[0001] Die Erfindung betrifft ein Schreibgerät, insbesondere Füllhalter, mit einem mit Tinte
oder einer anderen Schreibflüssigkeit füllbaren Vorratsraum, der über einen Verbindungskanal
mit einem Strömungsregler und einer Schreibspitze in Verbindung steht, wobei der Vorratsraum
eine von außen zugängliche, durch ein selbsttätig schließendes Ventil verschlossene
Nachfüllöffnung hat, an die ein mit Mitteln zum Offenhalten des Ventils versehener
Nachfüllbehälter dicht anschließbar ist. Die Erfindung betrifft ferner einen Nachfüllbehälter
zum Füllen des Schreibgeräts.
[0002] Der CH-A-255 993 ist ein Nachfüllbehälter als bekannt zu entnehmen, der mit Hilfe
eines Füllrohrs an den Vorratsraum eines Füllhalters der eingangs genannten Art anschließbar
ist, um diesen erneut mit Schreibflüssigkeit zu füllen. Das Füllrohr ist gegen die
Kraft einer Feder axial beweglich vor der durch ein Ventilplättchen verschlossenen
Behälteröffnung angebracht, von der ein Schlauch zum Behälterboden führt. Ein ebensolches
Ventilplättchen befindet sich in der Nachfüllöffnung des Füllhalters. Mit Hilfe einer
durch einen Gummiballon gebildeten Luftpumpe kann der Nachfüllbehälter unter Druck
gesetzt werden. Zum Nachfüllen wird das Schreibgerät mit seiner Nachfüllöffnung auf
das Füllrohr aufgesetzt und nach unten gegen den Nachfüllbehälter gedrückt, wobei
das Füllrohr beide Ventilplättchen durchdringt und dadurch den Schlauch mit dem Vorratsraum
des Füllhalters verbindet. Durch den im Nachfüllbehälter erzeugten Überdruck gegenüber
dem äußeren Luftdruck wird die Flüssigkeit über den Schlauch und das Füllrohr in den
Vorratsraum des Füllhalters gedrückt, wobei die in diesem befindliche Luft über den
Belüftungskanal an der Spitze des Füllhalters entweicht. Nach dem Füllen wird der
Füllhalter von dem Füllrohr abgezogen, wobei sich die Öffnungen in den Ventilplättchen
wieder selbsttätig schließen.
[0003] Aus der GB-A-6570 ist ein Füllhalter bekannt dessen Schaft einen Vorratsraum und
einen Reserveraum enthält, die durch eine Wand, in der sich ein Nachfüllventil befindet,
voneinander getrennt sind. Daneben ist ein Trennventil vorgesehen, durch das der von
dem Vorratsraum zur Schreibspitze führende Verbindungskanal in dem Spitzenteil verschließbar
ist. Die Verschlußelemente beider Ventile sind durch einen Stößel mit einem als Schraube
ausgebildeten Drehknopf verbunden, der am hinteren Ende des Füllhalters angeordnet
ist. Ist die Tinte in dem Vorratsraum verbraucht, so wird durch Drehen des Drehknopfs
zunächst das Nachfüllventil geöffnet und danach, wenn das Nachfüllventil seine maximale
Öffnungsstellung erreicht hat, das Trennventil geschlossen. Anschließend wird der
Füllhalter mit der Schreibspitze nach unten gehalten und geschüttelt, um die Tinte
aus dem Reserveraum in den Vorratsraum zu transportieren. Hierbei wird durch das geschlossene
Trennventil das Heraustreten von Tinte an der Schreibspitze vermieden. Der Füllhalter
wird durch Abschrauben seines Spitzenteils und damit auch der Sitzfläche des Trennventils
von dem Schaft mit Tinte gefüllt. Das Trennventil ist beim Füllen somit offen.
[0004] Aus der US-PS 2 646 777 ist ein nachfüllbares Schreibgerät bekannt, bei dem der Vorratsraum
an dem der Schreibfeder entgegengesetzten Ende mit einer Kolbenpumpe versehen ist,
die durch ein aus dem Vorratsraum herausragendes Saugrohr betätigbar ist. Zum Nachfüllen
des Vorratsraums wird das Saugrohr in einen Tintenbehälter getaucht und durch Aufund
Niederbewegen des Schreibgeräts die Kolbenpumpe betätigt. Hierbei ist von Nachteil,
daß beim Nachfüllen durch den im Vorratsraum ansteigenden Druck im Tintenregler vorhandene
Tinte an der Schreibspitze austritt, so daß die Außenseite des Schreibgeräts und die
Finger der Bedienungsperson mit Tinte beschmutzt werden können. Ebenso kann es leicht
zu einem Überfüllen des Vorratsraums und der Tintenkammern im Tintenregler kommen,
wodurch das Schriftbild beim Schreiben anfänglich unsauber wird. Schließlich ist die
Handhabung des bekannten Schreibgeräts umständlich und das aus dem Vorratsraum herausragende
Saugrohr macht die Anordnung einer zusätzlichen Schutzhülse erforderlich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schreibgerät der eingangs genannten
Art derart zu gestalten, daß es wiederholt mit Tinte oder Schreibflüssigkeit gefüllt
werden kann, ohne daß ein Überfüllen möglich ist und daß es beim Nachfüllen des Vorratsraums
nicht zu einer übermäßigen Tintenzufuhr an der Auftragsspitze kommen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Verbindungskanal durch
ein in seiner Grundstellung offenes Trennventil sperrbar ist und daß das Öffnen des
selbsttätig schließenden Ventils der Nachfüllöffnung erst möglich ist, nachdem das
Trennventil in seine Schließstellung gelangt ist.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Schreibgerät ist beim erneuten Füllen mit Tinte der Vorratsraum
durch das Trennventil immer von der Schreibspitze und dem Strömungsregler getrennt.
Das Schreibgerät kann daher bei erneutem Füllen nur soviel Tinte aufnehmen, wie der
Vorratsraum fassen kann. Ein Überfüllen mit der Folge, daß Tinte an der Schreibspitze
austritt ist nicht möglich. Ein gegenüber dem Atmosphärendruck erhöhter Druck im Vorratsraum,
wozu es beim erneuten Füllen mit Tinte kommen kann, kann daher nicht zu einem Überangebot
von Tinte an der Schreibspitze und dem Kapillarsystem des Strömungsreglers führen.
Da der Vorratsraum auf einfache Weise wieder mit Tinte gefüllt werden kann, kann er
in seiner Größe der Druckausgleichskapazität des Strömungsreglers optimal angepaßt
werden.
[0008] Die Betätigung des Trennventils kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
auf einfache Weise dadurch erfolgen, daß das Verschlußelement des Trennventils an
einem Stößel befestigt ist. Hierbei kann das Verschlußelement des Trennventils gegenüber
dem Stößel axial bewegbar sein, damit Unterschiede zwischen dem Schließweg des Verschlußelements
und dem Betätigungsweg des Stößels ausgeglichen werden.
[0009] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Verschlußelement des
Trennventils von einem elastisch verformbaren Schlauch gebildet wird, der an dem Verschlußelement
des Nachfüllventils befestigt ist und der mit seinem freien Ende an einen Ventilsitz
am Eintrittsende des Verbindungskanals andrückbar ist. Diese Ausgestaltung des Trennventils
zeichnet sich vor allem durch einen geringen Herstell- und Montageaufwand und durch
eine geringe Verschleißanfälligkeit aus.
[0010] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das das Trennventil einen
Ventilsitz mit einer durch eine zylindrische Bohrung gebildeten Sitzfläche aufweist,
in die das Verschlußelement einsteckbar ist und die eine solche Länge hat, daß das
Verschlußelement in seiner Schließstellung begrenzt axial bewegbar ist.
[0011] Der Tintenfluß durch das geöffnete Trennventil kann nach einem weiteren Vorschlag
der Erfindung dadurch verbessert werden, daß an den Ventilsitz sich in Durchflußrichtung
erstreckende Rippen angrenzen, die der Oberflächenspannung entgegenwirken und ein
Haften einzelner Tropfen im Bereich der Durchtrittsöffnung des Ventils unterbinden.
[0012] Die Drucktaste zur Betätigung des Trennventils verschließt vorzugsweise das der Schreibspitze
entgegengesetzte Ende des Vorratsraums. Die Drucktaste kann an einer Druckfeder abgestützt
sein, durch die sie in einer Grundstellung gehalten wird, in der das Trennventil geöffnet
ist. Als vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Drucktaste nicht stoßartig betätigt
werden kann. Erfindungsgemäß kann dies dadurch erreicht werden, daß die Drucktaste
mit einem Außengewinde in die Gewindebohrung eines hülsenförmigen Drehknopfs eingeschraubt
ist und durch Drehen des Drehknopfs axial bewegbar ist.
[0013] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann weiterhin die von außen zugängliche
Nachfüllöffnung durch eine zentrale, an den Vorratsraum angeschlossenen Bohrung in
der Drucktaste gebildet sein, die das selbsttägig schließende Ventil aufnimmt.
[0014] Erfindungsgemäß kann weiterhin das Verschlußelement des Ventils in der Nachfüllöffnung
aus einer Wand oder Membran aus elastomerem Werkstoff bestehen und eine vorgestochene,
selbsttätig schließende Öffnung haben, durch die eine Hohlnadel eines Nachfüllbehälters
von außen durchstechbar ist. Hierdurch wird mit einfachen Mitteln ein dichtes Anschließen
eines Nachfüllbehälters mit an den Vorratsraum ermöglicht, ohne daß der Vorratsraum
durch Lösen eines Deckels oder eines vergleichbaren Verschlusses geöffnet werden muß.
Das Nachfüllen des Vorratsraums ist daher auf eine einfache und saubere Weise möglich.
Durch die Hohlnadel kann abwechselnd Tinte in den Vorratsraum gedrückt und Luft aus
dem Vorratsraum abgesaugt werden. Weiterhin kann der das Verschlußelement enthaltende
Bereich eine zum Verschlußelement konzentrische Führungsfläche aufweisen, die zur
Orientierung eines Führungselements eines zum Nachfüllen vorgesehenen Nachfüllbehälters
dient. Zum Schutz des Verschlußelements und zur Vermeidung seiner Berührung kann weiterhin
das Verschlußelement versenkt in einer Bohrung angeordnet sein, deren Durchmesser
den Außendurchmesser der Hohlnadel des Nachfüllbehälters nur wenig übersteigt.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch den Vorratsraum und die angrenzenden Abschnitte eines erfindungsgemäßen
Füllhalters,
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch das der Schreibspitze entgegengesetzte Ende des Füllhalters
gemäß Figur 1,
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch das der Schreibspitze entgegengesetzte Ende eines erfindungsgemäßen
Füllhalters mit Drehknopf und
- Figur 4
- einen Querschnitt durch eine Füllvorrichtung zum Füllen eines Füllhalters gemäß den
Figuren 1 bis 4 mit Tinte.
[0016] Der dargestellte Füllhalter weist einen rohrförmigen Schaft 1 auf, der einen Vorratsraum
2 enthält. An dem Ende 5 des Schafts 1 ist eine nicht näher dargestellte Schreibspitze
6 angebracht, die einen Kapillarkanäle und Ausgleichskammern aufweisenden Tintenregler
7 enthält, der ein Auftragsorgan, z.B. eine Schreibfeder mit dem Vorratsraum 2 verbindet.
Der Tintenregler 7 ist über eine Bohrung 8 an den Vorratsraum 2 angeschlossen, die
durch ein Trennventil 9 verschließbar ist. Das Trennventil 9 wird durch ein schlauchförmiges
Verschlußelement 10 aus elastomerem Werkstoff und eine an die Bohrung 8 angrenzende,
keglige Sitzfläche 11 gebildet, an die das Verschlußelement 10 andrückbar ist. Das
Verschlußelement 10 umgibt das in den Vorratsraum 2 hineinragende Ende 12 eines Stößels
13. Zum Festhalten des Verschlußelements 10 weist das Ende 12 einen Wulst 15 auf,
den das Verschlußelement 10 elastisch umgreift. In axialer Richtung ist das Verschlußelement
10 zusätzlich an einem Element 14 abgestützt. Der Sitzfläche 11 sind innerhalb des
Vorratsraums 2 Rippen 35 benachbart, die den Durchfluß der Tinte durch das geöffnete
Trennventil fördern.
[0017] Das dem Verschlußelement 10 entgegengesetzte Ende 19 des Stößels 13 ist an einer
Drucktaste 20 befestigt, die an dem der Schreibspitze 6 entgegengesetzten Ende des
Schafts 1 in einem hülsenförmigen Trägerelement 21 axial beweglich gelagert ist. Die
Drucktaste 20 weist eine Längsbohrung 22 auf, in die das im Querschnitt kreuzförmig
ausgebildete Ende 19 eingreift. In axialer Richtung wird das Ende 19 durch Vorsprünge
23 gehalten, die in hinterschnittene Schlitze in der Wand der Drucktaste 20 eingerastet
sind. In einer Ausnehmung 24 in der Mantelfläche der Drucktaste 20 ist eine Druckfeder
25 angeordnet. Die Druckfeder 25 ist mit einem Ende an der Drucktaste 20 und mit dem
anderen Ende an dem Trägerelement 21 abgestützt und hält dadurch die Drucktaste 20
in der dargestellten Stellung, in der sie aus dem Trägerelement 21 herausragt und
mit einer die Ausnehmung 24 begrenzenden Anschlagfläche 26 an einem in die Ausnehmung
24 hineinragenden Bund 27 des Trägerelements 21 anliegt. Das Trägerelement 21 weist
eine zylindrische Bohrung 28 auf, in der das dem Vorratsraum zugekehrte Ende der Drucktaste
20 mit einem Gleitdichtring 29 abgedichtet ist.
[0018] Das Trägerelement 21 ist in das offene Ende des Schafts 1 eingesetzt und gegenüber
dem Schaft 1 mit einem Dichtring 30 abgedichtet. Zur Befestigung im Schaft 1 sind
an dem Trägerelement 21 Federzungen 31 ausgebildet, die mit Vorsprüngen an ihren Enden
in Ausnehmungen 32 in der Wand des Schafts 1 eingerastet sind.
[0019] Zum Nachfüllen des Vorratsraums 2 ist in der Längsbohrung 22 der Drucktaste 20 ein
Wand 33 aus elastomerem Material angeordnet, die von außen durch eine enge Bohrung
34 zugänglich ist und eine vorgestochene, durch das Kontraktionsverhalten des Materials
geschlossen gehaltene Öffnung 55 hat. Durch die Bohrung 34 kann die Öffnung 55 der
Wand 33 mit einer Hohlnadel eines Nachfüllbehälters durchstochen und anschließend
durch die Hohlnadel Tinte eingefüllt werden. Die beim Einfüllen neuer Tinte verdrängte
Luft wird durch ständiges Wechseln des Drucks im Nachfüllbehälter intermittierend
über die Hohlnadel abgesaugt. Die Wand 33 dichtet beim Nachfüllen die Hohlnadel ab
und verhält sich wie ein selbsttätig schließendes Ventil. Sie zieht sich nach dem
Herausziehen der Hohlnadel unmittelbar wieder so fest zusammen, daß die Öffnung 55
und der Vorratsraum 2 sogleich wieder dicht verschlossen sind. Um die Hohlnadel des
Nachfüllbehälters zur Bohrung 34 genau ausrichten zu können, ist die Drucktaste 20
mit einer konzentrischen Ringnut 37 versehen, in die ein die Hohlnadel umgebendes
Führungsrohr des Nachfüllbehälters einsteckbar ist.
[0020] Um das Schließen des Trennventils 9 beim Nachfüllen von Schreibflüssigkeit durch
die Öffnung in der Wand 33 sicherzustellen, empfiehlt es sich die Nachfülleinrichtung
so auszubilden, daß die Hohlnadel die Wand 33 erst durchstoßen kann, nachdem durch
Eindrücken der Drucktaste 20 das Trennventil 9 in seine Schließstellung gelangt ist.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß das in die Ringnut 37 eingreifende
Führungsrohr des Nachfüllbehälters gegenüber diesem verschiebbar und an einer Druckfeder
abgestützt ist, wobei die Federkraft dieser Druckfeder größer ist als die der Druckfeder
25 an der Drucktaste 20.
[0021] Bei der in Figur 3 gezeigten Ausführungsvariante wird die Drucktaste 20 nicht unmittelbar,
beispielsweise durch axialen Fingerdruck bewegt, sondern durch die Drehbewegung eines
Drehknopfs 47, der an dem offenen Ende des Schafts 1 drehbar befestigt ist. Der Drehknopf
47 hat die Form einer Hülse, die die Drucktaste 20 umgibt und die durch ein Gewinde
48 mit der Drucktaste 20 verbunden ist. In axialer Richtung ist der Drehknopf 47 an
dem Trägerelement 21 gelagert. Hierzu weist das Trägerelement 21 an seinem hinteren
Ende einen radial nach innen vorspringenden Bund 49 auf, der in eine Ringnut in der
Mantelfläche des Drehknopfs 47 eingreift. Das Trägerelement 21 ist im Bereich des
Bundes 49 geschlitzt, wodurch das Ineinanderstecken von Trägerelement 21 und Drehknopf
47 erleichtert wird. In der Einbaulage des Trägerelements 21 in dem Schaft 1 ist der
Bund 49 durch den Schaft 1 gegen radiales Aufweiten gesichert, so daß sich der Drehknopf
47 nicht lösen kann. Zwischen den äußeren Enden der Drucktaste 20 und des Drehknopfs
47 ist analog zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 eine Ringnut 37 zur Aufnahme
des Führungsrohrs eines an den Füllhalter anschließbaren Nachfüllbehälters vorgesehen.
Die Bodenfläche 50 der Ringnut 37 befindet sich an dem Drehknopf 47 und dient als
Anschlag für die einwärts gerichtete Bewegung der Drucktaste 20 und zur Begrenzung
der Einstecktiefe des Führungsrohrs.
[0022] Durch einen Vorsprung 51, der in eine die Gewindegänge auf der Außenseite der Drucktaste
schneidende Längsnut 52 eingreift, ist die Drucktaste 20 gegenüber dem Trägerelement
21 gegen Verdrehen gesichert. Wird der Drehknopf 47 bei Blickrichtung von rechts nach
links in Figur 3 im Uhrzeigersinn gedreht, so wird die Drucktaste 20 nach links bewegt
und über den Stößel 13 wird, wie zuvor beschrieben, das Trennventil 9 betätigt. In
der Endstellung liegt die Drucktaste 4 mit einer Anschlagfläche 53 an der Bodenfläche
50 an.
[0023] Die Betätigung der Drucktaste 20 mit Hilfe eines Drehknopfs hat den Vorteil, daß
das Trennventil 9 nicht stoßartig, beispielsweise durch Aufstoßen des Füllhalters
mit seinem drucktastenseitigen Ende betätigt werden können. Hierdurch wird vermieden,
daß bei diesem Vorgang auf die Tinte einwirkende Massenkräfte einen ungewollten Tintentransport
zur Schreibspitze bewirken können.
[0024] Die in Figur 4 dargestellte Füllvorrichtung ist zum Füllen eines Füllhalters gemäß
den Figuren 1 bis 4 vorgesehen. Sie besteht aus einem Behälter 61, der aus einem elastisch
verformbaren Hohlkörper 62 und einem formsteifen Mantelkörper 63 zusammengesetzt ist.
Der Hohlkörper 62 hat eine zylindrische Wand 64, einen leicht nach außen gewölbten
Boden 65 und einen kegelstumpfförmigen Deckel 66, an den sich ein zylindrischer Hals
67 anschließt. Der Hals 67 ist auf seiner Außenseite mit einem Gewinde 68 versehen.
Der Mantelkörper 63 weist eine kegelstumpfförmige Wand 69 und eine Kappe 70 mit Innengewinde
71 auf, die auf den Hals 67 aufgeschraubt ist und diesen dicht verschließt. Die Wand
69 entspricht in ihrer Neigung dem Deckel 66 und liegt mit ihrem äußeren Rand fest
auf dem Rand des Deckels 66 auf.
[0025] Der Boden 72 der Kappe 70 ist mit einer in den Hals 67 hineinragenden, durch zylindrische
Wandabschnitte gebildeten Einsenkung 73 versehen. In einer Bohrung 74 der Einsenkung
73 ist ein hülsenförmiger Einsatz 75 befestigt, der ein Ventil 76 und ein als Hohlnadel
ausgebildetes Füllrohr 77 enthält. Das Ventil 76 besteht aus einer als zylindrische
Scheibe ausgebildeten Wand 78, an die ein hülsenförmiger Ansatz 79 angeformt ist.
Entlang ihrer Zylinderachse ist die Wand 78 mit einer Nadel durchstochen, wodurch
eine selbsttätig schließende Ventilbohrung gebildet ist. Die Wand 78 ist durch einen
Ring 80 in dem Einsatz 75 gehalten. Das Füllrohr 77 ist auf der dem Innenraum des
Behälters 61 abgekehrten Seite der Wand 78 angeordnet und mit einem Ende in der Bohrung
des Ansatzes 79 geführt. In der Mitte ist das Füllrohr 77 mit einem Federteller 81
verbunden, der an einen Ringbund 82 des Einsatzes 75 anlegbar ist und mit einem zylindrischen
Führungsabschnitt in diesem geführt ist. Zwischen dem Federteller 81 und der Wand
78 ist eine Druckfeder 83 angeordnet. Das äußere Ende des Einsatzes 75 bildet eine
Führungshülse 84, die das äußere Ende des Füllrohrs 77 mit Abstand umgibt.
[0026] Die untere Hälfte der Darstellung in Figur 4 zeigt das Füllrohr 77 in seiner Grundstellung,
in der das Ventil 76 geschlossen ist. In dieser Stellung wird das Füllrohr 77 durch
die vorgespannte Druckfeder 83 mit dem Federteller 81 in Anlage an dem Ringbund 82
gehalten.
[0027] Soll Füllhalter mit Tinte aus dem Behälter 61 gefüllt werden, so wird der Behälter
61 mit der Führungshülse 84 auf die Drucktaste 20 am Ende des Füllhalters gesteckt
und in Längsrichtung des Führungsrohrs 77 bewegt, wobei die Führungshülse 84 in die
Ringnut 37 eingreift und das äußere, aus dem Federteller 81 herausragende Ende des
Füllrohrs 77 die Bohrung 34 und die Öffnung 55 der Wand 33 durchdringt. Die hierbei
zu überwindende Reibkraft wird von der vorgespannten Druckfeder 83 aufgenommen. Sobald
der Federteller 81 mit seinem äußeren Ende an der Stirnfläche der Drucktaste 20 anliegt,
wird die Kraft der Druckfeder 83 überwunden, so daß das Füllrohr 77 nun auch die Wand
78 durchstößt und in die in der oberen Hälfte von Figur 4 gezeigte Position gelangt.
Der Innenraum des Behälters 1 ist nun durch das Füllrohr 77 mit dem Vorratsraum 2
verbunden. Durch intermittierendes Eindrücken des elastisch verformbaren Bodens 65
kann jetzt Tinte aus dem Behälter 61 in den Vorratsraum 2 und Luft aus dem Vorratsraum
2 in den Behälter 61 gefördert werden. Nach Beendigung des Füllvorgangs wird der Behälter
61 von dem Füllhalter abgezogen. Hierbei bewirkt die Druckfeder 83, daß das äußere
Ende des Führungsrohrs 77 erst aus der Wand 88 herausgezogen werden kann, wenn der
Federteller 81 an dem Ringbund 82 anliegt und damit das durch die Wand 78 gebildete
Ventil 76 bereits geschlossen ist.
1. Schreibgerät, insbesondere Füllhalter, mit einem mit Tinte oder einer anderen Schreibflüssigkeit
füllbaren Vorratsraum (2), der über einen Verbindungskanal (8) mit einem Strömungsregler
(7) und einer Schreibspitze (6) in Verbindung steht, wobei der Vorratsraum (2) eine
von außen zugängliche, durch ein selbsttätig schließendes Ventil (33) verschlossene
Nachfüllöffnung (22, 34) hat, an die ein mit Mitteln zum Offenhalten des Ventils (33)
versehener Nachfüllbehälter dicht anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal (8) durch ein in seiner Grundstellung offenes Trennventil
(9) sperrbar ist, und daß das Öffnen des selbsttätig schließenden Ventils (33) erst
möglich ist, nachdem das Trennventil (9) in seine Schließstellung gelangt ist.
2. Schreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennventil (9) durch
ein Betätigungselement (12) mit einer Drucktaste (20) verbunden ist und daß das Trennventil
(9) durch Eindrücken der Drucktaste (20) in seine Schließstellung gelangt.
3. Schreibgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktaste (20) das
der Schreibspitze (6) entgegengesetzte Ende des Vorratsraums (3) verschließt.
4. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktaste
(20) an einer Druckfeder (25) abgestützt ist, durch die sie in einer Grundstellung
gehalten wird, in der das Trennventil (9) geöffnet ist.
5. Schreibgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucktaste (20)
mit einem Außengewinde in die Gewindebohrung eines hülsenförmigen Drehknopfs (47)
eingeschraubt ist und durch Drehen des Drehknopfs (47) axial bewegbar ist.
6. Schreibgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußelement (10) des Trennventils (9) aus einem elastisch verformbaren Schlauch
besteht, der mit seinem freien Ende an einen Ventilsitz (11) am Eintrittsende des
Verbindungskanals (7, 8) andrückbar ist.
7. Schreibgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trennventil (9) einen Ventilsitz mit einer durch eine zylindrische Bohrung gebildete
Sitzfläche (17) aufweist, in die das Verschlußelement (14) einsteckbar ist und in
der das Verschlußelement (14) begrenzt axial bewegbar ist.
8. Schreibgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nachfüllöffnung durch eine zentrale, das selbsttätig schließende Ventil (33) enthaltende
Bohrung (22) in der Drucktaste (20) gebildet ist.
9. Schreibgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das selbsttätig schließende
Ventil (33) der Nachfüllöffnung (22, 34) aus einer Wand oder aus einer Membran aus
elastomerem Werkstoff besteht und eine vorgestochene, selbständig schließende Öffnung
(55) hat, durch die eine Hohlnadel von außen durchstechbar ist.
10. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das selbsttätig
schließende Ventil (33) versenkt in einer Bohrung (34) angeordnet ist, deren Durchmesser
den Außendurchmesser der Hohlnadel des Nachfüllbehälters nur wenig übersteigt.
11. Schreibgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine zum
selbsttätig schließenden Ventil (33) konzentrische Führungsfläche (37) vorgesehen
ist, die zur Orientierung eines Führungselements (84) eines Nachfüllbehälters (61)
dient.
12. Nachfüllbehälter zum Füllen des Vorratsraums (3) eines Schreibgeräts nach einem der
vorhergehenden Ansprüche mit einer Schreibflüssigkeit, bestehend aus einem Behälter
(61) und einem Füllrohr (77), durch das der Innenraum des Behälters (61) mit dem jeweils
zu füllenden Vorratsraum (2) verbindbar ist, wobei der Behälter (61) durch ein selbsttätig
schließendes Ventil (76) verschlossen ist, das beim Anschließen des Füllrohrs (77)
an den Vorratsraum (2) durch ein an diesem abstützbares Betätigungselement (81) in
seine Offenstellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (61) Mittel
(65) zum abwech selnden Erhöhen und Erniedrigen des Drucks in seinem Innenraum aufweist.
13. Nachfüllbehälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein gegenüber dem Behälter
(61) verschiebbares Führungselement (84) vorgesehen ist, das an einer Druckfeder abgestützt
ist, wobei die Federkraft der Druckfeder größer ist als die Federkraft der Druckfeder
(25), an der die Drucktaste (20) des Schreibgeräts abgestützt ist.