[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel für flüssige oder gasförmige Brennstoffe
gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Derartige aus einer Stahlblech/Gußkombination bestehende Heizkessel sind hinlänglich
bekannt, so daß es diesbezüglich keines besonderen druckschriftlichen Nachweises bedarf.
Da die durch die Heizgaszüge längs der gekühlten Wand des Stahlblechrohrzuges zur
Abgassammelkammer und zum Abzugsanschluß strömen, kann es im abzugsseitigen Bereich,
d.h. am Ende der Heizgaszüge und der Abgassammelkammer zu Kondensatniederschlägen
kommen, die im Laufe der Zeit den Stahlblechrohrzug korrodieren würde. Aus diesem
Grunde können derartige, einfach aufgebaute und entsprechend einfach herzustellende
Heizkessel bislang nur mit permanent angehobener Temperatur des im Gehäuse befindlichen
Wärmeträgers betrieben werden.
[0003] Um solche, vorteilhaft relativ einfach aufgebaute Heizkessel ebenfalls im sog. Niedertemperaturbereich
betreiben zu können, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung
der einfachen Konstruktion mit einfachen Mitteln dafür zu sorgen, daß solche Heizkessel
auch im besagten Niedertemperaturbereich betreibbar sind.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Heizkessel der eingangs genannten Art nach der Erfindung
durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angeführten Merkmale gelöst.
[0005] Durch diese Maßnahme, die, was im einzelnen noch näher erläutert wird, sehr einfach
zu verwirklichen ist, wird der kritische Bereich des Stahlblechrohrzuges verblendet,
und die vorbeiströmenden Heizgase kommen in diesem Bereich nicht mehr in unmittelbaren
Kontakt mit der durch den Rücklauf stärker gekühlten Wand des Stahlblechrohrzuges,
und ein sonst zu beobachtendes "Schwitzen" des Kessels in diesem Bereich tritt nicht
mehr auf. Dieser Effekt der Kondensatbildungsverhinderung ist zwar bekannt, wurde
aber bislang nur an Heizkesseln verwirklicht (siehe AT-A-376 790, die insgesamt aus
Stahlblech gebildet sind, wobei für die Verblendung des kondensatkritischen Bereichs
eine separate Stahlblechhülse hergestellt und in den Stahlblechrohrzug eingesetzt
werden muß. Um dieser Stahlblechhülse Halt zu geben, müssen in aufwendiger Weise an
den die Einzelzüge bildenden Stahlblechprofilen entsprechend bemessene Einschubausschnitte
für die Stahlblechhülse vorgesehen werden.
[0006] Im Gegensatz dazu ist bei der erfindungsgemäßen Lösung der ein- oder mehrteilige
Einsatz aus Guß ausgenutzt, um sogleich bei dessen Guß den Steg mit auszuformen, wodurch
die Anfertigung einer separaten Hülse entbehrlich wird und auch zusätzlichen Maßnahmen
entbehrlich sind, um dem Steg im Stahlblechrohrzug Halt zu vermitteln. Außerdem entfällt
der separate Montagevorgang für den Steg, da dieser automatisch beim Einbau des bzw.
der Gußkörper mit in den Stahlblechrohrzug gelangt.
[0007] Ferner wird der Einsatz aus Guß aus mindestens zwei Teilen gebildet, wobei der Steg
am abzugsseitig angeordneten Teil angeordnet ist, was dazu führt, daß der Einsatz
gußtechnisch einfacher, d.h. ohne Kern hergestellt werden kann.
[0008] Um einerseits den gewünschten Kondensatverhinderungseffekt zu gewährleisten, andererseits
aber den Wärmeübergang in dem davor befindlichen Bereich nicht zu behindern, ist der
Steg mit seiner axialen Länge lediglich so bemessen, daß der Steg im Bereich der Erstreckungsebene
des Bodens der Umkehrbrennkammer endet. Wie sich gezeigt hat, genügt eine derartige
Bemessung absolut, um ein "Schwitzen" des Kessels in diesem Bereich zu verhindern.
[0009] Mit Rücksicht auf die wärmeleitende Einpassung in den zylindrischen Stahlblechzug
ist der Gußkörper vorteilhaft auf seinem Umfang spanabhebend bearbeitet, und der Steg
wird auf seiner Umfangsfläche mit einer sich im wesentlichen über seine ganze Breite
erstreckenden, flachen Nut versehen, d.h. der Steg steht im kondensatkritischen Bereich
nur mit seinen relativ schmalen Nuträndern mit dem Stahlblechrohrzug in Wärmeleitkontakt,
der insoweit in diesen Bereich reduziert ist.
[0010] Ohne sonst in die konstruktiv einfache Grundkonzeption eines Heizkessels der eingangs
genannten Art einzugreifen, tangiert die erfindungsgemäße Maßnahme lediglich den Gußeinsatz,
der nach wie vor in der gleichen Weise in den Stahlblechrohrzug einzubringen ist wie
bisher auch, d.h. der Einsatz wird bei erwärmten Stahlblechrohrzug in diesen eingesetzt
und dann eingeschrumpft.
[0011] Der erfindungsgemäße Heizkessel wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0012] Es zeigt
- Fig. 1
- schematisch einen Längsschnitt durch den Heizkessel;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den hier interessierenden Teil des Gußeinsatzes längs Linie II-II
in Fig. 3;
- Fig. 3
- eine Ansicht des Teiles gemäß Fig. 2 in Pfeilrichtung;
- Fig. 4
- im Detail und im Schnitt die Anordnung des hier interessierenden Teiles des Einsatzes
im Stahlblechrohrzug und
- Fig. 5
- den abzugsseitigen Teil des Einsatzes in Seitenansicht.
[0013] Der Heizkessel besteht, wie bisher auch schon, aus einem wasserführenden Stahlblechgehäuse
1, mit einem die Umkehrbrennkammer 2 und die Heizgaszüge 3 umschließenden, zylindrischen
Stahlblechrohrzug 4, in dem ein die Umkehrbrennkammer 2 bildender und die Heizgaszüge
3 mit radialen, mit dem Stahlblechrohrzug in Wärmeleitkontakt stehenden Längsrippen
5 begrenzender Einsatz 6 aus Guß angeordnet ist. Der kondensatkritische Bereich ist
mit KK in Fig. 1 bezeichnet. Um den Einsatz aus Guß, zu dem auch die Längsrippen 5
gehören, in Fig. 1 zu verdeutlichen, ist dieser mit stark ausgezogenen Linien dargestellt,
und die Längsrippen sind grob schraffiert. Die Strömung der Heizgase von der Umkehrbrennkammer
2 durch die Heizgaszüge 3 zur Abgassammelkammer AS bzw. zum Abgasanschluß AA ist außerdem
in Fig. 1 mit Pfeilen angedeutet.
[0014] Für einen derartigen Heizkessel ist nun wesentlich, daß der Einsatz 6 an seinem abzugsseitigen
Endbereich 6', d.h. im kondensatkritischen Bereich KK mit einem mit den Enden 5' der
Längsrippen 5 wärmeleitend verbunden, sich mindestens längs der unteren Innenumfangshälfte
H des Stahlblechrohrzuges 4 erstreckenden und an dessen Innenfläche F nur zum Teil
anliegenden, ringförmigen, sich axial erstreckenden Steg 7 versehen und der Steg mit
dem Einsatz 6 in Form eines in sich einheitlichen Gußkörpers ausgebildet ist, siehe
Anspruch Seite 2. Dargestellt ist der Steg 7 allerdings in allen Ausführungsbeispielen
rundumlaufend. Dieser Steg 7 bildet dabei mit dem Einsatz bzw. dessen Längsrippen
einen einheitlichen Gußkörper, wie er bspw. in Fig. 5 in Seitenansicht dargestellt
ist.
[0015] Aus den vorerwähnten Gründen ist der Einsatz 6 aus Guß aus mindestens zwei Teilen
T, T' gebildet, und der Steg 7 ist lediglich am abzugsseitigen Teil T' angeordnet.
Ferner ist der Steg 7 mit seiner axialen Breite B im Bereich der Erstreckungsebene
E des Bodens B der Umlenkkammer 2 endend bemessen.
[0016] Wie aus Fig. 4, 5 deutlich erkennbar, ist der Gußkörper auf seinem Umfang spanabhebend
bearbeitet, und der Steg 7 ist ferner mit einer sich im wesentlichen über seine gesamte
Breite B erstreckenden, flachen Nut 8 versehen. Im übrigen sind auch die radialen
Enden 5'' der Längsrippen 5 der anderen Teile T des Einsatzes 6 überdreht, um eine
dichte Anlage der Endflächen F
1 zum Stahlblechrohrzug 4 zu gewährleisten, d.h. sämtliche Endflächen F
1 und die die Nut 8 begrenzenden Ränder 8' des Steges 7 erstrecken sich in einer zylindrischen
Fläche.
1. Heizkessel für flüssige oder gasförmige Brennstoffe, bestehend aus einem wasserführenden
Stahlblechgehäuse (1) mit einem die Umkehrbrennkammer (2) und die Heizgaszüge (3)
umschließenden, zylindrischen Stahlblechrohrzug (4), in dem ein die Umkehrbrennkammer
(2) bildender und die Heizgaszüge (3) mit radialen, mit dem Stahlblechrohrzug in Wärmeleitkontakt
stehenden Längsrippen (5) begrenzender Einsatz (6) aus Guß angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatz (6) an seinem abzugsseitigen Endbereich (6') mit einem mit den Enden
(5') der Längsrippen (5) wärmeleitend verbundenen, sich mindestens längs der unteren
Innenumfangshälfte (H) des Stahlblechrohrzuges (4) erstreckenden und an dessen Innenflächen
(F) nur zum Teil anliegenden, sich axial erstreckenden Steg (7) versehen ist und der
Steg (7) mit dem Einsatz (6) in Form eines in sich einheitlichen Gußkörpers ausgebildet
ist.
2. Heizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steg (7) ringsumlaufend an den Enden der Längsrippen (5) angeordnet ist.
3. Heizkessel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsatz (6) aus Guß aus mindestens zwei Teilen (T, T') gebildet und der Steg
(7) am abzugsseitig angeordneten Teil (T') angeordnet ist.
4. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steg (7) mit seiner axialen Breite (B) im Bereich der Erstreckungsebene (E)
des Bodens (B) der Umkehrbrennkammer (2) endend bemessen ist.
5. Heizkessel nach einem der Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gußkörper auf seinem Umfang spanabhebend bearbeitet und der Steg (7) mit einer
sich im wesentlichen über seine ganze Breite (B') erstreckenden, flachen Nut (8) versehen
ist.