[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit einem eine Bodenseite definierenden
Sockel, auf welchem mindestens ein Schaltsystem mit folgenden Merkmalen angeordnet
ist:
- ein Spulenkörper mit einer Wicklung und einem axialen Kern ist auf dem Sockel mit
seiner Achse parallel zur Bodenseite angeordnet;
- ein abgewinkeltes Joch ist mit einem ersten Schenkel an ein Ende des Kerns gekoppelt,
während sich ein zweiter Schenkel neben der Wicklung erstreckt;
- ein annähernd plattenförmiger Anker ist an dem freien Ende des zweiten Jochschenkels
gelagert und bildet mit dem freien Ende des Kerns einen Arbeitsluftspalt;
- mindestens ein Festkontaktträger mit einem Festkontakt ist in dem Sockel verankert;
- eine Kontaktfeder ist mit dem Anker verbunden und trägt an einem beweglichen Kontaktschenkel
einen beweglichen Kontakt, der mit dem Festkontakt zusammenwirkt.
[0002] Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Relais
mit einem oder zwei Schaltsystemen.
[0003] Ein derartiger Relaisaufbau für ein Einfach- und ein Doppelrelais ist im wesentlichen
aus der DE 4 233 807 A1 bekannt, wobei sich dort allerdings der zweite Jochschenkel
nicht neben, sondern oberhalb der Spule erstreckt. Der Anker ist, wie bei derartigen
Konstruktionen üblich, über die Kontaktfeder am Joch befestigt, wobei die Kontaktfeder
bogenförmig die Lagerstelle übergreift. Die Verbindung der Kontaktfeder mit dem Joch
erfordert verhältnismäßig komplizierte Fertigungsschritte und bedeutet für hohe Schaltströme
einen unerwünscht langen Stromweg bis zum Anschluß. Bei der Ausführung als Doppelrelais
werden dort zwei identische Einfachrelais entweder mit parallelen Achsen nebeneinander
oder mit ihren Achsen fluchtend einander gegenübergestellt. Im letzteren Falle liegen
alle Kontakte in der Mitte zwischen beiden Systemen, so daß bei hohen Schaltströmen
die an den Kontakten entstehende Wärme schlecht abgeführt wird.
[0004] Bei einem Doppelrelais gemäß DE 3 843 359 C2 sind zwei identische Relaisblöcke punktsymmetrisch
zur Mitte auf einer Basis angeordnet, wobei die Kontaktelemente ineinander verschachtelt
sind. Da auch in diesem Fall die an den Kontakten entstehende Wärme ein Problem darstellen
kann, sind die Kontaktelemente mit zusätzlich angeformten Kühlkörpern versehen.
[0005] Bei einem aus der DE 3 834 283 A1 bekannten Umschaltrelais sind zwei Magnetsysteme
spiegelbildlich zueinander auf einer Basis angeordnet, wobei zwei U-förmige, geschichtete
Kerne mit ihren Mittelabschnitten aneinander liegen und die Anker der Magnetsysteme
an entgegengesetzten Enden liegen. Auch in diesem Fall sind die Anker über die Kontaktfedern
an dem jeweiligen Außenschenkel des Kerns gelagert, wobei die Montage der Einzelteile
mangels eines tragenden Spulenkörpers relativ aufwendig ist.
[0006] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Relaisaufbau der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß mit möglichst wenig unterschiedlichen Teilen sowohl ein Einzelrelais
als auch ein Doppelrelais hergestellt werden kann, wobei die Konstruktion besonders
gut für eine automatisierte Herstellung geeignet ist und das fertige Relais problemlos
auch höhere Ströme schalten kann. Zusätzlich soll ein besonders günstiges Herstellverfahren
für dieses Relais angegeben werden.
[0007] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel bei einem Relais der eingangs genannten Art mit
den folgenden zusätzlichen Merkmalen erreicht:
- ein Federträger ist neben dem mindestens einen Festkontaktträger in dem Bereich vor
dem beweglichen Ankerende im Sockel verankert und
- die Kontaktfeder trägt an einem Endabschnitt das Lagerende des Ankers und ist in Richtung
auf das bewegliche Ende des Ankers in mindestens zwei übereinander liegende Schenkel,
nämlich mindestens einen Anschlußschenkel und mindestens einen Kontaktschenkel, gabelförmig
geteilt, wobei der Anschlußschenkel mit dem Federträger verbunden ist und der Kontaktschenkel
den beweglichen Kontakt trägt.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Relais liegt also der Anker, der mit seiner Hauptebene
senkrecht zur Bodenseite steht und um eine senkrechte Achse schwenkbar ist, nur an
der Jochkante an, ohne über eine Ankerfeder mit dem Joch verbunden zu sein. Dadurch
lassen sich die verschiedenen Teile des Relais, nämlich die Spulenbaugruppe mit Joch
und Kern einerseits und die Ankerbaugruppe mit dem Anker und der Kontaktfeder andererseits,
getrennt nacheinander auf dem Sockel montieren. Dabei ist es von Vorteil, daß sowohl
der oder die Festkontaktträger als auch der Federträger im Bereich vor dem beweglichen
Ankerende im Sockel verankert sind, wodurch sich eine toleranzarme Zuordnung der Kontaktteile
ergibt. Alle laststromführenden Anschlüsse liegen Somit auf einer Seite des Relaissystems,
so daß die Spulenanschlüsse entfernt davon auf der anderen Seite angeordnet werden
können.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der Anschlußschenkel der Kontaktfeder
jeweils einen annähernd rechtwinkelig abgebogenen, quer vor dem beweglichen Ankerende
verlaufenden Befestigungsabschnitt, der mit dem Federträger verbunden wird. Dieser
Befestigungsabschnitt kann an einer zur Bodenseite senkrechten Isolierwand des Sockels
anliegen, welche beispielsweise den oder die Festkontaktträger teilweise umschließt.
Außerdem ist es vorteilhaft, wenn ein Lötlappen des Federträgers jeweils an dem Befestigungsabschnitt
flach anliegt und mit diesem verlötet bzw. verschweißt ist. Der Befestigungsabschnitt
der Kontaktfeder kann in diesem Fall beim Zusammenbau zwischen der erwähnten Isolierwand
des Sockels und dem Lötlappen des Federträgers eingeklemmt und damit vorfixiert werden,
so daß für den eigentlichen Löt- oder Schweißvorgang keine besondere Halterung erforderlich
ist. Auch kann der Befestigungsabschnitt bei der Vorfixierung mittels eines Federlappens
an einem Sockelvorsprung festgeklemmt werden. In einer anderen Ausführungsform kann
der Befestigungsabschnitt auch eine Federhülse bilden, die auf einen vorzugsweise
runden Federträger aufgesteckt werden kann.
[0010] Wie bereits erwähnt, kann der erfindungsgemäße Relaisaufbau mit Vorteil bei einem
Einfachrelais angewendet werden. Zusätzliche Vorteile ergeben sich jedoch dann, wenn
mit diesem Aufbau ein Doppelrelais gestaltet wird. In diesem Fall werden vorzugsweise
zwei Schaltsysteme auf dem Sockel spiegelsymmetrisch bezüglich einer zur Spulenachse
senkrechten Ebene derart angeordnet, daß die beiden ersten Jochschenkel - unter Berücksichtigung
eines Isolierabstandes - parallel nebeneinander angeordnet sind und die beiden Anker
parallel zueiander an entgegengesetzten Enden des Relais sitzen. Bei einer derartigen
Anordnung sind die kontaktgebenden Teile beider Schaltsysteme weit voneinander entfernt
an Außenseiten des Doppelrelais angeordnet, so daß die entstehende Wärme gut abgeführt
wird. Die spiegelbildliche Anordnung und Gestaltung der beiden Schaltsysteme bringt
es zwar mit sich, daß nicht alle Einzelteile in beiden Schaltsystemen völlig gleich
verwendet werden können wie bei identischen Schaltsystemen, doch betrifft die spiegelbildliche
Abwandlung nur wenige Teile, die bei einer automatisierten Fertigung praktisch ohne
Mehraufwand von gemeinsamen Materialbändern her vorgefertigt und montiert werden können.
Vor allem hat diese spiegelbildliche Anordnung der beiden Schaltsysteme auch Vorteile
bei der Montage und auch bei der Gesamtzahl von Einzelteilen. Beispielsweise kann
in dieser Anordnung ein gemeinsamer Doppel-Spulenkörper für die beiden Schaltsysteme
verwendet werden, und es können auch die Federträger für beide Schaltsysteme einstückig
vorgefertigt und montiert und dann erst nach der Montage getrennt werden.
[0011] Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Einfach- oder
Doppelrelais weist folgende Verfahrensschritte auf:
a) Die Festkontaktträger und der oder die Federträger werden in den Sockel gesteckt;
b) mindestens ein Spulenkörper, der mit mindestens einer Wicklung, mindestens einem
Kern und mindestens einem Joch versehen ist, wird auf den Sockel aufgesetzt und fixiert;
c) mindestens ein mit einer Kontaktfeder verbundener Anker wird auf den Sockel gesetzt,
und die jeweilige Kontaktfeder wird über ihren Befestigungsabschnitt mit dem zugehörigen
Federträger verbunden.
[0012] Dabei ist es weiterhin von Vorteil, daß jeweils zwei Festkontaktträger und/oder Federträger,
die zu einem oder zu zwei verschiedenen Schaltsystemen gehören, zusammenhängend in
den Sockel eingesetzt und erst nachträglich voneinander getrennt werden. Ein besonders
vorteilhaftes Verfahren zur Montage von Kern und Joch besteht darin, daß das Joch
für das jeweilige Schaltsystem mit seinem ersten Jochschenkel in den vom Anker abgewandten
Spulenflansch zwischen Nuten schubladenartig eingesteckt und gehalten wird, daß der
jeweils zugehörige Kern in den Spulenkörper eingesteckt wird, bis er mit seinem vorderen
Ende auf der Flachseite des ersten Jochschenkels aufliegt und daß dann der Kern mit
dem ersten Jochschenkel vorzugsweise durch Widerstandserwärmung verschweißt oder hartverlötet
wird, wobei vorzugsweise eine Kupfer-Oberflächenbeschichtung dieser Teile als Hartlot
wirkt.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäß gestaltetes Doppelrelais in perspektivischer Darstellung (ohne
Kappe),
- Figur 2
- die Einzelteile des Relais von Figur 1 in Explosionsdarstellung,
- Figur 3
- ein Doppel-Metallband für die Fertigung und Montage zweier Paare von Festkontaktträgern
für ein Doppelrelais gemäß Figur 1 oder 2,
- Figur 4
- einen Sockel des Relais von Figur 1 bei der Montage der Festkontaktträger und Federträger,
- Figur 5
- einen senkrechten Schnitt durch das Relais von Figur 1,
- Figur 6
- einen waagerechten Schnitt durch das Relais von Figur 1,
- Figur 7
- das Relais von Figur 1 mit teilweise aufgeschnittener Gehäusekappe,
- Figur 8
- die Unteransicht des Sockels bei dem Relais von Figur 1,
- Figur 9
- eine zweite Ausführungsform eines Doppelrelais in perspektivischer Ansicht mit einer
anders gestalteten Kontaktfeder und
- Figur 10
- eine weitere Ausführungsform einer Kontaktfeder für ein Relais gemäß Figur 9.
[0014] Das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Relais besitzt einen Sockel 1, auf welchem zwei
Schaltsysteme A und B spiegelsymmetrisch zu einer in Figur 1 durch die Koordinaten
x und z definierten Symmetrieebene angeordnet sind. Da in den beiden Schaltsystemen
A und B alle Teile entweder spiegelsymmetrisch angeordnet oder spiegelsymmetrisch
gestaltet sind und die gleiche Funktion haben, werden gleiche Bezugszeichen für beide
Schaltsysteme verwendet.
[0015] Der Sockel 1 ist im wesentlichen als flache Platte ausgebildet, die eine Bodenseite
11 definiert; auf dieser ist senkrecht nach oben ein Ansatz 12 angeformt, der labyrinthartig
gestaltet ist, um Steckkanäle 13 für zwei Paare von Festkontaktträgern 14 und 15 sowie
Steckkanäle 16 für zwei Federträger 17 zu bilden. Die Festkontaktträger und die Federträger
treten jeweils mit Anschlußstiften zur Unterseite des Sockels 1 aus. Der Festkontaktträger
14 trägt jeweils einen Öffnerkontakt 14a, während der Festkontaktträger 15 mit einem
Schließerkontakt 15a versehen ist. Jeder der beiden Federträger 17 besitzt einen zur
Seite abgebogenen Lötlappen 17a.
[0016] Auf dem Sockel ist ein Doppel-Spulenkörper 2 angeordnet. Er besitzt einen in der
Symmetrieebene zwischen beiden Schaltsystemen liegenden Mittelflansch 21 und zwei
Endflansche 22, wobei jeweils zwischen dem Mittelflansch und jedem der Endflansche
eine Wicklung 23 angeordnet ist. Jeder der Endflansche 22 besitzt an der den Federträgern
14 und 15 abgewandten Seite einen Flanschansatz 24 mit zwei darin verankerten Spulen-Anschlußstiften
25. Innerhalb einer jeden Wicklung 23 ist in den Spulenkörper von außen her ein Kern
31 mit einer Polplatte 32 eingeschoben, so daß die Polplatte 32 teilweise in einer
Vertiefung des Endflansches 22 liegt; zum Flanschansatz 24 hin ist die Polplatte jeweils
einseitig beschnitten. Weiterhin besitzt jedes Schaltsystem ein abgewinkeltes Joch
33 mit einem ersten Jochschenkel 34 und einem zweiten Jochschenkel 35, die beide mit
ihren Ebenen senkrecht zueinander und senkrecht zur Bodenseite 11 stehen. Die beiden
ersten Jochschenkel 34 sind parallel zueinander in eine seitliche Öffnung 26 des Mittelflansches
21 eingesteckt (siehe auch Figur 6). Diese Öffnung 26 im Mittelsteg besitzt einen
umlaufenden Mittelsteg 27, wodurch für jeden der Jochschenkel 34 eine an drei Seiten
umlaufende Randnut 28 gebildet ist, in die der jeweilige Jochschenkel 34 schubladenartig
eingeschoben wird.
[0017] Zugleich wird durch die Dicke des Steges 27 der Isolierabstand zwischen den beiden
Jochschenkeln 34 sichergestellt.
[0018] Ein annähernd plattenförmiger Anker 4 steht mit seiner Hauptebene ebenfalls senkrecht
zur Bodenseite 11; er ist im vorliegenden Beispiel lediglich in Anpassung an die Spulenkörperform
leicht in sich gekröpft. Der Anker 4 ist an der freien Abschlußkante 35a des zweiten
Jochschenkels 35 gelagert, ohne mit dem Joch über eine Lagerfeder oder dergleichen
verbunden zu sein. Die Lagerung und Halterung des Ankers erfolgt vielmehr über eine
Kontaktfeder 41, die mit einem Endabschnitt 41a auf dem Anker seitlich aufliegt und
über eine oder zwei Niete 42 mit dem Anker verbunden ist. Ausgehend von dem Endabschnitt
41a ist die Kontaktfeder 41 in Richtung auf das freie Ankerende hin gabelförmig gespalten
und bildet so einen Kontaktschenkel 43 mit einem beweglichen Mittelkontakt 43a und
einen Anschlußschenkel 44. Alle Abschnitte der gekröpften und gebogenen Kontaktfeder
41 stehen senkrecht zur Bodenseite 11, so daß der Kontaktschenkel 43 im wesentlichen
oberhalb des Anschlußschenkels 44 liegt. An dem Anschlußschenkel 44 ist annähernd
senkrecht ein Befestigungsabschnitt 45 abgebogen, der an seinem freien Ende einen
hakenförmig einwärts gebogenen Federlappen 46 trägt. Der Befestigungsabschnitt 45
ist zwischen einer senkrechten Isolierwand 18 des Sockelansatzes 12 einerseits und
dem Lötlappen 17a des Federträgers 17 eingesteckt und an den Ansatz 12 des Sockels
1 mit dem Federlappen 46 angeklemmt. Außerdem ist der Lötlappen 17a jeweils mit dem
Befestigungsabschnitt 45 leitend verbunden, vorzugsweise verlötet oder verschweißt.
[0019] Die Funktion der beiden Schaltsysteme des Doppelrelais ist ohne weiteres zu ersehen.
Bei Erregung der jeweiligen Spule 23 wird der zugehörige Anker 4 an die zugehörige
Polplatte 32 angezogen, wobei er über den Kontaktschenkel 43 den beweglichen Mittelkontakt
43a vom Öffnerkontakt 14a auf den Schließerkontakt 15a umschaltet. Beide Schaltsysteme
können einzeln oder gemeinsam betätigt werden. Wenn die Wicklungen 23 der beiden Systeme
gleichsinnig in Serie erregt werden, so daß die Magnetflüsse in beiden Kernen in Serie
liegen, wird eine gegenseitige Unterstützung der Systeme im Sinne eines leichteren
Ansprechens erreicht. Natürlich ist es auch möglich, beide Schaltsysteme zusammen
als Umpolrelais zu verwenden. In diesem Fall könnten die beiden Federträger 17, wie
in Figur 2 gezeigt, verbunden bleiben und die Öffner-Kontaktträger 14 sowie die beiden
Schließer-Kontaktträger 15 jeweils untereinander extern verbunden werden.
[0020] Bei der Herstellung des beschriebenen Relais wird zunächst der Sockel 1 mit den Kontaktträgern
bestückt. Wie in Figur 3 gezeigt ist, können die Festkontaktträger 14 und 15 für beide
Schaltsysteme gleichzeitig von einem Band 140 im Fertigungstakt nach und nach paarweise
freigeschnitten und in ihre endgültige Form gebogen werden. In Figur 3 ist die jeweilige
Form in den letzten fünf Taktphasen der beiden Paare von Festkontaktträgern dargestellt.
Dabei werden in der letzten Phase die jeweils paarweise zusammengehörigen Festkontaktträger
14 und 15 in eine zueinander parallele Lage gebogen, wobei sie jedoch an der Oberseite
noch mit ihrem Führungsabschnitt 141 zusammenhängen. Zusammen mit diesem Führungsabschnitt
141 werden sie somit paarweise abgetrennt und gemäß Darstellung in Figur 4 in ihre
jeweiligen Steckkanäle 13 eingesteckt. Danach wird der Führungsabschnitt 141 an den
Trennstellen 142 abgeschnitten; erst dann sind die beiden Festkontaktträger voneinander
getrennt. Vorzugsweise wird das zweite Paar von Festkontaktträgern 14 und 15 für das
zweite Schaltsystem gleichzeitig mit dem ersten in den Sockel eingesetzt und getrennt.
Wie in Figur 4 ebenfalls gezeigt ist, werden die zwei Federträger 17 für beide Schaltsysteme
ebenfalls zusammenhängend in den Sockel 1 eingesetzt und erst danach an der Trennstelle
143 voneinander getrennt.
[0021] Bei der Montage der beiden Kerne werden diese, wie bereits beschrieben, in den Spulenkörper
2 eingeschoben, so daß der jeweilige Kern mit seinem inneren Stirnende an der Flachseite
des Jochschenkels 34 anliegt. Anschließend wird über das jeweilige Joch 33 und den
jeweiligen Kern 31 ein Schweißstrom geleitet, der an der Berührungsstelle durch Widerstandserwärmung
ein Verschweißen oder ein Hartlöten der beiden Teile bewirkt. Bei diesem Hartlötverfahren
dient die als Oberflächenvergütung ohnehin vorhandene Kupferbeschichtung von Kern
und/oder Joch als Hartlot. Auf diese Weise ergibt sich eine nahezu spaltfreie Verbindung
zwischen dem Kern und dem Joch, wodurch der magnetische Widerstand minimiert wird.
Das hier vorgesehene stumpfe Anschweißen des Kerns an den Jochschenkel 34 ist besonders
vorteilhaft durchzuführen, wenn das Joch aus einem dünnen und raumsparenden Blech
besteht, also beispielsweise mit einer Dicke von < 1 mm. Die dabei wirksamen magnetischen
Sättigungswerte für dünne Bleche wirken sich ebenfalls positiv auf den Magnetkreis
aus.
[0022] Diese Art des stumpfen Anschweißens oder Anlötens des Kerns läßt sich bei dem erfindungsgemäßen
Relais deshalb durchführen, weil der erste Jochschenkel 34 in den Nuten 28 des Mittelflansches
21 geführt und stabil gehalten wird. Da der Kern 31 selbst ebenfalls im Spulenkörper
gehalten ist, wird die Verbindungsstelle 36 (siehe Figuren 5 und 6) durch keine Hebelkräfte
belastet, so daß die stumpfe Lötverbindung nicht gefährdet wird. Im übrigen können
die beiden Kern-Joch-Verbindungen gleichzeitig hergestellt werden. Zu diesem Zweck
wird in den Isolierspalt zwischen den beiden ersten Jochschenkeln 34 ein Kontaktblech
eingeführt, welches mit dem einen Pol der Schweißstromquelle verbunden ist. Verbindet
man dann die beiden Kerne mit dem anderen Pol der Schweißstromquelle, so können die
beiden Verbindungsstellen 36 gleichzeitig geschweißt oder hartgelötet werden. Das
Kontaktblech wird anschließend wieder aus dem Spulenkörper herausgezogen. Der mit
den Kernen und Jochen bestückte Spulenkörper 2 wird auf dem Sockel positioniert, wobei
Haltenasen 29 am Mittelflansch 21 und an den Flanschansätzen 29 in entsprechend hinterschnittenen
Ausnehmungen 19 des Sockels einrasten.
[0023] Die beiden Anker 4 mit den spiegelbildlich gebogenen Kontaktfedern 41 werden nach
dem Spulenkörper in den Sockel eingesetzt, wobei der Befestigungsabschnitt 45 der
jeweiligen Kontaktfeder zwischen der Isolierwand 18 und dem Lötlappen 17a eingesteckt
und mittels des Federlappens 46 an dem Ansatz 12 des Sockels festgeklemmt wird. Vorzugsweise
ist der Lötlappen 17a auf der dem Befestigungsabschnitt 45 zugewandten Seite mit einer
Zinnbeschichtung 17b versehen, so daß er mit Hilfe einer Wärmequelle an den Befestigungsabschnitt
45 der Kontaktfeder 41 gelötet werden kann. Dies erfolgt beispielsweise mittels eines
WIG-Lichtbogens. Möglich wäre aber auch eine Löt- oder Schweißverbindung mittels Lasers
oder mittels einer anderen Wärmequelle.
[0024] Da die freien Enden der Festkontaktträger 14 und 15 mit den Festkontakten 14a und
15a über den Anschlußschenkel 44 bzw. den Befestigungsabschnitt 45 der Kontaktfeder
hinausstehen, sind sie für eine ggf. notwendige Biegejustierung leicht zugänglich.
[0025] Figur 7 zeigt das Relais mit einer teilweise aufgeschnittenen Gehäusekappe 5. Diese
Gehäusekappe besitzt an ihrem Rand einen nach innen abgesetzten, umlaufenden Randsteg
51, der in eine umlaufende Nut 52 des Sockels eingreift. Nach dem Aufsetzen der Kappe
wird der Randsteg 51 in der Nut 52 verklebt. Zu diesem Zweck wird von der Unterseite
des Sockels 1 über die Ausnehmungen 19 (siehe Figur 8) eine flüssige Klebemasse eingefüllt,
die sich durch Kapillarwirkung in der Nut 52 verteilt. Zur Verbesserung der Kapillarwirkung
sind am unteren Kappenrand nicht dargestellte Zapfen vorgesehen, welche in die Ausnehmungen
19 hineinreichen. Durch den Randsteg 51 entsteht eine doppelseitige Klebefläche zwischen
der Gehäusekappe 5 und dem Sockel 1, wodurch ein allseitiger Formschluß der in der
Regel aus sehr dünnem Material bestehenden Gehäusekappe erzielt wird.
[0026] Wie eingangs bereits ausgeführt wurde, läßt sich die erfindungsgemäße Konstruktion
nicht nur als Doppelrelais, sondern auch als Einzelrelais ausführen. Zu diesem Zweck
braucht lediglich die beschriebene Konstruktion des Doppelrelais entlang der Spiegelebene,
wie in Figur 1 angedeutet, halbiert zu werden. Zur Vervollständigung des so entstehenden
Einzelrelais ist es lediglich nötig, den halbierten Sockel und den halbierten Spulenkörper
an der Schnittseite anzupassen, so daß mit einer ebenfalls die halbe Größe aufweisenden
Gehäusekappe das geschlossene Einzelrelais entsteht. Die übrigen Teile können unverändert
auch für das Einzelrelais verwendet werden, so daß sich eine eigene Beschreibung erübrigt.
[0027] In der Figur 9 ist noch eine Abwandlung des Relais von Figur 1 gezeigt. Die Abwandlung
besteht jedoch lediglich in einer anders gestalteten Form der Kontaktfeder und des
Federträgers. Da die übrigen Teile unverändert bleiben, wird auf sie nicht weiter
eingegangen. Die Kontaktfeder 61 gemäß Figur 9 besitzt wie im vorhergehenden Beispiel
einen Kontaktschenkel 63 und einen Anschlußschenkel 64, die übereinander liegen. Im
Unterschied zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ist jedoch ein Befestigungsabschnitt
65 an seinem Ende zu einer Klemmhülse 66 geformt, die auf einen runden Federträger
67 aufgesteckt ist. Falls erforderlich, kann die Klemmhülse 66 zusätzlich mit dem
Federträger 67 verlötet oder verschweißt werden.
[0028] Figur 10 zeigt eine Abwandlung der Kontaktfeder von Figur 9. Diese Kontaktfeder 71
ist in drei Federschenkel gabelförmig aufgespalten, nämlich in einen mittleren Kontaktschenkel
73, der über einen Niet 72 an dem Anker 4 befestigt ist, und in zwei äußere Anschlußschenkel
74, die jeweils analog zu Figur 9 einen Befestigungsabschnitt 75 mit am Ende angeformter
Klemmhülse 76 bilden. Die beiden Klemmhülsen 76 werden wie in Figur 9 auf einen Federträger
67 aufgesteckt. Nach Bedarf können sie auch in diesem Fall zusätzlich verlötet oder
verschweißt werden. Durch diese zwei Befestigungsschenkel erhält der Anker eine erhöhte
Stabilität.
[0029] Weitere Abwandlungen sind denkbar. Beispielsweise könnten auch die zwei Anschlußschenkel
74 mit einem Befestigungsabschnitt 45 gemäß Figur 2 versehen sein. Umgekehrt wäre
es auch denkbar, anstelle eines einzigen Kontaktschenkels deren zwei vorzusehen.
1. Elektromagnetisches Relais mit einem eine Bodenseite (11) definierenden Sockel (1),
auf welchem mindestens ein Schaltsystem (A, B) mit folgenden Merkmalen angeordnet
ist:
- ein Spulenkörper (2) mit einer Wicklung (23) und einem axialen Kern (31) ist auf
dem Sockel (1) mit seiner Achse parallel zur Bodenseite (11) angeordnet;
- ein abgewinkeltes Joch (33) ist mit einem ersten Jochschenkel (34) an ein Ende des
Kerns (31) gekoppelt, während sich ein zweiter Jochschenkel (35) neben der Wicklung
erstreckt;
- ein annähernd plattenförmiger Anker (4) ist an dem freien Ende (35a) des zweiten
Jochschenkels (35) gelagert und bildet mit dem freien Ende (32) des Kerns (31) einen
Arbeitsluftspalt;
- mindestens ein Festkontaktträger (14, 15) mit einem Festkontakt (14a, 15a) ist in
dem Sockel (1) verankert, und
- eine Kontaktfeder (41; 61; 71) ist mit dem Anker (4) verbunden und trägt an einem
beweglichen Kontaktschenkel (43; 63; 73) einen beweglichen Kontakt (43a), der mit
dem mindestens einen Festkontakt (14a, 15a) zusammenwirkt,
gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale:
- ein Federträger (17; 67) ist neben dem mindestens einen Festkontaktträger (14, 15)
in dem Bereich vor dem beweglichen Ankerende in dem Sockel (1) verankert; und
- die Kontaktfeder (41; 61; 71) trägt an einem Endabschnitt (41a; 61a; 71a) das Lagerende
des Ankers und ist in Richtung auf das bewegliche Ende des Ankers (4) in mindestens
zwei übereinander liegende Schenkel, nämlich mindestens einen Anschlußschenkel (44;
64; 74) und mindestens einen Kontaktschenkel (43; 63; 73), gabelförmig geteilt, wobei
der Anschlußschenkel mit dem Federträger (17; 67) verbunden ist und der Kontaktschenkel
den beweglichen Kontakt (43a) trägt.
2. Relais nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußschenkel (44; 64; 74) jeweils einen annähernd rechtwinkelig abgebogenen,
quer vor dem beweglichen Ankerende verlaufenden Befestigungsabschnitt (45; 65; 75)
besitzt, der mit dem Federträger (17; 67) verbunden ist.
3. Relais nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (45; 65; 75) jeweils an einer zur Bodenseite senkrechten
Isolierwand (18) des Sockels (1) anliegt.
4. Relais nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Lötlappen (17a) des Federträgers (17) jeweils an dem Befestigunsabschnitt
(45) flach anliegt und mit diesem verlötet bzw. verschweißt ist.
5. Relais nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (45) jeweils an seinem freien Ende mittels eines Federlappens
(46) an dem Sockel vorfixiert ist.
6. Relais nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (65; 75) jeweils eine Federhülse (66; 76) bildet,
die auf den Federträger (67) aufgesteckt ist.
7. Relais nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfeder (71) jeweils zwei Anschlußschenkel (74) und zwischen diesen
einen Kontaktschenkel (73) bildet.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Jochschenkel (34) zwischen Nuten (28) des Spulenkörpers (2) einschiebbar
befestigt ist und daß der Kern (31) mit seiner Stirnseite (31a) auf der Oberfläche
des ersten Jochschenkels (34) stumpf anliegend befestigt ist.
9. Relais nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (31) mit dem ersten Jochschenkel (34) hartverlötet ist.
10. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenkörper (2) in dem Sockel (1) durch Rastelemente (29) vorfixiert und
durch Vergußmasse verklebt ist.
11. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Festkontaktträger (14, 15) jeweils einander gegenüberstehend an der dem
zweiten Jochschenkel (35) gegenüberliegenden Seite des Spulenkörpers in Steckkanälen
eines Ansatzes (12) des Sockels (1) verankert sind.
12. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schaltsysteme (A, B) auf dem Sockel (1) spiegelsymmetrisch bezüglich einer
zur Spulenachse senkrechten Ebene derart angeordnet sind, daß die beiden ersten Jochschenkel
(34) - unter Berücksichtigung eines Isolierabstandes - parallel nebeneinander angeordnet
sind und die beiden Anker (4) parallel zueinander an entgegengesetzen Enden des Relais
sitzen.
13. Relais nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenkörper der beiden Schaltsysteme (A, B) einstückig einen Doppel-Spulenkörper
(2) mit einem gemeinsamen Mittelflansch (21) bilden, in welchen die beiden ersten
Jochschenkel (34) parallel eingesteckt sind.
14. Verfahren zur Herstellung eines Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit folgenden
Schritten:
a) Die Festkontaktträger (14, 15 und der oder die Federträger (17) werden in den Sockel
(1) gesteckt;
b) mindestens ein Spulenkörper (2), der mit mindestens einer Wicklung (23), mindestens
einem Kern (31) und mindestens einem Joch (33) versehen ist, wird auf den Sockel (1)
aufgesetzt und fixiert;
c) mindestens ein mit einer Kontaktfeder (41; 61; 71) versehener Anker (4) wird eingesetzt,
und die jeweilige Kontaktfeder (41; 61; 71) wird über ihren Befestigungsabschnitt
(44) mit dem zugehörigen Federträger (17; 67) verbunden.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei zu einem Schaltsystem gehörende Festkontaktträger (14, 15) an einem
Blechstreifen zusammenhängend freigeschnitten, in eine gegenüberliegende Stellung
gebogen, gemeinsam in den Sockel (1) gesteckt und dann voneinander getrennt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Relais mit zwei Schaltsystemen (A, B) die beiden Federträger (17)
an einem Blechstreifen zusammenhängend freigeschnitten und gebogen, gemeinsam in den
Sockel (1) gesteckt und dann voneinander getrennt werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Joch (33) jeweils mit seinem ersten Jochschenkel (34) in Nuten (28) des
Spulenkörpers (2) eingesteckt wird, daß der Spulenkern (31) jeweils axial in den Spulenkörper
(2) eingesteckt wird, bis er an dem ersten Jochschenkel (34) anliegt, und daß der
Jochschenkel (34) und der Kern (31) durch Anlegen einer Schweißspannung an ihrer Berührungsstelle
durch Widerstandserwärmung stoffschlüssig verbunden werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß bei spiegelbildlicher Anordnung zweier Schaltsysteme (A, B) zwischen den beiden
parallel angeordneten ersten Jochschenkeln (34) ein Kontaktierungsblech eingeschoben
wird und daß durch Anlegen einer Spannung zwischen dem mit beiden Jochen verbundenen
Kontaktierungsblech einerseits und den beiden Kernen andererseits beide Kerne gieichzeitig
an ihre zugehörigen Jochschenkel geschweißt bzw. gelötet werden.