[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnereimaschine mit einem Streckwerk zum
Dublieren und Verziehen von Faserbändern gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Bei diesen Spinnereimaschinen, beispielsweise Spinnmaschinen, Kämmaschinen oder
auch bei Strecken müssen die Abstände der Streckwerkswalzen verändert werden, um optimal
verschiedene Fasermaterialien auf derselben Maschine verarbeiten zu können. Zum Verstellen
der Lagerböcke, in denen zumindest die Unterwalze eines Walzenpaares gelagert ist,
ist es aus der DE 33 01 239 A1 bei einem Streckwerk für eine Strecke bekannt, die
Lagerböcke nach Lösen ihres Befestigungsmittels verschieben zu können. Jeder der beiden
Lagerböcke, die zu einer Streckwerkswalze gehören, ist dazu von der Führungsschiene
einzeln zu lösen und dann parallel zusammen mit dem zweiten Lagerbock der Walze zu
verschieben. Anschließend müssen die Lagerböcke vor dem Befestigen wieder genau ausgerichtet
werden. Der größte Nachteil ist dabei, daß jedesmal die Walzen neu justiert werden
müssen. Darüber hinaus ist die Klemmschraube, mit der die Lagerböcke auf der Führungsschiene
festgeklemmt werden, nur von unten zugänglich. Dies alles macht das Verstellen der
Abstände der Streckwerkswalzen kompliziert und zeitaufwendig.
[0002] Aus der DE 29 41 612 C2 ist es bekannt, die Streckwerkswalzen bei einer Strecke auf
einem gerade geführten Schlitten anzuordnen, wobei an jedem Schlitten eine Zahnstange
befestigt ist, mit der ein von einem Elektromotor angetriebenes Ritzel kämmt. Diese
Vorrichtung ist nicht nur wegen ihres Antriebs für die Verstellung aufwendig, sondern
auch die Parallelführung der Schlitten erfordert eine aufwendige Gestaltung von deren
Gleitflächen.
[0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 821 627 ist es bekannt, bei einem Streckwerk
für eine Zwirn- oder Spinnmaschine die Lagerböcke der Streckwerkswalzen mit einer
Gewindebohrung zu versehen, die mit einer Stellspindel zusammenarbeitet. Durch Verdrehen
der Stellspindel kann der mit dieser zusammenarbeitende Lagerbock verstellt werden.
Dies hat jedoch den Nachteil, daß der Austausch der Lagerböcke schwierig ist, da dazu
die Spindel aus dem Lagerbock herausgedreht werden muß.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Spinnereimaschine mit einem Streckwerk
mit einer Verstellvorrichtung der Streckwerkswalzen so auszugestalten, daß die Nachteile
des Standes der Technik vermieden werden, die Verstellvorrichtung bzw. die Spinnereimaschine
kostengünstig ist und das Einstellen der Abstände der Streckwerkswalzen zueinander
einfach und schnell durchgeführt werden kann.
[0005] Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Verwendung einer Schubstange als Mittel zum Verstellen der Lagerung, die
gleichzeitig auch als Führung für die Lagerung dient, wird erreicht, daß die Streckwerkswalzen
innerhalb des Streckwerks leicht verstellbar sind und das ganze Streckwerk trotzdem
einfach aufgebaut ist. Dadurch, daß die Mittel zum Verstellen der Lagerung, die Schubstange,
gleichzeitig auch Führungsaufgaben für die Lagerung übernehmen, kann diese besonders
einfach ausgestaltet werden. Dadurch kann am Streckwerksgrundkörper die Aufnahme bzw.
Führung für die Lagerung besonders einfach ausgestaltet werden. Außerdem brauchen
keine Maßnahmen ergriffen zu werden, ein Verkanten der Lagerung beim Verstellen zu
verhindern. Durch die Schubstange können auf einfache Weise lange Führungsflächen
verwirklicht werden, durch die ein Verkanten sicher vermieden werden kann. Daraus
ergibt sich der Vorteil für die Lagerung selbst, daß die Lagerböcke für die Aufnahme
der Streckwerkswalzen quer zur Walzenachse kurz ausgebildet werden können. Geringe
Abstände der Streckwerkswalzenpaare zueinander sind vorteilhaft dadurch realisierbar.
[0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Lagerung für die Unterwalze zweiteilig ausgebildet
ist, so daß die beiden Enden der Unterwalze mit ihren Gleit- oder Wälzlagern in einer
getrennten Lagerung aufgenommen werden. Dies hat den Vorteil, daß jedes Ende der Walze
von einer eigenen Schubstange verstellt werden kann, wodurch die Verstellung besonders
exakt wird und die Achsparallelität der Unterwalzen zueinander gesichert ist. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Schubstange quer zu ihrer Bewegungsrichtung über Anschläge
geführt ist. Dadurch wird die exakte Positionierung der Streckwerkswalzen auch beim
Verstellen der Lagerung gewährleistet. Die Anordnung des Anschlags zur Führung der
Schubstange direkt am Streckwerksgrundkörper ist dabei vorteilhaft. Besonders günstig
ist es, wenn der Anschlag zur Führung der Schubstange an einer Lagerung einer Unterwalze
angeordnet ist. Dadurch wird die Herstellung des Streckwerksgrundkörpers vereinfacht.
Wird der Anschlag zur Führung der Schubstange durch eine andere Schubstange gebildet,
so können diese sich gegenseitig abstützen und dadurch ihre Formstabilität und die
Qualität der Führung gegenseitig verbessern. Darüber hinaus wird die Vorrichtung dadurch
einfacher und es werden weniger Bearbeitungsschritte notwendig. Besonders zweckmäßig
ist es, den Anschlag so auszubilden, daß seine Fläche senkrecht zur Achse der Unterwalze
angeordnet ist, wodurch die Führung parallel zur Bewegungsrichtung der Schubstange
ausgerichtet ist und ein seitliches Ausweichen der Schubstangen verhindert wird. Wird
ein Anschlag in einer Ebene vorgesehen, die parallel zur Ebene liegt, in der die Achsen
der Streckwerkswalzen angeordnet sind, wird erreicht, daß eine ungewollte Bewegung
der Schubstange und damit auch der Lagerung quer zu dieser Ebene nicht möglich ist.
Besonders günstig ist es dazu den Anschlag an einer Lagerung für eine Unterwalze vorzusehen,
wobei die Lagerung der Ausgangswalze des Streckwerks vorteilhaft dazu Verwendung findet,
da diese nicht verschieblich am Streckwerksgrundkörper befestigt ist. Dadurch verändert
die Führung ihre Lage relativ zum Streckwerksgrundkörper nicht, so daß eine an gleicher
Position bleibende Führung für die Schubstange auf einfache Weise verwirklicht werden
kann.
[0007] Besonders günstig für die einfache Bedienbarkeit des Streckwerks und damit auch der
Spinnereimaschine, insbesondere für das Austauschen der Unterwalzen, ist es, wenn
die Lagerung mit der sie bewegenden Schubstange lösbar verbunden ist. Zum Austausch
der Lagerung muß diese einfach nur von der sie verschiebenden Schubstange gelöst und
aus der Maschine entnommen werden. Ebenso einfach ist der Einbau einer neuen Lagerung.
Um beim Wiedereinbau der Lagerung diese wieder exakt positionieren zu können, ist
es besonders günstig, wenn die Schubstange mit einer Aufnahmevorrichtung versehen
ist, die die Lagerung an der Schubstange wiederholgenau aufnimmt, daß heißt, nach
jedem Austausch befindet sich die neu montierte Lagerung wieder exakt an der gleichen
Stelle. Dadurch wird erreicht, daß sowohl die Achsparallelität der Streckwerkswalzen
gewährleistet bleibt, als auch daß der Abstand der Streckwerkswalzenpaare zueinander
immer gleichbleibt. Günstigerweise wird eine Klemmvorrichtung vorgesehen, die in Klemmstellung
die Schubstange relativ zum Streckwerksgrundkörper fixiert. Dadurch werden die Streckwerkswalzen
im Betrieb der Strecke sicher an ein- und derselben Position gehalten. Im übrigen
ist es dadurch möglich, daß die Lagerung selbst nicht am Streckwerksgrundkörper befestigt
werden muß. Dadurch ist ein schnelles Lösen und Verschieben der Streckwerkswalzen
möglich, da nur an einer oder an zwei Klemmstellen die Fixierung aller beweglichen
Lagerungen erfolgt. Gleichzeitig kann die Klemmvorrichtung vorteilhaft auch Anschläge
zur Führung einer Schubstange enthalten, wobei bei Einsatz mehrerer Schubstangen alle
durch die sie klemmende Klemmvorrichtung auch geführt werden können.
[0008] Für das einfache Verstellen der Streckwerkswalzen ist es vorteilhaft, wenn der Streckwerksgrundkörper
eine Gleitfläche besitzt, auf der die zu verstellenden Lagerungen verschiebbar geführt
sind. Das Verstellen der Lagerungen und damit der Abstände der Streckwerkswalzen zueinander
wird dadurch mit einem geringen Kraftaufwand möglich. Günstigerweise ist die Gleitfläche
druckstabil ausgebildet, weil sie dann die von der Oberwalze auf die Unterwalze ausgeübten
Druckkräfte übernehmen kann. Diese brauchen dann nicht von den Schubstangen aufgenommen
zu werden. Deren Führungsaufgabe besteht dann nur darin, die Lagerung an der exakten
Stelle auf der Gleitfläche zu halten und dort hinzuführen.
[0009] Die Bewegung der Schubstange wird besonders einfach dadurch bewirkt, daß diese über
ein Koppelstück mit einer Gewindespindel verbunden ist. Durch Drehen an der Spindel,
wird eine besonders fein dosierbare, axiale Bewegung der Schubstange ermöglicht. Vorteilhafterweise
hat die Schubstange eine axiale Länge, die vom Koppelstück über die zu verstellende
Lagerung bis zu einer in axialer Richtung daran anschließenden Führung reicht. Die
Schubstange kann dadurch besonders einfach und gut geführt werden. Werden zwei Schubstangen
zur Verstellung der Lagerungen einer Unterwalze verwendet, ist es besonders günstig,
wenn diese miteinander gekoppelt sind, so daß beide Schubstangen nur gleichzeitig
miteinander in die gleiche Richtung bewegbar sind. Dadurch bleibt die Achsparallelität
der Unterwalze zu den übrigen Streckwerkswalzenpaaren auch beim Verstellen immer erhalten.
Vorteilhafterweise werden dazu die beiden Schubstangen über eine Koppel mit jeweils
einer Gewindespindel verbunden und diese ihrerseits jeweils über ein Ketten- oder
Riemenrad mit dazugehörigem Treibriemen miteinander gekoppelt. Besonders günstig ist
es, wenn dies mittels eines Zahnriemens erfolgt, der mit entsprechenden Riemenrädern
an den Gewindespindeln zusammenarbeitet.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand zeichnerischer Darstellungen erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Spinnereimaschine, beispielsweise eine Strecke, in der Seitenansicht;
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines Streckwerks, teilweise im Schnitt;
- Figur 3
- das Streckwerk von Figur 1 mit verstellten Eingangszylindern und Mittelzylindern;
- Figuren 4a bis 4c
- die Streckwerkszylinder mit Lagerung und Schubstange sowie Teile des Streckwerkgrundkörpers,
im Schnitt;
- Figur 5
- eine teilweise linke Seitenansicht des Streckwerks von Figur 2 und 3;
[0012] Figur 1 zeigt schematisch eine Strecke 1 in der Seitenansicht. Aus mehreren Vorlagekannen
9 wird ein Faserband 91 entnommen und dem Streckwerk 2 der Strecke zugeführt. Das
Streckwerk 2 ist hier strichpunktiert dargestellt. Im Streckwerk werden die einzelnen
Faserbänder zusammen verstreckt und als neues verstrecktes Faserband 92 verläßt dieses
das Streckwerk. Im Anschluß daran wird es mittels eines rotierenden Ablagetellers
93 in einer Kanne 9 abgelegt. Das Streckwerk 2 der Strecke 1 kann ein geregeltes oder
ein ungeregeltes Streckwerk sein. Das Streckwerk 2 der Strecke 1 besteht aus drei
Walzenpaaren, die jeweils aus einer Unterwalze 21 und einer Oberwalze 22 bestehen.
Die Anzahl der Walzenpaare kann aber durchaus auch mehr als drei Walzenpaaren betragen,
ebenso können einer Unterwalze mehrere Oberwalzen zugeordnet sein.
[0013] Figur 2 zeigt die Seitenansicht eines Streckwerks 2 für drei Streckwerkswalzenpaare,
die von einem Streckwerksgrundkörper 23 aufgenommen werden. Die Streckwerkswalzenpaare,
bestehend aus einer Oberwalze 22 und einer Unterwalze 21 (siehe Fig. 1), sind jeweils
an ihren Enden in der Lagerung 3 aufgenommen. Ober- und Unterwalze sind in Figur 2
nicht dargestellt. Sichtbar ist lediglich in den Lagerungen 3 eine Bohrung 210, in
der das Lager der dazugehörigen Unterwalze aufgenommen wird, sowie eine Nut 220 in
der jeweils die Oberwalzen gelagert werden. Die Oberwalzen können sowohl nach Öffnen
der Druckarme (nicht gezeigt) des Streckwerks in den Lagerungen verbleiben oder mit
dem Druckarm beim Öffnen wegschwenken. Im letzeren Fall werden, nachdem die Lagerungen
verstellt wurden, die Oberwalzen vom Druckarm gelöst, so daß sie sich beim Schließen
der Druckarme an die Lagerung anpassen können. Anschließend werden sie dann wieder
am Druckarm befestigt. Durch die Nut 220 werden die Oberwalzen exakt zu den Unterwalzen
ausgerichtet. Da das Faserband von links in das Streckwerk einläuft, ist die linke
Lagerung 3 die des Eingangszylinders des Streckwerks, die mittlere Lagerung 3 die
des Mittelzylinders und die rechte Lagerung 3 die für den Ausgangszylinder des Streckwerks
2. Die Lagerungen 3 liegen auf dem Streckwerksgrundkörper 23 auf, was aus Figur 2
nur anhand der gestrichelten Linie 10 darstellbar ist, da die dem Betrachter zugewandte
Seite des Streckwerksgrundkörper 23 im Schnitt dargestellt ist, um die Schubstange
4 zeigen zu können. An der Schubstange 4 ist die Lagerung 3 des Eingangszylinders
über zwei Schrauben 41 befestigt. Durch Lösen dieser Schrauben kann die Lagerung 3
aus dem Streckwerk entnommen werden. Die Lagerung 3 wird lediglich an der Schubstange
4 gehalten und ihre Bewegung nach unten in Richtung auf den Streckwerksgrundkörper
23 ist dadurch begrenzt, daß hier die Lagerung 3 auf dem Streckwerksgrundkörper 23
aufliegt. Die Schubstange 4 besitzt an ihrer, dem Ausgangszylinder abgewandten Seite
ein Koppelstück 8, an das sie angeschraubt ist. Das Koppelstück 8 besitzt eine Bohrung
mit einem Gewinde, mit dem es mit einer Gewindespindel 81 zusammenarbeitet. Die Gewindespindel
81 ist in einer Halterung 24 des Streckwerksgrundkörpers 23 axial nicht verschieblich
gelagert. Durch Drehen an der Gewindespindel 81 kann infolge der Übersetzung der Drehbewegung
in eine Längsbewegung durch das Koppelstück 8 die Lagerung 3 des Eingangszylinders
in Richtung auf die Gewindespindel 81 gezogen werden. Dabei gleitet die Lagerung 3
in der Ebene 10 auf der Gleitfläche 25 des Streckwerksgrundkörpers 23.
[0014] Die Schubstange 4 besitzt eine Aufnahme 42, die hier in Form von Bohrungen ausgebildet
ist. Die Aufnahme könnte aber beispielsweise auch als Zapfen ausgestaltet sein. Das
entsprechende Gegenstück besitzt die Lagerung 3. Die Aufnahme 42 hat bei Demontage
einer Lagerung und anschließendem Wiedermontieren an der Schubstange den Zweck, die
Lagerung exakt an derselben Stelle wieder montieren zu können, beispielsweise durch
Festschrauben. Einstellarbeiten nach dem Wechsel einer Lagerung sind überflüssig.
Zum Fixieren der Lagerungen innerhalb des Streckwerks ist eine Klemmvorrichtung 7
vorgesehen, die mittels einer Klemmschraube 71 sowohl die Schubstange 4 zum Verstellen
des Eingangszylinders als auch (nicht sichtbar) die Schubstange für die Verstellung
des Mittelzylinders, am Streckwerksgrundkörper 23 fixiert. Dadurch ist ein versehentliches
Verschieben oder Verstellen der Abstände der Streckwerkswalzen zueinander während
des Betriebes nicht möglich. Die Klemmvorrichtung ist, außer der selbsthemmenden Funktion
der Gewindespindel 81, die einzige Vorrichtung zum Fixieren der Lagerungen 3 innerhalb
des Streckwerks. Die Lagerungen selbst werden nicht am Streckwerksgrundkörper 23 befestigt.
Sie sind allein an der Schubstange 4 über die Schrauben 41 befestigt! Geführt wird
die Schubstange 4 im Bereich der Klemmvorrichtung 7 sowie im Bereich der Lagerung
des Ausgangszylinders 33. Eine zusätzliche Führung erfährt die Schubstange 4 im Bereich
des Mittelzylinders 32 durch dessen Lagerung 3.
[0015] Figur 3 zeigt das Streckwerk 2 von Figur 2, wobei die Lagerung 2 des Eingangszylinders
31 in ihren beiden möglichen Verstellpositionen gezeigt ist. Die Schubstange 4 ist
dabei in die der Halterung 24 nächste Position verschoben. Die Position A des Eingangszylinders
31 wird dann erreicht, wenn dessen Lagerung auf der linken der beiden Aufnahmen 42,
vergleiche Figur 2, montiert ist. Die Position B wird dann erreicht, wenn die Lagerung
des Eingangszylinders 31 auf der rechten der beiden Aufnahmen 42, vergleiche Figur
2, montiert ist. Für den Mittelzylinder 32, der ebenfalls in der der Halterung 24
am nächsten kommenden Stellung dargestellt ist, ist in der Regel auf seiner ihm zugeordneten
Schubstange nur eine Aufnahme 42 vorhanden. Der Ausgangszylinder 33 kann innerhalb
des Streckwerks nicht verstellt werden. Die den Mittelzylinder 32 verstellende Schubstange
ist in der Darstellung von Figur 3 nicht zu sehen, da sie sich deckungsgleich mit
der dargestellten Schubstange 4 für den Eingangszylinder 31 abbildet. Das dazugehörige
Koppelstück ist nicht dargestellt und wäre im Kontakt mit der unteren Gewindespindel
81.
[0016] Die Führung der beiden Schubstangen 4 je Seite erfolgt an der Klemmvorrichtung 7,
sowie am Ausgangszylinder 33. Die Schubstangen 4 gleiten dabei mit ihrer Oberseite
an der Unterseite des Ausgangszylinders 33 entlang. Nach unten in Richtung auf den
Streckwerksgrundkörper 23 haben die Schubstangen Spiel zu diesem. Eine weitere Führung
für die Schubstange 4 erfolgt an der Klemmvorrichtung, wobei hier auch die Unterseite
der Schubstange über einen Anschlag 43 der am Streckwerksgrundkörper angeordnet ist,
erfolgt. Dieser Anschlag 43 ist eine ebene Fläche, die senkrecht zur Zeichenebene
angeordnet ist und horizontal im Streckwerk verläuft. Die Oberseite 401 der Schubstange
wird an der Klemmvorrichtung 7 durch einen verstellbaren Anschlag 43 geführt. Dieser
Anschlag ist über die Klemmschraube 71 in Richtung auf den Streckwerksgrundkörper
23 bewegbar um die Schubstangen zu fixieren. Durch die Befestigung an der ihnen jeweils
zugeordneten Lagerungen 3 stützen sich die Schubstangen indirekt, über die Unterseite
der Lagerungen 3, auf der Gleitfläche 25 des Streckwerksgrundkörpers 23 ebenfalls
ab. Eine Auflage der Schubstange nach unten auf dem Streckwerksgrundkörper 23 erfolgt
direkt nur an der Klemmvorrichtung 7. Die Gleitfläche 25 liegt dabei, genau wie bei
Figur 2, horrizontal und ist durch die Linie 10 dargestellt. Die Abstützung der Schubstange
4 bezüglich ihrer Bewegung in vertikaler Richtung erfolgt also über die Anschläge
43, an der Klemmvorrichtung 7 und am Ausgangszylinder 33. An den Anschlägen 43 der
Klemmvorrichtung 7 sowohl nach oben als auch nach unten. Im übrigen erfolgt auch eine
Führung der Schubstange 4 durch die Gewindespindeln 81 zusammen mit dem Koppelstück
8, insbesondere während des Verstellvorganges. Die wesentliche Führungsaufgabe übernehmen
aber die Anschläge 43 an der Klemmvorrichtung 7 und an den Lagerungen der Ausgangszylinder
33, hier allerdings nur in Richtung nach oben.
[0017] Die Figuren 4a bis 4c zeigen einen Schnitt durch die Streckwerkszylinder im Prinzip
als rechte Seitenansicht von Figuren 2 und 3, wobei Eingangs-, Mittel- und Ausgangszylinder
in der Darstellung zur besseren Deutlichkeit übereinander dargestellt sind. Figur
4a zeigt den Eingangszylinder 31, Figur 4b den Mittelzylinder 32 und Figur 4c entsprechend
den Ausgangszylinder 33. Der Eingangszylinder 33 besteht aus einer Unterwalze 310,
die über Lager 311 in der Lagerung 3 gelagert ist. Alle drei Lagerungen von Figur
4a bis Figur 4c besitzen eine Ausnehmung 300 in der teilweise die Schubstangen 4 verlaufen.
Beiderseits der Schubstangen besitzen die Lagerungen je eine Auflagefläche 250, mit
denen sie auf der Gleitfläche 25 des Streckwerksgrundkörpers 23 aufliegen. Eingangszylinder
31 und Mittelzylinder 32 sind dabei auf der Gleitfläche des Streckwerksgrundkörpers
verschieblich, während der Ausgangszylinder 33 mittels Befestigungsmitteln (nicht
dargestellt) auf dem Streckwerksgrundkörper befestigt ist. Unter Eingangs-, Mittel-
und Ausgangszylinder wird jeweils das Paar aus Ober- und Unterwalze verstanden.
[0018] Die Lagerung 3 von Eingangs- und Mittelzylinder ist zweiteilig ausgebildet, so daß
zum Verstellen der Lagerung 3 auch zwei Schubstangen 4 erforderlich sind. Zum Verstellen
der Eingangswalzen 31 sind sowohl an der linken Lagerung 3 eine Schubstange 4a als
auch an der rechten Lagerung 3 eine Schubstange 4a vorgesehen. Über Schrauben 41 sind
die linke und rechte Lagerung 3 des Eingangszylinders mit der jeweils dazugehörigen
Schubstangen 4a verbunden.
[0019] Die seitliche Führung der dem Eingangszylinder 31 zugeordneten Schubstangen 4a erfolgt
durch die Lagerungen 3 von Mittel- und Ausgangszylinder sowie durch die Klemmvorrichtung
7. Die Schubstangen 4a für die Verstellung des Eingangszylinders 31 sind an den Lagerungen
3 des Eingangszylinders 31 mittels Schrauben 41 befestigt. In der Ausnehmung 300 der
Lagerungen 3 des Mittelzylinders 32 von Figur 4b sind neben den Schubstangen 4b, die
die Lagerung des Mittelzylinders verstellen, auch die Schubstangen 4a untergebracht,
die für die Verstellung der Lagerungen 3 des Eingangszylinders 31 (vgl. Figur 4a)
erforderlich sind. In den Ausnehmungen 300 der Lagerungen 3 des Ausgangszylinders
33 von Figur 4c sind jeweils beide Schubstangen 4a und 4b untergebracht. Die seitliche
Führung der Schubstangen 4a und 4b erfolgt derart, daß sie sich entweder an einer
der beiden Seitenwände 301 oder in entgegengesetzter Richtung an der anderen Schubstange
abstützen. Die Schubstangen stützen sich seitlich auch an den Seitenwänden der Klemmvorrichtung
7 ab.
[0020] Figur 5 zeigt eine linke Seitenansicht des Streckwerks von Figur 2 und 3 mit den
für die Verstellung der Streckwerkswalzen wesentlichen, in dieser Ansicht sichtbaren
Bauteilen zum Bewegen der Schubstangen. Am Streckwerksgrundkörper 23 sind für die
linke sowie die rechte Seite jeweils eine Halterung 24 für die Aufnahme der Gewindespindel
81 (vgl. Figur 2, 3) vorgesehen. Die Gewindespindeln 81 sind über eine Lagerung durch
die Halterung 24 durchgeführt und dort mit einem Zahnriemenrad 82 verbunden. Da die
Streckwerkswalzen pro Seite mittels zweier Schubstangen verstellt werden, sind entsprechend
4 Gewindespindeln vorgesehen, deren jede ein Zahnriemenrad 82 besitzt. Jeweils 2 Zahnriemenräder
82 sind mittels eines Zahnriemens 83 miteinander gekoppelt. Die Zahnriemenräder 82
besitzen eine Antriebsstange 84 auf die ein Antriebsrad (nicht gezeigt) aufgesetzt
werden kann, wodurch die Drehbewegung der Gewindespindel erzeugt werden kann. Es genügt
dabei, wenn, wie beispielsweise bei Figur 5, nur die beiden Zahnriemenräder 82 der
rechten Seite mit einer Antriebsstange 84 ausgerüstet sind, da die Drehbewegung eines
Zahnriemenrades 82 der rechten Seite über den Zahnriemen 83 auf das Zahnriemenrad
der linken Seite übertragen wird. Durch die Verwendung eines Zahnriemens ist sichergestellt,
daß das rechte Zahnriemenrad dieselbe Drehbewegung erfährt, wie das linke, wodurch
die Gewindespindeln beider Seiten exakt denselben Weg beschreiben. Wie in Verbindung
mit Figuren 2 und 3 deutlich wird, verstellen die beiden oberen Zahnriemenräder 82
den Eingangszylinder 31 des Streckwerks und die beiden unteren den Mittelzylinder
des Streckwerks. Anstatt eines handbetriebenen Stellrades kann auf die Antriebsstange
84 auch ein Elektromotor aufgesetzt oder über ein Getriebe angeschlossen werden, so
daß das Verstellen der Streckwerkswalzen elektrisch und eventuell auch automatisch
erfolgen kann. Ebenso ist es vorteilhaft möglich, zum Verstellen die Klemmvorrichtung
7 ebenfalls automatisch zu bedienen, beispielsweise über eine pneumatische Klemmvorrichtung
oder eine hydraulische, so daß der gesamte Einstellvorgang automatisiert werden kann.
Dadurch, daß während des Verstellens die Parallelität der Streckwerkswalzen, wie oben
beschrieben, immer gewährleistet bleibt, ist es auch möglich, während des Betriebes
eine Verstellung, beispielsweise mittels einer automatischen Stellvorrichtung vornehmen
zu können, wobei die Belastungsmittel für die Oberwalzen entsprechend ausgestaltet
werden müssen.
1. Spinnereimaschine mit einem Streckwerk zum Dublieren und Verziehen von Faserbändern
mit einem Streckwerksgrundkörper zur Aufnahme des Streckwerks mit mindestens zwei
Walzenpaaren, die jeweils von einer Oberwalze und einer Unterwalze gebildet werden,
mit Mitteln zum Verstellen des Abstandes wenigstens einer der Unterwalzen zu einer
anderen Unterwalze mit jeweils einer Lagerung zur Aufnahme der Unterwalze, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Verstellen als Schubstange (4) ausgestaltet sind, die Lagerung
(3) mit der Schubstange (4) gekoppelt ist, die Schubstange (4) quer zur Achse der
ihr zugeordneten Unterwalze (310) verschiebbar ausgebildet ist und die Schubstange
(4) gleichzeitig als eine Führung für die Lagerung (3) ausgebildet ist.
2. Spinnereimaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung (3) zweiteilig ausgebildet ist, zur getrennten Aufnahme jedes Endes
der Unterwalze (310) und beide Teile der Lagerung (3) zum Zweck des Verstellens mit
einer Schubstange (4) gekoppelt sind.
3. Spinnereimaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (4) quer zu ihrer Bewegungsrichtung über Anschläge (43), Seitenwände
(301) der Lagerung (3) oder auch eine andere Schubstange (4) geführt ist.
4. Spinnereimaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (43) die Seitenwand (301) oder die andere Schubstange (4) eine Fläche
besitzt, die im wesentlichen senkrecht zur Achse der Unterwalzen angeordnet ist.
5. Spinnereimaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (43) zur Führung der Schubstange (4) am Streckwerksgrundkörper (23)
angeordnet ist.
6. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (43) zur Führung der Schubstange (4) an einer Lagerung (3) zur Aufnahme
einer Unterwalze (21) angeordnet ist.
7. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Führung der Schubstange (4) durch eine andere Schubstange (4) gebildet
wird, die einer anderen Lagerung zugeordnet ist.
8. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (43) in einer Ebene (EH) liegt, die parallel zur Ebene angeordnet
ist, in der die Verstellung der Lagerung (3) erfolgt.
9. Spinnereimaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (43) in der Ebene (EH) an einer Lagerung (3) angeordnet ist, die
nicht verschieblich am Streckwerksgrundkörper (23) befestigt ist.
10. Spinnereimaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (43) in der Ebene (EH) an der Lagerung (3) des Ausgangswalzenpaares
(33) des Streckwerks (2) angeordnet ist.
11. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung (3) mit der sie bewegenden Schubstange (4) lösbar verbunden ist.
12. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (4) eine oder mehrere Aufnahmen (42) zur wiederholgenauen Befestigung
einer Lagerung (3) besitzt.
13. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klemmvorrichtung (7) vorgesehen ist, die in Klemmstellung die Schubstange
(4) relativ zum Streckwerksgrundkörper (23) fixiert.
14. Spinnereimaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (7) einen oder mehrere Anschläge (43) zur Führung einer
oder mehrerer Schubstangen (4) besitzt.
15. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Streckwerksgrundkörper (23) eine Gleitfläche (25) zur verschieblichen Führung
der Lagerung (3) besitzt.
16. Spinnereimaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (25) druckstabil ausgebildet ist zur Aufnahme von von der Oberwalze
(22) auf die Unterwalze (21) ausgeübten Druckkräften.
17. Spinnereimaschine nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (25) keine weitere Führung für die Lagerung (3) besitzt.
18. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansrüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegung der Schubstange (4) eine Gewindespindel (81) vorgesehen ist, diese
über ein Koppelstück (8) mit einer Schubstange (4) verbunden ist, so daß eine Drehbewegung
der Spindel (81) eine axiale Bewegung der Schubstange (4) bewirkt.
19. Spinnereimaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (4) eine axiale Ausdehnung hat die vom Koppelstück (8) über die
zu verstellende Lagerung (3) bis zu einer Führung der Schubstange (4) an einer anderen
Lagerung (3) reicht.
20. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schubstangen (4), die den Lagerungen (3) einer Unterwalze (21) zugeordnet
sind miteinander gekoppelt sind, so daß beide Schubstangen (4) nur gleichzeitig miteinander
bewegbar sind.
21. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen einer Unterwalze (21) zwei Schubstangen vorgesehen sind, die jeweils
über ein Koppelstück (8) mit einer Gewindespindel (81) verbunden sind und jeder Gewindespindel
(81) ein Ketten- oder Riemenrad (82) zugeordnet ist, wodurch die Drehbewegung der
einen Gewindespindel (81) an die andere mittels eines Riemens (83) oder einer Kette
übertragbar ist.
22. Spinnereimaschine nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Riemen ein Zahnriemen (83) ist.
23. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (4) wenigstens eine ebene Fläche besitzt, die als Führungsfläche
ausgebildet ist.