[0001] Die Erfindung betrifft eine Streifenabschlageinrichtung für einen in einer Maschine
zur Herstellung oder Verarbeitung einer Bahn, insbesondere Papierbahn einzufädelnden
Einführstreifen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, außerdem ein Verfahren gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 10.
[0002] Streifenabschlageinrichtungen und -verfahren der hier angesprochenen Art sind bekannt.
Sie weisen mindestens ein Leitblech auf, mit dessen Hilfe die Bahn beziehungsweise
der Einführstreifen beim Anlaufen der Maschine beziehungsweise nach einem Bahnabriß
übergeben wird. Um die vor der Übergabe in einen Auffangbereich ablaufende Bahn abzutrennen,
werden im Schwenkbereich eines die Bahn übergebenden Leitblechs Trenneinrichtungen
vorgesehen, die beispielsweise zwei miteinander zusammenwirkende Messerkanten aufweisen,
die die ablaufende Bahn abschlagen und eine Übernahme derselben ermöglichen.
[0003] Es hat sich herausgestellt, daß auch bei Stillstand der Maschine die im Trennbereich
vorgesehenen Messer eine große Verletzungsgefahr darstellen. Dies gilt auch für andere
bewegliche Messer aufweisende Trenneinrichtungen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Streifenabschlageinrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, deren Trenneinrichtung praktisch keine Verletzungsgefahr
darstellt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit Hilfe einer Streifenabschlageinrichtung gelöst, die die in
Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Dadurch, daß die Trenneinrichtung mindestens
ein nachgiebig ausgebildetes Trennelement aufweist, ist die Verletzungsgefahr im Stillstand
der Bahn- beziehungsweise Papierherstellungsmaschine praktisch vollständig ausgeschlossen.
Selbst im Betrieb der Streifenabschlageinrichtung zeigt sich eine deutliche Reduktion
der Verletzungsgefahr, da die Trenneinrichtung für sich allein auf die Bahn beziehungsweise
den Einführstreifen einwirkt, also kein Gegenelement aufweist, wie dies beim Stand
der Technik der Fall ist, wo zwei miteinander zusammenwirkende Messerkanten vorhanden
sind.
[0006] Bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Streifenabschlageinrichtung, die sich
dadurch auszeichnet, daß das Trennelement in sich nachgiebig ausgebildet ist. Bereits
durch die spezielle Ausgestaltung des Trennelements wird die Verletzungsgefahr minimiert.
Die Streifenabschlageinrichtung kann also sehr einfach und funktionssicher, aber auch
relativ sicher ausgebildet werden.
[0007] Bevorzugt wird weiterhin ein Ausführungsbeispiel der Streifenabschlageinrichtung,
bei der das Trennelement nachgiebig an einem Tragelement angebracht ist. Das Trennelement
kann also eine Ausweichbewegung durchführen, so daß die Verletzungsgefahr auf ein
Minimum reduzierbar ist.
[0008] Es wird außerdem ein Ausführungsbeispiel der Streifenabschlageinrichtung bevorzugt,
die sich dadurch auszeichnet, daß die Trenneinrichtung mindestens ein Trennelement
aufweist, das in eine Ruheposition verlagerbar ist, und dadurch die Verletzungsgefahr
wesentlich reduziert werden kann. In der Ruheposition sind die Trennelemente so angeordnet,
daß eine Verletzung für Bedienungspersonen praktisch ausgeschlossen ist. Die Trennelemente
sind jedoch aus dieser Ruheposition in eine Arbeitsposition verlagerbar, in der ein
von dem Leitblech ablaufender Einführstreifen abgeschlagen wird.
[0009] Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Streifenabschlageinrichtung,
bei der das Trennelement als langgestreckter Kunststoffaden ausgebildet ist, dessen
eines Ende an einem in Rotation versetzbaren Tragelement angebracht ist und dessen
distales -von dem Tragelement abgewandtes- Ende aus einer Ruhe- in eine Arbeitsposition
verlagerbar ist. Das Fadenende stellt bei stillstehendem Tragelement keinerlei Verletzungsgefahr
für Bedienungspersonen dar. Selbst in Betrieb der Trenneinrichtung ist die Verletzungsgefahr
dadurch reduziert, daß das freistehende Ende, das den Einführstreifen abschlägt, bei
Auftreffen auf die Körperoberfläche einer Bedienungsperson ausweichen kann, so daß
zumindest schwere Verletzungen vermieden werden können.
[0010] Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Es ist außerdem Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Abschlagen eines in einer
Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Bahn, insbesondere Papierbahn einzufädelnden
Einführstreifens zu schaffen, bei dem eine Verletzungsgefahr weitgehend ausgeschlossen
ist.
[0012] Diese Aufgabe wird mit Hilfe eines Verfahrens gelöst, das die in Anspruch 10 genannten
Merkmale aufweist. Dadurch, daß der Einführstreifen mittels eines nachgiebigen Trennelements
einer Trenneinrichtung abgeschlagen wird, wird das Verletzungsrisiko auf ein Minimum
reduziert. Wenn eine Bedienungsperson im Stillstand, aber auch im Betrieb der Streifenabschlageinrichtung
mit dem Trennelement in Berührung kommt, können, anders als bei feststehenden starren
Messern aufgrund der Ausweichbewegung des Trennelements Verletzungen, insbesondere
schwere Verletzungen, praktisch ganz ausgeschlossen werden.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- stark schematisiert eine Prinzipskizze einer Streifenabschlageinrichtung;
- Figur 2
- eine perspektivische Teilansicht einer ersten Ausführungsform der in Figur 1 dargestellten
Streifenabschlageinrichtung;
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der in Figur 1 dargestellten
Streifenabschlageinrichtung und
- Figur 4
- eine perspektivische Teilansicht eines Tragelements für Trennelemente.
[0014] Die Prinzipskizze in Figur 1 zeigt drei Funktionspositionen einer im folgenden kurz
als Einrichtung 1 bezeichneten Streifenabschlageinrichtung, die hier mit einer Überführeinrichtung
zusammenwirkt, die ein auch als Tischblech bezeichnetes Leitblech 3 aufweist, das
schwenkbar an einem Schaberbalken 5 einer hier nur angedeuteten Maschine zur Herstellung
oder Verarbeitung einer Bahn, insbesondere Papierbahn, angebracht ist. Aus der Darstellung
ist eine von einer Walze 7 ablaufende Materialbahn 9 erkennbar.
[0015] Bei Inbetriebnahme der Maschine beziehungsweise bei einem Bahnabriß läuft die Materialbahn
9 über das in seiner Ruheposition nach unten verschwenkte Leitblech 3 in einen unterhalb
der Maschine vorhandenen Auffangbereich.
[0016] Vor Beginn eines Überführungsvorgangs wird von der Materialbahn 9 -auf bekannte Weise-
ein Einführstreifen abgeschnitten, der durch die Maschine geführt werden soll. Sobald
der Einführstreifen vollständig durch die Maschine geführt ist, wird die Breite der
Materialbahn auf das gewünschte Maß, nämlich auf die Gesamtbreite zurückgeführt.
[0017] Links von dem Leitblech 3 sind Aufnahme- oder Leiteinrichtungen 11 vorgesehen, die
dazu dienen, die Materialbahn beziehungsweise den Einführstreifen zu übernehmen. Hier
sind rein beispielhaft zwei Leitbleche 13 und 15 angedeutet. An dem dem Schaberbalken
5 zugewandten Ende 17 ist eine Trenneinrichtung 19 vorgesehen, die dazu dient, während
eines Überführungsvorgangs die Materialbahn 9 abzutrennen.
[0018] Vor dem Einfädelvorgang läuft die Materialbahn 9, wie durch einen Pfeil 21 angedeutet,
an dem Leitblech 3 entlang und nach unten ab. Zum Überführen der Materialbahn wird
das Leitblech mit Hilfe einer Schwenkeinrichtung 23 aus seiner in der obersten Teildarstellung
gezeigten Ausgangslage im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch gelangt die vom freien
Ende 25 des Leitblechs 3 ablaufende Materialbahn 9 in den Wirkungsbereich der Trenneinrichtung
19 und wird dadurch abgeschlagen. Bei der mittleren Darstellung in Figur 1 befindet
sich das Leitblech 3 in einer Übergangsposition, in der gerade die Materialbahn 9
abgetrennt wird. Das Leitblech 3 wird jedoch -wie aus der untersten Teildarstellung
in Figur 1 ersichtlich- über diese Position hinaus verschwenkt, so daß die Materialbahn
9 in den Bereich der Aufnahme- oder Leiteinrichtung 11 gelangt, wo sie zunächst von
dem Leitblech 15 übernommen wird.
[0019] In der untersten Darstellung in Figur 1 ist erkennbar, daß von der Materialbahn 9
ein Ende 9' abgeschlagen wurde, so daß die Materialbahn 9 von der Aufnahme- oder Leiteinrichtung
11 aufgenommen werden kann.
[0020] Zur Unterstützung der Bahnführung können, wie hier nur angedeutet, Blaseinrichtungen
27 vorgesehen sein, die an sich bekannt sind, so daß auf deren Funktionsbeschreibung
hier verzichtet wird.
[0021] Das Leitblech 3 bleibt in der in der untersten Darstellung in Figur 1 dargestellten
Position, bis die Materialbahn 9 von einer hier nicht dargestellten nachfolgenden
Walze der Herstellungs- oder Verarbeitungsmaschine übernommen wird. Das Leitblech
3 kann dann in seine oben in Figur 1 dargestellte Ausgangslage zurückverschwenkt werden.
Es ist dann auch möglich, die Trenneinrichtung 19 und die Blaseinrichtungen 27 zu
inaktivieren.
[0022] Anstelle der hier dargestellten Leitbleche 13 und 15 können auch Bandeinrichtungen
vorgesehen werden, deren der Materialbahn 9 zugewandte Bandoberflächen sich in Transportrichtung
der Materialbahn bewegen. Eine derartige Bandeinrichtung ist in Figur 2 dargestellt.
Die Funktionsweise entspricht der der anhand von Figur 1 erläuterten Leitbleche. Aus
Figur 2 ist also eine Bandeinrichtung 15' ersichtlich, die dazu dient, die von dem
Leitblech 3 übergebene Materialbahn 9 aufzunehmen und weiterzuleiten. In Figur 2 ist
durch einen Pfeil 29 die Bewegungsrichtung des die Materialbahn 9 aufnehmenden und
leitenden Trums 31 der Bandeinrichtung 15' erkennbar. An dem dem Leitblech 3 zugewandten
Ende 17' der Bandeinrichtung 15' ist eine in Figur 1 skizziert dargestellte Trenneinrichtung
19 angeordnet, die ein Tragelement 33 aufweist, das durch einen geeigneten Antrieb
35 über eine geeignete Kraftübertragungseinrichtung, hier beispielsweise über einen
Zahnriemen 37, in Rotation versetzbar ist. Die Drehrichtung ist beliebig. Es wird
hier davon ausgegangen, daß sich das Tragelement 33 gegen den Uhrzeigersinn um eine
Drehachse 39 dreht.
[0023] An dem Tragelement 33 sind hier zwei gegenüberliegende Trennelemente 41 und 43 angebracht.
Das erste Ende der Trennelemente ist auf geeignete Weise am Tragelement 33 befestigt,
während das zweite, distale Ende über die äußere Begrenzungsfläche des Tragelements
33 hinausragt, wenn und während das Tragelement 33 rotiert.
[0024] Bei der hier dargestellten Ausführungsform der Trennelemente 41 und 43 sind an dem
distalen Ende Gewichte 45 und 47 vorgesehen.
[0025] In Figur 3 ist wiederum ein Teil einer Aufnahme- oder Leiteinrichtung erkennbar,
die auch hier anstelle eines anhand von Figur 1 erläuterten Leitblechs eine Bandeinrichtung
15' umfaßt, auf die die Materialbahn 9 von dem Tisch- beziehungsweise Leitblech 3
aufgebracht wird. Bei der hier dargestellten Ausführungsform sind an dem dem Leitblech
3 zugewandten Ende 17' der Bandeinrichtung 15' zwei Trenneinrichtungen 19 vorgesehen,
die quasi spiegelbildlich ausgebildet sind: Seitlich von dem die Materialbahn aufnehmenden
Trum 31 sind als Antrieb 35 dienende Motoren vorgesehen, die jeweils ein Tragelement
33 in Rotation versetzen. Die Tragelemente 33 befinden sich innerhalb der seitlichen
Begrenzungskanten des Trums 31. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel werden
die Tragelemente gegenläufig angetrieben.
[0026] Beide Tragelemente 33 sind wiederum mit je zwei Trennelementen 41 und 43 versehen,
die an ihren dem Tragelement 33 abgewandten Ende mit Gewichten 45 und 47 versehen
sind. Auch die Darstellung in Figur 3 zeigt die Trenneinrichtungen 19 in Betrieb.
Das heißt, die Trennelemente 41 und 43 stehen praktisch senkrecht auf der Drehachse
39 der Tragelemente 33. Die Figuren 2 und 3 zeigen also die Trennelemente 41 und 43
in ihrer Arbeitsposition, in der sie eine von dem Leitblech 3 übergebene Materialbahn
9 abschlagen.
[0027] In Figur 3 ist bei der linken Trenneinrichtung die Ruheposition 49 eines Trennelements
gestrichelt eingezeichnet: Das Gewicht 45 biegt das Trennelement 41 -der Schwerkraft
folgend- nach unten. Bei den hier dargestellten Trenneinrichtungen 19 sind die Trennelemente
alle so ausgebildet, daß sie bei Stillstand der Tragelemente 33 die hier angedeutete
Ruheposition 49 einnehmen.
[0028] Anhand von Figur 4, die lediglich einen Teil einer Trenneinrichtung, nämlich ein
Tragelement 33 für Trennelemente zeigt, soll erläutert werden, daß auch andere Ausführungsformen
von Trennelementen Verwendung finden können:
[0029] Auf der rechten Seite des Tragelements 33 ist beispielhaft ein Trennelement 41 angebracht,
das, wie anhand der Figuren 2 und 3 erläutert, an seinem distalen Ende ein Gewicht
45 aufweist. Mit durchgezogenen Linien ist die Arbeitsposition des Trennelements 41
eingezeichnet. Mit gestrichelten Linien dessen Ruheposition 49.
[0030] Aus der Darstellung des Trennelements 41 ist ersichtlich, daß es aus einem elastischen
Material besteht. Es ist jedoch auch möglich, in sich starre Trennelemente 41' zu
verwenden, die auf geeignete Weise schwenkbar am Tragelement 33 angebracht sind. Bei
der Darstellung gemäß Figur 4 wird davon ausgegangen, daß das Trennelement 41' an
seinem dem Tragelement 33 abgewandten -distalen- Ende ebenfalls ein Gewicht 45' trägt.
Bei einer schnellen Drehbewegung des Tragelements 33 um dessen Drehachse 39 wird das
Trennelement 41' so nach außen in seine Arbeitsposition verschwenkt, daß es im wesentlichen
senkrecht auf der Drehachse 39 steht. Im Stillstand des Tragelements 33 kippt das
Trennelement 41' in seine Ruheposition 49' und hängt im wesentlichen senkrecht nach
unten.
[0031] Aufgrund der schwenkbaren Aufhängung des Trennelements 41' am Tragelement 33 können
auch dann keine Verletzungen durch das -gegebenenfalls auch scharfkantig ausgebildete-
Gewicht 45' verursacht werden, da das Trennelement 41' bei einer Berührung durch eine
Bedienungsperson ausweichen kann.
[0032] Dasselbe gilt selbstverständlich für das Trennelement 41, das aus einem elastischen
Material hergestellt ist und bei Stillstand des Tragelements 33 durch das Gewicht
45 nach unten umgebogen wird.
[0033] Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Trennelement 41 aus einem derart biegeelastischen,
nachgiebigen Material auszubilden, daß es bei Stillstand des Tragelements 33 nicht
nach unten umgebogen wird, sondern aufgrund seiner Materialsteifigkeit ständig in
seiner Arbeitsposition verbleibt.
[0034] Nach allem wird folgendes deutlich:
[0035] Die anhand der Figuren 1 bis 4 erläuterte Trenneinrichtung 19 stellt für eine Bedienungsperson
kein Verletzungsrisiko dar, wenn das Tragelement 33 in Ruhe ist. Die Trennelemente
41 und 41', die an ihren Enden auch scharfkantig ausgebildet sein können, sind dann
nämlich in ihre Ruheposition 49 beziehungsweise 49' verschwenkt und stehen damit nur
wenig über die äußere Begrenzungsfläche des Tragelements 33 hinaus. Außerdem sind
die Enden der Trennelemente 41 und 41' gegenüber dem Tragelement 33 beweglich, so
daß sie eine Ausweichbewegung durchführen können, wenn eine Bedienungsperson sie berührt.
Diese Ausweichbewegung führt auch das ständig in seiner Arbeitsposition verbleibende
Trennelement 49 aus, das aufgrund seiner Materialeigenschaften eine ausreichende Flexibilität
und gleichzeitig eine solche Steifigkeit aufweist, daß es nicht durch sein Eigengewicht
-der Schwerkraft folgend- umgebogen wird. Selbst wenn die Trenneinrichtung 19 in Betrieb
ist und sich das Tragelement 33 so schnell dreht, daß die Trennelemente 41 beziehungsweise
41' in ihre Arbeitsposition verlagert sind, können die die äußere Begrenzungsfläche
des Tragelements überragenden Enden der Trennelemente noch eine Ausweichbewegung durchführen,
wenn eine Bedienungsperson in den Flugkreis der distalen zweiten Enden der Trennelemente
gerät.
[0036] Als Grundmaterial für die Trennelemente 41 und 43 hat sich Kunststoff bewährt. Es
können auch Drähte oder Drahtseile eingesetzt werden, die so elastisch sind, daß die
Trennelemente, insbesondere wenn sie an ihren Enden mit einem Gewicht versehen sind,
bei Stillstand des Tragelements nach unten umgebogen sind, so daß eine Verletzungsgefahr
praktisch ausgeschlossen ist.
[0037] Besonders vorteilhaft ist es, daß die Länge der Tragelemente 41 und 43 beziehungsweise
41' sehr einfach variiert werden kann, ohne daß es dabei einer konstruktiven Änderung
der Trennelemente an sich bedürfte. Dadurch kann die Arbeitsbreite der Trennelemente
leicht variiert werden.
[0038] Besonders bevorzugt werden Trenneinrichtungen, bei denen die Anzahl der Trennelemente
so gewählt ist, daß eine Unwucht vermieden wird. Denkbar ist es auch, bei Trenneinrichtungen
mit einem einzigen Trennelement auf dem Tragelement 33 ein entsprechendes Gegengewicht
anzubringen, um eine Unwucht zu vermeiden.
[0039] Um die Abschlagwirkung der Trenneinrichtung noch zu verbessern, ist es möglich, das
Tragelement exzentrisch gegenüber einer vorgegebenen Drehachse 39 zu lagern. Dadurch
wird das äußerste Ende eines Trennelements mit einer zusätzlichen auf der Exzentrizität
beruhenden Schlagkraft beaufschlagt.
[0040] Die Steifigkeit der Trennelemente und die Größe des am Ende des Trennelements vorgesehenen
Gewichts können an die Materialbahneigenschaften angepaßt werden. Es ist denkbar,
daß bei sehr leichten Papierbahnen auf das Gewicht verzichtet werden kann. Bei schwereren
Bahnen können die -sonst ohne irgendwelche Schneiden versehenen- Gewichte an ihrer
radial außenliegenden Seite scharfkantig ausgebildet werden, um die Abschlagwirkung
zu erhöhen. Auch in diesem Fall bleibt die Verletzungsgefahr selbst im Betrieb der
Trenneinrichtung für Bedienungspersonen reduziert, weil hier keine feststehenden Messer
zum Einsatz kommen. Die Enden der Trennelemente können aufgrund ihrer Nachgiebigkeit,
das heißt wegen der Elastizität der Trennelemente beziehungsweise aufgrund der schwenkbaren
Aufhängung, beim Auftreffen auf die Körperoberfläche einer Bedienungsperson noch eine
Ausweichbewegung durchführen.
[0041] Schließlich kann das unter anderem in Figur 4 dargestellte Tragelement 33 noch folgendermaßen
abgewandelt werden: Es können in den Grundkörper des Tragelements beispielsweise radial
verlaufende Ausnehmungen eingebracht werden, in die Trennelemente eingeführt werden.
Diese können durch ein federelastisches Element am Tragelement verankert werden, das
die Trennelemente mit einer Rückzugskraft beaufschlagt. Wird das Tragelement in Rotation
versetzt, können die Trennelemente entgegen der Rückzugskraft aus den Ausnehmungen
heraustreten und eine an dem Tragelement vorbeigeführte Materialbahn abschlagen. In
der zurückgefahrenen Position können die Trennelemente keine Verletzungsgefahr für
Bedienungspersonen bedeuten, so daß hier eine hohe Bedienungssicherheit gegeben ist.
[0042] Nach allem wird deutlich, daß eine Gefährdung von Bedienungspersonen durch die hier
beschriebene Streifenabschlageinrichtung praktisch ganz ausgeschlossen ist.
[0043] Dieser Vorteil ergibt sich auch bei einem Verfahren zum Abschlagen eines in einer
Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung einer Bahn, insbesondere Papierbahn, einzufädelnden
Einführstreifens, das sich dadurch auszeichnet, daß der Einfuhrstreifen mit Hilfe
eines nachgiebigen Trennelements einer Trenneinrichtung abgeschlagen wird. Eine Einquetschung
beziehungsweise Verletzung der Bedienungsperson zwischen zwei miteinander zusammenwirkenden
Messerkanten ist ausgeschlossen. Auch andere ohne ein Gegenelement auf den Einführstreifen
wirkende Messer können entfallen, da das nachgiebige Trennelement einen Einführstreifen
sicher abschlägt.
[0044] Wesentlich ist, daß das Verfahren ohne starre Messer realisierbar ist, die auch im
Stillstand ein Verletzungsrisiko bedeuten.
[0045] Aus der Beschreibung anhand der Figuren 1 bis 4 wird deutlich, daß die verwendeten
nachgiebigen Trennelemente entweder in sich nachgiebig beziehungsweise elastisch ausgestattet
sein können, oder nachgiebig, bespielsweise schwenkbar, aufgehängt sind.
1. Streifenabschlageinrichtung für einen in einer Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung
einer Bahn, insbesondere Papierbahn, einzufädelnden Einführstreifen, mit einer Trenneinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung (19) ein nachgiebiges Trennelement (41,43;41') aufweist.
2. Streifenabschlageinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (41,43; 41') in sich nachgiebig ausgebildet ist.
3. Streifenabschlageinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (41,43; 41') nachgiebig an einem Tragelement (33) angebracht
ist.
4. Streifenabschlageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung (19) mindestens ein in Rotation versetzbares Tragelement
(33) aufweist, an dem wenigstens ein Trennelement (41,43;41') angebracht ist, das,
wenn das Tragelement (33) in Rotation versetzt wird, gegenüber dem Tragelement (33)
aus einer Ruheposition in eine Arbeitsposition verlagerbar ist, in der es den von
dem Leitblech (3) ablaufenden Einführstreifen abschlägt.
5. Streifenabschlageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (41,43) langgestreckt und fadenförmig ausgebildet und mit seinem
ersten Ende an dem Tragelement (33) angebracht ist und in der Arbeitsposition mit
seinem dem ersten Ende abgewandten zweiten Ende die äußere Begrenzungsfläche des Tragelements
(33) überragt.
6. Streifenabschlageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (41,43;41') an seinem zweiten Ende mit einem Gewicht (45,47;45')
versehen ist.
7. Streifenabschlageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (41,43) als Kunststoffaden, Draht oder Drahtseil ausgebildet
ist.
8. Streifenabschlageinrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (41') in sich starr ausgebildet und schwenkbar am Tragelement
(33) angebracht ist.
9. Streifenabschlageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über die Breite einer mit dem Leitblech (3) zusammenwirkenden Aufnahme- oder
Leiteinrichtung (11) mehrere Trenneinrichtungen (19) angeordnet sind.
10. Verfahren zum Abschlagen eines in einer Maschine zur Herstellung oder Verarbeitung
einer Bahn, insbesondere Papierbahn, einzufädelnden Einführstreifens, insbesondere
mittels einer Streifenabschlageinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Einführstreifen mit Hilfe eines nachgiebigen Trennelements einer Trenneinrichtung
abgeschlagen wird.