[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken einer aus einer aufgewickelten
Materialbahn gebildeten Rolle, bei dem ein Stirndeckel an jede Stirnseite der Rolle
angelegt wird, die Rolle unter Ausbildung eines axialen Überstandes von einer Verpackungsbahn
umhüllt wird und der axiale Überstand auf die Stirnseite eingefaltet wird. Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Verpacken einer aus einer aufgewickelten
Materialbahn gebildeten Rolle mit einer Wickeleinrichtung, die einen Verpackungsbahnspender
und einen Walzenantrieb sowie eine Falteinrichtung zum Einfalten eines axialen Überstandes
der Verpackungsbahn auf die Stirnseite der Rolle aufweist, und einer Stirndeckelzuführeinrichtung.
[0002] Derartige Verfahren und Vorrichtungen werden insbesondere zum Verpacken von großen
Papierrollen oder ähnlichem verwendet. Die Rollendurchmesser liegen hierbei im Bereich
von 500 bis 2.100 mm. Die Rollenbreiten können durchaus Werte im Bereich von 500 bis
3.800 mm annehmen.
[0003] Bei einem bekannten Verfahren und einer bekannten Vorrichtung (DE 38 03 874 C2) wird
der Stirndeckel an die Stirnseite der Rolle angelegt und mit Hilfe von Nägeln an einem
Stopfen befestigt, der in die hohle Achse der Rolle eingeführt ist. Mit dem so befestigten
Stirndeckel kann die Rolle dann der Einwickelstation zugeführt werden. Hierbei ist
es notwendig, den Stirndeckel in Bezug auf die Rolle zu zentrieren, was einen gewissen
Aufwand erfordert. Die Verwendung von Stopfen in den Rollenkernen zur Befestigung
des Stirndeckels wird in letzter Zeit zunehmend kritischer gesehen, weil sich derartige
Stopfen nur schlecht entsorgen lassen. Eine Wiederverwendung ist vielfach ausgeschlossen,
weil die Stopfen beim Verpacken oder beim Entfernen der Stopfen beschädigt werden.
[0004] Man hat daher Stirndeckel entwickelt (DE 42 02 916 A1), die mit ausklappbaren Laschen
versehen sind, die in den hohlen Rollenkern eingeführt werden können. Allerdings sind
hier spezielle Stirndeckel erforderlich, die nicht überall zur Verfügung stehen. Eine
Zentrierung der Stirndeckel in Bezug auf die Rolle ist auch in diesem Fall unerläßlich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verpacken der Rolle zu vereinfachen.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß der Stirndeckel zunächst unter einem Winkel zur Stirnseite gehalten und erst durch
das Einfalten des Überstandes zur Anlage an die Stirnseite gebracht wird.
[0007] Dabei werden zwei Verfahrensschritte zeitlich kombiniert, nämlich das Befestigen
des Stirndeckels an der Stirnseite der Rolle und das Einfalten des axialen Überstandes
der Verpackungsbahn auf die Stirnseite. Dadurch, daß der Stirndeckel sich zunächst
nicht an die Stirnseite anlegen muß, sondern es ausreicht, daß er unter einem in gewissen
Grenzen beliebigen Winkel zur Stirnseite gehalten wird, kann man die Ausrichtung wesentlich
einfacher gestalten. Das Ausrichten geht damit schneller. Der Stirndeckel ist in der
Regel aus einem Flächenmaterial mit einer ausreichenden Eigensteifigkeit gebildet,
beispielsweise aus Wellpappe. Wenn also der axiale Überstand auf den Stirndeckel eingefaltet
und in Richtung auf die Stirnseite der Rolle angedrückt wird, legt sich der Stirndeckel
automatisch an die Stirnseite der Rolle an. Auch wenn die Eigensteifigkeit des Stirndeckels
kleiner ist, der Stirndeckel sich also etwas durchbiegt, ist das Verfahren problemlos
anzuwenden, weil der Stirndeckel entlang seines Umfangs durch das Einfalten des Überstandes
entlang seines Umfangs nach und nach zur Anlage an die Stirnseite der Rolle gebracht
wird. Wenn daher der axiale Überstand der Verpackungsbahn über den gesamten Umfang
der Rolle eingefaltet worden ist, liegt der Stirndeckel auch vollständig an der Stirnseite
an. Vielfach wird sich die Anlage des Stirndeckels aber schon früher ergeben, beispielsweise
dann, wenn der axiale Überstand nur in einem Umfangsbereich von 60 bis 120° eingefaltet
worden ist. Das Ausrichten der Stirndeckel zur Rolle bzw. zur Stirnseite der Rolle
ist nur noch dahingehend erforderlich, daß sichergestellt werden muß, daß der axiale
Überstand der Verpackungsbahn beim Einfalten den Stirndeckel miterfaßt. Eine derartige
Ausrichtung läßt sich jedoch relativ problemlos realisieren.
[0008] Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Stirndeckel mit seiner Kante in einem
Zwickel zwischen Stirnseite und Überstand eingelegt wird. Ein derartiger Zwickel entsteht,
weil die Stirnseite der Rolle in der Regel rechtwinklig zur Umfangsfläche der Rolle
verläuft. Der axiale Überstand der Verpackungsbahn steht dann, solange er noch nicht
eingefaltet oder eingeschlagen, ebenfalls mit einem rechten Winkel über die Stirnfläche
über. Dieser Winkel bildet dann den Zwickel oder eine offene Tasche, in die der Stirndeckel
eingeführt werden kann. Wenn man dann den axialen Überstand im Bereich dieses Zwickels
einfaltet, wird der Stirndeckel automatisch an die Stirnseite der Rolle angedrückt.
[0009] Vorzugsweise wird der Zwickel in Schwerkraftrichtung unten angeordnet. Man kann daher
die Schwerkraft ausnutzen, um den Stirndeckel in diesen Zwickel einzulegen. Der Stirndeckel
rutscht praktisch von selbst in diesen Zwickel. Natürlich kann beim Einlegen des Stirndeckels
bereits der axiale Überstand über den gesamten Umfang der Rolle ausgebildet worden
sein. Es ist aber auch möglich, daß der axiale Überstand nur in einem Teilbereich
der Rolle existiert. Notwendig ist dies zur Befestigung des Stirndeckels nur im Bereich
des Zwickels.
[0010] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß das Einfalten des Überstandes in Schwerkraftrichtung
unten erfolgt. Der Stirndeckel wird dann unmittelbar nach dem Einlegen durch das Einfalten
des axialen Überstandes auf die Stirnseite an die Stirnseite angedrückt. Er kann also
praktisch nicht mehr verrutschen. Das Einfalten muß allerdings nicht am in Schwerkraftrichtung
tiefsten Punkt erfolgen. Dort liegt die Rolle in der Regel auf Trag- oder Stützwalzen
auf, zwischen denen nicht genügend Platz für ein Faltrad ist. Es reicht aber aus,
das Faltrad neben den Tragwalzen oder auf einer Tragwalze anzuordnen.
[0011] Insbesondere ist von Vorteil, wenn der Stirndeckel während des Einwickelns zur Anlage
an die Stirnseite gebracht wird. Dies hat mehrere Vorteile. Zum einen wird die Verpackungszeit
verkürzt. Gleichzeitig mit dem Einfalten wird der Stirndeckel befestigt. Zum anderen
ist es einfacher, den axialen Überstand der Verpackungsbahn lagenweise einzufalten,
weil der axiale Überstand dann dem Einfalten nur einen kleineren Widerstand entgegensetzt.
[0012] Vorzugsweise wird der Stirndeckel durch eine Bewegung, die im wesentlichen in seiner
Ebene erfolgt, zur Stirnseite der Rolle verbracht. Der Stirndeckel kann also bis zur
Stirnseite hin gleiten oder rutschen. Hierdurch wird seine Handhabung vereinfacht.
Ein Stirndeckel läßt sich leichter in seiner Ebene verschieben als senkrecht zu seiner
Fläche, unter anderem, weil er dann aufgrund eines geringeren Luftwiderstandes der
Bewegung einen geringeren Widerstand entgegensetzt. Darüber hinaus ist bei einer derartigen
Gleitbewegung die Gefahr geringer, daß sich der Stirndeckel an dem axialen Überstand
verfängt und diesen beschädigt.
[0013] Vorzugsweise wird der Stirndeckel zusätzlich beim oder nach dem Einfalten des Überstandes
in Richtung auf die Stirnseite verschwenkt. Insbesondere bei Stirndeckeln einer geringeren
Eigensteifigkeit kann diese zusätzliche Beaufschlagung des Stirndeckels die Verpackung
verbessern, weil der Stirndeckel dann glatter an der Stirnseite anliegt. Durch diese
zusätzliche Beaufschlagung ist es auch möglich, das Einwickeln bzw. Einfalten schneller
ablaufen zu lassen, weil man auf den Stirndeckel nicht mehr so große Rücksicht nehmen
muß.
[0014] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß zum Verschwenken des Stirndeckels eine Gleitplatte,
auf der der Stirndeckel zur Stirnseite hin gerutscht ist, aus einer Stellung, in der
sie unter einem Winkel zur Achse der Rolle steht, in Richtung auf eine Stellung verschwenkt
wird, in der sie im wesentlichen parallel zur Achse der Rolle liegt. Man verschwenkt
die Gleitplatte also nicht so, daß sie parallel zur Stirnseite der Rolle steht. In
diesem Fall müßte man nämlich Rücksicht auf den möglicherweise noch nicht vollständig
eingefalteten axialen Überstand der Verpackungsbahn nehmen. Die Gleitplatte wird vielmehr
in die andere Richtung geschwenkt, und hebelt damit sozusagen den Stirndeckel gegen
die Stirnseite. Diese Maßnahme hat sich in Verbindung mit dem Andrücken des Stirndeckels
an die Stirnseite durch das Einfalten des axialen Überstandes der Verpackungsbahn
als ausreichend erwiesen.
[0015] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Stirndeckelzuführeinrichtung eine in Bezug zur Achse der Rolle geneigte Gleitbahn
aufweist, die in einem vorbestimmten Abstand vor der Stirnseite der Rolle endet und
deren gedachte Verlängerung auf den Rand der Stirnseite trifft.
[0016] Mit einer derartigen Vorrichtung kann der Stirndeckel problemlos in die gewünschte
Position gebracht werden, ohne daß das Einfalten des axialen Überstandes und damit
das Andrücken des Stirndeckels an die Stirnseite der Rolle gestört wird. Die Gleitbahn
endet soweit vor der Stirnseite der Rolle, daß genügend Raum zum Einfalten zur Verfügung
steht. Da ihre gedachte Verlängerung auf den Rand der Stirnseite der Rolle trifft,
wird ein Stirndeckel, der über eine ausreichende Eigensteifigkeit verfügt, auch dann,
wenn er über die Gleitbahn übersteht, auf die Stirnseite der Rolle an deren Rand treffen.
Der übrige Teil des Stirndeckels wird aber nach wie vor noch von der Gleitbahn unterstützt,
so daß der Stirndeckel in der geneigten Stellung zur Stirnseite der Rolle gehalten
wird. Wenn nun der axiale Überstand der Verpackungsbahn eingefaltet wird, wird der
Stirndeckel nach und nach von der Gleitfläche abgehoben und zur Anlage an der Stirnseite
der Rolle gebracht.
[0017] Vorzugsweise ist der Abstand größer als der Überstand. In diesem Fall geraten die
Gleitbahn und der axiale Überstand nicht miteinander in Konflikt.
[0018] Vorzugsweise ist die Gleitfläche in Schwerkraftrichtung nach unten geneigt. Der Stirndeckel
wird also unter der Wirkung der Schwerkraft in die gewünschte Position rutschen. Ein
zusätzlicher Antrieb ist nicht mehr erforderlich. Er kann allerdings gleichwohl vorgesehen
sein, um die Bewegungen des Stirndeckels zu beschleunigen.
[0019] Auch ist bevorzugt, daß die Falteinrichtung in Schwerkraftrichtung unten angeordnet
ist. Der axiale Überstand wird dann unmittelbar, nachdem der Stirndeckel angekommen
ist, eingefaltet, so daß sich der Stirndeckel praktisch nie oder wenn, dann nur ganz
kurze Zeit, unkontrolliert im Bereich der Stirnseite der Rolle befindet. Wie oben
ausgeführt, muß "unten" nicht "tiefster Punkt" bedeuten. Es reicht aus, wenn die Falteinrichtung
in der Nähe der Trag- oder Stützwalzen oder auf einer Trag- oder Stützwalze angeordnet
ist.
[0020] Mit Vorteil schließt sich an das der Stirnseite abgewandte Ende der Gleitfläche eine
Fördereinrichtung an. Der Stirndeckel muß also nicht unmittelbar auf der Gleitfläche
abgelegt werden, wenn er aus einem Magazin geholt wird. Vielmehr kann er auf der Fördereinrichtung
abgelegt werden, wodurch man bei dem Greifer, der den Stirndeckel aus dem Magazin
holt, größere Freiheiten hat.
[0021] Die Fördereinrichtung kann beispielsweise als Transportband ausgebildet sein. In
diesem Fall ist es zumindest in Bewegungsrichtung des Transportbandes unkritisch,
wo der Stirndeckel von dem Greifer abgelegt wird. Die Transportrichtung des Transportbandes
wird in der Regel in Axialrichtung der Rolle verlaufen.
[0022] Vorzugsweise ist die Gleitfläche auf einem Schlitten angeordnet, der axial verfahrbar
ist. Damit läßt sich die Stirndeckelzuführeinrichtung an unterschiedliche Rollenbreiten
anpassen. Man kann in jedem Fall gewährleisten, daß der Stirndeckel in die richtige
Position rutscht.
[0023] Auch ist bevorzugt, daß die Neigung der Gleitfläche veränderbar ist. Dies hat zwei
Vorteile. Zum einen kann man damit auch bei einer eingeschränkten Verfahrbarkeit des
Schlittens die "Zielgenauigkeit" verbessern, so daß der Stirndeckel immer in die richtige
Lage an den Rand der Stirndeckel rutschen kann. Zum anderen kann man aber diese veränderbare
Neigung ausnutzen, um den Stirndeckel mit Hilfe der Gleitfläche, genauer gesagt mit
Hilfe des vorderen, d.h. der Stirnseite zugewandten, Endes der Gleitfläche an die
Stirnseite der Rolle anzudrücken. Hierbei muß keine vollständige Anlage des Stirndeckels
durch das vordere Ende der Gleitfläche bewirkt werden. Der Stirndeckel wird nur weiter
in Richtung auf die Stirnseite gedrückt, so daß sich das vollständige Anlegen durch
das Einfalten des axialen Überstandes der Verpackungsbahn vereinfacht.
[0024] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Sicht auf die Stirnseite einer teilweise umhüllten Rolle und
- Fig. 3
- eine Ansicht entsprechend Fig. 2 mit schematisch dargestelltem Stirndeckel.
[0025] Eine zu verpackende Rolle 1 liegt auf zwei Stützwalzen 2, 3, von denen mindestens
eine angetrieben ist. Von einer Vorratsrolle 4 wird eine Verpackungsbahn 5 abgezogen
und um die Rolle 1 geführt. Die Verpackungsbahn steht dabei axial über die Rolle 1
über, bildet also einen axialen Überstand 6. Der Überstand hat in der Regel eine Länge
von 100 bis 150 mm.
[0026] An beiden Stirnseiten 9 der Rolle 1 ist eine Stirndeckelzuführeinrichtung 7 angeordnet.
Da sich beide Einrichtungen entsprechen, ist in Fig. 1 nur die rechte dargestellt.
Auf der entgegengesetzten Seite der Rolle 1 ist die Stirndeckelzuführeinrichtung 7
spiegelbildlich dazu angeordnet.
[0027] Die Stirndeckelzuführeinrichtung 7 weist eine Gleitfläche 8 auf einer Gleitplatte
auf, die außerhalb des Überstandes 6 endet. Die Gleitfläche 8 ist schräg nach unten
gerichtet, so daß sie mit der Achse der Rolle 1 einen Winkel von etwa 45° einschließt.
Die Gleitfläche 8 ist so ausgerichtet, daß ihre gedachte Verlängerung auf den Rand
der Stirnseite 9 der Rolle trifft. Ein Stirndeckel 10, der die Gleitfläche 8 heruntergerutscht
ist, rutscht damit automatisch in einen Zwickel zwischen der Stirnseite 9 und dem
axialen Überstand 6 der Verpackungsbahn 5.
[0028] Um eine Anpassung an unterschiedliche axiale Längen der Rolle 1 zu ermöglichen, ist
die Gleitfläche 8 an einem Schlitten 11 angeordnet, der auf einer Bahn 12 in Axialrichtung
der Rolle 1 hin- und herbewegbar ist. An dem Schlitten 11 befindet sich auch ein Förderband
13 mit einer angetriebenen Umlenkrolle 14. Oberhalb des Förderbandes 13 ist ein Greifer
15 an einer Transportbahn 16 aufgehängt. Der Greifer 15 holt einen Stirndeckel 10a
aus einem nicht näher dargestellten Magazin und legt ihn als Stirndeckel 10b auf dem
Förderband 13 ab. Wenn nun das Förderband in Richtung auf die Gleitfläche 8 bewegt
wird, kommt der Stirndeckel 10 auf die Gleitfläche und rutscht von dort in den Zwickel
zwischen den axialen Überstand 6 und der Stirnseite 9 der Rolle 1.
[0029] Der Stirndeckel 10 weist eine gewisse Eigensteifigkeit auf, so daß er im wesentlichen
eben bleibt, auch wenn sein der Rolle 1 benachbartes Ende über die Gleitfläche 8 hinausgerutscht
ist. Eine kleine Durchbiegung des Stirndeckels 10 schadet nichts.
[0030] Neben der Stützwalzen ist eine Falteinrichtung 17 angeordnet, die aus einem Faltrad
18, Andruckschaufeln 19 und einer Andruckrolle 20 besteht, die auf einer gemeinsam
antreibbaren Achse 21 angebracht sind. Die Falteinrichtung kann auch auf der Stützwalze
2 angeordnet sein, wobei sie drehfest und axial verschiebbar mit der Stützwalze 2
verbunden ist.
[0031] Wenn nun die Falteinrichtung 17 aus der in Fig. 2 dargestellten Ruhelage in die Arbeitsposition
neben der Stützwalze 2 verbracht wird, legt sie den axialen Überstand 6 der Verpackungsbahn
5 im unteren Bereich der Rolle 1 an die Stirnseite 9 der Rolle 1 an. Fig. 3 zeigt
die Falteinrichtung auf dem Weg in die Arbeitsposition.
[0032] Durch die Wirkung der Falteinrichtung 10 wird auch der Stirndeckel 10 an die Stirnseite
9 der Rolle 1 geklappt. Auch wenn die Eigensteifigkeit des Stirndeckels 10 nicht ganz
ausreichen sollte, um den Stirndeckel gleich beim Beginn des Einfaltens des Überstandes
6 vollständig an die Stirnseite 9 der Rolle 1 anzulegen, wird nach einer gewissen
Zeit diese vollständige Anlage erreicht. Die Falteinrichtung 17 wirkt nämlich über
den Überstand 6 nach und nach auf den gesamten Umfang des Stirndeckels 10 und legt
daher den Stirndeckel nach und nach an die Stirnseite 9 der Rolle 1 an. In den meisten
Fällen wird aber zu beobachten sein, daß aufgrund der Eigensteifigkeit des Stirndeckels
10 eine vollständige Anlage des Stirndeckels 10 an die Stirnseite 9 der Rolle 1 bereits
nach einem relativ kleinen Winkel, in dem die Einfaltung erfolgt ist, erreicht wird.
Das Einfalten der Verpackungsbahn 5 auf die Stirnseite 9 der Rolle 1 reicht aus, um
den Stirndeckel 10 an der Stirnseite 9 festzuhalten.
[0033] Das Anlegen des Stirndeckels 10 an die Stirnseite 9 kann auch noch dadurch erleichtert
werden, daß die Gleitfläche 8 mit Hilfe eines Pneumatik- oder Hydraulikzylinders 22
angehoben wird. Die Gleitfläche 8 ist zur Durchführung der Schwenkbewegung über ein
Gelenk 23 am Schlitten 11 befestigt. Der Zylinder 22 ist hierzu gelenkig an einem
Ausleger 24 befestigt. Die Gleitfläche 8 kommt dadurch aus ihrer geneigten Stellung
in eine Lage, wo sie einen kleineren Winkel mit der Achse der Rolle 1 einschließt.
Dadurch, daß die Gleitfläche 8 nicht parallel zur Stirnseite 9 der Rolle 1 verbracht
wird, besteht keine Gefahr, daß sie mit dem axialen Überstand 6 der Verpackungsbahn
5 kollidiert. Auch hier wird wiederum die Eigensteifigkeit des Stirndeckels 10 ausgenutzt,
um eine schnelle Anlage des Stirndeckels 10 an der Stirnseite 9 der Rolle zu erzielen.
[0034] Wie anhand von Fig. 2 ersichtlich ist, kann der Stirndeckel 10 bereits eingelegt
werden, wenn die Verpackungsbahn 5 den tiefsten Punkt der Rolle 1 umschlungen hat.
In diesem Fall wird der Stirndeckel 10 bereits nach unten abgestützt. Durch eine Drehung
der Rolle im Uhrzeigersinn (Fig. 2) wird die Abstützung des Stirndeckels 10 auch nach
links und rechts vervollständigt. Wenn die Falteinrichtung 17 bereits in dieser Lage
in Aktion treten kann, muß sie jeweils nur einzelne Lagen der Verpackungsbahn 5 auf
die Stirnseite 9 einfalten, was die Faltung erleichtert. Es ist aber auch möglich,
den Stirndeckel erst dann an die Rolle 1 heranzubringen, wenn der Überstand 6 bereits
mehrlagig ausgebildet ist.
[0035] Auf jeden Fall wird der Stirndeckel 10 während des Einwickelns der Rolle 1 mit Verpackungsbahn
5 oder spätestens beim Einfalten des Überstandes 6 auf die Stirnseite 9 an der Rolle
zur Anlage gebracht und gleichzeitig dort befestigt.
[0036] In nicht näher dargestellter, aber bekannter Weise kann dann nach dem Einfalten des
axialen Überstandes 6 auf den Stirndeckel 10 noch ein Außenstirndeckel angebracht
werden, der die Verpackung endgültig verschließt.
[0037] Die Gleitfläche 8 kann auch noch mit Transportmitteln versehen sein, etwa mit einem
kleinen Förderband, um das Herabrutschen des Stirndeckels 10 in Richtung auf die Rolle
1 zu beschleunigen.
1. Verfahren zum Verpacken einer aus einer aufgewickelten Materialbahn gebildeten Rolle,
bei dem ein Stirndeckel an jede Stirnseite der Rolle angelegt wird, die Rolle unter
Ausbildung eines axialen Überstandes von einer Verpackungsbahn umhüllt wird und der
axiale Überstand auf die Stirnseite eingefaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stirndeckel zunächst unter einem Winkel zur Stirnseite gehalten und erst durch
das Einfalten des Überstandes zur Anlage an die Stirnseite gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stirndeckel mit seiner
Kante in einem Zwickel zwischen Stirnseite und Überstand eingelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwickel in Schwerkraftrichtung
unten angeordnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einfalten des Überstandes
in Schwerkraftrichtung unten erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stirndeckel
während des Einwickelns zur Anlage an die Stirnseite gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stirndeckel
durch eine Bewegung, die im wesentlichen in seiner Ebene erfolgt, zur Stirnseite der
Rolle verbracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stirndeckel
zusätzlich beim oder nach dem Einfalten des Überstandes in Richtung auf die Stirnseite
verschwenkt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschwenken des Stirndeckels
eine Gleitplatte, auf der der Stirndeckel zur Stirnseite hin gerutscht ist, aus einer
Stellung, in der sie unter einem Winkel zur Achse der Rolle steht, in Richtung auf
eine Stellung verschwenkt wird, in der sie im wesentlichen parallel zur Achse der
Rolle liegt.
9. Vorrichtung zum Verpacken einer aus einer aufgewickelten Materialbahn gebildeten Rolle
mit einer Wickeleinrichtung, die einen Verpackungsbahnspender und einen Walzenantrieb
sowie eine Falteinrichtung zum Einfalten eines axialen Überstandes der Verpackungsbahn
auf die Stirnseite der Rolle aufweist, und einer Stirndeckelzuführeinrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stirndeckelzuführeinrichtung (7) eine in Bezug zur Achse der
Rolle (1) geneigte Gleitbahn (8) aufweist, die in einem vorbestimmten Abstand vor
der Stirnseite (9) der Rolle (1) endet und deren gedachte Verlängerung auf den Rand
der Stirnseite (9) trifft.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand größer als der
Überstand (6) ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (8)
in Schwerkraftrichtung nach unten geneigt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Falteinrichtung (17)
in Schwerkraftrichtung unten angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich an
das der Stirnseite (9) abgewandte Ende der Gleitfläche (8) eine Fördereinrichtung
(13, 14) anschließt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (13,
14) als Transportband ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche
(8) auf einem Schlitten (11) angeordnet ist, der axial verfahrbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung
der Gleitfläche (8) veränderbar ist.