[0001] Die Erfindung betrifft eine Stauchfalzmaschine mit einer oder mehreren jeweils mit
einem Papieranschlag versehenen Falztaschen, von denen eine Falztasche zum Sammeln
und anschließenden gemeinsamen Falzen mehrerer Papierbogen eingerichtet ist und aus
welcher die gesammelten Papierbogen gemeinsam das Falzwerk durchlaufen, das eine von
einer oberen und einer unteren Einzugswalze gebildete Einzugsstelle und wenigstens
ein eine Falzstelle bildendes Falzwalzenpaar aufweist, wobei vor der Einzugsstelle
eine Bogenzuführeinrichtung mit einer auf die Einzugsstelle gerichteten Förderbahn
angeordnet ist, in der sich eine Stapelrampe befindet.
[0002] Es ist bereits eine Vorrichtung zum Sammeln und gemeinsamen Falzen mehrerer ungleich
langer Papierbogen mittels einer Sammelstation bekannt (DE-Gbm G 94 04 431.7), bei
der die in der Sammelstation gesammelten Papierbogen gemeinsam ein nachfolgendes Stauchfalzwerk
durchlaufen, das wenigstens eine Falztasche mit einem zur Ausführung von Hubbewegungen
eingerichteten Papieranschlag aufweist und mit wenigstens einem vor einer weiteren
Falztasche angeordeneten Papierabweiser versehen ist.
Die Sammelstation ist mit einer elektromagnetisch steuerbaren Bogen-Arretiereinrichtung
versehen, die in einer auf die Einzugsstelle des Stauchfalzwerks gerichten Bogenförderbahn
angeordnet ist. Die Bogenförderbahn weist zwischen mehreren ober- und unterhalb der
Bogenförderbahn liegenden Fördertrums endlos umlaufender Förderbänder oder -riemen
eine Stapelrampe auf, durch welche die ankommenden Bogen vor der Bogen-Arretiereinrichtung
übereinander geschichtet werden. Im Stauchfalzwerk ist nur eine Falztasche offen und
aktiv, deren Papieranschlag auf eine der halben Formatlänge des langen Papierbogens
entsprechende Einlauftiefe eingestellt und in der Einlaufrichtung federnd beweglich
zwischen zwei fixierten Endpositionen gelagert ist.
[0003] Mit dieser bekannten Vorrichtung können lange und kurze Papierbogen gemeinsam durch
ein Stauchfalzwerk transportiert und dabei so gefaltet werden, daß ein oder mehrere
kurze Papierbogen, ohne selbst gefaltet zu werden jeweils gemeinsam in den langen
Papierbogen eingefaltet werden, um anschließend in einer Kuvertiereinrichtung problemlos
in einen Umschlag gesteckt oder verschlossen zu werden. Die langen Papierbogen können
wahlweise vor oder nach den kurzen Papierbogen in die Sammelstation eingeführt werden.
Das Falzen dieser Papierbogen um die mitlaufenden kurzen Papierbogen herum kann wahlweise
in der ersten oder in der zweiten Falztasche bzw. Falzstelle durchgeführt werden.
Dazu bedarf es lediglich einer anderen Programmierung der bei solchen Anlagen ohnehin
üblichen elektronischen Steuereinrichtung.
Zum Sammeln und paketweisen Falzen mehrerer gleich langer Papierbogen ist diese Vorrichtung
deshalb nicht geeignet, weil die hinter der Einzugsstelle liegende Falztasche auf
eine Einlauftiefe eingestellt werden muß, die der Formatlange der kurzen Papierbogen
entspricht und immer dann eine Falzung stattfindet, wenn ein langer Papierbogen eingezogen
wird. Im übrigen findet bei dieser Vorrichtung das Sammeln der Papierbogen nicht in
einer Falztasche sondern in einer dem Falzwerk bzw. dessen Einzugssteile vorgeschalten
Sammelstation statt, die eine eigene Bogen-Arretiervorrichtung aufweisen muß und die
entsprechend Raum beansprucht.
[0004] Es ist auch eine Stauchfalzmaschine mit mehreren jeweils eine Falzstelle bildenden
Falzwalzenpaaren bekannt (DE-A-41 14 105) die mehrere den einzelnen Falzstellen zugeordnete
Falztaschen aufweist, welche jeweils mit einem Papieranschlag versehen sind, der mit
seiner Anschlagfläche auf Anschlagebenen einstellbar ist, die unterschiedliche Vorlauflängen
für das einlaufende Falzgut ergeben. Um diese Stauchfalzmaschine sowohl als herkömmliche
Falzmaschine zum Falzen einzelner durchlaufender Papierbogen als auch zum Sammeln
und gemeinsamen Falzen mehrerer Papierbogen verwenden zu können, ist eine zur gleichzeitigen
Aufnahme mehrerer Papierbogen ausgelegte Falztasche so angeordnet und ausgebildet,
daß die einzelnen Papierbogen mit ihrer ganzen Länge selbsttätig bis zum Papieranschlag
einlaufen und darin verharren können. Außerdem weist diese Falztasche eine Schubvorrichtung
auf, die mit Hilfe eines von einer voreinstellbaren Bogenzähleinrichtung oder Code-Leseeinrichtung
gesteuerten Sonderantriebs impulsartige Hubbewegungen ausführt, durch welche die jeweils
in dieser Falztasche gesammelten Papierbogen gemeinsam in die nachfolgende Falzstelle
befördert werden.
Da hierbei das Sammeln mehrerer Papierbogen in einer zu diesem Zweck in Einlaufrichtung
nach unten geneigten und mit einem Auswerfer ausgerüsteten Falztasche stattfindet,
ist für deren einwandfreie Funktionsweise Voraussetzung, daß die gesammelten Papierbogen
alle zumindest annähernd die gleiche Länge aufweisen und die Einlauftiefe auf diese
Länge eingestellt ist, damit ein kleiner Schub genügt, die in dieser Falztasche gesammelten
Papierbogen mit ihren der nachfolgenden Falzstelle zugekehrten Vorderkanten in diese
Falzstelle zu schieben, damit sie dort erfaßt und weitertransportiert werden. In dieser
Falzstelle findet allerdings keine Falzung des Papiers statt. Das Falzen kann dann
erst mit Hilfe einer nachfolgenden Falztasche und nachfolgenden weiteren Falzstellen
erfolgen.
Zum gemeinsamen Falzen ungleich langer Papierbogen ist diese Einrichtung nicht geeignet.
Außerdem kann bei herkömmlichen Stauchfalzmaschinen die erste, d.h. die unmittelbar
hinter der Einzugsstelle angeordnete Falztasche nicht als Sammelfalztasche verwendet
werden, weil diese einen in Einlaufrichtung ansteigenden Verlauf hat und die einlaufenden
Papierbogen sofort wieder herausfallen würden.
[0005] Bei einer anderen bekannten Stauchfalzmaschine (US 3 830 754) werden die Förderriemen
einer der von zwei Einzugswalzen gebildeten Einzugsstelle vorgeschalteten und mit
einer Stapelrampe versehenen Fördereinrichtung mit einer größeren Fördergeschwindigkeit
angetrieben, als die beiden Einzugswalzen, um eine möglichst hochgradige Überlappung
der die Stapelrampe nacheinander erreichenden Papierbögen zu erhalten. Auf diese Weise
werden die mit einem restlichen Versatz in die der Einzugsstelle unmittelbar nachgeschaltete
Falztasche einlaufenden Papierbögen nicht gleichzeitig, sondern zeitlich und räumlich
gegeneinander versetzt in einer Falzstelle gefalzt, die sie vertikal abwärts gerichtet
durchlaufen, um sich danach in annähernder Vertikallage selbsttätig ineinander zu
schieben.
Abgesehen davon, daß mit dieser Methode Mehrfachfalze nicht möglich sind, hat sich
in der Praxis ein das Funktionieren sehr beeinträchtigendes Phänomen der elektrostatischen
Aufladung als sehr störend erwiesen. Durch die elektrostatische Aufladung der einzelnen
Papierbögen, die im wesentlichen durch deren reibendes Übereinandergleiten hervorgerufen
wird, wird der Transport und damit der Überlappungsgrad der einzelnen Papierbögen
unkontrollierbar. Die Papierbögen kleben bei unterschiedlichen Überlappungen zusammen,
so daß nicht alle den Anschlag in der Falztasche erreichen und ein völlig unkontrolliertes
Falzen entsteht. Diese Vorrichtung ist also nicht funktionssicher.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art mit einfachen Mitteln so zu gestalten, daß in ihrer der Einzugsstelle unmittelbar
nachgeschalteten Falztasche und im Bereich der Einzugsstelle nacheinander einlaufende
Papierbogen störungsfrei gesammelt und anschließend gemeinsam durch das Stauchfalzwerk
transportiert und ggf. mehrfach gefalzt werden können, auch wenn die in dieser Falztasche
eingestellte Einlauftiefe wesentlich kürzer ist als die in Einlaufrichtung gemessene
Formatlänge der einzelnen Papierbogen.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zwischen der mit einem offenen
Durchlaufspalt versehenen Einzugsstelle und der Stapelrampe mit einem vertikalen Abstand
über der Förderbahn ein zusätzlicher Bogenantrieb angeordnet ist, der den jeweils
neu ankommenden Bogen in einer von der Förderbahn bzw. von den hinter der Stapelrampe
in der Förderbahn abgelegten Bogen abgehobenen Lage durch die Einzugsstelle teilweise
in die dahinter angeordnete Sammelfalztasche befördert.
[0008] Die besonderen Vorteile dieser Erfindung liegen darin, daß Bogen mit unterschiedlichen
Formatlängen verarbeitet werden können und daß die eine elektrostatische Aufladung
erzeugende Reibung zwischen dem jeweils einlaufenden und den schon gesammelten Papierbögen
auf ein störungsfreies Minimum reduziert wird.
[0009] Die Realisierung des zusätzlichen Bogenantriebs gemäß Anspruch 2 unter Verwendung
einer Saugwalze hat den besonderen Vorteil, daß sich ein solcher Bogenantrieb in Blattvereinzelungseinrichtungen
in der Praxis seit vielen Jahren bewährt hat und bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit
eine störungsfreie Arbeitsweise gewährleistet.
Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 3 läßt sich die Funktionsweise des gemäß Anspruch
2 ausgeführten Bogenantriebs hinsichtlich der Beschaffenheit des zu verarbeitenden
Falzgutes optimieren.
Auch die Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 4 und 5 tragen zur Erhöhung der Funktionssicherheit
bei.
[0010] Während es grundsätzlich auch möglich wäre, die obere Einzugswalze kontinuierlich
anzutreiben und sie jeweils zur Einleitung eines Falzvorganges aus einer abgehobenen
Position in eine abgesenkte Position zu versetzen, in welcher sie im Zusammenwirken
mit der darunter angeordneten unteren Einzugswalze die gesammelten Papierbogen erfassen
und unter Bildung einer Falzschlaufe der ersten Falzstelle zuführen kann, hat die
Ausgestaltung nach Anspruch 6 den Vorteil, daß sie sich wesentlich einfacher, kostengünstiger
und auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten funktionssicherer realisieren läßt.
[0011] Auch die Ausgestaltungen nach Anspruch 7 und 8 tragen zur Vereinfachung und Erzielung
einer hohen Funktionssicherheit bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit bei. Die Ausgestaltung
nach Anspruch 9 ist insofern von Vorteil, als sie die Möglichkeit bietet, den Abstand
der Stapelrampe von dem Papieranschlag der Sammelfalztasche auf unterschiedliche Formatlängen
bzw. auf unterschiedliche Falzarten einzustellen.
[0012] Anhand der Zeichnung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in schematischer Seitenansicht eine Stauchfalzmaschine mit einer Sammelfalztasche
zum Sammeln und Falzen mehrerer Papierbogen sowie mit einer Zuführeinrichtung;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung;
- Fig. 3
- eine andere Ausführungsform der oberen Einzugswalze in schematischer Seitenansicht;
- Fig. 4
- die gleiche Anordnung wie Fig. 1 lediglich in einer anderen Funktionseinstellung
- Fig. 5
- ein vereinfachtes Blockschaltbild einer elektronischen Steuereinrichtung;
- Fig. 6
- die Anordnung der Fig. 1 in schematischer Draufsicht;
- Fig. 7
- einen Schnitt VII-VII aus Fig. 5 und
- Fig. 8
- schematisch vier in Zick-Zack-Form gefalzte Papierbogen.
[0013] Die in den Fig. 1 bis 3 und 5 schematisch dargestellte Stauchfalzmaschine weist drei
in üblicher Weise angeordnete Falzwalzen
W1,
W2 und
W3 auf, die zwei Falzstellen
F1 und
F2 bilden. Oberhalb der Falzwalze
W1 ist in der gleichen Vertikalebene 1 eine obere Einzugswalze
E angeordnet, deren Achse A1 parallel zur Achse
A2 der Falzwalze
W1 und ebenso parallel zu den Achsen
A3 bzw.
A4 der übrigen Falzwalzen
W2 und
W3 verläuft. Die Falzwalze
W2 dient zugleich als untere Einzugswalze, die zeitweise mit der oberen Einzugswalze
E zusammenwirkt. Die obere Einzugswalze
E hat zweckmäßiger Weise den gleichen Außendurchmesser wie die Falzwalzen
W1,
W2 und
W3. Sie ist jedoch mit einem segmentartig abgeflachten Umfangsabschnitt 3 versehen und
sie wird nicht kontinuierlich, sondern nur zeitweise und jeweils nur für eine volle
Umdrehung über eine Eintourenkupplung 2 synchron mit den Falzwalzen
W1 bis
W3 angetrieben, was bedeutet, daß sie die gleiche Umfangsgeschwindigkeit aufweist, wie
die Falzwalzen
W1,
W2,
W3. In der Ruhestellung der oberen Einzugswalze
E nimmt der abgeflachte Umfangsabschnitt 3 der oberen Einzugswalze
E die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Lage ein, in welcher er mit der Mantelfläche
der Falzwalze
W1 bzw. unteren Einzugswalze einen offenen Durchlaufspalt 4 bildet, dessen Höhe
h etwa 4-5 mm beträgt, wenn mit dieser Falzmaschine normales Schreibpapier oder Bogen
ähnlicher Qualität verarbeitet werden.
[0014] Die von der oberen Einzugswalze
E und der darunter angeordneten Falzwalze
W1 bzw. unteren Einzugswalze gebildete Einzugsstelle
EZ weist in der Ruhelage der oberen Einzugswalze
E1 den offenen Durchlaufspalt 4 auf.
[0015] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform wird der Durchlaufspalt 4 der Einzugsstelle
EZ von einem Umfangsabschnitt 3' der oberen Einzugswalze
E1 gebildet, der einen um die Spaltweite
h verkleinerten Radius
R1 aufweist. Dabei besteht die Einzugswalze aus einem zylindrischen Kern 3/1 mit dem
Radius
R1 und einem elastischen Mantel 3/2, dessen Dicke
d der Spaltweite
h entspricht. Der verjüngte Umfangsabschnitt 3' wird somit von einer Unterbrechung
des Mantels 3/2 gebildet, die sich über einen Winkel β von etwa 80°-90° erstreckt.
[0016] Unmittelbar hinter dieser Einzugsstelle
EZ bzw. hinter dem Durchlaßspalt 4 befindet sich eine in üblicher Weise ausgestaltete
Sammelfalztasche 5 mit einem einstellbaren Papieranschlag 6. Diese Sammelfalztasche
5 hat eine in Einlaufrichtung des Pfeiles 7 um einen Winkel α von etwa 35° ansteigende
Schräglage. Unterhalb der ersten Falzwalze
W1 ist eine zweite Falztasche 8 in üblicher Weise angeordnet, die ebenfalls einen einstellbaren
Papieranschlag 9 aufweist und die zur Aufnahme des aus der Falzstelle
F1 ankommenden Falzgutes dient. Aus dieser Falztasche 8 wird dann das Falzgut durch
die Falzstelle
F2 aus der Stauchfalzmaschine heraus auf einen Ablagetisch 10 befördert.
Es können in üblicher Weise auch einstellbare Papierabweiser vor den Falztaschen angeordnet
sein, die zur Ausführung bestimmter Falzarten erforderlich sind.
[0017] Die Papierzuführung in den Durchlaßspalt 4 erfolgt in Richtung des Pfeiles 11 aus
einer Bogenzuführeinrichtung 12 über eine Stapelrampe 13 und mittels eines zusätzlichen
Bogenantriebs 14. Dieser zusätzliche Bogenantrieb 14 ist in Form einer rotierend angetriebenen
Saugwalze 15 zwischen der Stapelrampe 13 und der vom Durchlaßspalt 4 gebildeten Einzugsstelle
EZ angeordnet. Durch die Bogenzuführeinrichtung 12 ist eine im wesentlichen horizontale,
auf die Einzugsstelle
EZ gerichtete Förderbahn 16 festgelegt, in der die unteren bzw. oberen Fördertrums 17
und 18 endloser Förderbänder oder -riemen 19 bzw. 20 verlaufen, die über Antriebs-
bzw. Umlenkscheiben 21 geführt sind und kontinuierlich mit einer Fördergeschwindigkeit
angetrieben werden, die etwa der Umfangsgeschwindigkeit der ebenfalls kontinuierlich
umlaufenden Falzwalzen
W1 bis
W3 entspricht. Diese Antriebs- bzw. Umlenkscheiben 21, 22 sind jeweils auf in einer
gemeinsamen Vertikalebene 23 übereinander angeordneten Wellen 24 bzw. 25 befestigt.
[0018] Zwischen den Antriebs- bzw. Umlenkscheiben 21, 22 und der Einzugsstelle bzw. dem
Durchlaßspalt 4 ist eine horizontale Papierführung 26 angeordnet, deren Oberseite
in der gleichen Ebene liegt wie die Förderbahn 16.
[0019] Die Stapelrampe 13 besteht aus zwei symmetrisch zu einer Längsmittelachse 27 (Fig.
6) der Gesamtanordnung angeordneten keilförmigen Blöcken 28 und 29, die jeweils eine
in Förderrichtung schräg ansteigende Hebefläche 30 aufweisen, welche in einer gemeinsamen
Horizontalebene 31 endet. Diese Horizontalebene 31 liegt in einem Vertikalabstand
b über der Förderbahn 16 bzw. über der oberen Führungsfläche der Papierführung 26.
Dabei ist dieser Vertikalabstand
b zweckmäßigerweise etwas größer als die Höhe
h des Durchlaufspaltes 4.
[0020] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist die Papierführung 26 jeweils Schlitze
37 auf, innerhalb derer die die Stapelrampe 13 bildenden Blöcke 28 und 29 in ihrer
Horizontalebene in Förderrichtung verstellbar sind und auf unterschiedliche Abstände
zum Durchlaßspalt 4 eingestellt werden können.
Die von den Fördertrums 17, 18 der Förderriemen 19, 20 in der Förderbahn 16 zugeführten
Bögen
B werden von der Stapelrampe 13 in die Horizontalebene 31 angehoben, damit sie jeweils
über die bereits auf der Papierführung 26 abgelegten Bögen
B bzw. den noch von der Saugwalze 15 erfaßten Bogen
B hinwegtransportiert und ebenfalls von der Saugwalze 15 erfaßt werden können.
[0021] Die Anordnung der Saugwalze 15 ist so getroffen, daß ihre Mantelfläche 34 von der
Oberseite der Papierführung 26 bzw. von der Förderbahn 16 einen Vertikalabstand
a aufweist, der höchstens gleich groß sein sollte wie der Vertikalabstand
b der Vertikalebene 31. Am zweckmäßigsten ist es aber, wenn der Vertikalabstand
a gleich groß oder etwas kleiner ist wie bzw. als die Höhe
h des Durchlaßspaltes 4 und wenn der der Vertikalabstand
b etwas größer ist als der Vertikalabstand
a.
Die mit einer Vielzahl von in Axialrichtung reihenweise angeordneten und über den
Umfang gleichmäßig verteilten Saugbohrungen 32 versehene, hohle Saugwalze 15 ist in
ihrem Innern mit einer Saugluftkammer 33 versehen, die vom Hohlraum eines im wesentlichen
zylindrischen, konzentrisch zur Saugwalze 15 angeordneten Sauggehäuse 35 gebildet
ist, das mehrere vertikal nach unten gerichtete Saugbohrungen 36 aufweist. Diese Saugbohrungen
36 sind in gleichen Axialabständen angeordnet wie die Reihen der Saugbohrungen 32
der Saugwalze 15, so daß die Saugbohrungen 32 der rotierenden Saugwalze 15 jeweils
nacheinander vorübergehend in Deckungslage gelangen mit den vertikalradial von oben
auf die Förderbahn 16 bzw. die Papierführung 26 gerichteten Saugbohrungen 36 des Gehäuses
35.
[0022] Die Saugluftkammer 33 steht über eine Saugluftleitung 39 mit einer Vakuumpumpe 40
in Verbindung. Die Stärke der an den Saugbohrungen 36 bzw. 32 wirksamen Saugwirkung
ist mittels eines Bypass-Ventils 45 regulierbar und der jeweils zu verarbeitenden
Papierqualität optimal anpaßbar.
Die Saugwalze 15 wird kontinuierlich synchron mit den Falzwalzen
W1,
W2 und
W3 angetrieben.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, hat die Saugwalze 15 eine axiale Länge, die etwa halb
so groß ist wie die axiale Länge der Einzugswalze
E bzw. der Falzwalzen
W1,
W2,
W3 die unter sich gleich lang sind. Dabei ist die Falzwalze 15 in der axialen Mitte
der Einzugswalze
E bzw. der Falzwalzen
W1,
W2,
W3 symmetrisch zur Längsmittelachse 27 angeordnet.
[0023] Die Fördergeschwindigkeit der Bogenzuführeinrichtung 12 ist zweckmäßigerweise gleich
groß wie die Umfangsgeschwindigkeit der gleichförmig rotierenden Saugwalze 15 und
höchstens gleich groß wie die Umfangsgeschwindigkeit der Falzwalzen
W1,
W2,
W3.
Die elektrisch aussteuerbare Eintourenkupplung 2 verbindet, wenn sie eingeschaltet
ist, die Einzugswalze
E bzw.
E1 mit dem nicht dargestellten Antrieb der Falzwalzen
W1,
W2,
W3.
[0024] Zur Steuerung der Eintourenkupplung 2 ist eine Steuerelektronik 42 vorgesehen (Fig.
5), an die zwei im Bereich der Stapelrampe in der Förderbahn 16 angeordnete Lichtschranken
41 und/oder ein Codeleser 43 angeschlossen sind. Während die Lichtschranken 41 für
jeden durchlaufenden Papierbogen
B ein Zählsignal an eine Zähleinrichtung der Steuerelektronik abgeben, ist der Codeleser
43 dafür vorgesehen, Steuercodes zu lesen die auf den einzelnen zugeführten Papierbogen
B angebracht sind und die in der Steuerelektronik so verarbeitet werden, daß sie zum
gegebenen Zeitpunkt die Eintourenkupplung 2 für eine Umdrehung einschalten. Demselben
Zweck dienen die von den Lichtschranken 41 abgegebenen Zählimpulse, die einem voreinstellbaren
Zähler zugeführt werden und bei Erreichen der voreingestellten Impulszahl das Einschaltsignal
der Eintourenkupplung 2 erzeugen.
[0025] Während des Betriebs werden nacheinander einzelne Bogen aus der Bogenzuführeinrichtung
12 zunächst über die Stapelrampe 13 so zugeführt, daß sie von der Saugwalze 15 erfaßt
und in einer von der Förderbahn 16 bzw. der Papierführung 26 abgehobenen Lage durch
den offenen Durchlaufspalt 4 bis zum Papieranschlag 6 in die Sammelfalztasche 5 eingeführt
werden. Es wird dabei sichergestellt, daß die jeweils neu einlaufenden Papierbögen
zumindest in dem in Zulaufrichtung vor dem Durchlaufspalt 4 liegenden Bereich nicht
mit der Papierführung 26 bzw. mit den darauf bereits abgelegten Papierbogen
B in Berührung kommen. Dadurch wird die normalerweise durch flächenhafte Reibung zwischen
den Papierbögen 3 entstehende elektrostatische Aufladung weitgehend vermieden zumindest
aber auf ein Mindestmaß reduziert. Die Funktionsweise, d.h. das störungsfreie Einlaufen
der einzelnen Papierbögen
B in die Sammelfalztasche 5 wird nicht beeinträchtigt. Der jeweils nachfolgende Bogen
schiebt sich über das herabhängende Ende des bereits eingelaufenen Bogens und löst
diesen dann von der Saugwalze 15, so daß dieser sich auch mit seinem hinteren Abschnitt
auf der Papierführung 26 bzw. auf die bereits vorhandenen Bögen
B ablegen kann. Durch die jeweils eingestellte Saugwirkungsstärke ist sichergestellt,
daß von der Saugwalze 15 immer nur ein Bogen
B gehalten werden kann. Es ist somit möglich, die Saugwalze 15 mit einer kontinuierlich
anstehenden, konstanten Saugwirkung zu betreiben. Ein Impulsbetrieb ist nicht erforderlich.
Durch die Verstellbarkeit der Stapelrampe 13 innerhalb der Förderbahn 16 ist es möglich,
deren Abstand von der Einzugsstelle
EZ bzw. von dem Papieranschlag 6 der Sammelfalztasche 5 den jeweiligen Bogenformatlängen
und Falzarten entsprechend einzustellen.
Es können sowohl gleich lange als auch ungleich lange Bogen gesammelt und gemeinsam
gefaltet werden.
[0026] Sobald die Bögen
B in der vorgegebenen Anzahl in der Sammelfalztasche 5 gesammelt, d.h. vollständig
in sie eingelaufen sind, erhält die Eintourenkupplung 2 von der Steuerelektronik einen
Einschaltimpuls für eine Umdrehung, so daß die Einzugswalze
E bzw.
E1 eine volle Umdrehung ausführt und dabei bewirkt, daß die noch außerhalb der Einzugsstelle
EZ bzw. des Durchlaufspaltes 4 liegenden hinteren Bogenabschnitte gemeinsam erfaßt und
"eingezogen" werden, so daß sich, wie in Fig. 4 dargestellt, Falzschlaufen 50 bilden,
die schließlich in der Falzstelle 1 gefalzt und danach in üblicher Weise entweder
in die zweite Falztasche 8 und anschließend durch die zweite Falzstelle 2 nach außen
oder an der zweiten Falztasche 8 vorbei direkt in die zweite Falzstelle
F2 geleitet werden.
Es kann auf diese Weise z.B. das in Fig. 8 schematisch dargestellte Endprodukt eines
zick-zack-förmig gefalzten Blattstapels 52 aus vier Papierbögen entstehen.
Die Drehrichtungen der Falzwalzen
W1,
W2,
W3, der Saugwalze 15 und der Einzugswalzen
E bzw.
E1 sind jeweils durch Pfeile 51 angedeutet.
[0027] Ergänzend sei noch erwähnt, daß der offene Durchlaufspalt 4 auch durch eine entsprechend
exzentrische Lagerung einer vollzylindrischen Einzugswalze 4 erzeugt werden könnte.
1. Stauchfalzmaschine mit einer oder mehreren jeweils mit einem Papieranschlag versehenen
Falztaschen, von denen eine Falztasche zum Sammeln und anschließenden gemeinsamen
Falzen mehrerer Papierbogen eingerichtet ist und aus welcher die gesammelten Papierbogen
gemeinsam das Falzwerk durchlaufen, das eine von einer oberen und einer unteren Einzugswalze
gebildete Einzugsstelle und wenigstens ein eine Falzstelle bildendes Falzwalzenpaar
aufweist, wobei vor der Einzugsstelle eine Bogenzuführeinrichtung mit einer auf die
Einzugsstelle gerichteten Förderbahn angeordnet ist, in der sich eine Stapelrampe
befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der mit einem offenen Durchlaufspalt (4) versehenen Einzugsstelle und
der Stapelrampe (13) mit einem vertikalen Abstand über der Förderbahn (16) ein zusätzlicher
Bogenantrieb (14) angeordnet ist, der den jeweils neu ankommenden Bogen in einer von
der Förderbahn (16) bzw. von den hinter der Stapelrampe (13) in der Förderbahn (16)
abgelegten Bogen abgehobenen Lage durch die Einzugsstelle (4) teilweise in eine dahinter
angeordnete Sammelfalztasche (5) befördert.
2. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Bogenantrieb
(14) aus einer rotiernd angetriebenen Saugwalze (15) besteht, deren Saugwirkung gegen
die Förderbahn (16) gerichtet ist.
3. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der Saugwirkung
der Saugwalze regulierbar ist.
4. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale Abstand
(a) der Mantelfläche (34) der Saugwalze (15) von der Förderbahn (16) höchstens gleich
groß ist wie das Maß, um das die Stapelrampe die Förderbahn überragt.
5. Stauchfalzmaschine nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die der Fördergeschwindigkeit der Bogenzuführeinrichtung entsprechende Umfangsgeschwindigkeit
der gleichförmig rotierenden Saugwalze (15) höchstens gleich groß ist wie die Umfangsgeschwindigkeit
der Falzwalzen (W1, W2, W3).
6. Stauchfalzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
obere Einzugswalze (E) mittels einer fernsteuerbaren Eintourenkupplung (2) jeweils
aus einer den Durchlaufspalt (4) bildenden Ruhelage für eine Umdrehung bezüglich ihrer
Umfangsgeschwindigkeit synchron mit den Falzwalzen (W1, W2, W3) antreibbar ist.
7. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaufspalt
(4) der Einzugsstelle von einem segmentartig abgeflachten Umfangsabschnitt (3) der
oberen Einzugswalze gebildet ist.
8. Stauchfalzmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaufspalt
(4) der Einzugsstelle (E2) von einem Umfangsabschnitt (3') der oberen Einzugswalze
(E1) gebildet ist, der einen um die Spaltweite (h) verkleinerten Radius (R1) aufweist.
9. Stauchfalzmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stapelrampe (13) innerhalb der Förderbahn (16) auf unterschiedliche Abstände von der
Einzugsstelle einstellbar ist.