Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen in seinem Inneren hohl ausgebildeten Rotor für thermische
Turbomaschinen.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, Rotoren für Dampf- und Gasturbinen, für Verdichter, sowie für Turbogeneratoren
aus einzelnen Rotationskörpern mit Hohlräumen aufzubauen. Aus DE 26 33 829 C2 sind
beispielsweise Rotoren bekannt, die aus scheiben- oder hohlzylinderförmigen Schmiedestücken
aufgebaut sind, wobei die einzelnen Scheiben bzw. Trommeln (Hohlzylinder) im Mittelteil
des Rotors bevorzugt eine konstante Dicke aufweisen. Die Scheiben bzw. Trommeln werden
dabei mittels volumenarmer Schweissnähte miteinander verbunden.
[0003] Um beispielsweise die Betriebstemperaturen von Gasturbinenrotoren während des Vollastbetriebes
etwa konstant zu halten, müssen diese gekühlt werden. Zu diesem Zwecke ist es üblich,
durch das abgasseitige Wellenende in den Rotor Kühlluft einzubringen. Im Rotor ist
deshalb eine zentrale Bohrung vorhanden, welche sich vom abgasseitigen Wellenende
bis zur letzten Turbinenscheibe erstreckt. Diese Bohrung bildet den Rotorkühlluftkanal.
Die Kühlluft wird einer bestimmten Verdichterstufe entnommen und über eine spezielle
Rohrleitung in die zentrale Bohrung am abgasseitigen Ende des Rotors eingebracht,
wobei der Übergang Rohrleitung/Rotor mit Labyrinthdichtungen abgedichtet ist. Die
Kühlluft durchströmt den Rotorkühlluftkanal und anschliessend den Hohlraum zwischen
den beiden Turbinenscheiben, bevor sie die Turbinenschaufeln passiert bzw. durch radiale
Hohlräume auf die Rotoroberfläche gelangt und sich mit der Abgasströmung mischt.
[0004] Mit dieser bekannten Anordnung ist zwar eine Kühlung des Rotors möglich, wenn einmal
der Vollastbetrieb erreicht ist, so dass dadurch geringe Schaufelspiele und hohe Wirkungsgrade
realisierbar sind, eine positive Beeinflussung des Rotors unter transienten Betriebsbedingungen,
die auf Grund des unterschiedlichen thermischen Verhaltens von Rotor und Stator besonders
kritisch sind, ist aber nicht möglich.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die Erfindung versucht, diesen Nachteil zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Rotor einer Turbomaschine so zu gestalten, dass er innerhalb kürzester Zeit
seinen Betriebszustand erreicht und er leicht thermisch regulierbar ist, d.h. je nach
Anforderung mit relativ wenig Aufwand heizoder kühlbar ist.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies bei einem Rotor gemäss Oberbegriff des Patentanspruches
1 dadurch erreicht, dass ein sich um die Mittelachse des Rotors erstreckender, vom
stromabwärtigen Ende des Rotors bis zum stromaufwärts letzten Hohlraum reichender
weiterer, zylinderförmiger Hohlraum vorgesehen ist, dass mindestens zwei Rohre mit
voneinander verschiedenen Durchmessern und Längen, welche sich zumindestens teilweise
in einer gewissen Länge überlappen, im zylinderförmigen Hohlraum plaziert sind, wobei
die Rohre jeweils an mindestens einem Fixpunkt fest verankert sind, die Fixpunkte
der Rohre an axial unterschiedlichen Stellen liegen und die Rohre mit mehreren über
die Länge verteilten Löchern versehen sind, wobei sich die Löcher der verschiedenen
Rohre mindestens teilweise überlappen.
[0007] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass der Rotor bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen
wahlweise heiz- oder kühlbar ist, er sehr schnell reagiert und die Rotorkühlluft in
der Maschine weiter verwendet werden kann, beispielsweise zur Kühlung der Turbinenschaufelfüsse.
[0008] Es ist besonders zweckmässig, wenn einerseits der Rotor und andererseits die Rohre
aus unterschiedlichem Material mit möglichst grosser Differenz der Wärmeausdehnungskoeffizienten
bestehen. Dann ist die Regulierung besonders gut durchführbar.
[0009] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Löcher über den Umfang der Rohre verteilt angeordnet
sind und die Löcher des im Umfang kleineren Rohres beim Aussendurchmesser mit Nuten
versehen sind. Dadurch ist keine genaue Justierung der Rohre beim Einbau in den Rotor
notwendig.
[0010] Ausserdem ist es zweckmässig, wenn der Durchmesser d
H1 des zylinderförmigen Hohlraumes im Bereich zwischen dem ersten und dem letzten Hohlraum
grösser ist als der Aussendurchmesser d
2a des im Umfang grössten Rohres, wobei an diesem Rohr ein Mittel zum Abdichten des
Mittelteiles vom Turbinenteil, beispielsweise ein speziell ausgebildetes Zentrierstück,
angeordnet ist, welches nur im warmen Betriebszustand als Abdichtung wirksam wird.
Dadurch wird neben den oben genannten Vorteilen der Durchfluss der Luft gewährleistet.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0011] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer einwelligen
axialdurchströmten Gasturbine dargestellt.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt des Rotors;
- Fig. 2
- einen vergrösserten Teillängsschnitt im Bereich A von Fig. 1;
- Fig. 3
- einen vergrösserten Teillängsschnitt im Bereich B von Fig. 1;
- Fig. 4
- einen vergrösserten Teillängsschnitt im Bereich C von Fig.1;
- Fig. 5
- einen vergrösserten Teillängsschnitt im Bereich D von Fig. 1;
- Fig. 6
- einen vergrösserten Teillängsschnitt im Bereich E von Fig. 1;
- Fig. 7
- einen Längsschnitt des Rotors eines zweiten Ausführungsbeispieles;
- Fig. 8
- einen Längsschnitt des Rotors eines dritten Ausführungsbeispieles.
[0013] Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Nicht dargestellt sind beispielsweise die Laufschaufeln und die Lager des Rotors,
sowie der Schaufelträger, die Brennkammer und das Abgasgehäuse der Gasturbine. Die
Strömungsrichtung der Luft ist mit Pfeilen bezeichnet.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Figuren 1
bis 8 näher erläutert.
[0015] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt eines erfindungsgemässen Rotors 1 einer einwelligen
axialdurchströmten Gasturbine. Der Rotor 1 besteht aus einem Verdichterteil 2, einem
Mittelstück 3 und einem Turbinenteil 4. Er ist aus einzelnen rotationskörperförmigen
Scheiben mittels einer volumenarmen Schweissnaht nach DE 26 33 829 C2 aufgebaut. Diese
begrenzen im Inneren des Rotors 1 mehrere, in diesem Ausführungsbeispiel acht, rotationssymmetrische
Hohlräume 5a bis 5h, wobei sich die Hohlräume 5a und 5b im Turbinenteil 4, der Hohlraum
5c im Mittelteil 3 und die Hohlräume 5d bis 5h im Verdichterteil 2 befinden. Der sich
um die Rotorachse 6 über fast die gesamte Länge erstreckende zylinderförmige Hohlraum
7 hat im Bereich zwischen dem ersten und letzten Hohlraum 5a, 5h, also im Bereich
zwischen der ersten Verdichterscheibe und der zweiten, hier letzten Turbinenscheibe,
einen grösseren Durchmesser d
H1 als im Bereich von der letzten Turbinenscheibe bis zum stromabwärtigen Ende des Rotors
1 (d
H2).
[0016] Im zylinderförmigen Hohlraum 7 sind zwei Rohre 8, 9 mit voneinander verschiedenem
Durchmesser und verschiedener Länge angeordnet. Das kürzere Rohr 8 mit einer Länge
l
1 und einem Innendurchmesser d
1i ist am verdichterseitigen Ende des Hohlraumes 7 am Verdichterteil 2 des Rotors 1
fest fixiert, während das längere Rohr 9 mit einer Länge l
2 und einem Aussendurchmesser d
2a am anderen Ende des Hohlraumes 7, also am abgasseitigen Ende der Turbine 4 fest fixiert
ist. Es gilt etwa: d
H2=-d
2a=d
1i.
[0017] In den Fig. 2 bis 6 sind vergrösserte Teillängsschnitte der Rohre 8, 9, welche die
Funktion von Regulierstäben haben, in verschiedenen Bereichen des Rotors 1 dargestellt.
Der obere Teil der Zeichnung verdeutlicht jeweils den kalten Zustand und der untere
Teil der Zeichnung den warmen Zustand.
[0018] Fig. 2 zeigt das abgasseitige Ende des Rotors 1 im Bereich A von Fig. 1. Das Rohr
9 ist mit Hilfe eines angeschraubten Flansches 10 über Schrauben 11 fest mit dem Rotor
1 verbunden. In diesem Bereich ist nur ein Rohr, nämlich das Rohr 9; im Inneren des
Rotors 1 vorhanden.
[0019] Anders sieht es im Bereich B (Fig. 3) aus. In diesem Bereich (Übergang vom Mittelteil
3 zum Turbinenteil 4) überlappen sich die beiden Rohre 8 und 9. Am äusseren Rohr 8
ist hier ausserdem ein Mittel 12 zum Abdichten des Mittelteiles 3 vom Turbinenteil
4 angebracht; welches nur im warmen Betriebszustand zwecks Abdichtung wirksam wird.
Das Mittel 12 ist ein Zentrierstück, welches über Schrauben 12 mit dem Rotor 1 zusammengeschraubt
ist. Das Zentrierstück dient zugleich als Regulierstück, indem es im kalten Zustand
ungehindert Luft hindurchlässt und im warmen Zustand den Mittelteil 3 und den Turbinenteil
4 voneinander abdichtet.
[0020] Die Rohre 8, 9 weisen über den Umfang verteilte Öffnungen 13 auf, wobei sich im Bereich
B im kalten Zustand die Öffnungen 13 an verschiedenen Stellen der axialen Länge befinden,
während sie sich im warmen Zustand genau überlappen und somit eine durchgängige Öffnung
13 bilden.
[0021] Fig. 4 zeigt die beiden Rohre 8, 9 jeweils in der Mitte der Hohlräume 5c bis 5g,
also im Bereich C. Hier sind die Bohrungen 13 in den Rohren 8, 9 so angebracht, dass
sie im kalten Zustand der Anlage genau übereinanderliegen und so eine durchgängige
Öffnung 13 bilden. Im warmen Zustand sind die Öffnungen 13 dagegen gegeneinander versetzt.
[0022] In Fig. 5 ist der Bereich D dargestellt. Das ist der Übergang vom Verdichterteil
2 zum Mittelteil 3. In diesem Bereich sind keine Bohrungen 13 in den Rohren 8, 9 vorhanden.
Über die Rohre 8, 9 wurde hier ein weiteres Zentrierstück 14 geschoben, welches mittels
Schrauben 11 am Verdichterteil 2 fest verbunden ist. Das Zentrierstück 14 dient als
Stütze der Rohre 8, 9.
[0023] Fig. 6 zeigt den Bereich E, also den Bereich; in dem das Rohr 8 mit dem grösseren
Durchmesser am Verdichterteil 2 befestigt ist. Das Rohr 8 wird mit einem Flansch 10
auf Anschlag zusammengeschraubt und mit Schrauben 11 am Verdichterrotor 2 befestigt.
Die Fixierung der Rohre (8, 9) kann in anderen Ausführungsbeispielen selbstverständlich
auch in anderer Art und Weise erfolgen, z. B. mittels Schweissen, Schrumpfen oder
Klemmen.
[0024] Die Wirkungsweise der thermischen Regulierung ist folgende:
[0025] Beim Start der Gasturbine, also im kalten Zustand, muss der Rotor 1 erwärmt werden,
damit er möglichst schnell seinen Betriebszustand erreicht. Aus diesem Grunde wird
einer bestimmten Verdichterstufe Luft 15 entnommen und am stromabwärtigen Ende des
Rotors 1 in den Hohlraum 7 des Rotors geleitet. Da die beiden Rohre 8, 9 bzw. der
Rotor 2 noch kalt sind, sind die Öffnungen 13 der Rohre 8 und 9 im Bereich der Turbine
(Bereich B, Fig. 3, oberer Teil) zueinander versetzt, während sie sich in den Bereichen
C und E, also im Verdichterteil 2 und im Mittelteil 3 überlappen und somit eine durchgängige
Öffnung 13 bilden. Das bedeutet; dass die Luft 15 vom stromabwärtigen Ende des Rotors
1 über den Turbinenteil 4 im Rohr 9 entlangströmt und über die in diesem Ausführungsbeispiel
sechs Öffnungen 13 in den Bereichen C und E (siehe Fig. 1, 4 und 6) in den Verdichterraum
geleitet wird. Von dort aus durchquert sie den ganzen Rotor und wird danach zur Kühlung
der Turbinenschaufeln verwendet.
[0026] Der Rotor 1 wird nun gleichmässig erwärmt und dehnt sich aus, ebenso die als Regulierstäbe
wirkenden Rohre 8, 9. Da die Wärmeausdehnungskoeffizienten vom Rotor 1 und den Regulierstäben
8, 9 zwecks effektiver Regulierung einen grossen Unterschied haben sollten, wird als
Material für den Rotor 1 schweissbarer Stahl und für die Rohre 8, 9 Aluminium oder
Kunststoff gewählt.
[0027] Soll nun im warmen Zustand der Rotor gekühlt werden, wird die Luft 15 nur in den
Turbinenteil 4 geleitet, so dass sie nur den Turbinenbereich kühlen muss. Diese Regelung
geschieht thermisch, da auf Grund der Wärmedehnung der beiden Rohre 8, 9, die wegen
der an unterschiedlichen Stellen erfolgten jeweiligen Fixierung in entgegengesetzte
Richtung wirkt, die Öffnungen 13 in den beiden Rohren 8, 9 in den Bereichen C und
E nunmehr gegeneinander versetzt sind, während im Bereich B die Öffnungen 13 übereinanderstehen,
so dass die Luft 15 durch diese durchgehenden Öffnung problemlos in den Turbinenteil
4 gelangt (siehe Fig. 3, unterer Teil).
[0028] Die Rohre 8, 9 müssen zueinander im Winkel nicht stimmen, da bei den Durchgangslöchern
die Rohre mit Nuten versehen sind. Ausserdem sind an verschiedenen, in den Figuren
nicht gezeigten Stellen noch wärmebeständige Dichtungen angeordnet, welche auch der
Stabilisierung der Rohre 8, 9 dienen.
[0029] Die Montage des Rotors 1 muss in einer bestimmten Reihenfolge erfolgen:
1. Der im Durchmesser grössere Regulierstab (Rohr 8) wird mit dem Flansch 10 auf Anschlag
zusammengeschraubt und gesichert. Danach wird mit Schrauben 11 das Rohr 8 am Verdichterrotor
befestigt und ebenfalls gesichert. Es muss nun abgestützt werden.
2. Dann werden die einzelnen Verdichterrotorscheiben mit dem Rotorstück einzeln zusammengeschweisst.
3. Über den das Rohr 8 wird nun das Zentrierstück 14 geschoben und an der Verdichterscheibe
mittels Schrauben 11 befestigt.
4. Nun werden das Mittelteil 3 und die erste Turbinenscheibe mit dem Rotor zusammengeschweisst.
5. Anschliessend wird ein weiteres Zentrierstück 12, welches auch als Regulierstück
dient, über das Rohr 8 geschoben und mit dem Rotor zusammengeschraubt.
6. Danach werden die restlichen Rotorteile zusammengeschweisst.
7. Zuletzt wird das zweite Rohr 9 in den Rotor 1 eingefügt und mit dem angeschraubten
Flansch 12 mit dem Rotor 1 verschraubt.
[0030] Die Erfindung hat eine Reihe von Vorteilen. Es erfolgt eine einfache thermische Regulierung
des Rotors, wobei die Kühlluft in der Turbine weiter verwendet wird, ein Durchfluss
der Luft vorhanden ist und der Rotor gut reagiert.
[0031] Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei der obere Teil der Zeichnung
wieder den kalten Zustand des Rotors zeigt und der untere Teil den warmen Zustand.
Es unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel nur dadurch, dass das äussere
Rohr 8 nur jeweils eine Öffnung 13 im Turbinenteil 4 und im Verdichterteil 2 und das
innere Rohr 9 nur eine Öffnung 13 im Turbinenteil 4 aufweist, wobei im kalten Zustand
nur die Öffnung 13 im Verdichterteil 2 für die Luft 15 durchlässig ist, die dann über
die Hohlräume 5 in den Mittelteil 3 und dann in den Turbinenteil 4 und schliesslich
zu den nicht dargestellten Turbinenschaufeln strömt. Im warmen Zustand (siehe unterer
Teil der Zeichnung) wird durch die erfolgte Wärmedehnung die Öffnung 13 im Verdichterteil
2 geschlossen, während sich die Öffnungen 13 im Turbinenteil 4 überlappen und somit
einen Durchlass für die Kühlluft bilden. Das am Rohr 8 befestigte Absperrglied 12
verhindert eine Luftströmung im warmen Zustand in den Mittel- bzw. Verdichterteil
(2,3).
[0032] Die in Fig. 8 dargestellte Ausführungsvariante hat infolge der Anpassung des Durchmessers
des zylinderförmigen zentralen Hohlraumes 7 an die Durchmesser der Rohre 8, 9 gegenüber
den oben beschriebenen Beispielen den Nachteil, dass die Luft im Mittelteil 3 und
im Verdichterteil 2 des Rotors 1 nicht mehr weitergeleitet wird (ausser im Bereich
5h). Diese ist zwar z.B. durch zusätzliche Öffnungen im Mittelteil 3 und im Verdichterteil
2 aus dem Rotor 1 abführbar, das führt aber zu hohen Verlusten.
[0033] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die hier gezeigten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Sie ist auch auf andere Turbomaschinen anwendbar, beispielsweise Dampfturbinen
und Turbolader.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Rotor
- 2
- Verdichterteil
- 3
- Mittelteil
- 4
- Turbinenteil
- 5a-5h
- Hohlräume im Rotor
- 6
- Mittelachse
- 7
- zylinderförmiger Hohlraum
- 8
- Rohr mit grösserem Durchmesser als Pos. 9
- 9
- Rohr mit kleinerem Durchmesser als Pos. 8
- 10
- Flansch
- 11
- Schraube
- 12
- Mittel zum Abdichten von Pos. 3 und 4
- 13
- Öffnung in Pos. 8, 9
- 14
- Zentrierstück
- 15
- Luft
- l1
- Länge von Pos. 8
- l2
- Länge von Pos. 9
- d1i
- Innendurchmesser von Pos. 8
- d1a
- Aussendurchmesser von Pos. 8
- d2a
- Aussendurchmesser von Pos. 9
- dH1
- Durchmesser von Pos. 7 im Bereich von Pos. 5a-5h
- dH2
- Durchmesser von Pos. 7 im Bereich der letzten Turbinenscheibe bis zum stromabwärtigen
Ende des Rotors
1. Rotor (1) für thermische Turbomaschinen, insbesondere auf einer Welle angeordneten
Verdichterteil (2), Mittelteil (3) und Turbinenteil (4), wobei der Rotor (1) vorwiegend
aus einzelnen miteinander verschweissten Rotationskörpern besteht, deren geometrische
Form zur Ausbildung von axialsymmetrischen Hohlräumen (5) zwischen den jeweils benachbarten
Rotationskörpern führt, dadurch gekennzeichnet, dass
a) ein sich um die Mittelachse (6) des Rotors (1) erstreckender, vom stromabwärtigen
Ende des Rotors (1) bis zum stromaufwärts letzten Hohlraum (5h) reichender weiterer,
zylinderförmiger Hohlraum (7) vorgesehen ist,
b) mindestens zwei Rohre (8, 9) mit voneinander verschiedenen Durchmessern und Längen,
welche sich zumindestens teilweise in einer gewissen Länge überlappen, im zylinderförmigen
Hohlraum (7) plaziert sind, wobei
c) die Rohre (8, 9) jeweils an mindestens einem Fixpunkt fest verankert sind,
d) die Fixpunkte der Rohre (8, 9) an axial unterschiedlichen Stellen liegen,
e) die Rohre (8, 9) jeweils mit mindestens zwei Durchgangsöffnungen (13) im Mantel
versehen sind, wobei mindestens eine Öffnung (13) im Turbinenteil (4) und mindestens
eine Öffnung (13) im Verdichter- (2) bzw. Mittelteil (3) angeordnet sind und
f) sich die Öffnungen (13) der verschiedenen Rohre (8, 9) im warmen Betriebszustand
im Turbinenteil (4) überlappen, während sie sich im kalten Zustand im Verdichter-(2)
und Mittelteil(3) überlappen.
2. Rotor (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits der Rotor (1) und
andererseits die Rohre (8, 9) aus unterschiedlichem Material mit möglichst grosser
Differenz der Wärmeausdehnungskoeffizienten bestehen.
3. Rotor (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (13) jeweils
über den Umfang der Rohre (8, 9) verteilt angeordnet sind.
4. Rotor (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (13) des im Umfang
kleineren Rohres (9) beim Aussendurchmesser mit Nuten versehen sind.
5. Rotor (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser
(dH1) des zylinderförmigen Hohlraumes (7) im Bereich zwischen dem ersten und dem letzten
Hohlraum (5a, 5h) grösser ist als der Aussendurchmesser (d2a) des im Umfang grössten Rohres (8) und dass am Rohr (8) oder am Rotor (1) ein Mittel
(12) zum Abdichten des Mittelteiles (3) vom Turbinenteil (4) angeordnet ist, welches
nur im warmen Betriebszustand als Abdichtung wirksam wird.