[0001] Die Erfindung betrifft einen Spannrahmenkrumpftrockner zum Krumpfen und Trocknen
von offener Maschen- bzw. Webware und Schlauchmaschenware.
[0002] Zum Spannen, Thermofixieren, Trocknen sowie Krumpfen von offener Maschen- und Webware
wird bisher ein sogenannter Spannrahmen verwandt, wie er beispielsweise unter der
Bezeichnung STF600 von der Firma Dipl.-Ing. Gerhard Ruckh GmbH Maschinenfabrik auf
dem Markt ist.
[0003] Ein derartiger Spannrahmen weist ein Tragtuch zum Stützen der Ware während des Durchlaufes
durch den Spannrahmen und auf jeder Seite jeweils eine Nadelkette zum Aufnadeln der
Seitenränder der offenen Maschen- und Webware auf. Der Einlauf der Ware erfolgt über
einen Einführungsteil mit einer Krumpfwalze, der die offene Ware mit Voreilung auf
die Nadelkette und das Tragtuch des Spannrahmenteils führt. Ein Hochleistungsluftdüsensystem
mit Oberdüsen und Unterdüsen, zwischen denen die Ware auf dem Tragtuch hindurchläuft,
sorgt für das Trocknen und Thermofixieren der gekrumpften Ware.
[0004] Zum Krumpfen und Trocknen von offener Maschen- und Webware und von Maschenware in
Schlauchform gibt es weiterhin sogenannte Düsenkrumpftrockner. Ein Beispiel ist der
auf dem Markt erhältiche Hochleistungsdüsenkrumpftrockner HDT 2000-V Ultra ebenfalls
von der Firma Dipl.-Ing. Gerhard Ruckh Maschinenfabrik.
[0005] Dieser Hochleistungsdüsenkrumpftrockner weist gleichfalls einen Einführungsteil auf,
in dem die Maschen- und Webware mit Voreilung zwischen zwei beabstandete Tücher des
Düsenkrumpftrockners eingeführt und mittels versetzten Ober- und Unterluftdüsen, zwischen
denen die Maschen- und Webware hindurchläuft und getrocknet und gekrumpft wird.
[0006] Zum Behandeln von offener Ware und Schlauchware gibt es somit derzeit zwei verschiedene
Maschinen, was von der Kostenseite her als nachteilig anzusehen ist.
[0007] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, einen Spannrahmenkrumpftrockner
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem sowohl offene Maschen- und Webware
als auch Schlauchmaschenware getrocknet und gekrumpft werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch einen Spannrahmenkrumpftrockner zum
Krumpfen und Trocknen von offener Maschen- und Webware und Schlauchmaschenware mit
einem Spannrahmenteil, der ein Tragtuch zum Stützen der Maschen- und Webware während
des Durchlaufs durch den Spannrahmenteil und auf jeder Warenseite jeweils eine Nadelkette
zum Aufnadeln der Seitenränder von offener Maschen- und Webware aufweist, einem Einführungsteil
mit Krumpfwalze zum Voreilen von offener Maschen- und Webware und zum Einführen der
offenen Maschen- und Webware auf das Tragtuch des Spannrahmenteils, einem Einführungsteil
mit Krumpfwalze zum Voreilen von Schlauchmaschenware und zum Einführen der Schlauchmaschenware
auf das Tragtuch des Spannrahmenteils, der bezüglich des Tragtuches des Spannrahmenteils
zwischen einer Position, in der er die Schlauchmaschenware auf das Tragtuch leitet,
und einer Position schwenkbar angeordnet ist, in der er vom Tragtuch abgesetzt ist,
und einem Düsentrocknerteil gelöst, der dem Spannrahmenteil nachgeordnet ist und zwei
beabstandete Tücher aufweist, die zwischen Ober- und Unterluftdüsen angeordnet sind
und zwischen denen die Maschen- und Webware hindurchläuft, wobei die Nadelketten auch
durch den Düsentrocknerteil und zwar zwischen den Tüchern hindurchlaufen und jeweils
seitlich aus dem Arbeitsbereich des Düsentrocknerteils wegfahrbar ausgebildet sind.
[0009] Die Unterluftdüsen können wahlweise gegenüberliegend oder auf Lücke zu den Oberluftdüsen
angeordnet sein.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Spannrahmenkrumpftrockner handelt es sich um eine Kombination
eines Spannrahmens und eines Düsenkrumpftrockners derart, daß durch die erfindungsgemäße
Ausbildung sowohl offene Maschen- und Webware als auch Schlauchmaschenware gleichermaßen
behandelt werden können.
[0011] Besonders bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Patentansprüche
2 bis 4.
[0012] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Spannrahmenkrumpftrockners näher beschrieben. Die einzige Figur
zeigt eine schematische Längsschnittansicht des Ausführungsbeispiels.
[0013] Der in der Zeichnung dargestellte Spannrahmenkrumpftrockner umfaßt einen Spannrahmenteil
1 mit einem Tragtuch 6, das die über einen Einführungsteil 3 eingeführte offene Maschen-
oder Webware 10 während des Durchlaufs durch den Spannrahmenteil 1 stützt. Auf jeder
Seite ist jeweils eine Nadelkette 5 zum Aufnadeln der Seitenränder der offenen Maschen-
und Webware 10 vorgesehen.
[0014] Der Einführungsteil 3 umfaßt mehrere Walzen einschließlich einer Krumpfwalze 18,
über die die offene Maschen- und Webware mit Voreilung in leichten Falten auf das
Tragtuch 6 geführt wird. Die Einführung erfolgt insbesondere über eine Einzugswalze
mit Voreilung und Teflonschürze zur Krumpfwalze 18. Für das Einführen der offene Ware
10 sind weiterhin eine zentrische Richteinrichtung und Einführelemente mit Voreilung
auf die Nadelketten 5 vorhanden, wie es auch bei einem üblichen Spannrahmen der Fall
ist.
[0015] An der Eingangsseite des Spannrahmenteils 1 ist weiterhin ein Einführungsteil 4 mit
Krumpfwalze zum Voreilung von Schlauchmaschenware 11 vorgesehen, der die Schlauchware
mit Voreilen auf das Tragtuch 6 des Spannrahmenteils 1 führt. Der Einführungsteil
4 für die Schlauchware ist bezüglich des Tragtuches 6 des Spannrahmenteils 1 in der
durch Pfeile in der Zeichnung angegebenen Weise zwischen der dargestellten Position,
in der er die Schlauchware 11 auf das Tragtuch 6 leitet, und einer nicht dargestellten
Position schwenkbar angeordnet, in der er vom Tragtuch 6 abgesetzt, insbesondere abgehoben
ist.
[0016] Ein Düsentrocknerteil 2 ist dem Spannrahmenteil 1 nachgeordnet und weist zwei beabstandete
Tücher 13, 14 auf, die zwischen Ober- und Unterluftdüsen 7 und 8 angeordnet sind und
zwischen denen die Maschen- oder Webware 10, 11 hindurch läuft.
[0017] Die Nadelkette 5 läuft um Umlenkwalzen 12 und geht auch durch den Düsentrocknerteil
2 und zwar zwischen den Tüchern 13, 14 hindurch. Die Nadelketten 5 auf beiden Seiten
werden beim Behandeln von offener Ware entsprechend der Warenbreite zusammengefahren,
so daß die offene Ware auf den Nadelketten 5 und zwischen beiden Tüchern 13, 14 durch
die hohe Luftgeschwindigkeit der Luft aus den Ober- und Unterluftdüsen 7 und 8 behandelt
werden kann. Zur Behandlung von Schlauchware werden die Nadelketten 5 seitlich aus
dem Arbeitsbereich des Düsentrocknerteils 2 weggefahren, so daß die gesamte Arbeitsbreite
ohne Behinderung durch die Nadelketten 5 zur Verfügung steht.
[0018] Am Auslauf der Ware ist eine nicht dargestellte Kühlzone mit Aufrollung oder Tafelung
vorgesehen, dort können auch Kantenschneid- und Absaugeinrichtungen angeordnet sein.
[0019] Weiterhin kann am Einführungsteil für die Schlauchware 11 ein Wagen mit nasser Ware
vor dem Einführungsgestell der Einführbrücke angeordnet werden, so daß dann über ein
Einführtuch des Einführteils 4, an dessen Ende die Krumpfwalze mit Teflonschürze montiert
ist, die Schlauchware 11 dem Tragtuch 6 des Spannrahmenteils 1 zugeführt wird.
[0020] Wie oben beschrieben, ist wenigstens das Zuführtuch des Einführteils für die Schlauchware
11 schwenkbar, so daß bei einer Behandlung von offener Ware die Bedienung der Vorrichtung
ohne Behinderung durch die Einführbrücke möglich ist.
[0021] Bei dem obigen kombinierten Spannrahmenkrumpftrockner können somit offene Ware 10
sowie Schlauchware 11 in mehreren Warenbahnen nebeneinander mit Voreilung auf das
Tragtuch 6 angeliefert werden. Bei offener Ware erfolgt eine Aufnadelung der Ränder
durch die Nadelketten 5 während bei Schlauchware die Nadelketten 5 zur Seite weggefahren
werden. Da der Einführungsteil 4 für die Schlauchware 11 schwenkbar ausgebildet ist,
steht er beim Verarbeiten von offener Ware nicht im Wege.
[0022] Schlauchware sowie offene Ware werden anschließend zwischen die beiden Tücher 13
und 14 des Düsentrocknerteils 2 geführt und über die aus den Ober- und Unterdüsen
7 und 8 strömende Luft getrocknet.
[0023] Zur exakten Aufnadelung von offener Ware auf die Nadelketten 5 kann ein Kantenfühler
insbesondere ein Infrarotkantenfühler im Einführungsbereich der offenen Ware, d. h.
in dem Bereich vorgesehen sein, in dem die Aufnadelung auf die Nadelketten 5 erfolgt.
Die Geschwindigkeit der exakten Aufnadelung bei offener Ware, d. h. die Verstellgeschwindigkeit
der Nadelketten 5 liegt bei 100m/s. Dabei bewegen sich Einführwangen mit dieser Geschwindigkeit
nach innen und nach außen, um das seitliche Ende der offene Ware abzutasten und dafür
zu sorgen, daß die Aufnadelung in einem bestimmten Abstand zur seitlichen Warenkante
sicher gestellt ist. Der Grund dafür besteht darin, daß die dem Spannrahmenteil 1
vorgelegte Ware über die gesamte Warenlänge unterschiedliche Breiten hat, was seine
Ursache in vorhergehenden Ausrüstungsprozessen hat.
[0024] Die Einführungswangen sind daher in der Breite beweglich, um die Warenkante richtig
abzutasten und für eine exakte Aufnadelung auf die Nadelketten 5 zu sorgen. Beim Durchlaufen
des Spannrahmenteils 1 wird dann die Warenbreite konstant gehalten. Das ist der eigentliche
Zweck des Spannrahmenteils 1. Die offene Ware wird getrocknet und eventuell bedampft
solange die Ware aufgenadelt ist.
[0025] Für das obere und das untere Tuch 13 und 14 im Düsentrocknerteil 2 können jeweils
eigene Antriebe 15, 16 und Steuerungen 9 vorgesehen sein, das Tragtuch 6 des Spannrahmenteils
ist mit einem separaten Antrieb 17 versehen.
[0026] Das obere und das untere Tuch 13 und 14 des Düsentrocknerteils 2 werden durch die
seitliche Bandsteuerung zentrisch geführt, wobei die Geschwindigkeit der beiden Tücher
13, 14 separat regelbar und auch gegeneinander variabel ist. Der Abstand zwischen
den beiden Tüchern 13, 14, der üblicherweise bei etwa 6cm liegt, kann durch eine Verstelleinrichtung
je nach Wunsch eingestellt werden.
[0027] Die Ober- und Unterdüsen 7, 8 des Düsentrocknerteils sind vorzugsweise zueinander
versetzt angeordnet, so daß sich durch die hohe Luftgeschwindigkeit am Austritt der
Düsen 7 und 8 eine tumbelartige Bewegung der zu trockenen Ware mit optimalen Krumpfergebnissen
ergibt. Die Düsen 7 und 8 können in einer geraden, d. h. zur Ware vertikalen oder
in einer dazu schrägen Position angeordnet sein. Die unteren Düsen 8 können wahlweise
auch so eingestellt sein, daß die Ausblasöffnungen den oberen Düsen 7 gegenüberstehen.
[0028] Das obere Tuch 13 im Düsentrocknerteil wird zwischen den einzelnen Kammern, aus denen
der Düsentrocknerteil 2 aufgebaut ist, über eine entsprechende Walzenanordnung 19
aus zum Beispiel drei kleinen Walzen auf Distanz zum unteren Tuch 14 gehalten.
[0029] Die Nadelketten 5 können über Spindeln kontrolliert über die gesamte Länge des Spannrahmenteils
1 zur Seite gefahren werden, wobei die jeweils gewählten Nadelketten 5 den kleinstmöglichen
Abstand des Ober- und Untertuches 13, 14 des Düsentrocknerteils 2 bestimmen. Dementsprechend
sind die Düsen 7 und 8 auf den beiden Seiten der Tücher 13 und 14 ausgebildet, wobei
der Abstand zwischen den beiden Tüchern 13, 14 etwas verringert werden kann, wenn
die Nadelketten 5 zur Seite weggefahren sind.
[0030] Die Behandlungsgeschwindigkeit hängt von der Anzahl der Trocknerkammern des Düsentrocknerteils
2 ab, und beträgt im allgemeinen bis zu 50m/min. Die Temperaturen betragen bis zu
200°C wobei die üblichen Arbeitstemperaturen für Baumwolle zwischen 100 und 130°C
und für synthetische Fasern zwischen 170 und 190°C liegen. Die Umluftmenge pro Trockenkammer
liegt bei etwa 50 000cbm/h, die Austrittsgeschwindigkeit der Luft an den Düsen beträgt
etwa 40m/s. Wahlweise ist die Umluftmenge je Trockenkammer stufenlos über Inverter
einstellbar.
[0031] Es sei schließlich darauf hingewiesen, daß die Geschwindigkeit des Tragtuches 6 im
Spannrahmenteil 1 gleich der Geschwindigkeit der Nadelketten 5 ist, während im Düsentrocknerteil
2 die Geschwindigkeit der Tücher 13 und 14 größer als die der Nadelketten 5 sein kann.
Durch den oben beschriebenen Spannrahmenkrumpftrockner können bei Schlauchware und
bei offener Ware die gleichen guten Krumpfwerte erreicht werden.
1. Spannrahmenkrumpftrockner zum Krumpfen und Trocknen von offener Maschen- und Webware
und Schlauchmaschenware mit
- einem Spannrahmenteil (1), der ein Tragtuch (6) zum Stützen der Maschen- und Webware
(10, 11) während des Durchlaufs durch den Spannrahmenteil (1) und auf jeder Warenseite
jeweils eine Nadelkette (5) zum Aufnadeln der Seitenränder der offenen Maschen- und
Webware aufweist,
- einem Einführungsteil (3) mit Krumpfwalze (18) zum Voreilen von offener Maschen-
und Webware (10) und zum Einführen der offenen Maschen- und Webware auf das Tragtuch
(6) des Spannrahmenteils (1)
- einem Einführungsteil (4) mit Krumpfwalze zum Voreilen von Schlauchmaschenware (11)
und zum Einführen der Schlauchmaschenware auf das Tragtuch (6) des Spannrahmenteils
(1), der bezüglich des Tragtuches (6) des Spannrahmenteils (1) zwischen einer Position,
in der er die Schlauchmaschenware (11) auf das Tragtuch (6) leitet, und einer Position
schwenkbar angeordnet ist, in der er vom Tragtuch (6) abgesetzt ist, und
- einem Düsentrocknerteil (2), der dem Spannrahmenteil (1) nachgeordnet ist und zwei
beabstandete Tücher (13, 14) aufweist, die zwischen Ober- und Unterluftdüsen (7, 8)
angeordnet sind und zwischen denen die Maschen- bzw. Webware (10, 11) hindurchläuft,
wobei die Nadelketten (5) auch durch den Düsentrocknerteil (2) und zwar zwischen den
Tüchern (13, 14) hindurchlaufen und jeweils seitlich aus dem Arbeitsbereich des Düsentrocknerteils
(2) wegfahrbar ausgebildet sind.
2. Spannrahmenkrumpftrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tücher
(13, 14) des Düsentrocknerteils (2) mit separaten Antriebs- und Steuereinrichtungen
(9, 15, 16) versehen sind.
3. Spannrahmenkrumpftrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ober- und Unterluftdüsen (7, 8) zueinander versetzt angeordnet sind.
4. Spannrahmenkrumpftrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ober- und Unterluftdüsen (7, 8) einander gegenüber angeordnet sind.