[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in
Zweischußbindung auf einer Doppelfachwebmaschine, wobei die Totpole in beiden Grundwaren
verteilt an der Grundware gebunden sind, die Musterpole zwischen beiden Außenfächern
den Fachwechsel durchführen und in jeder Tour, in jede Ware ein Schuß eingetragen
wird.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden
in drei Fachebenen auf einer doppelschützigen Webmaschine mit mindestens einer Dreistellungs-Jacquardmaschine,
die pro Litze zwei einzeln, mustergemäß ansteuerbare Platinen und eine als Summengetriebe
eingeordnete lose Rolle besitzt, wobei die einzeln, mustergemäß ansteuerbaren Platinen,
mit im Fachbilderythmus heb- und senkbaren Messern kuppelbar sind und mit einem gemeinsamen
Abtriebsglied verbunden sind, die Achse der losen Rolle mit dem genannten Abtriebsglied
verbunden ist und über den Umfang der losen Rolle ein Seil geführt ist, dessen erstes
Ende mit der Litze und dessen zweites Ende mit einem, im Rhythmus der Messer heb-
und senkbaren Träger verbunden ist.
[0003] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist u. a. durch
die DE 15 35 796 bekannt geworden.
In diesem Patent wird ein Doppelteppichgewebe beschrieben, das zweischützig hergestellt
wird. Die paarweise eingetragenen Schüsse sind in jeder Tour beiden Waren, der Ober-
und der Unterware, zugeordnet.
Die Totpole sind auf Oberware und Unterware in jedem Chor verteilt. Sie sind gestreckt
zwischen Innen- und Rückenschuß eingebunden.
[0004] Der Polfadenwechsel erfolgt für den neuen Polfaden und den ausscheidenden Polfaden
in der Phase der Rückenbindung über einen Rückenschuß. Dabei wird der neu musternde
Polfaden eine Tour vorher aus dem Totpolstrang gelöst und im Außenfach gehalten.
Der ausscheidende Polfaden wird nach seiner letzten Bindung über den Rückenschuß im
Außenfach gehalten und in der folgenden Tour im Außenfach in die Totpolschar zurückgeführt.
[0005] Mit einer derartigen Verfahrensweise kann man zwei nahezu gleichartige Teppichgewebe
herstellen, die frei sind von Mischkonturen und frei von Fehlpolen.
[0006] Nachteilig ist, daß bei jedem Polfadenwechsel der neue und der alte Polfaden über
mindestens zwei Schüsse gestreckt auf dem Rücken des Gewebes liegt.
Nach dem Trennen der Polhenkel zwischen beiden Waren treten diese Bindungsstellen
schlingenartig auf der Teppichrückseite heraus.
Bei normaler Belastung und Reibbeanspruchung können sich die geschnittenen Polschenkel,
allein durch das Bestreben der Polfäden sich zu strecken, nach hinten aus dem Gewebe
lösen.
[0007] Die Teppichrückseite erhält dadurch ein äußerst unsauberes Bild. Ein solcher Teppich
ist praktisch nur mit Verlust verkaufbar.
[0008] Mit der DE 44 16 396 C1 wurde zur Vermeidung dieses Nachteils vorgeschlagen, die
Totpole jedes Chores ein und derselben Ware zuzuordnen.
Hier wird der Musterwechsel stets in der Ware durchgeführt, in der die Totpole eingebunden
sind.
Durch diese Maßnahme erreicht man bei Beibehaltung der Bindungsweise für den neuen
und alten Polfaden, daß die dann geschnittenen Polschenkel durch irgendwelche Belastungen
der relativ großen Flottungen auf dem Rücken des Gewebes der Unterware nicht ohne
weiteres vergrößert werden können.
[0009] Die auf der Polseite geschnittenen Polschenkel werden im Bereich der Grundware durch
die größere Zahl der Totpole pro Ware und Chor so geklemmt, daß das rückwärtige Herausziehen
unter normalen Bedingungen nicht möglich ist.
[0010] Die gegenüberliegende Ware kann hinsichtlich ihrer Grundware beliebig gestaltet werden.
Sie weist keinerlei Doppelschlingen auf dem Rücken auf. Sie hat eine ausgezeichnete
Qualität. Fehlstellen oder Mischkonturen sind völlig ausgeschlossen. Die kleinsten
Musterpunkte bestehen aus zwei Polschenkeln.
[0011] Als nachteilig hat sich jedoch herausgestellt, daß der Materialeinsatz für die Unterware
und für die zusätzliche Füllkette in der Oberware doch erheblich ist.
Die relativ starke Grundware der Unterware dieses Gewebes und der nach wie vor etwas
unsaubere Rücken der Unterware hält noch viele Käufer vom Erwerb einer solchen Ware
ab.
[0012] Der insgesamt höhere Materialeinsatz führt zu einer Erhöhung der Kosten.
[0013] Andere Bemühungen zur Vermeidung der eingangs genannten Mängel führten dazu, zu einem
dreischützigen, zweitourigen Webverfahren überzugehen.
[0014] Mit dem EP 628 649 A1 wurde ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem in jeder Tour drei
Schüsse eingetragen werden. Diese drei Schüsse werden in einem, von Tour zu Tour wechselnden
Verhältnis von 2 : 1, der Oberware bzw. der Unterware zugeordnet.
[0015] Die Schüsse sind in jeder Ware in drei Ebenen verteilt. Der Rückenschuß wird zwischen
Bindekette und Füllkette gehalten. Die mittleren Schüsse werden durch Füllkette und
Totpole gebunden, während die Innenschüsse von der Bindekette an die Totpole gezogen
sind.
[0016] Die Totpole eines Chores sind auf Ober- und Unterware verteilt. Die Musterpole binden
stets über den Rückenschuß.
Beim Wechsel des musternden Polfadens wird der neue musternde Polfaden um einen mittleren
Schuß zur ersten Musterbindung über den Rückenschuß der eigenen Ware geführt.
Der letztmals bindende Polfaden der gleichen Ware wird über einen Innenschuß in seine
Totpolschar zurückgeführt. Im Bereich seiner letzten Bindung stützt auch hier der
Mittelschuß nahe der letzten Bindungsstelle den Polfaden.
[0017] Mit dieser Variante können die eingangs beschriebenen, relativ großen Flottungen
im Bereich der Polbindestellen am Polfadenwechsel vermieden werden.
[0018] Ein entscheidender Nachteil ist jedoch, daß zur Realisierung dieses Verfahrens eine
völlig neue Maschine notwendig ist, die im Gegensatz zu üblichen Maschinenkonstruktionen
mit einem zusätzlichen Schußeintragssystem und mit Mitteln zur Fachbildung in vier
Fachebenen ausgestattet sein muß.
[0019] Die Verwendung einer komplizierten Vierstellungs-Jacquardmaschine ist zwingend erforderlich.
[0020] Die Gesamtfachhöhe von Außenfach zu Außenfach, über die die jacquardgesteuerten Polfäden
in jeder Tour bewegt werden müssen, muß deutlich vergrößert werden.
Insbesondere diese Maßnahme führt zu einer Reduzierung der Leistungsfähigkeit der
Maschine.
[0021] Die Drehzahl der Maschine muß im Dauerbetrieb reduziert werden.
[0022] Ein weiterer, entscheidender Nachteil besteht darin, daß in jeder Ware ein zusätzlicher
Schuß eingetragen werden muß. Das verteuert die Ware erheblich und macht die Ware
übermäßig schwer.
[0023] Nachteilig ist zudem, daß in jeder Ware eine zweifädige Bindekette eingesetzt werden
muß.
Damit werden zusätzliche Kettbäume notwendig, deren Anordnung und Lagerung die Maschine
verteuern und den Platzbedarf der Maschine vergrößern.
Auch das trägt dazu bei, daß die Teppichgewebe schwer und teuer werden.
[0024] In der Summe ist diese dargestellte Lösung weder für den Maschinenhersteller noch
für den Betreiber einer solchen Maschine vertretbar.
[0025] Mit der DD-PS 284 920 wird eine Vorrichtung zur mustergemäßen Ansteuerung der Polfäden
in drei Fachebenen vorgeschlagen, die es ermöglicht, mit geringem Steuerungsaufwand
die Polfäden in jeder Tour aus jeder Position in jede andere Position zu bewegen.
[0026] Diese Vorrichtung besitzt pro Litze zwei einzeln und unabhängig voneinander ansteuerbare
Platinen, die wahlweise mit je einem Messer gekoppelt werden können. Die auf ein gemeinsames
Abtriebsglied übertragene Hubbewegung wird auf die Achse einer losen Rolle übertragen,
über deren Umfang ein Seil geführt wird. Dieses Seil ist an einem Ende mit der Litze,
die den Polfaden führt, und am anderen Ende mit einem Träger verbunden, der synchron
zu einem der Messer bewegbar ist.
[0027] Das den Platinen paarweise zugeordnete Steuerglied, ein elektrisch ansteuerbarer
Magnet, kann die einer Litze zugeordneten Platinen so auswählen, daß das Abtriebsglied
nach jedem Auswählvorgang zwei vertikal unterschiedliche Positionen einnimmt.
[0028] Diese unterschiedlichen Positionen werden durch die nachgeordnete lose Rolle bei
feststehendem Träger so übersetzt, daß bei begrenztem Messerhub eine ausreichend große
Fachhöhe erreicht wird.
[0029] Durch die Verwendung eines synchron zum Messer bewegbaren Trägers kann man eine dritte
Position für Auswahlvorgänge realisieren, die sich in einem feststehenden Rhythmus
wiederholen.
Die Zahl der notwendigen Auswahlvorgänge kann man damit auf ein Minimum reduzieren.
Die Vorrichtung ist einfach und arbeitet sehr zuverlässig.
[0030] Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung jedoch, daß die Möglichkeiten der Ansteuerung
der Polfäden in drei Ebenen begrenzt ist. Bindungsvarianten, die eine optimale Gewebegestaltung
ermöglichen, sind praktisch oft nicht realisierbar. Das trifft auch auf die Herstellung
mischkonturenfreier Teppichgewebe zu.
[0031] Aus dieser Bewertung des Standes der Technik ergibt sich die Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren für das Herstellen eines Doppelteppichgewebes vorzuschlagen,
- das es unter Nutzung des zweischützigen, zweitourigen Webverfahrens ermöglicht,
- die Flottungen auf dem Rücken des Gewebes im Bereich der Polfadenwechselstellen zu
vermeiden und
- auch die letzten bzw. ersten Schenkel der musternden Polfäden stabil und sicher einzubinden.
- Die Steuerung der wechselnden Polfäden soll mit einer Dreistellungs-Jacquardmaschine
realisierbar sein.
- Zusätzliche Kett- oder Schußfadensysteme sollen vermieden werden,
- so daß die Kosten für einen Teppich ohne Mischkonturen und ohne Fehlpole im üblichen
Rahmen gehalten werden können.
[0032] Die Vorrichtung zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll einfach sein
und die Eingabe des Musters im Wesentlichen in üblicher Weise ermöglichen. Sie soll
ermöglichen, daß jeder Polfaden bei jeder Fachbildung praktisch in jede Position gebracht
werden kann.
[0033] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bezüglich des Verfahrens durch die in Anspruch
1 genannten Verfahrensschritte auf überraschend einfache Weise gelöst.
Die Flottungen im Bereich des Polfadenwechsels auf dem Rücken des Grundgewebes werden
vollständig beseitigt.
[0034] Auch die ersten und letzten Schenkel des musternden Polfadens sind absolut sicher
eingebunden und haben die gleiche Bindungscharakteristik wie in jeder mittleren Zone
der Musterpolbindung.
Das Rückenbild des Gewebes entspricht fast vollständig dem Bild auf der Vorderseite.
[0035] Zusätzliche Schuß- oder Kettfadensysteme werden vermieden. Die Fachhöhe bleibt begrenzt.
Die Verwendung des Dreifachschußeintrages und einer Vierstellungsjacquardmaschine
wird vermieden.
[0036] Durch die Modifizierung des Verfahrens nach Anspruch 2 wird es möglich, die Kosten
für die Herstellung dieser qualitativ hochwertigen Ware gegenüber dem bisher üblichen
Niveau zu senken.
[0037] Mit der Einbindung der Totpole nach Anspruch 3, sichert man eine hohe Stabilität
der Grundware des Teppichs.
[0038] Die Einbindung der Totpole nach Anspruch 4, gewährleistet bei ausreichender Stabilität
der Grundware eine bessere Stützung der musternden Polfäden und eine verbesserung
des Rückenbildes des Teppichs.
Durchscheinende Totpole werden vermieden.
[0039] Das Verfahren ist mit herkömmlichen Doppelfachwebmaschinen prinzipiell realisierbar,
die mit einer elektronisch gesteuerten Jacquardmaschine versehen sind. Vorrausetzung
ist jedoch, daß sie die Litzen für die Führung der Polfäden aus jeder der Fachebenen
in jeder Tour in eine der drei Fachebenen führen kann.
[0040] Die in Anspruch 5 definierte Vorrichtung ist dafür in besonderer Weise geeignet.
[0041] Mit der Verwendung gleichgerichtet angetriebener Messer wird es möglich, bereits
am Abtriebsglied des Platinenpaares drei Fachebenen zu ermöglichen. Es wird möglich,
mit dem Geschlossenfach-Prinzip zu arbeiten und alle Auswahlvorgänge auf eine einheitliche
Fachebene, das Mittelfach zu beschränken.
Dadurch kann vermieden werden, daß man bei der Programmierung der Jacquardmaschine
jeden Polfaden hinsichtlich seiner aktuellen Position verfolgen muß.
[0042] Allein die Art der Ansteuerung des Magneten entscheidet über die Position, die der
Polfaden im Rahmen seines Bindungsprogrammes einnehmen muß.
Die Programmierung wird einfacher. Jeder Polfaden kann unabhängig vom anderen in jede
beliebige Position gebracht werden.
[0043] Mit der Gestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 6 kann man die Zahl der bewegten
Elemente pro Litze reduzieren und die Verwendung des oberen Seiles vermeiden.
[0044] Die in Anspruch 7 beschriebene Vorrichtung ist mit besonderen Vorteilen für die Herstellung
der in Anspruch 3 beschriebenen Ware geeignet.
Eine aktive Ansteuerung der Platinen ist praktisch nur für die jeweils an der Musterung
beteiligten Polfäden nötig.
Der Energieaufwand für den Auswählvorgang ist begrenzt.
[0045] Die Sektionen können mechanisch oder elektronisch angesteuert werden. Bei mechanisch
gesteuerten Jacquardmaschinen kann man mit gleichbleibenden Stempelkombinationen in
herkömmlicher Weise die mechanischen Programmträger herstellen.
[0046] Bei der Verwendung elektronischer Programmträger kann man die Steuerbefehle ebenfalls
durch einen feststehenden Algorithmus über den Wechselzyklus im erforderlichen Maße
verteilen.
Rechenoperationen während des Abarbeitens des Programmes können vermieden werden.
[0047] Bei der Mustereingabe kann man sich in herkömmlicher Weise auf den Zeitpunkt und
die Angabe der gegenseitig wechselnden Polfäden beschränken.
Die Vorrichtung ist dabei realtiv einfach. Die Kosten bleiben im vertretbaren Rahmen.
[0048] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- einen schematischen Querschnitt durch das Doppelteppichgewebe, das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wurde,
- Fig. 2:
- ein schematisches Weg-Zeit-Schaubild mit der Darstellung der Fachbildung der Totpole
und der Musterpole und mit einer schematischen Darstellung des Antriebswechsels für
die die Polfäden steuernden Platinen,
- Fig. 3:
- eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Teppichgewebes im Schnitt, in
Kettrichtung im Bereich einer Musterkontur,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Jacquardmaschinenanordnung für die Durchführung
des Verfahrens.
- Fig. 5:
- einen schematischen Querschnitt durch ein gegenüber der Fig. 1 hinsichtlich der Totpoleinbindung
modifiziertes Doppelteppichgewebe und
- Fig. 6:
- eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Teppichgewebes nach in der Variante
nach Fig. 5 analog zu Fig 3.
[0049] Das in Fig. 1 dargestellte Doppelteppichgewebe zeigt, daß in jeder Tour gleichzeitig
zwei Schüsse 11,22; 21,12 eingetragen werden.
Je ein Schuß 11,12 ist dabei stets der Oberware 10 und ein Schuß 21,22 der Unterware
20 zugeordnet.
Bei jedem Schußeintrag ist in jeder Ware ein Arbeitsfortschritt vorhanden.
[0050] In der Oberware 10 und in der Unterware 20 wechseln im Fach gegenseitig die straffe
Spannkette 14,24 und der etwas lockere Bindekettfaden 13,23 ihre Positionen beiderseits
des jeweils eingetragenen Schusses 11,21, 12,22.
Die Totpole 31,41 sind im Bereich ihrer Totpolbindung gestrichelt gezeichnet (Fig.
2 und Fig.3).
[0051] Mit dem Beginn ihrer Auswahl zum Musterpol 311, 312 bzw. 411,412 werden sie bis zum
Rückführen in die Totpolschar differenziert dargestellt.
Vergleichen Sie hierzu die Kennzeichnung in der Begriffsliste.
[0052] Die Musterpole 311,312,411,412 werden in der Phase der Polbildung wechselweise über
die Rückenschüsse 12,22 geführt.
[0053] Die Neuauswahl eines Musterpoles 311,312,411,412 beginnt regelmäßig im Mittelfach
M.
Der neugewählte Musterpol wird bei A in dieser Fachebene gehalten, während die übrigen
Totpole 31,41 der jeweiligen Ware 10,20 in das Außenfach U,O wechseln.
[0054] Nach erfolgtem Schußeintrag in dieser Tour wird der neu musternde Polfaden mittels
Transferbewegung T1 oder T2 in das Außenfach O,U der eigenen Ware 10,20 geführt.
Von diesem Punkt C an beginnt die eigentliche Musterlegung des Polfadens 311,312,411,412
mit der Bindung über den Rückenschuß 11,21.
[0055] Beendet dieser ausgewählte Musterpolfaden seine Musterung, dann bindet er letztmalig
über einen Rückenschuß 11,21 seiner eigenen Ware 10,20.
Von dort wird dieser Polfaden bei D gegenläufig zur Totpollegung 31,41 in das Mittelfach
M geführt und schließt sich bei B in der folgenden Tour den dort befindlichen Totpolen
31,41 seiner Ware 10,20 an.
[0056] Diese Art der Steuerung des Musterpoles 311,312,411,412 vor Beginn und nach der Musterung
führt jeder musternde Polfaden in dieser Weise aus.
[0057] Wechseln Polfäden, die einer gleichen Ware 10 bzw.20 zugeordnet sind, gegeneinander,
bindet der letztmalig musternde Polfaden, z.B. 412 (Fig.2) und der neu musternde Polfaden
411 gleichzeitig über den Rückenschuß 21 ihrer Ware 20.
[0058] Alle Polbindestellen sind mit Polfäden besetzt. Es gibt keinerlei Lücken und keine
Mischkonturen.
[0059] Wechseln Polfäden aus unterschiedlichen Waren gegeneinander, so wie es in Fig. 2
zwischen den Polfäden 311 und 412 dargestellt ist, bindet der letztmalig musternde
Polfaden 311 letztmalig über den Rückenschuß 11 seiner Ware 10 und wird anschließend
durch den Steuerungswechsel D mittels Transferhub T1 in das Mittelfach M geführt und
schließt sich dort nach einem Steuerungswechsel D seiner Totpolschar an.
[0060] Der neu musternde Polfaden 412 der unteren Ware wird zunächst bei A von seiner Totpolschar
41 getrennt.
Er bindet zunächst innen über seinen Innenschuß 22 und wird mittels Transferhub T2
ins Außenfach bewegt.
Nach einem Steuerungswechsel C beginnt er mit seiner Bindung über seinen Rückenschuß
21 mit der Musterung.
Bei dieser Art des Wechsels fehlt in der Ware ein Polschenkel.
Dieser fehlende Polschenkel wird von den benachbarten Polschenkeln so überbrückt,
daß er im Bereich der Poloberfläche nicht erkennbar ist.
[0061] Jeder, über den Rückenschuß 11,21 gebundene Polschenkel wird von der Außenseite des
Schenkels durch einen Innenschuß 22,12 gestützt.
Mischkonturen sind dadurch ausgeschlossen.
[0062] Alle Pole verlassen ihre Einbindungsstelle aus der Grundware nahezu senkrecht. Die
Erholungsfähigkeit des Teppichs ist nach Belastung stets gegeben.
[0063] Grundsätzlich ist die Steuerung zur Fachbildung der musternden Polfäden mit jeder
herkömmlich elektronisch ansteuerbaren Jacquardmaschine möglich, mit der man jeden
Polfaden aus seiner augenblicklichen Position in jeder Tour in eine der drei Fachebenen
O,M,U bewegen kann.
Für diese Art der Steuerung des Polfadens ist es jedoch notwendig, daß man bei der
Eingabe des Steuerbefehles
- die augenblickliche Position des Polfadens,
- seine Zuordnung zur Ober- oder Unterware und
- die programmgemäße Zielposition kennen muß.
Das Programmieren einer solchen Maschine ist schwierig und sehr zeitaufwendig.
[0064] Diesem Problem begegnet man auf einfache Weise, wenn man die Messer 63,66;73,76 gleichgerichtet
antreibt.
Die Auswahl erfolgt hier stets zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort.
Das Abtriebsglied der Wählplatinen 6,7, die Führungsabschnitte 60;70 sichern bereits
3 mögliche Positinen.
Die Auswahl erfolgt im Mittelfach M.
[0065] Zur Vereinfachung dieser Programmierung wird auch vorgeschlagen, für die der Oberware
10 zugeordneten Polfäden 311,312 eine erste Jacquardmaschinen-Sektion JM7 und für
die der Unterware 20 zugeordneten Polfäden 411,412 eine Zweite Jacquardmaschinen-Sektion
JM6 zuzuordnen.
Beide Jacquardmaschinen-Sektionen JM7,JM6 unterliegen einer einheitlichen Steuerung.
[0066] Der Aufbau und die Wirkungsweise der Ausahlvorrichtung oder Jacquardmaschine wird
anhand eines Beispieles, dargestellt in Fig. 4, näher beschrieben.
[0067] Die der Oberware 10 zugeordneten Polfäden 311,312 werden stets aus einer oberen Position
O in die mittlere M oder untere Fachebene U verschoben.
[0068] Zu diesem Zweck hat die Jacquardmaschinen-Sektion JM7 für jede Litze 5 zwei einzeln
steuerbare Platinen 71,74, die mit Hilfe von Nadeln 72,75 wahlweise in den Bereich
eines Messers 73,76 gebracht werden.
[0069] Das Messer 73 steuert die Bewegung vom Oberfach O ins Mittelfach M. Das Messer 76
steuert dagegen die Bewegung vom Oberfach O ins Unterfach U.
[0070] Die nicht angesteuerten Platinen 71,74 verbleiben im Oberfach O. Sie werden dort
durch einen entsprechenden Haken der Platine 71,74 am Stützboden 77 gehalten, wenn
sie nicht zur Musterung über das Messer 73,76 ausgewählt wurden.
[0071] Die Messer 73 und 76 bewegen sich gleichsinnig und gleichzeitig, jedoch mit unterschiedlichem
Hub.
Zum Zwecke der Bewegungsübertragung auf die Litze 5 werden die beiden Platinen 71,74
mit Hilfe eines Seiles 702 verbunden. Dieses Seil 702 wird über die lose Rolle 701
geführt, die ihrerseits am Rahmen (auch Abtriebsglied genannt) 70 ihr Lager hat.
Diese beschriebene Baueinheit wird hier als Wählplatine 7 bezeichnet.
[0072] Je nachdem, welche Platine 71,74 in den Bereich ihres Messers 73,76 gebracht wird,
senkt sich der Rahmen 70 um einen Betrag, der 50 % des Messerhubes beträgt.
[0073] Will man den notwendigen Messerhub reduzieren, dann ist es auch möglich, beide Platinen
71,74 in den Bereich ihres Messers 73,76 zu verschieben, wenn man den großen Hub realisieren
will.
[0074] Bei einer derartigen Ansteuerung ist es möglich, den Hub des Messers 76 um 25 % zu
reduzieren.
[0075] Die dermaßen gesteuerte Endbewegung des Rahmens 70 wird auf die Achse einer zweiten
losen Rolle 53 übertragen.
Über diese Rolle 53 wird ein Seil 52 geführt, das an einem Ende mit der Litze 5 verbunden
ist, die mittels Feder 51 in eine untere Position gezogen wird.
Das andere Ende dieses Seiles 52 ist an einem Träger 54 befestigt. Dieser Träger 54
ist im Gestell der Maschine auf Führungsschienen 57,58 bewegbar geführt. Der Antrieb
des Trägers 54 erfolgt über Getriebeelemente 56 im Rhythmus der Fachbildung.
[0076] Werden die Platinen 71 und 74 nicht angesteuert, verbleiben sie in der oberen Position
und stützen sich auf dem Stützboden 77 ab. In diesem Falle werden die Litzen 5 allein
durch den Träger 54 angesteuert.
[0077] Sie folgen hier dem Fachbildeprogramm für die Totpole 31,41, die in dem zugeordneten
Diagramm 79 gestrichelt gezeichnet sind.
[0078] Die Steuerung der Polfäden 411,412 die der Unterware 20 zugeordnet sind, erfolgt
durch die Jacquardmaschinen-Sektion JM6.
Die Wählplatine 6 setzt sich aus einem Führungsabschnitt 60 und den Platinen 61,64
zusammen. Der Führungsabschnitt hat an seinem unteren Ende ein Lager 601 für eine
bereits beschriebene lose Rolle 53.
[0079] Jeder Platine 61,64 sind Steuerelemente, hier sind es die Nadeln 62,65, zugeordnet,
die die Haken der Platine 61,64 in den Bereich eines der Messer 63,66 verschieben
können.
[0080] In der untersten Position stützen sich alle Platinen 61,64 auf dem Stützboden 67
ab.
[0081] Die Messer 63 führen gleichzeitig und gleichgerichtet eine Hubbewegung aus. Dabei
entspricht der Hub des Messers 63, bezogen auf die Litze 5, einer Bewegung vom Unterfach
U in das Oberfach O. Das Messer 66 bewirkt nur die Bewegung vom Unterfach U ins Mittelfach
M.
[0082] Diese Jacquardmaschinensektion JM6 arbeitet folgendermaßen:
Wird keine Platine 61,64 angesteuert, wird lediglich die Antriebsbewegung des Trägers
54 über das Seil 52 auf die Litze 5 übertragen. Die Litze 5 folgt der Fachsteuerung
für die Totpole 41 der Unterware 20 entsprechend der gestrichelten Linie in dem zugeordneten
Diagramm.
[0083] Wird über die Nadel 65 die Platine 64 verschwenkt, gelangt der Haken der Platine
64 über das Messer 66.
Bei seinem Hub hebt dieses Messer 66 die Platine 64 in die Position 66'. Dabei wird
die Litze 5 vom Unterfach U in das Mittelfach M gehoben.
Wird dagegen die Nadel 62 angesteuert, gelangt die Platine 61 in den Bereich des Messers
63.
Dieses Messer 63 hebt sich in eine Position 63', die geeignet ist, die Litze 5 in
das Oberfach O zu bewegen.
Bei der Festlegung des Messerhubes ist die Übersetzung durch die lose Rolle 53 zu
berücksichtigen.
[0084] Im vorliegenden Beispiel wurden für die Jacquardmaschinen-Sektionen JM6 und JM7 unterschiedliche
Anordnungen und Gestaltungen der Wählplatinen 6 bzw. 7 gezeigt und beschrieben.
Wie jeder Fachmann erkennen kann, ist es natürlich auch möglich, an der Jacquardmaschinen-Sektion
JM7 Wählplatinen nach dem Grundprinzip einzusetzen, wie es in Bezug auf die Jacquardmaschinen-Sektion
JM6 beschrieben wurde.
[0085] Zu berücksichtigen ist dabei lediglich, daß die Auswahl in der oberen Position stattfindet
und die Platine 71,74 dem Hub des Messers 73 oder 76 unter Wirkung der Feder 51 nach
unten folgt.
[0086] Eine solche Gestaltung hätte den Vorteil, daß man den Hub der Messer 73,76 um 50
% reduzieren könnte.
[0087] In Bezug auf Fig. 4 wurde die Ansteuerung der Platinen in herkömmlicher Weise mittels
Nadeln realisiert.
[0088] Im Interesse einer gemeinsamen Steuerung dieser Nadeln 62,65,72,75 von einem einzigen
Musterträger, z.B. einer Jacquardkarte, wäre es zweckmäßig, die Nadeln 62,65 72,75
in nahe beieinander angeordneten Ebenen zu positionieren.
[0089] Verwendet man dagegen elektromagnetisch ansteuerbare Platinen, kann man die Anordnung
der Jacquardmaschine so wählen, daß man die notwendige Arbeitsbewegung der Wählplatine
gewährleisten kann. Die Steuermagnete sind nicht an eine besondere Höhenlage gebunden.
[0090] Mit einer so gestalteten Jacquardmaschine ist es möglich, die Programmierung der
Ansteuerung für die Polfäden in der bisher übliche Weise vorzunehmen.
[0091] Bei mechanischen Jacquardmaschinen braucht man nur festzulegen, welcher Polfaden
in welcher Weise am Wechselvorgang teilnimmt und welcher Ware er zugeordnet ist.
Alle anderen Steuervorgänge können durch ein entsprechendes Stempelsystem, das nach
einem festen Algorithmus zusammengestellt ist, eingegeben werden.
[0092] Bei elektronischen Steueranordnungen kann man den Algorithmus der Steuerung des musternden
Polfadens beim Beginn und beim Ende der Musterung bereits bei der Programmierung zuordnen,
so daß während des Abarbeitens des Musters keine zusätzlichen Rechenoperationen ausgeführt
werden müssen.
[0093] Das beschriebene Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes läßt sich mit
der beschriebenen Vorrichtung auf überraschend einfache Weise realisieren. Die Doppelfachwebmaschine
kann mit begrenzter Fachhöhe arbeiten.
[0094] Die Jacquardmaschine begrenzt nicht die Drehzahl der Webmaschine.
[0095] Die beschriebene Form der Jacquardmaschine kann man natürlich auch modifizieren ohne
den Grundgedanken der Erfindung, gleichgerichtet angetriebene Messer einzusetzen,
zu verlassen.
[0096] Das hergestellte Teppichgewebe hat die Qualitätsmerkmale einer dreitourig gewebten
Zweischußbindung.
Sie benötigt jedoch für die Herstellung einer Polbindung nur zwei statt drei Touren.
Für die Sicherung der zweitourigen Arbeitsweise benötigt man keine zusätzlichen Fadensysteme.
[0097] Durch die Reduzierung der Zahl der Schüsse pro Polbindung von 3 auf 2 erreicht man
sogar eine Einsparung von Schußmaterial.
Wenn gewünscht, kann man die Grundbindung bezüglich ihrer Masse dadurch verringern,
daß man die Bindekette in Form einer Leinwandbindung einsetzt. Man spart dadurch pro
Ware zusätzlich eine Bindekette.
[0098] Eine zweite Form der Anwendung des Erfindungsgedankens ist nochmals in den Figuren
5 und 6 dargestellt.
[0099] Bei dieser Warengestaltung werden die Totpole nach dem Vorbild der dreitourig gewebten
Doppelteppichware (DE 574920 (Pätzold)) zeitweilig auf der Innenseite der Innenschüsse
geführt und wechselweise an die Grundware angebunden.
Diese Anbindung der Totpole an diese Grundware ist bei der Verwendung elektronisch
gesteuerter Jacquardmaschinen unabhängig vom Bindungsrapport der Polfäden möglich.
Es hat sich als sinnvoll erwiesen, die Totpolfäden eines Chores gemäß Fig. 5 in Kettrichtung
wechselnd an unterschiedliche Schußfäden 12' zu binden. Die hier vorgeschlagene Auswahlvorrichtung
bietet die notwendigen Vorraussetzungen dafür.
[0100] In Schußrichtung sollte man diese Bindungsstellen so gegeneinander versetzten, daß
sich die Bindungsstellen gleichförmig über die ganze Fläche der Ware verteilen. Die
Abstände der Bindungspunkte voneinander sollten nicht größer sein als 1 cm.
[0101] Der Vorteil dieser Totpoleinbindung nach Fig.5 und 6 besteht vor allem darin, daß
auf der Rückseite des Gewebes die Totpole - wenn überhaupt - nur an den Bindungsstellen
durchscheinen.
Die Rückseite des Teppichs ist fast vollständig identisch mit der Vorderseite.
Dieses Indiz deutet nicht nur auf stabil eingebundene Polfäden. Es ist in erster Linie
ein untrügliches zeichen dafür, daß die Musterpole in der Grundware so eingebunden
und gestützt sind, daß sie zuverlässig senkrecht zur Grundware gestützt werden. Die
Erholungsfähigkeit der Polfläche ist nach Belastung sehr gut.
Bezugszeichenliste
[0102]
- 10
- Oberware
- 11
- Rückenschuß
- 12
- Innenschuß
- 13
- Bindekette
- 14
- Spannkette
- 20
- Unterware
- 21
- Rückenschuß
- 22
- Innenschuß
- 23
- Bindekette
- 24
- Spannkette
- 31
- Totpol Oberware (gestrichelte Linie)
- 311
- Polfaden (Linie mit Kreuz)
- 312
- Polfaden (Linie mit Querstrich)
- 41
- Totpol Unterware (gestrichelte Linie)
- 411
- Polfaden (Linie glatt)
- 412
- Polfaden (Strich-Punkt-Linie)
- 5
- Litze
- 51
- Feder
- 52
- Seil
- 53
- lose Rolle
- 54
- Träger
- 55
- 56
- Antrieb
- 57
- Schiene
- 58
- Schiene
- JM6
- Jacquardmaschinen-Sektion (für Unterware)
- 6
- Wählplatine
- 60
- Führungsabschnitt (Abtriebsglied)
- 601
- Lager
- 61
- Platine
- 62
- Nadel
- 63
- Messer
- 64
- Platine
- 65
- Nadel
- 66
- Messer
- 67
- Stützboden
- 69
- Diagramm
- JM7
- Jacquardmaschinen-Sektion (für Oberware)
- 7
- Wählplatine
- 70
- Führungsabschnitt (Abtriebsglied)
- 701
- Lager
- 71
- Platine
- 72
- Nadel
- 73
- Messer
- 74
- Platine
- 75
- Nadel
- 76
- Messer
- 77
- Stützboden
- 79
- Diagramm
- W
- Webrichtung
- A
- Programmwechsel Totpol - Musterpol
- B
- Programmwechsel Musterpol - Totpol
- C
- Programmwechsel Transferhub - Polbindung
- D
- Programmwechsel Polbindung - Transferhub
- O
- Oberfach
- M
- Mittelfach
- U
- Unterfach
- S
- Schneidebene
- T1, T2
- Transferhub
1. Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes in Zweischußbindung auf einer
Doppelfachwebmaschine,
- wobei die Totpole (31,41) in beiden Grundwaren (10,20) verteilt an der Grundware
gebunden sind,
- die Musterpole (311,312,411,412) zwischen beiden Außenfächern (O,U) den Fachwechsel
durchführen und
- in jeder Tour, in jede Ware (10,20) ein Schuß eingetragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweils mit der Musterung beginnende Polfaden eine Tour vor der ersten
Bindung über den Rückenschuß (11,21) innen über den Innenschuß (12,22) seiner Ware
bindet und
daß der die Musterung beendende Polfaden
- nach der letzten Bindung über den Rückenschuß (11,21) seiner Ware innen über den
Innenschuß (12,22) letztmalig bindet und
- in der nächsten Tour in die Totpolschar (31,41) zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden Waren (10,20), in an sich bekannter Weise
je eine Spannkette (14,24) vorgesehen ist und
daß diese Spannkette (14,24) gemeinsam mit einem einzigen Bindekettfadensystem
(13,23) in Leinwandbindung bindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Totpole (31,41) - in an sich bekannter Weise - parallel zur Spannkette
(14,24) zwischen Rückenschuß (11,21) und Innenschuß (12,22), gegenlegig zu den Musterpolfäden
eingebunden sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß die Totpole (31',41') innen über den Innenschüssen (12,22) im Fußbereich der
Polschicht verbleiben und
die einzelnen Polfäden der Totpole, gegenseitig wechselnd, in Abständen durch je
einen Innenschuß gegenlegig zur Musterpolbindung am Grundgewebe ihrer Ware eingebunden
werden.
5. Vorrichtung zur wahlweisen Ansteuerung der Polfäden in drei Fachebenen auf einer doppelschützigen
Webmaschine mit mindestens einer Dreistellungs-Jacquardmaschine, die pro Litze (5)
- zwei einzeln, mustergemäß ansteuerbare Platinen (61,64;71,74) und
- eine als Summengetriebe eingeordnete lose Rolle (53)
besitzt,
wobei die einzeln, mustergemäß ansteuerbaren Platinen (61,64;71,74) ,
- mit im Fachbilderythmus heb- und senkbaren Messern kuppelbar sind und
- mit einem gemeinsamen Abtriebsglied (60;70) verbunden sind,
die Achse der losen Rolle (53) mit dem genannten Abtriebsglied (60;70) verbunden
ist und
über den Umfang der losen Rolle (53) ein Seil (52) geführt ist,
- dessen erstes Ende mit der Litze (5) und
- dessen zweites Ende mit einem, im Rhythmus der Messer heb- und senkbaren Träger
(54) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß den einzeln, mustergemäß ansteuerbaren Platinen (61,64;71,74) zwei gleichgerichtet,im
gleichen Takt antreibbare Messer (63,66; 73,76) zugeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platinen (61,64) schwenkbar mit dem Abtriebsglied (60) verbunden sind und
daß den Platinen (61,64) Messer (63,66) mit unterschiedlichem Hub zugeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 und 6, zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die mustergemäße Ansteuerung der Polfäden (311,312, 411,412) der Oberware
(10) und der Unterware (20) je eine Sektion (JM7,JM6) einer Jacquardmaschine vorgesehen
ist,
daß die Sektion (JM7) für die Oberware (10) die Platinen (71,74) aus der oberen
Fachebene (O) nach unten in zwei Fachebenen (M,U) wählt und
daß die Sektion (JM6) für die Unterware (20) die Platinen (61,64) aus der unteren
Fachebene (U) nach oben in zwei Fachebenen (M,O) wählt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß den Platinen (61,64;71,74) beider Sektionen (JM7,JM6) über ihr Abtriebsglied
je eine lose Rolle (53) zugeordnet ist.