[0001] Die Erfindung betrifft einen längsgestreckten Körper für elektromagnetische Diebstahlsicherungs-
oder Identifikationssysteme mit einem Streifen aus amorphem Material, der bei Ummagnetisierung
in einer Abtragezone mit einem magnetischen Wechselfeld durch Barkhausensprünge bei
Erreichen bestimmter Schwellwerte des Magnetfeldes plötzlich ummagnetisiert wird und
dadurch in einer Abfragespule charakteristische Spannungsimpulse auslöst.
[0002] Aus DE-A 29 33 337 ist bereits ein ferromagnetischer Draht bekannt, der zwei gegeneinander
verspannte Schichten enthält und der in einem Wechselfeld bei Über- bzw. Unterschreiten
bestimmter Schwellwerte eine plötzliche Ummagnetisierung durch einen Barkhausensprung
erfährt. Unter anderem kann dieser Draht als Sicherungsstreifen für Alarmsysteme verwendet
werden. Bedingt durch den Barkhausensprung ergibt sich ein charakteristisches Signal,
das beispielsweise durch Auswertung von Oberwellen in einer Abfragespule erkannt werden
kann und das mit Signalen anderer magnetischer Teile nicht verwechslungsfähig ist.
Allerdings erfordert dieser bekannte ferromagnetische Draht relativ hohe Feldstärken,
zu deren Erzeugung beispielsweise in einer Abfragezone am Ausgang eines Geschäftes
relativ hohe Wechselfelder notwendig sind. Hier ist man jedoch bestrebt, möglichst
niedrige Felder anzuwenden, um einerseits die Abfragezone genügend breit machen zu
können und um andererseits Gesundheitsgefährdungen für die Abfragezone durchschreitende
Personen möglichst gering zu halten.
[0003] Durch Verwendung bestimmter weich- und hartmagnetischer Materialien, die gegeneinander
verspannt werden, ist aus DE-C- 38 24 075 ein Verbundkörper bekannt geworden, der
als Streifen für Diebstahlsicherungs- oder Identifikationssysteme eingesetzt werden
kann und mit niedriger Amplitude eines abfragenden Wechselfeldes auskommt. Die hartmagnetische
Komponente dieses Verbundkörpers mit Impulsverhalten kann ausgenutzt werden, um eine
Deaktivierung des Diebstahlsicherungsstreifens durch Aufmagnetisierung und damit Sättigung
des weichmagnetischen Teils vorzunehmen. Der deaktivierte Streifen kann dann ohne
Auslösung eines Alarms durch die Abfragezone transportiert werden.
[0004] Da ein Streifen für Diebstahlsicherungssysteme auch für niederpreisige Waren geeignet
sein soll, ist es erforderlich, einen Streifen vorzusehen, der möglichst einfach aufgebaut
und damit relativ billig ist. Ein solcher Streifen ist beispielsweise aus US 4 298
268 bekannt geworden. Hier wird vorgeschlagen, einen Streifen aus amorphem Material
vorzusehen, da das amorphe Material eine außergewöhnlich hohe Permeabilität hat und
so ebenfalls eine nur geringe Verwechslungsgefahr mit anderen weichmagnetischen Gegenständen
besteht. Zusätzlich ist dort vorgeschlagen worden, durch Anbringen kristalliner Bereiche
innerhalb des amorphen Bandes Bereiche mit höherer Koerzitivität zu schaffen, die
bei Aufmagnetisierung wieder zur Deaktivierung des Streifens beitragen können. Hierdurch
ergibt sich der Vorteil, daß zur Deaktivierung nicht zusätzlich ein hartmagnetischer
Werkstoff in den Streifen eingearbeitet werden muß. Allerdings hat es sich herausgestellt,
daß es in der Praxis schwierig ist, kristalline Bereiche mit ausreichender Koerzitivfeldstärke
einzustellen und daß man relativ lange Streifen benötigt, um ein einigermaßen sicheres
Ansprechen der Überwachungsanlage zu gewährleisten.
[0005] Weiterhin wurden zur Erhöhung der Permeabilität die amorphen Streifen in einem Längsfeld
wärmebehandelt. Dabei erreicht man eine sehr steile Ummagnetisierungskurve (Induktion
in Abhängigkeit von der einwirkenden Feldstärke), aber nicht die besonders steilen
Impulse, wie man sie mit einem Impulsdraht, der durch Barkhausensprünge plötzlich
und unabhängig von der Feldänderungsgeschwindigkeit ummagnetisiert wird, erzielen
kann.
[0006] Es ist weiterhin aus US 4 660 025 bekannt geworden, für Diebstahlsicherungssysteme
einen Streifen aus einem amorphen Band zu verwenden, der keine Wärmebehandlung erfahren
hat und - bedingt durch den Herstellungsprozess - durch rasche Abschreckung aus dem
schmelzflüssigen Zustand innere Spannungen aufweist. Die inneren Spannungen in dem
Draht oder Band verursachen bei der Ummagnetisierung wiederum Barkhausensprünge, so
daß sich damit der gleiche Effekt wie beim Impulsdraht ergibt. Zusätzlich erhält man
den Vorteil, daß Streifen mit niedrigen Kosten herstellbar sind, die außerdem eine
nur geringe Feldstärke des Abfragewechselfeldes benötigen. Nachteil der zuletzt genannten
Anordnung ist es jedoch, daß die Streifen sehr spannungsempfindlich sind und schon
durch leichte Verformungen sich die inneren Spannungen und damit die auftretenden
Barkhausensprünge bei der Ummagnetisierung verändern, so daß die Überwachunganlage
zur Erkennung des Streifens entweder unempfindlich eingestellt werden muß, was Fehlalarme
durch andere magnetische Materialien zuläßt, oder daß bei empfindlicher Einstellung
der Überwachungseinrichtung nicht alle für die Diebstahlsicherung verwendeten Streifen
einen Alarm auslösen.
[0007] Aus Journal of Magnetism and Magn. Mat. 133 (1994) S. 86 - 89 ist es nun bekannt
geworden, gezielt ein Ummagnetisierungsverhalten in einem amorphen Band zu erzeugen,
daß Barkhausensprünge beinhaltet. Dies gilt sogar für amorphe Materialien, die eine
Magnetostriktion nahe Null haben, wie dies beispielsweise bei kobalthaltigen amorphen
Bändern der Fall ist. Diese magnetostriktionsfreien amorphen Bänder haben gegenüber
den magnetostriktionsbehafteten Bändern den Vorteil, daß sie auch bei Verbiegung und
auch im gebogenen Zustand weitgehend ihre magnetischen Eigenschaften beibehalten,
so daß der Streifen nicht unbedingt eine langgestreckte gerade Form beibehalten muß
und sich besser an die zu schützende oder zu identifizierende Warenform anpassen kann.
[0008] Die vorliegende Erfindung löst nun die Aufgabe, einen Streifen für Diebstahlsicherungs-
oder Identifikationssysteme bereitzustellen, der mit niedrigen Schaltfeldstärken auskommt,
ein definiertes Impulsverhalten durch plötzliche Ummagnetisierung infolge von Barkhausensprüngen
aufweist und preiswert herstellbar ist und auch bei relativ kurzen streifen ein genügend
hohes, charakteristisches Signal erzeugt.
[0009] Die Lösung besteht darin, daß ein streifen verwendet wird, der aus einem amorphen
Material mit einem Kobalt-Anteil von mindestens 20 at-% besteht und seine Eigenschaft
zur impulsförmigen Ummagnetisierung durch eine Wärmebehandlung zur Einstellung der
magnetischen Anisotropie bei stromdurchflossenem Streifen erhält, und daß der Strom
durch den Streifen in Verbindung mit der Temperatur und der Behandlungsdauer der Wärmebehandlung
so eingestellt wird, daß sich ein Verhältnis von Remanenzinduktion zu Sättigungsinduktion
zwischen 0,2 und 0,9 ergibt.
[0010] Es hat sich herausgestellt, daß ein erfindungsgemäß wärmebehandelter amorpher Streifen
aus einer Legierung auf Kobaltbasis, insbesondere bei Einhaltung bestimmter Werte
von Remanenzinduktion zur Sättigungsinduktion besonders hohe Impulsspannungen in der
Abfragespule auslöst, die sich durch die periodische Ummagnetisierung des Streifens
und die damit ausgelösten Barkhausensprünge ergeben. Erfindungsgemäß wurde erkannt,
daß die Verwendung derartiger amorpher Streifen relativ kurze Diebstahlsicherungsstreifen
(unter 50 mm) zuläßt und sich trotzdem genügend hohe Impulsspannungen ergeben, die
wiederum charakteristische auswertbare Oberwellen in der Abfragespule auslösen.
[0011] Verbessern läßt sich das Verhalten des erfindungsgemäßen Streifens, wenn man den
Streifen nicht nur aus dem amorphen Band herstellt, sondern der Streifen aus diesem
amorphen Band und einem damit verbundenen weichmagnetischen Material, das sich kontinuierlich
ummagnetisiert, besteht.
[0012] Es ergibt sich dann eine ähnliche Wirkungsweise, wie sie in EP-B 309 679 für einen
Impulsdraht aus zwei miteinander verspannten Materialien beschrieben ist. Im Gegensatz
zu dem bekannten Impulsdraht besitzt der erfindungsgemäße amorphe Streifen eine sehr
viel kleinere Koerzitivfeldstärke. Es hat sich herausgestellt, daß eine besonders
wirkungsvolle Erhöhung der Impulshöhe erreichbar ist, wenn man ein weichmagnetisches
Material vorsieht, dessen Koerzitivfeldstärke unterhalb von 30 mA/cm liegt und wenn
der Querschnitt multipliziert mit der Sättigungsinduktion höher ist als der Remanenzfluß
des Streifens mit Impulsverhalten. Dies ist erreichbar, wenn man eine amorphe oder
nanokristalline Legierung verwendet und einen ausreichenden Querschnitt für den weichmagnetischen
Streifen vorsieht. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn man die Länge des weichmagnetischen
Streifens größer wählt, als diejenige des Streifens mit Impulsverhalten.
[0013] Wie bei üblichen Impulsdrähten kann man bei dem erfindungsgemäßen Streifen durch
einen damit verbundenen Dauermagneten auch erreichen, daß ein asymmetrisches Signal,
also eine plötzliche Ummagnetisierung bei unterschiedlichen Schwellwerten des Magnetfeldes,
abhängig von der Magnetisierungsrichtung, ausgelöst wird. Dies ist für Impulsdrähte
in EP-B 156 016 näher erläutert.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Material für den Streifen aus einer Legierung
besteht, die der Formel Co
a Ni
b (Fe,Mn)
c (Si,B,X)
d genügt, wobei in at-%:
[0015] a = 20-85; b = 0-50; c = 0-15 und d = 15-30, wobei

einschließlich üblicher Verunreinigungen gleich 100 und X eines oder mehrere der
Übergangsmetalle der Gruppen IIIB-VIB, insbesondere Nb, Mo, Ta, W, V, und/oder eines
oder mehrere Elemente der Hauptgruppen IIIA-VA, insbesondere C, P, Ge bezeichnet.
Insbesondere sind Legierungen der Zusammensetzung in at.%:

für die Verwendung als Diebstahlsicherungsstreifen nach der Erfindung geeignet.
[0016] Beispielsweise ist ein amorphes Band aus der unter 1) genannten Legierungszusammensetzung
verwendet worden. Dieser Streifen hatte die Abmessungen 1,0 x 0,023 mm, eine Curietemperatur
von Tc = 485°C und eine Sättigungsinduktion von 1,0 T. Ein solcher Streifen mit einer
Länge von 40 mm wurde mit einer maximalen Feldstärke von H = 1,2 A/cm ausgesteuert
und die dabei erzeugten Impulse wurden in einer Abfragespule mit 200 Windungen ermittelt.
Das Verhältnis der Remanenzinduktion Jr zur Sättigungsinduktion Js wurde an 150 mm
langen Streifen gemessen, um den Einfluß des Entmagnetisierungseffektes auszuschließen.
Hierbei ergaben sich folgende Werte:
Ergebnis |
Verfahrensparameter |
HLF{(A/cm} |
Zugspannung {MPa} |
U{mV} |
Jr/Js |
T{°C} |
t{s} |
I{mA} |
|
|
31 |
0,41 |
300 |
25 |
450 |
0,5 |
45 |
20 |
0,58 |
300 |
25 |
200 |
0,5 |
45 |
4 |
0,14 |
300 |
25 |
525 |
0,5 |
45 |
12 |
0,65 |
300 |
25 |
450 |
5 |
45 |
[0017] Verwendet man relativ kurze Längen von unter 50 mm, so muß zur Verringerung des Entmagnetisierungseffektes
des Streifens ein entsprechend geringerer Querschnitt verwendet werden, damit trotzdem
eine ausreichende Signalhöhe erreicht wird. Zur Herstellung des Bandes wird zunächst
ein amorphes Band (oder auch ein Draht) wie üblich durch Schnellabschreckung aus der
Schmelze hergestellt.
[0018] In Fig. 1 ist ein Beispiel für eine Wärmebehandlung nach der Erfindung vorgesehen.
Von einer Vorratsspule 1 mit dem amorphen Band gelangt dieses über eine Tensorwalze
2 zu einem ersten Rollenpaar 3, das über eine Leitung 4 mit einer Stromquelle 5 verbunden
ist. Nach Durchlaufen des ersten Rollenpaares gelangt das amorphe Band 6 in einen
Ofen 7, in dem es durch ein Abschirmrohr 8 aus elektrisch leitendem bzw. magnetisch
weichem Material umgeben ist, um äußere Feldeinflüsse fernzuhalten.
[0019] Im Innern des Abschirmrohres 8 befindet sich eine Spule 9, die an eine Spannungsquelle
10 angeschlossen ist und ein auf das amorphe Band 6 einwirkendes Längsfeld erzeugt.
Das erste Rollenpaar 3 und ein zweites Rollenpaar 11 dienen nicht nur der Zuführung
des Stromes aus der Stromquelle 5, sondern können außerdem durch entsprechenden Antrieb
dazu verwendet werden, eine bestimmte Zugspannung in dem amorphen Band 6 einzustellen.
[0020] Der aus der Stromquelle 5 dem amorphen Band 6 zugeführte Strom kann mit zur Erwärmung
des Bandes 6 ausgenutzt werden, dient aber in erster Linie zur Erzeugung eines das
amorphe Bandinnere kreisförmig umgebenden Magnetteides. Nachdem das Band den Ofen
7 verlassen hat, durchläuft es das zweite Rollenpaar 11 und gelangt dann auf eine
Aufwickelspule 12. Jetzt hat das Band die für den Einsatz als Streifen für Diebstahlsicherungs-
und Identifikationssysteme erforderlichen Eigenschaften, so daß aus ihm durch Ablängen
die erfindungsgemäßen Streifen hergestellt werden können.
[0021] Es ist auch möglich, auf eine Abschirmung gegenüber äußeren Feldern ganz oder teilweise
zu verzichten und beispielsweise das vorhandene Erdfeld als Längsfeld auszunutzen.
Bei bestimmten Materialien kann es auch ausreichen, wenn während der Wärmebehandlung
nur das zirkulare, durch den Stromfluß erzeugte Feld auf das Band oder den Draht wirkt,
aus dem dann die Streifen hergestellt werden. Insbesondere bei Legierungen mit positiver
Magnetostriktion läßt sich der durch das Längsfeld bewirkte Effekt auch durch eine
Zugspannung des Bandes während der Wärmebehandlung erzeugen. Selbstverständlich kann
man auch gleichzeitig ein Längsfeld und eine Zugspannung verwenden.
[0022] Während man zum Einsatz in Diebstahlsicherungssystemen mit einem amorphen Band auskommt,
sind für Zwecke der Identifikation von Waren unterschiedlich reagierende Bänder oder
Drähte in einem Streifen anzuordnen, oder es sind mehrere Streifen mit der identifizierten
Ware zu verbinden.
[0023] Für das genannte Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 2 die Impulshöhe U in mV abhängig
von dem das amorphe Band 6 durchfließenden Strom I in mA. Zur Erzielung einer möglichst
hohen Impulshöhe in einer Abfragespule ist es erforderlich, bestimmte Werte für das
Längsfeld einzustellen, die allerdings von dem Strom aus der Stromquelle 5 und von
dem Querschnitt des amorphen Bandes 6 abhängen.
[0024] Fig. 3 zeigt für den Fall, daß ein Strom I = 450 mA durch das amorphe Band 6 fließt,
daß sich das amorphe Band 25 sec in dem Ofen 7 aufhält und daß in dem Ofen eine Temperatur
von T = 300°C herrscht, die Höhe des gemessenen Impulses (Spannung U in mV) gegenüber
der Feldstärke H(LF) des Längsfeldes in A/cm.
[0025] Wesentlich für die Impulshöhe bei der Anwendung des amorphen Drahtes mit Barkhausensprung-Effekt
für Streifen von Diebstahlsicherungs- oder Identifikationssystemen ist die Form der
Magnetisierungskurve, die sich beispielsweise durch das Remanenzverhältnis, definiert
durch den Quotienten aus Remanenzinduktion Jr zur Sättigungsinduktion Js (jeweils
gemessen in Tesla), beschreiben läßt. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt,
daß weder flache Schleifen noch rechteckige Schleifen mit entsprechend höherem Remanenzverhältnis
für die Impulsbildung bei dieser Anwendung vorteilhaft sind. Obgleich das Optimum
der Impulshöhe in geringem Maße auch von dem verwendeten Material und den Abmessungen
des Streifens abhängt, müssen bei der Wärmebehandlung die Parameter (Längsfeld, Strom
durch das Band und Bandspannung) so eingestellt werden, daß sich ein Remanenzverhältnis
zwischen 0,2 und 0,9 , vorzugsweise zwischen 0,3 und 0,7 ergibt. Für das Ausführungsbeispiel
entsprechend Fig. 3 wurden dazu verschiedene Wärmebehandlungen durchgeführt, die unterschiedliche
Remanenzverhältnisse zur Folge hatten.
[0026] Das Ergebnis ist in Fig. 4 dargestellt. Es zeigt, daß bei diesem untersuchten Streifen
ein Optimum von 30 mV bei einem Remanenzverhältnis von etwa 0,4 gefunden wurde.
[0027] Um das Remanenzverhältnis zu beeinflussen, muß man bei der Wärmebehandlung das Verhältnis
von Querfeld, das sich durch den Strom im Band ergibt, zum angelegten Längsfeld variieren.
Das durch den Strom auf das Band einwirkende Querfeld nimmt in der Bandmitte den Wert
Null an und steigt dann linear bis zum Maximum an der Bandoberfläche.
[0028] Um das besonders vorteilhafte Remanenzverhältnis zwischen 0.3 und 0.7 zu erreichen,
muß man das Verhältnis von maximalem Querfeld zu Längsfeld im Bereich von 1 bis 10
bei der Wärmebehandlung einhalten.
[0029] In Fig. 5 ist nun zum Vergleich des erfindungsgemäßen Streifens mit einem Streifen,
dessen Impulsverhalten durch innere Spannungen bestimmt ist (US 4 660 025), die Impulsspannung
U und die Feldstärke H über der Zeit t in sec aufgetragen, wenn man die Feldstärke
H entsprechend Kurve H1 kontinuierlich erhöht. Dabei zeigt die Kurve U1 die Spannung,
die sich bei Verwendung eines amorphen Drahtes ergibt, der eine Länge von 90 mm und
einen Durchmesser von 0,13 mm besitzt, im Vergleich zu dem Spannungsverlauf entsprechend
der Kurve U2 bei Verwendung eines erfindungsgemäßen amorphen Bandes mit den Abmessungen:
Breite: 2 mm, Dicke: 23 µm und der gleichen Länge von 90 mm. Man sieht, daß die Spitzenspannung
des Impulses bei dem erfindungsgemäßen amorphen Band bei einer höheren Feldstärke
auftritt, sich aber ein wesentlich höherer Spannungsimpuls und eine steile Flanke
beim Anstieg der Spannung ergibt. Die Messungen zeigen, daß der Spannungsimpuls bei
dem erfindungsgemäßen amorphen Band etwa 120 mV beträgt, während mit dem Amorphdraht
eine maximale Spannungsamplitude von 30 mV erzielbar war.
[0030] Besonders vorteilhafte Legierungen für die vorgesehene Anwendung ergeben sich, wenn
ein Kobalt-Anteil zwischen 60 und 85 at.-% vorgesehen wird und wenn der Eisen/Mangan-Anteil,
der die Magnetostriktionskonstante bestimmt, im Bereich von 1 bis 10 at.-% so gewählt
ist, daß sich eine möglichst niedrige Magnetostriktion, vorzugsweise unter ±4 x 10
-6 ergibt.
[0031] Zur Ermittlung vorteilhafter Legierungen für den vorliegenden Anwendungsfall sind
Legierungen auszuwählen, die der folgenden Formel genügen: Co
a Ni
b (Fe,Mn)
c (Si,B,X)
d mit in at.-%:
a = 20 - 85; b = 0 - 50; c = 0 - 15 und d = 15 - 30, wobei

ist. Dabei bezeichnet X entweder eines oder mehrere der Übergangsmetalle der Gruppen
IIIB-VIB wie z. B. Nd, Mo, Ta, W, V etc. und/oder eines oder mehrere Elemente der
Hauptgruppen IIIA-VA, wie z. B. C, P, Ge.
[0032] Durch Dauermagnete läßt sich nicht nur die Ansprechfeldstärke abhängig von der Ummagnetisierungsrichtung
verändern, sondern es ist - wie bei bekannten weichmagnetischen Streifen - auch möglich,
durch einen etwas stärkeren Dauermagneten, den Streifen zu sättigen und so das Impulsverhalten
auszuschalten. Hierdurch kann ein deaktivierbarer Sicherungsstreifen erhalten werden.
[0033] Vorteilhafte Abmessungen für das amorphe Band, das in dem erfindungsgemäßen Streifen
entweder allein oder zusammen mit anderen Materialien enthalten ist, ergeben sich
bei einer Länge bis zu 100 mm, wenn eine Breite bis 5 mm und eine Dicke mit max. 50
µm für das Band bzw. den Durchmesser des Drahtes vorgesehen wird. Es sind aber auch
kürzere Streifen bei noch ausreichender Impulshöhe möglich. Hier liegen die vorteilhaften
Abmessungen bei einer Länge bis zu 60 mm darin, daß man eine Breite bis zu 3 mm und
eine Banddicke bis höchstens 40 µm verwendet.
[0034] Mit diesen Abmessungen lassen sich auch Streifen mit Längen unter 40 mm herstellen.
Vorteilhafterweise stellt man die Schaltfeldstärke um so höher ein, je kürzer der
Streifen ist. Sie kann beispielsweise bei einem Streifen bis 40 mm maximal 1,5 A/cm,
bei einem Streifen von bis zu 60 mm maximal 1,0 A/cm und bei einem Streifen von bis
zu 100 mm maximal 0,75 A/cm betragen.
[0035] Falls anstelle eines Bandes ein Draht verwendet wird, kann dieser nach der Herstellung
durch Rascherstarrung durch mechanisches Verformen im Querschnitt vermindert und auch
verändert werden, indem z. B. ein flachgewalzter Draht mit rechteckigem oder elliptischem
Querschnitt angewendet wird.
[0036] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann die Signalhöhe gesteigert
werden, indem bei getemperten Bändern für kurze Streifenlängen, das heißt für Streifenlängen
zwischen 20 und 40mm, an deren Enden Längsstreifen aus einem weichmagnetischen Material
angeordnet werden. Dadurch wird eine Steigerung der Signalhöhe bis zum Faktor 10 erreicht.
Bei ungetemperten Bändern wird die Signalhöhe um ungefähr das 1- bis 2-fache gesteigert.
[0037] Der Abstand zwischen den Streifen sollte 10mm nicht unterschreiten. Die maximale
Impulshöhe, das heißt die optimale Position hängt im einzelnen von der Streifenlänge
des amorphen Bandes und den Abmessungen der weichmagnetischen Streifen ab.
[0038] Ein guter direkter Kontakt zwischen den amorphen Bändern und den weichmagnetischen
Streifen ist unabdingbar, wobei ein Außendruck durch einen Klebestreifen ausreicht.
[0039] Ebenfalls wird eine deutliche Signalanhebung erreicht, indem jeweils zwei weichmagnetische
Streifen an den jeweiligen Enden des amorphen Bandes oberhalb und unterhalb angeordnet
werden.
1. Längsgestreckter Körper für elektromagnetische Diebstahlsicherungs- oder Identifikationssysteme
mit einem Streifen aus amorphem Material, der bei Ummagnetisierung in einer Abfragezone
mit einem magnetischen Wechselfeld durch Barkhausensprünge bei Erreichen bestimmter
Schwellwerte des Magnetfeldes plötzlich ummagnetisiert wird und dadurch in einer Abtragespule
charakteristische Spannungsimpulse auslöst, dadurch gekennzeichnet, daß ein Streifen verwendet wird, der aus einem amorphen Material mit einem Kobalt-Anteil
von mindestens 20 at-% besteht und seine Eigenschaft zur impulsförmigen Ummagnetisierung
durch eine Wärmebehandlung zur Einstellung der magnetischen Anisotropie bei stromdurchflossenem
Streifen erhält, und daß der Strom durch den Streifen in Verbindung mit der Temperatur
und der Behandlungsdauer der Wärmebehandlung so eingestellt wird, daß sich ein Verhältnis
von Remanenzinduktion zu Sättigungsinduktion zwischen 0,2 und 0,9 ergibt.
2. Verfahren zur Herstellung eines Streifens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch Rascherstarrung hergestelltes, amorphes Band (6) in einem Ofen (7)
mit Längsfeld bei in Längsrichtung durch das Band (6) fließendem Strom wärmebehandelt
wird.
3. Verfahren zur Herstellung eines Streifens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch Rascherstarrung hergestelltes, amorphes Band (6) in einem Ofen (7)
unter Zugspannung bei in Längsrichtung durch das Band (6) fließendem Strom wärmebehandelt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Band erst nach der Wärmebehandlung in einzelne Streifen geschnitten wird.
5. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Streifen verwendet wird, dessen Verhältnis von Remanenzinduktion zu Sättigungsinduktion
im Bereich von 0.3 bis 0.7 liegt.
6. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material für den Streifen aus einer Legierung besteht, die der Formel Co
aNi
b(Fe,Mn)
c(Si,B,X)
d genügt, wobei in at-%:
a = 20-85; b = 0-50; c = 0-15 und d = 15-30, wobei

einschließlich üblicher Verunreinigungen gleich 100 und X eines oder mehrere der
Übergangsmetalle der Gruppen IIIB-VIB, insbesondere Nb, Mo, Ta, W, V und/oder eines
oder mehrere Elemente der Hauptgruppen IIIA-VA, insbesondere C, P, Ge bezeichnet.
7. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kobalt-Anteil der für den Streifen verwendeten Legierung größer als 40 at-%
ist.
8. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kobalt-Anteil der für den Streifen verwendeten Legierung größer als 60 at-%
ist.
9. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Legierung für den Streifen Eisen und/oder Mangan im Bereich von 1 bis
10 at-% enthalten ist.
10. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Streifen aus amorphem Material mit impulsförmigem Ummagnetisierungsverhalten
und einem oder mehreren zweiten weichmagnetischen Streifen, deren Magnetisierungsrichtung
sich bei Ummagnetisierung kontinuierlich umkehrt, besteht.
11. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Impulshöhe ein weichmagnetisches Material verwendet wird, dessen
Koerzitivfeldstärke unterhalb von 30 mA/cm liegt und daß der Querschnitt multipliziert
mit der Sättigungsinduktion höher ist als der Remanenzfluß des Streifens mit Impulsverhalten.
12. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des weichmagnetischen Streifens größer als diejenige des Streifens
mit Impulsverhalten ist und daß der weichmagnetische Streifen so angeordnet ist, daß
er den Streifen mit Impulsverhalten an beiden Enden überragt.
13. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem oder mehreren Streifen besteht, die aus Legierungen mit einer Magnetostriktion
unter ± 4 x 10-6 bestehen, so daß das Ummagnetisierungsverhalten bestehen bleibt, wenn er mechanischen
Spannungen ausgesetzt wird.
14. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß er einen amorphen Streifen mit Impulsverhalten enthält, der aus einer Legierung
mit einer positiven Magnetostriktion besteht.
15. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem amorphen Streifen mit impulsförmigem Ummagnetisierungsverhalten
und einem mit dem Streifen verbundenen hartmagnetischen Körper zur Vormagnetisierung
besteht, dessen Magnetfeld so dimensioniert ist, daß sich abhängig von der Magnetisierungsrichtung
des Streifens durch das Wechselfeld in der Abfragezone unterschiedliche Schwellwerte
(Schaltfeldstärken) für die impulsförmige Ummagnetisierung einstellen.
16. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, 10 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich mindestens einen Dauermagnet enthält, der im aufmagnetisierten
Zustand eine Deaktivierung durch Sättigung des amorphen Bandstückes bewirkt.
17. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete amorphe Streifen eine Länge von bis zu 100 mm, eine Breite < 5
mm und eine Dicke mit maximal 50 µm besitzt.
18. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete amorphe Streifen eine Länge bis zu 60 mm, eine Breite bis zu
3 mm und eine Banddicke bis höchstens 40 µm aufweist.
19. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete amorphe Streifen eine Länge bis zu 40 mm, eine Breite bis 3 mm
und eine Banddicke bis zu 40 µm aufweist.
20. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltfeldstärke unter 0,75 A/cm liegt.
21. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltfeldstärke unter 1,0 A/cm liegt.
22. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltfeldstärke unter 1,5 A/cm beträgt.
23. Längsgestreckter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als amorpher Streifen ein Draht mit rundem oder elliptischem Querschnitt verwendet
wird.
24. Verfahren zur Herstellung eines Streifens für einen längsgestreckten Körper nach Anpruch
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strom durch den Streifen bei der Wärmebehandlung im Verhältnis zum einwirkenden
Längsfeld so eingestellt wird, daß das Verhältnis von maximalem Querfeld zu Längsfeld
im Bereich von 1 bis 10 liegt.