[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen
umgebenen Loches in plastisch verformbaren Wandungen, der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 erläuterten Art.
[0002] Aus der DE-AS 28 02 230 ist eine Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen umgebenen
Loches in einer metallenen Platte oder in der Wand eines metallischen Rohres bekannt,
bei der das Loch ausschließlich durch Reibungswärme und Druck mittels eines sich schnell
um seine Achse drehenden Dornes hergestellt wird.
[0003] Eine solche Vorrichtung wird zur Herstellung von sogenannten Rohrböden benötigt,
die zur Herstellung von Röhren-Wärmetauschern dienen.
[0004] Die bekannte Vorrichtung vermittelt keinerlei Anregung zur Herstellung von einem
Kragen umgebenen Lochern mit einem bestimmten kalibrierten Durchflußquerschnitt.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen
umgebenen Loches derart umzugestalten, daß die Herstellung von genau kalibrierten
Drosselbohrungen eines bestimmten Durchflußquerschnittes mit einem Minimum an Herstellungsaufwand
ermöglicht wird.
[0006] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst, indem eine Vorrichtung zum Bilden
eines von einem Kragen umgebenen Loches, der im Oberbegriff des Patentanspruches erläuterten
Art, die im Kennzeichenteil des Patentanspruches aufgezeigten Merkmale aufweist.
[0007] Die Erfindung wird anhand einer in den beiliegenden Zeichnungen gezeigten Ausführungsform
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Teilschnitt durch ein automatisches Getriebe, wo in bestimmten Bereichen Schmiermittelkanäle
verlaufen, die mittels Hülseneinsätzen mit genau kalibrierten Drosselöffnungen versehen
werden;
- Fig. 2
- eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bildung eines von einem Kragen
umgebenen Loches und
- Fig. 3
- einen Teilschnitt durch den Bereich im Kreis III in Fig. 1 wo an Stelle der bisher
bekannten Hülse mit Drosselbohrung die erfindungsgemäße Ausbildung einer Drosselbohrung
aufgezeigt ist.
[0008] In automatischen Getrieben von Kraftfahrzeugen sind eine Vielzahl von Planetenradsätzen,
Lamellenkupplungen und Bremsbändern angeordnet, die jeweils mit einer genau zugemessenen
ausreichenden Menge von Schmiermittel versehen werden müssen und dementsprechend sind
in verschiedenen Bauteilen des automatischen Getriebes eine Anzahl von Schmiermittelkanälen
in Form von axialen und radialen Bohrungen vorgesehen, die Schmiermittel den verschiedenen
Bereichen zuführen. Damit jeder Bereich die erforderliche Menge an Schmiermittel zugeführt
erhält, sind diese Schmiermittelkanäle bisher mit Hülseneinsätzen mit Drosselbohrungen
versehen worden, damit der Schmiermittelfluß zu den verschiedenen Bereichen in gezielter
Weise abgestimmt werden kann.
[0009] Die Anordnung dieser Hülsen mit Drosselbohrungen erforderte einen zusätzlichen Herstellungs-
und Montageaufwand.
[0010] In Fig. 1 ist in einem Getriebegehäuse 1 eine Mitteltrennwand 2 aus Aluminium eingesetzt,
die z.B. einen Vorschalt- oder Schnellgang-Planetenradsatz von einem Hauptgetriebe
in Form eines Simpson-Planetenradsatzes trennt. Die Mitteltrennwand 2 bildet hierbei
einen sich axial erstreckenden zylindrischen Ansatz 3 auf dem über eine radiale Lageranordnung
4 und eine axiale Lageranordnung 5 ein Kupplungsbauteil 6 für eine Lamellenkupplung
7 und ein Bremsband 8 angeordnet ist.
[0011] Eine vom Vorschalt-Planetenradsatz kommende Eingangswelle 10 ist mit einem Mittelträger
11 verbunden, der über eine radiale Wand 12 sich axial erstreckende zylindrische Ansätze
13 und 14 aufweist, die mit der Lamellenkupplung 7 bzw. einer weiteren Lamellenkupplung
15 zusammenwirken.
[0012] In der Mitteltrennwand 2 sind sich axial erstreckende Schmiermittelbohrungen 16 und
17 angeordnet, die über radiale Kanäle 18 und 19 Schmiermittel zu den Lageranordnungen
führen bzw. über weitere Kanäle 20 zu anderen Bereichen des Getriebes weiterleiten.
[0013] Wie aus dem Kreis III in Fig. 1 ersichtlich ist, waren an bestimmten Eintrittsenden
der Schmiermittelkanäle 16 Hülsen 21 mit Drosselbohrungen 22 eingesetzt, um die gewünschte
Verteilung des Schmiermittels innerhalb des Getriebes sicherzustellen.
[0014] Die Herstellung solcher Blechhülsen 21 mit eingebrachten Drosselbohrungen 22 erforderten
einen zusätzlichen Herstellungs- und Montageaufwand.
[0015] Aus Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen
umgebenen Loches in einer plastisch verformbaren Wandung gezeigt, die im wesentlichen
aus einem Kalibrierdorn 25 besteht, der einen kegelförmig hinterschnittenen Verdrängungskragen
26 und einen zylindrischen Kalibrierschaft 27 aufweist.
[0016] Aus Fig. 3 ist die erfindungsgemäße Anwendung des Kalibrierdornes 25 ersichtlich,
der an der Eintrittsstelle des Schmierölkanales 16 zur Einwirkung gebracht wird, um
einen nach Wunsch kalibrierten Durchgang nach Art einer Drosselbohrung herzustellen.
Der Kalibrierdorn 25 wird hierbei durch axialen Druck auf die Außenfläche des Bauteiles
mit dem Schmiermittelkanal 16 aufgesetzt und der Druck wird derart verstärkt, daß
der Verdrängungskragen 26 das Material durch plastisches Verformen in Richtung der
aus Fig. 3 ersichtlichen Pfeile verdrängt, wodurch ein Kragen 28 gebildet wird, dessen
Innendurchmesser durch den zylindrischen Teil des Kalibrierschaftes 27 des Kalibrierdornes
25 bestimmt wird. Beim Herausziehen des Kalibrierdornes 25 aus der Wandung des Bauteiles
sorgt der zylindrische Teil des Kalibrierschaftes für eine genaue kalibrierte Dimensionierung
des Innendurchmessers des Kragens 28 und damit für eine genaue Festlegung der Durchflußmenge
durch diese Engstelle.
[0017] Es ist darauf hinzuweisen, daß diese Art der Kalibrierung von Drosselbohrungen vorzugsweise
in Materialien, wie z.B. Aluminium in günstiger Weise angewendet werden kann, wo durch
nicht allzu hohen Beaufschlagungsdruck eine plastische Verformung und Verdrängung
des Wandungsmaterials herbeigeführt werden kann.
1. Vorrichtung zum Bilden eines von einem Kragen umgebenen Loches in einer plastisch
verformbaren Wandung, mittels eines unter Druckeinwirkung in die Wandung eingetriebenen
Dornes,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Wandung (2) mit einer vorgefertigten Bohrung (16) mittleren Durchmessers versehen
ist und
- der Dorn als ein Kalibrierdorn (25) mit einem kegelförmig hinterschnittenen Verdrängungskragen
(26) von größerem Durchmesser als die Bohrung (16) und mit einem zylindrischen Teil
eines Kalibrierschaftes (27) von kleinerem Durchmesser als die Bohrung (16) ausgebildet
ist.