(19)
(11) EP 0 761 852 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.03.1997  Patentblatt  1997/11

(21) Anmeldenummer: 96111224.0

(22) Anmeldetag:  12.07.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01H 5/34, D01H 5/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR IT LI

(30) Priorität: 12.08.1995 DE 19529831

(71) Anmelder: Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau AG
85055 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Göhler, Wolfgang
    85101 Lenting (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Streckwerk mit Verstellvorrichtung der Streckwerkswalzen


    (57) Für eine Spinnereimaschine mit einem Streckwerk (2) zum Dublieren und Verziehen von Faserbändern (91,92) werden Mittel (8,81) zum Verstellen der Streckwerksweite des Streckwerkes vorgeschlagen. Die Spinnereimaschine besitzt einen Streckwerksgrundkörper (23) zur Aufnahme eines Streckwerks, das mindestens zwei Walzenpaare (21,22) besitzt, wobei jedes Paar von einer Oberwalze (22) und einer Unterwalze (21) gebildet werden. Die Mittel zum Verstellen des Abstandes der Walzenpaare zueinander sind als eine Schubstange (4) ausgebildet, die mit der Lagerung (3) der Unterwalzen gekoppelt ist. Die Schubstange dient dabei gleichzeitig auch als Führung für die Lagerung der Unterwalzen sowie als Fixierung der Lagerung der Unterwalzen am Streckwerksgrundkörper. Den Schubstangen sind Mittel zugeordnet, mit deren Hilfe sie parallel und positioniergenau verstellt werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnereimaschine mit einem Streckwerk zum Dublieren und Verziehen von Faserbändern gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei diesen Spinnereimaschinen, beispielsweise Spinnmaschinen, Kämmaschinen oder auch bei Strecken müssen die Abstände der Streckwerkswalzen verändert werden, um optimal verschiedene Fasermaterialien auf derselben Maschine verarbeiten zu können. Zum Verstellen der Lagerböcke, in denen zumindest die Unterwalze eines Walzenpaares gelagert ist, ist es aus der DE 33 01 239 A1 bei einem Streckwerk für eine Strecke bekannt, die Lagerböcke nach Lösen ihres Befestigungsmittels verschieben zu können. Jeder der beiden Lagerböcke, die zu einer Streckwerkswalze gehören, ist dazu von der Führungsschiene einzeln zu lösen und dann parallel zusammen mit dem zweiten Lagerbock der Walze zu verschieben. Anschließend müssen die Lagerböcke vor dem Befestigen wieder genau ausgerichtet werden. Der größte Nachteil ist dabei, daß jedesmal die Walzen neu justiert werden müssen. Darüber hinaus ist die Klemmschraube, mit der die Lagerböcke auf der Führungsschiene festgeklemmt werden, nur von unten zugänglich. Dies alles macht das Verstellen der Abstände der Streckwerkswalzen kompliziert und zeitaufwendig.

    [0002] Aus der DE 29 41 612 C2 ist es bekannt, die Streckwerkswalzen bei einer Strecke auf einem gerade geführten Schlitten anzuordnen, wobei an jedem Schlitten eine Zahnstange befestigt ist, mit der ein von einem Elektromotor angetriebenes Ritzel kämmt. Diese Vorrichtung ist nicht nur wegen ihres Antriebs für die Verstellung aufwendig, sondern auch die Parallelführung der Schlitten erfordert eine aufwendige Gestaltung von deren Gleitflächen.

    [0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 821 627 ist es bekannt, bei einem Streckwerk für eine Zwirn- oder Spinnmaschine die Lagerböcke der Streckwerkswalzen mit einer Gewindebohrung zu versehen, die mit einer Stellspindel zusammenarbeitet. Durch Verdrehen der Stellspindel kann der mit dieser zusammenarbeitende Lagerbock verstellt werden. Dies hat jedoch den Nachteil, daß der Austausch der Lagerböcke schwierig ist, da dazu die Spindel aus dem Lagerbock herausgedreht werden muß.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Spinnereimaschine mit einem Streckwerk mit einer Verstellvorrichtung der Streckwerkswalzen so auszugestalten, daß die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden, die Verstellvorrichtung bzw. die Spinnereimaschine kostengünstig ist und das Einstellen der Abstände der Streckwerkswalzen zueinander einfach und schnell durchgeführt werden kann.

    [0005] Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Verwendung einer Schubstange als Mittel zum Verstellen der Lagerung, die gleichzeitig auch als Führung für die Lagerung dient, wird erreicht, daß die Streckwerkswalzen innerhalb des Streckwerks leicht verstellbar sind und das ganze Streckwerk trotzdem einfach aufgebaut ist. Dadurch, daß die Mittel zum Verstellen der Lagerung, die Schubstange, gleichzeitig auch Führungsaufgaben für die Lagerung übernehmen, kann diese besonders einfach ausgestaltet werden. Dadurch kann am Streckwerksgrundkörper die Aufnahme bzw. Führung für die Lagerung besonders einfach ausgestaltet werden. Außerdem brauchen keine Maßnahmen ergriffen zu werden, ein Verkanten der Lagerung beim Verstellen zu verhindern. Durch die Schubstange können auf einfache Weise lange Führungsflächen verwirklicht werden, durch die ein Verkanten sicher vermieden werden kann. Daraus ergibt sich der Vorteil für die Lagerung selbst, daß die Lagerböcke für die Aufnahme der Streckwerkswalzen quer zur Walzenachse kurz ausgebildet werden können. Geringe Abstände der Streckwerkswalzenpaare zueinander sind vorteilhaft dadurch realisierbar.

    [0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Lagerung für die Unterwalze zweiteilig ausgebildet ist, so daß die beiden Enden der Unterwalze mit ihren Gleit- oder Wälzlagern in einer getrennten Lagerung aufgenommen werden. Dies hat den Vorteil, daß jedes Ende der Walze von einer eigenen Schubstange verstellt werden kann, wodurch die Verstellung besonders exakt wird und die Achsparallelität der Unterwalzen zueinander gesichert ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schubstange quer zu ihrer Bewegungsrichtung über Anschläge geführt ist. Dadurch wird die exakte Positionierung der Streckwerkswalzen auch beim Verstellen der Lagerung gewährleistet. Die Anordnung des Anschlags zur Führung der Schubstange direkt am Streckwerksgrundkörper ist dabei vorteilhaft. Besonders günstig ist es, wenn der Anschlag zur Führung der Schubstange an einer Lagerung einer Unterwalze angeordnet ist. Dadurch wird die Herstellung des Streckwerksgrundkörpers vereinfacht. Wird der Anschlag zur Führung der Schubstange durch eine andere Schubstange gebildet, so können diese sich gegenseitig abstützen und dadurch ihre Formstabilität und die Qualität der Führung gegenseitig verbessern. Darüber hinaus wird die Vorrichtung dadurch einfacher und es werden weniger Bearbeitungsschritte notwendig. Besonders zweckmäßig ist es, den Anschlag so auszubilden, daß seine Fläche senkrecht zur Achse der Unterwalze angeordnet ist, wodurch die Führung parallel zur Bewegungsrichtung der Schubstange ausgerichtet ist und ein seitliches Ausweichen der Schubstangen verhindert wird. Wird ein Anschlag in einer Ebene vorgesehen, die parallel zur Ebene liegt, in der die Achsen der Streckwerkswalzen angeordnet sind, wird erreicht, daß eine ungewollte Bewegung der Schubstange und damit auch der Lagerung quer zu dieser Ebene nicht möglich ist. Besonders günstig ist es dazu den Anschlag an einer Lagerung für eine Unterwalze vorzusehen, wobei die Lagerung der Ausgangswalze des Streckwerks vorteilhaft dazu Verwendung findet, da diese nicht verschieblich am Streckwerksgrundkörper befestigt ist. Dadurch verändert die Führung ihre Lage relativ zum Streckwerksgrundkörper nicht, so daß eine an gleicher Position bleibende Führung für die Schubstange auf einfache Weise verwirklicht werden kann.

    [0007] Besonders günstig für die einfache Bedienbarkeit des Streckwerks und damit auch der Spinnereimaschine, insbesondere für das Austauschen der Unterwalzen, ist es, wenn die Lagerung mit der sie bewegenden Schubstange lösbar verbunden ist. Zum Austausch der Lagerung muß diese einfach nur von der sie verschiebenden Schubstange gelöst und aus der Maschine entnommen werden. Ebenso einfach ist der Einbau einer neuen Lagerung. Um beim Wiedereinbau der Lagerung diese wieder exakt positionieren zu können, ist es besonders günstig, wenn die Schubstange mit einer Aufnahmevorrichtung versehen ist, die die Lagerung an der Schubstange wiederholgenau aufnimmt, daß heißt, nach jedem Austausch befindet sich die neu montierte Lagerung wieder exakt an der gleichen Stelle. Dadurch wird erreicht, daß sowohl die Achsparallelität der Streckwerkswalzen gewährleistet bleibt, als auch daß der Abstand der Streckwerkswalzenpaare zueinander immer gleichbleibt. Günstigerweise wird eine Klemmvorrichtung vorgesehen, die in Klemmstellung die Schubstange relativ zum Streckwerksgrundkörper fixiert. Dadurch werden die Streckwerkswalzen im Betrieb der Strecke sicher an ein- und derselben Position gehalten. Im übrigen ist es dadurch möglich, daß die Lagerung selbst nicht am Streckwerksgrundkörper befestigt werden muß. Dadurch ist ein schnelles Lösen und Verschieben der Streckwerkswalzen möglich, da nur an einer oder an zwei Klemmstellen die Fixierung aller beweglichen Lagerungen erfolgt. Gleichzeitig kann die Klemmvorrichtung vorteilhaft auch Anschläge zur Führung einer Schubstange enthalten, wobei bei Einsatz mehrerer Schubstangen alle durch die sie klemmende Klemmvorrichtung auch geführt werden können.

    [0008] Für das einfache Verstellen der Streckwerkswalzen ist es vorteilhaft, wenn der Streckwerksgrundkörper eine Gleitfläche besitzt, auf der die zu verstellenden Lagerungen verschiebbar geführt sind. Das Verstellen der Lagerungen und damit der Abstände der Streckwerkswalzen zueinander wird dadurch mit einem geringen Kraftaufwand möglich. Günstigerweise ist die Gleitfläche druckstabil ausgebildet, weil sie dann die von der Oberwalze auf die Unterwalze ausgeübten Druckkräfte übernehmen kann. Diese brauchen dann nicht von den Schubstangen aufgenommen zu werden. Deren Führungsaufgabe besteht dann nur darin, die Lagerung an der exakten Stelle auf der Gleitfläche zu halten und dort hinzuführen.

    [0009] Die Bewegung der Schubstange wird besonders einfach dadurch bewirkt, daß diese über ein Koppelstück mit einer Gewindespindel verbunden ist. Durch Drehen an der Spindel, wird eine besonders fein dosierbare, axiale Bewegung der Schubstange ermöglicht. Vorteilhafterweise hat die Schubstange eine axiale Länge, die vom Koppelstück über die zu verstellende Lagerung bis zu einer in axialer Richtung daran anschließenden Führung reicht. Die Schubstange kann dadurch besonders einfach und gut geführt werden. Werden zwei Schubstangen zur Verstellung der Lagerungen einer Unterwalze verwendet, ist es besonders günstig, wenn diese miteinander gekoppelt sind, so daß beide Schubstangen nur gleichzeitig miteinander in die gleiche Richtung bewegbar sind. Dadurch bleibt die Achsparallelität der Unterwalze zu den übrigen Streckwerkswalzenpaaren auch beim Verstellen immer erhalten. Vorteilhafterweise werden dazu die beiden Schubstangen über eine Koppel mit jeweils einer Gewindespindel verbunden und diese ihrerseits jeweils über ein Ketten- oder Riemenrad mit dazugehörigem Treibriemen miteinander gekoppelt. Besonders günstig ist es, wenn dies mittels eines Zahnriemens erfolgt, der mit entsprechenden Riemenrädern an den Gewindespindeln zusammenarbeitet.

    [0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand zeichnerischer Darstellungen erläutert.

    [0011] Es zeigen:
    Figur 1
    eine Spinnereimaschine, beispielsweise eine Strecke, in der Seitenansicht;
    Figur 2
    eine Seitenansicht eines Streckwerks, teilweise im Schnitt;
    Figur 3
    das Streckwerk von Figur 1 mit verstellten Eingangszylindern und Mittelzylindern;
    Figuren 4a bis 4c
    die Streckwerkszylinder mit Lagerung und Schubstange sowie Teile des Streckwerkgrundkörpers, im Schnitt;
    Figur 5
    eine teilweise linke Seitenansicht des Streckwerks von Figur 2 und 3;


    [0012] Figur 1 zeigt schematisch eine Strecke 1 in der Seitenansicht. Aus mehreren Vorlagekannen 9 wird ein Faserband 91 entnommen und dem Streckwerk 2 der Strecke zugeführt. Das Streckwerk 2 ist hier strichpunktiert dargestellt. Im Streckwerk werden die einzelnen Faserbänder zusammen verstreckt und als neues verstrecktes Faserband 92 verläßt dieses das Streckwerk. Im Anschluß daran wird es mittels eines rotierenden Ablagetellers 93 in einer Kanne 9 abgelegt. Das Streckwerk 2 der Strecke 1 kann ein geregeltes oder ein ungeregeltes Streckwerk sein. Das Streckwerk 2 der Strecke 1 besteht aus drei Walzenpaaren, die jeweils aus einer Unterwalze 21 und einer Oberwalze 22 bestehen. Die Anzahl der Walzenpaare kann aber durchaus auch mehr als drei Walzenpaaren betragen, ebenso können einer Unterwalze mehrere Oberwalzen zugeordnet sein.

    [0013] Figur 2 zeigt die Seitenansicht eines Streckwerks 2 für drei Streckwerkswalzenpaare, die von einem Streckwerksgrundkörper 23 aufgenommen werden. Die Streckwerkswalzenpaare, bestehend aus einer Oberwalze 22 und einer Unterwalze 21 (siehe Fig. 1), sind jeweils an ihren Enden in der Lagerung 3 aufgenommen. Ober- und Unterwalze sind in Figur 2 nicht dargestellt. Sichtbar ist lediglich in den Lagerungen 3 eine Bohrung 210, in der das Lager der dazugehörigen Unterwalze aufgenommen wird, sowie eine Nut 220 in der jeweils die Oberwalzen gelagert werden. Die Oberwalzen können sowohl nach Öffnen der Druckarme (nicht gezeigt) des Streckwerks in den Lagerungen verbleiben oder mit dem Druckarm beim Öffnen wegschwenken. Im letzeren Fall werden, nachdem die Lagerungen verstellt wurden, die Oberwalzen vom Druckarm gelöst, so daß sie sich beim Schließen der Druckarme an die Lagerung anpassen können. Anschließend werden sie dann wieder am Druckarm befestigt. Durch die Nut 220 werden die Oberwalzen exakt zu den Unterwalzen ausgerichtet. Da das Faserband von links in das Streckwerk einläuft, ist die linke Lagerung 3 die des Eingangszylinders des Streckwerks, die mittlere Lagerung 3 die des Mittelzylinders und die rechte Lagerung 3 die für den Ausgangszylinder des Streckwerks 2. Die Lagerungen 3 liegen auf dem Streckwerksgrundkörper 23 auf, was aus Figur 2 nur anhand der gestrichelten Linie 10 darstellbar ist, da die dem Betrachter zugewandte Seite des Streckwerksgrundkörper 23 im Schnitt dargestellt ist, um die Schubstange 4 zeigen zu können. An der Schubstange 4 ist die Lagerung 3 des Eingangszylinders über zwei Schrauben 41 befestigt. Durch Lösen dieser Schrauben kann die Lagerung 3 aus dem Streckwerk entnommen werden. Die Lagerung 3 wird lediglich an der Schubstange 4 gehalten und ihre Bewegung nach unten in Richtung auf den Streckwerksgrundkörper 23 ist dadurch begrenzt, daß hier die Lagerung 3 auf dem Streckwerksgrundkörper 23 aufliegt. Die Schubstange 4 besitzt an ihrer, dem Ausgangszylinder abgewandten Seite ein Koppelstück 8, an das sie angeschraubt ist. Das Koppelstück 8 besitzt eine Bohrung mit einem Gewinde, mit dem es mit einer Gewindespindel 81 zusammenarbeitet. Die Gewindespindel 81 ist in einer Halterung 24 des Streckwerksgrundkörpers 23 axial nicht verschieblich gelagert. Durch Drehen an der Gewindespindel 81 kann infolge der Übersetzung der Drehbewegung in eine Längsbewegung durch das Koppelstück 8 die Lagerung 3 des Eingangszylinders in Richtung auf die Gewindespindel 81 gezogen werden. Dabei gleitet die Lagerung 3 in der Ebene 10 auf der Gleitfläche 25 des Streckwerksgrundkörpers 23.

    [0014] Die Schubstange 4 besitzt eine Aufnahme 42, die hier in Form von Bohrungen ausgebildet ist. Die Aufnahme könnte aber beispielsweise auch als Zapfen ausgestaltet sein. Das entsprechende Gegenstück besitzt die Lagerung 3. Die Aufnahme 42 hat bei Demontage einer Lagerung und anschließendem Wiedermontieren an der Schubstange den Zweck, die Lagerung exakt an derselben Stelle wieder montieren zu können, beispielsweise durch Festschrauben. Einstellarbeiten nach dem Wechsel einer Lagerung sind überflüssig. Zum Fixieren der Lagerungen innerhalb des Streckwerks ist eine Klemmvorrichtung 7 vorgesehen, die mittels einer Klemmschraube 71 sowohl die Schubstange 4 zum Verstellen des Eingangszylinders als auch (nicht sichtbar) die Schubstange für die Verstellung des Mittelzylinders, am Streckwerksgrundkörper 23 fixiert. Dadurch ist ein versehentliches Verschieben oder Verstellen der Abstände der Streckwerkswalzen zueinander während des Betriebes nicht möglich. Die Klemmvorrichtung ist, außer der selbsthemmenden Funktion der Gewindespindel 81, die einzige Vorrichtung zum Fixieren der Lagerungen 3 innerhalb des Streckwerks. Die Lagerungen selbst werden nicht am Streckwerksgrundkörper 23 befestigt. Sie sind allein an der Schubstange 4 über die Schrauben 41 befestigt! Geführt wird die Schubstange 4 im Bereich der Klemmvorrichtung 7 sowie im Bereich der Lagerung des Ausgangszylinders 33. Eine zusätzliche Führung erfährt die Schubstange 4 im Bereich des Mittelzylinders 32 durch dessen Lagerung 3.

    [0015] Figur 3 zeigt das Streckwerk 2 von Figur 2, wobei die Lagerung 2 des Eingangszylinders 31 in ihren beiden möglichen Verstellpositionen gezeigt ist. Die Schubstange 4 ist dabei in die der Halterung 24 nächste Position verschoben. Die Position A des Eingangszylinders 31 wird dann erreicht, wenn dessen Lagerung auf der linken der beiden Aufnahmen 42, vergleiche Figur 2, montiert ist. Die Position B wird dann erreicht, wenn die Lagerung des Eingangszylinders 31 auf der rechten der beiden Aufnahmen 42, vergleiche Figur 2, montiert ist. Für den Mittelzylinder 32, der ebenfalls in der der Halterung 24 am nächsten kommenden Stellung dargestellt ist, ist in der Regel auf seiner ihm zugeordneten Schubstange nur eine Aufnahme 42 vorhanden. Der Ausgangszylinder 33 kann innerhalb des Streckwerks nicht verstellt werden. Die den Mittelzylinder 32 verstellende Schubstange ist in der Darstellung von Figur 3 nicht zu sehen, da sie sich deckungsgleich mit der dargestellten Schubstange 4 für den Eingangszylinder 31 abbildet. Das dazugehörige Koppelstück ist nicht dargestellt und wäre im Kontakt mit der unteren Gewindespindel 81.

    [0016] Die Führung der beiden Schubstangen 4 je Seite erfolgt an der Klemmvorrichtung 7, sowie am Ausgangszylinder 33. Die Schubstangen 4 gleiten dabei mit ihrer Oberseite an der Unterseite des Ausgangszylinders 33 entlang. Nach unten in Richtung auf den Streckwerksgrundkörper 23 haben die Schubstangen Spiel zu diesem. Eine weitere Führung für die Schubstange 4 erfolgt an der Klemmvorrichtung, wobei hier auch die Unterseite der Schubstange über einen Anschlag 43 der am Streckwerksgrundkörper angeordnet ist, erfolgt. Dieser Anschlag 43 ist eine ebene Fläche, die senkrecht zur Zeichenebene angeordnet ist und horizontal im Streckwerk verläuft. Die Oberseite 401 der Schubstange wird an der Klemmvorrichtung 7 durch einen verstellbaren Anschlag 43 geführt. Dieser Anschlag ist über die Klemmschraube 71 in Richtung auf den Streckwerksgrundkörper 23 bewegbar um die Schubstangen zu fixieren. Durch die Befestigung an der ihnen jeweils zugeordneten Lagerungen 3 stützen sich die Schubstangen indirekt, über die Unterseite der Lagerungen 3, auf der Gleitfläche 25 des Streckwerksgrundkörpers 23 ebenfalls ab. Eine Auflage der Schubstange nach unten auf dem Streckwerksgrundkörper 23 erfolgt direkt nur an der Klemmvorrichtung 7. Die Gleitfläche 25 liegt dabei, genau wie bei Figur 2, horrizontal und ist durch die Linie 10 dargestellt. Die Abstützung der Schubstange 4 bezüglich ihrer Bewegung in vertikaler Richtung erfolgt also über die Anschläge 43, an der Klemmvorrichtung 7 und am Ausgangszylinder 33. An den Anschlägen 43 der Klemmvorrichtung 7 sowohl nach oben als auch nach unten. Im übrigen erfolgt auch eine Führung der Schubstange 4 durch die Gewindespindeln 81 zusammen mit dem Koppelstück 8, insbesondere während des Verstellvorganges. Die wesentliche Führungsaufgabe übernehmen aber die Anschläge 43 an der Klemmvorrichtung 7 und an den Lagerungen der Ausgangszylinder 33, hier allerdings nur in Richtung nach oben.

    [0017] Die Figuren 4a bis 4c zeigen einen Schnitt durch die Streckwerkszylinder im Prinzip als rechte Seitenansicht von Figuren 2 und 3, wobei Eingangs-, Mittel- und Ausgangszylinder in der Darstellung zur besseren Deutlichkeit übereinander dargestellt sind. Figur 4a zeigt den Eingangszylinder 31, Figur 4b den Mittelzylinder 32 und Figur 4c entsprechend den Ausgangszylinder 33. Der Eingangszylinder 33 besteht aus einer Unterwalze 310, die über Lager 311 in der Lagerung 3 gelagert ist. Alle drei Lagerungen von Figur 4a bis Figur 4c besitzen eine Ausnehmung 300 in der teilweise die Schubstangen 4 verlaufen. Beiderseits der Schubstangen besitzen die Lagerungen je eine Auflagefläche 250, mit denen sie auf der Gleitfläche 25 des Streckwerksgrundkörpers 23 aufliegen. Eingangszylinder 31 und Mittelzylinder 32 sind dabei auf der Gleitfläche des Streckwerksgrundkörpers verschieblich, während der Ausgangszylinder 33 mittels Befestigungsmitteln (nicht dargestellt) auf dem Streckwerksgrundkörper befestigt ist. Unter Eingangs-, Mittel- und Ausgangszylinder wird jeweils das Paar aus Ober- und Unterwalze verstanden.

    [0018] Die Lagerung 3 von Eingangs- und Mittelzylinder ist zweiteilig ausgebildet, so daß zum Verstellen der Lagerung 3 auch zwei Schubstangen 4 erforderlich sind. Zum Verstellen der Eingangswalzen 31 sind sowohl an der linken Lagerung 3 eine Schubstange 4a als auch an der rechten Lagerung 3 eine Schubstange 4a vorgesehen. Über Schrauben 41 sind die linke und rechte Lagerung 3 des Eingangszylinders mit der jeweils dazugehörigen Schubstangen 4a verbunden.

    [0019] Die seitliche Führung der dem Eingangszylinder 31 zugeordneten Schubstangen 4a erfolgt durch die Lagerungen 3 von Mittel- und Ausgangszylinder sowie durch die Klemmvorrichtung 7. Die Schubstangen 4a für die Verstellung des Eingangszylinders 31 sind an den Lagerungen 3 des Eingangszylinders 31 mittels Schrauben 41 befestigt. In der Ausnehmung 300 der Lagerungen 3 des Mittelzylinders 32 von Figur 4b sind neben den Schubstangen 4b, die die Lagerung des Mittelzylinders verstellen, auch die Schubstangen 4a untergebracht, die für die Verstellung der Lagerungen 3 des Eingangszylinders 31 (vgl. Figur 4a) erforderlich sind. In den Ausnehmungen 300 der Lagerungen 3 des Ausgangszylinders 33 von Figur 4c sind jeweils beide Schubstangen 4a und 4b untergebracht. Die seitliche Führung der Schubstangen 4a und 4b erfolgt derart, daß sie sich entweder an einer der beiden Seitenwände 301 oder in entgegengesetzter Richtung an der anderen Schubstange abstützen. Die Schubstangen stützen sich seitlich auch an den Seitenwänden der Klemmvorrichtung 7 ab.

    [0020] Figur 5 zeigt eine linke Seitenansicht des Streckwerks von Figur 2 und 3 mit den für die Verstellung der Streckwerkswalzen wesentlichen, in dieser Ansicht sichtbaren Bauteilen zum Bewegen der Schubstangen. Am Streckwerksgrundkörper 23 sind für die linke sowie die rechte Seite jeweils eine Halterung 24 für die Aufnahme der Gewindespindel 81 (vgl. Figur 2, 3) vorgesehen. Die Gewindespindeln 81 sind über eine Lagerung durch die Halterung 24 durchgeführt und dort mit einem Zahnriemenrad 82 verbunden. Da die Streckwerkswalzen pro Seite mittels zweier Schubstangen verstellt werden, sind entsprechend 4 Gewindespindeln vorgesehen, deren jede ein Zahnriemenrad 82 besitzt. Jeweils 2 Zahnriemenräder 82 sind mittels eines Zahnriemens 83 miteinander gekoppelt. Die Zahnriemenräder 82 besitzen eine Antriebsstange 84 auf die ein Antriebsrad (nicht gezeigt) aufgesetzt werden kann, wodurch die Drehbewegung der Gewindespindel erzeugt werden kann. Es genügt dabei, wenn, wie beispielsweise bei Figur 5, nur die beiden Zahnriemenräder 82 der rechten Seite mit einer Antriebsstange 84 ausgerüstet sind, da die Drehbewegung eines Zahnriemenrades 82 der rechten Seite über den Zahnriemen 83 auf das Zahnriemenrad der linken Seite übertragen wird. Durch die Verwendung eines Zahnriemens ist sichergestellt, daß das rechte Zahnriemenrad dieselbe Drehbewegung erfährt, wie das linke, wodurch die Gewindespindeln beider Seiten exakt denselben Weg beschreiben. Wie in Verbindung mit Figuren 2 und 3 deutlich wird, verstellen die beiden oberen Zahnriemenräder 82 den Eingangszylinder 31 des Streckwerks und die beiden unteren den Mittelzylinder des Streckwerks. Anstatt eines handbetriebenen Stellrades kann auf die Antriebsstange 84 auch ein Elektromotor aufgesetzt oder über ein Getriebe angeschlossen werden, so daß das Verstellen der Streckwerkswalzen elektrisch und eventuell auch automatisch erfolgen kann. Ebenso ist es vorteilhaft möglich, zum Verstellen die Klemmvorrichtung 7 ebenfalls automatisch zu bedienen, beispielsweise über eine pneumatische Klemmvorrichtung oder eine hydraulische, so daß der gesamte Einstellvorgang automatisiert werden kann. Dadurch, daß während des Verstellens die Parallelität der Streckwerkswalzen, wie oben beschrieben, immer gewährleistet bleibt, ist es auch möglich, während des Betriebes eine Verstellung, beispielsweise mittels einer automatischen Stellvorrichtung vornehmen zu können, wobei die Belastungsmittel für die Oberwalzen entsprechend ausgestaltet werden müssen.


    Ansprüche

    1. Spinnereimaschine mit einem Streckwerk zum Dublieren und Verziehen von Faserbändern mit einem Streckwerksgrundkörper zur Aufnahme des Streckwerks mit mindestens zwei Walzenpaaren, die jeweils von einer Oberwalze und einer Unterwalze gebildet werden, mit Mitteln zum Verstellen des Abstandes wenigstens einer der Unterwalzen zu einer anderen Unterwalze mit jeweils einer Lagerung zur Aufnahme der Unterwalze, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Verstellen als Schubstange (4) ausgestaltet sind, die Lagerung (3) mit der Schubstange (4) gekoppelt ist, die Schubstange (4) quer zur Achse der ihr zugeordneten Unterwalze (310) verschiebbar ausgebildet ist und die Schubstange (4) gleichzeitig als eine Führung für die Lagerung (3) ausgebildet ist.
     
    2. Spinnereimaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung (3) zweiteilig ausgebildet ist, zur getrennten Aufnahme jedes Endes der Unterwalze (310) und beide Teile der Lagerung (3) zum Zweck des Verstellens mit einer Schubstange (4) gekoppelt sind.
     
    3. Spinnereimaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (4) quer zu ihrer Bewegungsrichtung über Anschläge (43), Seitenwände (301) der Lagerung (3) oder auch eine andere Schubstange (4) geführt ist.
     
    4. Spinnereimaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (43) die Seitenwand (301) oder die andere Schubstange (4) eine Fläche besitzt, die im wesentlichen senkrecht zur Achse der Unterwalzen angeordnet ist.
     
    5. Spinnereimaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (43) zur Führung der Schubstange (4) am Streckwerksgrundkörper (23) angeordnet ist.
     
    6. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (43) zur Führung der Schubstange (4) an einer Lagerung (3) zur Aufnahme einer Unterwalze (21) angeordnet ist.
     
    7. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Führung der Schubstange (4) durch eine andere Schubstange (4) gebildet wird, die einer anderen Lagerung zugeordnet ist.
     
    8. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (43) in einer Ebene (EH) liegt, die parallel zur Ebene angeordnet ist, in der die Verstellung der Lagerung (3) erfolgt.
     
    9. Spinnereimaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (43) in der Ebene (EH) an einer Lagerung (3) angeordnet ist, die nicht verschieblich am Streckwerksgrundkörper (23) befestigt ist.
     
    10. Spinnereimaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (43) in der Ebene (EH) an der Lagerung (3) des Ausgangswalzenpaares (33) des Streckwerks (2) angeordnet ist.
     
    11. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung (3) mit der sie bewegenden Schubstange (4) lösbar verbunden ist.
     
    12. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (4) eine oder mehrere Aufnahmen (42) zur wiederholgenauen Befestigung einer Lagerung (3) besitzt.
     
    13. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klemmvorrichtung (7) vorgesehen ist, die in Klemmstellung die Schubstange (4) relativ zum Streckwerksgrundkörper (23) fixiert.
     
    14. Spinnereimaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (7) einen oder mehrere Anschläge (43) zur Führung einer oder mehrerer Schubstangen (4) besitzt.
     
    15. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Streckwerksgrundkörper (23) eine Gleitfläche (25) zur verschieblichen Führung der Lagerung (3) besitzt.
     
    16. Spinnereimaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (25) druckstabil ausgebildet ist zur Aufnahme von von der Oberwalze (22) auf die Unterwalze (21) ausgeübten Druckkräften.
     
    17. Spinnereimaschine nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (25) keine weitere Führung für die Lagerung (3) besitzt.
     
    18. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansrüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegung der Schubstange (4) eine Gewindespindel (81) vorgesehen ist, diese über ein Koppelstück (8) mit einer Schubstange (4) verbunden ist, so daß eine Drehbewegung der Spindel (81) eine axiale Bewegung der Schubstange (4) bewirkt.
     
    19. Spinnereimaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (4) eine axiale Ausdehnung hat die vom Koppelstück (8) über die zu verstellende Lagerung (3) bis zu einer Führung der Schubstange (4) an einer anderen Lagerung (3) reicht.
     
    20. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schubstangen (4), die den Lagerungen (3) einer Unterwalze (21) zugeordnet sind miteinander gekoppelt sind, so daß beide Schubstangen (4) nur gleichzeitig miteinander bewegbar sind.
     
    21. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen einer Unterwalze (21) zwei Schubstangen vorgesehen sind, die jeweils über ein Koppelstück (8) mit einer Gewindespindel (81) verbunden sind und jeder Gewindespindel (81) ein Ketten- oder Riemenrad (82) zugeordnet ist, wodurch die Drehbewegung der einen Gewindespindel (81) an die andere mittels eines Riemens (83) oder einer Kette übertragbar ist.
     
    22. Spinnereimaschine nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Riemen ein Zahnriemen (83) ist.
     
    23. Spinnereimaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (4) wenigstens eine ebene Fläche besitzt, die als Führungsfläche ausgebildet ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht