[0001] Die Erfindung betrifft Papier oder Karton mit einer aus Vorstrich und Deckstrich
bestehenden Beschichtung zur Schaffung einer Aroma- und Dampfsperre.
[0002] Derart beschichtete Papiere oder Kartons zur Schaffung einer Aroma- und Dampfsperre
haben vielfältige Verwendungszwecke. Abhängig von der jeweiligen Zertifizierung der
verwendeten Deckstrichkomponente(n) und deren Schichtdicke finden die so ausgebildeten
Papiere oder Kartons beispielsweise Verwendung als Rieseinschlagpapier mit Feuchtigkeitsschutz,
heißsiegelfähiges Packpapier zur Herstellung von Panzerverpackungen für Papierrollen,
Packpapier mit Feuchtigkeitsschutz, Verpackungsmittel für Lebensmittel, Aromaschutzverpackungen,
Verpackungen für flüssige Lebensmittel, Verpackungen für Schüttgüter, Waschpulververpackungen,
Isolationspapiere für die Bauindustrie, Tapetenpapiere sowie als problemloser Wertstoff
beim Recyclingprozeß. Gefordert an das Papier oder den Karton unter Erhaltung aller
wesentlichen Vorteile dieser Papiere oder Kartons ist eine ausreichende Dampf- und
Aromadichte, daß sie weiterhin lebensmittelrechtlich unbedenklich sowie weiterhin
öl- und fettabweisend sind. Darüber hinaus müssen sie geschmacks- und geruchsneutral,
verklebbar mit speziellen Klebern, siegelfähig gegen sich selbst und andere Kunststoffbeschichtungen
sein. Darüber hinaus sollten sie problemlos der Wiederverwertung zugeführt werden
können und ein relativ geringes Auftragsgewicht haben.
[0003] Bisher ist es bekannt, zur Schaffung derartiger Papiere oder Kartons diese mit einer
Polyethylen-Beschichtung zu versehen. Allerdings ist wegen der allgemein bekannten
Probleme beim Recycling von PE-beschichteten Papieren oder Kartons diese Art von Beschichtung
doch mit erheblichen Nachteilen behaftet.
[0004] Weiterhin wurden als Alternative zu der PE-Beschichtung zur Lösung der damit verbundenen
Problematiken Beschichtungen mittels Polyvinylidenchlorid (PVDC) mit mindestens 15
g/m
2 durchgeführt (EP-OS 0 375 924). Diese PVDC-Beschichtungen haben jedoch den Nachteil
der Chlorverbindung. Außerdem muß auf den Barrierestrich aus PVDC ein weiterer Mineralstrich
aufgetragen werden, um eine Bedruckung durchführen zu können. Dies stellt allerdings
ein umständliches Verfahren dar.
[0005] Mittlerweile erzielt man Dampf- und Aromasperren durch Beschichtungen, die eine Mischung
von mehreren, vorzugsweise drei Polymeren, nämlich Paraffin, carboxyliertes Styrolbutadien
sowie Polyacrylat darstellen (EP-OS 0 393 451). Der Nachteil dieser Beschichtung liegt
darin, daß in der Streichmasse sehr viel Wachs enthalten sein kann, um die notwendige
Dampf- und Aromasperre zu erzielen. Dieser Aufwand an Mehrmaterial bedeutet höhere
Kosten, sowie vor allem Probleme beim Recycling und der Heißsiegelfähigkeit.
[0006] In der DE-OS 42 27 184 ist ein Imprägniermittel zur Herstellung von Papieren zur
Erzielung eines Durchdringungswiderstandes gegen Fette, Öle und wässrige Medien offenbart.
Dabei erfolgt eine Oberflächenleimung, insbesondere mittels einer Leimpresse in der
Papiermaschine. Allerdings ist der bei diesen Verfahren erzielte Durchdringungswiderstand
nur geringfügig und keinesfalls eine Dampfbarriere.
[0007] Der Mangel der bisher bekannten Papiere oder Kartons besteht darin, daß die für viele
Verpackungszwecke erforderlichen Dampf- und Aromadichten sich nur mit sehr dicken
Schichten erreichen lassen, die teilweise nur bei mehrfach aufgetragenen Vor- und
Deckstrichen erzielt werden, wobei der Vorstrich die Aromasperre und der Deckstrich
die Dampfsperre gewährleisten soll. Der in diesen Strichen enthaltene Wachsanteil
erreicht jedoch Größenordnungen, die einer problemlosen Rückführung zur Wiederverwertung
entgegenstehen.
[0008] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Papier oder einen verbesserten Karton mit einer aus Vorstrich
und Deckstrich bestehenden Beschichtung zur Schaffung einer Aroma- und Dampfsperre
zu schaffen.
[0009] Als technische
Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Streichmasse des Vorstrichs die Komponenten
amorphes Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Polyvinylalkohol, ein Copolymer von Styrol-Butadien
und Acrylnitril sowie bei Bedarf (eine) weitere Komponente(n) oder die Komponenten
Kieselsäure oder gefällte Kieselsäure, Polyvinylalkohol, ein Copolymer von Styrol-Butadien
und Acrylnitril sowie bei Bedarf (eine) weitere Komponente(n) enthält.
[0010] Dadurch ist ein Papier oder ein Karton mit einer verbesserten (Wasser-) Dampf- und
Aromadichte geschaffen, wobei beliebiges Rohpapier, beispielsweise auch Recyclingpapier,
oder beliebiger Karton verwendet werden kann, auf den zunächst der Vorstrich und anschließend
der Deckstrich aufgetragen wird. Die Erfindungsidee besteht dabei in einem ganz speziellen
Kombinationsstrich zur Erstellung der Sperre im Sinne eines synergetischen Effektes,
nämlich als erfindungswesentlicher Schritt die Verknüpfung des speziellen, erfindungsgemäßen
Vorstriches mit bereits bekannten Sperrschichtstrichen als Deckstrich. Die beschriebenen
Vorstriche verbessern die bislang nur unzureichend genutzten Eigenschaffen dieser
Deckstriche erheblich und erzielen im Hinblick auf das Gesamtstrichgewicht mit herkömmlichen
PE-Beschichtungen vergleichbare Barrierewerte. Der erfindungsgemäße Vorstrich dringt
dabei fast vollständig in den Oberflächenbereich des Papiers oder Kartons ein. Die
spezielle Auswahl der einzelnen Komponenten im Vorstrich garantiert nach erfolgter
Polymerisation der Komponenten nach deren Auftrag eine Saturierung der kapillaren
Faserstruktur des Papiers oder Kartons und füllt absorptionsfördernde Zwischenräume
aus oder überzieht diese mit einer amorphen Netzstruktur. Bei einer entsprechend abgestimmten
Rheologie des Deckstriches reichen die im Vorstrich verbleibenden Öffnungen zu einer
guten Verankerung des Deckstriches aus, wobei ein Wegschlagen wirksam unterbunden
wird. Somit wird erreicht, daß die zu einer optimalen Polymerisation notwendigen wässrigen
Bestandteile lange genug in der Deckstrichmasse bleiben und eine verbesserte Anordnung
der filmbildenden Moleküle entsteht. Der erfindungswesentliche Kern liegt somit darin,
daß zur Erzielung der geforderten Barriere ein eine Dampfsperre erzeugender, beliebiger
Deckanstrich auf einen speziellen Vorstrich der Erfindung aufgetragen wird. So ist
eine Barrierewirkung durch den Vorstrich alleine gemäß DIN 53122 Klima D nicht meßbar
(über 135 g/m
2/24h). Allerdings verhindert der Vorstrich fast vollständig die Migration von Polymerdispersionen
des Deckstrichs in das Papier oder den Karton. Daraus resultiert eine verbesserte
Vernetzung und damit ein dichterer Filmaufbau, ebenso wie die Reduzierung der erforderlichen
Auftragsmenge, welche in einer dünnen Schichtdicke resultiert. Der erfindungsgemäße
Kombinationsstrich mit einem bestimmten Vorstrich sowie mit einem weiteren, zur Erzeugung
einer Dampfsperre geeigneten Deckstrich besitzt alle wesentlichen Vorteile der bisherigen
PE-beschichteten Papiere oder Kartons und stellt somit einen vollwertigen Ersatz für
diese dar. Diese Vorteile sind ausreichende Dampf- und Aromadichte, die Papiere und
Kartons sind lebensmittelrechtlich unbedenklich, öl- und fettabweisend, geschmacks-
und geruchsneutral, verklebbar mit speziellen Klebern, siegelfähig gegen sich selbst
und andere Kunststoffbeschichtungen. Vor allem sind die erfindungsgemäßen Papiere
oder Kartons problemlos der Wiederverwertung zuführbar und weisen ein relativ geringes
Auftragsgewicht auf. So ist die Rückführung der erfindungsgemäßen Papiere oder Kartons
in den Wertstoffkreislauf im Gegensatz zu den herkömmlichen PE-beschichteten Substraten
wesentlich einfacher möglich und damit kostengünstiger. Durch die schon bei relativ
geringen Auftragsgewichten realisierten hohen Sperrschichtwerte können im Vergleich
zu den bisherigen Beschichtungsverfahren, insbesondere auch im Vergleich zu den PE-Beschichtungen
Resourcen gespart werden. Somit sind die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gestrichenen
Papiere oder Kartons abhängig von der jeweiligen Zertifizierung der verwendeten Deckstrichkomponente(n)
und deren Schichtdicke als Rieseinschlagpapier mit Feuchtigkeitsschutz, heißsiegelfähigem
Packpapier zur Herstellung von Panzerverpackungen für Papierrollen, Packpapier mit
Feuchtigkeitsschutz, Verpackungsmittel für Lebensmittel, Aromaschutzverpackungen,
Verpackungen für flüssige Lebensmittel, Verpackungen für Schüttgüter, Waschpulververpackungen,
Isolationspapiere für die Bauindustrie, Tapetenpapiere etc. verwendbar.
[0011] Eine Weiterbildung sieht vor, daß als weitere Komponente(n) für die Streichmasse
des Vorstrichs ein Entschäumer und/oder ein Dispergiermittel und/oder ein Retensionsmittel
vorgesehen ist (sind). Bei dem Retensionsmittel handelt es sich um einen Verdicker
oder Verdünner, der die Viskosität und damit die Laufeigenschaften der Streichmasse
während des Auftrags beeinflußt. Selbstverständlich können auch andere Komponenten
und/oder weitere Komponenten für die Streichmasse des Vorstrichs vorgesehen sein,
welche beispielsweise die erfindungsgemäßen Vorteile weiter fördernd unterstützen.
[0012] In einer Weiterbildung des Vorstrichs enthält die Streichmasse zusätzlich noch Stärke.
[0013] Eine weitere Weiterbildung sieht vor, daß die Streichmasse des Vorstrichs in einem
flüssigen Lösungsmittel, insbesondere Wasser, gelöst ist. Die Komponenten der Streichmasse
des Vorstrichs sind in ihrem Ursprungszustand, d.h. vor dem Auftrag insbesondere in
Wasser gelöst und können so aufgetragen werden. Nach dem Auftrag findet dann die Polymerisation
statt.
[0014] Vorzugsweise beträgt die Auftragsmenge des Vorstrichs 2,5 bis 5 g/m
2. Dabei hängt die Auftragsmenge von der Beschaffenheit des Rohpapiers oder des Kartons
ab.
[0015] Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß die Streichmasse des Deckstrichs eine
Polymerdispersion oder eine Mischung von mehreren Polymerdispersionen enthält. Dabei
kann es sich beispielsweise um Ethylen/Methacrylat, Polyvinylacetat, Styrol-Butadien
oder der daraus abgeleiteten Copolymere handeln. Wesentlich bei diesen Polymerdispersionen
ist die Tatsache, daß diese Komponenten, die für sich allein genommen nur relativ
geringe Dampfdichten von ungefähr 15 bis 20 g/m
2/24h (bei Auftragsmengen von 20 g/m
2 Trockengewicht) erzielen, in Verbindung mit dem speziellen, erfindungsgemäßen Vorstrich
jedoch erheblich höhere Barrierewirkungen, nämlich 4 bis 10 g/m
2/24h bei deutlich reduzierten Auftragsmengen (5 bis 10 g/m
2) erreichen. Die Auftragsmenge des Vorstriches liegt dabei je nach Beschaffenheit
des Rohpapieres zwischen 2,5 und 5 g/m
2. Eine Barrierewirkung nach DIN 53122 Klima D durch den Vorstrich allein ist nicht
meßbar (über 135 g/m
2/24h). Allerdings verhindert der erfindungsgemäße Vorstrich fast vollständig die Migration
von Polymerdispersionen in das Papier oder den Karton. Daraus resultiert eine verbesserte
Vernetzung und damit ein dichterer Filmaufbau ebenso wie die Reduzierung der erforderlichen
Auftragsmenge (Schichtdicke).
[0016] Eine weitere Weiterbildung des Deckstriches in der Streichmasse schlägt vor, daß
die Streichmasse des Deckstrichs ein mit Carnauba- und Paraffinwachs modifiziertes
Copolymer von Styrol und Butadien, eine Ethylen/Methacrylsäure-Polymerdispersion sowie
Polyvinylacetat enthält. Somit ist aus den genannten Grundstoffen zur Erzielung einer
Dampfsperre ein entsprechend geeigneter Deckstrich zusammensetzbar. Dabei können Teilkombinationen
aus diesen Komponenten gebildet werden. Gefordert ist lediglich, daß diese Kombination
eine wirkungsvolle Dampfsperre erzielt.
[0017] Eine weitere Weiterbildung des Deckstriches in der Streichmasse schlägt vor, daß
die Streichmasse des Deckstrichs ein mit Carnauba- und Paraffinwachs modifiziertes
Copolymer von Styrol und Butadien oder eine Ethylen/Methacrylsäure-Polymerdispersion
oder ein carboxyliertes Styrol-Butadien-Copolymer oder eine Styrol-Acrylat-Copolymerdispersion
enthält. Mit diesen Kombinationen wird eine optimale Dampfsperre erzeugt, so daß in
optimaler Weise der bereits zuvor geschilderte synergetische Effekt zusammen mit den
speziellen Vorstrichen erzielt wird. Dabei können auch Kombinationen aus den genannten
Stoffen gebildet sein.
[0018] Dabei kann der Deckstrich einen zusätzlichen Strich mit einer Streichmasse aus einer
Styrol-Acrylat-Copolymerdispersion enthalten.
[0019] Eine Weiterbildung der Streichmasse des Deckstrichs schlägt vor, daß diese in einem
flüssigen Lösungsmittel, insbesondere Wasser, gelöst ist. Die Komponenten der Streichmasse
des Deckstrichs sind in ihrem Ursprungszustand, d.h. vor dem Auftrag insbesondere
in Wasser gelöst und werden so aufgetragen.
[0020] Eine weitere Weiterbildung des Deckstriches schlägt vor, daß dem Deckstrich ein Polyvinylacetat
beigemischt ist.
[0021] Die Auftragsmenge des Deckstriches beträgt vorzugweise 5 bis 10 g/m
2. Diese Schichtdicke reicht bei den angegebenen Deckstrichen aus, um eine optimale
Dampfsperre zu erzielen.
[0022] Weiterhin wird in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß der Auftrag des Vor- und
Deckstriches mittels Rollrakel, Gravursystemen oder mittels Modifikationen davon erfolgt.
Der Auftrag des Vor- und Deckstriches kann somit mittels bekannter Streichtechniken
erzielt werden, die zur Erzielung von dünnen Streichschichten geeignet sind. Vorzugsweise
werden dabei Maschinen mit zwei Streichwerken verwendet.
[0023] Außerdem wird in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß das Papier oder der Karton
beidseitig beschichtet ist. Die Beschichtungen können dabei selbstverständlich entsprechend
den jeweiligen Erfordernissen auf den beiden Seiten unterschiedlich sein, wobei die
verschiedensten Kombinationen der erfindungsgemäßen Vor- und Deckstriche denkbar sind.
[0024] Schließlich wird in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß das Papier oder der Karton
oberflächengeleimt ist. Dadurch wird die Papier- oder Kartonoberfläche verdichtet
und unterstützt somit die Wirkung des Vorstrichs.
[0025] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Papieres oder Kartons wird nachfolgend
anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt in einer rein schematischen Darstellung
eine Art Schnitt durch ein derartiges Papier oder Karton, welches zunächst mit einem
Vorstrich und anschließend mit einem Deckstrich zur Schaffung einer Aroma- und Dampfsperre
beschichtet worden ist.
[0026] In der Zeichnung ist zunächst das Papier oder der Karton 1 in rein schematischer
Weise zu erkennen. Es kann sich dabei beispielsweise auch um Recyclingpapier handeln.
[0027] Auf das Papier oder den Karton 1 ist ein Vorstrich 2 aufgetragen. Die chemische Zusammensetzung
dieses Vorstrichs 2 ist zuvor beschrieben worden. Dabei ist in der Zeichnung erkennbar,
daß der Vorstrich 2 fast vollständig in den Oberflächenbereich des Papiers oder Kartons
1 eindringt. Die spezielle Auswahl der einzelnen Komponenten in diesem Vorstrich 2
garantiert nach der Polymerisation eine Saturierung der kapillaren Faserstruktur des
Substrats und füllt absorptionsfördernde Zwischenräume aus bzw. überzieht diese mit
einer amorphen Netzstruktur. Bei einer entsprechend abgestimmten Rheologie des auf
den Vorstrich 2 anschließend aufgebrachten Deckstriches 3 reichen die im Vorstrich
2 verbleibenden Öffnungen zu einer guten Verankerung dieses Deckstriches 3 aus, wobei
ein Wegschlagen wirksam unterbunden wird. So wird erreicht, daß die zu einer optimalen
Polymerisation notwendigen wässrigen Bestandteile lange genug in der Deckstrichmasse
bleiben und eine verbesserte Anordnung der filmbildenden Moleküle entsteht. Die so
geschaffenen Papiere oder Kartons 1 verbessern die bislang nur unzureichend genutzten
Eigenschaften dieser Deckstriche 3 erheblich und erzielen im Hinblick auf das Gesamtstrichgewicht
mit herkömmlichen PE-Beschichtungen vergleichbare Barrierewerte. Der große Vorteil
liegt dabei in der Rückführung der mit den beschriebenen Verfahren beschichteten Papier
oder Kunststoffe 1 in den Wertstoffkreislauf. Diese Rückführung ist im Gegensatz zu
PE-beschichteten Substraten wesentlich einfacher möglich und damit kostengünstiger.
Weiterhin können durch die schon bei relativ geringen Auftragsgewichten realisierten
hohen Sperrschichtwerte im Vergleich zu den bisherigen Beschichtungsverfahren Resourcen
eingespart werden. Darüber hinaus ist es ohne weiteres möglich, auch Recyclingpapiere
zu verwenden.
[0028] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine einseitige Beschichtung vorgesehen.
Selbstverständlich ist es auch denkbar, sowohl die Vorder- als auch die Rückseite
des Papiers oder Kartons 1 jeweils mit einer erfindungsgemäßen Beschichtung zu versehen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Papier oder Karton
- 2
- Vorstrich
- 3
- Deckstrich
1. Papier oder Karton (1)
mit einer aus Vorstrich (2) und Deckstrich (3) bestehenden Beschichtung zur Schaffung
einer Aroma- und Dampfsperre,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichmasse des Vorstrichs (2)
die Komponenten amorphes Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Polyvinylalkohol, ein Copolymer
von Styrol-Butadien und Acrylnitril sowie bei Bedarf (eine) weitere Komponente(n)
oder
die Komponenten Kieselsäure oder gefällte Kieselsäure, Polyvinylalkohol, ein Copolymer
von Styrol-Butadien und Acrylnitril sowie bei Bedarf (eine) weitere Komponente(n)
enthält.
2. Papier oder Karton nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als weitere Komponente(n) für die Streichmasse des Vorstrichs (2) ein Entschäumer
und/oder ein Dispergiermittel und/oder ein Retensionsmittel vorgesehen ist (sind).
3. Papier oder Karton nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichmasse des Vorstrichs (2) zusätzlich noch Stärke enthält.
4. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichmasse des Vorstrichs (2) in einem flüssigen Lösungsmittel, insbesondere
Wasser, gelöst ist.
5. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragsmenge des Vorstrichs (2) 2,5 bis 5 g/m2 beträgt.
6. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichmasse des Deckstrichs (3) eine Polymerdispersion oder eine Mischung
von mehreren Polymerdispersionen enthält.
7. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichmasse des Deckstrichs (3) ein mit Carnauba- und Paraffinwachs modifiziertes
Copolymer von Styrol und Butadien, eine Ethylen/Methacrylsäure-Polymerdispersion sowie
Polyvinylacetat enthält.
8. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichmasse des Deckstrichs (3)
ein mit Carnauba- und Paraffinwachs modifizierten Copolymer von Styrol und Butadien
oder
eine Ethylen/Methacrylsäure-Polymerdispersion
oder
ein carboxyliertes Styrol-Butadien-Copolymer
oder
eine Styrol-Acrylat-Copolymerdispersion
enthält.
9. Papier oder Karton nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckstrich (3) einen zusätzlichen Strich mit einer Streichmasse aus einer
Styrol-Acrylat-Copolymerdispersion enthält.
10. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streichmasse des Deckstrichs (3) in einem flüssigen Lösungsmittel, insbesondere
Wasser, gelöst ist.
11. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Deckstrich (3) ein Polyvinylacetat beigemischt ist.
12. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragsmenge des Deckstrichs (3) 5 bis 10 g/m2 beträgt.
13. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auftrag des Vor- und Deckstrichs (2,3) mittels Rollrakel, Gravursystemen oder
mittels Modifikationen davon erfolgt.
14. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Papier oder der Karton (1) beidseitig beschichtet ist.
15. Papier oder Karton nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Papier oder der Karton (1) oberflächengeleimt ist.