[0001] Die Erfindung betrifft eine Metall-Dachplatte zum Eindecken von Gebäudedächern, wobei
die Metall-Dachplatte zwischen aufeinanderfolgenden Plattenreihen der Dacheindeckung
eingefügt und mit einer Halterung gegen Abrutschen befestigt ist.
[0002] Eine derartige Metall-Dachplatte ist aus der DE-A-44 13 119 bekannt. Diese Metall-Dachplatte
dient insbesondere zur Reinigung von Gebäudedächern und der Bewuchsverhinderung durch
Moos. Hierzu ist die Metall-Dachplatte bevorzugt aus Kupferblech ausgebildet, wobei
zur Steigerung der Reinigungswirkung aus der Plattengrundfläche bzw. Reaktionsfläche
Noppen herausgedrückt sein können, so daß ein schnelles Ablaufen der Feuchtigkeit
verhindert wird, sondern die Reaktionszeit von Feuchtigkeit mit den Metallionen der
Metall-Dachplatte vergrößert wird. Diese Metall-Dachplatte zum Einfügen zwischen aufeinanderfolgenden
Plattenreihen der Dacheindeckung hat sich auch deshalb bewährt, da die Befestigung
der Metall-Dachplatte durch einfache Weise durch Einstecken und Fixierung mittels
eines nasenförmigen Halterungsprofiles erreicht werden kann.
[0003] In schneereichen Gegenden werden gegen Abrutschen von Dachlawinen von den Baubehörden
häufig Schneefangelemente vorgeschrieben, die im allgemeinen den nachfolgend beschriebenen
Aufbau aufweisen. Hierbei werden gesonderte Schneefanggitter an entsprechend befestigten
Haken eingehängt, wobei die Haken zur breitflächigen Abstützung ebenfalls an ihrer
Unterseite plattenförmig ausgebildet sein können. Die Montage derartiger Schneefanggitter
ist jedoch sehr aufwendig, da die einzelnen Gitterelmente in der Dachbreite abgelängt
werden müssen. Demgemäß müssen auch die Abstützpunkte gewählt werden. Eine Anbringung
derartiger Schneefanggitter über Gauben oder Kamineinfassungen ist kaum möglich, ohne
die Dachfläche optisch zu verunstalten.
[0004] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Metall-Dachplatte zum Eindecken
von Gebäudedächern zu schaffen, die einfach zu montieren und herzustellen, sowie ein
wirksames und optisches ansprechendes Schneefangelement bildet.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Metall-Dachplatte mit den Merkmalen des Anspruches
1.
[0006] Durch die Bildung des Schneefangelementes aus wenigstens einem aufrechtstehenden
Schild, das aus der Plattengrundfläche herausgebogen (ausgeklinkt) ist, wird eine
einfache Herstellung erreicht. Zudem kann diese Metall-Dachplatte als Schneefangelement
ohne weitere Halterungen einfach zwischen aufeinanderfolgenden Plattenreihen verlegt
werden. Zusätzliche Schraub- oder Nagelarbeiten werden hierdurch vermieden. Durch
das Herausbiegen des Schildes aus der Plattengrundfläche wird zudem ein gleichmäßiges
Erscheinungsbild geboten, insbesondere wenn die Metall-Dachplatte aus Kupferblech
geprägt ist und somit in Anpassung an übliche Dachfarben im Laufe der Zeit nachdunkelt.
Hierdurch wird eine optische besonders ansprechende Dacheindeckung erreicht.
[0007] Von besonderem Vorteil ist zudem die Ausbildung aus Kupferblech, da Kupfer einer
der besten Wärmeleiter ist, wodurch bei Sonneneinstrahlung im Winter ein gleichmäßiges
Abtauen des Schnees auf den Gebäudedach erreicht wird.
[0008] Von weiterem Vorteil ist hierbei die Perforierung des Schildes, da hierdurch zusätzlich
Tauwasser in Abflußrichtung austreten kann und somit eine rasche Schnee-Abtauung erreicht
werden kann. Zudem tritt hierbei der abtauende Schnee in intensive Reaktion mit der
Metall-Dachplatte, so daß gemäß der DE-A-44 13 119 eine intensive Reinigungswirkung
erzielt wird. Weiterhin ist von Vorteil, wenn die Seitenkanten des Schildes mit je
einem abgerundeten Steg in die Plattengrundfläche übergehen, wodurch eine besonders
hohe Formstabilität des aufrechtstehenden Schildes erreicht wird. Somit sind auch
hohe Schneelasten durch die Metall-Dachplatte zu bewältigen. Insbesondere bei sehr
steilen Dächern wird hierbei der Kraftfluß zwischen dem in montierter Stellung aufrechtstehenden
Schneefang-Schild und der Plattengrundfläche an die jeweils herrschende Belastung
angepaßt, so daß eine hohe Formstabilität erreicht wird.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Metall-Dachplatte anhand der Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Längsschnittdarstellung durch eine Dacheindeckung; und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Metall-Dachplatte gemäß Fig. 1.
[0011] In Fig. 1 ist eine Längsschnittdarstellung durch eine Dacheindeckung 2 gezeigt, die
aus einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden Plattenreihen 2a, 2b, 2c usw. besteht.
Hier ist zwischen die Plattenreihe 2b und 2c eine Metall-Dachplatte 1 eingefügt und
mittels einer nasenförmigen Halterung 3 gegen Abrutschen gesichert. Die Plattengrundfläche
4 der Metall-Dachplatte 1 entspricht dabei im wesentlichen der Form der verwendeten
Dachziegel, beispielsweise wie hier dargestellt, einer sogenannten Biberschwanz-Dachplatte
(vgl. auch Fig. 2).
[0012] Aus der Plattengrundfläche 4 der Metall-Dachplatte 1 ist hierbei nach einem Trennschnitt
entlang der gebogenen Schnittlinie 8 (vgl. Fig. 2) der in Ablaufrichtung untere Bereich
der Metall-Dachplatte 1 nach oben gebogen, so daß ein aufrechtstehendes Schild 5 als
Schneefangelement entsteht. Die Höhe H des Schildes 5 entspricht hierbei etwa der
halben Plattenlänge L. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß je nach erwartetem Schneeanfall
die Höhe H des Schildes 5 auch niedriger gewählt werden kann, indem die Trenn- oder
Schnittlinie 8 weiter zum unteren Ende hin angeordnet wird. Durch das Herausbiegen
des Schildes 5 aus der Plattengrundfläche 4 um eine Biegelinie 9 im Bereich des unteren
Endes der Metall-Dachplatte entsteht ein Durchbruch 7, so daß bei einer Draufsicht
im eingesetzten Zustand der Metall-Dachplatte 1 die darunterliegende Plattenreihe
2b im Bereich dieses Durchbruches 7 sichtbar ist (vgl. Fig. 2).
[0013] Das Herausbiegen des aufrechtstehenden Schildes 5 aus der Plattengrundfläche 4 erfolgt
hierbei vorzugsweise durch ein Präge-Werkzeug, so daß die Übergänge des Schildes 5
zu der Plattengrundfläche 4 mitgestaltet werden können. Insbesondere wird hierbei
im Bereich der Seitenkanten 5a und 5b des Schildes 5 ein abgerundeter Übergang in
Form von je einem Steg 6 mitausgebildet, der zur Abstützung des Schildes 5 und damit
zur Erhöhung der Formstabilität der Metall-Dachplatte 1 dient.
[0014] Die hier dargestellte Dachneigung der Dacheindeckung 2 beträgt ca. 25°. Demgemäß
ist das Schild 5 um etwa 65° aus der Plattengrundfläche 4 um die Biegelinie 9 herausgebogen.
Bei steilerer Dachneigung z. B. 45° müßte somit das Schild zur Erreichung einer aufrechtstehenden
Position nur um ca. 45° aus der Plattengrundfläche herausgebogen werden. Dabei können
bei der Präge-Bearbeitung der Metall-Dachplatte 1 die beiden seitlichen Stege 6 aufgrund
des geringeren Biegewinkels großflächiger ausgebildet sein, so daß sich hierdurch
eine Erhöhung der Stabilität des Schildes 5 ergibt, wie dies aufgrund der steileren
Dachneigung dann auch erforderlich wäre. Durch diese Gestaltung ergibt sich in Ablaufrichtung
eine Art Tasche, die den Schnee sicher auffängt.
[0015] Es sei darauf hingewiesen, daß bei entsprechend langen Metall-Dachplatten 1 in Abflußrichtung
auch mehrere derartiger Schneefangelemente übereinander angeordnet sein können oder
bei entsprechend größerer Breite der Metall-Dachplatte 1 auch mehrere derartiger aufrechtstehender
Schilde 5 nebeneinander aus der Plattengrundfläche 4 herausgebogen sein können. Dies
ist durch entsprechende Werkzeuggestaltung ohne weiteres möglich.
[0016] Bei der Präge-Bearbeitung wird zudem die Plattengrundfläche 4 im Bereich des hochzubiegenden
Schildes 5 bevorzugt perforiert, beispielsweise durch herausgedrückte Noppen, wie
dies in der DE-A-44 13 119 beschrieben ist. Hierdurch wird zum einen ein verbessertes
Ablaufen von abtauendem Schnee erreicht, da der aufliegende Schnee durch die in Fig.
2 mittels Kreuzen angedeuteten Perforationen im aufrechtstehenden Schild 5 ablaufen
kann. Hierdurch wird zudem eine intensive Reinigungswirkung durch Aufnahme von Metallionen
erreicht, so daß zugleich eine Reinigungswirkung für die Dacheindeckung 2 erzielt
wird.
[0017] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Metall-Dachplatte 1 gemäß Fig. 1 dargestellt.
Hieraus ist die aufrechtstehende Position des Schildes 5 und der Übergang der Seitenkanten
5a und 5b in die seitlichen Abstützstege 6 ersichtlich. Das perforierte Schild 5,
wie dies mit Kreuzen angedeutet ist, wird hierbei um die Biegelinie 9 je nach Dachneigung
um einen spitzen Winkel aus der Plattengrundfläche 4 nach oben gebogen, nachdem in
der Plattengrundfläche eine Trenn- oder Schnittlinie 8, bevorzugt zusammen mit der
Präge-Bearbeitung eingebracht wird. Bei der Präge- oder Stanzbearbeitung der Metall-Dachplatte
wird zudem ein Mittelsteg 11 und eine umlaufende Wulst 10 mitausgebildet, um die Formstabilität
der Metall-Dachplatte 1 zu gewährleisten. Zudem kann gleichzeitig das nasenförmige
Halterungsprofil 3 mithergestellt werden. Die Trenn- oder Schnittlinie 8 ist hierbei
bevorzugt gebogen ausgebildet, um hier einen abgerundeten oder "weichen" Übergang
zu den seitlichen Stegen 6 und zu dem aufrechtstehenden Schild 5 zu gewährleisten.
Zudem wird hierdurch die Verletzungsgefahr bei Verlegung der Metall-Dachplatte als
Schneefangelement verringert. Die Biegelinie 9 am nach unten weisenden Ende der Metall-Dachplatte
1 ist hierbei an die jeweils gewählte Dachziegel-Form angepaßt. Bei Wahl von Biberschwanz-Dachziegeln
ist die Biegelinie 9 ähnlich dem hier nach links weisenden Abschlußende der Metall-Dachplatte
1 gewölbt, während bei Biberschwanz-Dachziegeln mit gerader Abschlußkante die Biegelinie
9 im wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung der Metall-Dachplatte 1 verläuft.
Die Biegelinie 9 wird entsprechend der jeweiligen Materialstärke des Kupferbleches
und des jeweiligen Biegewinkels in Anpassung an die gewünschte Dachneigung gewählt.
Bei üblichen Dachneigungen von 25° bis 40° beträgt somit der Biegewinkel des Schildes
5 ca. 70° bis 50°. Wenn die Höhe H des Schildes 5 ähnlich wie in Fig. 1 relativ hoch
gewählt ist, kann die Biegelinie 9 mit einem relativ großen Radius 9' ausgebildet
werden, zum einen um die Biegearbeit zu erleichtern, zum andern um eine zusätzliche
Abstützung des Schildes 5 zu erreichen.
[0018] Insgesamt ergibt sich somit eine in einem einzigen oder wenigen Arbeitsgängen herzustellende,
einfache Metall-Dachplatte, die die Funktion eines Schneefangelementes besonders wirksam
erfüllt. Diese Metall-Dachplatte 1 mit integrierter Schneefangfunktion ist dabei besonders
einfach zu verlegen. Dabei können auch im Gegensatz zu den üblichen Schneefanggittern
einzelne Metall-Dachplatten punktuell verlegt werden, beispielsweise nur zwei oder
drei derartiger Metall-Dachplatten oberhalb von Kamineinfassungen oder Dachgauben.
Bei besonders hohem Schneefall kann natürlich andererseits auch die Metall-Dachplatte
an zwei oder drei aufeinanderfolgenden Plattenreihen versetzt angeordnet werden.
[0019] Schließlich sei darauf hingewiesen, daß unter dem Begriff aufrechtstehenden Schild
auch Abweichungen von der Vertikalen verstanden werden, also beispielsweise die in
Fig. 1 gezeigte Metall-Dachplatte auch bei anderen Dachneigungen verlegt werden kann,
wobei dann das Schild 5 geringfügig außerhalb der Vertikalen ausgerichtet ist. Dies
ist jedoch für die Schneefangfunktion nicht einschränkend. Somit kann eine Metall-Dachplatte,
bei der das Schild um ca. 60° aus der Plattengrundfläche 4 nach oben herausgebogen
ist, für die gebräuchlichen Dacheindeckungen mit Neigungswinkeln von 25° bis 40° ohne
weiteres verwendet werden.
1. Metall-Dachplatte zum Eindecken von Gebäudedächern, wobei die Metall-Dachplatte zwischen
aufeinanderfolgenden Plattenreihen der Dacheindeckung eingefügt und mit einer Halterung
gegen Abrutschen befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Schneefangelement wenigstens ein aufrechtstehendes Schild (5) aus der Plattengrundfläche
(4) herausgebogen ist.
2. Metall-Dachplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe (H) des Schildes (5) etwa die halbe Plattenlänge (L) beträgt.
3. Metall-Dachplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schild (5) perforiert ist.
4. Metall-Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenkanten (5a, 5b) des Schildes (5) mit je einem Steg (6) in die Plattengrundfläche
(4) übergehend ausgebildet sind.
5. Metall-Dachplatte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Steg (6) gerundet und als Abstützung für das Schild (5) ausgebildet ist.
6. Metall-Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Metall-Dachplatte (1) aus Kupferblech geprägt ist.
7. Metall-Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fläche des Schildes (5) etwa einem Durchbruch (7) in der Plattengrundfläche (4)
entspricht.
8. Metall-Dachplatte nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchbruch (7) etwa in Mitte der Plattengrundfläche (4) eine gebogene Schnittlinie
(8) aufweist.