(19)
(11) EP 0 761 963 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.03.1997  Patentblatt  1997/11

(21) Anmeldenummer: 96110557.4

(22) Anmeldetag:  29.06.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F02P 7/03, F02P 15/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 19.08.1995 DE 19530553

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Krappel, Alfred
    85737 Ismaning (DE)
  • Holzmann, Josef
    80937 München (DE)

   


(54) Zündsystem für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine


(57) Bei einem Zündsystem für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine kennzeichnet die Kombination folgende Merkmale:
  • es sind zwei Zündspulen vorgesehen,
  • die Zündspulen sind abwechselnd getaktet,
  • die Zündspulen sind mit allen Zündkerzen verbunden,
  • die Zündkerzen besitzen in ihrer Zuleitung einen Schalter und
  • der Schalter ist nur für die jeweils zu zündende Zündkerze geschlossen.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zündsystem für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine.

[0002] Es sind derartige Systeme bekannt, bei denen jedem Zylinder eine Zündspule zugeordnet ist (DE 43 36 031 C1). Ferner ist es bekannt, jeweils zwei Zündkerzen einer Zündspule zuzuordnen (DE 41 05 585 A1). Beiden bekannten Zündsystemen gemeinsam ist die erhebliche Anzahl an Zündspulen, die gleich der Zylinderzahl bzw. der halben Zylinderzahl ist. Bei Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen, die vorliegend von besonderem Interesse sind, mit 6, 8 und 12 Zylindern bedeutet dies einen erheblichen konstruktiven Aufwand, der einhergeht mit einer erheblichen Gewichtserhöhung der Brennkraftmaschine und des davon in aller Regel angetriebenen Kraftfahrzeugs.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zündsystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das sich durch einen geringen konstruktiven Aufwand bei gleichzeitig erreichter Funktionssicherheit auszeichnet.

[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.

[0005] Wesentlich ist die Verbindung der beiden Zündspulen mit sämtlichen Zündkerzen. Durch die abwechselnde Taktung der Zündspulen ist auch bei hohen Drehzahlen eine ausreichende Dauer der Zündspulenladezeit sichergestellt. Andererseits reichen die beiden Zündspulen aus, die Zündkerzen auch einer 8- oder 12-Zylinder-Brennkraftmaschine unter allen Betriebsbedingungen ausreichend mit Zündenergie zu versorgen.

[0006] Durch die Verbindung der Zündspulen sekundärseitig mit den Zündkerzen besteht die Gefahr der wechselseitigen Beeinflussung und Beeinträchtigung der Zündspulen. Dieser Gefahr wird abgeholfen, wenn die Zündspulen durch Gleichrichter in ihrem Sekundärkreis voneinander entkoppelt sind.

[0007] Anhand der Zeichnung ist die Erfindung weiter erläutert. In der einzigen Figur ist schematisch ein Zündsystem für eine 8-Zylinder-Brennkraftmaschine gemäß der Erfindung dargestellt.

[0008] Die nicht im einzelnen gezeigte Brennkraftmaschine besitzt acht Zündkerzen 1 bis 8, die schematisch dargestellt sind und sich in jeweils einem der Zylinder befinden. Bedingt durch die V-Bauweise sind jeweils vier der Zylinder in einer Reihe angeordnet. Die Zündkerzen 1 bis 8 sind sekundärseitig an zwei Zündspulen 11 und 12 angeschlossen. Die Zündspulen 11 und 12 ihrerseits sind primärseitig durch ein Zündsteuergerät 13 gesteuert. Ferner befindet sich in jeder Verbindung zwischen dem sekundärseitigen Anschluß der Zündspulen 11 und 12 und den Zündkerzen 1 bis 8 jeweils ein mit S1 bis S8 bezeichneter Schalter, z.B. in Form eines Thyristors, der ebenfalls durch das Zündsteuergerät 13 angesteuert ist.

[0009] Die Brennkraftmaschine besitzt beispielsweise die Zündfolge 1, 5, 4, 8, 6, 3, 7, 2, wobei jede dieser Ziffern für den Zylinder steht, dessen Zündkerze mit der gleichen Nummer versehen ist. Die beiden Zündspulen 11 und 12 werden abwechselnd durch das Zündsteuergerät 13 primärseitig angesteuert. Sie erzeugen abwechselnd sekundärseitig die erforderliche Zündspannung, die durch Beschalten des zugehörigen Schalters S1 bis S8 einer der Zündkerzen 1 bis 8 zugeführt ist. Diese Zündkerze sitzt in dem Zylinder, dessen Gemisch gezündet werden soll.

[0010] Abwechselndes Takten der Zündspulen 11 und 12 bedeutet, daß für den Zylinder 1 die Zündspule 12 primärseitig angesteuert wird und der Schalter S1 geschlossen wird. Anschließend daran wird die Zündspule 2 angesteuert und der Schalter S5 geschlossen. Der Schalter S1 ist dann bereits wieder nicht-leitend. Als nächstes wird erneut die Zündspule 12 angesteuert und der Schalter S4 geschlossen - S5 ist dabei wieder nicht leitend. Als nächstes wird wieder die Zündspule 11 bei geschlossenem Schalter S8 getaktet. Es folgt wiederum die Zündspule 12 bei geschlossenem Schalter S6 - S8 ist dann wieder nicht-leitend, dann die Zündspule 12 bei geschlossenem Schalter S3 -, gefolgt von der Zündspule 11 mit geschlossenem Schalter S7 und anschließend erneut die Zündspule 12 mit geschlossenem Schalter S2.

[0011] Es ist ohne weiteres zu erkennen, daß jede der Zündspulen jeweils zwei der räumlich und durch eine Leitung 14 bzw. 15 verbundenen Zündkerzen sowie zwei von ihr räumlich und durch eine Querverbindungsleitung 16 getrennte Zylinder bedient. Durch die abwechselnde Taktung der Zündspulen 11 und 12 ist ein wechselweiser Betrieb unter gleichzeitiger Sicherstellung einer ausreichenden Zündspulenladezeit gegeben. Ein Übersprechen der beiden Zündspulen 11 und 12 ist durch Dioden 17 bzw. 18 in ihren Sekundärkreisen verhindert.


Ansprüche

1. Zündsystem für eine Mehrzylinder-Brennkraftmaschine, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

- es sind zwei Zündspulen (11, 12) vorgesehen,

- die Zündspulen sind abwechselnd getaktet,

- die Zündspulen sind mit allen Zündkerzen (1 - 8) verbunden,

- die Zündkerzen besitzen in ihrer Zuleitung einen Schalter (S1 - S8) und

- der Schalter ist nur für die jeweils zu zündende Zündkerse geschlossen.


 
2. Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündspulen durch Gleichrichter (17, 18) in ihrem Sekundärkreis voneinander entkoppelt sind.
 




Zeichnung