[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrtschreiberanordnung der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Fahrtschreiber sind seit vielen Jahren im kommerziellen Güterkraftverkehr und im
Überland-Busverkehr allgemein gebräuchliche Geräte zur Überwachung des Betriebs der
hier eingesetzten Kraftfahrzeuge und auch der Arbeitszeiten der Fahrer. Gemäß geltendem
Recht ist ihr Einsatz bei der Güterbeförderung über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht
sowie der Personenbeförderung mit mehr als 8 Fahrgastplätzen im Gelegenheitsverekhr
und im Linienverkehr über 50 km Linienlänge vorgeschrieben.
[0003] Beim herkömmlichen Fahrtschreiber erfolgt eine Registrierung der Fahrzustände durch
einen am Ausgleichsgetriebe eingesetzten Weggeber in Abhängigkeit von der Zeit auf
einem bei Arbeitsantritt des Fahrers eingelegten und bei Arbeitsschluß oder nach Ablauf
der Benutzungsdauer zur Dokumentierung und Auswertung aus dem Fahrtschreiber entnommenen
(personenbezogenen) Schaublatt, auf dem in Polarkoordinaten die Geschwindigkeit des
Fahrzeugs in Abängigkeit von der Zeit und die Arbeitszeiten des Fahrers aufgetragen
werden.
[0004] Neben der (automatisch erfolgenden) Registrierung der Fahrzustandsdaten ist die Vornahme
bestimmter Eintragungen - insbesondere des Fahrernamens, des Fahrzeugkennzeichens,
des Datums und der Kilometerstände swie ggfs. nicht im Fahrzeug verbrachter Arbeitszeiten
- sowie die manuelle Betätigung eines Zeitgruppenwahlschalters zur Klassifizierung
der Arbeitszeiten durch den Fahrer vorgesehen. Diese Eintragungen und Handhabungen
bestimmen wesentlich die Aussagefähigkeit des Schaublatts.
[0005] Die Brauchbarkeit der Schaublätter im Zusammenhang mit der Arbeitszeitüberwachung
ist wegen ihrer geringen Benutzungsdauer und des umständlichen und praktisch nicht
in Echtzeit möglichen Lesens schon für Standardsituationen und relativ kurze Zeiträume
sehr begrenzt.
[0006] Desweiteren erfolgt bei der herkömmlichen Aufzeichnung lediglich eine Zeitenerfassung.
Der Fahrer erhält vom Gerät während der Fahrt keinerlei Aussagen, welches Zeitbudget
ihm noch zur Verfügung steht. Es erfolgt also keine zeitnahe Überwachung mit direkter
Information/Anleitung für den Fahrer.
[0007] Bei der Überwachung über längere Zeiträume treten diese Nachteile und zusätzlich
die große Anfälligkeit der herkömmlichen Registrierung für subjektive Fehler und Manipulationen
immer gravierender hervor. Die Überwachung der Arbeitszeit nur über eine Woche erfordert
schon die zusammenhängende Auswertung mehrerer Schaublätter und gemäß den geltenden
Bestimmungen, falls der Fahrer an bestimmten Tagen keine oder nur solche Fahrzeuge
gelenkt hat, für deren Führen eine Nachweispflicht nicht besteht, zusätzlich von durch
dne Arbeitgeber für diese Fälle eigens auszustellenden Bescheinigungen, die der Fahrer
mit sich führen muß.
[0008] Die in den letzten Jahren mit den Zielen einer Erhöhung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer,
des verbesserten Schutzes der Arbeitnehmer im Kraftverkehrsgewerbe und der Harmonisierung
des Wettbewerbs EU-weit verschärften und präzisierten gesetzlichen Bestimmungen müssen
zudem - sollen sie nicht wirkungslos bleiben - einerseits mit verschärften und längere
Zeiträume erfassenden Kontrollen einhergehen und zum anderen zu stärkerer Selbstkontrolle
durch die Fahrer und in den Unternehmen führen.
[0009] Unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 3 wird nachfolgend an einigen Einzelfragen die Problematik
der Arbeitszeitgestaltung und -überwachung bei Fahrzeugführern gemäß den geltenden
gesetzlichen Bestimmungen (VO [EWG] 3820/85) skizziert.
[0010] So ist vorgeschrieben, daß Fahrer von Fahrzeugen, für die die Bestimmungen gültig
sind (siehe weiter oben) nach einer Lenkzeit (= reine Dienstzeit am Steuer) von höchstens
4,5 Stunden eine Unterbrechung von mindestens 45 Minuten einzulegen haben (Fig. 1a
- Unterbrechungs- bzw. Ruhezeiten sind in den Figuren 1 bis 3 jeweils schraffiert
dargestellt). In der Unterbrechung darf keine andere Arbeit, wie z.B. Be- und Entladen,
ausgeführt werden.
[0011] Die Unterbrechung von 45 Minuten kann jedoch durch Teilunterbrechungen von mindestens
15 Minuten ersetzt werden, wobei die Summe der Teillenkzeiten 4,5 Stunden nicht überschreiten
darf. In Fig. 1b bis 1d sind drei Beispiele für Aufteilungen der Lenkzeit gezeigt,
die diese Bedingungen erfüllen.
[0012] Die Tageslenkzeit, d.h. der reine Dienst am Steuer zwischen zuwei Tagesruhezeiten,
darf grundsätzlich 9 Stunden nicht überschreiten, jedoch zweimal pro Woche auf 10
Stunden erhöht sein. Als eine Woche gilt der Zeitraum von Montag, 0 Uhr, bis Sonntag,
24 Uhr. Bis zu dreimal pro Woche ist eine Verkürzung der Tagesruhezeit auf 9 Stunden
zulässig, hierfür ist aber dann ein an bestimmte Bedingungen geknüpfter Ausgleich
zu gewähren.
[0013] Innerhalb jedes Zeitraumes von 24 Stunden ist eine zusammenhängende Tagesruhezeit
von 11 Stunden einzuhalten (Fig. 2a). Diese kann aber auch in maximal 3 Blöcke aufgeteilt
werden, wobei ein Block mindestens 8 Stunden betragen muß und sich dann der Tagesruhezeitwert
auf 12 Stunden erhöht. Mögliche Realisierungen zeigen Fig. 2b bis 2d. (Für eine Zwei-Fahrer-Besatzung
gelten hier Sonderregelungen.)
[0014] Nach spätestens 6 Tagen ist grundsätzlich eine zusammenhängende Wochenruhezeit von
45 Stunden einzulegen (Fig. 3a). Die Wochenruhezeit kann auch auf 24 bzw. 36 Stunden
verkürzt werden - dann ist aber später ein bestimmte Bedingungen erfüllender Ausgleich
zu gewähren (Varianten hierfür sind in Fig. 3c und 3d dargestellt.) Im grenzüberschreitenden
Verkehr darf diese nach spätestens 12 Tagen eingelegt und muß dann mit einer weiteren
Wochenruhezeit (ohne Verkürzung) verbunden werden (Fig. 3b).
[0015] Zur Überwachung der Einhaltung solch differenzierter Regelungen sind die herkömmlichen
Fahrtschreiber wegen der oben genannten Nachteile ungeeignet. Ihr Arbeitsprinzip macht
überdies die Erfüllung der erweiterten Nachweispflichten zu einer für die Fahrer und
die Betriebsorganisation der Unternehmen kaum mehr zumutbaren Belastung.
[0016] In EP 0 389 593 A2 wird ein System zur vernetzten Überwachung der Fahrzeuge eines
Fuhrparks beschrieben, in dem Funktionen des herkömmlichen Fahrtschreibers durch einen
Zentralrechner ausgeführt werden. Zu diesem hin werden über eine Funkverbindung Fahrzustandsdaten
der einzelnen Fahrzeuge übertragen, und nach deren Auswertung werden Steuerdaten an
die Fahrzeuge zurück übertragen.
[0017] Die Registrierung von fahrerbezogenen Daten ist nicht vorgesehen, und Vor-Ort-Kontrollen
registrierter Fahrzustandsdaten am Fahrzeug sind nicht ohne weiteres möglich.
[0018] Ähnliche Systeme mit zentraler Fahrzustandsdatenverarbeitung und ggfs. -speicherung
- mit denselben Defiziten im Hinblick auf die oben angesprochene Problematik - sind
auch in den Druckschriften EP 0 249 487 A1 und EP 0 292 811 A2 beschrieben. In der
letztgenannten Druckschrift wird ein Modul zum Austausch von Informationen mit dem
Fahrer erwähnt, die Druckschrift nimmt jedoch keinen Bezug auf die Erfassung und Handhabung
von Arbeitszeitdaten.
[0019] In DE 35 09 966 A1 wird ein Fahrtschreiber mit erweiterter Datenerfassung vorgeschlagen,
wobei auch die Möglichkeit einer elektronischen Speicherung der Daten erwähnt ist.
Auch hier ist eine Überwachung der Arbeitszeit des Fahrers nicht angesprochen.
[0020] Dies gilt auch für DE 27 15 527, wo ebenfalls bereits ein Fahrtschreiber mit elektronischer
Fahrzeug-Betriebsdatenspeicherung und -verarbeitung und Verbindung zu einem stationären
Computer beschrieben ist.
[0021] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrtschreiberanordnung der eingangs
genannten Gattung anzugeben, mit der eine verbesserte Arbeitszeitüberwachung - insbesondere
im Hinblick auf differenzierte Arbeitszeitregelungen - möglich ist.
[0022] Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0023] Die Erfindung schließt den tragenden Gedanken ein, in einer Fahrtschreiberanordnung
- die im hier zugrundegelegten Verständnis nicht notwendig ein "Schreiben" im eigentlichen
Sinne ausführt - Mittel zur Echtzeitüberwachung der erfaßten Fahrzustandsdaten in
Zuordnung zum jeweiligen Fahrzeugführer und unter On-line-Vergleich mit relevanten
Vergleichsdaten sowie Mittel zur im wesentlichen laufenden Anzeige des so erhaltenen
Vergleichsergebnisses vorzusehen. Die Vergleichsergebnisse werden - zusammen mit zugehörigen
Zeitdaten - nachfolgend als Kontrolldaten bezeichnet.
[0024] Die vorgeschlagene Anordnung ermöglicht, wenn eine vom Fahrer einsehbare Anzeige
vorgesehen ist, einerseits eine unmittelbare und sehr einfache Selbstkontrolle der
Einhaltung geltender normativer Regelungen - beispielsweise der anzuwendenden Arbeitszeitvorschriften
- während der Arbeit. Die Vorschriften müssen dem Fahrzeugführer nicht einmal im einzelnen
bekannt sein, da sie im vergleichsdatenspeicher in geeeignet aufbereiteter Form gespeichert
sind und vom Gerät selbsttätig berücksichtigt werden. Hierauf bezogene gedankliche
Tätigkeiten, die den Fahrer von seiner eigentlichen Arbeitsaufgabe ablenken würden,
werden ihm durch das Gerät weitestgehend abgenommen.
[0025] Das Vorsehen einer elektronischen Aufzeichnungseinheit ermöglicht andererseits eine
einfache betriebliche Auswertung sowie (rückschauende) Überwachung durch Kontrollbehörden,
wobei subjektive Fehler und Manipulationen weitgehend ausgeschlossen sind.
[0026] Im Hinblick auf die hier speziell behandelte Arbeitszeitüberwachung gemäß den EU-Regelungen
ist der Vergleichsdatenspeicher zur Speicherung von sich auf Lenk-, Unterbrechungs-,
Bereitschafts-, sonstige Arbeits- sowie Ruhezeiten beziehenden Normdaten und die Anzeige-
und/oder Aufzeichnungseinrichtung zur separaten Anzeige und/oder Aufzeichnung der
diesbezüglichen aus den Zeit- und Fahrzustandsdaten sowie manuellen Eingaben erhaltenen
Kontrolldaten ausgebildet.
[0027] (Unter "Fahrzustandsdaten" werden hier den Fahrvorgang betreffende Primärdaten, unter
"Kontrolldaten" hingegen die durch deren weitere Verarbeitung, insbesondere Aufsummierung
über die Zeit oder Abgleich der ersteren mit den Normdaten, gewonnenen Sekundärdaten
bezeichnet. Die letzteren enthalten die relevante Information zum Arbeitszeitregime,
die ersteren können jedoch etwa im Hinblick auf verstöße gegen Verkehrs regeln oder
im Zusammenhang mit Unfällen oder technischen Schäden von Bedeutung sein.)
[0028] Sowohl der Vereinfachung der Handhabung der Anordnung durch den Fahrer als auch der
Erhöhung der Manipulationssicherheit dient das Vorsehen einer elektronisch lesbaren
Speicherkarte (nachfolgend als "Fahrerkarte" bezeichnet), insbesondere einer Chip-
oder Magnetkarte, in der ein Personencode gespeichert ist, als Datenträger für die
in der Anordnung benötigten Fahrzeugführerdaten. Bei dieser Ausführung weist der eigentliche
Fahrtschreiber natürlich eine mit dem Eingang seiner Verarbeitungseinrichtung verbundene
Einrichtung zum Lesen der auf dieser Speicherkarte gespeicherten Daten (etwa einen
an sich bekannten Chipkartenleser) auf.
[0029] Die Fahrerkarte kann auch den oder zumindest einen von mehreren Kontrolldatenspeichern
aufnehmen, wobei dann der Fahrtschreiber Mittel zum Einschreiben von Kontrolldaten
in den Fahrerkarten-Fahrdatenspeicher (insbesondere vor Entnahme der Fahrerkarte aus
dem Fahrtschreiber) und zum Auslesen der in diesem gespeicherten Kontrolldaten - bei
Einsetzen einer Fahrerkarte in den Fahrtschreiber - zur Verarbeitung im Gerät und
ggfs. auch zur direkten Anzeige aufweist. Aufbau und Funktion unterscheiden sich dann
allerdings erheblich von denen einer einfachen Chipkarte in Art einer Telefonkarte
(siehe weiter unten).
[0030] Auch der - oder einer von mehreren (inhaltsgleichen) - Vergleichsdatenspeicher(n)
kann in Form einer elektronisch lesbaren Speicherkarte oder als gesonderter Speicherbereich
auf einer solchen, insbesondere als Chipkarte, realisiert sein, wobei dann der Fahrtschreiber
eine mit dem Eingang der Verarbeitungseinrichtung verbundene Einrichtung zum Lesen
der hierauf gespeicherten Daten aufweist. Diese Ausbildung ermöglich eine einfache
Aktualisierung der Vergleichs-bzw. Normdaten in allen Fahrtschreibern eines Fahrzeugbestandes
im Falle von Regeländerungen, indem entsprechende neue Karten hergestellt und entweder
gegen die alten Karten in den Fahrtschreibern ausgetauscht oder durch kurzes Einsetzen
in die Fahrtschreiber die dort fest installierten Vergleichsdatenspeicher umprogrammiert
werden.
[0031] Zweckmäßig kann etwa auch eine Realisierung auf einer Service-Berechtigungskarte
sein, mit der Servicetechniker zu Wartungs- und Einstellzwecken erweiterten Zugriff
zum Gerät erhalten.
[0032] Ein vorteilhafter Betrieb der Fahrzeuge eines Fuhrparks mit den jeweiligen Fahrtschreibern
im System mit personenbezogenen Kennungs- und Speicherkarten für die Fahrer (Fahrerkarten)
sieht so aus, daß zunächst im Fahrtschreiber ein eingangsseitig mit der Einrichtung
zum Auslesen von Daten aus dem Fahrerkarten-Kontrolldatenspeicher und ausgangsseitig
mit der Einrichtung zum Einschreiben in diesen verbundener temporärer Kontrolldatenspeicher
vorgesehen ist. Der Fahrtschreiber enthält weiter eine Steuereinrichtung, welche seinen
Betrieb derart steuert, daß bei Einsetzen einer Fahrerkarte in den Fahrtschreiber
die in der Fahrerkarte gespeicherten personenbezogenen Arbeitszeitdaten in den temporären
Kontrolldatenspeicher geladen und dann während des Verbleibs der Fahrerkarte im Fahrtschreiber
in diesem fortgeschrieben werden. Schließlich werden die (fortgeschriebenen) Daten
vor Entnahme der Fahrerkarte in deren Kontrolldatenspeicher umgeladen und damit wieder
eindeutig dem Fahrer zugeordnet. Übernimmt dieser später ein anderes Fahrzeug, werden
seine Arbeitszeitdaten auch in diesem fortgechrieben, so daß die Fahrerkarte stets
die aktuelle, insbesondere an den gültigen Regelungen bewertete, Arbeitszeitbilanz
enthält.
[0033] Analog wird mit der Karte und den Daten des als Beifahrer eingesetzten Mitarbeiters
verfahren. Hierzu hat der Fahrtschreiber Schächte zur gleichzeitigen Aufnahme von
zwei Fahrerkarten - der Fahrzeugführer-Karte und der Beifahrer-Karte - und ist zum
Auslesen von Daten aus beiden und zum Speichern von Daten in beide ausgebildet.
[0034] Als Mittel zur Erfassung des Fahrzustands ist bevorzugt ein am Fahrzeug angebrachter
Beschleunigungssensor oder (intelligenter) Weggeber vorgesehen; zusätzlich oder u.U.
auch alternativ hierzu - was eine sehr gute Ortsauflösung voraussetzt - kann aber
auch eine Empfangseinrichtung für Signale eines fahrzeugextern gesteuerten Positionsermittlungssystems
(GPS - "global positioning system") vorhanden sein. Auch eine Eingabeeinheit zur -
z.B. manuellen - Eingabe von den Fahrzustand bzw. die Tätigkeit des Fahrzeugführers
(oder auch des Beifahrers) betreffenden Daten ist als solches Mittel im weiteren Sinne
zu verstehen.
[0035] In einer speziell für den grenzüberschreitenden (etwa die Grenzen der EU überschreitenden)
Verkehr ausgebildeten Anordnung ist der Vergleichsdatenspeicher zur Speicherung mindestens
eines Normdatensatzes in Zuordnung zu einem dessen territorialen Gültigkeitsbereich
kennzeichnenden Positionsdatensatz und die Verarbeitungseinrichtung zur Verarbeitung
der Fahrzustandsdaten mit den Normdaten in Abhängigkeit von der aktuellen Position
des Fahrzeuges ausgebildet.
[0036] Im Zusammenwirken mit dem Positionsermittlungssystem ist dann an den Grenzen des
Gültigkeitsbereiches bestimmter Arbeitszeitregelungen automatisch eine Anpassung der
Arbeitszeitbewertung an andere Bestimmungen möglich. Ein anderer Normensatz kann aber
bei Überschreitung einer Grenze auch manuell aktiviert werden. In beiden Fällen rechnet
das System auch die aufgelaufenen Zeiten für das neue Regelsystem um und entlastet
den Fahrer ein weiteres Mal von der Notwendigkeit der Aneignung an sich sachfremder
Kenntnisse und von mühsamer Rechenarbeit.
[0037] Zur Etablierung eines Kontrollsystems, bei dem die Wahrung des Datenschutzes gewährleistet
ist, sind Zugriffssteuermittel zur selektiven Gewährung eines Zugriffs auf die Daten
im Fahrdatenspeicher und/oder in der Aufzeichnungseinrichtung bzw. im Überwachungsergebnisspeicher
zu deren Lesen vorgesehen. Auch hierzu kann eine elektronisch lesbare Karte (Berechtigungskarte)
eingesetzt werden.
[0038] Zur unaufwendigen Beweissicherung durch die Kontrollbehörden kann in der Berechtigungskarte
ein Speicher zur Speicherung von aus dem Fahrtschreiber eines kontrollierten Fahrzeuges
(oder auch unmittelbar aus einer Fahrerkarte) übernommenen Kontroll- und wahlweise
auch Fahrzustandsdaten vorgesehen sein.
[0039] Für Kontrollinstanzen mit unterschiedlichen Befugnissen können Berechtigungskarten
mit unterschiedlichen Zugriffssteuerfunktionen vorgesehen sein, die insbesondere einen
Zugriff auf unterschiedlich weit in die Vergangenheit zurückreichende Daten und auschließlich
auf Kontrolldaten oder zusätzlich auf Fahrzustandsdaten gewähren.
[0040] Innerbetriebliche wie auch externe Kontrollen werden durch eine Ausführung des Fahrtschreibers
vereinfacht, in der dieser einen mit einem Eingang der Verarbeitungseinrichtung verbundenen
Nur-Lese-Speicher für fahrzeug- und gerätebezogene Daten aufweist. Dies Daten können
dann zusammen mit den Fahrzustandsdaten bei der Fortschreibung der Fahrerkarte auf
dieser oder aber bei Kontrollen im Speicher der Berechtigungskarte mit vermerkt werden,
so daß sich zusätzliche Notizen erübrigen.
[0041] Im Zusammenhang mit der Einführung einer elektronischen Führerscheinkarte kann der
Fahrtschreiber weiterhin einen Schacht für diese aufweisen. Alternativ hierzu (oder
auch zusätzlich) kann vorgesehen sein, daß die Fahrerkarte einen Speicher oder Speicherbereich
für Daten zur Befähigung des Fahrers (etwa zu Gefahrguttransporten oder zur Personenbeförderung)
enthält.
[0042] Bei einer bevorzugten Ausführung sind der Fahrzeugdatenspeicher und die Einrichtung
zum Lesen der Führerscheinkarte oder der Befähigungsdaten auf der Fahrerkarte mit
Eingängen einer Korrelatoreinheit verbunden, die ausgangsseitig mit der Anzeige- und/oder
Aufzeichnungseinrichtung verbunden ist derart, daß anhand der Fahrzeugdaten einerseits
und der Befähigungsdaten andererseits eine Prüfung der Berechtigung zum Führen des
Fahrzeuges erfolgen und das Prüfungsergebnis angezeigt und/oder aufgezeichnet werden
kann.
[0043] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Figuren 1a bis 1d schematische Darstellungen zur Handhabung von Lenk- und Unterbrechungszeiten,
Figuren 2a bis 2d schematische Darstellungen zur Handhabung der Tagesruhezeit und
Figuren 3a bis 3d schematische Darstellungen zur Handhabung der Wochenruhezeit gemäß
den geltenden Arbeitszeitbestimmungen im gewerblichen Kraftfahrzeugverkehr,
Fig. 4 eine Gesamtansicht eines mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrtschreiberanordnung
ausgerüsteten Lastkraftwagens, die gleichzeitig schematisch die Zugriffsmöglichkeiten
mittels Chipkarten verdeutlicht,
Figuren 5a bis 5e vereinfachte Blockschaltbilder einer Fahrtschreiberanordnung gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit den Signal flüssen in verschiedenen
Betriebszuständen,
Figur 6 eine schematische Darstellung des Aufbaus von Komponenten der Fahrtschreiberanordnung
nach Fig. 5a bis 5e und
Fig. 7a eine Ansicht des Bediengerätes der Fahrtschreiberanordnung nach Fig. 4 und
Fig. 7b eine Zusammenstellung der hier gebrauchten Tastatur- und Anzeigesymbole.
[0044] Die in den Figur 4 in der Gesamtansicht eines Lastkraftwagens L gezeigte Fahrtschreiberanordnung
1 umfaßt als eigentliche Fahrtschreiberkomponenten ein Grundgerät 1.1 und ein Bediengerät
1.2 und weiterhin vier verschiedene Arten von Chipkarten: eine Fahrer-Chipkarte 1.3a
(sowie eine mit dieser im Aufbau identische Beifahrer-Chipkarte 1.3b), eine Service-Chipkarte
1.4, die einen Zugriff auf die Anordnung zu Wartungs- und Einstellzwecken ermöglicht,
eine Kontroll-Chipkarte 1.5, die einen Datenabruf zu Kontrollzwecken ermöglicht und
eine Unternehmerkarte 1.6 zur Datenentnahme und -speicherung im Betrieb.
[0045] Diese Komponenten sind als mit gestrichelten Linien gezeichnete Blöcke auch in den
Blockschaltbildern der Fig. 5a bis 5d gezeigt.
[0046] Daneben sind - separat vom Fahrtschreiber, aber mit dessen Verarbeitungs- und Steuereinheit
(CPU) 100 über entsprechende (nicht dargestellte) Schnittstellen eingangsseitig verbunden
- ein Weggeber 11 und ein GPS-Empfänger 12 zur Positionsbestimmung vorgesehen.
[0047] Das Grundgerät 1.1 umfaßt neben der CPU 100 eine Stromversorgung 101, die alle Bauteile
und -gruppen des Systems versorgt (die einzelnen Verbindungen sind in den Figuren
der besseren Übersichtlichkeit halber weggelassen), ein als Echtzeituhr dienendes
Funkuhrmodul 102, einen Fahrzeug- und Gerätedaten-EEPROM 103, einen Vergleichsdaten-PROM
104 zur Speicherung mindestens eines Datensatzes zu bei der Führung des Fahrzeuges
gültigen Vergleichsdaten, die bestimmte Normen (insbesondere Arbeitszeitregelungen)
reflektieren, eine erste Vergleichereinheit (Berechtigungs-Korrelator) 105 zum Abgleich
von Befähigungs- bzw. Berechtigungsnachweise des Fahrers ausdrückenden Daten mit den
Fahrzeugdaten, einen Fahrdatenspeicher 106 zur Speicherung von in der CPU 100 - unter
anderem aus den Eingangssignalen der Echtzeituhr 102 und des Weggebers 11 sowie manuellen
Eingaben (siehe weiter unten) ermittelten - Fahrzustandsdaten, eine zweite und dritte
Vergleicher- und Bewertungseinheit 107a und 107b zum Vergleich und zur Bewertung der
Fahrzustandsdaten und zur Gewinnung der Kontrolldaten für Fahrer und Beifahrer, einen
ersten und zweiten Arbeitsspeicher (RAM) 108a und 108b zur Speicherung der Vergleichs-
und Bewertungsergebnisse (Kontrolldaten) für Fahrer und Beifahrer und zwei Kartenschächte
mit Lese- und Schreibeinheit (Interface) 109a bzw. 109b zum Einsetzen und Lesen der
verschiedenen Chipkarten sowie ggfs. zum Übertragen von Daten in diese.
[0048] Das Bediengerät 1.2 umfaßt - wie weiter unten genauer ausgeführt wird - eine Bedientastatur
110 aus Funktions- und Zifferntasten und ein als hintergrundbeleuchtetes LCD-Grafikdisplay
ausgeführtes Anzeigefeld 111.
[0049] Die Fahrer- und Beifahrerkarte 1.3a bzw. 1.3b enthalten jeweils einen EEPROM 112a,
112b für Personen- und Berechtigungsdaten und einen Kontrolldaten-Flash-ROM 113a,
113b.
[0050] Die Servicekarte 1.4 enthält einen ROM 114 zur Speicherung der Einstell-Zugriffsberechtigung
und einen Vergleichsdaten-PROM 115 mit den aktuellen Vergleichs- bzw. Normdaten.
[0051] Die Kontrollkarte 1.5 und die Unternehmerkarte 1.6 weisen jeweils einen ROM 116 zur
Speicherung der spezifischen Kontroll- bzw. Datenzugriffsberechtigung und je einen
Mehrbereichs-Direktzugriffsspeicher (Flash-Speicher) 117 bzw. 118 zur Speicherung
mehrerer Kontrolldatensätze sowie zugehöriger Fahrzeugdaten auf.
[0052] Die weitere Beschreibung erfolgt anhand einzelner der Figuren 5a bis 5d jeweils für
einen konkreten Betriebszustand der Anordnung. (Die in den Figuren gezeigten Signalverbindungen
sind in der Praxis teilweise auf Busleitungen realisiert, hier aber zur Verdeutlichung
des funktionellen Zusmamenwirkens der Komponenten separat gezeigt.)
[0053] Fig. 5a zeigt die Signalverbindungen, die während einer Programmierung der Fahrzeugdaten
und der Vergleichsdaten mit Hilfe der Servicekarte 1.4 sowie der Eingabetastatur 110
bestehen. Über das Karten-Interface 109a sind der Zugriffsberechtigungs-ROM 114 und
der Vergleichsdaten-PROM 115 - wie (permanent) auch die Funkuhr 102 und die Tastatur
110 - eingangsseitig mit der CPU 100 verbunden. Ausgangsseitig steht diese in Signalverbindung
mit dem internen Fahrzeug- und Gerätedatenspeicher 103 sowie dem internen Vergleichsdatenspeicher
104, in die unter Übergabesteuerung durch die CPU die entsprechenden Daten von der
Servicekarte bzw. vom Servicetechniker manuell eingegebenen Daten geladen werden.
Über das ebenfalls (permanent) mit dem Ausgang der CPU verbundene 128x128-Matrixdisplay
111 kann - im Normalfall zusätzlich zu einer Überwachung mittels eines Servicecomputers
- eine visuelle Einstellkontrolle erfolgen.
[0054] Fig. 5b zeigt die Signalverbindungen, die zu Beginn einer Fahrt einer Zwei-Fahrer-Besatzung
bei Einführen der Fahrer- und Beifahrer-Karte hergestellt werden. Neben der Funkuhr
102, dem Karten-Interface 109a und der Tastatur 110 ist jetzt auch das zweite Karten-Interface
109b mit dem Eingang der CPU 100 verbunden. Ausgangsseitig bestehen von dieser außer
zur Anzeige 111 nunmehr Verbindungen zu den internen Kontrolldatenspeichern 108a und
108b. In diese werden unter Übergabesteuerung durch die CPU und unter Beachtung von
Tastatureingaben (siehe dazu weiter unten) die in den Speichern 112a bzw. 112b der
Karten 1.3a bzw. 1.3b gespeicherten Kontrolldaten des Fahrers und Beifahrers umgeladen
bzw. kopiert.
[0055] Das Fahrerkarten-Interface 109a ist jetzt weiterhin. parallel zur Tastatur 100, direkt
mit einem Eingang der Vergleichereinheit 105 und deren anderer Eingang mit dem Fahrzeugdatenspeicher
103 verbunden. Der Ausgang der Vergleichereinheit ist mit der Steuer- und Verarbeitungseinheit
(CPU) 100 - und über diese mit der Anzeigeeinheit 111 sowie dem Kontrolldatenspeicher
108a - verbunden. In der Vergleichereinheit 105 wird ein Vergleich der technischen
Fahrzeugdaten und ggfs, von manuellen Eingaben (etwa zur Spezifizierung der Ladung
als Gefahrgut o.ä.) mit dem persönlichen Berechtigungsnachweis des Fahrers - beispielsweise
zu Gefahrguttransporten oder zur Personenbeförderung - vorgenommen und ein das Vergleichsergebnis
kennzeichnendes Signal erzeugt, das zu einer entsprechenden Anzeige (etwa "BERECHT.
OK" oder aber "BERECHT. FEHLT") auf der Anzeige 111 und im Falle fehlender Berechtigung
zu einem Vermerk im Kontrolldatenspeicher 108a führt. (Analog kann auch die Beifahrerkarte
ausgewertet werden; dies ist aber in der Figur zur Vereinfachung nicht gezeigt.)
[0056] Der Fahrtschreiber kann im Fahrzeug auch so angeschlossen sein, daß durch die CPU
im Falle fehlender Berechtigung ein Eingriff in das Motormanagement vorgenommen werden
kann, das die Inbetriebnahme des Fahrzeugs verhindert. Damit wird zugleich eine Wegfahrsperrenfunktion
realisiert.
[0057] Fig. 5c zeigt die Signalverbindungen, die während einer Fahrt einer Zwei-Fahrer-Besatzung
bestehen. Neben der Funkuhr 102 und der Tastatur 110 sind nunmehr auch der Weggeber
11, der GPS-Empfänger 12 und der Normdatenspeicher 104 sowie die Vergleicher- und
Bewertungseinheiten 107a, 107b mit Eingängen der CPU 100 verbunden.
[0058] Ausgangsseitig bestehen von dieser außer zur Anzeige 111 nunmehr Verbindungen zum
Fahrdatenspeicher 106. In diesen werden laufend die durch die CPU unter Verarbeitung
der über die Tastatur 110, durch den Weggeber 11 und die Funkuhr 102 gelieferten Signale
errechneten Fahrzustandsdaten gespeichert.
[0059] Die Gewinnung der Fahrzustandsdaten als solche ist nicht Gegenstand der Erfindung
und wird daher hier nicht weiter beschrieben. Sie kann im wesentlichen auf die von
herkömmlichen Fahrtschreibern bekannte Weise erfolgen. Zur reinen Ermittlung von Arbeitszeiten
können jedoch auch allein die von der Funkuhr gelieferte Zeit und die Eingaben über
die Tastatur (siehe weiter unten) ausgewertet werden. Bevorzugt werden diese Daten
jedoch mittels der den physikalischen Fahrzustand reflektierenden Sensorsignale einer
Verifizierung unterzogen. Damit können Manipulationen erschwert oder die Fahrzeugbesatzung
auf fehlerhafte Eingaben aufmerksam gemacht werden.
[0060] Die Verbindung des (als solcher ebenfalls bekannten) GPS-Empfängers 12, der laufend
Positionsdaten des Fahrzeuges bereitstellt, zur CPU 100 dient der automatisierten
Zugriffssteuerung zu (durch gestrichelte Linien angedeuteten) separaten Speicherbereichen
des Vergleichsdaten-ROM 104, in denen verschiedene Normdatensätze mit unterschiedlichem
territorialem Gültigkeitsbereich abgelegt sein können. Diese Normdatensätze sind jeweils
zusammen mit einem Positionsdatensatz gespeichert, der die Grenzen des territorialen
Gültigkeitsbereiches repräsentiert. Mittels einer (in der Figur als Teil der CPU 100
zu verstehenden) Vergleichereinheit kann ein Vergleich der laufend ermittelten Positionsdaten
mit den gespeicherten Positionsdatensätzen ausgeführt und damit der Abruf des jeweils
gültigen Normdatensatzes gesteuert werden.
[0061] Der Fahrdatenspeicher 106 ist ausgangsseitig jeweils mit einem Eingang der Vergleicher-
und Bewertungseinheiten 107a, 107b verbunden, deren jeweils anderer Eingang mit der
CPU 100 und über diese insbesondere auch mit der Echtzeituhr 102, der Eingabetastatur
110, dem aktivierten Bereich des Vergleichsdatenspeichers 104 sowie den Kartenlesern
109a, 109b in Verbindung steht. (Die Funktionseinheiten 107a, 107b realisieren differenzierte
Verarbeitungsfunktionen - siehe weiter unten - und werden daher in der Praxis bevorzugt
als separate Prozessoren oder als - softwaremäßig definierte - Funktionsbereiche der
CPU ausgeführt sein.)
[0062] In den Vergleicher- und Bewertungseinheiten werden die in der (hierbei als primäre
Verarbeitungseinheit dienenden) CPU 100 ermittelten Primärdaten zum eigentlichen Fahrvorgang
- einschließlich Stillstand des Fahrzeugs - zu die Arbeitszeitabläufe im Hinblick
auf die geltenden Normen charakterisierenden Sekundärdaten weiterverarbeitet.
[0063] Diese Sekundärverarbeitung schließt beispielsweise zur Kontrolle der Einhaltung der
vorgeschriebenen Fahrtunterbrechungen eine Aufsummierung der Zeiten, in denen das
Fahrzeug ohne eine Unterbrechung von mehr als 15 Minuten bewegt wird (Lenkzeit), ein
Rücksetzen bei jeder Unterbrechung von mehr als 15 Minuten bei gleichzeitiger Erfassung
der Länge der Unterbrechung, eine Aufsummierung der Unterbrechungszeiten im 5,25-Stunden-Zeitblock
und ggfs. die Generierung eines Signals ein, das zur Einlegung einer Fahrtunterbrechung
auffordert.
[0064] Auf ähnliche Weise erfolgt entsprechend dem durch die jeweilige Regelung bestimmten
Verarbeitungsalgorithmus die Gewinnung von Kontrolldaten, die die Einhaltung der Tagesruhezeiten
und der Wochenruhezeiten betreffen. Allgemein hat hierbei natürlich die Auswertung
der Fahrzustandsdaten für Fahrer und Beifahrer nach differierenden Kriterien zu erfolgen,
weshalb zwei getrennte Einheiten zur Sekundärverarbeitung vorgesehen sind.
[0065] Die Ausgänge der Baugruppen 107a, 107b sind mit den internen Kontrolldatenspeichern
108a und 108b und parallel mit der Anzeigeeinheit 111 verbunden, so daß die ermittelten
Kontrolldaten laufend sowohl angezeigt (bzw. für eine ausgewählte Anzeige bereitgestellt
- vgl. auch weiter unten) als auch aufgezeichnet werden. Die Kontrolldatenspeicher
weisen eine in Abhängigkeit von der Normdatenstruktur gewählte Organisation in verschiedene
Speicherbereiche mit separatem Zugriff auf, so daß Daten in den unterschiedlichen
Kontrolldatenkategorien (Lenk-, Bereitschafts-, Arbeits- und Ruhezeit o.ä.) nebeneinander
und in den normrelevanten Verknüpfungen (Lenk-/Tagesruhezeit, Lenk-/Wochenruhezeit
etc.) gespeichert und später abgerufen werden können.
[0066] Für die Funktion des Systems grundlegend ist, daß die anfangs in die internen Kontrolldatenspeicher
eingelesenen Daten während der Fahrt nicht überschrieben, sondern fortgeschrieben
werden, derart, daß vor "Einbuchung" in den Fahrtschreiber angesammelte Arbeitszeit-
und ggfs. weitere Kontrolldaten berücksichtigt werden.
[0067] Für den Fall der Überwachung der eingangs erläuterten, derzeit in der EU gültigen
Arbeitszeitregelungen für den gewerblichen Kraftverkehr ist wichtig, daß die Vergleicher-
und Bewertungseinheiten die akkumulierten Fahrzustandsdaten grundsätzlich in Zuordnung
zu Echtzeitdaten verarbeiten und die Kontrolldatenspeicher zur Abspeicherung von Datensätzen
aus akkumulierten klassifizierten Zählerständen (Lenk-, Bereitschaft- und Ruhezeitblöcken
etc.) jeweils in Zuordnung zur absoluten Zeit ihrer Erfassung (Datum, Uhrzeit) ausgebildet
sind. Nur auf diese Weise ist eine korrekte Auswertung der fahrzeugführer-(bzw. beifahrer-)bezogenen
akkumulierten Fahrzustandsdaten möglich.
[0068] Ein Kontrolldatenspeicher 108 kann dazu - wie in Fig. 6 als stark vereinfachtes Funktions-Blockschaltbild
für drei Arbeitszeitklassen dargestellt - zweckmäßigerweise eine Mehrzahl von Speicherbereichen
108.11 bis 108.1n, 108.21 bis 108.2m und 108.31 bis 108.3o für die Speicherung zusammenhängender
Zeitblöcke in den einzelnen Arbeitszeitklassen zusammen mit dem (End-)Zeitpunkt ihrer
Erfassung aufweisen. Diese haben jeweils Rücksetz- bzw. Löscheingänge, die mit dem
Ausgang einer Logikeinheit 107. 1 der Vergleicher- und Bewertungseinheit (zweiten
Verarbeitungseinheit) 107 verbunden sind.
[0069] Die Ausgänge der einzelnen Speicherbereiche sind wiederum mit Eingängen der Logikeinheit
107.1 sowie mit Dateneingängen einer arithmetischen Verarbeitungseinheiten 107.2 verbunden.
Diese hat weiterhin einen Steuereingang, der in Steuersignalverbindung mit dem Ausgang
der Logikeinheit 107.1 steht, und einen Ausgang, der mit je einem Zeitsummenspeicher
108.4, 108.5 und 108.6 für die einzelnen Zeitklassen im Kontrolldatenspeicher 108
verbunden ist. Die Zeitsummenspeicher sind ausgangsseitig mit der Anzeigeeinheit 111
verbunden.
[0070] In der Logikeinheit 107.1 erfolgt eine Verarbeitung der Zählerstände in den einzelnen
Speicherbereichen und der diesen zugeordneten Erfassungszeitdaten mit den jeweils
aktuellen Zeitdaten und den Vergleichsdaten (Normdaten), in deren Ergebnis Steuersignale
an die Löscheingänge und/oder die arithmetische Verarbeitungsstufe 107.2 ausgegeben
werden, um ein Löschen bestimmter Zählerstände bzw. eine Berechnung von Gesamtzeiten
in den einzelnen Arbeitszeitklassen zu bewirken, die dann getrennt abgespeichert sowie
angezeigt werden.
[0071] Im Hinblick auf Fig. 5a bis 5e ist anzumerken, daß die Logikeinheit 107.1 und/oder
die arithmetische Verarbeitungseinheit 107.2 und ggfs. die gesamte zweite Verarbeitungseinheit
in der Praxis auch als Funktionsbereiche(e) der CPU 100 und insbesondere weitgehend
softwaremäßig realisiert sein können.
[0072] Mit obiger Anordnung wird beispielsweise - wiederum vereinfacht dargestellt - bei
Antritt einer Fahrt durch einen Fahrer dessen am Ende seiner letzten Fahrt aufgelaufenes
"Arbeitszeitkonto", d.h. der aus den in den einzelnen Zeitkategorien in getrennten
Erfassungsblöcken aufgelaufenen Zählerständen sowie den zugehörigen Erfassungszeitpunkten
bestehende Datensatz, von seiner Fahrerkarte in die jeweiligen Speicherbereiche des
internen Kontrolldatenspeichers des Grundgerätes geladen. Die Vergleicher- und Bewertungseinheit
ermittelt die Zeitdifferenz zwischen der Einbuchungszeit und den Erfassungszeiten
für die einzelnen Speicherinhalte und stellt unter Rückgriff auf die einschlägigen
Normdaten im Vergleichsdatenspeicher fest, inwieweit die Zeitdifferenzen (unter Berücksichtigung
der jeweiligen Zeit-Klassifizierung) Anlaß zu einem Löschen der einzelnen Speicherinhalte
gibt.
[0073] Beträgt beispielsweise - unter den eingangs erläuterten Vorschriften - die Differenz
zwischen der aktuellen Zeit und dem Zeitpunkt der letzten Erfassung im Kontrolldatenspeicher
mehr als 90 Stunden, so können sämtliche vorhandenen Speicherinhalte gelöscht werden,
denn dann beginnt unabhängig von der konkreten Vorgeschichte eine neue Arbeitszeitrechnung
für den betreffenden Fahrer; vgl. Fig. 3b mit zugehöriger Beschreibung.
[0074] Beträgt die Differenz weniger als 90 Stunden, ist andererseits eine Fortschreibung
der Arbeitszeitrechnung erforderlich - vgl. etwa Fig. 2a bis 2c oder 3c und 3d mit
zugehöriger Beschreibung. Hierzu werden die einzelnen Speicherbereiche abgefragt und
die Inhalte gemäß einem Algorithmus, der sich aus der Normenstruktur ergibt und ebenfalls
im Vergleichs- bzw. Normdatenspeicher gespeichert ist, gelöscht oder erhalten bzw.
in freigewordene Speicherbereiche umgeladen. Die erhaltengebliebenen, d.h. noch relevanten
Daten werden des weiteren - wiederum dem Normen-Algorithmus folgend - einer arithmetischen
Verarbeitung unterzogen, aus der sich die aktuelle Arbeitszeitbilanz des Fahrers ergibt,
die angezeigt werden kann.
[0075] Während der Fahrt wird die Zeit - für den Fahrer in der Klasse "Lenkzeit", für den
Beifahrer in der Klasse "Bereitschaftszeit" - durch die als Zähler wirkende Echtzeituhr
weitergezählt und in einem neu belegten Speicherbereich im Kontrolldatenspeicher fortgeschrieben.
Auch während der Fahrt wird - vorzugsweise in vorgegebenen Zeitabständen - eine Verrechnung
mit den "alten" Daten und ggfs. ein Löschen von mit dem Fortschreiten der (absoluten)
Zeit und der Ansammlung neuer Lenkzeit unaktuell gewordenen Datensätzen vorgenommen.
In jedem Fall erfolgt eine Auswertung sowie Umladung der aktuellen Datensätze in den
Fahrerkarten-Kontrolldatenspeicher bei Beendigung der Fahrt bzw. dann, wenn der Fahrer
seine Karte aus dem Bediengerät zu entnehmen versucht.
[0076] Die Signalverbindungen, die am Ende einer Fahrt der Zwei-Fahrer-Besatzung bei Entnahme
der Fahrer- und Beifahrer-Karte hergestellt werden, sind in Fig. 5d gezeigt. Diese
werden bei einem "Ausbuchen" über die Bedientastatur bzw. einem Versuch zur Entnahme
einer Karte automatisch hergestellt, wobei die Karte im Schacht kurzzeitig verriegelt
bleibt. Die CPU ist eingangsseitig neben der Funkuhr 102 und der Tastatur 110 mit
den Datenausgängen des Fahrzeug- und Gerätedatenspeichers und der internen Kontrolldatenspeicher
108a, 108b und ausgangsseitig mit den Karten-Interfaces 109a, 109b verbunden und führt
eine Umladung der intern gespeicherten, aktuellen Kontrolldaten in die Speicher 113a,
113b der Fahrer- bzw. Beifahrerkarte 1.3a bzw. 1.3b durch. In Zuordnung hierzu wird
auch ein das gefahrene Fahrzeug kennzeichnender Datensatz kopiert. Nach Abschluß des
Speichervorganges werden die Karten entriegelt und können entnommen werden.
[0077] Fig. 5e zeigt die Signalverbindungen, die während einer Kontrolle des Fahrzeugs hergestellt
werden. Der Kontrolleur verfügt über eine Berechtigungskarte 1.5, die er in das Karten-Interface
109a einführt. Hierüber sind der Kontrollberechtigungs-ROM 116 (eingangsseitig) und
der auf der Berechtigungskarte vorgesehene Kontroll- sowie der Fahrzeugdatenspeicher
117, 118 (ausgangsseitig) mit der CPU 100 verbunden. Der Eingang der die Kontrollberechtigung
repräsentierenden Daten in der CPU bewirkt, daß die internen Kontrolldatenspeicher
108a, 108b und der interne Fahrzeugdatenspeicher 103 mit den entsprechenden Eingängen
der CPU verbunden werden.
[0078] Nach wie vor sind auch die Funkuhr 102 und die Tastatur 110 eingangsseitig mit der
CPU verbunden, so daß der Kontrolleur die aus den internen Speichern ausgelesenen
Kontrolldaten unter Nutzung der Eingabetastatur kategorienweise abrufen und auf der
Anzeigeeinheit überprüfen kann. Stellt er Normverstöße oder Unklarheiten fest, kann
er zur Beweissicherung ein Kopieren der Kontrolldaten sowie der Fahrzeugdaten aus
den internen Speichern 108a, 108b und 103 in Speicherbereiche der Speicher 118 bzw.
117 auf seiner Berechtigungskarte veranlassen. (Hier ist darauf hinzuweisen, daß die
weiter unten beschriebene Belegung der Bedientasten und der Anzeigebereiche auf dem
Bediengerät 1.2 durch Einschieben der Kontrollberechtigungs- wie auch der Serviceberechtigungsgakarte
zweckmäßigerweise softwaregesteuert verändert werden kann.)
[0079] Die in Fig. 5a bis 5e schematisch gezeigte Anordnung von Funktionseinheiten kann
auf vielfältige Weise modifiziert sein. Insbesondere wird in der Praxis die Realisierung
der Funktionen weitgehend softwaremäßig in einem als solches bekannten Mikroprozessorsystem
(mit internem Datenbus und den üblichen Schnittstellen, Wandlern und Überwachungsschaltungen
- die in den Figuren der besseren Übersichtlichkeit wegen nicht gezeigt sind) erfolgen.
Die Anordnung ist selbstverständlich auch für Ein-Fahrer-Betrieb einsetzbar bzw. kann
(vereinfacht) speziell für einen solchen aufgebaut sein.
[0080] Auch einzelne diskrete Elemente können im Rahmen fachgemäßen Handelns durch ähnlich
funktionierende ersetzt sein - etwa der Weggeber durch einen Beschleunigungssensor
oder die Funkuhr durch eine andere Echtzeituhr. Anstelle des GPS-Empfängers kann eine
manuelle Vorwahlmöglichkeit für verschiedene Normdatensätze vorgesehen sein, oder
eine solche Vorwahl kann - insbesondere bei Fahrzeugen, die nicht im grenzüberschreitenden
Verkehr eingesetzt werden - entfallen. Es kann eine andere Anzeigeeinheit eingesetzt
werden, und zusätzlich zur optischen Anzeige können akustische Signalgeber zur Warnung
bei Normverstößen vorgesehen sein.
[0081] Neben den oben erwähnten Karten können auch weitere im System vorgesehen sein - etwa
verschiedene Zugriffsberechtigungskarten, unter anderem für Zwecke der betrieblichen
Auswertung ("Unternehmerkarte"). Hierzu können aber ggfs. auch die Fahrerkarten ausgewertet
werden.
[0082] Zur Realisierung von Kontrollen über Fernabfrage (ohne Fahrzeug-Halt) kann in der
Anordnung eine Mikrowellen- oder Infrarotsende- und empfangseinrichtung vorgesehen
sein, die einen entsprechend kodierten Anruf bei einer Straßenkontrolle empfängt und
entschlüsselt und daraufhin die gespeicherten Kontrolldaten und - falls diese Daten
über einen Regelverstoß enthalten - die Fahrzeugdaten sendet.
[0083] Fig. 6a zeigt eine Ansicht des Bediengerätes 1.2 der Fahrtschreiberanordnung 1 nach
Fig. 4 und Fig. 6b die hier gebrauchten Tastatur- und Anzeigesymbole. Das Grafikdisplay
111 ermöglicht simultan verschiedene Anzeigen: In der Figur ist dargestellt, daß neben
dem Namen des Fahrers (erste Zeile) und Uhrzeit sowie Datum (letzte Zeile) die Teillenkzeit
nach der letzten Fahrtunterbrechung (zweite Zeile), die aktuelle Tageslenkzeit (dritte
Zeile) und die im angefangenen Teillenkzeitblock noch einzulegende Unterbrechungszeit
(vierte Zeile) angezeigt werden.
[0084] Über den Einschüben für die Fahrerkarten 1.3a. 1,3b sind für Fahrer und Beifahrer
getrennt Arbeitszeitkategorie-Eingabetasten 110.1a bzw. 110.1b für Lenkzeit (nur für
Fahrer), Bereitschaftszeit, sonstige Arbeitszeit und Ruhezeit - von oben nach unten
- vorgesehen; darunter befindet sich je eine Taste 110.2a, 110.2b für die Kartenentriegelung.
[0085] Weiter sind ein Ziffern- und Ladungsart-Tastenblock 110.3 und ein Funktionstastenblock
110.4 vorgesehen. Über den Tastenblock 110.3 kann unter anderem die persönliche Geheimzahl
des Fahrers eingegeben werden, was zur zusätzliche Sicherung vor unbefugter Benutzung
dient. Mit der rechten Taste kann der Transport von Gefahrgut eingebucht werden; alternativ
kann diese Taste zur Kennzeichnung einer Personenbeförderung benutzt werden. Die Taste
"MODUS" dient zur Wahl der Betriebsart bzw. anzuzeigenden Daten - beispielsweise der
Kontrolldaten für den Beifahrer - , die Tasten "JA" und "NEIN" dienen zur Bestätigung
bzw. Korrektur von Eingaben.
[0086] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch machen.
1. Fahrtschreiberanordnung mit
- Mitteln zur Erfassung von Fahrzuständen eines Fahrzeuges und Gewinnung von Fahrzustandsdaten
- einer Echtzeituhr,
- einer Vorrichtung zur Eingabe von Fahrzeugführerdaten,
- einer eingangsseitig mit der Echtzeituhr, den Fahrzustands-Erfassungsmitteln und
der Eingabevorrichtung für Fahrzeugführerdaten verbundenen ersten Verarbeitungseinheit
zur Echtzeitverarbeitung der Fahrzustandssignale zur Gewinnung von Fahrzustandsdaten,
- einem Vergleichsdatenspeicher zur permanenten Speicherung von für die Fahrzeugführung
relevanten vergleichsdaten, die insbesondere Arbeitszeitnormen repräsentieren,
- einer jeweils mindestens mittelbar mit dem Ausgang der ersten Verarbeitungseinheit,
dem Ausgang des Vergleichsdatenspeichers und der Vorrichtung zur Eingabe von Fahrzeugführerdaten
verbundenen zweiten Verarbeitungseinheit zur vergleichenden und bewertenden Weiterverarbeitung
der Fahrzustandsdaten in Zuordnung zu den aktuellen Fahrzeugführerdaten zusammen mit
den Vergleichsdaten zur Gewinnung von, insbesondere die Arbeitszeit betreffenden,
fahrzeugführerbezogenen Kontrolldaten,
- einem mit dem Ausgang der zweiten Verarbeitungseinheit verbundenen Kontrolldatenspeicher
zur Aufzeichnung der fahrzeugführerbezogenen Kontrolldaten und
- einer mit dem Ausgang der zweiten Verarbeitungseinheit und/oder dem Kontrolldatenspeicher
verbundenen Anzeigeeinheit für die Kontrolldaten.
2. Fahrtschreiberanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zur Einführung in die Vorrichtung zur Eingabe von Fahrzeugführerdaten und
zum Lesen in dieser ausgebildete Fahrerkarte, insbesondere eine Chip- oder Magnetkarte,
vorgesehen ist.
3. Fahrtschreiberanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrerkarte einen nicht-flüchtigen, überschreibbaren Speicher zur Speicherung
von Kontrolldaten und die Fahrtschreiberanordnung eine Einrichtung zum Einschreiben
von Kontrolldaten in den Fahrerkarten-Kontrolldatenspeicher und zum Auslesen der in
diesem gespeicherten Kontrolldaten aufweist.
4. Fahrtschreiberanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein eingangsseitig mit der Einrichtung zum Auslesen aus dem Fahrerkarten-Kontrolldatenspeicher
und ausgangsseitig mit der Einrichtung zum Einschreiben in diesen verbundener temporärer
Kontrolldatenspeicher sowie eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche den Betrieb
der Fahrtschreiberanordnung derart steuert, daß bei Einsetzen einer Fahrerkarte in
den Fahrtschreiber die in der Fahrerkarte gespeicherten Kontrolldaten in den temporären
Kontrolldatenspeicher geladen, während des Verbleibs der Speicherkarte im Fahrtschreiber
im temporären Kontrolldatenspeicher fortgeschrieben und die fortgeschriebenen Kontrolldaten
bei Entnahme der Fahrerkarte in deren Kontrolldatenspeicher geladen werden.
5. Fahrtschreiberanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleichsdatenspeicher zur Speicherung von Lenk-, Bereitschafts-, sonstige
Arbeits- und Ruhezeiten betreffenden Vergleichsdaten sowie von Verknüpfungsregeln
für diese und die Anzeige- und/oder die Aufzeichnungseinrichtung zur separaten Anzeige
und/oder Aufzeichnung der entsprechend erhaltenen Kontrolldaten ausgebildet ist.
6. Fahrtschreiberanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der oder einer von mehreren Vergleichsdatenspeichern in einer elektronisch lesbaren
Speicherkarte, insbesondere einer Chipkarte, vorgesehen ist und die Fahrtschreiberanordnung
eine mit dem Eingang der zweiten Verarbeitungseinrichtung oder mit dem Eingang eines
fest in der Fahrtschreiberanordnung angeordneten zusätzlichen, überschreibbaren Vergleichsdatenspeichers
verbundene Einrichtung zum Lesen der auf dieser Vergleichsdaten-Speicherkarte gespeicherten
Daten aufweist.
7. Fahrtschreiberanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung zur im wesentlichen gleichzeitigen Aufnahme von mindestens zwei
Speicherkarten, insbesondere einer Fahrerkarte des Fahrzeugführers und einer Fahrerkarte
des Beifahrers, sowie zum Auslesen von Daten aus diesen und zum Speichern von Daten
in diese vorgesehen ist.
8. Fahrtschreiberanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzustands-Erfassungsmittel eine Eingabeeinheit zur Eingabe von einen Fahrzustand
bzw. einen Tätigkeitszustand des Fahrzeugführers betreffenden Daten und/oder einen
am Fahrzeug angebrachten Beschleunigungssensor oder Weggeber und/oder eine Empfangseinrichtung
für Signale eines fahrzeugextern gesteuerten Positionsermittlungssystems aufweisen.
9. Fahrtschreiberanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleichsdatenspeicher zur Speicherung mindestens eines Vergleichsdatensatzes
in Zuordnung zu einem dessen territorialen Gültigkeitsbereich kennzeichnenden Positionsdatensatz
und die Verarbeitungseinrichtung zur Verarbeitung der Fahrzustandsdaten mit den Normdaten
in Abhängigkeit von der aktuellen Position des Fahrzeuges ausgebildet ist.
10. Fahrtschreiberanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Zugriffssteuermittel zur Gewährung eines selektiven Zugriffs auf Speicherbereiche
des Kontrolldatenspeichers zum Lesen der darin gespeicherten Daten und/oder zum Einschreiben
von Daten in den Vergleichsdatenspeicher vorgesehen sind.
11. Fahrtschreiberanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugriffssteuermittel eine elektronisch lesbare Berechtigungskarte umfassen.
12. Fahrtschreiberanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugriffssteuermittel mindestens zwei Berechtigungskarten mit unterschiedlichen
Zugriffssteuerfunktionen umfassen.
13. Fahrtschreiberanordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der Berechtigungskarte ein Speicher zur Speicherung von aus dem Fahrtschreiber
übernommenen Kontrolldaten vorgesehen ist.
14. Fahrtschreiberanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einem Eingang der ersten Verarbeitungseinrichtung verbundener Nur-Lese-Speicher
für fahrzeug- und/oder gerätebezogene Daten vorgesehen ist.
15. Fahrtschreiberanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher für fahrzeug- und gerätebezogene Daten sowie die Einrichtung zum
Lesen der Fahrerkarte mit Eingängen einer Korrelatoreinheit verbunden sind, die ausgangsseitig
mit der Anzeige- und/oder Aufzeichnungseinrichtung verbunden ist derart, daß anhand
der Daten im Nur-Lese-Speicher einerseits und in der Fahrerkarte andererseits eine
Prüfung der Berechtigung zum Führen des Fahrzeuges erfolgen und das Prüfungsergebnis
angezeigt und/oder aufgezeichnet werden kann.
16. Fahrtschreiberanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontrolldatenspeicher eine Mehrzahl von getrennt zugreif- und löschbaren
Speicherbereichen zur Speicherung von jeweils einem mehrteiligen Datensatz, mindestens
umfassend eine Zeitsumme und eine zugehörige Angabe eines Erfassunsgzeitpunktes, aufweist.