[0001] Die Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Es handelt sich dabei insbesondere um Metallhalogenidlampen, deren Farbwidergabe
dadurch verbessert wird, daß ein keramisches Entladungsgefäß benutzt wird, das eine
Erhöhung der Betriebstemperatur gegenüber einem Entladungsgefäß aus Quarzglas gestattet.
Im Prinzip ist eine Anwendung aber auch bei Natriumhochdrucklampen möglich.
[0003] Aus EP-A 609 477 und EP-A 528 428 sind bereits Lampen bekannt, bei denen ein keramisches
Entladungsgefäß mittels Zweier Endstopfen aus nichtleitendem Cermet (Kompositmaterial)
abgedichtet ist. Der Ausdehnungskoeffizient des Cermets liegt zwischen dem des keramischen
Entladungsgefäß und dem der Durchführung. Die Durchführung besteht mindestens auf
einer Seite aus einem Rohr aus Molybdän oder aus einem anderem Metall, dessen Ausdehnungskoeffizient
ähnlich klein wie der des Molybdäns ist., z.B. Wolfram, Rhenium oder eine Legierung
dieser Metalle. Das Rohr ist in den Stopfen direkt eingesintert.
[0004] Bei den für derartige Lampen gewünschten hohen Lebensdauern hat sich jedoch gezeigt,
daß die Lampen im Bereich der Grenzschicht zwischen Endstopfen und Durchführung schließlich
aufgrund der thermischen Wechselbelastung undicht werden.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hochdruckentladungslampe gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die eine hohe Lebensdauer ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Dadurch, daß das Rohr eine Ausstülpung besitzt, die sich im wesentlichen quer zur
Achse des Rohres erstreckt und im Endstopfen verankert ist, wird das Ausbilden von
Undichtigkeiten entlang der Grenzfläche zuverlässig verhindert.
[0008] Bevorzugt ist die Ausstülpung radialsymmetrisch und hat eine geringe Dicke von höchstens
1 mm, bevorzugt weniger als 0,5 mm. Der Außendurchmesser der Ausstülpung sollte bevorzugt
höchstens 75% des Außendurchmessers des Endstopfens entsprechen. Vorteilhaft wird
eine Lochscheibe verwendet, die am Rohr befestigt ist. Gut geeignet ist auch ein ringförmiger
Grundkörper mit Strahlenkranz, so daß die einzelnen Strahlen radial nach außen laufen.
Insbesondere kann die Ausstülpung ein rohrartiges Kragenstück zur besseren Befestigung
am Rohr besitzen.
[0009] Insbesondere läuft die Ausstülpung an ihrem äußeren Rand spitz zu, so daß eine besonders
gute Verankerung im Cermet erreicht wird. Außerdem werden Störungen der Cermetstruktur
durch den fließenden Übergang vermieden.
[0010] Gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn das Rohr aus zwei Teilrohren zusammengesetzt
ist, deren Enden im Bereich des Endstopfens miteinander verbunden sind. Dabei gibt
es mehrere Möglichkeiten, wie die Ausstülpung im Bereich der Verbindung zwischen den
Teilrohren angebracht ist. Bei einem ersten Ausführungsbeispiel ist die Ausstülpung
zwischen den beiden Teilrohren als separates Teil eingesetzt. Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
ist die Ausstülpung am verbindungsseitigen Ende eines Teilrohres als integraler Teil
des Teilrohres angeformt. Dabei kann die Ausstülpung am verbindungsseitigen Ende entweder
des entladungsseitigen Teilrohrs oder des entladungsabgewandten Teilrohrs angeformt
sein.
[0011] Die Verbindung zwischen den beiden Teilrohren kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Eine erste Möglichkeit ist, daß die beiden Teilrohre stumpf aneinander angeschweißt
sind. Eine andere Möglichkeit ist, daß ein kurzes Stück des entladungsseitigen Teilrohrs
in das entladungsabgewandte Teilrohr eingepaßt ist. Die Durchmesser der beiden Teilrohre
sind in diesem Fall unterschiedlich und so aufeinander abgestimmt, daß der Innendurchmesser
des einen Rohres dem Außendurchmesser des anderen Rohres angepaßt ist.
[0012] Eine besonders gute Verankerung der Ausstülpung im Endstopfen wird erreicht, wenn
die Oberfläche der Ausstülpung uneben ist. Statt plan zu sein, kann diese halskrausenartig
gewellt sein oder auch eine hohe Oberflächenrauhigkeit besitzen. Andere Möglichkeiten
sind Querschnittsveränderungen der Scheibendicke oder radial umlaufende knicke, Rillen
oder Furchen in der Scheibe.
[0013] Die Herstellung derartiger Lampen erfolgt, indem die Ausstülpung, die bevorzugt aus
demselben Material wie das Rohr besteht, zunächst auf das Rohr aufgeschoben wird und
mit diesem über den gesamten Umfang verschweißt wird. Dabei ist auf Dichtigkeit zu
achten. Eine geeignete Methode ist Laser- oder Elektronenstrahlschweißen. Um die so
präparierte Durchführung wird nun die Cermet-Preßform gelegt und das Cermetpulver
eingefüllt. Dann wird das Cermet gepreßt, so daß ein Grünkörper entsteht, der die
Durchführung bereits enthält. Die Elektrode wird bevorzugt zu diesem Zeitpunkt oder
sogar noch später, nämlich erst nach dem Vorsintern, an die Durchführung angeschweißt.
Ansonsten entspricht die Herstellung dem eingangs zitierten Stand der Technik.
[0014] Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Metallhalogenidlampe, im Schnitt
- Figur 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für den Bereich der rohrartigen Durchführung im Schnitt
- Figur 3 bis 7
- weitere Ausführungsbeispiele des Bereichs der rohrartigen Durchführung im Schnitt
- Figur 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ausstülpung in Draufsicht.
[0015] In Figur 1 ist schematisch eine Metallhalogenidlampe mit einer Leistung von 150 W
dargestellt. Sie besteht aus einem eine Lampenachse definierenden zylindrischen Außenkolben
1 aus Quarzglas, der zweiseitig gequetscht (2) und gesockelt (3) ist. Das axial angeordnete
Entladungsgefäß 4 aus Al
2O
3-Keramik ist in der Mitte 5 ausgebaucht und besitzt zylindrische Enden 6. Es ist mittels
zweier Stromzuführungen 7, die mit den Sockelteilen 3 über Folien 8 verbunden sind,
im Außenkolben 1 gehaltert. die Stromzuführungen 7 sind mit Durchführungen 9, 10 verschweißt,
die jeweils in einem keramischen Endstopfen 11 am Ende des Entladungsgefäßes eingepaßt
sind.
[0016] Die erste Durchführung ist ein Molybdänstift 9 mit einem Durchmesser von ca. 250
µm, die zweite Durchführung ist ein Molybdänrohr 10 mit einem Durchmesser von ca.
1400 µm. Beide Durchführungen haltern entladungsseitig Elektroden 12, bestehend aus
einem Elektrodenschaft 13 aus Wolfram und eine am entladungsseitigen Ende aufgeschobenen
Wendel 14. Die Füllung des Entladungsgefäßes besteht aus neben einem inerten Zündgas,
z.B. Argon, aus Quecksilber und Zusätzen an Metallhalogeniden.
[0017] Die Endstopfen 11 bestehen im wesentlichen ebenfalls aus Al
2O
3, wobei als weitere Komponente metallisches Wolfram oder auch Molybdän mit einem Anteil
von 30 Gew.-% enthalten ist. Weitere Möglichkeiten sind im eingangs beschriebenen
Stand der Technik angegeben.
[0018] Das Molybdänrohr 10 mit einem Außendurchmesser von 1,4 mm und einer Wandstärke von
0,2 mm ist in einem Endstopfen 11 mit einem Außendurchmesser von 3,5 mm und einer
Länge von 5,0 mm direkt eingesintert. Eine Lochscheibe 15 aus Molybdän mit einem Außendurchmesser
von 2,4 mm ist in etwa mittig in bezug auf die Länge des Endstopfens 11 am Rohr 10
angebracht. Die Dicke der Scheibe ist 0,5 mm, der Innendurchmesser ist dem Außendurchmesser
des Rohrs angepaßt.
[0019] Gemäß Figur 2 wird das Anbringen der Scheibe 15' durch einen Kragen 16 erleichtert,
der als kurzes Rohrstück ausgeführt ist, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser
der rohrförmigen Durchführung 10 angepaßt ist. Der Kragen 16 kann beispielsweise durch
Tiefziehen der Scheibe hergestellt werden. Der Außenrand der Scheibe 15' läuft in
einer Spitze 17 aus.
[0020] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die rohrförmige Durchführung
aus zwei Teilrohren 20, 21 besteht, die beide den gleichen Durchmesser besitzen. Die
Lochscheibe 22 mit langgezogener Spitze 17' sitzt als separates Teil zwischen den
beiden Teilrohren 20, 21 und ist mit beiden verschweißt.
[0021] In Fig. 4 ist die Scheibe 25 als integrales Endstück eines (26) der beiden Teilrohre
ausgeführt. Das zweite Teilrohr 27 ist stumpf an die Unterseite der Scheibe 25 angeschweißt.
Die Herstellung eines derartigen Rohres mit integralem Endstück ist beispielsweise
mittels Tiefziehen möglich.
[0022] Bei einer modifizierten Form (Fig. 5) besitzt das entladungsseitige erste Teilrohr
30 einen kleineren Durchmesser als das zweite Teilrohr 31 auf der entladungsabgewandten
Seite. Dem zweiten Teilrohr 31 ist entladungsseitig eine Scheibe 25 angeformt. Das
erste Teilrohr 30 ist ein kurzes Stück in das zweite Teilrohr 31 hineingeschoben und
im Bereich der Scheibe 25 mit diesem verschweißt. Auf diese Weise wird eine besonders
gute Fixierung der beiden Teilrohre zueinander erreicht.
[0023] Fig. 6a und 6b zeigen in Vergrößerung Querschnittsprofile von Scheiben, deren Oberfläche
uneben ist. Derartige Scheiben eignen sich insbesondere für das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 5. Die Scheibe 25a besitzt einen Querschnitt mit rillenartiger, kreisförmig
umlaufender Wölbung 33 und langgezogener Spitze. Im Beispiel der Fig. 6b ist der Querschnitt
der Scheibe 25b stellenweise vermindert (34), so daß die Haftfähigkeit verbessert
wird.
[0024] Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Dichtigkeit und Haftfestigkeit
durch eine zentrale größere Scheibe 35 und zwei zusätzliche kleiner dimensionierte
Scheiben 36, die sich gleichmäßig über die Länge des Endstopfens 11 verteilen, verbessert
wird.
[0025] Schließlich zeigt Fig. 8 eine weitere Ausführungsform einer Ausstülpung in Draufsicht,
nämlich einen ringförmigen Grundkörper 40 mit Strahlenkranz 41. Dabei ist zu beachten,
daß der Außendurchmesser des Grundkörpers deutlich größer als der Außendurchmesser
des Rohres ist um eine Dichtungswirkung sicherzustellen. Der Strahlenkranz 41 dient
zur besseren Verankerung im Endstopfen.
[0026] In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die rohrförmige Durchführung und die Ausstülpung
für beide Enden des Entladungsgefäßes verwendet.
1. Hochdruckentladungslampe mit einem keramischen Entladungsgefäß (4) , das zwei Enden
(6) besitzt, die mittels zweier Endstopfen (11) aus nichtleitendem Cermet (Kompositmaterial)
und darin enthaltenen metallischen Durchführungen (9,10) abgedichtet sind, wobei der
Ausdehnungskoeffizient des Cermets zwischen dem des keramischen Entladungsgefäßes
und dem der Durchführung liegt und wobei mindestens an einem Ende die Durchführung
(10) aus einem Rohr aus Molybdän oder aus einem anderem Metall, dessen Ausdehnungskoeffizient
ähnlich klein wie der des Molybdäns ist., z.B. Wolfram, Rhenium oder eine Legierung
dieser Metalle, besteht, und wobei das Rohr (10) in den Stopfen (11) direkt eingesintert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (10) eine Ausstülpung (15; 22; 25; 35; 40)
besitzt, die sich im wesentlichen quer zur Achse des Rohres erstreckt und im Endstopfen
(11) verankert ist.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstülpung
(15; 22; 25; 35; 40) eine Dicke von höchstens 1 mm besitzt.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstülpung
eine Lochscheibe (15; 22; 25; 35) ist, die am Rohr befestigt ist.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenrand
spitz (17) ausläuft.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser
der Scheibe höchstens 75% des Außendurchmessers des Endstopfens entspricht.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstülpung
ein ringförmiger Grundkörper (40) mit Strahlenkranz (41) ist.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr aus
zwei Teilrohren (20, 21; 26, 27; 30, 31) zusammengesetzt ist, die im Bereich des Endstopfens
(11) miteinander verbunden sind.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstülpung
(22) zwischen den beiden Teilrohren (20, 21) angebracht ist.
9. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstülpung
(25) am Ende eines Teilrohres (26) angeformt ist.
10. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teilrohre
(20, 21) stumpf aneinander angeschweißt sind.
11. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein kurzes Stück
des einen Teilrohrs (26) in das zweite Teilrohr (27) eingepaßt ist.
12. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
der Ausstülpung uneben (33; 34) ist.
13. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstülpung
ein rohrartiges Kragenstück (16) besitzt, dessen Durchmesser dem Außendurchmesser
des Rohrs angepaßt ist.
14. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
weitere Ausstülpung (36) am Rohr im Bereich des Endstopfens, und zwar beabstandet
von der ersten Ausstülpung (35), angebracht ist.