[0001] Die Erfindung betrifft einen Spulenkörper für die automatische Spulenbewicklung,
mit einem zylindrischen Wickelkörper, der an den Stirnseiten mit Flanschen versehen
ist, an deren unterem Ende senkrecht zum Wickelkörper verlaufende, eine Mehrzahl von
Lötstiften tragende Stege vorgesehen sind, wobei die Lötstifte in zueinander parallel
beabstandeten, einen Durchführungsschlitz freilassenden Aufnahmeteilen sitzen.
[0002] Ein solcher Spulenkörper ist beispielsweise aus der DE-PS 33 21 745 bekannt und ist
in aller Regel als Kunststoff-Spritzteil ausgebildet. Die Lötstifte sind in die Aufnahmeteile
eingespritzt. Derartige Spulenkörper können mit einer Mehrzahl von Wicklungen aus
unterschiedlichen Drähten bewickelt sein, die jeweils mit ihren Enden zur Kontaktbildung
um die Lötstifte herumgewickelt sind. Damit die Drähte vom Wickelkörper zu den Lötstiften
geführt werden können, sind die Aufnahmeteile, in denen die Lötstifte eingespritzt
sind, parallel zueinander beabstandet angeordnet und lassen einen Durchführungsschlitz
frei. Zur Bewicklung der Spule wird der Draht zunächst um den für ihn bestimmten Lötstift
herumgewikkelt, dann durch einen der Durchführungsschlitze hindurchgeführt und mit
der gewünschten Wicklungszahl um den Wickelkörper gewikkelt, anschließend durch einen
der Durchführungsschlitze zurückgeführt und mit seinem Ende um den hierfür vorgesehenen
Lötstift herumgewickelt.
[0003] Es sind Spulenkörper bekannt, die an den Ansätzen zwei vertikal beabstandete, parallel
zum Wickelkörper nach außen gerichtete Stifte aufweisen, die zur Führung der Drähte
dienen, wenn diese durch die Durchführungsschlitze hindurchgeführt sind und zu den
Lötstiften bzw. umgekehrt verlaufen. Da die geforderte Leistung der Spulen immer größer
wird, müssen nicht nur die Drahtdurchmesser steigen, sondern auch die Isolierungen
der Drähte zunehmen. Die in den bekannten Spulenkörpern vorhandenen Durchführungsschlitze
sind relativ schmal. Bei der Verwendung von dickeren Drähten, insbesondere wenn diese
auch noch mit einer starken Isolierung versehen sind, können diese vielfach nicht
mehr durch die Durchführungsschlitze hindurchgeführt werden. Problematisch ist auch,
daß bei zunehmender Bewicklung des Wickelkörpers die Drähte von weit außen nach unter
Umständen in die Mitte geführt werden müssen, also unterhalb des Stegs an den Aufnahmeteilen
vorbei einen langen Weg zurücklegen. Der bei der bekannten Ausführungsform des Spulenkörpers
gebildete Abstand zwischen den beiden Stiften läßt zwar die Durchführung auch dicker
Drähte zu, die Forderung nach kompakter Bauweise bringt es jedoch mit sich, daß die
Höhe der Spulenkörper reduziert werden muß. Da der Durchmesser des Wickelkörpers von
der geforderten Leistung der Spule abhängt, ist er von einer Durchmesser-Reduzierung
zur Verkleinerung des Spulenkörpers ausgeschlossen. Die Verkürzung des Bauraumes muß
deshalb zwangsweise durch Veränderung bzw. Verkleinerung der Aufnahmeteile erfolgen.
Dann wird aber der Abstand zwischen den Stiften so gering, daß dicke Drähte hier nicht
mehr durchgeführt werden können. Außerdem müssen auch die dickeren Drähte sicher mit
den Lötstiften verlötet werden können. Ein dickerer Draht führt zwangsläufig zu einer
größeren Lötstelle, was bedeutet, um unerwünschten Kontakt auf der Leiterplatte durch
die größerer Lötstelle zu vermeiden, muß der Abstand zwischen der Leiterplatte und
der Lötstelle vergrößert werden. Das heißt, die Aufnahmeteile müssen kürzer ausgebildet
werden, was dazu führt, daß zwangsläufig auch der Abstand zwischen den beiden Stiften
kleiner würde.
[0004] Von dieser Problemstellung ausgehend, soll der Spulenkörper so verändert werden,
daß er in der Bauhöhe reduziert werden kann und der an den Ansätzen für die Lötstifte
gebildete Führungsraum für die Drähte entweder beibehalten oder so vergrößert wird,
daß auch dicke Drähte angewickelt werden können.
[0005] Zur Problemlösung zeichnet sich ein gattungsgemäßer Spulenkörper dadurch aus, daß
jedes Aufnahmeteil einen parallel zum Wickelkörper verlaufenden, nach außen gerichteten
und abgestuft ausgebildeten Ansatz aufweist.
[0006] Durch diese Maßnahme werden unterschiedliche Führungskanäle für die Wickeldrähte
am Spulenkörper ausgebildet. Durch die Abstufung werden mindestens zwei Führungskanäle
gebildet. Die Drähte können folglich durch in verschiedenen Ebenen liegende Kanäle
verlaufen. Der Drahtverlauf kann übereinander oder auch parallel beabstandet sein.
In vertikaler Richtung, also in der Höhe, wird der Kanal durch die Abstufung vergrößert.
Die Reduzierung der Bauhöhe ist deshalb so weit möglich, daß die Kanalhöhe gegenüber
herkömmlichen Spulenkörpern konstant bleibt oder bei gleicher Bauhöhe kann die Leistung
der Spule wesentlich erhöht werden, da dickere Drähte gewickelt werden können. Durch
die Vergrößerung der Führungs- bzw. Verlegekanäle kann das Aufnahmeteil problemlos
verkürzt werden, so daß auch dicke Drähte sicher mit den Lötstiften verlötet werden
können, ohne daß später Fehlkontakte auf der Leiterplatte zu erwarten wären, weil
die Lötstelle über die Lötstifte hinausragt.
[0007] Vorzugsweise weist der Ansatz zwei Stufen auf. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft,
wenn die untere Stufe weiter nach außen ragt als die obere. Damit wird dann ein in
bezug auf den Wickelkörper weiter innen liegender oberer Kanal gebildet, der eine
geringe Höhe für dünne Drähte aufweist und ein parallel hierzu verlaufender in Abhängigkeit
von der Stufenhöhe breiterer Kanal ausgebildet ist, der zur Führung dickerer oder
bei vollbewickelter Spule von weit außen nach innen verlaufender Drähte vorgesehen
ist.
[0008] Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn die obere Stufe einen waagerecht zum Ansatz
verlaufenden Bereich aufweist, der in einen der Richtung der unteren Stufe abgeschrägten
Bereich übergeht. Dadurch wird nicht nur die Entnahme des Spulenkörpers aus dem Spritzwerkzeug
erleichtert, sondern es werden auch scharfkantige Übergänge vermieden, die zu einem
Bruch der Isolierung der Spulendrähte führen könnten. Dementsprechend ist es auch
vorteilhaft, wenn die untere Stufe abgeschrägt ist.
[0009] Um einen möglichst tiefen Verlegekanal zu erhalten ist es vorteilhaft, wenn die Lötstifte
zentral zu dem senkrecht verlaufenden Bereich in den Ansatz eingesetzt sind.
[0010] Anhand einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher
beschrieben werden. Es zeigt:
- Figur 1 -
- die Ansicht eines erfindungsgemäßen Spulenkörpers,
- Figur 2 -
- die Unteransicht des Spulenkörpers nach Figur 1 gemäß Sichtpfeil II,
- Figur 3 -
- den Schnitt entlang der Linie III-III gemäß Figur 2.
[0011] Der in der Zeichnung dargestellte Spulenkörper weist einen durch Flansche 2 begrenzten
Wickelkörper 1 auf, der in üblicher Weise zur Aufnahme der Spulenwicklungen ausgebildet
ist. Zu den Stirnseiten hin schließen sich an die Flansche 2 Stege 4 an, die mit parallel
beabstandeten Aufnahmeteilen 8 für die Lötstifte 6 versehen sind. Die Stege 4 befinden
sich unterhalb des Wickelkörpers 1. Sie sind über an ihrem Ende angebrachte vertikale
Stützen 15 mit aus Stabilitätsgründen vorgesehenen parallel zu den Stegen 4 verlaufenden
Stegen 3 verbunden. Im Querschnitt dreieckige Stützstreben 16 dienen zur Verstärkung
der Verbindung der Stege 3 mit den Flanschen 2. An den Stegen 3, 4 vorgesehene Nuten
21 und Einschnitte 20 dienen dazu, eine Wölbung beim Erkalten des Spulenkörpers nach
dem Spritzen zu vermeiden.
[0012] An den unteren Stegen 4 sind seitlich Distanzstücke 9 angebracht, an deren unteren
Ende Füße 5 vorgesehen sind, mit denen der Spulenkörper auf der - hier nicht dargestellten
- Leiterplatte aufsitzt. Die Distanzstücke 9 sind parallel zu den Lötstiften 6 ausgerichtet
und begrenzen folglich den Einschubweg des Spulenkörpers in die vorgefertigten Bohrungen
einer gedruckten Schaltungsplatte.
[0013] Die zwischen den Aufnahmeteilen 8 vorgesehenen Durchführungsschlitze 7 dienen dazu,
den vom Wickelkörper 1 kommenden Spulendraht nach vorne durchzuführen, entlang bzw.
in die Verlegekanäle 7' einzulegen, so daß er anschließend um den für ihn vorgesehenen
Lötstift 6 herumgewickelt und mit diesem verlötet werden kann. Auf der dem Wickelkörper
1 zugewandten Seite reichen die Flansche 2 mit Ausläufern 18 an einige der Aufnahmeteile
8 heran. Das Aufnahmeteil 8 weist einen parallel zum Wickelkörper 1 verlaufenden,
nach außen gerichteten Ansatz 10 auf, der abgestuft ausgebildet ist. Der Ansatz 10
weist eine obere Stufe 14 und eine untere Stufe 13 auf, die gegenüber der oberen Stufe
14 weiter nach außen ragt. Die obere Stufe 14 wird durch einen waagerecht verlaufenden
Bereich 11 und einen sich hieran anschließenden in einem Winkel von 10° in Richtung
der unteren Stufe 13 abfallenden abgeschrägten Bereich 12 gebildet. Die untere Stufe
13 ist ebenfalls in einem Winkel von 10° abgeschrägt. Denkbar sind natürlich auch
größere oder kleinere Winkel der Abschrägung. Zwischen der oberen Stufe 14 und dem
Steg 4 ist die Höhe des Verlegekanals 7' geringer, als die Höhe zwischen der unteren
Stufe 13 und dem Steg 4. Durch die Ausbildung des Ansatzes 10 wird nicht nur eine
tiefere Ausbildung des Kanals 7' realisiert, sondern die Höhe wird zumindest im Bereich
der zweiten Stufe 13 deutlich vergrößert, so daß auch dicke Drähte oder mit dicken
Isolierungen versehene Drähte nicht nur sicher durchgezogen sondern auch sicher eingelegt
werden können.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Wickelkörper
- 2
- Flansch
- 3
- Steg
- 4
- Steg
- 5
- Füße
- 6
- Lötstift
- 7
- Durchführungsschlitz
- 7'
- Verlegekanal
- 8
- Aufnahmeteil
- 9
- Distanzstück
- 10
- Ansatz
- 11
- waagerecht verlaufender Bereich
- 12
- abgeschrägter Bereich
- 13
- untere Stufe
- 14
- obere Stufe
- 15
- Stütze
- 16
- Stützstrebe
- 18
- Übergang
- 20
- Nut
- 21
- Einschnitt
1. Spulenkörper für die automatische Spulenbewicklung, mit einem zylindrischen Wickelkörper
(1), der an den Stirnseiten mit Flanschen (2) versehen ist, an deren unterem Ende
senkrecht zum Wickelkörper (1) verlaufende, eine Mehrzahl von Lötstiften (6) tragende
Stege (4) vorgesehen sind, wobei die Lötstifte (6) in zueinander parallel beabstandeten,
einen Durchführungsschlitz (7) freilassenden Aufnahmeteilen (8) sitzen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Aufnahmeteil (8) einen parallel zum Wickelkörper (1) verlaufenden, nach außen
gerichteten und abgestuft ausgebildeten Ansatz (10) aufweist.
2. Spulenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (10) zwei Stufen (13, 14) aufweist.
3. Spulenkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Stufe (13) weiter nach außen ragt, als die obere Stufe (14).
4. Spulenkörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Stufe (14) einen waagerecht zum Ansatz (10) verlaufenden Bereich (11) aufweist,
der in einen in Richtung der unteren Stufe (13) abgeschrägten Bereich (12) übergeht.
5. Spulenkörper nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Stufe (13) abgeschrägt ist.
6. Spulenkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lötstifte (6) zentral zu dem senkrecht verlaufenden Bereich (11) in den Ansatz
(10) eingesetzt sind.