Einfrieren der Schmelze in der
Abstichvorrichtung zum gezielten Unterbrechen des Schmelzenflusses.
[0015] Durch entsprechende Wahl der Kühlleistung ist es auch möglich, in etwaige Risse der
Abstichvorrichtung eingedrungene Schmelze dort einzufrieren, so daß die Risse geschlossen
sind.
[0016] Es ist auch möglich, einen Teil der Schmelze als Schicht auf der Wandung des Formteils
einzufrieren.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, schematisch
- Figur 2 bis Figur 6
- verschiedene Möglichkeiten der Zuführung und Abführung des Kühlfluids bei einem wendelförmigen
Induktor,
- Figur 7
- einen spiralförmigen, plattenförmigen Induktor mit Zu- und Abführungen des Kühlfluids,
- Figur 8
- einen Induktor aus einem wendelförmigen, schraubenförmigen und einem spiralförmigen,
plattenförmigen Induktorteil, und
- Figur 9
- eine abgewandelte Ausführung des Induktors.
[0018] In den Boden (1) eines Schmelzengefäßes ist ein Induktor (2) eingebaut. Dieser besteht
aus einer elektrisch leitenden Induktionsspule mit hohlem Querschnitt, der einen Kühlkanal
(3) für ein Kühlfluid bildet. Mittels elektrischer Anschlüsse (4, 5) ist der Induktor
(2) an eine elektrische Energiequelle angeschlossen.
[0019] Der Induktor (2) umschließt eine in den Boden (1) als Abstichvorrichtung eingesetzte
Freilaufdüse (6) aus feuerfestem keramischem Material (Formteil). Diese bildet einen
Kanal (7) für den Schmelzendurchfluß.
[0020] An den Kühlkanal (3) ist einerseits eine Einlaßleitung (8) und andererseits eine
Auslaßleitung (9) angeschlossen. Die Einlaßleitung (8) liegt über ein 3-Wegeventil
(10) an einem Druckbehälter (11) für Flüssiggas oder einem Trockeneisbehälter und
an einer Druckluftquelle (12). Das Trockeneis kann auch in Form von Stangen oder Kartuschen
in die Einlaßleitung eingeführt werden.
[0021] Die Funktionsweise der beschriebenen Einrichtung ist beispielsweise folgende:
[0022] Geht man davon aus, daß der Schmelzenfluß durch einen im Kanal (7) gewollt eingefrorenen
Schmelzenpfropfen unterbrochen ist und der Schmelzenfluß in Gang gesetzt werden soll,
dann wird in einer ersten Arbeitsphase der Induktor (2) auf hohe elektrische Leistung
geschaltet und das 3-Wegeventil (10) wird so gestellt, daß Flüssiggas aus dem Druckbehälter
(11) in den gasförmigen Zustand übergeht und durch den Kühlkanal (3) strömt. Das Flüssiggas
kann beispielsweise flüssiger Stickstoff sein. Denkbar ist auch verfestigtes CO
2 (Trockeneis), und insbesondere Druckluft. Der sich erhitzende Induktor (2) wird durch
das Flüssiggas gekühlt. Entweder koppelt er induktiv an die Freilaufdüse (6) bzw.
an einen die Freilaufdüse umgebenden Suszeptor an, die dann durch Wärmeleitung den
Metallpfropf im Kanal (7) aufschmilzt; oder er koppelt induktiv direkt an die Schmelze
bzw. den Metallpfropf an, so daß dieser ebenfalls aufschmilzt.
[0023] Durch das Aufschmelzen des Metallpfropfes ist der Schmelzenfluß in Gang gesetzt.
Es kann nun die elektrische Leistung des Induktors (2) reduziert oder abgeschaltet
werden, weil nur ein geringer oder kein Nachheizbedarf besteht. Dementsprechend läßt
sich auch die Kühlleistung reduzieren. Dies erfolgt dadurch, daß das 3-Wegeventil
(10) spätestens jetzt auf die Druckluftquelle (12) umgeschaltet wird. In der Bereitschaftsphase
erfolgt die Kühlung somit mit Luft, was den Verbrauch von Flüssiggas in Grenzen hält.
[0024] Sind am Boden (1) nebeneinander mehrere Freilaufdüsen mit Induktoren vorgesehen,
dann können die Induktoren einzeln so gesteuert werden, daß durch die Freilaufdüsen
gleiche Schmelzendurchflußmengen austreten.
[0025] Bilden sich in der Freilaufdüse (6) im Betrieb Risse, in die Schmelze eintritt, dann
kann die Kühlung so gesteuert werden, daß die in die Risse eingedrungene Schmelze
in diesen einfriert, jedoch der Hauptstrom der Schmelze weiter durch den Kanal (7)
läuft.
[0026] Soll der Schmelzenfluß unterbrochen werden, dann wird der Induktor (2) elektrisch
abgeschaltet und das 3-Wegeventil (10) wird wieder auf den Druckbehälter (11) geschaltet
oder der Druckluftdurchsatz wird erhöht. Der Induktor (2) wird nun mit hoher Kühlleistung
gekühlt, wobei sich dementsprechend durch Wärmeleitung die Freilaufdüse (6) abkühlt
und die Schmelze in dem Kanal (7) zu einem den Schmelzenfluß unterbrechenden Pfropfen
einfriert.
[0027] In den beschriebenen Arbeitsphasen tritt das Kühlmittel aus der Auslaßleitung (9)
aus. Es kann schadlos direkt in die Umgebung entlassen werden. In den Arbeitsphasen
tritt das im Induktor (2) verdampfende Flüssiggas oder die aufgewärmte Druckluft aus.
[0028] Im Bedarfsfall kann das Flüssiggas auch in einem geschlossenen Kreislauf geführt
werden. Eine Einrichtung hierfür ist in der Figur strichliert dargestellt. Es ist
dann an der Auslaßleitung (9) ein weiteres 3-Wegeventil (13) vorgesehen, das einerseits
zu einem Gasauslaß (14) und andererseits zu einem FlüssiggasRückgewinnungsapparat
(15), beispielsweise Verdichter, führt, welcher an das 3-Wegeventil (10) angeschlossen
ist.
[0029] Die beschriebene Einrichtung ist auch bei anderen Abstichvorrichtungen eines Schmelzengefäßes
verwendbar, beispielsweise ist dann der Induktor (2) nicht in den Boden (1) eines
Schmelzengefäßes, sondern in eine Schieberverschlußvorrichtung oder ein anderes Bauteil
eingebaut.
[0030] Nach Figur 2 sind an beiden Enden des Induktors (2) Auslaßleitungen (9, 9') (Kühlfluid-Abführungen)
angeschlossen. In einem zwischen den Auslaßleitungen (9, 9') liegenden Bereich ist
an den Kühlkanal (3) des Induktors (3) eine Einlaßleitung (8) (Kühlfluid-Zuführung)
angeschlossen. Der Anschluß der Einlaßleitung (8) liegt an einer den gewünschten Kühlbedingungen
entsprechenden Stelle des Induktors (2). Beispielsweise liegt er in der Mitte dessen
Länge. Das durch die Einlaßleitung (8) eintretenden Kühlmittel strömt damit einerseits
zur Auslaßleitung (9) und andererseits zur Auslaßleitung (9'). Es ist damit die Kühlwirkung
verbessert. Die am stärksten gekühlte Stelle des Induktors (2) läßt sich in einen
gewünschten Bereich des Induktors (2) legen.
[0031] Bei der Ausführung nach Figur 3 sind zwischen den beiden Auslaßleitungen (9, 9')
zwei Einlaßleitungen (8, 8') vorgesehen. Dadurch läßt sich der Kühlmittelstrom verstärken
und damit die Kühlwirkung verbessern.
[0032] Zwischen den Einlaßleitungen (8, 8') kann im Kühlkanal (3) des Induktors (2) eine
Trennwand (16) vorgesehen sein (vgl. Figur 4). Damit ist sichergestellt, daß das durch
die Einlaßleitung (8) einströmende Kühlfluid nur zur Auslaßleitung (9) und das durch
die Einlaßleitung (8') einströmende Kühlfluid nur zur Auslaßleitung (9') gelangt.
Es läßt sich somit der Induktor (2) je nach den Bedürfnissen in seinem oberen Bereich
mit einem anderen Kühlfluid als in seinem unteren Bereich kühlen oder aber auch mit
dem gleichen Kühlfluid bei mehr oder weniger Beaufschlagung die beiden Bereiche unterschiedlich
kühlen.
[0033] Bei der Ausführung nach Figur 5 sind an den beiden Enden des wendelförmigen Induktors
(2) Einlaßleitungen (8, 8') angeordnet. Eine oder zwei Auslaßleitungen (9, 9') sind
etwa in der Mitte des Induktors (2) vorgesehen. Auch damit läßt sich die Kühlwirkung
verbessern.
[0034] Es ist auch möglich, am einen Ende des Induktors (2) eine Einlaßleitung (8) und am
anderen Ende eine Auslaßleitung (9') vorzusehen. Im Mittelbereich des Induktors (2)
befindet sich dann, durch die Trennwand (16) getrennt, eine Auslaßleitung (9) und
eine Einlaßleitung (8'). Dies ist in Figur 6 gezeigt. Bei anderen Ausführungen können
auch mehr als zwei Einlaßleitungen und/oder Auslaßleitungen am Induktor (2) vorgesehen
sein.
[0035] Figur 7 zeigt einen spiralförmigen, plattenförmigen Induktor (2). Auch bei diesem
können an jedem Ende je eine Auslaßleitung (9, 9') vorgesehen sein, wobei die Einlaßleitung
(8) dann zwischen den Auslaßleitungen (9, 9') an den Induktor (2) angeschlossen ist.
Auch bei dem spiralförmigen Induktor (2) nach Figur 7 lassen sich die oben beschriebenen
Alternativen verwirklichen.
[0036] Figur 8 zeigt einen Induktor, der aus der Kombination eines wendelförmigen Induktorteils
(2') und eines sprialförmigen Induktorteils (2'') besteht. Dieser Induktor eignet
sich beispielsweise für einen ein feuerfestes, keramisches Formteil bildenden Eintauchausguß
(10), wobei das wendelförmige, schraubenförmige Induktorteil (2'') in einen zylindrischen
Bereich des Eintauchausgusses eingeführt ist und das sprialförmige, plattenförmige
Induktorteil (2'') einer oberen Erweiterung (10') des Eintauchausgusses (10) zugeordnet
ist. Elektrisch können die Induktorteile (2', 2'') als Einheit geschaltet sein. Ihre
Kühlung kann durch entsprechende Einlaß- und Auslaßleitungen getrennt durchgeführt
werden.
[0037] Bei der Ausführung nach Figur 9 ist das wendelförmige, schraubenförmige, zylindrische
Induktorteil (2') mit einem zweiten wendelförmigen Induktorteil (2''') verbunden oder
kombiniert. Das zweite Induktorteil (2''') erweitert sich konisch, wobei die einzelnen
Windungen in unterschiedlichen bzw. sich verändernden Radien ineinander übergehen.
Das Induktorteil (2') wird als Inneninduktor für einen von einem feuerfesten keramischen
Formteil gebildeten Schmelzenauslauf (11) verwendet. Das Inneninduktorteil (2''')
wird als Außeninduktor für einen dem Schmelzenauslauf (11) zugeordneten Stopfen (12)
verwendet, der ebenfalls ein feuerfestes keramisches Formteil ist. Auch hier können
die anhand der Figuren 2 bis 6 beschriebenen Einlaßleitungen und Auslaßleitungen vorgesehen
sein.
1. Verfahren zum Betreiben eines Induktors,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktor während einer Arbeitsphase an ein elektrisch leitfähiges Formteil
induktiv ankoppelt und mittels eines Fluids gekühlt wird und gegebenenfalls während
einer anderen Arbeitsphase elektromagnetisch entkoppelt und mittels eines Fluids gekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fluid Flüssiggas oder Trockeneis oder Wasser bzw. Wasserdampf oder Gas, insbesondere
Druckluft, ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Entkopplung durch elektrisches Abschalten oder durch Reduzierung
der elektrischen Leistung des Induktors erfolgt.
4. Verfahren zum Betreiben eines Induktors zum Aufheizen oder Abkühlen eines elektrisch
leitfähigen Formteils nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktor zum Aufheizen oder Abkühlen von Schmelzen in Abstichvorrichtungen,
wie Freilaufdüsen, Kanälen, Stopfen-, Schieber- und Rohrverschlüssen, verwendet wird.
5. Verfahren zum Betreiben eines Induktors zum Aufheizen oder Abkühlen eines elektrisch
leitfähigen Formteils nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktor zum Aufheizen oder Abkühlen von Schmelzen in Transportrinnen und/oder
in Gefäßen verwendet wird.
6. Verfahren zum Betreiben eines Induktors nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktor zum Aufschmelzen oder zum Verfestigen von Metallen oder Nichtmetallen,
insbesondere nichtmetallischen Schlacken und/oder Gläsern, verwendet wird.
7. Verfahren zum Betreiben eines Induktors,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktor während einer Arbeitsphase in Verbindung mit einem nicht elektrisch
leitenden Formteil direkt an eine elektrisch leitfähige Schmelze in dem Formteil ankoppelt
und mittels eines Fluids gekühlt wird und gegebenenfalls in einer anderen Arbeitsphase
elektromagnetisch entkoppelt und mittels eines Fluids gekühlt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer anderen Arbeitsphase die Schmelze abgekühlt wird, wobei der Induktor
elektrisch abgeschaltet ist und die Kühlung des Induktors weiterbetrieben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Schmelze als Schicht auf der Wandung des Formteils eingefroren wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Induktor am Formteil mehrere Induktorteile (2', 2'') insbesondere unterschiedlicher
Form, wie Wendelform oder Spiralform, angeordnet werden, die als Innen- und/oder Außeninduktor
ausgebildet sind.
11. Induktor für das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktor (2) eine oder mehrere Zuführungen (8, 8') und eine oder mehrere Abführungen
(9, 9') für das Kühlfluid aufweist.
12. Induktor nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der wendelförmige oder spiralförmige Induktor (2) je eine Abführung (9, 9') an
den Enden der Wendel oder Spirale und zwischen diesen Abführungen (9, 9') eine oder
mehrere Zuführungen (8) aufweist.
13. Induktor nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der wendelförmige oder sprialförmige Induktor (2) je eine Zuführung (8, 8') an
den Enden der Wendel oder Spirale und zwischen diesen Zuführungen (8. 8') mindestens
eine Abführung (9) aufweist.
14. Induktor nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Induktor (2) an seinen Enden eine Zuführung und eine Abführung aufweist und
dazwischen eine Abführung und eine Zuführung oder mehrere Abführungen und mehrere
Zuführungen aufweist.
15. Induktor nach den Ansprüchen 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mehreren zwischen den Induktorenden liegenden Zuführungen (8, 8') bzw. Abführungen
(9, 9') durch jeweils eine Trennwand (16) im Kühlkanal des Induktors (2) hinsichtlich
der Strömung des Fluids voneinander getrennt sind.