[0001] Die Erfindung betrifft einen Verbundpflasterstein, der aus zwei von sechs im wesentlichen
ein Sechseck bildenden Elementen und einem Mittelteil besteht, wobei das Mittelteil
vier Seiten eines kleinen Sechsecks aufweist und zwischen den Außenseiten der zwei
Elemente eine Aussparung vorgesehen ist, in welche die zwei in einem Winkel zueinanderstehenden
Seiten des Mittelteils eines weiteren Verbundpflastersteins, welcher weitere zwei
Elemente aufweist, eingreifen können und das Sechseck durch je eines von zwei Elementen
weiterer angrenzender Verbundpflastersteine derart ergänzbar ist, daß eine Zusammenfügung
der Verbundpflastersteine mit allseitiger Aneinandergrenzung möglich ist, wozu weiterhin
Abschrägungen zwischen den zum Mittelteil weisenden Seiten und den Außenseiten vorgesehen
sind.
[0002] Ein derartiger Verbundpflasterstein ist aus dem Geschmacksmuster MR 974, hinterlegt
beim Amtsgericht Ludwigshafen, bekannt. Solche Verbundpflastersteine können zu einer
geschlossenen Fläche zusammengefügt werden, wobei eine intensive Verzahnung erzielt
wird, die geeignet ist, Schiebekräften z.B. beim Befahren des Belags entgegenzuwirken.
Weiterhin ermöglicht diese Ausgestaltung eine formschöne Gestaltung, indem die im
wesentlichen ein Sechseck bildenden Elemente optisch hervorgehoben werden und so ein
Blumenmuster entsteht. Eine Pflasterung mit derartigen Verbundpflastersteinen weist
jedoch, wie alle herkömmlichen Pflasterungen, den Nachteil auf, daß eine Versiegelung
der Oberfläche stattfindet, die heutzutage ökologisch unerwünscht ist. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß gegossene Materialien beim Aushärten dazu neigen, daß
es zu Flächenaufwölbungen kommt. Diese Flächenaufwölbungen führten bei den großen
aneinandergrenzenden Flächen der einzelnen Verbundpflastersteine dazu, daß diese nicht
mehr exakt aneinanderliegen. Das hat zur Folge, daß nicht die gewünschte Stabilität
der gegenseitigen Verzahnung der Pflastersteine erzielt wird.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Verbundpflasterstein der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß auf einfache Weise unter gleichzeitiger Verbesserung
der intensiven Verzahnung Durchbrechungen der Pflasterdecke für die Versickerung von
Wasser erzielbar sind.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den zum Mittelteil weisenden
Seiten und an den Außenseiten das Aneinandergrenzen zusammengefügter Verbundpflastersteine
über die gesamten Längen der Seiten durch Ausbuchtungen unterbrochen ist.
[0005] Gegenüber vielen bekannten Pflastersteinen, welche mit Sickerlöchem ausgestattet
sind, weist der erfindungsgemäße Verbundpflasterstein den Vorteil auf, daß in ihn
keine Löcher eingebracht werden müssen und der Herstellungsvorgang dadurch wesentlich
vereinfacht wird. Die Herstellung von Ausbuchtungen in den genannten Flächen ist ein
viel geringerer Fabrikationsaufwand als die Herstellung von Steinen, die Löcher aufweisen.
Des weiteren wird die intensive Verzahnung der Verbundpflastersteine der eingangs
genannten Art, welche die Verzahnung vieler bekannter Pflastersteine bereits bei weitem
übertrifft, noch wesentlich verbessert, da Flächenaufwölbungen an den großen aneinandergrenzenden
Flächen nicht mehr auftreten können. Durch die Ausbuchtungen werden die großen Flächen
in zwei Teilflächen unterteilt, welche gut an den entsprechenden Teilflächen des angrenzenden
Verbundpflastersteins anliegen. Es kommt dadurch zu einer satten Aneinanderfügung
der Steine, wodurch eine sauberere Verlegung mit einer wesentlich erhöhten gegenseitigen
Verzahnung möglich ist.
[0006] Die Unteransprüche betreffen Weiterbildungen des Verbundpflastersteins, durch die
wesentliche weitere Vorteile erzielt werden.
[0007] Zur Erzielung eines verstärkten Wasserablaufs sowie eines symmetrischen und daher
schöneren Designs kann vorgesehen sein, daß zwischen den zwei Elementen eines Verbundpflastersteins,
welche der Bildung der Sechseckform dienen, eine Durchbrechung vorgesehen ist, die
bei zusammengefügten Verbundpflastersteinen Symmetrie zu den zusammengefügten Ausbuchtungen
aufweist. Aus den genannten Gründen kann es vorteilhaft sein, die etwas erschwerte
Produktion in Kauf zu nehmen, die jedoch bei einer einzigen Durchbrechung noch in
einem akzeptablen Rahmen bleibt.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß die das Sechseck bildenden Elemente
Erhebungen aufweisen. Es kann auch vorgesehen sein, daß zusätzlich das Mittelteil
eine Erhebung aufweist.
[0009] Dadurch wird ein ganz wesentlicher Vorteil erzielt:
Durch die Erhebungen entsteht eine reliefartige Struktur der Oberfläche, mit dem Effekt,
daß das Wasser die erhabenen Stelle sofort verläßt und diese daher innerhalb kürzester
Zeit abtrocknen. Es sind schon kurz nach einem Regen wieder trockene Stellen vorhanden,
und das Pflaster ist dadurch besser begehbar. Diese schnelle Abtrocknung ist besonders
im Winter vorteilhaft, da an den Erhebungen kaum Eisbildung auftreten kann. Auf diese
Weise sorgt das Pflaster dafür, daß ein Streuen oder ein mechanisches Abtragen von
Eis kaum erforderlich ist. Die Verbundpflastersteine sind daher besonders gut für
Gehwege und Garagenausfahrten, insbesondere, wenn diese eine Steigung aufweisen, geeignet.
[0010] Es kann vorgesehen werden, daß für einen erhöhten Wasserablauf auch das Mittelteil
statt mit einer Erhebung mit einer Durchbrechung versehen wird. Eine andere Maßnahme
zur Verbesserung des Wasserablaufs, besteht darin, daß die nicht erhöhten Flächen
derart ausgebildet sind, daß sie bei zusammengefügten Verbundpflastersteinen ein zusammenhängendes
Kanalsystem ergeben, das durch die Durchbrechungen entwässert wird. Auf diese Weise
fließt das Wasser von den Erhebungen zu den nicht erhöhten Flächen, welche mittels
der Durchbrechungen entwässert werden. Verlegt man ein solches Verbundpflastersystem
noch auf einem wasseraufnehmenden Untergrund, beispielsweise Kies, so ist die Wasserabfuhr
derart optimiert, daß keine Pfützen mehr entstehen können. Der ökologisch gewünschte
Effekt der Ableitung des Wasser auch bei den stärksten Regengüssen, ist gewährleistet.
Eine zusätzliche Wasserableitung ist nicht mehr erforderlich. Dies führt auch dazu,
daß die bereits erwähnte Eisbildung im Winter fast immer verhindert wird.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Durchbrechungen als Langlöcher
ausgebildet sind. Solche Langlöcher sind besonders leicht dadurch erzielbar, daß die
Ausbuchtungen zweier zusammenfügbarer Verbundpflastersteine aufeinandertreffen. Jedoch
auch die in den Verbundpflasterstein eingefügte Durchbrechung läßt sich als entsprechendes
Langloch ausbilden. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß sich die Entwässerungslöcher
nicht so schnell zusetzen, wie dies bei bekannten kleinen runden Löchern der Fall
ist. Außerdem lassen sich derartige Langlöcher besser reinigen, da man sie mit einem
entsprechend ausgestalteten Gegenstand, beispielsweise einem Messer, leicht von Schmutz
befreien kann.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Verbundpflasterstein der erfindungsgemäßen Art und
- Fig. 2
- mehrere dieser Verbundpflastersteine zusammengefügt.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Verbundpflasterstein 1 der erfindungsgemäßen Art. Er besteht aus zwei
Elementen 2 und 2', die zusammen mit vier weiteren solchen Elementen 2'' , 2''', 2''''
und 2''''' im wesentlichen ein Sechseck 6 bilden (Fig. 2), sowie einem Mittelteil
3. Dieses ist an die zwei Elemente 2 und 2' derart angefügt, daß vier Seiten 4, 4',
4'' und 4''' eines kleinen Sechsecks 12 freiliegen. Die zwei Elemente 2 und 2' bilden
Außenseiten 9 und zum Mittelteil 3 weisende Seiten 8. Die Außenseiten 9 der zwei Elemente
2 und 2' schließen eine Aussparung 5 ein, welche sich an der Stelle befindet, an der
ein Eck des Sechsecks 6 liegen würde. Dabei ist diese Aussparung 5 derart ausgebildet,
daß zwei in einem Winkel zueinanderstehende Seiten 4' und 4', des Mittelteils 3 eines
weiteren Verbundpflastersteins 1' in diese Aussparung 5 einfügbar ist. Zur Bildung
des genannten Sechsecks 6 sind zwei weitere Verbundpflasterstein 1'' und 1''' derart
anzufügen, wie dies Fig. 2 zeigt. Dabei bilden jeweils eines von zwei Elementen 2''
und 2''' dieser angrenzenden Verbundpflastersteine 1'' und 1''' eine derartige Ergänzung,
daß das Sechseck 6 gebildet ist. In entsprechender Weise lassen sich weitere Verbundpflastersteine
1'''' usw. anfügen, und es entsteht eine Pflasterung mit den eingangs genannten Verbundpflastersteinen.
Damit diese Zusammenfügung möglich ist, ist weiterhin vorgesehen, daß zwischen den
zum Mittelteil 3 weisenden Seiten 8 und den Außenseiten 9 Abschrägungen 7 vorgesehen
sind, welche bei einer Aneinanderfügung von zwei Verbundpflastersteinen eine Form
ergibt, die der Aussparung 5 entspricht. Es läßt sich auch an einer solchen Stelle
ein Mittelteil 3 eines weiteren Verbundpflastersteins einfügen, was jedoch mit den
Seiten 4 und 4' oder 4'' und 4''' geschieht.
[0014] Die Verbundpflastersteine 1, 1', ... sind also derart aufgebaut, daß sie vier gleichlange,
große Seiten, die Seiten 8 und die Außenseiten 9 sowie acht gleichlange kleine Seiten,
die Seiten 4, 4', 4'', 4''' sowie die Seiten der Abschrägungen 7 und die beiden Seiten
der Aussparungen 5 aufweisen. Dabei sind die kleinen Seiten halb so lang wie die großen
Seiten. Bei einer gedachten Mittellinie durch den Verbundpflasterstein 1, 1', ...
entstehen also zwei absolut deckungsgleiche Seitenhälften, welche so aussehen, als
hätte das Mittelstück zwei Flügel.
[0015] Insoweit entspricht der Verbundpflasterstein dem eingangs erwähnten, bekannten Verbundpflasterstein,
der erfindungsgemäß dadurch weitergebildet wird, daß an den Seiten 8 und an den Außenseiten
9 Ausbuchtungen 10 vorgesehen sind, welche die Seiten 8 und die Außenseiten 9 derart
unterbrechen, daß diese nunmehr aus zwei kleineren Flächen bestehen, die sich beidseitig
an die Ausbuchtungen 10 anfügen.
Fig. 2 zeigt, wie beim Aneinanderreihen der Verbundpflastersteine 1, 1', ... eine Ausbuchtung
10 eines Verbundpflastersteins 1' mit einer Ausbuchtung 10' eines weiteren Verbundpflastersteins
1'' derart zusammentrifft, daß eine Durchbrechung aus 10 und 10' entsteht, welche
die Form eines Langlochs aufweist. Zur Erzielung eines symmetrischen Eindrucks sowie
zur verbesserten Wasserableitung wird zwischen zwei Elementen 2 und 2' eine Durchbrechung
11 vorgesehen, die in ihrer Ausformung der durch 10 und 10' gebildeten Durchbrechung
entspricht. Fig. 2 zeigt, daß auf diese Weise zwischen zwei Elementen 2 und 2', 2'
und 2'' usw. jeweils eine Durchbrechung 11 oder 10 und 10' zu liegen kommt. Auf diese
Weise ist das Pflaster mit Sickerlöchern ausgestattet, die für einen sicheren Wasserablauf
sorgen. Weiterhin entsteht eine bessere Aneinanderreihung der Verbundpflastersteine
1, 1', ... da die Flächen der Seiten 8 sowie der Außenseiten 9 durch die Unterteilung
besser aneinanderfügbar sind.
[0016] Zweckmäßigerweise sind die Elemente 2, 2', ... als Erhebungen 13 ausgebildet, wodurch
der erwähnte bessere Wasserablauf und die schnellere Abtrocknung erreicht ist. Auch
das Mittelteil 3 kann als Erhebung 14 ausgebildet sein. Es ist jedoch auch möglich,
anstelle der Erhebung 14 eine weitere, beispielsweise runde Durchbrechung vorzusehen,
damit noch besser das Wasser ablaufen kann. Durch diese Erhebungen 13 und/oder 14
werden nicht erhöhte Flächen 15 gebildet, die bei den zusammengefügten Verbundpflastersteinen
1, 1', ... ein zusammenhängendes Kanalsystem ergeben, welches durch die Durchbrechungen
10 und 10' bzw. 11 entwässert wird.
[0017] Die detaillierte Ausgestaltung der Verbundpflastersteine 1, 1', ... kann unterschiedlich
sein, bevorzugt wird das dargestellte Blumenmuster, welches neben seinem ansprechenden
Design die genannten technischen Vorteile bietet.
Verbundpflasterstein
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1, 1', 1'', 1''', 1''''
- Verbundpflasterstein
- 2,2', 2'', 2''', 2'''', 2'''''
- Elemente (die im wesentlichen ein Sechseck 6 bilden)
- 3
- Mittelteil
- 4, 4', 4'', 4'''
- Seiten des Mittelteils
- 5
- Aussparung
- 6
- Sechseck
- 7
- Abschrägungen
- 8
- Seiten, die zum Mittelteil 3 weisen
- 9
- Außenseiten
- 10, 10'
- Ausbuchtungen
- 10 und 10'
- Durchbrechungen (wenn die Verbundpflastersteine aneinandergefügt sind)
- 11
- Durchbrechungen
- 12
- kleines Sechseck
- 13
- Erhebungen
- 14
- Erhebung
- 15
- nicht erhöhte Flächen
1. Verbundpflasterstein (1), der aus zwei (2, 2') von sechs im wesentlichen ein Sechseck
(6) bildenden Elementen (2, 2', 2'', 2''', 2'''', 2''''') und einem Mittelteil (3)
besteht, wobei das Mittelteil (3) vier Seiten (4, 4', 4'', 4''') eines kleinen Sechsecks
(12) aufweist und zwischen den Außenseiten (9) der zwei Elemente (2, 2') eine Aussparung
(5) vorgesehen ist, in welche die zwei in einem Winkel zueinander stehenden Seiten
(4', 4'') des Mittelteils (3) eines weiteren Verbundpflastersteins (1'), welcher weitere
zwei Elemente (2'''', 2''''') aufweist, eingreifen können und das Sechseck (6) durch
je eines von zwei Elementen (2'', 2''') weiterer angrenzender Verbundpflastersteine
(1'', 1''') derart ergänzbar ist, daß eine Zusammenfügung der Verbundpflastersteine
(1, 1', 1'', 1''', 1'''',...) mit allseitiger Aneinandergrenzung möglich ist, wozu
weiterhin Abschrägungen (7) zwischen den zum Mittelteil (3) weisenden Seiten (8) und
den Außenseiten (9) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Seiten (8) und an den Außenseiten (9) das Aneinandergrenzen zusammengefügter
Verbundpflastersteine (1, 1', 1'', 1''', ...) über die gesamten Längen der Seiten
(8, 9) durch Ausbuchtungen (10, 10') unterbrochen ist.
2. Verbundpflasterstein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Elementen (2, 2') eine Durchbrechung (11) vorgesehen ist, die bei
zusammengefügten Verbundpflastersteinen (1, 1', 1'', 1''', 1'''', ...) Symmetrie zu
den zusammengefügten Ausbuchtungen (10 und 10') aufweist.
3. Verbundpflasterstein nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (2, 2', 2'', ...) Erhebungen (13) aufweisen.
4. Verbundpflasterstein nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelteil (3) eine Erhebung (14) aufweist.
5. Verbundpflasterstein nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelteil (3) eine Durchbrechung aufweist.
6. Verbundpflasterstein nach einem oder mehreren der Ansprüche 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nicht erhöhten Flächen (15) derart ausgebildet sind, daß sie bei zusammengefügten
Verbundpflastersteinen (1, 1', 1'', 1''', 1'''' , ...) ein zusammenhängendes Kanalsystem
ergeben, das durch die Durchbrechungen (10 und 10', 11) entwässert wird.
7. Verbundpflasterstein nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchbrechungen (10 und 10', 11) als Langlöcher ausgebildet sind.