[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachdachpfanne mit einer Kopf-, Seiten-, Deck- und Fußverfalzung,
wobei die Kopfverfalzung wenigstens eine zwischen Kopffalzrippen befindliche Kopffalznut
aufweist.
[0002] Eine derartige Flachdachpfanne ist aus der EP 0 303 993 bekannt. Hier wird die Kopffalznut
über den Überlaufkopf, der sich in der inneren Kopffalzrippe befindet, entwässert.
[0003] Dieser Überlaufkopf hat zur Folge, daß Regenwasser unter Windeinfluß durch diesen
gedrückt wird und über die äußere Kopffalzrippe in den Dachinnenraum gelangt.
[0004] Aus der EP 0 585 737 ist ein Überlauf ebenfalls im Bereich der äußeren Kopffalzrippe
bekannt. Auch hier wird das Regenwasser durch die Öffnung der Wasseraustrittsöffnung
in den Dachinnenraum getrieben.
[0005] Eine andere Ausführungsform ist aus der DE 599 798 bekannt. Hier ist die innere Kopffalzrippe
geschlossen. Im Kopfseitenfalzeck findet sich allerdings wieder eine, hier auch notwendige,
Entwässerungsöffnung, diesmal in der inneren Seitenfalzrippe im Bereich des Kopfseitenfalzecks.
Hier wird das Regenwasser ebenfalls durch diese Öffnung über den Rand der äußeren
Seitenfalzrippe hinweg in den Dachinnenraum geweht.
[0006] Bei der DE 1 907 165 ist ein Überlaufkopf ebenfalls im Bereich der äußeren Kopffalzrippe
vorhanden. Dieser Ziegel hat nicht nur eine doppelte Kopf-, sondern auch eine doppelte
Seitenverfalzung. Er hat jeweils zwei Kopf-, beziehungsweise Seitenfalznuten und drei
Kopf-, beziehungsweise Seitenfalzrippen. Hier wird das Wasser bei Windeinfluß ebenfalls
durch den Überlaufkopf, der ja eine Öffnung in der inneren Kopffalzrippe darstellt,
über das Kopfseiten-, beziehungsweise Kopfdeckfalzeck in den Dachinnenraum eingetrieben.
[0007] Die Erfindung hat das Ziel, die Wasserüberlaufköpfe, beziehungsweise Wasseraustrittsöffnungen
im Bereich des Ziegelkopfes, seien sie in einer Kopffalzrippe oder in einer inneren
Seitenfalzrippe, im Bereich des Kopfseitenfalzecks zu vermeiden.
[0008] Die Nachteile dieser Wasseraustrittsöffnungen sind seit langer Zeit bekannt. Man
hat wiederholt Anstregungen gemacht, um die Nachteile dieser Wasseraustrittsöffnungen
oder Überlaufköpfe auszuschalten. Unter anderem hat man die Wasseraustrittsöffnungen
im Bereich der inneren Kopffalzrippe, beziehungsweise der inneren Seitenfalzrippe,
im Bereich des Kopfseitenfalzecks einfach geschlossen. Dann bleibt im Bereich der
Kopffalznut, beziehungsweise Nuten Wasser stehen, es bilden sich Wassersäcke. Bei
Böen wird das dort stehende Wasser aus der Kopffalznut, durch sich bildende plötzliche
Unterdruckgebiete ausgeweht und gelangt in den Dachinnenraum.
[0009] Auch bei den neuesten Entwicklungen hat man nach wie vor nicht auf derartige Wasseraustrittsöffnungen
oder Überlaufköpfe verzichten können.
[0010] Die meisten Dachziegel, insbesondere solche vom Typ Flachdachpfanne, zu denen auch
der erfindungsgemäße Ziegel gemäß Oberbegriff zählt, sind sehr oft, wenn sie auf dem
Dach liegen, produktionsbedingt, ganz leicht in Richtung Deckfalz geneigt. Damit entsteht
der oben bereits angesprochene Wassersack in der Kopffalznut oder den Kopffalznuten,
im Bereich des Kopfdeckfalzecks, was besonders schädlich ist, da das dort anstehende
Wasser bei Böen sofort in den Dachinnenraum geweht wird.
[0011] Die Kopffalznut oder Nuten, wurden bei s9olchen Dachziegelmodellen stets parallel
zu den Auflageflächen der Dachlatten ausgebildet. Durch die leicht geneigte Lage der
Ziegel auf der Dachfläche, neigten sich diese Nuten dnn im allgemeinen ganz leicht
in Richtung Deckfalz.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, die äußere Kopffalznut oder nuten ohne Benützung eines
Überlaufkopfes oder einer Wasseraustrittsöffnung zu entwässern.
[0013] Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß die Kopffalznut in Richtung auf die
Seitenverfalzung geneigt ist, so daß sich vom deckfalzseitigen Ende der Kopffalznut
in Richtung auf den Seitenfalz ein Gefälle ergibt, das eine schnellere Entwässerung
der Kopffalznut, beziehungsweise Kopffalznuten sicherstellt und eine eventuell leicht,
produktionsbedingte Schräglage der Kopffalznut oder Nuten überwunden werden.
[0014] Mit dieser schnellen Entwässerung wird auch erreicht, daß das bei der Eindeckung
stets kritische Vierziegeltreffeck weniger anfällig ist, weil durch die Neigung der
Kopffalznut oder Nuten das Wasser von den im deckfalzseitigen Ende der Kopffalznut
vorhandenen Ausschnitten weggefördert wird.
[0015] Bei der Entwässerung der Kopffalznut sollte die Neigung so bestimmt werden, daß nicht
nur die Adhäsionskräfte des Tonscherben überwunden werden, sondern daß sich auch ein
fühlbarer schneller Abfluß der Nut ergibt. Die effektive Neigung gegenüber der Dachlatte
sollte mindestens 0,5° betragen, sie wird wohl vornehmlich bei 1°, 2° oder mehr liegen.
[0016] Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß der inneren Kopffalzrippe und/oder
der inneren Seitenfalzrippe in Richtung auf das Ziegelmittelfeld ein Auflagestreifen
vorgeordnet ist, der beim Eindecken den Verschiebebereich des Ziegels abdeckt.
[0017] Der Kopffalzauflagestreifen ist eben und verläuft parallel zur Dachlatte. Im Gegensatz
zur Kopffalznut ist er nicht geneigt. Er liegt auch in einer Ebene mit dem eventuell
vorhandenen Seitengfalzauflagestreifen. Beide bilden bei der Eindeckung die Auflage
für das Fußfalzteil, beziehungsweise das Deckfalzteil der überdeckenden Nachbarziegel.
Hieraus ergeben sich eine horizontale Kopf- beziehungsweise Seitentrennfuge.
[0018] Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß die Seitenfalznut oder Nuten,
insbesonderre jene Seitenfalznut, in die die Kopffalznut einmündet, nur mäßig ansteigend
in einem Winkel kleiner als 6° ausgebildet werden. Ein Anstieg der Seitenfalznut,
beziehungsweise Seitenfalznuten ist notwendig, um im Bereich der Wasseraustrittsöffnung
im Fußseitenfalzeck, einen Höhenunterschied zu erreichen. Hierdurch ergibt sich im
Fußseitenfalzeck eine Stufe, die ihrerseits das Einwehen von Wasser in die Seitenfalznut
verhindert.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand einer Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Flachdachpfanne,
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Pfanne von Figur 1 gemäß Linie II-II.
[0020] Der Dachziegel 1 verfügt über einen Kopffalzteil 2, einen Deckfalzteil 3, einen Fußfalzteil
4, einen Seitenfalzteil 5, sowie über ein Mittelfeld 6. Zwischen Kopffalzteil und
Seitenfalzteil ergibt sich ein Kopfseitenfalzeck 28, während zwischen dem Kopffalzteil
und dem Deckfalzteil ein Kopfdeckfalzeck 29 vorhanden ist, das im Bereich der Kopfverfalzung
zwei Eckausschnitte aufweist.
[0021] Das Kopffalzteil 2 besitzt eine äußere Kopffalzrippe 213, die über eine Kopffalznut
214 von einer inneren Kopffalzrippe 215 getrennt ist. Letzterer ist ein Auflagestreifen
6133 vorgelagert, der in etwa so breit ist wie die Kopffalznut 214 und die Verbindung
schafft zum Ziegelmittelfeld 6.
[0022] Der Seitenfalzteil 5 zeigt eine äußere Seitenfalzrippe 513, eine Seitenfalznut 514,
eine innere Seitenfalzrippe 515, die in dieser Reihenfolge einander nachgelagert zwischen
dem äußeren Ziegelrand und dem Ziegelmittelfeld 6 vorhanden sind. Die Kopffalznut
214 geht stufenlos in die Seitenfalznut 514 über.
[0023] Der Anstieg der Seitenfalznut 514 beginnt unmittelbar in Nähe der Einmündung vo Kopffalzrippe
215 in die innere Seitenfalzrippe 515 und setzt sich mit einem Anstieg kleiner als
6° bis zur Wasseraustrittsöffnung im Bereich Fußseitenfalzecks fort.
[0024] Beide Auflagestreifen - soweit vorhanden - bilden bei Eindekkung ein Auflager für
die Fußverfalzung, beziehungsweise Deckverfalzung der überdeckenden Nachbarziegel.
Sie bedingen bei der Eindeckung eine horizontale Kopf- und Seitentrennfuge.
[0025] Die Kopffalznut 214 ist gegenüber der Dachlattenauflage, das heißt gegenüber der
Ebene der Dachlatten in einem Winkel α in Fallrichtung auf die Seitenverfalzung 5
geneigt. Die Kopffalznut beginnt am einen Eckausschnitt des Kopfdeckfalzecks 29 und
mündet somit leicht fallend in die Seitenfalznut 514 und zwar im Bereich des Kopfseitenfalzecks
28. Bedingt durch die Neigung und durch den stufenlosen Übergang der beiden Nuten
wird die Kopffalznut auch bei erhöhtem Wassereintrag, zum Beispiel bei traufseitigem
Wind, rasch entwässert. Dies vermindert die Gefahr, daß das in der Nut aufgenommene
Wasser über die äußere Kopffalzrippe 213 hinweg in die Dachunterseite eingeweht wird.
[0026] Der Neigungswinkel α ist so groß zu bestimmen, daß sich auch bei beruhigter Luft
das in der Kopffalznut gesammelte Wasser durch die Schwerkraft in Richtung auf den
Seitenfalzteil bewegt. Hierzu muß die Adhäsionskraft überwunden werden.
[0027] Dies bedingt aus physikalischen Gründen wenigstens eine Neigung von zirka 0,5°, wobei
eine Neigung von ungefähr 1° bereits einen sichtbaren Abfluß in Richtung auf das Seitenfalzteil
ermöglicht.
[0028] Die mit der Erfindung sich ergebende gute Entwässerung der Kopffalznut macht einen
Wasserauslaß der inneren Kopffalzrippe 215 überflüssig.
[0029] Um eine einwandfreie Auflage des Dachziegels auf den Dachlatten und damit die schräge
Neigung der Kopffalznut, beziehungsweise Nuten zu gewährleisten, ist im Bereich der
Aufhängenase im Bereich des Deckfalzteiles 3 an der Ziegelrückseite eine Auflageleiste
226 angeordnet. Sollte im Bereich des Seitenfalzteiles an der Ziegelrückseite eine
Rippe, zum Beispiel zur Abführung von Wasser vorgesehen sein, dann ist auch im Bereich
des Kopfseitenfalzecks eine Auflageleiste vorgesehen, damit die Wasserableitrippe
nicht auf der Dachlatte aufliegt. In diesem Fall muß die im Bereich des Kopfdeckfalzecks
vorgesehene Auflageleiste 226 um den Betrag tangens α mal dem Abstand der beiden Auflageleisten
höher ausgebildet werden.
1. Flachdachpfanne mit einer Kopf-, Seiten-, Deck- und Fußverfalzung, wobei die Kopfverfalzung
wenigstens eine zwischen Kopffalzrippen befindliche Kopffalznut aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopffalznut (214) in Richtung auf die Seitenverfalzung (5) geneigt ist.
2. Flachdachpfanne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel α der Kopffalznut oder -nuten (214) - gemessen in Relation
zu der durch die Dachlatte vorgegebenen Ebene - wenigstens 0,5, bevorzugt 2° beträgt.
3. Flachdachpfanne nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopf- und/oder Seitenverfalzung (2, 5) je ein Auflagestreifen (6133) vorgelagert
ist, der die Verbindung zum Mittelfeld (6) schafft.
4. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der der Kopfverfalzung (2) zugeordnete Auflagestreifen (6133) bei der Eindeckung
parallel zur Dachlatte verläuft und eine Breite (b) aufweist, die mindestens dem Kopfspielraum
und der Dicke einer äußeren Fußfalzrippe entspricht.
5. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß der der Seitenverfalzung (5) zugeordnete Auflagestreifen auf der gesamten Länge
der inneren Seitenfalzrippe (515) benachbart verläuft und niveaugleich in den Auflagestreifen
(6133) der Kopfverfalzung (2) mündet.
6. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des der Seitenverfalzung (5) zugeordneten Auflagestreifens mindestens
der Breite der Auflagefläche der äußeren Flanke des Deckfalzteiles (3) zuzüglich dem
Seitenspielraum entspricht.
7. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenfalznut (514) oder -nuten, in die die Kopffalznut einmündet, nur mäßig
in Richtung Ziegelfuß in einem Winkel von kleiner als 6° ansteigt.
8. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopffalznut (214) oder -nuten eben in die Seitenfalznut oder -nuten (514)
übergeht, beziehungsweise übergehen.
9. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Rückseite des Deckfalzteiles eine Auflageleiste (226) vorgesehen ist, mit
welcher der Ziegel auf der Dachlatte aufliegt.
10. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Ziegelrückseite zwei Auflageleisten (226) angeordnet sind, wobei die Auflageleiste
im Bereich des Kopfdeckfalzecks um Betrag tangens α mal dem Abstand der Auflageleisten
höher ausgebildet ist.