[0001] Maschinenrahmen, insbesondere für einen Aufzugsantrieb mit Antrieb, Treibscheibe
und Ablenkrolle, wobei die Ablenkrolle eine, in Bezug auf die Treibscheibe, veränderbare
Lage aufweist.
[0002] Die Lage der Ablenkrolle zu einer Treibscheibe ergibt den Abstand der Tragseile für
die Kabine und das Gegengewicht zueinander und beeinflusst zudem den Umschlingungswinkel
β der Tragseile auf der Treibscheibe. Der Abstand zwischen den Tragseilen ist durch
die horizontale Distanz zwischen den Achsen der Treibscheibe und der Ablenkrolle plus
deren Radien bestimmt. Der Umschlingungswinkel β kann in gewissen Grenzen durch gegenüber
der Treibscheibe verschieden tiefere Anordnung der Ablenkrolle verändert werden.
[0003] Diese beiden Kriterien werden durch entsprechende Konstruktionen und Anordnungen
von Treibscheibe und Ablenkrolle in einem Maschinenrahmen abhängig von Kabinengrösse
und Nennlast jeweils den individuellen Erfordernissen angepasst. Das ergibt eine entsprechende
Anzahl kommisionsabhängiger Konstruktionsvarianten. Es ist deshalb erwünscht, mit
einer universellen Konstruktion einen grösseren Anforderungsbereich abzudecken.
[0004] Die deutsche Auslegeschrift Nr. 1 033 383 beschreibt und zeigt ein einfaches Triebwerk
für Kleinlastenaufzüge. An einem horizontalen Profilträger ist etwas aussermittig
eine Treibscheibenachse angeordnet, welche eine Treibscheibe und eine Riemenscheibe
trägt. Die Riemenscheibe steht mit einem hängend unter dem Profilträger befestigten
Motor mit kleinem Riemenrad über entsprechende Mittel in Antriebsverbindung. Auf der
gleichen Treibscheibenachse ist zusätzlich eine verschwenkbare Schwinge angeordnet,
welche an ihrem anderen Ende eine Ablenkrolle trägt. Mit der verschwenkbaren Schwinge
kann in gewissen Grenzen der Abstand zwischen den abgehenden Tragseilen variiert werden.
In der gewünschten Lage wird die Schwinge mittels einer verschraubten Vertikalstrebe
festgehalten. Dadurch verändert sich zwangläufig und unbeeinflussbar auch der Umschlingungswinkel,
was die Treibfähigkeit negativ beeinflussen kann.
[0005] Weiter ist die beschriebene Konstruktion für Personenaufzüge nicht geeignet, da sie
den Sicherheitsvorschriften nicht genügt bzw. nur mit hohem, konstruktiven Aufwand
für Änderungen und Zusatzvorrichtungen an diese anpassbar wäre.
[0006] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Maschinenrahmen für
einen Aufzugsantrieb zu einem Aufzug für Personen- und/oder Warentransport zu schaffen,
welcher vor Ort mit einfachen Massnahmen an die spezifischen Erfordernisse bezüglich
Abstand zwischen den Tragseilen und Umschlingungswinkel β angepasst werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete und in Zeichnungen und
Beschreibung dargestellte Erfindung gelöst.
[0008] Die Erfindung zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass der Maschinenrahmen in verschiedenen
Schräglagen und die Ablenkrolle in verschiedenen Positionen angeordnet werden können.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0010] Die verschiedenen Schrägstellungen des Maschinenrahmens mit darausfolgender Veränderung
des Umschlingungswinkels β erfolgen mittels beidenends in der Höhe variierbaren Sockeln
mit halbrunden Auflagern in welchen runde Enden des Maschinenrahmens schwenkbar lagern.
[0011] Die Ablenkrolle wird von einem lateral verschiebbaren Lagerschild getragen, welches
innerhalb eines Verschiebeschlitzes in beliebiger Lage festgesetzt werden kann.
[0012] Die Ablenkrolle kann oberhalb oder unterhalb des Maschinenrahmens angeordnet werden.
[0013] Ein seitlich angeordneter Anbauantrieb steht mit der Treibscheibenwelle in Wirkverbindung.
[0014] Am Maschinenrahmen können weitere Zusatzapparate montiert werden.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
und in der Zeichnung dargestellt, es zeigen:
Fig.1 Eine Seitenansicht des Maschinenrahmens in schräger Stellung,
Fig.2 eine Draufsicht auf den Maschinenrahmen und
Fig.3 eine Seitenansicht des Maschinenrahmens in horizontaler Stellung.
[0016] In der Fig.1 ist die Gesamtheit des Maschinenrahmens mit 1 bezeichnet. Die Grundkonstruktion
des Maschinenrahmens 1 wird aus zwei Seitenholmen 6, einem unterhalb am linken Ende
beide Seitenholmen 6 quer verbindenden und seitlich nach aussen überragenden zylindrischen
Stützarm 7 und einem an den rechten Stirnseiten der Seitenholmen 6 halb eingelassenen
und diese quer verbindenden und seitlich ebenfalls überragenden Stützarm 8 gebildet.
An der linken Hälfte der Seitenholme 6 aussenseitig angeordnete, dreieckförmige, die
Seitenholme 6 oben überragende Lagerschilder 4 tragen eine Treibscheibenachse 19 mit
einer Treibscheibe 2. Auf der rechten Seite des Maschinenrahmens 1 ist ein verschiebbarer
Lagerschild 5 angeordnet mit je einem den Maschinenrahmen 1 nach unten und nach oben
überragenden Teil mit je einer Lagerbohrung 23. Der untere Teil trägt eine Ablenkrolle
3. Der obere Teil ist nicht benutzt. Der Lagerschild 5 ist innerhalb der Länge je
eines in der Mitte der beiden Seitenholme 6 herausgearbeiteten Verschiebeschlitzes
10 parallel zu den Seitenholmen 6 verschiebbar und mit Schrauben 11 an der gewünschten
Stelle fixierbar. Die Lagerschilder 5 weisen aussenseitig auf der oberen und der unteren
Schmalseiten der Seitenholmen 6 anliegende Anschlagleisten 21 und 22 auf, welche nach
dem Lösen der Schrauben 11 ein Herausfallen der Lagerschilder 5 aus dem Maschinenrahmen
1 verhindern. Die Stützarme 7 und 8 liegen in etwa halbrund ausgenommenen Auflagern
9, wobei das linke Auflager 9 auf einem Sockel 12 liegt und das rechte Auflager 9
direkt auf dem Maschinenraumboden 13 plaziert ist. Die Treibscheibe 2 ist von Aufzugsseilen
17 einfach oder doppelt umschlungen, wobei die nach unten ablaufenden als Kabinenseile
15 bezeichnet sind. Der Umschlingungswinkel β beträgt in der gezeigten Disposition
155°. Die von der Treibscheibe 2 schräg nach rechts unten ablaufenden Aufzugsseile
17 sind über die Ablenkrolle 3 geführt und nach einfacher oder doppelter Umschlingung
nach unten ablaufend als Gegengewichtsseile 16 bezeichnet. Die bei doppelter Umschlingung
von der Ablenkrolle 3 zur Treibscheibe unten zurückgeführten Aufzugsseile 17 sind
mit gestrichelter Linie angedeutet. Die Kabinenseile 15 und die Gegengewichtsseile
16 sind durch eine Öffnung 14 durch den Maschinenraumboden 13 in den Aufzugsschacht
geführt. Mit a ist der Abstand zwischen den Kabinenseilen 15 und den Gegengewichtsseilen
16 bezeichnet. Mit 18 ist ein Anbauantrieb angedeutet. Der Anbauantrieb 18 enthält
die nicht dargestellten mechanischen Elemente eines üblichen Aufzugsantriebes mit
Motor, Tachodynamo, Bremse, Reduktionsgetriebe, feste Kupplung mit der Treibscheibe
2 und Drehmomentstütze.
[0017] Die Fig.2 zeigt den Maschinenrahmen im Grundriss. Der Anbauantrieb 18 ist hier an
der oberen Seite angeordnet. Je nach Bedarf und vorherrschenden Platzverhältnissen
kann dieser auch an der anderen Seite vorgesehen werden. Die Auflager 9 sind je unter
den Enden der Stützarme 7 und 8 angeordnet, so dass eine möglichst breite Abstützung
des Maschinenrahmens 1 vorhanden ist. Der Auflagepunkt unter dem Anbaubetriebe 18
kann, zwecks optimaler Abstützung und Stabilität, etwas weiter hinaus gezogen sein,
was mit gestrichelten Linien angedeutet ist.
[0018] Die Fig.3 zeigt den Maschinenrahmen 1 in der horizontalen Lage. Diese Lageveränderung
des Maschinenrahmens 1 ist möglich durch verschiedene Höhen der Sockel 12 und 20,
sowie der, einem Gleitlager ähnlichen Abstützung in den Auflagern 9 mit den Stützarmen
7 und 8. Die zylindrischen Stützarme 7 und 8 ergeben zusammen mit den konkaven teilrunden
Auflagern 9 eine schwenkbare Lagerung der Enden des Maschinenrahmens. In der vorliegenden
Auflagedisposition ergibt sich ein einfacher Umschlingungswinkel β von 120° an der
Treibscheibe 2. Gegenüber der Schräglage in Fig.1 ist hier durch die Waagrechtstellung
des Maschinenrahmens 1 eine Reduktion des einfachen Umschlingungswinkels β um 35°
feststellbar. Oder umgekehrt konnte der Umschlingungswinkel durch die gezeigte Schräglage
in der Fig.1 um 35° vergrössert werden.
[0019] Mit verschiedenen Schräglagen des Maschinenrahmens 1 wird jedoch nicht nur der Umschlingungswinkel
β verändert sondern auch der Abstand a zwischen den Kabinenseilen 14 und den Gegengewichtsseilen
16. Durch ein Verschieben des Lagerschildes 5 mit der Ablenkrolle 3 innerhalb des
Verschiebeschlitzes 10 ist eine weitere Massnahme möglich um sowohl den Abstand a
wie auch den Umschlingungswinkel β zu beeinflussen.
[0020] Durch die gezeigte Ausbildung des Lagerschildes 5 ist eine dritte Dispositionsvariante
gegeben. In den Fig.1 bis 3 ist die Ablenkrolle 3 in der unteren Lagerbohrung 23 unterhalb
der Seitenholme 6 angeordnet. Durch die symmetrische Form des Lagerschildes 5 ist
eine zweite Lagerbohrung 23 oberhalb der Seitenholme 6 vorhanden, so dass die Ablenkrolle
3 bei Bedarf auch an dieser Stelle eingebaut werden kann.
[0021] Die beiden Kenngrössen Umschlingungswinkel β und Seilabstand a lassen sich mittels
den drei verschiedenen Verstellmöglichkeiten in definierten Grenzen verändern. Hiermit
ist eine einzige Variante eines Maschinenrahmens 1 für einen grossen Anwendungsbereich
geeignet, was entsprechend grössere Stückzahlen und verminderte Stückkosten ergibt.
[0022] Die Konstruktion des erfindungsgemässen Maschinenrahmens 1 ist bezüglich konstruktiver
Einzelheiten nicht auf das gezeigte Beispiel beschränkt. So kann beispielsweise beim
verschiebbaren Lagerschild 5 der obere Teil mit der zweiten Bohrung 23 weggelassen
werden. Ein Lagerschild 5 mit nur einem Lappen mit Bohrung 23 bietet ebenfalls die
beiden Möglichkeiten, indem das einlappige Lagerschild 5, bzw. dessen einzige Lagerbohrung
23 durch entsprechenden Einbau sowohl oberhalb wie auch unterhalb der Seitenholme
6 vorgesehen werden kann.
[0023] Ferner können anstelle von festen Sockeln 12 und 20 stapelbare und durch Formschluss
untereinander unverrückbare Sockelplatten zu den jeweils benötigten Unterlagshöhen
modulmässig zusammengestellt werden.
[0024] Durch Anbringen von Montagelöchern an geeigneten Stellen an den Seitenholmen 6 ist
es ferner möglich, verschiedene Zusatzapparate wie z.B. einen Geschwindigkeitsbegrenzer,
ev. über mechanische Verbindungsteile, fest mit dem Maschinenrahmen 1 zu verbinden.
[0025] Die Konstruktion des Maschinenrahmens 1 in der vorliegenden Art bietet ferner die
Möglichkeit, als zweite Bremse eine elektro-mechanische oder hydraulische Seilbremse
aufzunehmen, welche auf einfache Art brückenförmig über die beiden Seitenholme 6 angeordnet
werden kann.
1. Maschinenrahmen (1), insbesondere für einen Aufzugsantrieb mit Antrieb (18), Treibscheibe
(2), Ablenkrolle (3) und Anpasseinrichtung für die Ablenkrolle (3), welche in Bezug
auf die Treibscheibe (2) eine veränderbare Lage aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Maschinenrahmen (1) zum Verändern des Umschlingungswinkels (β) und des Seilabstandes
(a) in seiner Schräglage zum Maschinenraumboden (13) verstellbar gelagert ist und
dass er eine gegenüber dem Maschinenrahmen (1) verschiebbare Ablenkrolle (3) aufweist.
2. Maschinenrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenrahmen
(1) diesen abstützende Enden aufweist, welche als zylindrische Stützarme (7, 8) ausgebildet
sind.
3. Maschinenrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützarme (7, 8)
je auf, in der Höhe variablen, Sockeln (12, 20) mit etwa halbrunden Auflagern (9)
schwenkbar gelagert sind.
4. Maschinenrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablenkrolle (3)
in einem, in Seitenholmen (6) lateral verschiebbaren Lagerschild (5) angeordnet ist.
5. Maschinenrahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerschild (5)
eine erste Lagerbohrung (23) unterhalb und eine zweite Lagerbohrung (23) oberhalb
der Seitenholme (6) aufweist.
6. Maschinenrahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerschild (5)
nur eine Bohrung (23) aufweist und in der Vertikalebene um 180° umgekehrt montierbar
ausgebildet ist.