[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließzylinder, umfassend eine Gehäusebaugruppe
mit mindestens einer Kernaufnahmebohrung, eine in der mindestens einen Kernaufnahmebohrung
drehbar gelagerte Kernbaugruppe, innerhalb der Kernbaugruppe beweglich aufgenommene
kernseitige Zuhaltemittel zum Zusammenwirken mit gehäuseseitigen Zuhaltemitteln und
einen Aufnahmekanal innerhalb der Kernbaugruppe zur Aufnahme eines Steuerungsorgans
für die kernseitigen Zuhaltemittel, wobei die Kernbaugruppe einen Lagerkörper aufweist,
welcher mit einer zylindrischen Außenumfangsflache an einer zylindrischen Innenumfangsfläche
der Kernaufnahmebohrung gelagert ist, und wobei am Lagerkörper gesondert von ihm hergestellte
Axialsicherungsmittel angebracht sind, welche die Außenumfangsfläche in radialer Richtung
überragen und der axialen Festlegung der Kernbaugruppe innerhalb der Kernaufnahmebohrung
dienen.
[0002] Ein derartiger Schließzylinder ist beispielsweise aus der Schweizer Patentschrift
CH-A-674 542 bekannt. Bei diesem bekannten Schließzylinder umfaßt eine Kernbaugruppe
einen Lagerkörper, der an einem einem Steuerungsorgan-Aufnahmeende desselben entfernten
Endabschnitt mit einem radial vorspringenden Umfangsflansch versehen ist, um den Lagerkörper
und somit die Kernbaugruppe gegen Ausziehen aus der Kernaufnahmebohrung zu sichern.
Beim Zusammensetzen dieses bekannten Schließzylinders wird, nachdem der Lagerkörper
von einem rückseitigen Endabschnitt der entsprechenden Kernaufnahmebohrung her in
diese eingeschoben worden ist, im Bereich der Steuerungsorgan-Aufnahmeöffnung des
Lagerkörpers ein Kopf in axialer Richtung des Lagerkörpers aufgeschoben. Somit ist
der Lagerkörper auch gegen Verschiebung in die andere axiale Richtung bezüglich der
Kernaufnahmebohrung gesichert. Bei diesem bekannten Schließzylinder besteht jedoch
das Problem, daß einerseits die Gehäusebaugruppe derart ausgebildet sein muß, daß
die den Lagerkörper aufnehmenden Gehäusebaugruppen-Abschnitte voneinander getrennt
werden können, um den Lagerkörper mit einem radial vorspringenden Umfangsflansch von
hinten her in die entsprechende Kernaufnahmebohrung einschieben zu können. Andererseits
muß zur Herstellung dieses Schließzylinders, und insbesondere zur Herstellung der
Kernbaugruppe dieses Schließzylinders ein zylindrisch geformter Rohling für den Lagerkörper
an seinem Außenumfang abgedreht werden, um einen Lagerkörper mit einem integralen,
radial vorspringenden Umfangsflansch zu erhalten. Dies ist jedoch ein sowohl zeit-
als auch kostenaufwendiger Arbeitsvorgang.
[0003] Ferner ist aus der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 049 051 ein Schließzylinder
für ein Lenkradschloß eines Fahrzeugs bekannt. Auch bei diesem bekannten Schließzylinder
weist die Kernbaugruppe einen Lagerkörper auf, der in einem seiner Endabschnitte einen
integral an diesem ausgebildeten, radial vorspringenden Umfangsflansch aufweist, um
den Lagerkörper innerhalb der entsprechenden Kernaufnahmebohrung gegen Verschiebung
in einer Richtung festzulegen.
[0004] Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schließzylinder
vorzusehen, bei dem einerseits die den Schließzylinder bildenden Bauteile einfach
und kostengünstig herzustellen sind, und andererseits das Zusammensetzen des Schließzylinders
möglichst einfach durchgeführt werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Schließzylinder der eingangs bezeichneten
Art dadurch gelöst, daß in einem Endbereich der Kernbaugruppe, von dem her das Steuerungsorgan
in den Steuerungsorganaufnahmekanal einführbar ist, im folgenden genannt einführungsseitiger
Endbereich, an dem Lagerkörper ein von dem Lagerkörper gesondert hergestellter Kernteller
durch in axialer Richtung formschlüssig wirkende Verbindungsmittel angebracht ist.
[0006] Zur Herstellung der Kernbaugruppe des erfindungsgemäßen Schließzylinders kann dann
ein zylindrisch geformter Rohling für den Lagerkörper verwendet werden, dessen Radialmaß
bereits dem maximalen Radialmaß des Lagerkörpers entspricht. Es sind somit keine Bearbeitungsvorgänge
für den Lagerkörper erforderlich, um diesen im Bereich seiner Außenumfangsfläche abzudrehen,
wie dies beim Stand der Technik der Fall ist. Somit kann der Lagerkörper in kostengünstiger
Art und Weise aus beispielsweise einem gezogenen Material, wie z. B. Messing oder
dgl., angefertigt werden.
[0007] Dabei kann ein Radialmaß des Kerntellers größer sein als das maximale Radialmaß des
Lagerkörpers, um erste Axialsicherungsmittel am einführseitigen Endbereich vorzusehen.
Da somit durch den radial über das maximale Radialmaß des Lagerkörpers vorspringenden
Kernteller der Grenzbereich zwischen der Außenumfangsfläche des Lagerkörpers und der
Innenumfangsfläche der Kernaufnahmebohrung nach außen hin abgedeckt werden kann, wird
einerseits das Eindringen von Staub und Schmutz oder dgl. in den erfindungsgemäßen
Schließzylinder erschwert, andererseits wird auch eine Manipulation der Zuhaltemittel
in diesem Grenzbereich von außen her nahezu unmöglich.
[0008] Wenn die formschlüssigen Verbindungsmittel gegen Entkupplung durch Unterbringung
innerhalb der Kernaufnahmebohrung gesichert sind, ist sichergestellt, daß nach dem
Zusammensetzen des erfindungsgemäßen Schließzylinders ein Entfernen des Kerntellers
vom Lagerkörper, ohne den Lagerkörper insgesamt aus der Kernaufnahmebohrung zu entfernen,
praktisch nicht möglich ist. Es kann dadurch die durch den erfindungsgemäßen Schließzylinder
vorgesehene Sicherheit weiter erhöht werden.
[0009] Die formschlüssigen Verbindungsmittel können in einfacher Weise durch eine zur Achse
der Kernbaugruppe im wesentlichen orthogonale Schiebebewegung in einen Verbindungszustand
gebracht werden.
[0010] Um die formschlüssigen Verbindungsmittel bilden zu können, wird vorgeschlagen, daß
am Kernteller und an dem einführseitigen Endbereich formschlüssig ineinandergreifende
Profilmittel angebracht sind. Dabei können die formschlüssig ineinandergreifenden
Profilmittel von einem Schwalbenschwanzaußenprofil und von einem Schwalbenschwanzinnenprofil
gebildet sein. Diese Ausgestaltung der Profilmittel stellt weiters sicher, daß der
Kernteller nicht in axialer Richtung von dem Lagerkörper abgezogen werden kann. Dazu
müßten die beiden, das Schwalbenschwanzaußenprofil umgreifenden Abschnitte des Schwalbenschwanzinnenprofils
zunächst nach radial auswärts gebogen werden. Dies ist jedoch nicht möglich, wenn
die Profilmittel innerhalb der Kernaufnahmebohrung angeordnet sind.
[0011] Das Schwalbenschwanzaußenprofil kann an dem Lagerkörper vorgesehen sein, und das
Schwalbenschwanzinnenprofil kann an dem Kernteller vorgesehen sein.
[0012] Um in einfacher Weise eine Betätigung des erfindungsgemäßen Schließzylinders durch
das Steuerungsorgan zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß der Kernteller einen Durchtrittsschlitz
für das Steuerungsorgan aufweist, welcher im Falle der Ausbildung des Steuerungsorgans
mit einem profilierten Schlüsselschaft den Schlüsselschaftprofilen einer Gruppe von
dem jeweiligen Schließzylindertyp angepaßten Steuerungsorganen Durchtritt gewährt.
[0013] Wenn dabei der Durchtrittsschlitz ein polygonartiges Profil, vorzugsweise ein längliches
Rechteckprofil, besitzt, welches in der axialen Projektion eine Einhüllende für die
bei dem jeweiligen Schließzylindertyp vorkommenden Profilierungen des Steuerungsorganaufnahmekanals
bildet, kann ein einziger Typ von Kerntellern für verschiedene Schließzylinder verwendet
werden, unabhängig von der jeweiligen Ausbildung des Steuerungsorgans. Dies vermindert
einerseits wieder die Herstellungskosten des erfindungsgemäßen Schließzylinders, andererseits
werden die Lagerhaltungskosten deutlich gesenkt.
[0014] Darüberhinaus kann der Kernteller mit einem Identifizierungsmerkmal versehen sein.
Dies ermöglicht beispielsweise durch Kennzeichnung einer Gruppe von Schließzylindern
mit Kernteilen, welche das gleiche Identifizierungsmerkmal aufweisen, nach dem Einbau
der Schließzylindergruppe, beispielsweise in ein Haus, bereits durch Betrachten der
Kernteller diese Gruppe zu identifizieren und somit in einfacher Weise den für diese
Gruppe geeigneten Schlüssel auszuwählen. Da somit zur Kennzeichnung der verschiedenen
Schließzylinder lediglich unterschiedliche Kernteller mit jeweils unterschiedlichen
Identifizierungsmerkmalen erforderlich sind und keine weiteren Bauteile der Schließzylinder
zur Identifizierung unterschiedlich ausgestaltet werden müssen, sind für den Hersteller
derartiger Schließzylinder die Herstellungs- und Lagerhaltungskosten deutlich reduziert.
[0015] Zum Aufbrechen von Schließzylindern ist es bekannt, eine Schraube oder ein Werkzeug
mit selbstschneidendem Gewinde in den Steuerungsaufnahmekanal einzuschrauben und dann
durch starkes Ziehen den gesamten Schließzylinder beispielsweise aus der Türe herauszureißen.
Um dies zu verhindern, wird vorgeschlagen, daß der Kernteller wenigstens z. T., jedenfalls
aber im Bereich des Durchtrittsschlitzes für das Steuerungsorgan, aus einem gegenüber
dem Material des Lagerkörpers härteren Werkstoff, insbesondere Hartmetall, besteht.
Wenn ein derartig hartes Material verwendet wird, ist einerseits das Einschrauben
einer derartigen Schraube oder eines derartigen Werkzeugs in die Kernbaugruppe erheblich
erschwert, andererseits können die radial hervorspringenden Gewindeabschnitte der
Schraube oder des Werkzeugs nicht in das harte Material einschneiden, so daß der zwischen
der Schraube oder dem Werkzeug und dem Kernteller gebildete Halt nicht ausreicht,
um die zum Herausreißen des gesamten Schließzylinders erforderliche Kraft zu übertragen.
[0016] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Erstreckung des härteren Materials des Kerntellers
in Achsrichtung zumindest im Angrenzbereich an den Durchtrittsschlitz vorzugsweise
derart bemessen ist, daß es in eine Verschraubungsnut eines für Aufbruchswerkzeuge
verfügbaren üblichen Gewindes nicht eingreifen kann. Bei einer derartigen axialen
Erstreckung des harten Materials ist sichergestellt, daß die verwendeten Schrauben
oder Werkzeuge, deren Gewindesteigung dann im allgemeinen kleiner ist als diese axiale
Erstreckung des harten Materials, nicht mit ihrem Gewindegang den Kernteller vollständig
überbrücken können. Es wird somit ein gewindeartiges bzw. formschlüssiges Ineinandergreifen
der Schraube oder des Werkzeugs mit dem harten Material des Kerntellers ausgeschlossen.
[0017] Darüberhinaus oder alternativ ist es möglich, daß im Bereich einer Grenzfläche zwischen
dem Kernteller einerseits und dem Lagerkörper andererseits und in der Nähe des Steuerungsorganaufnahmekanals
an dem Lagerkörper oder/und dem Kernteller Einlageteile aus einem gegenüber dem Material
des Lagerkörpers härteren Material, vorzugsweise aus Hartmetall, vorgesehen sind.
Die Einlageteile stellen, wie vorangehend mit Bezug auf den Kernteller beschrieben,
sicher, daß einerseits das Einschrauben einer Schraube oder eines Werkzeugs in die
Kernbaugruppe erschwert wird und andererseits der Griff zwischen der Schraube oder
dem Werkzeug und der Kernbaugruppe nicht ausreicht, um die zum Herausreißen des Schließzylinders
erforderliche Kraft auf diese zu übertragen.
[0018] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Einlageteile in einander zugekehrten Teilausnehmungen
des Lagerkörpers und des Kerntellers aufgenommen sind, welche sich zu einem dem Umriß
des jeweiligen Einlageteils im wesentlichen entsprechenden Umriß ergänzen. In diesem
Falle können bei Verbindung des Kerntellers mit dem Lagerkörper durch eine in axialer
Richtung formschlüssig kraftübertragende Verbindung, welche durch Radialverschiebung
des Kerntellers gegenüber dem Lagerkörper herstellbar ist, die Teilausnehmungen im
wesentlichen parallel zu der die Verbindung herstellenden Verschieberichtung verlaufen.
[0019] Um wiederum ein gewindemäßiges bzw. formschlüssiges Ineinandergreifen der Schraube
oder des Werkzeugs mit den Einlageteilen verhindern zu können, wird vorgeschlagen,
daß zwei zwischen sich einen Durchtritt für das Steuerungsorgan freigebende Einlageteile
in Achsrichtung des Steuerungsorganaufnahmekanals eine derartige Ausdehnung besitzen,
daß sie in eine Verschraubungsnut eines für Aufbruchswerkzeuge verfügbaren üblichen
Gewindes nicht eingreifen können.
[0020] Zum Sichern des Lagerkörpers in der Kernaufnahmebohrung in beiden axialen Richtungen
wird vorgeschlagen, daß in einem dem einführseitigen Endbereich des Lagerkörpers entgegengesetzten
Endbereich desselben in der Außenumfangsfläche des Lagerkörpers eine Umfangsnut zur
Aufnahme eines Klemmringelements vorgesehen ist, dessen Radialmaß größer ist als das
maximale Radialmaß des Lagerkörpers zum Bilden zweiter Axialsicherungsmittel.
[0021] Der erfindungsgemäße Schließzylinder kann beispielsweise ein Doppel-Schließzylinder
sein, insbesondere ein Doppel-Schließzylinder mit einem einstückig hergestellten Schließzylindergehäuse.
[0022] Es ist möglich, daß in einem dem einführseitigen Endbereich des Lagerkörpers entgegengesetzten
Endbereich desselben in der Außenumfangsfläche des Lagerkörpers eine Umfangsnut zur
Aufnahme eines Klemmringelements vorgesehen ist, dessen Radialmaß größer ist als das
maximale Radialmaß des Lagerkörpers zum Bilden zweiter Axialsicherungsmittel.
[0023] Es ist weiter möglich, daß der Lagerkörper im Bereich seiner Außenumfangsfläche das
maximale Radialmaß besitzt.
[0024] Die vorliegende Erfindung betrifft weiter die Zwischenproduktbevorratung für die
Herstellung von Schließzylindern, deren Kernbaugruppe einen Lagerkörper und einen
getrennt von dem Lagerkörper hergestellten Kernteller umfaßt, wobei im Rahmen dieser
Zwischenproduktbevorratung einerseits außenmaßgleiche Lagerkörper mit unterschiedlichen
kernseitigen Zuhaltemitteln und andererseits Kernteller auf Vorrat gehalten werden,
wobei die Kernteller unterschiedliche Identifizierungsmerkmale, z. B. Farbtönung,
aufweisen.
[0025] Durch die erfindungsgemäße Art der Zwischenproduktbevorratung ist es für den Hersteller
von Schließzylindern in einfacher und kostengünstiger Weise möglich, verschiedene
Schließzylinder oder verschiedene Gruppen von Schließzylindern mit einem einzigartigen
Identifizierungsmerkmal zu kennzeichnen. Das Identifizierungsmerkmal kann beispielsweise
die Farbe des Kerntellers sein, die dann mit der Farbe eines zum Öffnen des Schließzylinders
geeigneten Steuerungsorgans übereinstimmt. Der Hersteller von Schließzylindern muß
somit für eine derartige Kennzeichnung von Schließzylindern lediglich unterschiedliche
Kernteller auf Lager halten, welche dann alle für einen einzigen Schließzylindertyp
verwendet werden können.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen detailliert
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt, welcher schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Schließzylinders
zeigt;
- Fig. 2
- einen Schnitt in einer Ebene II-II in Fig. 1, welcher insbesondere die Kernbaugruppe
des erfindungsgemäßen Schließzylinders zeigt.
[0027] In Fig. 1 ist ein allgemein mit 10 bezeichneter Schließzylinder gezeigt. Der Schließzylinder
10 ist von dem Doppel-Schließzylinder-Typ, welcher beispielsweise bei Haus- oder Wohnungstüren
verwendet wird, die von beiden Seiten sperrbar sein müssen. Es wird jedoch darauf
hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung ebenso in einem Schließzylinder des Einfach-Typs
verkörpert sein kann, welche beispielsweise in Schranktüren oder dgl. verwendet werden,
die lediglich von einer Seite her sperrbar sein müssen.
[0028] Der Schließzylinder 10 umfaßt eine Gehäusebaugruppe 12, in der jeweils Kernaufnahmebohrungen
14, 14' zur Aufnahme jeweiliger Kernbaugruppen 16, 16' ausgebildet sind. Ferner umfaßt
die Gehäusebaugruppe 12 jeweilige Zuhaltungsabschnitte 18, 18'. In den Zuhaltungsabschnitten
18, 18' sind in an sich bekannter Weise gehäuseseitige Zuhaltemittel 20 angeordnet,
welche mit entsprechenden kernseitigen Zuhaltemitteln 22 zum Sperren der entsprechenden
Kernbaugruppe 16 innerhalb der Kernaufnahmebohrung 14 gegen Drehung um eine Achse
A zusammenwirken. In der Fig. 1 sind die jeweiligen Zuhaltemittel 20 bzw. 22 im linken
Gehäusebaugruppen-Abschnitt nur durch strichlierte Linien schematisch dargestellt.
Die Zuhaltemittel können, wie dem Fachmann bekannt ist, beispielsweise Stiftzuhaltungen
umfassen. Auch können mehr als die in der Fig. 1 dargestellten zwei Paare von Zuhaltemitteln
vorgesehen sein.
[0029] Da jede der Kernbaugruppen 16, 16' identisch ist, wird nachfolgend nur die Kernbaugruppe
16 weiter detailliert beschrieben. Die Kernbaugruppe 16 umfaßt einen Lagerkörper 24,
welcher in die Kernaufnahmebohrung 14 eingeschoben ist. Ein Außendurchmesser des Lagerkörpers
24 entspricht dabei im wesentlichen einem Innendurchmesser der Kernaufnahmebohrung
14, So daß der Lagerkörper 24 im wesentlichen spielfrei innerhalb der Kernaufnahmebohrung
14 angeordnet ist. Im Lagerkörper 24 ist ein Aufnahmekanal 26 vorgesehen, in welchen
von einem einführseitigen Endbereich 28 des Lagerkörpers 24 her ein Steuerungsorgan,
beispielsweise ein Schlüssel oder dgl., eingeschoben werden kann, um in an sich bekannter
Weise mit den Zuhaltemitteln zusammenzuwirken.
[0030] Am einführseitigen Endabschnitt 28 des Lagerkörpers 24 ist ein vom Lagerkörper 24
getrennt hergestellter Kernteller 30 mit dem Lagerkörper 24 in nachfolgend noch detaillierter
beschriebener Art und Weise vorgesehen. Der Kernteller 30 weist einen über den Außenumfang
des Lagerkörpers 24 radial vorspringenden Abschnitt 32 auf, welcher in einem entsprechenden
Abschnitt der Kernaufnahmebohrung mit größerem Innendurchmesser aufgenommen ist. Der
Kernteller 30 verhindert somit durch seinen Abschnitt 32 mit größerem Durchmesser,
daß einerseits der Grenzbereich zwischen der Außenumfangsfläche des Lagerkörpers 24
und der Innenumfangsfläche der Kernaufnahmebohrung 14 von außen her zur Manipulation
durch ein geeignetes Werkzeug zugänglich ist und erschwert andererseits das Eintreten
von Schmutz in den Schließzylinder. Ferner bildet der Kernteller 30 mit seinem Abschnitt
32 erste Sicherungsmittel zum Sichern des Lagerkörpers 24 innerhalb der Kernaufnahmebohrung
14 gegen axiale Verschiebung in die Kernaufnahmebohrung 14 hinein.
[0031] Der Kernteller 30 weist einen dem Aufnahmekanal 26 des Lagerkörpers 24 entsprechenden
Durchtrittsschlitz 34 auf, um somit das Einführen des entsprechenden Steuerungsorgans
von außen her zu gestatten.
[0032] Im Bereich seines entgegengesetzten Endes 36 weist der Lagerkörper 24 eine Umfangsnut
38 auf, wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist. Bei in die Kernaufnahmebohrung
14 eingeschobener Kernbaugruppe 16 liegt diese Umfangsnut 38 des Lagerkörpers 24 in
einem ausgeschnittenen Bereich 40 der Gehäusebaugruppe 12. Durch Einschieben eines
Klemmringelements 42 in die Umfangsvertiefung 38 kann somit der Lagerkörper auch gegen
axiale Bewegung aus der Kernaufnahmebohrung 14 heraus in an sich bekannter Weise gesichert
werden.
[0033] In dem ausgeschnittenen Bereich 40 der Gehäusebaugruppe 12 ist die Kernbaugruppe
16 in an sich bekannter Weise mit einem Schließbart 44 gekoppelt. Durch Drehen der
Kernbaugruppe 16 innerhalb der Kernaufnahmebohrung 14 wird der Schließbart 44 ebenfalls
um die Achse A gedreht und betätigt dabei entsprechende Verriegelungselemente in einer
Tür oder dgl.
[0034] In Fig. 2 ist die Kernbaugruppe 16 des erfindungsgemäßen Schließzylinders detaillierter
dargestellt. Insbesondere zeigt die Fig. 2, wie der Kernteller 30 mit dem Lagerkörper
24 verbunden ist. Zu diesem Zweck weist der Lagerkörper 24 in seinem einführseitigen
Endbereich 28 an einer dem Kernteller 30 zugewandten Stirnseite 25 ein Schwalbenschwanzaußenprofil
46 auf. In entsprechender Art und Weise weist der Kernteller 30 in seiner dem Lagerkörper
24 zugewandten Stirnseite 31 ein Schwalbenschwanzinnenprofil 48 auf. Zum Zusammensetzen
der Kernbaugruppe 16 kann der Kernteller 30 in einer Richtung orthogonal zur Achse
A, d. h. in einer Richtung orthogonal zur Zeichenebene der Fig. 2, auf den Lagerkörper
24 aufgeschoben werden, so daß durch die ineinandergreifenden Schwalbenschwanzabschnitte
46, 48 zwischen dem Lagerkörper 24 und dem Kernteller 30 eine in axialer Richtung
wirkende formschlüssige Verbindung hergestellt wird. Wird darauffolgend der Lagerkörper
24 zusammen mit dem Kernteller 30 in die in Fig. 1 gezeigte Stellung in die Kernaufnahmebohrung
14 eingeschoben, so liegt die durch die Schwalbenschwanzabschnitte 46, 48 gebildete
formschlüssige Verbindung vollständig innerhalb der Kernaufnahmebohrung 14. Dies verhindert
einerseits, daß der Kernteller 30 sich durch seitliches Verschieben bezüglich des
Lagerkörpers 24 von diesem lösen kann. Andererseits wird durch die Schwalbenschwanzabschnitte
46, 48 verhindert, daß der Kernteller 30 vom Lagerkörper 24 abgezogen werden kann.
Dazu müßten nämlich die das Schwalbenschwanzaußenprofil des Lagerkörpers 24 umgreifenden
Abschnitte des Schwalbenschwanzinnenprofils 48 des Kerntellers 30 in radialer Richtung
nach außen gebogen werden, um an den nach radial außen verlaufenden Abschnitten des
Schwalbenschwanzaußenprofils 46 abgleiten zu können. Dies ist jedoch aufgrund der
engen Fassung des Lagerkörpers 24 und des Kerntellers 30 innerhalb der Kernaufnahmebohrung
14 nicht möglich.
[0035] Selbstverständlich können die Profilabschnitte auch andere Formen annehmen, wie z.
B. T-förmige Außen- und Innenprofilformen. Ferner kann der Außenprofilabschnitt am
Kernteller und der Innenprofilabschnitt am Lagerkörper vorgesehen sein.
[0036] Wie in Fig. 2 ferner zu erkennen ist, ist im Bereich des Übergangs zwischen dem Lagerkörper
24 und dem Kernteller 30 ein Paar von Einlageteilen 50, 52 vorgesehen. Zu diesem Zweck
sind im Kernteller 30 sowie im Lagerkörper 24 jeweils quer zur Achsrichtung A verlaufende
Vertiefungen 54, 56 bzw. 58, 60 vorgesehen. Diese Vertiefungen bilden beim Zusammensetzen
des Kerntellers 30 mit dem Lagerkörper 24 entsprechende Kanäle, in welchen die Einlageteile
50, 52 aufgenommen sind. Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, sind die Einlageteile 50,
52 unmittelbar benachbart dem Aufnahmekanal 26 im Lagerkörper 24 bzw. dem Schlitz
34 im Kernteller 30 angeordnet. Die Einlageteile 50, 52 erstrecken sich darüberhinaus
quer zur Achsrichtung A entlang der gesamten Tiefe des Aufnahmekanals 26 bzw. des
Schlitzes 34. Die Einlageteile 50, 52 dienen dazu zu verhindern, daß in an sich bekannter
Weise eine Schraube oder ein gewindeschneidendes Werkzeug in den Aufnahmekanal 26
eingeschraubt werden kann, um durch Anlegen einer entsprechend großen Ziehkraft den
gesamten Schließzylinder 10 aus seiner Verankerung zu reißen. Zu diesem Zweck werden
für die Einlageteile 50, 52 Teile aus sehr harten Materialien, beispielsweise aus
Hartmetall oder dgl., verwendet. Wird dann versucht, beispielsweise eine Schraube
in den Aufnahmekanal 26 einzuschrauben, so kann aufgrund des harten Materials der
Einlageteile 50, 52 das Gewinde der Schraube nicht oder nicht in ausreichender Tiefe
in die Einlageteile 50, 52 einschneiden, um die erforderliche Kraftkopplung zum Herausreißen
des Schließzylinders vorzusehen. Die Erstreckung der Einlageteile 50, 52 in Richtung
der Achse A ist dabei so gewählt, daß sie länger ist als die Gewindesteigung derartiger
Schrauben oder Werkzeuge. Es kann somit auch vermieden werden, daß beim Eindrehen
der Schraube diese mit einer Umdrehung die gesamten Einlageteile 50, 52 in Richtung
der Achse A vollständig hintergreift und somit eine formschlüssige Verbindung mit
diesen herstellen kann.
[0037] Alternativ oder zusätzlich zu den dargestellten Einlageteilen 50, 52 ist es möglich,
den Kernteller wenigstens im Bereich des Schlitzes 34 aus sehr hartem Material, beispielsweise
aus Hartmetall, zu fertigen. Dies bietet wiederum die gleichen Vorteile wie die Verwendung
der Einlageteile 50, 52. Auch hier ist es dann vorteilhaft, wenn die Erstreckung des
Kerntellers 30 in diesem Bereich in axialer Richtung größer ist als die Gewindesteigung
der zum Aufbrechen von Schließzylindern verwendeten Schrauben oder Werkzeuge.
[0038] Zur Fertigung der Kernbaugruppe 16 des erfindungsgemäßen Schließzylinders 10 kann
beispielsweise für den Lagerkörper 24 ein Rohling aus gezogenem Material, beispielsweise
aus Messing, verwendet werden. Dieser Rohling braucht dann lediglich auf die richtige
Länge zugeschnitten zu werden. Im Bereich seiner Außenumfangsfläche muß lediglich
die Vertiefung 38 für das Ringelement 42 vorgesehen werden. Weitere Formgebungsschritte
im Bereich der Außenumfangsfläche, wie z. B. das Abdrehen des Rohlings zum Vorsehen
eines Radialumfangsflansches, wie es beim Stand der Technik erforderlich ist, sind
hier dann nicht nötig. Dies führt zu einer erheblich einfacheren und kostengünstigeren
Herstellung der Kernbaugruppe 16, da einerseits weniger Arbeitsschritte zu deren Fertigung
erforderlich sind und andererseits ein Rohling mit kleinerem Durchmesser verwendet
werden kann.
[0039] Auch der Kernteller 30 kann von einem entsprechenden zylinderförmigen Rohling abgeschnitten
werden, worauf folgend noch das Schwalbenschwanzinnenprofil und die Abstufung in seinem
Außenbereich vorgesehen werden müssen. Da jedoch der Kernteller 30 im Vergleich zum
Lagerkörper 24 eine deutlich geringere axiale Erstreckung aufweist, ist der Materialverlust
beim Abdrehen der Außenumfangsfläche des Kerntellers gegenüber dem Falle, in dem die
gesamte Außenumfangsfläche eines Lagerkörpers abgedreht werden müßte, deutlich geringer.
Schließlich ist es auch möglich, den Kernteller 30 aus Sintermetall herzustellen,
wobei dann bereits bei der Herstellung des Kerntellers 30 diesem die gewünschte Form
gegeben werden kann.
[0040] Durch die erfindungsgemäßen Schließzylinder ist für Hersteller derartiger Schließzylinder
eine einfache Möglichkeit gegeben, verschiedene Schließzylinder oder verschiedene
Gruppen von Schließzylindern durch die Auswahl besonders gekennzeichneter Kernteller
zu markieren. Beispielsweise können die zur Markierung bzw. Identifizierung ausgewählten
Kernteller verschiedene Farben aufweisen, die dann jeweils der Farbe des Schlüssels
oder dgl., welcher zur Betätigung des entsprechenden Schließzylinders bzw. der entsprechenden
Gruppe von Schließzylindern verwendet werden kann, entsprechen. Der Hersteller muß
somit lediglich verschieden markierte Kernteller auf Lager halten. Die ansonsten zum
Zusammensetzen eines Schließzylinders erforderlichen Bauteile können dann für alle
aufzubauenden Schließzylinder bzw. Gruppen von Schließzylindern in gleicher Weise
verwendet werden. Dies senkt einerseits die Lagerhaltungskosten deutlich und führt
andererseits zu einer erheblichen Flexibilität bei der Markierung bzw. Identifizierung
der Schließzylinder.
[0041] Um diese Flexibilität noch zusätzlich zu vergrößern, kann der Schlitz 34 in dem Kernteller
30 derart ausgebildet sein, daß seine Querschnittsfläche im wesentlichen unabhängig
von der Querschnittsfläche des Aufnahmekanals 26 ausgebildet ist. Dies kann beispielsweise
durch im wesentlichen rechteckige Ausbildung der Querschnittsfläche des Schlitzes
34 erhalten werden, wobei dann die Umfangslinie der Querschnittsfläche des Schlitzes
34 im wesentlichen eine Einhüllende für alle möglichen Querschnittsgestaltungen des
Aufnahmekanals 26 bildet. Somit kann der Kernteller für die verschiedensten Schließzylinder,
unabhängig von der jeweiligen Querschnittsform der verwendeten Schlüssel bzw. Steuerungsorgane,
verwendet werden.
[0042] Durch die Erfindung ist ein Schließzylinder vorgesehen, der gegenüber bekannten Schließzylindern
erheblich einfacher und kostengünstiger hergestellt werden kann, bei dem jedoch aufgrund
der speziellen Ausgestaltung der Verbindung zwischen Kernteller und Lagerkörper und
dem Vorsehen der Einlageteile bzw. der Materialauswahl des Kerntellers eine höhere
Sicherheit gegen Aufbrechen erhalten wird. Ferner kann beim Zusammensetzen der erfindungsgemäßen
Schließzylinder lediglich durch Auswahl eines entsprechend markierten Kerntellers
der gesamte Schließzylinder markiert werden bzw. eine Gruppe von Schließzylindern
in gleicher Weise markiert werden. Die Hersteller derartiger Schließzylinder müssen
also lediglich verschieden markierte Kernteller auf Lager halten, wodurch auch die
Lagerhaltungskosten gesenkt werden können.
[0043] Bei der Herstellung der Kernbaugruppe 16 kann in folgender Weise vorgegangen werden.
[0044] Der Lagerkörper 24 wird von einer Stange abgeschnitten. Die Stange kann z. B. durch
ein Stangen- oder Drahtziehverfahren, durch Walzen, durch Extrudieren, durch Gießen
oder durch Stranggießen gebildet sein, wobei in jedem Fall darauf zu achten ist, daß
bei der Stangenherstellung eine möglichst glatte zylindrische Oberfläche erhalten
wird, die den üblichen Präzisionsanforderungen bei der Herstellung der Oberflächen
von Lagerkörpern 24 entspricht. Die Stange wird durch eines der genannten Verfahren
in einem Durchmesser hergestellt, welcher dem Innendurchmesser der Kernaufnahmebohrung
14 entspricht. Zur Bildung der Lagerfläche des Lagerkörpers 24 ist deshalb keine spanabhebende
Bearbeitung in wesentlichem Umfang notwendig. Allenfalls wird eine Feinbehandlung
durchgeführt, bei der kein wesentlicher Materialabtrag von dem Stangenabschnitt erfolgt.
[0045] Der so gewonnene Stangenabschnitt wird sodann mit dem Aufnahmekanal 26 versehen,
dieser Vorgang geschieht in herkömmlicher Weise, beispielsweise durch Bohren und nachfolgendes
Räumen. Weiter wird die Umfangsnut 38 in den Lagerkörper eingedreht. Das Schwalbenschwanz-Außenprofil
46 wird durch eine Fräsbearbeitung hergestellt. Dieses Schwalbenschwanz-Außenprofil
kann in radialer Richtung über den gesamten Durchmesser des Lagerkörpers 24 durchgehend
sein. Diese Lösung ist herstellungstechnisch bevorzugt. Es ist aber auch denkbar,
daß das Schwalbenschwanz-Außenprofil 46 nur einseitig in die Lagerfläche des Lagerkörpers
24 offen ausmündet und an diametral gegenüberliegender Stelle vor der Außenumfangsfläche
des Lagerkörpers 24 endet, so daß dort ein Anschlag gebildet ist. Auf die Bedeutung
des Anschlags wird im folgenden bei der Betrachtung der Herstellung des Kerntellers
30 noch eingegangen.
[0046] Zur Herstellung des Lagerkörpers 24 kann ein herkömmlicher Werkstoff verwendet werden,
beispielsweise Messing oder ein verhältnismäßig weicher Stahl.
[0047] Der Kernteller 30 kann durch spanabhebende Bearbeitung eines runden, scheibenförmigen
Rohlings gewonnen werden oder auch durch Sintern. Das Schwalbenschwanz-Innenprofil
48 kann in diametraler Richtung sich durchgehend über den ganzen Durchmesser des Kerntellers
30 erstrecken. Dies gilt insbesondere dann, wenn auch das Schwalbenschwanz-Außenprofil
46 in diametraler Richtung sich über den ganzen Durchmesser des Lagerkörpers 24 erstreckt.
Die durchgehende Ausbildung des Schwalbenschwanz-Innenprofils 48 ist herstellungstechnisch
beispielsweise durch einen Fräser vorteilhaft. Man kann aber auch das Schwalbenschwanz-Innenprofil
48 so ausbilden, daß es sich von der Umfangsfläche des Kerntellers 30 ausgehend nur
über einen Teil des Durchmessers des Kerntellers 30 erstreckt. Auf diese Art und Weise
kann ein Gegenanschlag geschaffen werden, welcher mit dem oben bereits erwähnten,
an dem Schwalbenschwanz-Außenprofil 46 gebildeten Anschlag zusammenwirkt und die Stellung
des Kerntellers 30 gegenüber dem Lagerkörper 24 definiert. Auf diese Weise kann der
Kernteller 30 bereits vor dem Einbau in das Gehäuse 12 in die richtige Radiallage
zur Achse des Lagerkörpers 24 geschoben und in dieser durch Anschlag vorläufig gehalten
werden, bis die beiden Teile 24 und 30 zusammen in das Gehäuse 12 eingeschoben und
dadurch relativ zueinander bezüglich ihrer Achslage festgelegt sind. Wenn aus Gründen
der einfacheren Herstellung sowohl das Schwalbenschwanz-Innenprofil 48 als auch das
Schwalbenschwanz-Außenprofil 46 in diametraler Richtung durchgehend ausgeführt werden,
so kann man daran denken, eine Vormontage des Kerntellers 30 an dem Lagerkörper 24
etwa durch Klemmsitz des Schwalbenschwanz-Innenprofils 48 auf dem Schwalbenschwanz-Außenprofil
46 vorzunehmen oder durch Verkleben.
[0048] Auch die Vertiefungen 54,56; 58,60 können durchgehend an dem Kernteller 30 und an
dem Lagerkörper 24 angebracht werden, und zwar so, daß sie sich parallel zum Profilverlauf
des Schwalbenschwanz-Außenprofils 46 bzw. des Schwalbenschwanz-Innenprofils 48 erstrecken.
In diesem Fall können die Einlageteile 50,52 nach dem Zusammenbau des Kerntellers
30 und des Lagerkörpers 24 eingeschoben werden. Dies ist eine für die spanabhebende
Bearbeitung des Kerntellers 30 und des Lagerkörpers 24 bevorzugte Lösung.
[0049] Wenn man an eine einfache Montage, z. b. durch Montage-Maschinen, denkt, so kann
man auch andere Lösungen in Betracht ziehen:
[0050] Man könnte die Vertiefungen 54 und 58 so in dem Kernteller 30 anordnen, daß sie in
ihren beiden Enden abgeschlossen sind. Dann kann man die Einlageteile 50 und 52 in
die Vertiefungen 54 und 58 einlegen, bevor der Kernteller 30 mit dem Lagerkörper 24
zusammengebaut wird. Die Voraussetzung ist natürlich, daß dann die Vertiefungen 56
und 60 an mindestens einem Ende in diametraler Richtung offen sind.
[0051] Umgekehrt könnte man auch die Vertiefungen 56 und 60 an dem Lagerkörper 24 so ausbilden,
daß sie an ihren diametral einander gegenüberliegenden Enden abgeschlossen sind. Dann
könnte man die Einlageteile 50,52 vorab in die Vertiefungen 56 und 60 einlegen und
dann erst den Kernteller 30 auf den Lagerkörper 24 aufschieben. Voraussetzung hierbei
ist natürlich, daß die Vertiefungen 54 und 58 des Kerntellers 30 an mindestens jeweils
einem Ende in diametraler Richtung offen sind.
[0052] Die Montage könnte auch dadurch erleichtert werden, daß die Einlageteile 50,52 bereits
vor dem Zusammenbau der Teile 30 und 24 an einem dieser Teile festgeklemmt oder vorzugsweise
festgeklebt werden. Dabei wird bevorzugt` die Einlageteile 50,52 an dem Kernteller
30 festzukleben. Auf diese Weise erleichtert sich der Zusammenbau der Teile 30 und
24 und die Lagerhaltung der Teile, da insgesamt nurmehr zwei Teile 30 und 24 auf Lager
gehalten werden müssen, von denen eines bereits unlösbar mit den Einzelelementen 50
und 52 verbunden ist. Wenn die Einlageteile 50 und 52 durch Verkleben oder Verklemmen
fest mit dem Kernteller 30 verbunden sind, so müssen natürlich die Vertiefungen 56
und 60 wiederum an jeweils einem ihrer Enden offen in die Außenumfangsfläche des Lagers
24 ausmünden, damit der Kernteller 30 auf den Lagerkörper 24 in diametraler Richtung
aufgeschoben werden kann.
[0053] Auch das Herstellungs- und Montageverfahren beinhalten wesentliche Merkmale der Erfindung.
Dabei ist von besonderer Bedeutung die Herstellung des Lagerkörpers 24 ohne wesentliche
spanabhebende Bearbeitung seiner, der Lagerung in dem Aufnahmekanal 26 dienenden zylindrischen
Lagerfläche.
1. Schließzylinder (10), umfassend eine Gehäusebaugruppe (12) mit mindestens einer Kernaufnahmebohrung
(14), eine in der mindestens einen Kernaufnahmebohrung (14) drehbar gelagerte Kernbaugruppe
(16), innerhalb der Kernbaugruppe (16) beweglich aufgenommene, kernseitige Zuhaltemittel
(22) zum Zusammenwirken mit gehäuseseitigen Zuhaltemitteln (20) und einen Aufnahmekanal
(26) innerhalb der Kernbaugruppe (16) zur Aufnahme eines Steuerungsorgans für die
kernseitigen Zuhaltemittel (22), wobei die Kernbaugruppe (16) einen Lagerkörper (24)
aufweist, welcher mit einer zylindrischen Außenumfangsfläche an einer zylindrischen
Innenumfangsfläche der Kernaufnahmebohrung (14) gelagert ist, und wobei am Lagerkörper
(24) gesondert von ihm hergestellte Axialsicherungsmittel (30,42) angebracht sind,
welche die Außenumfangsfläche in radialer Richtung überragen und der axialen Festlegung
der Kernbaugruppe (16) innerhalb der Kernaufnahmebohrung (14) dienen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Endbereich (28) der Kernbaugruppe (16), von dem her das Steuerungsorgan
in den Steuerungsorganaufnahmekanal (26) einführbar ist, im folgenden genannt einführungsseitiger
Endbereich, an dem Lagerkörper (24) ein von dem Lagerkörper (24) gesondert hergestellter
Kernteller (30) durch in axialer Richtung formschlüssig wirkende Verbindungsmittel
(46,48) angebracht ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formschlüssigen Verbindungsmittel (46,48) gegen Entkupplung durch Unterbringung
innerhalb der Kernaufnahmebohrung (14) gesichert sind.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formschlüssigen Verbindungsmittel (46,48) durch eine zur Achse der Kernbaugruppe
(16) im wesentlichen orthogonale Schiebebewegung in einen Verbindungszustand bringbar
sind.
4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Kernteller (30) und an dem einführungsseitigen Endbereich (28) formschlüssig
ineinandergreifende Profilmittel (46,48) angebracht sind.
5. Schließzylinder nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formschlüssig ineinandergreifenden Profilmittel (46,48) von einem Schwalbenschwanzaußenprofil
(46) oder T-Außenprofil und von einem Schwalbenschwanzinnenprofil (48) oder T-Innenprofil
gebildet sind.
6. Schließzylinder nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwalbenschwanzaußenprofil (46) an dem Lagerkörper (24) und das Schwalbenschwanzinnenprofil
(48) an dem Kernteller (30) angebracht sind.
7. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kernteller (30) einen Durchtrittsschlitz (34) für das Steuerungsorgan aufweist,
welcher im Falle der Ausbildung des Steuerungsorgans mit einem profilierten Schlüsselschaft
den Schlüsselschaftprofilen einer Gruppe von dem jeweiligen Schließzylindertyp angepaßten
Steuerungsorganen Durchtritt gewährt.
8. Schließzylinder nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchtrittsschlitz (34) ein polygonartiges Profil, vorzugsweise ein längliches
Rechteckprofil, besitzt, welches in der axialen Projektion eine Einhüllende für die
bei dem jeweiligen Schließzylindertyp vorkommenden Profilierungen des Steuerungsorganaufnahmekanals
(26) bildet.
9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kernteller (30) mit einem Identifizierungsmerkmal versehen ist.
10. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kernteller (30) wenigstens z. T., jedenfalls aber im Bereich des Druchtrittsschlitzes
(34) für das Steuerungsorgan, aus einem gegenüber dem Material des Lagerkörpers (24)
härteren Werkstoff, insbesondere Hartmetall, besteht.
11. Schließzylinder nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erstreckung des härteren Materials des Kerntellers (30) in Achsrichtung zumindest
im Angrenzbereich an den Durchtrittsschlitz (34) derart bemessen ist, daß es in eine
Verschraubungsnut eines für Aufbruchswerkzeuge verfügbaren üblichen Gewindes nicht
eingreifen kann.
12. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich einer Grenzfläche zwischen dem Kernteller (30) einerseits und dem Lagerkörper
(24) andererseits und in der Nähe des Steuerungsorganaufnahmekanals (26) an dem Lagerkörper
(24) oder/und dem Kernteller (30) Einlageteile (50,52) aus einem gegenüber dem Material
des Lagerkörpers (24) härteren Material, vorzugsweise aus Hartmetall, vorgesehen sind.
13. Schließzylinder nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlageteile (50,52) in einander zugekehrten Teilausnehmungen (54,56,58,60)
des Lagerkörpers (24) und des Kerntellers (30) aufgenommen sind, welche sich zu einem
dem Umriß des jeweiligen Einlageteils (50,52) im wesentlichen entsprechenden Umriß
ergänzen.
14. Schließzylinder nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verbindung des Kerntellers (30) mit dem Lagerkörper (24) durch eine in axialer
Richtung formschlüssig kraftübertragende Verbindung, welche durch Radialverschiebung
des Kerntellers (30) gegenüber dem Lagerkörper (24) herstellbar ist, die Teilausnehmungen
(54,56,58,60) im wesentlichen parallel zu der die Verbindung herstellenden Verschieberichtung
verlaufen.
15. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-14,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei zwischen sich einen Durchtritt für das Steuerungsorgan freigebende Einlageteile
(50,52)in Achsrichtung des Steuerungsorganaufnahmekanals (26) eine derartige Ausdehnung
besitzen, daß sie in eine Verschraubungsnut eines für Aufbruchswerkzeuge verfügbaren
üblichen Gewindes nicht eingreifen können.
16. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-15,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem dem einführseitigen Endbereich (28) des Lagerkörpers (24) entgegengesetzten
Endbereich (36) desselben in der Außenumfangsfläche des Lagerkörpers (24) eine Umfangsnut
(38) zur Aufnahme eines Klemmringelements (42) vorgesehen ist, dessen Radialmaß größer
ist als das maximale Radialmaß des Lagerkörpers (24) zum Bilden zweiter Axialsicherungsmittel.
17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließzylinder (10) ein Doppel-Schließzylinder ist.
18. Schließzylinder nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließzylindergehäuse des Doppel-Schließzylinders einstückig ausgebildet
ist.
19. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1-18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerkörper (24) im Bereich seiner Außenumfangsfläche das maximale Radialmaß
besitzt.
20. Zwischenproduktbevorratung für die Herstellung von Schließzylindern (10), deren Kernbaugruppe
(16) einen Lagerkörper (24) und einen getrennt von dem Lagerkörper (24) hergestellten
Kernteller (30) umfaßt, wobei im Rahmen dieser Zwischenproduktbevorratung einerseits
außenmaßgleiche Lagerkörper (24) mit unterschiedlichen kernseitigen Zuhaltemitteln
(22) und andererseits Kernteller (30) auf Vorrat gehalten werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kernteller (30) unterschiedliche Identifizierungsmerkmale, z. B. Farbtönung,
aufweisen.