Technisches Gebiet:
[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Sicherheitsvorrichtung für Küchenherde oder
Brennstellen, die energetisch mit elektrischer Energie oder brennbaren Gasen betrieben
werden, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines
Küchenherdes oder einer Kochstelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
Stand der Technik:
[0002] Es sind für Küchenherde und Kochstellen Schutzvorrichtungen bekannt in Form von Thermostaten
oder Zündsicherungen, die am Herd bzw. in unmittelbarer Nachbarschaft der Brenn- oder
Heizstelle angebracht sind, um bei Ausbleiben oder Erlöschen der Gasflamme die Gaszufuhr
zu unterbrechen. Des weiteren sind Herde bekannt geworden, die energetisch mit elektrischer
Energie betrieben werden, wobei die Energie auf induktive Weise an Metalltöpfe weitergegeben
wird, die sich aufgrund der erzeugten Wirbelstromverluste erhitzen. Dies bedeutet
eine zusätzliche Sicherheit, weil ohne das Aufstellen eines Metalltopfes auf die Energie
abgebende Heizstelle keine Wärmeabgabe möglich ist. Des weiteren sind für Großküchen
automatische Feuerlöschanlagen ähnlich Sprinkleranlagen entwickelt worden, die grundsätzlich
auch für private Kochstellen verwendet werden können. Derartige Anlagen lösen einen
Löschvorgang aus.
[0003] Durch die DE 30 39 246 A1 ist eine Dunstabzugshaube mit einem regelbaren Gebläsemotor
zum Einsatz in Küchen bekannt, die ein der Herdoberfläche zugewandtes auf Feuchtigkeit
und/oder Dunst und/oder Rauch und/oder Wärme ansprechendes Sensorelement aufweist.
Desweiteren können zwei Sensorelemente vorhanden sein, wobei das eine auf der dem
Herd zugewandten Seite der Dunstabzugshaube und das andere auf einer gegenüber der
Herdoberfläche abgeschirmten Seite derselben angeordnet ist. Durch die DE 37 37 712
C2 ist ein Elektroherd bekannt, der nach Einschalten einer Wärmequelle über einen
Bedienungsschalter und nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit ohne eine weitere Schaltung
eine oder mehrere Wärmequellen automatisch abschaltet und nach Ablauf der vorbestimmten
Zeit seit der letzten Schaltung einer Wärmequelle gleichfalls eine automatische Ausschaltung
des Elektroherdes erfolgt. Ebenso ist durch die DE 35 35 743 A1 eine Abschalt-Sicherheitseinrichtung
für Elektrokochherde bekannt, die für eine komplette Abschaltung des Elektroherdes
bei Überhitzung sorgt.
[0004] Durch die US-PS 46 59 909 ist eine Sicherheitsabschaltung für eine Herdeinrichtung
mit elektrischen Kochstellen bekannt geworden, wobei die Stromversorgung eine rücksetzbare
Ausschaltvorrichtung beinhaltet, um die Stromversorgung abzuschalten, wenn der Strom
über einen vorbestimmten Wert ansteigt. Die Abschalteinrichtung umfaßt einen Rauchmelder,
der außerhalb des Herdes angebracht ist und bei Rauch ein elektrisches Signal abzugeben
imstande ist. Eine Einrichtung zum Unterbrechen der Stromzufuhr ist an die genannten
Signalgeber angeschlossen, um automatisch die Stromversorgung des Herdes zu unterbrechen.
Desweiteren ist durch die US-PS 50 79 407 eine Vorrichtung zum Erkennen eines vorher
bestimmten Siedezustandes einer Flüssigkeit bekannt geworden, die auf einer Kochstelle
eines Küchenherdes sich befindet. Ein Feuchtigkeitssensor liefert bei einer vorgegebenen
Feuchtigkeit ein erstes Signal, welches eine Zeitgeberschaltung beaufschlagt, die
ein zweites Signal liefert, welches einen hörbaren oder sichtbaren Alarm auszulösen
imstande ist, als auch dazu, die Heizquelle, mit der die Flüssigkeit erhitzt wird,
zu kontrollieren bzw. abzuschalten. Dazu wird innerhalb der Zeitgeberschaltung ein
stabiler Multivibrator verwendet, auf den das Signal des Feuchtigkeitssensors gelegt
ist.
Technische Aufgabe:
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem wirtschaftlich vertretbaren Aufwand
das gegebene Betriebsrisiko von Küchenherden und Kochstellen, die energetisch mit
elektrischer Energie oder brennbaren Gasen betrieben werden, und das damit gegebene
Risiko eines Wohnungsbrandes drastisch zu senken und damit auch die Umweltbelastung
durch Schadstoffe, welche bei derartigen Bränden entstehen, zu verringern; des weiteren
soll jeder vorhandene Herd oder jede Kochstelle nachträglich umrüstbar sein.
Offenbarung der Erfindung und deren Vorteile:
[0006] Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß durch über dem Küchenherd und/oder
der Kochstelle angeordnete verschiedene Sensoren, welche Rauchsensoren und/oder Temperatursensoren
und/oder Feuchtigkeitssensoren und/ oder Fettdampfsensoren und/oder Flammensensoren
sind, deren Signale von einer mit einem Zeittaktgeber ausgestatteten Auswerteelektronik
verarbeitet werden, deren ein Ausgang mit einem Trennelement, vorzugsweise elektrischer
Schalter oder elektromagnetisches Ventil, für die Energiezufuhr für den Küchenherd
oder die Kochstelle verbunden ist, dergestalt, daß der Auswerteelektronik Grenzwerte
für Rauch und/oder Temperatur und/oder Wasserdampf und/oder Fettdampf und/oder Flammen
vorgebbar sind, die bei Überschreiten über eine vorgebbare Zeit des Zeittaktgebers
die Energiezufuhr des Küchenherdes oder der Kochstelle zeitverzögert abschalten, wobei
die Auswerteelektronik einen durch die Bedienungsperson bedienbaren Rücksetzeingang
besitzt, mit welchem das Ausgangssignal der Auswerteelektronik zum Abschalten der
Energieversorgung des Küchenherdes oder der Kochstelle innerhalb der voreingestellten
Abschaltzeit rücksetzbar ist. Die Auswerteelektronik kann bei Überschreiten eines
Grenzwertes für Rauch und/oder Flammen bzw. Temperatur und/oder Wasser- und/oder Fettdampf
ein zeitverzögertes und innerhalb der Verzögerungszeit rücksetzbares Abschaltsignal
für die Energieversorgung des Küchenherdes oder der Kochstelle abgeben.
[0007] Die Erfindung besitzt den Vorteil, daß der erfindungsgemäßen elektrischen Sicherheitseinrichtung
mit einem wirtschaftlich vertretbaren Aufwand das gegebene Betriebsrisiko von Küchenherden
oder Kochstellen und das damit gegebene Risiko eines Wohnungsbrandes drastisch gesenkt
werden kann. Dadurch wird auch die Umweltbelastung durch Schadstoffe, welche bei derartigen
Bränden entstehen, drastisch verringert. Ein weiterer volkswirtschaftlicher Vorteil
liegt darin begründet, daß aufgrund der Erfindung älteren und/oder behinderten Menschen
länger die Möglichkeit gegeben ist, länger und vor allen Dingen risikoloser und selbständiger
in ihren Wohnungen zu wohnen, ohne in ein Altersheim umzuziehen. Es können praktisch
sämtliche bestehenden Kochherde oder Kochstellen, die energetisch mit elektrischer
Energie oder brennbaren Gasen betrieben werden, nachträglich durch einen Gas- und/oder
Elektroinstallateur problemlos nachgerüstet werden, womit eine hohe Attraktivität
für die Verbreitung der Erfindung gewährleistet ist.
[0008] In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung besitzt diese einen zeitgesteuerten
Sicherheits-Hauptschalter zur Inbetriebnahme des Küchenherdes oder der Kochstelle,
der nach einer vorgebbaren Zeit, wenigstens aber nach Erreichen eines fest vorgegebenen
Zeitablaufs, prinzipiell die Energiezufuhr zum Küchenherd oder zur Kochstelle, auch
ohne Erreichen eines Grenzwertes, wie hinsichtlich der Rauchentwicklung und/oder der
Temperatur und/oder des Wasser- und/oder Fettdampfes und/oder von Flammen, aufgrund
Zeitablauf abzuschalten imstande ist.
[0009] Des weiteren kann die Sicherheitsvorrichtung eine Löschanlage aufweisen, die beim
Detektieren von Flammen und/oder einer bestimmten, vorgegebenen Konzentration von
Rauchentwicklung und/oder bei Überschreiten einer vorgegebenen Temperatur aktivierbar
ist. Die Auswerteelektronik kann akustische und/oder optische Warnsignale vor der
Abschaltung des Küchenherdes abgeben.
[0010] Bei Koch- oder Bratvorgängen, bei denen eine Rauchentwicklung unvermeidbar ist, kann
die Auswerteelektronik der Sicherheitsvorrichtung ein anwachsendes bzw. anschwellendes
akustisches und/oder optisches Signal auslösen zur Signalgabe an die Bedienungsperson,
damit diese die Rücksetzung betätigt, um dadurch das vorgeschärfte Abschaltsignal
innerhalb der möglichen Abschaltzeit zu deaktivieren.
[0011] Die Sicherheitsvorrichtung kann vorzugsweise in einer Dunstabzugshaube oberhalb des
Küchenherdes oder der Kochstelle integriert sein.
[0012] Entsprechend der Anzahl der Kochstellen können über jeder ein derartiger Sensor oder
eine Mehrzahl von Sensoren, insbesondere Temperatursensor, angeordnet sein, wobei
gegebenenfalls ein Backofen ebenfalls einen Temperatursensor aufweist. Des weiteren
kann die Sicherheitsvorrichtung einen mit der Auswerteelektronik verbundenen zentralen
Temperatursensor aufweisen zum integralen Erfassen der Temperatur, der bei seinem
Ansprechen auf den Sicherheits-Hauptschalter einzuwirken imstande ist.
[0013] Ein Verfahren zum Überwachen von Küchenherden und/oder Kochstellen, die energetisch
mit elektrischer Energie oder brennbaren Gasen betrieben werden, unter Verwendung
einer über dem Küchenherd und/oder der Kochstelle angeordneten elektrischen Sicherheitsvorrichtung
mit einer Auswerteelektronik, die mindestens einen akustischen und/oder optischen
Signalmelder aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, daß Temperatur, Rauchentwicklung,
Wasser- und/oder Fettdampf und/oder Flammen mittels elektrischer Sensoren überwacht
werden, die auf einen vorgegebenen Grenzwert voreingestellt und deren Ausgangssignale
in einer Auswerteelektronik erfaßt werden, wobei bei einer kurzzeitigen Überschreitung
eines oder mehrerer der Grenzwerte innerhalb einer vorgegebenen Grenzwert-Zeitspanne
der oder die akustischen und/oder optischen Signalmelder ansprechen, jedoch innerhalb
dieser Zeitspanne noch keine Abschaltung der Energieversorgung des Küchenherdes oder
der Kochstelle ausgelöst wird und die Bedienungsperson in Antwort auf das Ansprechen
der akustischen und/oder optischen Signalmelder, vorzugsweise innerhalb einer weiteren,
vorgebbaren Rücksetz-Zeitspanne, ein Rücksetzsignal manuell auslösen muß, um eine
weitere Energieversorgung des Küchenherdes und/oder der Kochstelle sicherzustellen
und eine Abschaltung der Energieversorgung des Küchen-herdes und/oder der Kochstelle
nur dann erfolgt, wenn entweder einer oder mehrerer der Grenzwerte der Sensoren die
Grenzwert-Zeitspanne zeitlich überschreiten oder die Bedienungsperson nicht innerhalb
der Rücksetz-Zeitspanne das Rücksetzsignal auslöst, wobei die Rücksetz-Zeitspanne
kleiner oder größer als die Grenzwert-Zeitspanne gewählt werden kann und die Rücksetz-Zeitspanne
entweder die Grenzwert-Zeitspanne überschreitet oder innerhalb derselben liegen kann.
Kurzbeschreibung der Zeichnung, in der zeigen:
[0014]
- Figur 1
- eine prinzipielle Anordnung einer Dunstabzugshaube, in die eine Sicherheitsvorrichtung
integriert ist, mit einem Küchenherd und einem Trennelement in der Energiezuführung
für den Küchenherd
- Figur 2
- eine schematische Anordnung der Elemente der Sicherheitsvorrichtung und
- Figur 3
- einen Schnitt durch eine Dunstabzugshaube mit integrierter Sicherheitsvorrichtung
für den Küchenherd.
Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung:
[0015] Nach der Figur 1 ist eine elektrische Sicherheitsvorrichtung für einen Küchenherd
1 vorzugsweise und zum größten Teil in eine Dunstabzugshaube 2 integriert, wobei innerhalb
einer Energiezuleitung 4 für den Küchenherd 1, die eine Gasleitung oder eine elektrische
Leitung sein kann, ein Trennelement 3 angeordnet ist, welches entweder ein elektromagnetisch
betätigbares Ventil oder ein elektrischer Trennschalter ist. Vom Trennelement 3 führt
eine Energieleitung 6 weiter zum Küchenherd 1, in das Trennelement 3 führt eine Steuerleitung
5, mit der das Trennelement 3 mit der Dunstabzugshaube 2 und den dort angeordneten
Aggregaten elektrisch verbunden ist. Über eine elektrische Stromversorgung 7 wird
die Dunstabzugshaube 2 mit elektrischer Energie versorgt.
[0016] Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung die Elemente der Sicherheitsvorrichtung,
die innerhalb der Dunstabzugshaube 2 der Figur 1 integriert sein können. Innerhalb
eines Bedienfeldes 8 sind wenigstens ein optischer und ein akustischer Melder 9, 10
sowie ein Rücksetzknopf 11 zum Rücksetzen des Ausgangssignals der Auswerteelektronik
und gegebenenfalls ein Taster 37 angordnet, der mit dem Rücksetzknopf 11 identisch
sein kann, dem aber auch weitere Steuerfunktionen zugewiesen sein können. Ebenso kann
statt des Tasters ein Fußschalter oder ähnliches vorhanden sein.
[0017] Ein Abluftüberwachungsfeld 12 umfaßt wenigstens einen Thermofühler 13, 19 für die
Abluft, einen Lüfter 14 und einen Rauchsensor 15. Ebenso kann, getrennt vom Rauchsensor
15, wenigstens ein Sensor 35 angeordnet sein, der oder die auf Wasser- und/oder Fettdampf
spezifisch ansprechen.
[0018] Eine Kochfeldüberwachung 16 weist eine Mehrheit von Thermofühlern 17,18, 19,20,21
auf, wobei vorzugsweise jedem Kochfeld ein derartiger Thermofühler zugeordnet ist.
Der zentral angeordneter Thermofühler 19 kann vorzugsweise für die integrale Erfassung
der Temperatur und somit auch der Abluft dienen. Des weiteren kann eine Backofenüberwachung
22 ebenfalls mit einem Temperatursensor 23 ausgestattet sein. Ebenso kann ein spezifischer
Flammensensor 38 vorhanden sein, der auch in das Abluftüberwachungsfeld 12 integriert
sein kann und der vorzugsweise ein IR-Sensor ist.
[0019] Von einer zentralen Auswerteelektronik 24, die ebenfalls in der Dunstabzugshaube
2 angeordnet sein kann, führen zu den genannten Elementen elektrische Zuleitungen
25, 26, 27, 28, wie auch die elektrische Auswerteelektronik 24 mit der elektrischen
Steuerleitung 5 zum Trennelement 3 verbunden ist, wie auch die elektrische Stromversorgung
7 der elektrischen Sicherheitsvorrichtung bzw. der Dunstabzugshaube 2 über die Auswerteelektronik
24 geführt ist.
Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
[0020] Die elektrischen Sensoren 13,15,35 des Abluftüberwachungsfeldes 12 sowie die Sensoren
17,18,19,20,21 der Kochfeldüberwachung 16 überwachen die Temperaturen sowohl der Abluft,
als auch der einzelnen Kochstellen sowie entstehenden Rauch und gegebenenfalls gesondert
hiervon Wasser- und Fettdampf. In der Auswerteelektronik 24 sind für die einzelnen
Sensoren Grenzwerte vorgegeben, bei deren Überschreiten die Auswerteelektronik einen
Ausgangsimpuls an das Trennelement 3 abgibt, welches die Energieversorgung über die
Leitung 6 zum Küchenherd 1 abtrennt. Oder die Auswerteelektronik 24 betätigt einen
Sicherheitshauptschalter 34, der seinerseits das Trennelement 3 betätigt und die Energieversorgung
zum Küchenherd 1 unterbricht.
[0021] Die Auswerteelektronik 24 besitzt des weiteren einen Zeittaktgeber bzw. eine Schaltuhr,
mittels der auch die Kochzeit überwacht werden kann. Beispielsweise schaltet der Zeittaktgeber
bzw. die Schaltuhr den Küchenherd unter allen Umständen nach einer vorgegebenen Zeitdauer
ab, wobei diese Zeitdauer jedoch einen vorgegebenen Grenzwert, zum Beispiel eine Stunde,
nicht überschreiten kann. Die Wiederinbetriebnahme des Küchenherdes 1 ist durch die
Bedienung des Sicherheitshauptschalters 34 sofort möglich.
[0022] Des weiteren besitzt der Zeittaktgeber die Aufgabe, bei Überschreiten eines oder
mehreren voreingestellter Grenzwerte der Sensoren, wie hinsichtlich der Temperatur
oder beim Detektieren von Rauch oder von Wasser- oder Fettdampf oder Flammen, das
Trennelement 3 innerhalb einer oder mehrerer voreinstellbarer kurzen Grenzwert-Zeitspannen
ebenfalls auszulösen und den Küchenherd von der Energieversorgung abzuschalten. Diese
kurze bzw. kurzen Grenzwert-Zeitspannen nach Erreichen eines der genannten Grenzwerte
kann zum Beispiel 10 bis 30 sec betragen.
[0023] Somit werden Temperatur, Rauchentwicklung, gegebenenfalls Wasser- und Fettdampf wie
auch Flammen sowie Zeit von der Auswerteelektronik 24 erfaßt. Kurzzeitige Überschreitungen
der Grenzwerte, z.B. eine Dampfwolke beim Abheben eines Deckels, innerhalb der dafür
vorgegebenen Grenzwert-Zeitspanne werden akustisch oder optisch durch ein Signal gemeldet,
lösen aber noch keine Abschaltung der Energiezuführung zum Küchenherd 1 aus. Nunmehr
muß die Bedienungsperson innerhalb einer weiteren kurzen Rückstell-Zeitspanne, beispielsweise
10 bis 25 Sekunden, durch den Rücksetzknopf 11 ein Rücksetzsignal auslösen, um eine
Abschaltung der Energieversorgung des Küchenherdes zu vermeiden. Erfolgt hingegen
nach Fehlermeldung bzw. Meldung der kurzzeitigen Überschreitung eines Grenzwertes
keine Rücksetzung des Signals innerhalb der genannten kurzen Rückstell-Zeitspanne,
so wird nach dem Todtmann-Prinzip der Küchenherd abgeschaltet. Die Rücksetz-Zeitspanne
kann kleiner oder größer als die Grenzwert-Zeitspanne sein ebenso wie die Rücksetz-Zeitspanne
entweder die Grenzwert-Zeitspanne überschreitet oder zeitlich innerhalb derselben
liegen kann. Die beiden Zeitspannen sind unabhängig voneinander vorgebbar, wobei gewöhnlich
in einen ansteigenden Grenzwert nicht eingegriffen werden kann.
[0024] Bei Koch- oder Bratvorgängen, bei denen eine Rauchentwicklung nicht zu vermeiden
ist, können die Rauchsensoren ein anschwellendes akustisches und/oder Signal auslösen,
wodurch die Bedienungsperson veranlaßt werden soll, der Sicherheitsvorrichtung, beispielsweise
auch mehrfach in kürzeren Abständen, durch Drücken des Rücksetzknopfes 11 bzw. Tasters
37 mitzuteilen, daß alles in Ordnung ist. Erfolgt diese Meldung oder mehrfache Meldungen
nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne, beispielsweise wiederum innerhalb von
10 bis 25 Sekunden, erfolgt wiederum die Abschaltung des Küchenherdes von der Energieversorgung.
[0025] Figur 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer Vorrichtung, die in eine Dunstabzugshaube
2 integriert ist, in der neben den genannten Elementen ein Fettfilter 29 sowie eine
Löschanlage 36 angeordnet sind; zusätzlich können spezifische Flammendetektoren vorhanden
sein. Innerhalb des Bedienfeldes 8 ist ein großflächiger Taster 37 angeordnet. Die
elektrische Sicherheitsvorrichtung kann durch eine automatische Feuerlöschanlage 36
mit der Wirkung ergänzt werden, daß im Falle eines trotz der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen
entstehenden Brandes, z.B. aufgrund der Tatsache, daß sich brennbare Gegenstände im
Flammbereich eines Gasherdes befinden, der Schaden so gering wie möglich bleibt. Sollte
dennoch ein Brand entstehen, so wird die Löschanlage 36 automatisch aktiviert und
löscht mit einem nach dem Stand der Technik geeigneten Löschmittel den Brand aus.
[0026] Des weiteren ist vorteilhaft ein zentraler Temperaturfühler 19 vorgesehen zur integralen
Überwachung der Temperatur, der den Küchenherd beispielsweise bei Erreichen eines
gegebenen Grenzwertes unter allen Umständen abschaltet, wobei das Signal dieses Temperaturfühlers
19 nicht mittels des Rücksetzknopfes 11 zurückgesetzt werden kann.
Gewerbliche Anwendbarkeit:
[0027] Der Gegenstand der Erfindung ist insbesondere in Haushalten anwendbar und stellt
eine elektrische Sicherheitsvorrichtung zur Verfügung, die ein Abschalten eines Küchenherdes
oder von Kochstellen aufgrund von ungewöhnlicher Hitzeentwicklung mit Rücksetzmöglichkeit
sowie unabhängig davon ein Abschalten aufgrund von Rauchentwicklung mit Rücksetzmöglichkeit
durchführt, wobei beide Möglichkeiten mit einer Löschanlage integriert sein können.
Zusätzlich kann die Sicherheitsvorrichtung getrennte Sensoren für Wasserdampf und/oder
Fettdampf und oder Flammen aufweisen.
Liste der Bezugszeichen:
[0028]
- 1
- Küchenherd
- 2
- Dunstabzugshaube
- 3
- Trennelement
- 4
- Energiezuleitung (Strom oder Gas)
- 5
- elektrische Steuerleitung zur Dunstabzugshaube
- 6
- Energiezuleitung (Strom oder Gas) vom Trennelement zum Küchenherd
- 7
- elektrische Stromversorgung der Dunstabzugshaube
- 8
- Bedienfeld
- 9, 10
- optischer und akustischer Melder
- 11
- Rücksetzknopf
- 12
- Abluftüberwachungsfeld
- 13,17,18,19,20,21,23
- Thermofühler
- 14
- Lüfter
- 15
- Rauchmelder
- 16
- Kochfeldüberwachung
- 22
- Backofenüberwachung
- 24
- Auswerteelektronik
- 25, 26, 27, 28
- elektrische Zuleitungen
- 29
- Dunstfilter
- 30, 31, 32
- Rohre
- 33
- Kochstellenbeleuchtung
- 34
- Sicherheits-Hauptschalter
- 35
- Sensor für Wasser- und Fettdampf
- 36
- Löschanlage
- 37
- Taster
- 38
- Flammensensor
1. Elektrische Sicherheitsvorrichtung für Küchenherde und/oder Kochstellen, die energetisch
mit elektrischer Energie oder brennbaren Gasen betrieben werden,
gekennzeichnet durch über dem Küchenherd (1) und/oder der Kochstelle angeordnete verschiedene
Sensoren (13,15,17,18,19,20,21,23), welche Rauchsensoren (15) und/oder Temperatursensoren
und/oder Feuchtigkeitssensoren und/oder Fettdampfsensoren und/oder Flammensensoren
sind, deren Signale von einer mit einem Zeittaktgeber ausgestatteten Auswerteelektronik
(24) verarbeitet sind, deren ein Ausgang mit einem Trennelement (3), vorzugsweise
elektrischer Schalter oder elektromagnetisches Ventil, für die Energiezufuhr für den
Küchenherd (1) oder die Kochstelle verbunden ist, dergestalt, daß der Auswerteelektronik
(24) Grenzwerte für Rauch und/oder Temperatur und/oder Wasserdampf und/ oder Fettdampf
und/oder Flammen vorgegeben sind, die bei Überschreiten über eine vorgebbare Zeit
des Zeittaktgebers die Energiezufuhr des Küchenherdes (1) oder der Kochstelle zeitverzögert
abschalten, wobei die Auswerteelektronik (24) einen durch die Bedienungsperson bedienbaren
Rücksetzeingang (11) besitzt, mit welchem das Ausgangssignal der Auswerteelektronik
(24) zum Abschalten der Energieversorgung des Küchenherdes (1) oder der Kochstelle
innerhalb der voreingestellten Abschaltzeit rücksetzbar ist.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Auswerteelektronik (24) bei Überschreiten eines Grenzwertes
für Rauch und/oder Flammen bzw. Temperatur und/oder Fettdampf und/oder Wasserdampf
ein zeitverzögertes und innerhalb der Verzögerungszeit rücksetzbares Abschaltsignal
für die Energieversorgung des Küchenherdes (1) oder der Kochstelle abzugeben imstande
ist.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet , daß ein zeitgesteuerter Sicherheits-Hauptschalter (34) zur
Inbetriebnahme des Küchenherdes (1) oder der Kochstelle vorhanden ist, der nach einer
vorgebbaren Zeit, wenigstens aber nach Erreichen eines fest vorgegebenen Zeitablaufs,
prinzipiell die Energiezufuhr zum Küchenherd (1) oder zur Kochstelle auch ohne Erreichen
eines Grenzwertes, wie hinsichtlich der Rauchentwicklung und/oder der Temperatur und/oder
des Wasserdampfes- und/oder des Fettdampfes und oder von Flammen, aufgrund Zeitablauf
abzuschalten imstande ist.
4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch eine Löschanlage (36), die beim Detektieren von Flammen und/oder
einer bestimmten, vorgegebenen Konzentration von Rauchentwicklung und/oder bei Überschreiten
einer vorgegebenen Temperatur aktivierbar ist.
5. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Koch- oder Bratvorgängen, bei denen eine Rauchentwicklung
unvermeidbar ist, die Auswerteelektronik (24) ein anwachsendes bzw. anschwellendes
akustisches oder optisches Signal auszulösen imstande ist zur Signalgabe an die Bedienungsperson
zur Rücksetzung des Abschaltsignals.
6. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteelektronik (24) akustische und/oder optische
Warnsignale vor der Abschaltung des Küchenherdes (1) oder der Kochstelle abzugeben
imstande ist.
7. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe in eine Dunstabzugshaube (2) integriert ist.
8. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend der Anzahl der Kochstellen über jeder ein
derartiger Sensor oder Sensoren, insbesondere Temperatursensor (17,18,19,20,21), angeordnet
ist sowie gegebenenfalls ein Backofen ebenfalls einen Temperatursensor (23) aufweist.
9. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß diese einen mit der Auswerteelektronik (24) verbundenen
zentralen Temperatursensor (19) aufweist zum integralen Erfassen der Temperatur, der
auf den Sicherheits-Hauptschalter (34) einzuwirken imstande ist.
10. Verfahren zum Überwachen von Küchenherden (1) und/oder Kochstellen, die energetisch
mit elektrischer Energie oder brennbaren Gasen betrieben werden, unter Verwendung
einer über dem Küchenherd (1) und/oder der Kochstelle angeordneten elektrischen Sicherheitsvorrichtung
mit einer Auswerteelektronik (24), die mindestens einen akustischen und/oder optischen
Signalmelder aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Temperatur, Rauchentwicklung, Wasser- und/oder Fettdampf und/oder Flammen mittels
elektrischer Sensoren (13,15,17,18,19,20,21,23) überwacht werden, die auf einen vorgegebenen
Grenzwert voreingestellt und deren Ausgangssignale in einer Auswerteelektronik (24)
erfaßt werden, wobei bei einer kurzzeitigen Überschreitung eines oder mehrerer der
Grenzwerte innerhalb einer vorgegebenen Grenzwert-Zeitspanne der oder die akustischen
und/oder optischen Signalmelder ansprechen, jedoch innerhalb dieser Zeitspanne noch
keine Abschaltung der Energieversorgung des Küchenherdes (1) oder der Kochstelle ausgelöst
wird und die Bedienungsperson in Antwort auf das Ansprechen der akustischen und/oder
optischen Signalmelder ein Rücksetzsignal manuell auslösen muß, um eine weitere Energieversorgung
des Küchenherdes (1) und/oder der Kochstelle sicherzustellen und eine Abschaltung
der Energieversorgung des Küchenherdes und/oder der Kochstelle nur dann erfolgt, wenn
entweder einer oder mehrerer der Grenzwerte der Sensoren die Grenzwert-Zeitspanne
zeitlich überschreiten oder die Bedienungsperson nicht innerhalb der Rücksetz-Zeitspanne
das Rücksetzsignal auslöst, wobei die Rücksetz-Zeitspanne kleiner oder größer als
die Grenzwert-Zeitspanne gewählt werden kann und die Rücksetz-Zeitspanne entweder
die Grenzwert-Zeitspanne überschreitet oder zeitlich innerhalb der Grenzwert-Zeitspanne
liegen kann.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rücksetzsignal innerhalb einer vorgebbaren Rücksetz-Zeitspanne ausgelöst werden
muß.