Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Bestimmung des Standortes eines Rundfunkempfängers
und eines Rundfunkempfängers nach der Gattung der Hauptansprüche. Aus der WO91/07029
ist bereits ein Rundfunkempfänger bekanntgeworden, mittels dem es möglich ist, die
Region zu bestimmmen, in der sich der Rundfunkempfänger befindet. Zu diesem Zweck
wird das Empfangsfrequenzband abgesucht und sämtliche Rundfunksender festgehalten,
die in diesem Frequenzband zu empfangen sind. Aufgrund der empfangenen Rundfunksender,
ihrer Identifikation und ihrer Frequenz wird auf die entsprechende Region geschlossen,
in der sich der Rundfunkempfänger befindet. Dieser Rückschluß erfolgt durch einen
Vergleich mit empfangbaren Sendern und deren Frequenzen, die in einem Speicher des
Rundfunkempfängers abgelegt sind. Ist nun ein Rundfunkband relativ stark belegt, so
dauert es eine gewisse Zeit, bis sämtliche Rundfunksender erfaßt und ausgewertet sind.
Diese Zeit wird unter Umständen als störend empfunden.
Vorteile der Erfindung
[0002] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen
der Hauptansprüche hat demgegenüber den Vorteil, daß der Standort des Empfängers unter
Umständen bereits durch Auswertung einer einzigen Frequenz, ggf. unter Zuhilfenahme
von wenigen weiteren Frequenzen möglich ist. Dies ermöglicht eine sehr schnelle Bestimmung
des Standortes des Rundfunkempfängers, so daß dafür evtl. erforderliche Unterbrechungen
des Rundfunkprogrammes sehr kurz sind und vom Rundfunkhörer kaum wahrgenommen werden.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserung des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens bzw. der Vorrichtung
möglich.
[0004] Besonders vorteilhaft ist, daß geschaltete weitere Frequenzen, die nicht oder nur
ungenügend empfangen werden, in einem Puffer gespeichert werden und nochmals abgefragt
werden, wenn mittels der empfangenen Frequenzen und deren Senderkennung kein eindeutiger
Großraum ermittelt wurde. Dadurch wird es möglich, auch solche Frequenzen auszuwerten,
die beispielsweise aufgrund von Abschattungen kurzfristig nicht empfangen werden können.
Diese Frequenzen gehen daher für die Standort-Auswertung nicht verloren. Weiterhin
ist es vorteilhaft, geschaltete weitere Frequenzen, die mit einer Feldstärke empfangen
werden, die einen vorgegebenen Wert übersteigen, in einem Empfangspuffer abzulegen.
Dadurch wird es möglich, auf besonders einfache Art und Weise den Großraum zu bestimmen,
da lediglich das Empfangspuffer-Ergebnis mit den Speicherinhalten verglichen werden
muß, um zu einem oder mehreren Großräumen zu gelangen, in dem sich der Rundfunkempfänger
befindet.
[0005] Weiterhin läßt sich dadurch auf einfache Art und Weise prüfen, ob sich der Rundfunkempfänger
noch in dem Großraum befindet, der ursprünglich festgestellt wurde. Durch Überprüfung
lediglich der im Empfangspuffer abgelegten Frequenzen ist es nämlich schnell möglich
festzustellen, ob ein bewegter Rundfunkempfänger, beispielsweise ein Autoradio, einen
bestimmen Großraum bereits verlassen hat oder sich noch in demselben befindet. Günstig
ist es ebenfalls, jedem Großraum benachbarte Großräume in einem Nachbarspeicher abzulegen,
so daß bei einer wiederholten Ermittlung eines Großraumes bevorzugt Frequenzen geprüft
werden, die in den benachbarten Großräumen erwartet werden. Dadurch wird die Suche
sehr stark beschleunigt, da ein Fahrzeug üblicherweise nicht sprunghaft von einem
Ort zu einem anderen wechselt. Günstig ist weiterhin, neben den Frequenzen und der
Senderkennung die Senderkategorie des Senders im Großraumspeicher abzulegen.Dadurch
ist eine intelligente Auswahl der relevanten Frequenzen möglich, indem zuerst Frequenzen
mit großer Flächenabdeckung/Empfangswahrscheinlichkeit der relevanten Großräume ausgewählt
werden. Außerdem ist, nach Auswertung einer Frequenz mit der höchsten Kategorie, die
feinste Ortungsauflösung erreicht,
Günstig ist weiterhin, die Senderklasse der Frequenz im Großraumspeicher abzulegen,
um bei Überreichweiten Sender geringerer Leistung (hoher Klasse) auszuwählen.
Günstig ist weiterhin, die Frequenzen einem Großraum zuzuordnen, um zu erkennen, ob
die ausgewählte aufzuschaltende Frequenz zu einer Reduzierung der Großräume führen
kann.
Günstig ist weiterhin, durch Angabe der Nachbarbeziehungen der Großräume bei Empfang
und Wegfall von Großräumen die Fahrtrichtung bestimmen zu können.
Günstig ist weiterhin, nach Empfang einer Frequenz und deren Eintrag in Puffer empfangener
Sender den Puffer der nicht empfangenen Sender zu löschen und bezüglich der neu selektierten
Großräume eine neue Auswahl der zu schaltenden Frequenzen zu ermitteln.
Günstig ist weiterhin, den PI-Code der von der Bedieneinheit eingestellten Frequenz
auszuwerten, um eine grobe Vorauswahl der relevanten Großräume zu erhalten.
Zeichnung
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 die Aufteilung in Verkehrsgroßräume
und in Senderklassen, Figur 2 einen erfindungsgemäßen Rundfunkempfänger, Figuren 3
und Figur 4 Struktogramme eines Programms für die Systemeinheit.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0007] In Figur 1 sind verschiedene Verkehrsgroßräume VK_GR1 bis VK_GR5 eines bestimmten
Gebietes dargestellt. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Teil der Mitte
der Bundesrepublik Deutschland, die durch die Bereiche zwischen Aachen und Hannover
in Ost-West-Ausdehnung und Osnabrück bis Siegen in Nord-Süd-Ausrichtung bestimmt ist.
Die Verkehrsflächengroßräume VK_GR umfassen ein Gebiet mit einem Durchmessser von
ca. 30 bis 50 km. Sie sind frei definiert nach Gesichtspunkten der Meldungsdichte
von z.B. Verkehrsnachrichten und vorhandenen Senderstrukturen, die die Auflösung des
Gebietes bestimmen. In der Figur 1 sind des weiteren verschiedene Sender aufgezeigt,
die unterschiedlichen Klassen zugeordnet sind. Sender der Klasse 0 sind durch gestrichelte
Kreise dargestellt, wie beispielsweise das Ausbreitungsgebiet des Senders 11, der
seinen Standort in etwa in Bielefeld hat. Sender der Kasse 0 sind Sender, die einerseits
eine hohe Sendeleistung und andererseits eine große Sendereichweite haben. Sender
der Klasse 1, die in strichpunktierten Linien dargestellt sind, wie beispielsweise
der Sender 12, haben demgegenüber eine geringere Sendeleistung und eine weniger große
Reichweite. Sender der Klasse 2, beispielweise der Sender 13, sind Sender kleinerer
Leistung, die hauptsächlich zum Bedienen von lokalen Gebieten Verwendung finden. Sie
haben demzufolge eine beschränkte Reichweite. Insbesondere bei Sendern der Klasse
0 läßt sich das Verbreitungsgebiet nicht exakt festlegen, da beispielsweise durch
Überreichweiten diese Sender eine Verbreitung haben können, die weit über die Verbreitung
hinausgeht, die beispielsweise beim Sender 11 in gestrichelten Linien eingezeichnet
ist. Diese Reichweiten sind hierbei von Witterungsbedingungen abhängig und daher kaum
beeinflußbar. Weiterhin sind den in Figur 1 gezeigten Sendern Kategorien zugeordnet,
die ihre Bedeutung für die Verkehrsgroßräume kennzeichnen. Sender der Kategorie 0
zeichnen sich dadurch aus, daß sie den Verkehrsgroßraum nahezu vollständig abdecken.
Der Sender 11 beispielsweise deckt den Verkehrsgroßraum 4 vollständig ab und weist
daher die Kategorie 0 auf. Werden die Großräume nur teilweise durch einen Sender abgedeckt,
so weisen diese Sender eine niedrigere Kategorie auf. Der Sendere 11 deckt beispielsweise
den Verkehrsgroßraum 5 teilweise ab und hat deswegen für den Verkehrsgroßraum 5 die
Kategorie 2. Der Verkehrsgroßraum 3 wird ebenfalls noch durch den Sender 11 berührt,
da dies jedoch nur ein kleiner Bereich ist, weist er im Verkehrsgroßraum 3 die Kategorie
3 auf. Der Sender 13 ist beispielsweise nur im Verkehrsgroßraum 5 empfangbar. Er deckt
jedoch dort nicht den gesamten Verkehrsgroßraum ab, sondern lediglich einen Teil,
so daß dem Sender 13 die Kategorie 2 zugeordnet ist. Der Sender 12 deckt ebenfalls
nur teilweise den Verkehrsgroßraum 5 ab, so daß ihm dort die Kategorie 2 zugebilligt
wird. In geringem Umfang ist er auch im Verkehrsgroßraum 1 zu empfangen, so daß er
im Verkehrsgroßraum 1 mit der Kategorie 3 bewertet wird, da er hier nur einen sehr
kleinen Teilbereich des Verkehrsgroßraumes 1 abdeckt. Die Figur 1 zeigt die typische
Senderverteilung in einem bestimmten Gebiet. Die Sender arbeiten auf unterschiedlichen
Frequenzen, so daß Störungen der Sender untereinander ausgeschlossen sind. Jedoch
ist es möglich, daß lokale Sender auf der gleichen Frequenz arbeiten, wenn sichergestellt
ist, daß die lokalen Sender so weit voneinander entfernt sind, daß eine gegenseitige
Störung der Sender ausgeschlossen ist. Das gleiche ist natürlich auch für Sender der
Klasse 0 festzustellen, wenn nur sichergestellt ist, daß das Gebiet so groß ist, daß
sich Sender der obersten Klasse untereinander nicht stören. So ist es beispielsweise
durchaus möglich, in Norddeutschland und in Bayern Sendern, die im UKW-Bereich eine
große Ausbreitung haben, mit der gleichen Frequenz zu belegen, da üblicherweise norddeutsche
Sender auf UKW nicht in Süddeutschland empfangen werden können und umgekehrt.
[0008] Jeder Sender überträgt weiterhin digital eine Senderkennung, die eine eindeutige
Identifizierung des Senders zuläßt. In Europa übertragen nahezu alle Sender sogenannte
RDS-Informationen nach dem Radio-Data-System, unter denen auch ein sogenannter PI-Code
übertragen wird, der eine eindeutige Senderidentifikation ermöglicht. Der PI-Code
enthält Informationen über das Land, in dem der Sender steht, sowie eine individuelle
Nummer für jedes Programm, das der Sender ausstrahlt. Lautet beispielsweise der PI-Code
eines Senders NDR3 (Norddeutscher Rundfunk 3), so ist ohne weiteres feststellbar,
daß sich der Rundfunkempfänger im norddeutschen und nicht im süddeutschen Raum befindet.
[0009] Der Rundfunkempfänger ist in Figur 2 näher dargestellt. Mit 1 ist hierbei der Tuner
und ZF-Teil der Rundfunkempfängers bezeichnet. Der Tuner 1 steht mit der Systemeinheit
5 in Verbindung. Vom Tuner 1 wird das Empfangssignal zur Systemeinheit 5 übertragen.
Die einzuschaltenden Frequenzen werden dem Tuner 1 von der Systemeinheit 5 vorgegeben.
Des weiteren ist ein RDS-Demodulator 2 vorgesehen, mit dem es möglich ist, die RDS-Informationen,
die vom Tuner empfangen werden, auszuwerten und aufzuschlüsseln. Zu diesem Zweck werden
von der Systemeinheit 5 die digital empfangenen Daten dem RDS-Demodulator 2 zur Auswertung
zur Verfügung gestellt. Der RDS-Demodulator ermittelt hierbei insbesondere den PI-Code
und meldet ihn an die Systemeinheit 5 zurück. Die Systemeinheit 5 kann durch eine
Bedieneinheit 3 bedient werden. Insbesondere kann durch diese Bedieneinheit 3 das
Gerät ein- und ausgeschaltet werden sowie die Fahrtrichtung beispielsweise in Form
von Himmelsrichtungen angegeben werden. Dies erleichtert die spätere Auswahl von Verkehrsgroßräumen.
Des weiteren wird durch die Systemeinheit 5 ein Verkehrsgroßraumspeicher 4 angesprochen.
Unterteilt nach Verkehrsgroßräumen 1 bis n sind in diesem Speicher 4 die Informationen
abgelegt, welche Frequenzen beispielsweise im Verkehrsgroßraum 1 mit Sendern belegt
sind, welchen PI-Code diese Sender haben und zu welcher Klasse und zu welcher Kategorie
bezogen auf diesen Großraum sie gehören. Weiterhin ist ein Speicher 6 im Rundfunkempfänger
vorhanden, der zu vorgegebenen Verkehrsgroßräumen die Nachbarverkehrsgroßräume aufzählt.
So sind beispielsweise dem Verkehrsgroßraum 1 die Verkehrsgroßräume 2, 3 und 5 benachbart.
Des weiteren ist die Himmelsrichtung angegeben, so daß in Verbindung mit der Bedieneinheit
3 bereits eine Vorauswahl der in Betracht kommenden Verkehrsgroßräume möglich ist
bzw. die Fahrtrichtung zu ermitteln ist, wenn ein Großraum verlassen wird und dafür
ein anderer zu ermitteln ist, der in bezug auf den vorherigen Großraum eine bestimmte
Himmelsrichtung hat. Der Rundfunkempfänger weist des weiteren Puffer 7, 8 und 9 auf,
die von der Systemeinheit verwaltet werden. Der Puffer 7 enthält die Anzahl der Sender,
die in einem bestimmten Verkehrsgroßraum eigentlich empfangbar sein müssen, jedoch
nicht empfangen wurden. Diese sind nach Frequenzen und Kategorie im Puffer 7 abgelegt.
[0010] Wird beispielsweise durch die Systemeinheit 5 im Tuner 1 eine Frequenz eingestellt,
die im Verkehrsgroßraum 1 empfangbar sein müßte und wird diese nicht empfangen, so
wird die hierzu erforderliche Information im Puffer 7 abgelegt. Im Puffer 8 werden
demgegenüber die Sender eingespeichert, die empfangen werden. Wird beispielsweise
im Verkehrsgroßraum 1 eine erste Frequenz eingestellt und diese empfangen, so wird
die dazugehörige Frequenz sowie die Kategorie im Empfangspuffer 8 abgelegt. Im Puffer
9 werden schließlich die Verkehrsgroßräume abgelegt, die aufgrund der empfangenen
Sender zugeordnet werden können. Ist die Zahl der im Puffer 9 abgelegten Verkehrsgroßräume
gleich 1, oder wurde eine Frequenz der höchsten Kategorie, im Ausführungsbeispiel
3, ausgewertet, so ist der Suchlauf beendet, da nunmehr die feinste Auflösung des
Rundfunkempfängers bezüglich seiner Verkehrsgroßräume erreicht ist.
[0011] Einzelheiten der Arbeitsweise des Verkehrsrundfunkempfängers sollen nunmehr im folgenden
anhand der Struktogramme in Figur 3 und 4 näher erläutert werden, wobei die Struktogramme
in Programme umsetzbar sind, die in der Systemeinheit 5 abgelegt und bezüglich der
Standortbestimmung des Rundfunkempfängers abgearbeitet werden. Wird der Rundfunkempfänger
eingeschaltet, so wird er entweder auf einer bestimmten Frequenz eingestellt sein,
und das Programm, das auf dieser Frequenz übertragen wird, wiedergeben oder aber einen
Sendersuchlauf starten und den nächsten empfangbaren Sender dem Bediener des Rundfunkgerätes
zu Gehör bringen. Diese Frequenz f
0 wird von der Systemeinheit 5 an der Stelle 20 erfaßt. Gleichzeitig wertet der RDS-Demodulator
2 das empfangene Signal aus und ermittelt den PI-Code, den er auf der Frequenz f
0 empfängt. Auch diese Information wird vom RDS-Decoder 2 der Systemeinheit 5 zur Verfügung
gestellt. Im darauf folgenden Schritt 21 ruft nun die Systemeinheit 5 den Speicher
4 auf, in dem sortiert nach Verkehrsgroßräumen sämtlichen Frequenzen, der dazugehörige
PI-Code sowie die Klasse abgespeichert sind. Der gesamte Speicher wird durchsucht
und die Verkehrsgroßräume ermittelt, die die eingestellte Frequenz f
0 sowie den PI-Code, der vom RDS-Demodulator 2 ermittelt wurde, beinhalten. Diese Verkehrsgroßräume
werden an der Stelle 34 im Puffer 9 sowohl zahlenmäßig als auch bezüglich des Großraums
abgelegt. Zusätzlich wird in den Puffer 8 die empfangene Frequenz und die Kategorie
eingeschrieben, wobei die niedrigste Kategorie ausgewählt wird, die entsprechend PI-Code
und Frequenz im Speicher 4 vorkommt. An der Abfragestelle 22 wird nun geprüft, ob
zufälligerweise lediglich ein Verkehrsgroßraum an der Stelle 21 ermittelt wurde und
im Verkehrsgroßraumpuffer 9 abgelegt wurde oder ein Sender der höchsten Kategorie,
also der Kategorie 3 für einen Verkehrsgroßraum ermittelt wurde. Ist dies der Fall,
wird an der Stelle 23 dieser Verkehrsgroßraum als Standort des Rundfunkempfängers
oder die Verkehrsgroßräume verwendet, die dem Sender der höchsten Kategorie zugeordnet
sind, der die feinste Auflösung erreicht hat festgelegt und das Programm beendet.
Ansonsten wird von der Stelle 22 zur Stelle 24 gesprungen. An der Stelle 24 wird nun
von der Systemeinheit 5 eine weitere Frequenz f
1 an den Tuner 1 gegeben und diese eingestellt. Diese nächste Frequenz wird dadurch
ausgewählt, daß eine Frequenz derselben Kategorie wie die des auf der Frequenz f
0 empfangenen Senders genommen wird, die jedoch in weniger Großräumen zu empfangen
ist, als selektiert wurden. Gibt es in dieser Kategorie keine Frequenz, die eine Verringerung
der Großräume bewirken würde, so werden die Listen der festgestellten Verkehrsgroßräume
nach Frequenzen der nächsten höheren Kategorie durchsucht.
[0012] Dies ist jedoch nur eine Möglichkeit vorzugehen. Prinzipiell eignet sich zur Verringerung
der Verkehrsgroßräume jegliche Maßnahme, mittels der es möglich ist, die Zahl der
im Speicher 9 abgelegten Verkehrsgroßräume zu verringern. Sind beispielsweise drei
Großräume abgelegt, so ist es möglich, eine Frequenz zu wählen, die nur noch in zwei
Großräumen, jedoch nicht im dritten Großraum zu empfangen ist. Dies könnte dann ebenfalls
zu einer weiteren Reduzierung der Großräume führen. Ist der Tuner auf der Frequenz
f
1 eingestellt, so wird bei dieser Frequenz f
1 der dort empfangene Sender an der Stelle 24 überprüft. An der Stelle 25 erfolgt nun
eine Abfrage, ob der Sender auf der Frequenz f
1 mit der notwendigen Feldstärke empfangen wird. Wird ein bestimmter Schwellwert nicht
erreicht, so wird an der Stelle 26 die entsprechende Frequenz sowie die dazugehörige
Klasse in den Speicher 7 des Rundfunkempfängers eingeschrieben und vor die Stelle
30 gesprungen. Wurde auf dieser Sendefrequenz ein Signal mit einer Mindestfeldstärke
empfangen, so wird diese Frequenz mit ihrer Klasse in den Puffer der empfangenen Sender
8 eingeschrieben und der Puffer 7 der nicht empfangbaren Sender gelöscht, was an der
Stelle 27 bewirkt wird. Nunmehr wird an der Stelle 28 wiederum ein Vergleich wie an
der Stelle 22 mit der Frequenz f
1 durchgeführt. Hierbei wird nur noch in den Verkehrsgroßräumen gesucht, die im Speicher
9 abgelegt sind. Ergibt sich hierbei, daß hier nur noch ein Verkehrsgroßraum in Frage
kommt, so wird an der Stelle 29 dieser Verkehrsgroßraum als der Bereich festgelegt,
in dem sich der Rundfunkempfänger befindet und das Programm verlassen. Treten wiederum
mehrere Verkehrsgroßräume auf, so wird die Kategorie des Senders geprüft und das Programm
dann verlassen, wenn die höchste Kategorie vorliegt.Sonst wird zur Stelle 30 gesprungen,
wo eine Abfrage stattfindet, ob bereits alle im Speicher 4 abgelegten Frequenzen der
im Speicher 9 befindlichen Verkehrsgroßräume, die zu einer Reduzierung der Verkehrsgroßräume
führen, abgearbeitet worden sind. Ist dies nicht der Fall, so wird wieder zur Stelle
24 zurückgesprungen und die nächste Frequenz f
2 aufgerufen.
[0013] Es werden also in schneller Folge nach einem vorgegebenen Auswahlverfahren Frequenzen
geprüft, die eine Gebietseingrenzung bewirken. Diese Routine wird so lange fortgesetzt,
bis ein einziger Verkehrsgroßraum übrigbleibt, der dann als Standort des Empfängers
gilt, oder die letzte empfangene Frequenz die höchste verfügbare Kategorie (feinste
Auflösung) enthält. Sind sämtliche verfügbaren Frequenzen durchlaufen, was an der
Stelle 30 festgestellt wird, und ist immer noch nicht ein Verkehrsgroßraum eindeutig
identifiziert, so gelangt das Programm an die Stelle 31, wo der Zustand des Speichers
7 geprüft wird. Sind im Speicher 7 noch nicht empfangbare Frequenzen gespeichert,
werden diese an der Stelle 32 der Reihe nach aus dem Speicher 7 ausgelesen und in
der zuvor beschriebenen Weise geprüft. Dadurch können auch solche Frequenzen zur Auswertung
herangezogen werden, die beispielsweise aufgrund von Abschattungen oder Störungen
nur kurzfristig nicht zu empfangen waren. Spätestens hier ergibt sich in der überwiegenden
Anzahl aller Fälle ein eindeutiger Verkehrsgroßraum, in dem sich der Rundfunkempfänger
befindet. Nur in seltenen Ausnahmefällen, wenn man sich beispielsweise an der Grenze
zweier Großräume in exponierter Lage bewegt, könnte eine Zuordnung fraglich bleiben.
In diesem Fall wird an der Stelle 31 zum Beginn des Programms zurückgesprungen, wenn
alle Prüfmöglichkeiten erschöpft sind. Dann wird das Verfahren nochmals von vorne
begonnen, da zu erwarten ist, daß beispielsweise durch die Bewegung des Fahrzeuges
sich die zur Zeit vorhandene ungünstige Lage relativ schnell ändert.
[0014] Wie man erkennt, ist es durch das vorgestellte Verfahren möglich, üblicherweise mit
sehr wenigen Identifikationsschritten, im günstigsten Fall bereits mit einer einzigen
Frequenz zum Standort des Fahrzeugs zu gelangen. Die Suche nach dem Standort des Rundfunkempfängers
geht daher sehr schnell vonstatten.
[0015] In Figur 4 ist der Fall dargestellt, der zu einer Wiederholung der Überprüfung des
Standortes führt. Wird nämlich der Rundfunkempfänger bewegt, ist nicht davon auszugehen,
daß der einmal ermittelte Standort beibehalten wird. Als Kriterium für die Ermittlung
eines neuen Standortes kann entweder die Zeit dienen, d.h. daß in regelmäßigen Zeitabständen
eine Überprüfung des Standortes gemäß dem Diagramm nach Figur 3 vorgenommen wird,
oder aber es kann wie in Figur 4 an der Stelle 40 abgeprüft werden, ob die empfangene
Frequenz f
a, die zum besten Ortungsergebnis geführt hat, einen gewissen Pegel unterschreitet.
Ist dies der Fall, wird davon ausgegangen, daß sich der Rundfunkempfänger so weit
von seinem ursprünglichen Standort entfernt hat, daß eine neue Überprüfung notwendig
ist. Hierbei wird zuerst der eingestellte Großraum überprüft, in dem die im Puffer
8 abgelegten Sender auf Empfangbarkeit geprüft werden. Sind diese Sender alle oder
zumindest überwiegend empfangbar, wird auf den gleichen Großraum geschlossen. Ansonsten
werden die im Speicher 6 aufgelisteten Nachbarverkehrsgroßräume des ursprünglich festgestellten
Verkehrsgroßraumes in den Verkehrsgroßraumspeicher 9 umgeladen. Es sind dann im Speicher
9 wieder mehrere Verkehrsgroßräume eingespeichert, was jedoch nicht aufgrund einer
mehrdeutigen Frequenzauswertung erfolgt, sondern aufgrund des Speichers 6. Aus den
eingespeicherten Verkehrsgroßräumen wird nunmehr an der Stelle 42 eine Frequenz f
1 ausgewählt, mittels der die Nachbarverkehrsgroßräume zu reduzieren sind. Diese Reduzierung
wird weiterhin dann vereinfacht, wenn über die Bedientastatur 3 bereits die Fahrtrichtung
eingegeben worden ist. Hat beispielsweise der Fahrer des Fahrzeuges durch Drücken
der Taste "Süd" in der Bedieneinheit 3 erkennen lassen, daß er in Richtung Süden zu
fahren gedenkt, werden von den Nachbarverkehrsgroßraumspeicher 6 nur solche Großräume
in den Speicher 9 übernommen, die in Richtung Süd laufen. Befindet sich daher der
Fahrer im Verkehrsgroßraum 1, würden im konkreten Fall lediglich die Verkehrsgroßräume
2 und 3 in den Speicher 9 geschrieben. Die Frequenz f
1 an der Stelle 42 wird nun so ausgewählt, daß die im Speicher 9 vorhandenen Verkehrsgroßräume
reduziert werden können. An der Stelle 43 wird abgefragt, ob lediglich ein Verkehrsgroßraum
aufgrund der Frequenz f
1 festgelegt werden kann oder ob diese Frequenz die höchste verfügbare Kategorie enthält.
Ist dies der Fall, ist der neue Standort bereits ermittelt und das Programm kann beendet
werden. Ansonsten wird das Programm wie in Figur 3 beschrieben, an der Stelle 24 fortgesetzt
und in der dort beschriebenen Weise eine Reduktion der im Speicher 9 abgelegten Verkehrsgroßräume
vorgenommen.
[0016] Die abgelegten Kategorien dienen dazu, den festgelegten Großraum zu verkleinern.
Befindet sich nämlich der Empfänger in einer großen Stadt und ist sein Hörer z.B.
an regionalen Verkehrsnachrichten nicht interessiert, so kann er beispielsweise durch
Vorgabe mittels der Bedieneinheit 3 festlegen, daß lediglich örtliche Informationen
in Betracht kommen. Der Rundfunkempfänger wird dann die Suche weiter fortsetzen, bis
er im ermittelten Verkehrsgroßraum einen Sender gefunden hat, der eine höhere Kategorie,
vorzugsweise die Kategorie 3 aufweist. Dadurch wird es möglich, die Verkehrsgroßräume
weiter einzuengen, wenn die Zahl der Sender, insbesondere in Ballungsgebieten, dies
ermöglicht.
[0017] Aufgrund des Speichers 6, in dem zu vorgegebenen Verkehrsgroßräumen die Nachbarverkehrsgroßräume
aufgezählt sind, ist es möglich, bei einem bewegten Rundfunkempfänger festzustellen,
in welche Richtung er bewegt wird. Wird beispielsweise beim neuen Aufprüfen des Verkehrsgroßraumes,
in dem sich der Rundfunkempfänger befindet, festgestellt, daß dieser nördlich vom
ursprünglichen Verkehrsgroßraum ist, wird dadurch festgestellt, daß sich der Rundfunkempfänger
in Richtung Norden bewegt. Sollen beispielsweise durch den Rundfunkempfänger Verkehrsnachrichten
von Verkehrsgroßräumen ausgegeben werden, so kann es dann sinnvoll sein, nicht nur
die Nachrichten des aktuellen Verkehrsgroßraumes auszugeben, sondern auch Verkehrsnachrichten,
die den Verkehrsgroßraum betreffen, der nördlich vom aktuellen Verkehrsgroßraum liegt.
Dadurch wird es dem Fahrer eines Fahrzeuges mit dem Rundfunkempfänger möglich, auch
schon vorausblickend Informationen über den Verkehrszustand in einem Gebiet zu erhalten,
das er erst nach einer gewissen Zeit erreicht.
1. Verfahren zur Bestimmung des Standortes eines Rundfunkempfängers, insbesondere eines
Fahrzeugempfängers, wobei durch den Rundfunkempfänger die digital übertragene Senderkennung,
insbesondere der PI-Code nach dem RDS-System, des eingestellten Senders empfangen
und ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die eingestellte Frequenz und die
empfangene Senderkennung mit in einem Speicher abgelegten Frequenzen und Senderkennungen,
die nach Großräumen geordnet sind, verglichen werden, und daß der Großraum bestimmt
wird, in dem sich der empfangene Sender befindet und dieser als Empfängerstandort
angenommen wird, daß dann, wenn mehrere Großräume ermittelt werden, die Kategorie
des empfangenen Senders ausgewertet wird und diese Großräume als Empfängerstandort
angenommen werden, wenn die höchste empfangene Kategorie diesem Sender zugeordnet
wird, daß ansonsten der Empfänger auf eine weitere Frequenz geschaltet wird, durch
die die Zahl der bestimmten Großräume reduziert wird und daß mit Hilfe der empfangenen
Senderidentifikation der Großraum bestimmt wird, in dem sich der eingestellte Sender
befindet und daß der Vorgang wiederholt wird, bis ein eindeutiger Großraum bestimmt
ist, oder die feinste Auflösung, gekennzeichnet durch Frequenzen mit der höchsten
Kategorie, ausgewertet wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß geschaltete weitere Frequenzen,
die nicht oder ungenügend empfangen werden, in einem Puffer (7) gespeichert werden
und nochmals abgefragt werden, wenn mittels der empfangenen Frequenzen und deren Senderkennung
kein eindeutiger Großraum ermittelt wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß geschaltete weitere
Frequenzen, die mit einer Feldstärke empfangen werden, die einen vorgegebenen Wert
übersteigt, in einem Speicher (8) für empfangene Sender abgelegt werden und daß der
Speicher (7) für nicht empfangbare Sender gelöscht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Ermittlung eines Großraums
in regelmäßigen Abständen oder nach Absinken der Feldstärke des Signals der eingestellten
Frequenz unter einen vorgegebenen Wert die im Speicher (8) für empfangene Sender abgelegten
Frequenzen geprüft werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Großraum benachbarte Großräume in einem Nachbarspeicher (6) abgelegt sind und daß
bei der wiederholten Ermittlung eines Großraumes bevorzugt Frequenzen geprüft werden,
die in benachbarten Großräumen erwartet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch hinzukommende/wegfallende
Großräume die Fahrtrichtung ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß neben
den Frequenzen und der Senderkennung die Klassen der Sender und die Kategorie im Großraumspeicher
(4) abgelegt sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,daß die Senderkategorie ausgewertet
wird, um zuerst Frequenzen von hoher Empfangswahrscheinlichkeit zu schalten, um die
Anzahl der Schaltungen und die Großräume zu reduzieren.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Senderklasse ausgewertet
wird, um zuerst Frequenzen geringerer Wahrscheinlichkeit von Überreichweiten auszuwerten.
10. Rundfunkempfänger, insbesondere Fahrzeugempfänger mit einem Decoder (2) zur Decodierung
von digital übertragenen Senderkennungen, insbesondere den PI-Code nach dem RDS-System,
dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger einen Speicher (4) von im Großraum empfangbaren
Sendern bezüglich deren Frequenz und deren Senderkennung aufweist, daß der Rundfunkempfänger
anhand der eingestellten Frequenz und deren Senderidentifikation aus den im Speicher
(4) abgelegten Großräumen den Großraum bestimmt, in dem sich der empfangene Sender
befindet und diesen als Empfängerstandort annimmt, daß dann, wenn mehrere Großräume
bestimmt sind, der Empfänger auf eine weitere Frequenz schaltet, durch die die Zahl
der bestimmten Großräume reduzierbar ist, und mit Hilfe der dann empfangenen Senderidentifikation
den Großraum bestimmt, in dem sich der eingestellte Sender befindet und daß der Empfänger
den Vorgang wiederholt, bis ein eindeutiger Großraum bestimmt ist.
11. Rundfunkempfänger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger einen
Großraumspeicher (9) aufweist, in dem alle Großräume abgelegt sind, die bestimmt worden
sind und daß der Suchvorgang beendet worden ist, wenn im Großraumspeicher (9) ein
Großraum gespeichert ist.