[0001] Die Erfindung betrifft Anordnungen zur Wiedergabe mehrerer akustischer Signalquellen
in einem abgeschlossenem Raum, insbesondere einem Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen
der Oberbegriffe nach den Ansprüchen 1 und 2.
[0002] Bei Fahrten in einem mit mehreren Personen besetzten Kraftfahrzeug stellt sich häufig
das Problem, daß die Wünsche der Reisenden an das akustische Programm sehr unterschiedlich
sind. Zum Beispiel möchten Kinder Märchenkassetten hören, der Fahrer aber Radio, da
er sich über das aktuelle Verkehrsgeschehen von einem Verkehrsfunksender informieren
lassen möchte. Als weitere Möglichkeit ist zu beachten, daß einige der Reisenden sich
unterhalten möchten und nicht von irgendwelchen Geräuschen gestört werden möchten.
[0003] Bekannte Anordnungen zur Wiedergabe mehrerer Schallquellen in einem abgeschlossenem
Raum, wie beispielsweise Autoradiokombinationen mit CD-Spieler und/oder Kassettengerät,
werden dieser Anforderung nicht gerecht, da diese immer nur eine akustische Signalquelle
wiedergeben können, deren Signal dann im gesamten Raum wiedergegeben wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, Anordnungen anzugeben, die es
gestatten, mehrere akustische Signalquellen in einem abgeschlossenem Raum gleichzeitig
wiederzugeben.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Anordnungen mit den Merkmalen der Ansprüche
1 und 2 gelöst.
[0006] Der Vorteil der Anordnung nach Anspruch 1 liegt insbesondere darin, daß durch eine
einfache Umschalteinrichtung zwei akustische Signalquellen gleichzeitig wiedergegeben
werden können.
[0007] Der Vorteil der Anordnung nach Anspruch 2 liegt insbesondere darin, daß die durch
die Signalverarbeitungseinrichtung bestimmten Korrektursignale die gleichzeitige Wiedergabe
mehrere Signalquellen ermöglichen, wobei die jeweils gewünschte Signalquelle nahezu
ohne jede Beeinflussung durch die anderen, gleichzeitig wiedergegebenen Signalquellen
gehört werden kann. Ebenso ist es möglich bestimmte Positionen von einer Wiedergabe
völlig auszuschließen.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung anhand von Figuren.
[0009] Es zeigt
Figur 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Anordnung in einer ersten Ausführungsform,
Figur 2 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Anordnung in einer zweiten Ausführungsform,
und
Figur 3 die sich im Betrieb der erfindungsgemäßen Anordnung nach der zweiten Ausführungsform
ergebende Schallverteilung.
[0010] Um das Verständnis und die nachfolgende Beschreibung zu vereinfachen, sind in den
Figuren nur die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wesentlichen Bestandteile
der erfindungsgemäßen Anordnungen dargestellt. Auf eine Beschreibung der nicht dargestellten
Bestandteile kann aber auch verzichtet werden, weil deren Aufbau und Funktion beispielsweise
von Autoradios bekannt ist.
[0011] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Anordnung zur Wiedergabe mehrerer Signalquellen
in einem abgeschlossenen Raum dargestellt, mit zwei akustischen Signalquellen A und
B, einer Umschalteinrichtung U für die Signalquellen A und B, vier Endverstärkerstufen
9 bis 12, zwei die Endverstärkerstufen 9 bis 12 beeinflussende Klangsteller 13 und
14 sowie vier Schallwandlern Vl, Vr, Hl und Hr. Die akustischen Signalquellen A und
B können von einem Rundfunkempfangsteil, einem Bandkassettenspieler, einem CD-Spieler
oder einer beliebigen Kombination von bekannten Signalquellen gebildet werden, wobei
auch mehr als die dargestellten zwei Signalquellen vorhanden sein können. Die Klangsteller
13 und 14 weisen Stelleinrichtungen zur Beeinflussung der Wiedergabelautstärke und
des Klangs, beispielsweise für Höhen und Bässe auf.
[0012] Wird mittels der Umschalteinrichtung U beispielsweise die Signalquelle A ausgewählt,
werden deren Signale an die vier Endverstärkerstufen 9 bis 12 weitergeleitet, von
diesen verstärkt und mittels der Schallwandler Vl, Vr, Hl und Hr im abgeschlossenen
Raum, der ein Kraftfahrzeug sein kann, wiedergegeben. Zur Steuerung der Endverstärkerstufen
9 bis 12 werden die Einstellwerte des Klangsteller 13 verwendet, das heißt, der Klangsteller
14 übernimmt die Einstellwerte des Klangstellers 13. Im Falle der Lautstärke wird
bei der Übernahme des Einstellwerts für die Beeinflussung der Endverstärkerstufen
11 und 12 unter Umständen berücksichtigt, daß ein Fader für die im hinteren Teil des
Kraftfahrzeugs wiederzugebenden Signale vorhanden ist. Für die Klangsteller 13 und
14 können einzelne, getrennt aufgebaute Stelleinrichtungen vorgesehen sein oder es
kann mittels einer einzigen Stelleinrichtung und eines Umschalters oder eines Auswahlmenues
der jeweilige Klangsteller ausgewählt werden. In diesem Fall werden die Einstellwerte
für die einzelnen Klangsteller in einem nichtflüchtigen Speicher abgelegt.
[0013] Werden mittels der Umschalteinrichtung U beide Signalquellen A und B zur gleichzeitigen
Wiedergabe ausgewählt, wird beispielsweise das Signal der Signalquelle A mittels der
Endverstärkerstufen 9 und 10 verstärkt und von den Schallwandlern Vl und Vr, die sich
vorderen Teil des Kraftfahrzeugs befinden, wiedergegeben.
[0014] Das Signal der Signalquelle B wird mittels der Endverstärkerstufen 11 und 12 verstärkt
und von den Schallwandlern Hl und Hr, die sich im hinteren Teil des Kraftfahrzeugs
befinden, wiedergegeben. Über die Klangsteller 13 und 14 ist dann die Beeinflussung
des Wiedergabesignals getrennt im vorderen und hinteren Teil des Kraftfahrzeugs möglich.
Dadurch ist es in einem gewissen Umfang möglich, daß für die Plätze im vorderen Teil
des Kraftfahrzeugs eine andere Signalquelle wiedergegeben werden kann als für die
Plätze im hinteren Teil.
[0015] Durch den Einsatz von jeweils zwei getrennten Endverstärkerstufen 9, 10 und 11, 12
sowie jeweils zwei getrennten Schallwandlern Vl, Vr und Hl, Hr, ist die Wiedergabe
von stereophonen Signalen möglich. Wird jeweils nur ein Lautsprecher verwendet können
entsprechend nur monophone Signale wiedergegeben werden.
[0016] In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt.
Die Ausführungsform weist zwei Signalquellen A und B, zwei Analog/Digital-Wandler
1 und 2, auf die verzichtet werden kann, wenn es sich bei den Signalquellen um digitale
Signalquellen handelt, eine Signalverarbeitungseinrichtung 3, eine Umschalteinrichtung
U, zur Auswahl der wiederzugebenden Signalquellen, vier Digital/Analog-Wandler 5 bis
8, vier Endverstärkerstufen 9 bis 12 sowie vier Schallwandler Vl, Vr, Hl und Hr auf.
[0017] Wird mittels der Umschalteinrichtung U eine der Signalquellen A oder B ausgewählt,
die im gesamten Kraftfahrzeug wahrnehmbar sein soll, wird das von einem der Analog/Digital-Wandler
1 oder 2 digitalisierte Signal der ausgewählten Signalquelle von der Signalverarbeitungseinrichtung
3, die beispielsweise ein digitaler Signalprozessor sein kann (DSP), nicht beeinflußt,
von den Digital/Analog-Wandlern 5 bis 8 zu einem analogen Signal umgeformt, von den
Endverstärkerstufen 9 bis 12 verstärkt und von den Schallwandlern Vl, Vr, Hl und Hr
wiedergegeben.
[0018] Werden mittels der Umschalteinrichtung U die beiden Signalquellen A oder B zur gleichzeitigen
Wiedergabe ausgewählt, oder soll eine der Signalquellen A oder B nur in einem bestimmten
Teil des Kraftfahrzeugs wahrnehmbar sein, werden vom DSP 3 gegenphasige Korrektursignale
bestimmt.
[0019] Die Korrektursignale, die den wiederzugebenden Signalen vom DSP 3 hinzugefügt werden,
bewirken bei der Wiedergabe durch die Schallwandler die Auslöschung der jeweils an
einer bestimmten Position im Kraftfahrzeug unerwünschten Signalquelle. Dazu werden
die von den Signalquellen A und B stammenden Signale bezüglich Amplituden- und Phaseninformation
ausgewertet.
[0020] Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung ergibt sich, wenn
neben den Amplituden- und Phaseninformationen der Signalquellen vom DSP 3 zusätzlich
Laufzeitinformationen berücksichtigt werden, die sich aus den Raumverhältnissen im
Kraftfahrzeug ergeben. Diese Laufzeitinformationen können in einem Speicher des DSP
3 fest abgespeichert werden. Die Abspeicherung kann beispielsweise beim Einbau der
erfindungsgemäßen Anordnung in ein Kraftfahrzeug erfolgen. Eine andere Möglichkeit
ist es, die Laufzeitinformationen für verschiedene Kraftfahrzeuge abzuspeichern und
beim Einbau auszuwählen. Zusätzlich kann es vorteilhaft sein, wenn die Laufzeitinformationen
durch den Benutzer verändert werden können, um die Laufzeitinformationen beispielsweise
der Anzahl der im Kraftfahrzeug sitzenden Personen anzupassen.
[0021] Nachfolgend wird das Funktionsprinzip der Ausführungsform nach Figur 2 anhand der
in der Figur 3 dargestellten Schallverteilung erläutert. Dabei wird davon ausgegangen,
daß im vorderen Teil des Kraftfahrzeugs Pv die Signalquelle B und im hinteren Teil
Ph die Signalquelle A wahrnehmbar sein soll. Zur Vereinfachung ist für die vorderen
Schallwandler Vl und Vr nur ein Schallwandler V und für die hinteren Schallwandler
Hl und Hr nur ein Schallwandler H dargestellt. Abweichend von der hier zu beschreibenden
Auswahl der Wahrnehmbarkeit der Signalquellen sind beliebige andere Auswahlmöglichkeiten
für die Wahrnehmbarkeit innerhalb des Kraftfahrzeugs möglich. Insbesondere die oben
erwähnte Wiedergabe einer Signalquelle nur für eine bestimmte Position innerhalb des
Kraftfahrzeugs oder die gleichzeitige Wiedergabe von mehr als zwei Signalquellen.
[0022] Bei der Wiedergabe der Signale der Signalquellen A und B, denen vom DSP 3 die Korrektursignale
hinzugefügt sind, werden vom vorderen Schallwandler V die Schallwellen Bv, vom hinteren
Schallwandler H die Schallwellen Ah erzeugt.
[0023] An der Position Pv ist somit die Signalquelle B, an der Position Ph die Signalquelle
A wahrnehmbar. Von der Schallwelle Bv erreicht eine Schallwelle B' die Position Ph,
wohingegen von der Schallwelle Av eine Schallwelle A' die Position Pv erreicht. Die
vom DSP 3 erzeugten und dem Wiedergabesignal hinzugefügten Korrektursignale Av und
Bh sind nun gerade so gerichtet, daß sie bei der Wiedergabe durch die Schallwandler
V und H eine Auslöschung der Schallwellen A' und B' bewirken, so daß an der Position
Pv nur die Signalquelle B, an der Position Ph nur die Signalquelle A wahrgenommen
werden kann.
[0024] Unter gewissen Umständen führt die beschriebene Verwendung von Korrektursignalen
nicht zur vollständigen Auslöschung der jeweils nicht gewünschten Signalquelle. Auch
unter solchen Umständen ist die erfindungsgemäße Anordnung aber geeignet, die gestellte
Aufgabe zu lösen, da die jeweils nicht gewünschte Signalquelle zumindest so stark
gedämpft wird, daß die gewünschte Signalquelle sehr gut wahrgenommen werden kann.
[0025] Wie für die Ausführungsform nach Figur 1 beschrieben, können mehrere Klangsteller
vorhanden sein, um die Wiedergabecharakteristik der jeweiligen Signalquelle anpassen
zu können.
[0026] Die Umschalteinrichtung U kann zur Bedienungsvereinfachung z. B. als ein berührungsempfindliches
Display (touch screen) ausgeführt sein, mit dem die vorhandenen Signalquellen und
die einzelnen Positionen im Kraftfahrzeug dargestellt werden. Somit läßt eine bestimmte
Signalquelle für eine bestimmte Position auswählen, indem zuerst die gewünschte Signalquelle
angetippt wird und danach die Position auf der sie wahrnehmbar sein soll.
1. Anordnung zur Wiedergabe mehrerer akustischer Signalquellen in einem abgeschlossenem
Raum, insbesondere einem Kraftfahrzeug, mit
• mindestens zwei verschiedenen akustischen Signalquellen (A,B), und
• mindestens vier Endverstärkerstufen (9,10,11,12), zum Betreiben von mindestens vier
Schallwandlern (Vl,Vr,Hl,Hr), wobei eine erste Gruppe Schallwandler (Vl,Vr) in einem
vorderen Bereich und eine zweite Gruppe Schallwandler (Hl,Hr) in einem hinteren Bereich
des abgeschossenen Raums angebracht wird,
gekennzeichnet durch
• eine Umschalteinrichtung (U) zur Auswahl von einer oder zwei wiederzugebenden Signalquellen
(A,B), und
• einen ersten und einen zweiten Klangsteller (13,14),
wobei bei der Auswahl von zwei Signalquellen (A,B) eine Signalquelle (A) mittels
der Endverstärkerstufen (9,10) und der ersten Gruppe Schallwandler (Vl,Vr), die andere
Signalquelle (B) mittels der Endverstärkerstufen (11,12) und der zweiten Gruppe Schallwandler
(Hl,Hr) wiedergegeben wird oder umgekehrt, und der erste Klangsteller (13) auf die
Endverstärkerstufen (9,10) für die erste Gruppe von Schallwandlern (Vl,Vr), der zweite
Klangsteller (14) auf die Endverstärkerstufen (11,12) für die zweite Gruppe von Schallwandlern
(Hl,Hr) einwirkt, wohingegen bei der Auswahl von einer Signalquelle (A oder B) die
Wiedergabe der ausgewählten Signalquelle (A oder B) mittels aller Endverstärkerstufen
(9,10,11,12) und Schallwandler (Vl,Vr,Hl,Hr) erfolgt, und die Einstellwerte des ersten
Klangstellers (13) für den zweiten Klangsteller übernommen werden.
2. Anordnung zur Wiedergabe mehrerer akustischer Signalquellen in einem abgeschlossenem
Raum, insbesondere einem Kraftfahrzeug, mit
• mindestens zwei verschiedenen akustischen Signalquellen (A,B), und
• mindestens vier Endverstärkerstufen (9,10,11,12), zum Betreiben von mindestens vier
Schallwandlern (Vl,Vr,Hl,Hr),
gekennzeichnet durch
die Wiedergabe einer oder mehrerer Signalquellen (A,B), wobei jede der Signalquellen
(A,B) nur an einer bestimmten Position des abgeschlossenen Raums wahrnehmbar ist,
mit
• einer Umschalteinrichtung (U) zur Auswahl von einer oder mehreren wiederzugebenden
Signalquellen (A,B) für bestimmte Positionen im abgeschlossenen Raum, an denen die
einzelnen ausgewählten Signalquellen (A,B) wahrnehmbar sein sollen, und
• einer Signalverarbeitungseinrichtung (3) zur Ermittlung von Korrektursignalen, welche
den Wiedergabesignalen der Signalquelle oder der Signalquellen (A,B) so hinzugefügt
werden, daß an einer bestimmten Position des abgeschlossenen Raums im wesentlichen
nur die für diese Position ausgewählte Signalquelle wahrnehmbar ist und für die anderen
Positionen des abgeschlossenen Raums durch die Korrektursignale eine Auslöschung dieser
Signalquelle erfolgt, wobei die Korrektursignale direkt aus den Signalen der Signalquelle
oder der Signalquellen (A,B) ermittelt werden.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalverarbeitungseinrichtung (3) von einem digitalen Signalprozessor gebildet
wird.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrektursignale aus Phasen- und Amplitudeninformation der Wiedergabesignale
der Signalquellen (A,B) ermittelt werden.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermittlung der Korrektursignale zusätzlich Laufzeitinformationen des abgeschlossenen
Raums und/oder der darin befindlichen einzelnen Positionen berücksichtigt werden.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Speicher vorgesehen ist, in dem Laufzeitinformationen für verschiedene abgeschlossenen
Räume gespeichert sind oder abgespeichert werden können.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufzeitinformationen für verschiedenen abgeschlossene Räume mittels einer
Bedieneinrichtung ausgewählt oder eingegeben werden können.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß für jede Signalquelle (A,B) separate Klangsteller vorgesehen sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die akustischen Signalquellen (A,B) von einem Rundfunkempfangsteil und/oder einem
Bandkassettespieler und/oder einem CD-Spieler gebildet werden.