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EP 0 768 632 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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16.04.1997 Patentblatt 1997/16 |
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Anmeldetag: 24.09.1996 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES FR GB IT SE |
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Priorität: |
16.10.1995 DE 19538453
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Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft |
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80788 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Weishaupt, Walter
81247 München (DE)
- Wiesmeier, Christian
81929 München (DE)
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Funksignalempfänger für Kraftfahrzeuge mit einem RDS-Dekoder für digitale Signale |
(57) Bei einem Funksignalempfänger für Kraftfahrzeuge mit einem Rundfunkempfänger mit
RDS-Dekoder für digitale Signale, die über eine Tabelle in eine Verkehrsinformation
umsetzbar sind, sind die Signale vom Dekoder über eine Datenverbindung zu einem mit
einem Routendatenspeicher versehenen Navigationssystem weitergebbar, das die Verkehrsinformation
erzeugt.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Funksignalempfänger für Kraftfahrzeuge mit den
Merkmalen, die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben sind.
[0002] Die Verkehrsinformationen sind in der Fachwelt unter der Bezeichnung TMC (traffic
message channel) bekannt. Probleme eines derartigen Rundfunkempfängers bestehen hinsichtlich
der Anpassung oder der Änderungen der Tabelle für die zugrundeliegenden Standards
und der Daten, der für die Codierung und Decodierung der digitalen Signale verwendet
werden. Darunter sind i.w. Ortscodes und Standardtexte zu verstehen. Ein Rundfunkempfänger
als Funksignalempfänger der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 35 36 820 bekannt,
der selbst in einem Festwertspeicher die Ortscodes und Standardtexte enthält und der
die übertragene Codes entziffert und daraus eine Sprachinformation bildet. Dabei ist
eine Anpassung z.B. an einen geänderten Standard nicht möglich.
[0003] In der EP 0 580 617 B1 ist ein Rundfunkempfänger beschrieben, bei dem versucht wird,
dem Problem auf folgende Weise zu Leibe zu rücken; In den Rundfunkempfänger kann eine
Chipkarte eingeschoben werden, die in einem Datenspeicher die Ortscodes sowie zusätzliche
Daten zur Umsetzung der digitalen Signale enthält. Durch Austausch der Chipkarte ist
dabei eine Anpassung an geänderte Standards sowie geänderte Straßenverhältnisse und
Ortscodes möglich. Ändern sich Ortsbezeichnungen, so läßt sich dies durch Verwendung
einer neuen Chipkarte berücksichtigen. Ein derartiger Rundfunkempfänger ist jedoch
aufwendig, da er einen Chipkartenleser besitzen muß. Zudem ist die Handhabung der
Chipkarte nicht einfach, da sie grundsätzlich entnehmbar ist und damit auch verloren
gehen kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Funksignalempfänger der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der eine Änderung bzw. Anpassung des Rundfunkempfängers
auch bei geänderten Standards, Ortscodes und dgl. nicht erforderlich ist und die darüber
hinaus eine Möglichkeit bietet, Anpassungen, Änderungen und Aktualisierungen ohne
weiteres durchzuführen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0006] Die Wiedergabe der Verkehrsinformationen erfolgt nunmehr mit Hilfe des Navigationssystems.
Da dieses den Routendatenspeicher enthält, kann in diesem auch die zur Umsetzung der
digitalen Signale erforderliche Tabelle gespeichert sein. Anpassungen und Änderungen
lassen sich ohne weiteres in Verbindung mit entsprechenden Modifikationen des Navigationssystems
durch Verwendung eines neuen Routendatenspeichers mit entsprechend geänderter Tabelle
für die TMC-Informationen durchführen. Andererseits läßt sich bei einer Änderung von
Ortsbezeichnungen die notwendige Anpassung für die RDS/TMC-Informationen gleich miterledigen.
Auch die Verbindung fremdsprachlicher Texte zur Wiedergabe der Verkehrsinformationen
läßt sich durch Verwendung einer entsprechend ausgebildeten Tabelle im Navigationssystem
realisieren.
[0007] Da der Routendatenspeicher neben den Ortsinformationen auch die sonstigen Daten enthält,
die für die Ausgabe der Verkehrsinformationen erforderlich sind, wie Standardtexte,
Richtungsinformationen und dgl., ist die gesamte Wiedergabe der Verkehrsinformation
mit Ausnahme der Decodierung des RDS-Signals vom Rundfunkempfänger auf das Navigationssystem
verlagert. Die Ausgabe dieser Information erfolgt mit Hilfe des Navigationssystems.
[0008] Die Ausgabe kann in Form einer akustischen Information, z.B. mit Hilfe des Sprachausgabe-Systems
des Navigationssystems oder aber auch optisch z.B. in dem auf dem Bildschirm dargestellten
Kartenausschnitt erfolgen.
[0009] Ferner können durch die Verbindung TMC-Rundfunkempfänger/Navigationssystem aus dem
gesamten Meldungsumfang automatisch nur diejenigen Meldungen angezeigt werden, die
auf der gewählten Fahrtroute liegen.
[0010] Ist keine Route vorgewählt, kann das Navigationssystem zumindest einen eingeschränkten
Zielkorridor festlegen (errechnet aus der Position der befahrenen Straße und der bisherigen
Fahrtrichtung), in dem der Fahrer auf Verkehrsstörungen hingewiesen wird. In beiden
Fällen entfällt eine aufwendige Eingabeprozedur zur selektiven Meldungsauswahl.
[0011] Die Wahl der Darstellung von TMC-Nachrichten auf dem gewählten oder angezeigten Kartenausschnitt
und/oder der Fahrtroute kann z.B. durch eine Auswahl

TMC" im Rahmen einer Menü-Anzeige für ein das Navigationssystem beinhaltenden Fahrzeug-Informationssystem
erfolgen. Ist diese Auswahl getroffen, so werden eingehende TMC-Nachrichten, ggf.
in einem beschränkten Umfang im Rundfunkempfänger zwischengespeichert, zur Anzeige
gebracht. Ohne diese Auswahl werden TMC-Nachrichten nicht berücksichtigt.
1. Funksignalempfänger für Kraftfahrzeuge mit einem Rundfunkempfänger mit RDS-Dekoder
für digitale Signale, die über eine Tabelle in eine Verkehrsinformation umsetzbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Signale vom Dekoder über eine Datenverbindung
zu einem mit einem Routendatenspeicher versehenen Navigationssystem weitergebbar sind
und daß das Navigationssystem die Tabelle enthält und die Verkehrsinformation erzeugt.
2. Funksignalempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Navigationssystem
die Verkehrsinformation über einen Sprachspeicher in eine akustische Information umsetzt.
3. Funksignalempfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Navigationssystem
die Verkehrsinformationen als optische Information ausgibt.
4. Funksignalempfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Navigationssystem die Verkehrsinformation im angezeigten Kartenausschnitt einträgt.
5. Funksignalempfänger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Navigationssystem
die Verkehrsinformation in der geplanten Fahrtroute einträgt.
6. Funksignalempfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
er einen Speicher für zumindest einen Teil der digitalen Signale enthält.