(19)
(11) EP 0 766 001 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.04.1997  Patentblatt  1997/14

(21) Anmeldenummer: 96110703.4

(22) Anmeldetag:  03.07.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F02M 65/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES GB IT

(30) Priorität: 26.09.1995 DE 29515349 U

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Traub, Gerhard
    72669 Unterensingen (DE)
  • Palatinus, Daniel
    73207 Plochingen (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Strahlableitung in einem Einspritzpumpen-Prüfstand


(57) Es wird eine Vorrichtung zur Strahlableitung in einem Einspritzpumpen-Prüfstand vorgeschlagen, bei welcher der beweglich angeordnete Strahlableiter (11), der zwischen Einspritzstrahlauffänger und die zugeordneten Meßgefäße verschwenkbar ist, zusammen mit der Ölleitung (23) zum Tank als geschlossenes System (27) ausgebildet ist. Beim Abführen des warmen Prüföls zwischen den Meßpausen werden dadurch Öldampf- und Aerosolbildung erheblich reduziert.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Strahlableitung in einem Einspritzpumpen-Prüfstand, nach der im Oberbegriff des Anspruchs 1 näher angegebenen Gattung.

[0002] Es ist schon eine solche Vorrichtung zur Strahlableitung in einem Einspritzpumpen-Prüfstand aus der DE 31 11 870 A1 bekannt, bei der ein Strahlableiter als einfaches Leitblech ausgeführt ist, das mit Hilfe zweier Schwenkarme schwenkbar im Gehäuse des Prüfstands gelagert ist und zur Ableitung des Prüföls zwischen zwei Meßvorgängen zwischen die Einspritzstrahlauffänger und die zugeordneten Meßgläser eingeschwenkt werden kann. Von den mehreren, nebeneinander angeordneten Einspritzstrahlauffängern mit ihren jeweiligen Strahlrichtern fließen die geformten Prüfölströme auf das schräg geneigte Leitblech, von dem sie über eine Ablaufkante in eine gehäusefeste Sammelrinne strömen, von wo das Prüföl über zwei gehäusefeste, starre Rohrleitungen bzw. offen, direkt an der Gehäuserückwand in ein am Boden des Gehäuses ausgebildetes Sammelbecken strömt, um von dort aus über Schlauchleitungen u.s.w. in den am Prüfstandsboden befindlichen, geschlossenen Prüföltank zu gelangen. In manchen Fällen kann es nun ungünstig sein, daß hier das warme Prüföl über mehrere offene Bleche mit relativ großen Benetzungsflächen zum Tank geführt wird. Dabei kann eine Öldampf- und Aerosolbildung auftreten, wobei die entstandenen Dämpfe und Nebel ungehindert in die Raumluft gelangen können. Damit werden Arbeitsplatz- und Umweltbedingungen ungünstig beeinflußt. Zudem erhöht die zwischen Leitblech und Rohrleitung geschaltete Sammelrinne den Bauaufwand für den Einspritzpumpen-Prüfstand, was einer platzsparenden und kostengünstigen Bauweise entgegensteht.

Vorteile der Erfindung



[0003] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Strahlableitung in einem Einspritzpumpen-Prüfstand mit den kennzeichenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß mit ihr die Öldampf- und Aerosolbildung im Betrieb des Prüfstandes erheblich reduziert wird. Die Arbeitsplatz- und Umweltbedingungen lassen sich damit wesentlich verbessern. Durch die Abführung des warmen Prüföls zwischen den Meßpausen über ein geschlossenes System wird diese Dampf- und Nebelbildung, wie sie bei offenen und großen benetzten Flächen auftreten kann, ganz erheblich vermindert. Darüberhinaus wird eine zusätzliche Sammelrinne eingespart, wodurch die Vorrichtung kompakter und kostengünstiger baut.

[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Vorrichtung möglich. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Strahlableiter gemäß Anspruch 2 als oben offene Ablaufwanne ausgeführt wird, die durch einen Deckel verschlossen ist, in dem sich die erforderlichen Einlauf-Öffnungen befinden. Die Vorrichtung kann ohne große Schwierigkeiten in bereits vorhandenen Einspitzpumpen-Prüfständen eingebaut werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.

Zeichnung



[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Vorderansicht der Vorrichtung zur Strahlableitung in einem Einspritzpumpen-Prüfstand, Figur 2 eine Draufsicht und Figur 3 einen Querschnitt dieser Vorrichtung nach III-III in Fig. 1, jeweils in vereinfachter Darstellung.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels



[0006] Die Figur 1 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Vorderansicht der Vorrichtung 10 zur Strahlableitung, wie sie in einem Einspritzpumpen-Prüfstand in nicht näher gezeichneter Form eingebaut ist. Die Vorrichtung 10 hat als Strahlableiter eine oben einseitig offene Ablaufwanne 12, die durch einen Deckel 13 verschlossen ist. Die Ablaufwanne 12 hat im Querschnitt im wesentlichen die Form eines gleichschenkligen Trapezes, dessen kurze Seite den Boden 14 der Ablaufwanne 12 bildet, und dessen lange Grundlinie die offene Seite 15 der Ablaufwanne 12 formt. Diese offene Seite 15 ist durch den im Querschnitt schwalbenschwanzförmig ausgebildeten Deckel 13 verschlossen, der mit seinen Stegen 16, 17 über die Ablaufwanne 12 geschoben ist und durch die Vorspannung der Stege 16, 17 an der Ablaufwanne 12 befestigt ist.

[0007] Wie die Figur 1 in Verbindung mit der Draufsicht nach Figur 2 und dem Querschnitt nach Figur 3 näher zeigen, ist die Ablaufwanne 12 an ihren Stirnseiten über Flachkopfschrauben 18 an Schwenkarmen 19 gelagert, wobei zusätzlich angebrachte Haltelaschen 21 die Führung zwischen Ablaufwanne 12 und Schwenkarmen 19 übernehmen. Wie Figur 1 in Verbindung mit Figur 3 näher zeigt, sind am Boden 14 der Ablaufwanne 12 jeweils nahe an den Stirnseiten zwei Ablaufstutzen 22 ausgebildet, an denen jeweils ein flexibler Schlauch 23 mit Hilfe von Schlauchschellen 24 befestigt ist.

[0008] Wie aus Figur 2 näher hervorgeht, sind im Deckel 13 entlang der Längswand der Ablaufwanne 12 Einlauf-Öffnungen 25 ausgebildet, deren Anzahl entsprechend der Anzahl der Einspritzstrahlauffänger bzw. der Prüfdüsenhalter im Einspritzpumpen-Prüfstand ausgelegt wird. Die Größe und die Lage der Einlauf-Öffnungen 25 ist so gewählt, daß die jeweils aus den Einspritzstrahlauffängern mit ihren Strahlrichtern austretenden Prüfölströme, wie sie vereinfacht durch die Pfeile 26 dargestellt sind, ungestört durch den Deckel 13 hindurchtreten und in der Ablaufwanne 12 aufgefangen werden können. Das in der Ablaufwanne 12 aufgefangene Prüföl fließt über die Ablaufstutzen 22 und die angeschlossenen, flexiblen Schläuche 23 zurück zum nicht näher gezeichneten Tank im Gehäuse des Einspritzpumpen-Prüfstands. Die durch den Deckel 13 verschlossene Ablaufwanne 12 bildet somit zusammen mit den beiden Ablaufstutzen 22 und den angeschlossenen Schläuchen 23 ein geschlossenes System 27, über welches das aufgefangene Prüföl zum Tank zurückgeführt wird. Offene Bleche mit großen Benetzungsflächen für das von der Einspritzpumpe kommende warme Prüföl werden somit vermieden. Das warme Prüföl wird also während der Meßpausen über das geschlossene System 27 unmittelbar in den Prüföltank des Prüfstands geleitet. Auf diese Weise wird die Öldampf- und Aerosolbildung auf ein Minimum herabgesetzt, wodurch die Arbeitsplatz- und Umweltbedingungen erheblich verbessert werden. Zudem baut diese Vorrichtung kompakter und kostengünstiger, da eine zusätzliche Sammelrinne entfällt. Zur Vermeidung von Lufteinschlüssen in den Prüfölströmen 26 ist es günstig, daß die über die Einlauf-Öffnungen 25 in die Ablaufwanne 12 eintretenden Prüfölströme auf eine schräg zur Flußrichtung geneigte Längswand der Ablaufwanne 12 treffen.

[0009] Die Vorrichtung 10 kann aufgrund ihrer kompakten Bauweise in bisherigen Einspritzpumpen-Prüfständen ohne Schwierigkeiten eingebaut und wie bisher verwendet werden. Die Ablaufwanne 12 ist über die Schwenkarme 19 im Gehäuse des Prüfstandes beweglich gelagert und kann während eines Meßvorganges aus ihrer eingeschwenkten Stellung herausbewegt werden, so daß die Prüfölströme 26 in nicht näher gezeichneter Weise in ihren zugehörigen Meßgläsern aufgefangen werden.

[0010] Selbstverständlich sind an der gezeigten Ausführungsform Änderungen möglich, ohne vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So können die Vorteile des geschlossenen Systems 27 beibehalten werden, wenn die Schläuche zur Erhaltung der Beweglichkeit der Ablaufwanne 12 lediglich im Anschlußbereich der Ablaufstutzen flexibel ausgebildet sind und schließlich zum Tank hin als starre Rohrleitungen ausgeführt werden. Ebenso läßt sich die Form der Ablaufwanne 12 und des Deckels 13 variieren, solange insgesamt das System 27 in sich geschlossen bleibt. Während die Ablaufwanne 12 und der Deckel 13 als Aluminiumteile ausgeführt sind, ist auch eine Bauweise aus Kunststoffteilen möglich.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Strahlableitung in einem Einspritzpumpen-Prüfstand, bei der ein beweglich angeordneter Strahlableiter zwischen die Einspritzstrahlauffänger und die zugeordneten Meßgefäße verschwenkbar ist, um das aus den Einspritzstrahlauffängern austretende Prüföl über mindestens eine Ölleitung zum Tank abzuleiten, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlableiter (11) mit der Ölleitung zum Tank ein geschlossenes System (27) für das abzuführende Prüföl bildet und der Strahlableiter (11) den Einspritzstrahlauffängern zugeordnete, in seiner eingeschwenkten Stellung unter den Einspritzstrahlauffängern liegende Einlauf-Öffnungen (25) aufweist, und daß die Ölleitung am Strahlableiter (11) angeschlossen und zumindest im Anschlußbereich als flexibler Schlauch (23) ausgebildet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlableiter (11) als einseitig offene Ablaufwanne (12) ausgebildet ist, die mindestens einen bodenseitigen Ablaufstutzen (22) aufweist und an ihrer offenen Seite (15) durch einen Deckel (13) verschlossen ist, in dem die Einlauf-Öffnungen (25) angeordnet sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (13) im wesentlichen einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt aufweist, der mit seinen Stegen (16, 17) auf die im wesentlichen einen trapezförmigen Querschnitt aufweisende Ablaufwanne (12) aufgeschoben und befestigt ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufwanne (12) mit dem Deckel (13) an zwei Schwenkarmen (19) mit zugeordneten Haltelaschen (21) gehaltert und geführt ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufwanne (12) an ihren stirnseitigen Enden jeweils einen Ablaufstutzen (22) aufweist, von denen zwei flexible Schläuche (23) zum Tank führen.
 




Zeichnung