[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Minimierung der Höhe von durch aufeinanderfolgendes
Sammeln einer Vielzahl von Drahtwindungen in einer Bundbildekammer entstehenden Drahtbunden,
- bei welchem die einzelnen Drahtwindungen zunächst aus einer im wesentlichen horizontalen
Transportrichtung an ein Einlaufgehäuse übergeben,
- dann von diesem unter Ablenkung in eine im wesentlichen vertikale Fallrichtung gebracht
und daraufhin an die Bundbildekammer übergeben werden.
[0002] Gegenstand der Erfindung ist aber auch eine Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens,
- bei welcher sich an eine Drahtwindungs-Transportvorrichtung über ein vertikal ausgerichtetes
Einlaufgehäuse für aufeinanderfolgende Drahtwindungen eine darunterliegende Bundbildekammer
anschließt.
[0003] Bei der bisher üblichen Vorgehensweise zur Bildung von Drahtbunden werden die von
der Transportvorrichtung kommenden Drahtwindungen aufeinanderfolgend an ein ortsfestes
Einlaufgehäuse übergeben und hierdurch in eine im wesentlichen vertikale Fallrichtung
umgelenkt, so daß sie anschließend in eine wiederum darunter befindliche Bundbildekammer
fallen. Die Bundbildekammer ist mit einem größeren Durchmesser ausgelegt als das mit
Abstand darüber befindliche Einlaufgehäuse.
[0004] Wenn bspw. der Innendurchmesser des Einlaufgehäuses zwischen 1080 mm und 1100 mm
beträgt, dann wird die nachgeordnete Bundbildekammer so gestaltet, daß sie einen Innendurchmesser
von etwa 1250 mm hat. Es soll hierdurch gewährleistet werden, daß die jeweils innerhalb
der Bundbildekammer gesammelten Windungspakete nachfolgend ohne Schwierigkeiten an
eine Bundablageplatte unterhalb der Bundbildekammer übergeben werden können.
[0005] Es hat sich jedoch im praktischen Einsatz gezeigt, daß die zwischen dem Einlaufgehäuse
und der Bundbildekammer vorhandenen Durchmesserunterschiede dazu führen, daß die innerhalb
eines Drahtbundes gelegenen Drahtwindungen eine in gewissen Grenzen variierende, exzentrische
und zugleich auch in Umfangsrichtung gegeneinander verschobene Lage einnehmen können.
Hieraus erwächst aber der Nachteil, daß als Drahtbunde nur verhältnismäßig locker
gepackte Windungspakete entstehen, innerhalb denen zwischen benachbarten Drahtwindungen
beträchtlicher Freiraum verbleibt. Die Folge hiervon ist nicht nur, daß für jeden
einzelnen Drahtbund ein verhältnismäßig großer Stauraum benötigt wird. Vielmehr ergibt
sich aus dem Vorhandensein der vielen Freiräume innerhalb des Drahtbundes auch nur
eine mangelhafte Stapelfähigkeit und -sicherheit für diese.
[0006] Ziel der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit aufzuzeigen, durch die sich eine
Minimierung der Höhe von Drahtbunden erreichen und zugleich eine möglichst dichte
Packung der in diesen enthaltenen Drahtwindungen herbeiführen läßt.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung in verfahrenstechnischer Hinsicht hauptsächlich
dadurch, daß die Drahtwindungen während ihrer im wesentlichen vertikalen Fallbewegung
einer zusätzlichen horizontalen Schleuderbewegung ausgesetzt bzw. unterworfen werden.
[0008] Die auf die das Einlaufgehäuse verlassenden einzelnen Drahtwindungen einwirkende
Schleuderbewegung hat zur Folge, daß diese Drahtwindungen auf einen größeren als den
durch das Einlaufgehäuse bestimmten Durchmesser nach außen geschoben und infolgedessen
entweder gegen den Innenumfang der Bundbildekammer oder gegeneinander geschoben werden.
Es entstehen damit in der Bundbildekammer auf einfache Art und Weise sehr dicht gepackte
und infolgedessen in ihrer Höhe minimierte sowie in sich stabilisierte Windungspakete
bzw. Drahtbunde.
[0009] Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schleuderkräfte zumindest partiell auf
die einzelnen Drahtwindungen übertragen bzw. ausgeübt werden und daß das Ausmaß der
auf die Drahtwindungen ausgeübten Schleuderbewegungen nach außen und innen begrenzt
wird.
[0010] Bei einer Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens schließt sich an eine Drahtwindungs-Transportvorrichtung
über ein vertikal ausgerichtetes Einlaufgehäuse für aufeinanderfolgende Drahtwindungen
eine darunter liegende Bundbildekammer an. Sie ist erfindungsgemäß im wesentlichen
so aufgebaut, daß sich in einem zwischen dem Einlaufgehäuse und der Bundbildekammer
gelegenen Höhenbereich zusätzlich ein Drahtführungsgehäuse befindet, und daß dieses
Drahtführungsgehäuse auf einer die Längsachse vom Einlaufgehäuse und Bundbildekammer
umgebenden, in sich geschlossenen, horizontalen Bahnkurve beweglich antreibbar ist.
[0011] Der Verlauf und der maximale Abstand der Bewegungs-Bahnkurve des Drahtführungsgehäuses
relativ zur Längsachse vom Einlaufgehäuse und Bundbildekammer sind erfindungsgemäß
von der Durchmesser-Differenz zwischen Einlaufgehäuse und Bundbildekammer wesentlich
mitbestimmt.
[0012] Bewährt hat es sich nach der Erfindung, wenn der Antrieb für das Drahtführungsgehäuse
mindestens zwei synchron laufende Kurbeltriebe umfaßt. Selbstverständlich können anstelle
der Kurbeltriebe auch Exzentertriebe zum Einsatz gelangen.
[0013] Wichtig ist erfindungsgemäß aber auch, daß die Drehzahl des Antriebs für das Drahtführungsgehäuse
regelbar vorgesehen wird, weil hierdurch die Dichte der innerhalb eines Windungspaketes
bzw. Drahtbundes gebildeten Drahtwindungen maßgeblich beeinflußt werden kann. Auch
kann es hierfür von Vorteil sein, die wirksamen Kurbelradien der Kurbeltriebe variierbar
zu machen. Jeder Kurbeltrieb kann nach der Erfindung auch mit einem eigenen Elektromotor
ausgestattet werden, und zwar mit der Maßgabe, daß dann alle Elektromotore elektrisch
miteinander synchronisiert sind.
[0014] Wichtig für eine dauerhaft einwandfreie Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es auch, daß Einlaufgehäuse, Drahtführungsgehäuse und Bundbildekammer jeweils
ein zylindrisch begrenztes Mantelteilstück zur Drahtwindungsanlage aufweisen, an welches
nach oben ein sich trichterförmig erweiternder Einlauf-Verlängerungsabschnitt für
die Drahtwindungen anschließt.
[0015] Bei den bevorzugt als Antrieb für das Drahtführungsgehäuse benutzten Kurbeltrieben
hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Antriebskurbel jedes
Kurbeltriebes aus zwei Kurbelwangen besteht, wenn die zweite Kurbelwange auch dem
Kurbelzapfen der ersten Kurbelwange zumindest begrenzt winkelverlagerbar und feststellbar
bzw. verriegelbar gehalten ist, und wenn die zweite Kurbelwange mit ihrem Kurbelzapfen
in Drehgelenk-Eingriff mit einem ortsfest am Drahtführungsgehäuse angreifenden Antriebsarm
gehalten wird.
[0016] Durch die besondere Art des Zusammenwirkens beider Kurbelwangen jedes Kurbeltriebes
läßt sich auf einfache Art und Weise der wirksame Kurbelradius auf die unterschiedlichsten
Bedürfnisse bei der Bildung von Drahtbunden abstimmen.
[0017] Im einfachsten Falle sollten beide Kurbelwangen jedes Kurbeltriebes eine übereinstimmende
Baulänge haben, wobei die zweite Kurbelwange um den Kurbelzapfen der ersten Kurbelwange
über einen Winkelbereich verstellbar ist, der einen Winkel von 45° überschreitet und
einen Winkel von 90° unterschreitet. Mit dieser Ausstattung der Kurbeltriebe ist es
möglich, das Ausmaß der mit Hilfe des Drahtführungsgehäuses auf die einzelnen Drahtwindungen
zur Einwirkung gebrachten Schleuderbewegung sehr feinfühlig vom Wert 0 bis zu einem
vorgegeben Höchstwert variieren und dadurch auf die Bildung der jeweiligen Drahtbunde
bzw. Windungspakete Einfluß zu nehmen.
[0018] An in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird nachfolgend die Erfindung
ausführlich beschrieben. Dabei zeigen
- Figur 1
- in schematisch vereinfachter Seitenansicht eine Vorrichtung zur Minimierung der Höhe
von durch Zusammenführen von Drahtwindungen gebildeten Drahtbunden in einer Grund-Funktionsstellung,
- Figur 2
- eine der Figur 1 entsprechende Darstellung der Vorrichtung, jedoch in einer gegenüber
Figur 1 um 90° phasenverschobenen Betriebslage,
- Figur 3
- eine der Figur 1 entsprechende Darstellung der Vorrichtung, jedoch in einer um 270°
verschobenen Betriebslage,
- Figur 4
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Figur 1,
- Figur 5
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Figur 2,
- Figur 6
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Figur 3 und
- Figur 7
- in vergrößertem Maßstab eine den Figuren 4 bis 6 ähnliche Darstellung der Vorrichtung,
jedoch in einer weitergebildeten Ausführungsvariante.
[0019] Zunächst sei hier bemerkt, daß in der Erläuterungszeichnung die Bau- und Funktionsteile
einer Vorrichtung zur Minimierung der Höhe von aus einer Vielzahl von Drahtwindungen
gesammelten und zusammengelegten Windungspaketen bzw. Drahtbunden lediglich in rein
schematischer Darstellung gezeigt werden.
[0020] Zu sehen ist dabei, insbesondere in den Figuren 1 bis 3, daß die Vorrichtung 1 zum
Sammeln und Zusammenlegen von Windungspaketen bzw. Drahtbunden 2 im wesentlichen aus
drei Grundbauteilen besteht, nämlich aus einer Bundbildekammer 3, einem Einlaufgehäuse
4 und einem Drahtführungsgehäuse 5.
[0021] Die Bundbildungskammer 3 besteht aus einem zylindrischen Mantelteilstück 6, bspw.
in Form eines Rohrabschnittes das bzw. der mit einem sich nach oben trichterförmig
erweiternden Einlauf-Verlängerungsabschnitt 7 versehen ist. Auch das Einlaufgehäuse
4 weist ein zylindrisches Mantelteilstück 8, z. B. in Form eines Rohrabschnittes auf,
an das bzw. den ein sich trichterförmig nach oben erweiternder Einlauf-Verlängerungsabschnitt
9 fest angeschlossen ist.
[0022] Schließlich ist auch das Drahtführungsgehäuse 5 von einem zylindrischen Mantelteilstück
10, bspw. einem Rohrabschnitt gebildet und mit einem oben daran anschließenden, sich
konisch erweiternden Einlauf-Verlängerungsabschnitt 11 ausgestattet.
[0023] Die gesamte Vorrichtung 1 ist dem hinteren Ende einer (in der Zeichnung nicht dargestellten)
Drahtwindungs-Transportvorrichtung zugeordnet, die eine zumindest im wesentlichen
horizontale Transportebene hat.
[0024] Bundbildekammer 3 und Einlaufgehäuse 4 der Vorrichtung 1 sind relativ zur Drahtwindungs-Transportvorrichtung
ortsfest montiert und haben eine gemeinsame, vertikale Ausrichtachse 12-12.
[0025] Auch das Drahtführungsgehäuse 5 weist eine vertikale Ausrichtachse 13-13 auf, die
in den Figuren 2 und 3 angedeutet ist, welche aber eine mehr oder weniger groß eingestellte
bzw. vorgegebene seitliche Versetztlage bzw. Exzentrizität 14 gegenüber der vertikalen
Ausrichtachse 12-12 einnimmt.
[0026] Im Gegensatz zur Bundbildekammer 3 und zum Einlaufgehäuse 4 ist das Drahtführungsgehäuse
5 nicht ortsfest vorgesehen. Vielmehr ist es mit der seitlichen Versetztlage bzw.
Exzentrizität 14 seiner vertikalen Ausrichtachse 13-13 um die vertikale Ausrichtachse
12-12 umlaufend antreibbar in einem zwischen dem Einlaufgehäuse 4 und der Bundbildekammer
3 gelegenen Höhenbereich angeordnet bzw. untergebracht.
[0027] Wichtig bei der Vorrichtung 1 ist auch noch, daß der lichte Durchmesser 15 des zylindrischen
Mantelteilstücks 6 der Bundbildekammer 3 größer ausgeführt ist, als der lichte Durchmesser
16 des zylindrischen Mantelteilstücks 8 am Einlaufgehäuse 4. Bewährt hat es sich bspw.,
die Durchmesserverhältnisse 15:16 mit 1,14:1 bis 1,16:1 vorzusehen.
[0028] Als sinnvoll hat es sich erwiesen, den lichten Durchmesser 17 des zylindrischen Mantelteilstücks
10 am Drahtführungsgehäuse 5 zumindest in etwa dem lichten Durchmesser 16 des zylindrischen
Mantel teilstücks 8 am Einlaufgehäuse 4 anzupassen und die seitliche Versetztlage
bzw. Exzentrizität 14 zwischen den beiden vertikalen Ausrichtachsen 12-12 und 13-13
auf die vorhandene Differenz zwischen den lichten Durchmessern 15 und 16 abzustimmen.
[0029] Der Antrieb für das Drahtführungsgehäuse 5 der Vorrichtung 1 wird beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 4 bis 6 durch mindestens zwei synchron laufende Kurbeltriebe 18a und 18b
bewirkt, die am Umfang des Drahtführungsgehäuses 5 sich diametral gegenüberliegend
angreifen.
[0030] Anstelle der Kurbeltriebe 18a und 18b lassen sich aber auch entsprechend ausgelegte
Exzentertriebe in Gebrauch nehmen.
[0031] Bewährt hat sich ein Aufbau, bei dem jeder Kurbeltrieb 18a und 18b mit einem eigenen
Elektromotor 19a und 19b ausgestattet ist und welcher wiederum auf ein eigenes Untersetzungsgetriebe
20a bzw. 20b arbeitet. Dabei sind die Elektromotoren 19a und 19b nicht nur elektrisch
miteinander synchronisiert, sondern zugleich auch hinsichtlich ihrer Antriebsdrehzahl
regelbar ausgeführt.
[0032] Mit Hilfe der Kurbeltriebe 18a und 18b oder dergleichen wird das Drahtführungsgehäuse
5 relativ zur Bundbildekammer 3 und zum Einlaufgehäuse 4 mit regelbarer Geschwindigkeit
entlang der Bahnkurve 21 um die vertikale Ausrichtachse 12-12 kreisend verlagert,
wobei drei verschiedene Bewegungsphasen dieser kreisenden Verlagerungsbewegung in
den Figuren 4, 5 und 6 der Zeichnung erkennbar sind. Unter der Einwirkung der kreisenden
Bewegung des Drahtführungsgehäuses 5 werden die jeweils aus ihm in die Bundbildekammer
3 abgegebenen Drahtwindungen einer radialen Schleuderbewegung ausgesetzt bzw. unterworfen
und infolgedessen in Richtung gegen den Innenumfang der Bundbildekammer 3 beschleunigt
und geschoben. Aufgrund dieser Schleuderbewegung sind die einzelnen Drahtwindungen
bestrebt, sich innerhalb der entstehenden Windungspakete bzw. Drahtbunde 2 so dicht
als möglich aneinander zu legen. Aufgrund der engen Packung der einander benachbarten
Drahtwindungen stellt sich damit eine Minimierung der Höhe der Windungspakete bzw.
Drahtbunde 2 ein.
[0033] Während vorstehend anhand der Figuren 1 bis 6 eine Vorrichtung zur Minimierung der
Höhe von Drahtbunden 2 beschrieben wurde, bei der der bspw. von Kurbeltrieben gebildete
Antrieb für das Drahtführungsgehäuse 5 eine festliegende bzw. unveränderliche Bahnkurve
21 durchläuft, ist in Figur 7 als Beispiel ein Antrieb zu sehen, bei dem sich mit
einfachen Mitteln die vom Drahtführungsgehäuse 5 beschriebene Bewegungsbahn 21 verändern
läßt.
[0034] In Figur 7 ist zu sehen, daß die Antriebskurbel 22 jedes Kurbeltriebes 18a und 18b
aus zwei Kurbelwangen 23 und 24 besteht. Dabei ist die Kurbelwange 24 auf dem Kurbelzapfen
25 der Kurbelwange 23 gehalten. Mit Hilfe einer Klemmvorrichtung 26 kann dabei die
Kurbelwange 24 relativ zur Kurbelwange 23 in verschiedenen Winkellagen festgestellt
und verriegelt werden, so daß der wiederum von ihr getragene Kurbelzapfen 27 auf entsprechend
unterschiedlichen Kurbelradien um die Antriebswelle 28 der jeweiligen Antriebskurbel
22 rotieren kann. Da der Kurbelzapfen 27 beider Kurbeltriebe 18a und 18b jeweils in
Drehgelenk-Eingriff mit einem starr am Drahtführungsgehäuse 5 angreifenden Antriebsarm
29 gehalten ist, wird dem Drahtführungsgehäuse 5 eine Verlagerungsbewegung längs einer
Bahnkurve 21 um die vertikale Ausrichtachse 12-12 vermittelt, die von der jeweiligen
Exzentrizität der Kurbelzapfen 27 zur Antriebswelle 28 beider Kurbeltriebe 18a und
18b abhängig ist.
[0035] Durch die verstellbare Exzentrizität 14 der Kurbeltriebe 18a und 18b gemäß Figur
7 läßt sich innerhalb gewisser Grenzen der Durchmesser des jeweils gebildeten Windungspaketes
bzw. Drahtbundes 2 variieren. Die Dichte der Windungslagen innerhalb des Windungspaketes
bzw. Drahtbundes 2 läßt sich durch Variation der Drehzahl der Kurbeltriebe 18a und
18b beeinflussen.
[0036] Da die einzelnen Drahtwindungen in der Bundbildekammer 3, im Einlaufgehäuse 4 und
auch im Drahtführungsgehäuse 5 lediglich mit zylindrischen Wandungsflächen in Berührung
kommen können, stellt sich bei der Bildung der Windungspakete bzw. Drahtbunde 2 eine
schonende Behandlung der einzelnen Drahtwindungen ein.
[0037] Die glatt-zylindrische Ausgestaltung des Innenumfangs von Bundbildekammer 3, Einlaufgehäuse
4 und Drahtführungsgehäuse 5 schließt aus, daß bei auftretenden Störungen irgendwelche
Einbauteile zeitaufwendig entfernt werden müssen.
[0038] Bei der vorstehend beschriebenen Vorrichtung 1 ist es - wie bei den Vorrichtungen
der bekannten Bauart - möglich, die Bundbildekammer mit mehreren in unterschiedlicher
Höhe angeordneten Trennfingerstufen auszustatten. Diese lassen sich durch besondere
Steuermittel kaskadenartig in und außer Wirkstellung bringen, um dadurch mehrere nacheinander
gesammelte Windungspakete bzw. Drahtbunde 2 zeitlich aufeinanderfolgend an eine nachgeschaltete
Bundablageplatte übergeben zu können.
[0039] Die vorstehend im einzelnen beschriebene Vorrichtung 1 zur Minimierung der Höhe von
Drahtbunden 2 hat auch den Vorteil, daß sie sich problemlos in bereits bestehende
Anlagen noch nachträglich einbauen läßt.
Liste der Bezugszeichen
[0040]
- 1.
- Vorrichtung
- 2.
- Drahtbund
- 3.
- Bundbildekammer
- 4.
- Einlaufgehäuse
- 5.
- Drahtführungsgehäuse
- 6.
- Zylindrisches Mantelteilstück
- 7.
- Einlauf-Verlängerungsabschnitt
- 8.
- Zylindrisches Mantelteilstück
- 9.
- Einlauf-Verlängerungsabschnitt
- 10.
- Zylindrisches Mantelteilstück
- 11.
- Einlauf-Verlängerungsabschnitt
- 12-12
- Vertikale Ausrichtachse
- 13-13
- Vertikale Ausrichtachse
- 14.
- Seitliche Versetztlage/Exzentrizität
- 15.
- Lichter Durchmesser
- 16.
- Lichter Durchmesser
- 17.
- Lichter Durchmesser
- 18a, 18b
- Kurbeltriebe
- 19a, 19b
- Elektromotor
- 20a, 20b
- Untersetzungsgetriebe
- 21.
- Bahnkurve
- 22.
- Antriebskurbel
- 23.
- Kurbelwange
- 24.
- Kurbelwange
- 25.
- Kurbelzapfen
- 26.
- Klemmvorrichtung
- 27.
- Kurbelzapfen
- 28.
- Antriebswelle
- 29.
- Antriebsarm
1. Verfahren zur Minimierung der Höhe von durch aufeinanderfolgendes Sammeln einer Vielzahl
von Drahtwindungen in einer Bundbildekammer (3) entstehenden Drahtbunden (2),
- bei welchem die einzelnen Drahtwindungen zunächst aus einer im wesentlichen horizontalen
Transportrichtung an ein Einlaufgehäuse (4) übergeben,
- dann von diesem Einlaufgehäuse (4) unter Ablenkung in eine im wesentlichen vertikale
Fallrichtung gebracht
- und daraufhin an die Bundbildekammer (3) übergeben werden,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Drahtwindungen während ihrer im wesentlichen vertikalen Fallbewegung einer
zusätzlichen horizontalen Schleuderbewegung (5; 18a, 18b) ausgesetzt bzw. unterworfen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleuderkräfte zumindest partiell auf die einzelnen Drahtwindungen übertragen
bzw. ausgeübt werden (5; 18a, 18b).
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausmaß der auf die Drahtwindungen ausgeübten Schleuderbewegungen (5; 18a,
18b) nach außen und innen begrenzt wird (21).
4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3,
- bei welcher sich an eine Drahtwindungs-Transportvorrichtung über ein vertikal ausgerichtetes
Einlaufgehäuse (4) für aufeinanderfolgende Drahtwindungen eine darunterliegende Bundbildekammer
(3) anschließt,
dadurch gekennzeichnet,
- daß sich in einem zwischen dem Einlaufgehäuse (4) und der Bundbildekammer (3) gelegenen
Höhenbereich zusätzlich ein Drahtführungsgehäuse (5) befindet,
- und daß dieses Drahtführungsgehäuse (5) auf einer die gemeinsame Längsachse (12-12)
von Einlaufgehäuse (4) und Bundbildekammer (3) umgebenden, in sich geschlossenen horizontalen
Bahnkurve (21) beweglich antreibbar ist (18a, 18b).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf und der maximale Abstand (14) der Bewegungs-Bahnkurve (21) des Drahtführungsgehäuses
(5) relativ zur gemeinsamen Längsachse (12-12) von Einlaufgehäuse (4) und Bundbildekammer
(3) von der Durchmesser-Differenz (16/15) zwischen Einlaufgehäuse (4) und Bundbildekammer
(3) mitbestimmt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb für das Drahtführungsgehäuse (5) mindestens zwei synchron laufende
Kurbeltriebe (18a und 18b) umfaßt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl des Antriebs (18a, 18b) regelbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die wirksamen Kurbelradien der Kurbeltriebe (18a, 18b) variierbar sind (22 bis
27; Figur 7).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Kurbeltrieb (18a und 18b) mit einem eigenen Elektromotor (19a und 19b) ausgestattet
ist und daß alle Elektromotoren (19a und 19b) elektrisch miteinander synchronisiert
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Einlaufgehäuse (4), Drahtführungsgehäuse (5) und Bundbildekammer (3) jeweils ein
zylindrisch begrenztes Mantelteilstück (8, 10 und 6) als Drahtwindungsanlage aufweisen,
an das nach oben ein sich trichterförmig erweiternder Einlauf-Verlängerungsabschnitt
(9, 11 und 7) angeschlossen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebskurbel (22) jedes Kurbeltriebes (18a und 18b) aus zwei Kurbelwangen
(23 und 24) besteht, daß die zweite Kurbelwange (24) auf dem Kurbelzapfen (25) der
ersten Kurbelwange (23) zumindest begrenzt winkelverlagerbar und feststellbar bzw.
verriegelbar gehalten ist (26),
und daß die zweite Kurbelwange (24) mit ihrem Kurbelzapfen (27) in Drehgelenk-Eingriff
mit einem ortsfest am Drahtführungsgehäuse (5) angreifenden Antriebsarm (29) gehalten
ist (Figur 7).
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Kurbelwangen (23 und 24) der Antriebskurbeln (22) eine übereinstimmende
Baulänge haben und die zweite Kurbelwange (24) um den Kurbelzapfen (25) der ersten
Kurbelwange (23) über einen Winkelbereich verstellbar ist, der einen Winkel von 45°
überschreitet und einen Winkel von 90° unterschreitet.