[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Spannelement zum Spannen von Werkstücken, Werkzeugen
oder Formen auf Maschinentischen, Vorrichtungen oder Paletten mittels eines Spannhebels,
der über das Werkstück gefahren und dann annähernd senkrecht auf das Werkstück gedrückt
wird.
[0002] Zur Bearbeitung von Werkstücken auf Bearbeitungsmaschinen ist es erforderlich, das
Werkstück zu fixieren und festzusetzen. Das Festsetzen muß so erfolgen, daß das Werkstück,
gleich welchen Bearbeitungskräften es ausgesetzt ist, unverrückbar in seiner Lage
gehalten wird. Zum Spannen dienen in der Regel Spannhebel, die ein Teil einer Vorrichtung
sind. Solche Vorrichtungen sollen möglichst klein gehalten sein und wenig Platz auf
Paletten und dergleichen einnehmen. Auch sollen sie den Arbeitsablauf nicht beeinträchtigen.
[0003] Es ist bekannt (DE-OS 1478857) ein Werkstück mittels einer Zwei-Weg- Spannvorrichtung
zu spannen. Diese Spannvorrichtung wird pneumatisch betätigt und besteht aus einem
zylindrischen Gehäuse, in dem ein Kolben geführt ist. Der Kolben nimmt in seinem Inneren
ebenfalls zylindrischen Teil einen Spannarm auf. Zwischen dem Spannarm und der Kolbenwand
ist eine Feder angeordnet. Die Führung des Spannarmes erfolgt durch eine Kugel hindurch,
die am Ausgang des zylindrischen Gehäuses liegt. Wird Druckluft auf die Kolbenfläche
gegeben, so bewegt sich dieser innerhalb des Gehäuses und übt einen Druck auf die
Feder aus. Dieser Druck bewirkt, daß der Spannarm mit dem Kolben mitläuft und aus
dem Gehäuse herausfährt. Diese Bewegung verläuft zunächst geradlinig, solange bis
der Spannarm an der Kugel mit seiner Wulst zum Anliegen kommt. In diesem Zustand ist
der Spannarm mit seinem Spannkopf über das Werkstück gefahren. Der pneumatische Druck
bewirkt nun, daß der Kolben gegen die Federkraft weiterfährt und mit seinem schief
liegenden Innenzylinder über den Spannarm weiter gleitet. Der Spannarm ist mit dem
Federführungsteil über eine Gelenkwelle verbunden. Durch die schief liegende Bohrung
im Kolben wird, bei weiter anstehendem Druck, der Spannarm im Bereich seiner Gelenkwelle
nach oben gedrückt und um den Mittelpunkt der Kugel gedreht. Durch diese Bewegung
wird der Spannkopf des Spannarmes auf das Werkstück gedrückt.
[0004] Eine solche Spannvorrichtung benötigt einen relativ langen Kolbenhub. Das bedingt
eine lange Bauweise. Die dazwischen liegende Feder verringert die durch die Luft erzeugte
Kraft, das bedeutet eine kleine Spannkraft am Hebel.
[0005] Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein Spannelement zu schaffen, das mit kurzem
Hub und ohne Feder auskommt und ein Maximum an Kraft auf das Werkstück bringt und
dessen Übertragungsteile im direkten Eingriff miteinander stehen. Darüber hinaus ist
es Aufgabe der Erfindung, das Spannelement so zu gestalten, daß es in allen Richtungen
unterhalb einer Ebene, die senkrecht zur Achse des Spannhebels liegt, spannen kann
und ein Minimum an Baulänge aufweist.
[0006] Erfindungsgemäß erfolgt das durch die in den Kennzeichen der Ansprüche enthaltenen
Merkmale.
[0007] Der Vorteil der Erfindung liegt bedingt durch den Fortfall der Feder in der kurzen
Bauweise und darin, daß alle Teile direkt zusammenwirken. Somit wird die auf den Spannkolben
wirkende Kraft direkt auf den Spannhebel und dessen Spannkopf und damit auf das Werkstück
übertragen. Als Druckmittel dient eine hydraulische Flüssigkeit. Ferner kann durch
eine Verdrehsicherung zwischen Kolben und Spannhebel ein Spannkraft erzeugender Keil
in jede Richtung gedreht werden.
[0008] In den Fig. ist die Erfindung an Beispielen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt einen Schnitt Vorderansicht des Spannelementes im Spannzustand
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht auf das Spannelement im Schnitt
- Fig. 3
- zeigt die Einwirkung des Spannkopfes auf das Werkstück
- Fig. 4
- zeigt das Spannelement im eingefahrenen Zustand
- Fig. 5
- zeigt die Anwendungsmöglichkeiten beim Spannen in verschiedenen Richtungen
- Fig. 6
- zeigt die Druckkammern mit ihren Anschlüssen und der Drossel.
- Fig. 7
- zeigt die verzahnten Flächen und
- Fig. 8
- zeigt eine Führung des Keilbolzens
[0009] In einem Gehäuse 1 mit zylindrischer Bohrung sind ein Spannhebel 2 und der ihn antreibende
Spannkolben 3 gelagert. Der Spannhebel 2 wird in einer Kugelbuchse 4 geführt. Diese
Kugelbuchse 4 ist innerhalb des Gehäuses 1 schalenförmig gelagert und kann sich innerhalb
der Schale um den Mittelpunkt drehen. Der Spannhebel 2 hat an seinem vorderen Ende
ein Druckstück 7, welches auf das zu spannende Werkstück 19 aufsetzt.
Dieses Druckstück 7 ist mit dem Spannhebel 2 verschraubt und kann damit leicht ausgetauscht
werden.
[0010] Der Spannhebel 2 ist mit einem Absatz 8 versehen, der größer ist als der Innendurchmesser
der Kugelbuchse 4 und der im Innenraum des Spannkolbens 3 hinter der Kugelbuchse 4
angeordnet ist. Die Kugelbuchse 4 ist in ihrem dem Spannkolben 3 zugewandten Teil
mit einer Stirnfläche 9 versehen, die dem Absatz 8 entsprechend angepasst ist. Im
Bereich hinter dem Absatz 8 ist der Spannhebel 2 mit einer Einschnürung 11 und mit
einer Schräge 26 versehen. Im Bereich der Einschnürung 11 ist eine Kalotte 12 in den
Spannhebel 2 eingelassen, die einen Druckbolzen 13 aufnimmt. Dieser Druckbolzen 13
besitzt eine Abflachung 14.
[0011] Der Spannkolben 3 umfasst den Spannhebel 2 in seinem hinteren Bereich, er bildet
dazu einen einseitigen Innenraum in Form einer Sackbohrung. Im Innenraum des Spannkolbens
3 ist in seinem unteren Bereich ein Keil 5 fest angeordnet. Dieser Keil 5 weist eine
Schräge 21 auf, die stetig zur inneren Spannkolbendruckfläche ansteigt. Gleichzeitig
ist der Spannhebel 2 in seinem hinteren Bereich dieser Schräge 21 so angepaßt, daß
der Druckbolzen 13 mit der Abflachung 14 auf dieser Schräge 21 exakt anliegt und gleitet.
Gegenüber dem Keil 5, also im oberen Bereich des Spannkolbeninnenraumes ist ein Keilbolzen
6 fest mit dem Spannkolben 3 verbunden. Dieser Keilbolzen 6 weist eine Schräge 22
auf. Die Schräge 22 ist der Schräge 10 des Spannhebels 2 so angepaßt, daß die Schrägen
10 und 22 aufeinander gleiten und dabei eine Schwenkbewegung des Spannhebels 2 zulassen.
[0012] Dieser Keilbolzen 6 erfüllt einmal die Aufgabe, den Spannhebel 2 bei seiner Bewegung
innerhalb des Gehäuses 1 zu führen, so daß der Spannhebel 2 vom Spannkolben 3 bei
der Entspannungsbewegung über die Schrägen 10 und 22 zum Entspannhub bewegt wird.
Zum anderen erfüllt er die Aufgabe den Spannhebel 2 innerhalb des Spannkolbeninnenraumes
in seiner Lage zu fixieren und verdrehungssicher festzusetzen. Dazu ist der Keilbolzen
6 in der Schräge 10 so geführt, daß ein seitliches Ausweichen nicht möglich ist. Die
Schräge 10 ist somit Teil einer Nut.
[0013] Ferner ist im Spannkolbeninnenraum ein Schulterstück 15 fest mit dem Spannkolben
3 verbunden. Dieses Schulterstück 15 besitzt ein Gegenstück, und zwar die Nocken 16,
die ihrerseits am Spannhebel 2 fest angeordnet sind. Durch dieses Schulterstück 15
wird nach dem Berühren der Nocken 16 eine anliegende Verbindung zwischen Spannhebel
2 und dem Spannkolben 3 hergestellt, durch die eine Mitnahme in die Entspannstellung
erzielt wird.
[0014] Im entspannten Zustand (Fig. 4) ist der Spannhebel 2 in das Gehäuse 1 eingefahren.
Dieses geschieht, indem Druck in der Druckkammer 18 aufgebaut wird, damit wirkt auf
den Spannhebel 2 im Bereich der Druckkammer 18 eine Kraft auf dessen im Druckraum
wirksame rechte Stirnfläche. Durch diesen Druck wird der Spannhebel 2 mit seinem Absatz
8 gegen die Stirnfläche 9 der Kugelbuchse 4 gedrückt und verbleibt in dieser Lage
so lange, bis der Spannkolben 3 einen bestimmten Weg in Richtung vom Spannhebel 2
weg zurückgelegt hat.
Die Bewegung des Spannkolbens 3 wird ebenfalls durch den aufgebauten Druck in Kammer
18 eingeleitet, in dem sich dieser auf die innere Druckfläche des Spannkolbens 3 auswirkt.
Spannhebel und Spannkolben entfernen sich somit zunächst voneinander. Während dieser
Bewegungsphase gleitet der Druckbolzen 13 mit seiner Abflachung 14 auf dem Keil 5
nach unten. Der Spannhebel 2 vollführt damit um den Mittelpunkt M mit der Kugelbuchse
4 eine Drehbewegung, womit das Druckstück 7 vom Werkstück 19 abhebt. Damit beim Lösen
der Spannhebel 2 die Rechtsdrehung sicher ausführt, wirkt der Keilbolzen 6 über seine
Schräge 22 auf die Schräge 10 und unterstützt somit die Einleitung der Drehbewegung.
[0015] Der Spannkolben 3 gleitet solange vom Spannhebel 2 weg, bis er mit seinem Schulterstück
15 an die Nocken 16 anstößt. Nun wird der Spannhebel 2 in seiner angehobenen Lage
vom Spannkolben 3 mitgenommen und fährt in die Entspannstellung. Hier befindet sich
das Druckstück 7 nahezu im Gehäuse 1. Das Werkstück 19 kann nun herausgenommen werden.
[0016] Zum Spannen wird Druck in die Druckkammer 17 gegeben. Damit wird der Spannkolben
3 an seiner rechten Stirnfläche mit Druck beaufschlagt und auf den Spannhebel 2 zubewegt.
Gleichzeitig mit der Einleitung des Spanndruckes in Kammer 17 wird nun die Drossel
25 im Druckraum 18 aktiviert, womit der Abfluß des Druckmittels aus diesem Druckraum18
gedrosselt wird. Damit entsteht ein Staudruck in diesem Druckraum, wodurch eine Kraft
auf die rechte Stirnfläche des Spannhebels 2 ausgeübt wird. Dieses führt dazu, daß
die Berührung zwischen den Nocken 16 am Spannhebel 2 und dem Schulterstück 15 am Spannkolben
3 aufrechterhalten bleibt. Das bedeutet, daß der Spannhebel 2, der ja noch infolge
der Drehbewegung beim Entspannen sich in einer Stellung befindet, wo das Druckstück
7 angehoben ist, in dieser Stellung über das eingelegte Werkstück 19 fährt. Die gemeinsame
Bewegung von Spannhebel 2 und Spannkolben 3 geht nun solange, bis der Absatz 8 des
[0017] Spannhebels 2 an der Stirnfläche 9 der Kugelbuchse 4 anschlägt. Der Spannhebel 2
kommt damit zum Stillstand, während der Spannkolben 3 weiter in Richtung auf das Werkstück
19 zufährt. Nunmehr gleitet der Druckbolzen 13 mit seiner Abflachung 14 auf dem Keil
5 nach oben und bewirkt, daß die Spannbewegung auf das Werkstück 19 eingeleitet wird.
Das Druckstück 7 wird auf das Werkstück 19 gepreßt, da der Spannhebel 2 nunmehr um
den Mittelpunkt M mit der Kugelbuchse 4 eine Drehbewegung nach links unten vollzieht.
Sobald das Druckstück 7 fest auf dem Werkstück 19 aufsitzt, ist der Spannvorgang vollendet.
[0018] Das Gehäuse 1 ist sehr kurz gebaut, da das Zusammenwirken der Elemente auf kleinstem
Raum geschieht. Der Bewegungsablauf für den Spannhebel 2 vollzieht sich überwiegend
im Innern des Spannkolbens 3.
Dieser Spannkolben 3 ist so gestaltet, daß sein Durchmesser größer ist als seine Länge.
[0019] Zum Spannen des Werkstückes 19 dient das Druckstück 7. Dieses Druckstück 7 ist auswechselbar.
Hierzu kann eine Schraubverbindung dienen, mit deren Hilfe eine Befestigung an der
Stirnseite des Spannhebels 2 vornehmbar ist, es können aber auch alle anderen Befestigunsarten
benutzt werden. Für das Druckstück 7 bietet sich auch ein bewegliches Glied an, wie
in Fig. 3 gezeigt. Hier dient als Druckstück ein Kugelkopf 23, der in einer entsprechenden
Kalotte geführt frei drehbar ist. Dieser Kugelkopf 23 ist mit einer Abflachung 24
versehen. Beim Absenken des Spannhebels 2 wird dieser Kugelkopf mit seiner Abflachung
somit immer eben auf dem Werkstück aufliegen, was der besseren Krafteinleitung dient.
[0020] Die Fig. 5 zeigt die Möglichkeiten der Werkstückspannung mit den verschiedenen Spannkraftrichtungen.
Diese sind durch die eingezeichneten Pfeile ( ) an einigen Beispielen deutlich gemacht.
Erreicht wird dieses dadurch, daß eine fest vorgegebene Lage für den Spannhebel 2
im Innenraum des Spannkolbens 3 eingehalten ist. Der Keil 5 und der Keilbolzen 6 sind
fest mit dem Spannkolben 3 verbunden und somit in ihrer Lage fixiert. Der Spannhebel
2 ist, wie bereits beschrieben, mit einer entsprechenden Nutenführung mit Schräge
10 so unter den Keilbolzen 6 geführt, daß er gegenüber dem Spannkolben 3 in seiner
Lage ebenfalls fixiert ist. Das bedeutet, daß Spannhebel 2 und Spannkolben 3 alle
Bewegungen um ihre Mittelachse gemeinsam vollziehen. Die Lagerung von Spannhebel 2
und Spannkolben 3 sowie der Kugelbuchse 4 ist innerhalb des Gehäusezylinders jedoch
frei und drehbar. Das bedeutet, daß alle innerhalb des Gehäuses liegenden Teile gemeinsam
in diesem um ihre Mittelachse drehbar sind.
[0021] Damit ist das Spannelement in allen Lagen einsetzbar, womit Rundumspannungen möglich
sind. Dieses geschieht dadurch, daß der Spannkopf 20 einfach von Hand gedreht wird,
so daß das Druckstück 7 innerhalb eines gedachten Kreises jeder Winkellage zugeordnet
werden kann.
[0022] Diese Allround-Spannlage hat noch einen weiteren Vorteil. Setzt der Spannhebel 2
auf Werkstücke auf, deren Spannfläche nicht ganz parallel zum Druckstück 7 ist, so
paßt sich das Druckstück 7 selbsttätig dem Werkstück an. Die Spannkraft bewirkt, daß
sich der Spannkopf immer in der Lage befindet, die für die Kraftübertragung am günstigsten
ist.
[0023] Die Praxis hat gezeigt, dass durch eine Vergrösserung der Reibfläche zwischen den
aufeinander gleitenden Teilen - Keil 5 mit seiner Schräge 21 auf Druckbolzen 6 mit
mit seiner Abflachung 14 - die Kraftübertragung verbessert werden kann, womit eine
bessere Sebsthemmung entsteht..
[0024] Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäss vorgesehen, die beiden aufeinander gleitenden
Flächen 21 und 14 mit Nuten und Zähnen zu versehen, die gleitend ineinander greifen
und damit die Reibfläche annähernd dreimal so gross machen.
[0025] Fig. 7 zeigt die gezahnte Ausführung. Im Druckbolzen 13 sind in seiner Abflachung
14 Längsnuten 27 eingebracht, und zwar in Richtung der Gleitbewegung auf Schräge 21,
damit bildet sich eine in Längsrichtung verlaufende Verzahnung in Form von Zahnstegen
29. Im Keil 5 sind in der Schräge 12 ebenfalls Längsnuten 28 eingebracht. Diese Längsnuten
28 sind gegenüber den Längsnuten 27 so vesetzt angeordnet, dass die sich ebenfalls
bildenden Zahnstege 30 in den Längsnuten 27 und die Zahnstege 29 in den Längsnuten
28 gleitend geführt sind. Damit gleiten Keil 5 und Druckbolzen 13 über ihre gezahnten
Flächen ineinander und vollführen eine Verschiebung in Längsrichtung des Bewegungsablaufes
des Spannhebels 2.
[0026] Der Spannhebel 2 wird innerhalb des Gehäuses 1 geführt. Diese Führung wird während
des Bewegungsablaufes durch den Keilbolzen 6 unterstützt, der mit seiner Schräge 22
auf der Schräge 10 des Spannhebels 2 gleitet. Beim Entspannvorgang unterstützt dieser
Keilbolzen 6 auch die Kippbewegung des Spannhebels 2. Die aufeinander gleitenden Flächen
Schräge 10 und Schräge 22 bedingen eine exakte Anpassung. Die Praxis hat auch hier
gezeigt, dass eine noch bessere Führung erreicht werden kann, wenn die beiden Flächen
ineinander greifend gestaltet sind.
[0027] Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäss der Keilbolzen 6 in seinem unteren Endstück
31 halbkugelförmig ausgebildet. In den Spannhebel 2 wird im Bereich des Eingriffes
des Endstückes 31 ein Langloch 32 in Längsrichtung des Bewegungsablaufes eingebracht.
Dieses Langloch 32 ist nur so weit in den Spannhebel 2 eingelassen, wie es zur Führung
dieses Spannhebels erforderlich ist. Der Boden dieses Langloches 32 ist als ungleichförmige
Gleitbahn 33 ausgebildet. Die Form dieser Gleitbahn 33 ist einer Parabel angenähert.
Ihr Verlauf wird bestimmt durch den gleitenden Bewegungsablauf während des Spannens
und Entspannens von Keil 5 auf Druckbolzen 13. Der Keilbolzen 6 gleitet mit seinem
halbkugelförmigen Endstück 31 auf der Gleitbahn 33 innerhalb des Längloches 32. Durch
die Kurvenform der Gleitbahn 33 wird der Keilbolzen 6 mit seinem halbkugelförmigen
Endstück 31 so geführt, dass der Abstand zwischen den Gleitflächen 14;27 und 28 des
Druckbolzens 13 und den Gleitflächen 21;28 und 30 des Keiles 5 in jeder Bewegungsrichtung
constant ist. Damit entsteht eine Zwangsführung für den Spannhebel 2 während des Bewegungsablaufes.
1. Spannelement zum Spannen von Werkstücken und Werkzeugen oder Formen auf Bearbeitungsmaschinen,
Vorrichtungen oder Paletten mit einem Spannhebel, der im Innern eines Gehäuses geführt
ist und der durch eine am Ende des Gehäuses angeordnete Kugelbuchse gleitet und um
den Mittelpunkt der Kugelbuchse drehbar ist und der beim Spannvorgang erst eine geradlinige
Bewegung und dann eine senkrecht dazu verlaufende Bewegung vollzieht, dadurch gekennzeichnet,
daß in der zylindrischen Bohrung des Gehäuses (1) zwei Druckkammern (17;18) gebildet
sind, die durch die Wandung des Spannkolbens (3) voneinander getrennt sind, daß der
Spannkolben (3) einen Innenraum in Form einer Sackbohrung aufweist, die Teil der Druckkammer
(18) ist, daß in diesen Innenraum der Spannhebel (2) eintaucht und innerhalb dieses
Innenraumes fest mit dem Spannkolben (3) verbunden ein Keil (5) angeordnet ist, der
stetig zur inneren Spannkolbendruckfläche ansteigt und eine Schräge (21) bildet und
daß der Spannhebel (2) im Bereich dieses Innenraumes eine gleichgerichtete Schräge
(26) aufweist, in die eine Kalotte (12) eingebracht ist, in der drehbar ein Druckbolzen
(13), versehen mit einer Abflachung (14), geführt und mit seiner Abflachung (14) auf
der Schräge (21) gleitend gelagert ist.
2. Spannelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannhebel (2) im Bereich des Innenraumes des Spannkolbens (3) mit einem
Absatz (8) versehen ist und eine Einschnürung (11) aufweist, die in ihrem unteren
Bereich eine Schräge (26) bildet, die der Schräge (21) des Keiles (5) angepaßt ist
und in der die Kalotte (12) eingebracht ist.
3. Spannelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum des Spannkolbens (3) gegenüber dem Keil (5) ein Keilbolzen (6)
fest angeordnet ist, der eine Schräge (22) aufweist, die auf einer angepaßten Schräge
(10) des Spannhebels (2) gleitet und in eine Nut des Spannhebels (2) greift.
4. Spannelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Mitnahme des Spannhebels (2) durch den Spannkolben (3) der Spannhebel (2)
mit einem Nocken (16) und der Spannkolben (3) mit einem Schulterstück (15) versehen
ist.
5. Spannelement nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Spannvorgang ein Gegendruck in der Druckkammer (18) auf den Spannkolben
(3) ausgeübt wird, der über eine Drossel (25) erzeugt wird.
6. Spannelement nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Spannvorgang durch den Gegendruck im inneren Druckraum (18) der Spannhebel
(2) in seiner angehobenen Stellung herausfahrbar ist, bis er mit seinem Absatz (8)
gegen die Stirnfläche (9) der Kugelbuchse (4) stößt und daß er dann infolge der Weiterbewegung
des Spannkolbens (3) durch die Gleitbewegung des Druckbolzens (13) auf dem Keil (5)
im Innenbereich des Spannkolbens nach oben gedrückt wird und damit um den Mittelpunkt
(M) der Kugelbuchse (4) dreht und auf das Werkstück (19) mit seinem Druckstück (7)
aufsetzt.
7. Spannelement nach Anspruch 1 u. 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannhebel (2) innerhalb des Innenraums des Spannkolbens (3) in seiner Verdrehlage
zum Spannkolben (3) über den Keilbolzen (6) fixiert ist.
8. Spannelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannhebel (2) mit der Kugelbuchse (4) und der Spannkolben (3) gemeinsam
innerhalb der zylindrischen Bohrung des Gehäuses (1) um ihre gemeinsame Mittelachse
drehbar sind.
9. Spannelement nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der in Druckkammer (18) aufgebaute Staudruck sich in Abhängigkeit des Spannvorganges
und des damit verbundenen Hydraulikflusses abbaut.
10. Spannelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Abflachung (14) des Druckbolzens (13) und in die Schräge (21) des Keiles
(5) Längsnuten (27;28) eingebracht sind, die in Längsrichtung verlaufende zahnförmige
Stege (29;30) bilden und dass die Stege (29) des Druckbolzens (13) gegenüber den Stegen
(30) des Keiles (5) seitlich so versetzt sind, dass die Stege des einen Teiles in
die Nuten des anderen Teiles greifen und längs verschiebbar sind.
11. Spannelement nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Keilbolzen (6) mit einem halbkugelförmigen Endstück (31) versehen ist und
dass in den Spannhebel (2), unterhalb des Keilbolzens (6), ein Langloch (32) eingebracht
ist, dessen Bodenfläche eine kurvenförmige Gleitbahn (33) bildet, auf der das Endstück
(31) gleitend geführt ist und dass die Kurve der Gleitbahn (33) so ausgelegt ist,
dass über den gesamten Bewegungsablauf des Spannhebels (2) der Abstand an den Berührungsflächen
zwischen Keil (5) und Druckbolzen (13) constant ist