[0001] Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Derartige Transporteinrichtungen eignen sich zum Nachrüsten in bereits bestehenden
oder zum Einbau in geplanten Wohneinheiten.
[0003] Triebwerke für Transportvorrichtungen und Schienenbahnen sind bereits aus der DE
36 27 358 A1 und der DE 37 08 175 A1 bekannt. Sie eignen sich aber nicht zum Transport
von Hausmüllkontainern, die über Kurven und sowohl horizontal als auch vertikal befördert
werden müssen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lagerung und den Transport für großvolumige,
unhandliche Müllkontainer zu lösen. Durch die neuzeitliche Entwicklung der Abfallwirtschaft
wie z.B. Einführung der großvolumigen Kunststoffsammelbehälter und die explosionsartige
Vervielfältigung der Mülleimer durch das separate Sammeln des Hausmülls sind die Hausbewohner
nicht mehr imstande, diese großen Gefäße ohne Unfallgefahren in den Keller zu transportieren
bzw. haben sie keien Stellfläche für die Vielzahl der Behälter.
[0005] Diese Problematik wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs aufgeführten
Merkmale der Transportvorrichtung für Müllkontainer gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß eine Transportvorrichtung
für Hausmüllkontainer geschaffen wurde, die nachträglich in bestehende Wohneinheiten
eingebaut, integriert und den universellen Gegebenheiten vor Ort durch ein Baukastensystem
angepaßt werden kann. Der wesentliche Vorteil ist jedoch, daß man die Kontainer in
die Kellerräume befördern kann und somit jederzeit Zugriff bei der Müllentsorgung
besteht. Dadurch bedingt können die Müllkontainer in eigenen, abschließbaren Kellern
untergebracht werden, so daß eine störende, kostentreibende Mitbenutzung von anderen
Mitbewohnern ausgeschlossen wird. Der Abfall braucht bei Schnee, Regen und Glatteis
nicht nach draußen gebracht zu werden, wobei vor allem für ältere Menschen ein weiterer
Vorteil ist, daß direkt im Keller entsorgt werden kann.
[0007] In zu erstellende Wohneinheiten kann die Mitgängerversion als auch die eingehauste
Vertikalversion installiert werden. Der Aufbau der verschiedenen Versionen erfolgt
durch Kombination der verschiedenen Grundelemente, wobei die Laufkatze und die Triebstockschiene
gleich bleiben.
[0008] Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß durch den
breiten Obergurt eine einfache Befestigungsmöglichkeit geschaffen wurde, so daß eine
Selbstmontage durch den Betreiber ermöglicht wird.
[0009] Andere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind aus den Unteransprüchen ersichtlich.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden
näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- Mitgängerausführung und Deckenaufhängung,
- Figur 2
- Mitgängerausführung und Wandanbau,
- Figur 3
- Einbauversion im Haus in Vertikalversion,
- Figur 4
- Anbauversion am Haus in Vertikalausführung,
- Figur 5
- Tragschienenformen als Bewegungsmodule, nämlich
- Figur 5.1
- Vertikaltransport,
- Figur 5.2
- Horizontaltransport,
- Figur 5.3
- Schrägtransport,
- Figur 5.4
- Vertikalkurventransport, rechts-, linksgängig,
- Figur 5.5
- Horizontalkurventransport, rechts-, linksgängig,
- Figur 6
- Tragschiene,
- Figur 7
- Laufkatzengehäuse mit Tragschiene,
- Figur 8
- Seitenansicht der Laufkatze,
- Figur 9
- Darstellung eines Triebstockritzelzahnes.
[0012] Figur 1 zeigt eine Transportvorrichtung von Hausmüllkontainern als Mitgängerversion
für den Transport in und Figur 1 zeigt eine Transportvorrichtung von Hausmüllkontainern
als Mitgängerversion für den Transport in und aus dem Keller. Das Bild zeigt eine
Vorder- und Seitenansicht. Die Tragschiene 1 ist an der Decke befestigt, daran die
Laufkatze 2 und über eine Haltevorrichtung 36 der Kontainer 3. Die Energiezuführung
erfolgt hierbei z.B. durch ein mitlaufendes Schleppkabel 21.
[0013] Die Schiene 1 ist doppelt-T-förmig ausgebildet mit einem breiten Obergurt 7, der
als Flansch zum Befestigen an der Decke oder dem Mauerwerk, sowie als Lauffläche 6
für die Stützrollen 5 dient. Die Höhe des Mittelstegs 26 dient als Distanzmaß für
die Laufrollen 5, sowie die Breitseite als Lauffläche für die Stützrollen 5 und als
Kraftübertragungselement. Der Untergurt dient als Laufund Führungsfläche sowie als
Kraftübertragungselement und als Triebstockträger 4 mit spezieller Formgebung der
Zähne, damit diese ein kurvengängiges Verhalten erhalten, sowie als Endlagenbegrenzungschhalter
28 und auch als Endlagenkontaktschalter 29.
[0014] Die doppelt T-förmige Schiene 1 trägt und führt die Laufkatze 2 sowie die Laufwagen
30 der Kabelschlaufenaufhängung 21. Die kugelgelagerten Rollen 5 der Laufkatze 2 stützen
sich an der Führungsschiene 1 ab, und die Zähne 31 des Triebstockrades 9 greifen in
den Triebstock der Schiene 1. In dem nachgeschalteten Getriebekasten 14 befindet sich
ein Schneckengetriebe 11, das auf der Abtriebseite das Triebstockritzel 9 trägt und
an der Antriebsseite einen Elektromotor 16 mit Bremse 17 besitzt. Die Stromeinspeisung
des Motors erfolgt über fahrbare Kabelschaufeln 21, über eine im Getriebekasten integrierte
Kabeltrommel 13 oder über Schleifkontakte 24.
[0015] Die Bewegungsfreiheitsgrade sind horizontal mit Vertikalkurven und schrägvertikal
(Fig. 5). Die Aktivierung des Transportes erfolgt durch eine ständige Signalbetätigung
der Bedienelemente der Schaltflasche 32. Die Überwachung und Sicherungsfunktion übernimmt
der Bedienungsmamnn 35. Die Stromzuleitung kann auch über eine integrierte, federvorgespannte
Kabeltrommel 13 erfolgen, die nicht näher dargestellt ist.
[0016] Figur 2 zeigt eine Abwandlung der Transportvorrichtung gegenüber Figur 1. Die Ausführung
ist auch eine Mitgängerversion, jedoch als Wandbefestigung mit zusätzlicher Horizontalabstützung
durch eine Laufrolle 5 am Obergurt 7 der Laufschiene 1. Die Energiezuführung erfolgt
durch innenliegende Schleifkontakte, die nicht näher dargestellt sind. Die Lastaufnahmeeinrichtung
ist hier ein Tragarm 37 mit Anschlagvorrichtung 36.
[0017] Figur 3 zeigt eine Einbauversion im Haus für vertikalen Transport. Die Tragschiene
1 ist an der Wand befestigt, an der die Laufkatze 2 entlang fährt. Zur Aufnahme des
Kunststoffkontainers 3 ist eine Trägerkonsole 37 erforderlich, die an der Laufkatze
2 angeschlagen ist. Auf den verschiedenen Geschoßebenen sind zum Be- und Entladen
gegeneinander verriegelbare Türen 33 vorgesehen, die je nach Position der Trägerkonsole
37 durch einen Schlüsselschalter 34 zu öffnen sind. Die Stromzuführung der Laufkatze
2 erfolgt durch eine schlaufenförmige, freihängende Stromzuführungsleitung 25.
[0018] Die Vorder- und Draufsicht sind im Schnitt dargestellt. Zur besseren Darstellung
in der Vorderansicht ist die Tragschiene ohne die untere Beschickungstür um 90 Grad
versetzt gezeichnet.
[0019] Figur 4 zeigt eine Anbauversion am Haus für Vertikaltransport. Die Darstellungsart
und Ausführung entspricht der Figur 3. Die Anbauversion kann eine gemauerte, vorgefertigte
Betonschale 38 oder eine Kunststoffeinhausung 39 zum Andübeln an die Außenwand des
Hauses sein.
[0020] Figur 5 zeigt Module der Tragschiene für verschiedene Bewegungsvarianten, die aneinandergereiht
alle räumliche Freiheitsgrade darstellen.
[0021] Figur 6 zeigt die Tragschiene 1 mit Ober- 7, Untergurt und Mittelsteg 26, den Befestigungslöchern
8 zum Anflanschen sowie der stirnseitigen Triebstockverzahnung 4 des Untergurtes.
Der Obergurt 7 ist asymmetrisch ausgebildet und breiter als der Untergurt 27, damit
die Befestigungslöcher 8 besser hergestellt werden können und eine bessere Montagemöglichkeit
gegeben ist.
[0022] Durch die einseitige Verbreiterung des Oberflansches 6 ist eine bessere Abstützung
für den Wandanbau und eine günstigere Krafteinleitung gegeben. Die Zahnlücken 40 der
Triebstockverzahnung 4 dienen als Knaggen für die anschraubbaren Endanschläge 28,
die gleichzeitig als Endlagenbetätigungen 29 dienen.
[0023] Figur 7 zeigt einen Querschnitt durch das Laufkatzengehäuse 14 mit Tragschiene 1
und im Eingriff befindlichem Triebstockritzel 9 mit zusätzlicher, seitlicher Abstützung
41 des Getriebekastens zur besseren Stabilisierung und Krafteinleitung. In diesem
Bild sind die Laufflächen der Stützrollen 5 zu sehen. Eine weitere bildliche Darstellung
des Getriebekastens ist nicht erforderlich, da Schneckengetriebe hinlänglich bekannt
sind.
[0024] Figur 8 zeigt eine Seitenansicht des Laufkatzengehäuses 14 im angebauten Zustand
an der Tragschiene 1 mit beidseitigen Endschalterbetätigungen 24 und Anschlagöse 20
zum Befestigen der Lasthebeeinrichtung 36.
[0025] Figur 9 zeigt einen Zahn 31 eines Triebstockzahnritzels 9, der im Zahnfußbereich
42 eine Hinterschneidung, im Teilkreisdurchmesser 43 eine Vergrößerung der X-Überschneidung
und im Kopfbereich des Zahnes eine Verjüngung 44 zur Zahnmite aufweist. Um alle räumlichen
Bewegungsachsen zu realisieren, weist der Zahn an den Außenseiten der Zahnflanken
einen gotischen Spitzbogen 45 auf.
[0026] Die Aktivierung der Laufkatze 2 erfolgt über eine mitzuführende Schaltflasche 32
oder über einen Tastschalter bei der fest eingebauten Ausführung (Fig. 3 und 4) und
über einen Schlüsselschalter 34.
[0027] Die Laufkatze 2 wird in der Vertikalausführung nur zum Transportieren der Müllkontainer
benutzt (Fig. 3 und 4). Bei der Mitgängerausführung (Fig. 1 und 2) erfolgt das Anheben
und Absetzen der Behälter durch eine separate handelsübliche, Hebevorrichtung bzw.
wird in einer weiteren Ausbaustufe ein Seil- oder Kettenzug 19 in die Laufkatze 2
mit eingebaut und von der Schaltflasche 32 mit gesteuert.
[0028] Die Vertikalausführung benötigt aus Sicherheitsgründen eine feste Einhausung (Bild
3 und 4) mit verriegelbaren Türen 33, sowie eine Steuerung, die mit Schlüsselschaltern
34 ausgerüstet ist und durch den Bedienungsmann 35 kontrolliert und überwacht wird.
1. Transportvorrichtung für Hausmüllkontainer (3) mit Laufkatze (2) und Tragschiene (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufkatze (2) kraftgetrieben und formschlüssig an der Tragschiene (1), horizontal,
vertikal als auch kurvengängig Hausmüllkontainer (3) transportieren kann.
2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Untergurt der
Tragschiene (3) Triebstockzähne (4) für eine formschlüssige Kraftübertragung aufweist.
3. Transportvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschiene
(3) aus einem doppelten T besteht und die Mantelflächen des T-Profils als Abstützung
für die Stützrollen (5), sowie deren Stege (6) als Kraftübertragungselement dienen.
4. Transportvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Obergurt
(7) der Tragschiene Befestigungsbohrungen (8) zum Anflanschen an Decken und Wänden
aufweist.
5. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufkatze (2)
abtriebseitig ein Triebstockritzel (9) mit leicht balligen Zähnen (10) zur Kraftübertragung
besitzt.
6. Transportvorrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
(11) mit Abtriebritzel (9), Stützrollen (5), Ahfahrendschaltern (12) und Klemmkasten
(13) in einem gemeinsamen Gehäuse (14) integriert ist.
7. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufkatze
(2) formschlüssig an der Tragschiene (1) montiert und somit vandalismussicher und
wetterfest ist.
8. Transportvorrichtung nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Getriebekasten
(14) T-förmig (15) ausgenommen ist zur Aufnahme der Tragschiene (1) und zur Vermeidung
von Unfällen.
9. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Laufkatze antriebsseitig ein Antriebsmotor (16) mit Bremse (17) angebaut ist.
10. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich in
dem Laufkatzengehäuse (14) ein Schneckengetriebe (18) mit Selbsthemmungsverhalten
beim Senkbetrieb befindet.
11. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Laufkatzengehäuse (1) ein Hubwerk (nicht dargestellt) zum Anheben und Senken der Müllkontainer
(3) eingebaut ist.
12. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Laufkatzengehäuse (14) ein Anschlagpunkt (20) zum direkten Anhängen der Hausmüllkontainer
(3) oder eines separaten handelsüblichen Hubwerkes vorhanden ist.
13. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiezuführungsleitungen
über die Tragschiene (1) mittels rollender Kabelschlaufen (21) mitgeführt werden.
14. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiezuführungskabel
durch eine selbsttätig aufwickelbare Kabeltrommel (nicht dargestellt), die im Getriebekasten
(14) integriert ist, mitgeführt werden.
15. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiezuführung
durch fest verlegte Kupferschienen (23) und Schleifkontakte (24) vom Getriebekasten
(14) abgegriffen werden.
16. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiezuführungskabel
(25) in der Vertikalversion, frei herunterhängen und sich bei der Auf- und Abwärtsbewegung
hängend bewegen.