[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erzeugung eines gereinigten, turbulenzarmen
Luftstromes zur Versorgung lokaler Reinräume, bei der ein Lüfter und ein Filter, das
eine Seite zum Eintritt von ungereinigter Luft und eine gegenüberliegende Seite zum
Austritt des gereinigten Luftstromes aufweist, von Wänden einer Plenumkammer umschlossen
sind, mit einer Einlaßöffnung in einer der Wände, an die der Lüfter zum Ansaugen von
Luft angeschlossen ist und einer Auslaßöffnung in einer anderen Wand, an der das Filter
mit der Seite des Austrittes des gereinigten Luftstromes anliegt.
Derartige technische Lösungen sind bei der Herstellung integrierter Schaltkreise anwendbar
und beispielsweise aus der DE 35 13 902 A1 bekannt.
[0002] Sinkende Strukturbreiten und die Forderung nach steigender Gutausbeute führen zu
ständig steigenden Anforderungen an die Reinraumbedingungen in der Umgebung der zu
bearbeitenden Objekte.
Mit Einführung neuer Technologien, wie z. B. dem Einsatz von SMIF-Systemen (Standard
Mechanical Interface), ist die Anwendung von lokalen Reinräumen verbunden, die an
die verschiedenen Geräteeinheiten gekoppelt sind.
Der Übergang von großen Reinräumen, in denen ein vertikaler laminarer Luftstrom zur
Aufrechterhaltung der Reinraumbedingungen dient, zu kleinen lokalen Reinräumen, die
häufig mit einem horinzontalen laminaren Luftstrom arbeiten, führt beim Einsatz bekannter
technischer Lösungen zu überhöhten Geräteabmessungen.
[0003] Wurden zur Erzeugung von vertikalen Luftströmen die Luftaufbereitungsanlagen, bestehend
aus Filter und Lüfter üblicherweise an der Decke bzw. über der Geräteeinheit angebracht,
so erfordern lokale horizontale Luftströme deren Integration in die Geräte. Damit
ergibt sich oft eine Vergrößerung der Aufstellfläche.
[0004] Zur Luftaufbereitung setzt z. B. die in der DE 35 13 902 A1 offenbarte Lösung einen
in das Plenum integrierten Zentrifugallüfter ein, dessen Luft insgesamt parallel zu
der Fläche der Filterelemente abgegeben wird. Den Zentrifugallüfter umgebende Leitflächen
erzeugen eine Luftströmung von den Randflächen zur Mitte des Filters.
[0005] Zur Erhöhung des Wirkungsgrades durch eine verwirbelungsarme gleichmäßige Anströmung
der Filterfläche sind in der DE 42 36 031 A1 Einlaßöffnung und Axiallüfter durch eine
rohrförmige Ummantelung vom Plenum bis auf einen Luftaustritt in Strömungsrichtung
getrennt. In den Luftstrom gestellte Luftleitbleche wirken rotatorischen Luftstromkomponenten
entgegen.
[0006] Neben der für viele Anwendungszwecke noch zu großen Bautiefe beider Lösungen, erfordert
die Anwendung von Luftleitblechen einen hohen konstruktiven und fertigungstechnischen
Aufwand, da einerseits eine genügende Stabilität der Luftleiteinrichtungen erreicht
werden muß, um die Erzeugung von Schwingungen zu vermeiden, andererseits kommt es
zu einer zusätzlichen Geräuschentwicklung an den Abreißkanten der Luftleitbleche.
Die teilweise Reduzierung der Bautiefe, die durch den Einsatz von Axiallüftern anstelle
von Radiallüftern erreicht wird, ist in der Regel mit einem höheren Geräuschpegel
verbunden, der sich natürlich störend auf das Bedienpersonal auswirkt.
[0007] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß mit der bei lokalen Reinräumen üblichen
Kopplung der Luftaufbereitungsanlagen an die Geräteeinheiten eine mögliche Schwingungsübertragung
verbunden ist.
Besonders negativ wirkt sich diese Schwingungsübertragung bei bilderzeugenden oder
-verarbeitenden Geräten und Inspektionsgeräten aus. Ohne aufwendige Maßnahmen zur
Schwingungsisolation mit Problemen der Kopplung zum Gehäuse der Geräteeinheit und
der Trennung der Umgebung vom eingeschlossenen Reinraum ist eine Arbeit mit diesen
Geräten nicht gewährleistet.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Bautiefe der Luftaufbereitungsanlage weiter
zu verringern und außerdem in einfacher Weise eine Schwingungsübertragung von den
luftstromerzeugenden Mitteln auf die zu versorgende Geräteeinheit weitgehend zu vermeiden.
[0009] Die Aufgabe wird durch eine Einrichtung zur Erzeugung eines gereinigten, turbulenzarmen
Luftstromes zur Versorgung lokaler Reinräume, bei der ein Lüfter und ein Filter, das
eine Seite zum Eintritt von ungereinigter Luft und eine gegenüberliegende Seite zum
Austritt des gereinigten Luftstromes aufweist, von Wanden einer Plenumkammer umschlossen
sind, mit einer Einlaßöffnung in einer der Wände, an die der Lüfter zum Ansaugen von
Luft angeschlossen ist und einer Auslaßöffnung in einer anderen Wand, an der das Filter
mit der Seite des Austrittes des gereinigten Luftstromes anliegt, dadurch gelöst,
daß die der Auslaßöffnung gegenüberliegende Wand der Plenumkammer zu der Seite des
Eintrittes der ungereinigten Luft benachbart ist und einen Raum freiläßt, der mit
dem übrigen Raum der Plenumkammer in Verbindung steht.
[0010] Der Lüfter ist dem Filter in einer Richtung senkrecht zur Richtung des gereinigten
Luftstromes benachbart.
[0011] Anstatt des Einsatzes eines Lüfters kann auch dem Filter in einer Richtung senkrecht
zur Richtung des gereinigten Luftstromes mindestens ein Paar von Lüftern benachbart
sein.
Werden zwei oder mehrere Lüfter eingesetzt ist es von Vorteil, wenn der zu der Seite
des Eintrittes der ungereinigten Luft freigelassene Raum entsprechend der Anzahl der
Lüfter in Teilräume geteilt ist, die von der Wand der Plenumkammer und Abschnitten
der Seite des Eintrittes der ungereinigten Luft gebildet sind, wobei die Trennung
an der Seite des Austrittes des gereinigten Luftstromes aufgehoben ist.
[0012] Zur Vermeidung einer Schwingungsübertragung von den luftstromerzeugenden Mitteln
auf die zu versorgende Geräteeinheit ist es von Vorteil, wenn an jedem Lüfter Halte-
und Befestigungselemente angebracht sind, die abgedichtet und schwingungsisoliert
aus der Plenumkammer herausgeführt, an einem Grundgestell außerhalb der Plenumkammer
befestigt sind. Das Grundgestell kann gleichzeitig Träger der den lokalen Reinraum
enthaltenden Geräteeinheit sein, wobei zwischen dem Grundgestell und der Geräteeinheit
ein Schwingungsisolationssystem vorzusehen ist.
[0013] Durch diese Anordnung ist die Schwingungsisolation des Lüfters gegenüber dem lokalen
Reinraum und der darin angeordneten Baueinheiten ohne größeren Aufwand möglich, und
auch der durch Relativbewegungen des schwingungsisolierten Geräteteiles erforderliche
Freiraum ist ohne die geometrische Vergrößerung der Filter-Lüfter-Einheit verfügbar.
[0014] Die Erfindung soll nachstehend anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Filter-Lüfter-Einheit, gekoppelt an eine Geräteeinheit mit lokalem Reinraum
- Fig. 2
- eine Filter-Lüfter-Einheit mit einer schwingungsisolierten Kupplung an die Geräteeinheit
mit dem lokalen Reinraum
- Fig. 3
- eine Filter-Lüfter-Einheit mit einem Lüfterpaar
[0015] Gemäß Fig. 1 umschließen die Wände einer Plenumkammer 1, die von einem Grundgestell
2 getragen wird, einen Lüfter 3 und ein Hochleistungsschwebstoffilter 4. Bis auf eine
Einlaßöffnung 5 in einer der Wände, an die der Lüfter 3 angeschlossen ist und die
die Luftzufuhr aus dem umgebenden Raum ermöglicht, ist die Plenumkammer 1 gegenüber
der Umgebung lufttechnisch dicht abgeschlossen. Das Hochleistungsschwebstoffilter
4 weist eine Seite 6 zum Eintritt ungereinigter Luft auf und umschließt mit einer
gegenüberliegenden Seite 7 zum Austritt eines gereinigten Luftstromes 8 eine Auslaßöffnung
9. Dadurch kann der Eintritt der gereinigten Luft in eine, mit der Plenumkammer 1
über Dichtungselemente 11 gekoppelte Geräteeinheit 10 zur Erzeugung und Aufrechterhaltung
eines lokalen Reinraumes nur über das Hochleistungsschwebstoffilter 3 entsprechend
seinem Abscheidegrad erfolgen.
[0016] Die Anordnung des Lüfters 3, der in diesem Ausführungsbeispiel als Radiallüfter ausgebildet
ist, erfolgt zur Reduzierung der Bautiefe der Filter-Lüfter-Einheit in unüblicher
Weise in einer Richtung senkrecht zur Richtung des gereinigten Luftstromes 8 benachbart
zum Hochleistungsschwebstoffilter 4.
Die der Auslaßöffnung 9 gegenüberliegende Wand der Plenumkammer 1 läßt zu der Seite
6 für den Eintritt der ungereinigten Luft einen Raum 12 frei, der mit dem übrigen
Raum der Plenumkammer 1 in Verbindung steht. Der freigelassene Raum 12 ist der Bereich
der Plenumkammer 1, der als Stauraum vorwiegend zur Ausbildung des Plenums dient,
so daß eine örtlich weitgehend gleichmäßige Durchströmung des Hochleistungsschwebstoffilters
4 und damit verbunden eine turbulenzarme Verdrängungsströmung am reinluftseitigen
Austritt des gereinigten Luftstromes 8 gewährleistet ist.
[0017] Die die Bautiefe begrenzenden Merkmale sind die Dicke des Hochleistungsschwebstoffilters
4 und die erforderliche Breite des Raumes 12, der so dimensioniert sein muß, daß die
Eigenschaften eines Plenums erhalten bleiben. Eine Reduzierung bis zu 40 % gegenüber
herkömmlichen Anordnungen ist möglich.
[0018] Durch eine entsprechende Auswahl von Lüfter und Filter, deren Größe und Geometrie
an die Forderungen des lokalen Reinraumes angepaßt werden können, ist eine Variation
der Filter-Lüfter-Einheit in weiten Grenzen möglich.
[0019] In der Ausführung gemäß Fig. 2 ist der Lüfter 3 schwingungstechnisch von den Wänden
der Plenumkammer 1 getrennt. Zu diesem Zweck sind schwingungsdämpfende Dichtungselemente
13 an der Einlaßöffnung 5 und ein schwingungsisolierter und zur Vermeidung von Druckverlusten
gegenüber der Umgebung luftdichter Austritt 14 einer an dem Grundgestell 2 befestigten
Halterung 15 für den Lüfter 3 vorgesehen.
Im Bereich der Auslaßöffnung 9 ist die Filter-Lüfter-Einheit mit der Geräteeinheit
10 direkt oder mit Dichtungselementen 11 verbunden. Die Geräteeinheit 10 verfügt über
ein eigenes Schwingungsisolationssystem 30, das sich auf dem Grundgestell 2 abstützt.
[0020] Bei der Ausführung gemäß Fig. 3 ist in einer Plenumkammer 16 mit Einlaßöffnungen
17, 18 und einer Auslaßöffnung 19 einem Filter 20 in einer Richtung senkrecht zur
Richtung eines gereinigten Luftstromes 21 ein Paar von Lüftern 22, 23 benachbart.
Die von jedem Lüfter 22, 23 angesaugte Luft ist auf durch Trennwände 24, 25 geteilte
Teilräume 26, 27 gerichtet, die von der Wand der Plenumkammer 16 und Abschnitten 28,
29 der Seite des Eintrittes der ungereinigten Luft gebildet sind. In dieser Anordnung,
die nicht auf ein Paar von Lüftern beschränkt sein muß, erzeugt jeder Lüfter sein
eigenes Plenum. Da reinluftseitig keinerlei Trennung mehr vorhanden ist, wird eine
einzige laminare bzw. turbulenzarme Strömung erzeugt.
1. Einrichtung zur Erzeugung eines gereinigten, turbulenzarmen Luftstromes zur Versorgung
lokaler Reinräume, bei der ein Lüfter und ein Filter, das eine Seite zum Eintritt
von ungereinigter Luft und eine gegenüberliegende Seite zum Austritt des gereinigten
Luftstromes aufweist, von Wänden einer Plenumkammer umschlossen sind, mit einer Einlaßöffnung
in einer der Wände, an die der Lüfter zum Ansaugen von Luft angeschlossen ist und
einer Auslaßöffnung in einer anderen Wand, an der das Filter mit der Seite des Austrittes
des gereinigten Luftstromes anliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die der Auslaßöffnung (9, 19) gegenüberliegende Wand der Plenumkammer (1, 16) zu der
Seite (6) des Eintrittes der ungereinigten Luft benachbart ist und einen Raum (12,
26, 27) freiläßt, der mit dem übrigen Raum der Plenumkammer (1, 16) in Verbindung
steht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüfter, (3) dem Filter
(4) in einer Richtung senkrecht zur Richtung des gereinigten Luftstromes (8) benachbart
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Filter (20) in einer
Richtung senkrecht zur Richtung des gereinigten Luftstromes (21) mindestens ein Paar
von Lüftern (22, 23) benachbart ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zu der Seite des Eintrittes
der ungereinigten Luft freigelassene Raum entsprechend der Anzahl der Lüfter (22,
23) in Teilräume (26, 27) geteilt ist, die von der Wand der Plenumkammer (16) und
Abschnitten (28, 29) der Seite des Eintrittes der ungereinigten Luft gebildet sind,
wobei die Trennung an der Seite des Austrittes des gereinigten Luftstromes aufgehoben
ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem
Lüfter (3, 22, 23) Halte- und Befestigungselemente (15) angebracht sind, die abgedichtet
und schwingungsisoliert aus der Plenumkammer (1, 16) herausgeführt, an einem Grundgestell
(2) außerhalb der Plenumkammer (1, 16) befestigt sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgestell (2) gleichzeitig
Träger der den lokalen Reinraum enthaltenden Geräteeinheit (10) ist, wobei zwischen
dem Grundgestell (2) und der Geräteeinheit (10) ein Schwingungsisolationssystem (30)
vorgesehen ist.