[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachdachpfanne mit einem Kopf-, Seiten-, Deck- und Fußüberdeckung,
insbesondere mit einem Kopf- und/oder Seiten- und/oder Deck- und/oder Fußfalzteil,
sowie einem ebenen Mittelfeld.
[0002] Eine derartige Pfanne ist aus dem deutschen Patent 599 798 bekannt. Sie verfügt über
eine horizontale Kopf- und Seitentrennfuge. Sowohl das Kopf- als auch das Seitenfalzteil
haben jeweils eine innere und eine äußere Rippe, die durch eine Nut voneinander getrennt
sind. Die beiden Nuten sind im Kopfseitenfalzeck miteinander verbunden, so daß sich
die Kopffalznut in die Seitenfalznut entwässert.
[0003] Beim bekannten Dachziegel sind der Kopf- und der Seitenverfalzung Auflagestreifen
vorgelagert. Sie dienen bei der Eindeckung als Auflage für die Fuß-, beziehungsweise
Deckverfalzung der überdeckenden Nachbarziegel. Dort ergibt sich bei der Eindekkung
die horizontale Kopf- und Seitentrennfuge.
[0004] Das Mittelfeld ist eben, es ist parallel zu der Kopffalznut und zu den Dachlatten
ausgerichtet. Zu den Randstreifen im Kopf- und Seitenfalzteil schließt es mit einer
Rundung ab. Der Übergang zum Wulst des Deckfalzteiles ist gleitend, das heißt, die
Wölbung des Wulstes geht mit einer gleichmäßigen Krümmung in das Mittelfeld über.
[0005] Der bekannte Falzziegel hat sich bewährt. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt,
daß bei schwerem Regen und traufseitigem Wind das Wasser vermehrt in die Seitenverfalzung
eingetrieben wird, die vor allem bei im Traufbereich liegenden Falzziegeln überzulaufen
droht.
[0006] Der Erfindung liegt infolgedessen die Aufgabe zugrunde, den Wassereintrag insbesondere
in die Seiten- aber auch in die Kopfverfalzung zu vermindern und ein Überlaufen der
Seitenverfalzung im Traufbereich eines Daches zu vermeiden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Mittelfeld vom Seitenfalzteil
zum Wulst des Deckfalzteiles leicht fallend geneigt ist. Diese Maßnahme hat mehrere
Vorteile. Bei horizontaler Anordnung der Dachlatten sammelt sich das im Ziegelmittelfeld
anfallende Wasser selbstätig in der Krümmung, die zwischen dem Ziegelmittelfeld und
dem Deckfalzteil vorhanden ist. Der Innenrand des Wulstes des Deckfalzteiles wird
somit zu einer eigenständigen "Nut" gemacht. Kommt der Wind von der Außenseite des
Wulstes, so ist das Wasser im Windschatten desselben und kann relativ ungestört traufseitig
abfließen. Kommt der Wind dagegen vom Seitenfalzteil, so ist der Wulst mit seiner
relativ großen Höhe ein fühlbares Hindernis für das am Ziegelmittelfeld befindliche
Wasser, es kann sich dort gut sammeln. Sollte das Wasser über den Wulst auf den rechten
Nachbarziegel hinweggetragen werden, so überfliegt es den Seitenfalzbereich des Nachbarziegels
und landet wiederum am Ziegelmittelfeld des Nachbarziegels.
[0008] Die Seitenverfalzung wird wirksamer entwässert, die ungewollte Rückführung des Wassers
des Ziegelmittelfeldes in die Seiten- und Kopfverfalzung wird durch eine ganz einfache
Maßnahme vermindert.
[0009] Die der Kopf- und/oder der Seitenverfalzung vorgelagerten Auflagestreifen erlauben
nach wie vor eine ungeneigte Auflage der Fußverfalzung und Deckverfalzung der überdeckenden
Ziegel und zwar unabhängig von der Neigung des Ziegelmittelfeldes. Dies bringt auch
den Vorteil, daß der optische Eindruck der Flachdachpfanne mit einem horizontalen
Abschluß des Fußfalzteiles eines jeden Ziegels unverändert ist.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Neigungswinkel
α des Mittelfeldes wenigstens 0,5° beträgt, vornehmlich 1,5° und mehr.
[0011] Die beanspruchte Neigung des Ziegelmittelfeldes bezieht sich stehts auf die durch
die Dachlatten vorgegebene Ebene, das heißt, der Winkel α ergibt sich als Differenzwinkel
gegenüber dem im Grunde ebenen Ziegelmittelfeld und der durch die Dachlatten vorgegebenen
Ebene.
[0012] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf die Flachdachpfanne,
- Figur 2
- einen Vertikalschnitt durch die Pfanne von Figur 1 gemäß der Linie II-II, und
- Figur 3
- eine Fußansicht der Pfanne von Figur 1, wobei die Kopfverfalzung aus Gründen der besseren
Übersicht weggelassen wurde.
[0013] Der Dachziegel 1 verfügt über einen Kopffalzteil 2, einen Deckfalzteil 3, einen Fußfalzteil
4, einen Seitenfalzteil 5, sowie über ein Mittelfeld 6. Zwischen Kopffalzteil und
Seitenfalzteil ergibt sich ein Kopfseitenfalzeck 28, während zwischen dem Kopffalzteil
und dem Deckfalzteil ein Kopfdeckfalzeck 29 vorhanden ist, das im Bereich der Kopfverfalzung
einen oder mehrere Eckausschnitte aufweisen kann
[0014] Das Kopffalzteil 2 besitzt eine äußere Kopffalzrippe 213, die über eine Kopffalznut
214 von einer inneren Kopffalzrippe 215 getrennt ist. Letzterer ist ein Kopffalzauflagestreifen
6133 vorgelagert, der in etwa so breit ist wie die Kopffalznut 214 und die Verbindung
schafft zum Ziegelmittelfeld 6.
[0015] Der Seitenfalzteil 5 zeigt eine äußere Seitenfalzrippe 513, eine Seitenfalznut 514,
eine innere Seitenfalzrippe 515, sowie in einer besonderen Ausführung einen Seitenfalzauflagestreifen
6132, die in dieser Reihenfolge einander nachgelagert zwischen dem äußeren Ziegelrand
und dem Ziegelmittelfeld 6 vorhanden sind. Die Kopffalznut 214 geht eben in die Seitenfalznut
514 über, das gleiche gilt für den Kopffalzauflagestreifen 6133 und den Seitenfalzauflagestreifen
6132, die vorteilhafterweise miteinander in einer Ebene liegen.
[0016] In einem anderen Ausführungsbeispiel bildet ein zu den Dachlatten parallel ausgerichteter
Seitenfalzauflagestreifen 6132 bei der Eindeckung ein Auflager für die Auflagefläche
des Deckfalzteiles 3.
[0017] Die Kopffalznut 214 kann sich aufgrund der Strömungsverbindung und des ebenen Übergangs
bei der Eindeckung in die Seitenfalznut 514 entwässern, die sich ihrerseits durch
eine Wasserweiche 531 auf das Ziegelmittelfeld entleert.
[0018] Die Auflagefläche des Deckfalzteiles mit welcher der überdekkende Ziegel auf dem
Nachbarziegel in Sparrenrichtung aufliegt, muß aus produktionstechnischen Gründen
stets eben ausgebildet sein und zwar dergestalt, daß diese Auflagefläche des Deckfalzteiles
parallel zu den Dachlatten gerichtet ist. Wird das Ziegelmittelfeld erfindungsgemäß
zu den Dachlatten in Richtung Deckfalzteil geneigt ausgebildet, dann bildet sich zwischen
der Auflagefläche des Deckfalzteiles die parallel zu den Dachlatten ausgerichtet sein
muß und dem geneigten Mittelfeld ein keilförmgier Spalt, der gegebenenfalls wiederum
zu Wassereintrieb führen kann.
[0019] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird daher vorgeschlagen, auch
der Seitenverfalzung einen Seitenfalzauflagestreifen 6132 zuzuordnen.
[0020] Das Ziegelmittelfeld 6 ist in sich eben, jedoch um einen Winkel α so gegenüber der
Dachlattenauflage geneigt, daß es leicht in Richtung auf den Deckfalzteil 3 fällt.
Der Winkel α ist so groß zu bestimmen, daß sich auch bei beruhigter Luft das am Ziegelmittelfeld
gesammelte Wasser durch die Schwerkraft in Richtung auf den Deckfalzteil 3 bewegt.
Hierzu muß die Adhäsionskraft überwunden werden.
[0021] Dies bedingt aus physikalischen Gründen wenigstens eine Neigung von zirka 0,5°, wobei
eine Neigung von ungefähr 1,5° bereits einen sichtbaren Abfluß in Richtung auf das
Ziegelmittelfeld ermöglicht. Am Übergang zum Wulst des Deckfalzteiles 3 ergibt sich
somit eine in Traufrichtung entleerende Wassersammelrinne, die das Wasser von der
Seitenverfalzung fernhält und auch bei starkem Wassereintrag ein Überlaufen der Seitenverfalzung
verhindert. Diese Sammelrinne ist aerodynamisch so gut wie möglich durch den benachbarten
Deckfalzteil 3 abgeschirmt.
[0022] Der erfindungsgemäße Ziegel kann trotz der einschneidenden konstruktiven Änderung
im Bereich des Ziegelmittelfeldes auf die handelsüblichen Trockenunterlagen und Kassetten
eines Ziegelwerkes aufgelegt werden, wodurch der Ziegel auch ohne Änderung in der
Ziegelei hergestellt werden kann. In Figur 2 sind die Stützflächen 62 zu sehen, die
die Null-Ebene des Ziegels definieren und damit auch die Neigungslage des Ziegelmittelfeldes
(α) aufgefällig machen. Trotz der Neigung des Ziegelmittelfeldes wird die Scherbenstärke
in diesem Bereich nicht größer, auch die Ziegelunterseite verfügt über die gleiche
Neigung des Winkels α. Die Auflagen 62 stellen zugleich die Stützrippen der Ziegelunterseite
dar.
[0023] Um die Stützfläche 629 der Stützrippen 62 einerseits in der Null-Ebene belassen zu
können, andererseits aber gleiche Scherbendicke zu garantieren, wird vorgeschlagen,
die einzelnen Stützrippen 62 unterschiedlich hoch zu halten und zum Beispiel die Stützrippe
62 im Bereich des Deckfalzteiles 3 niederer auszuführen, als die Stützrippe 62 im
Bereich des Seitenfalzteiles 5.
[0024] Figur 3 zeigt die Fußseite der erfindungsgemäßen Flachdachpfanne. Die sichtbare äußere
Fußfalzrippe 423 endet unten parallel zum Kopffalzauflagestreifen 6133.
1. Flachdachpfanne mit einem Kopf-, Seiten-, Deck- und Fußüberdeckung, insbesondere mit
einem Kopf- und/oder Seiten- und/oder Deck- und/oder Fußfalzteil, sowie einem ebenen
Mittelfeld,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittelfeld (6) vom Seitenfalzteil (5) zum Wulst des Deckfalzteiles (3) leicht
fallend gegenüber der Dachlattenauflage geneigt ist.
2. Flachdachpfanne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Neigungswinkel (α) des Mittelfeldes gegenüber der Dachlattenauflage wenigstens
0,5° insbesondere 1,5° beträgt.
3. Flachdachpfanne nach Anspruch 1 oder 2, wobei dem Mittelfeld in Richtung auf die Kopf-
und/oder die Seitenverfalzung, je ein Auflagestreifen vorgelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopffalzauflagestreifen (6133) - gemessen in Traufrichtung - so breit ist,
daß er beim Verlegen der Pfanne im geschobenen Zustand von der äußeren Fußfalzrippe
eines überdeckenden Nachbarziegels voll überdeckt wird.
4. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopffalzauflagestreifen (6133) parallel zur Ebene der Dachlatten verläuft.
5. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Seitenfalzauflagestreifen (6132) - gemessen in Dachlattenrichtung - so breit
ist, daß er bei der Eindeckung der Pfanne im geschobenen Zustand von der äußeren Deckfalzflanke
des Nachbarziegels voll überdeckt wird.
6. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Seitenfalzauflagestreifen (6132) parallel zur Ebene der Dachlatten verläuft.
7. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine äußere sowie gegebenenfalls eine innere und mittlere Fußfalzrippe mit ihren
jeweiligen Auflageflächen parallel zur Dachlattenauflage angeordnet sind, so daß beide
Fußfalzrippen in ihrem Querschnitt trapezförmig sind.
8. Flachdachpfanne nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Ziegelrückseite Stützrippen (62) angeordnet sind, deren Auflagefläche (629)
parallel zu der Ebene der Dachlatten verläuft und diese damit eine unterschiedliche
Höhe aufweisen.