[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung einer im Freien aufgestellten
Platte, insbesondere einer Tischtennisplatte, sowie eine Platte nach diesem Verfahren.
[0002] Viele im Freien aufgestellte, einer sportlichen oder spielerischen Betätigung oder
einfach als Tische dienende Platten sind voll funktionsfähig, wenn ihre als Spiel-
oder Abstellfläche dienenden Oberflächen völlig eben ausgeführt sind und die Ebenheit
nicht durch Störstellen unterbrochen ist. Ein typisches Beispiel ist die Bereitstellung
von Tischtennisplatten beispielsweise auf Spiel- oder Sportplätzen und auf Schulhöfen,
die dabei in der Regel mit einer auch die Spielfläche aufweisende Platte aus einem
Beton ausgerüstet werden. Die Abbindung dieses Betons mit Zement führt allerdings
dazu, daß eine solche Platte nur über eine relativ kurze Zeitspanne einwandfrei bespielbar
ist. Vor allem Witterungseinflüsse sorgen dafür, daß die ursprünglich homogen-glatte
Spielfläche sehr schnell in eine heterogene Oberfläche zerfällt, weil beständig Betonpartikel
ausbrechen und ausgespült werden, wenn die Bindung des Betons abnimmt. Selbst eine
Regen-Abdeckung schafft keine Abhilfe gegen den Zerfall der Platte im Bereich ihrer
Oberfläche, abgesehen davon, daß ein derartiger Schutz lediglich in wenigen Fällen
praktikabel gehandhabt werden kann. Nicht nur besonders große Kavernen führen dabei
die Unbespielbarkeit einer solchen Platte herbei, sondern auch kleine, auf der ganzen
Oberfläche dicht verteilte Ausspülungen beeinträchtigen die Funktion der Platte, weil
dann beispielsweise ein Tischtennisball von der Platte nicht mehr so reflektiert wird,
wie das bei einer homogen-glatten Oberfläche erfolgt. Handelt es sich um eine bloße
Tischplatte, etwa bei einem Rasttisch auf einem Parkplatz, dann erschwert eine aufgerauhte,
rasch verschmutzende Oberfläche deren Säuberung.
[0003] Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, die geschilderten Mängel abzustellen
und eine in ihrer Bespielbarkeit bereits beeinträchtigte Platte erfindungsgemäß so
zu regenerieren, daß sie ihre volle Funktionsfähigkeit zurückgewinnt; ein dementsprechendes
Verfahren soll dabei einfach zu handhaben sein und die Lebensdauer einer solchen Platte
mit einem angemessenem Kostenaufwand entscheidend verbessern.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe zunächst durch ein Verfahren gelöst, bei dem die
Platte als Kernplatte eines Verbundbauteiles verwendet und auf ihr eine Deckplatte
aufgebracht wird, deren von der Kernplatte abgekehrte Oberflache als Sichtfläche,
insbesondere als Spielfläche, dient und die dabei die Oberfläche der Kernplatte vollständig
bedeckt, bei dem ferner auf die Kernplatte und/oder die Deckplatte, rückseitig zu
ihrer Sichtfläche, eine Klebstoffschicht aufgetragen und danach die Deckplatte auf
die Kernplatte aufgeklebt wird.
[0005] Bei einer solchen Sanierung einer maroden Platte wird diese selbst und deren gesamtes
Umfeld, insbesondere das für eine solche Platte erforderliche Gestell, unverändert
belassen, so daß keinerlei Kosten für deren Entfernung und Entsorgung anfallen. Stattdessen
wird das Gesamtgerät weiterverwendet und lediglich die zerstörte Oberfläche kaschiert
und damit eine benutzbar funktionsfähige Spielfläche zurückgewonnen. Die eingesetzten
Mittel sind handelsüblich und verursachen nur geringe Kosten. Der Aufwand zur Herstellung
einer Platte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist so gering, daß damit nicht nur
bereits bestehende Geräte saniert werden können, sondern auch eine Neuanfertigung
auf diese Weise durchaus rentabel ist, weil die Platte dabei von vornherein eine viel
höhere Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse aufweist, als dies aus dem Stand der
Technik bekannt ist.
[0006] Bei einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgearbeiteten Platte besteht die
Kernplatte aus einem mit Zement abgebundenen Beton, die Deckplatte hingegen aus einem
Kunststoff oder aus einem mit einem Kunststoff abgebundenen Beton. Beide Plattenelemente
bilden ein Verbundbauteil, wobei die Kernplatte die Statik der Platte und die Deckplatte
deren Gebrauchswert bestimmen, beide Funktionen also von getrennten Bauelementen unabhängig
voneinander gewährleistet werden; allerdings verbessert die Deckplatte zusätzlich
die Stabilität der Platte. Insbesondere bei einer neuerlichen Beeinträchtigung der
Spielfläche genügt dementsprechend der Ersatz der (leicht handhabbaren) Deckplatte,
während die (schwere) Kernplatte einschließlich des zugehörigen Gestells unverändert
bleibt.
[0007] Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Verbundbauteil ist demgemäß
dann besonders vorteilhaft, wenn die Dicke der Kernplatte erheblich größer ist als
diejenige der Deckplatte. Die Form der Platte und insbesondere ihre glatte Oberfläche
wird hierbei weitgehend von der Deckplatte bestimmt. Die etwas höheren Kosten für
eine Deckplatte aus einem Kunststoff oder einem mit Kunststoff abgebundenen Beton
fallen somit nicht ins Gewicht und/oder werden durch die Verbesserung des Gebrauchswertes
und der Lebensdauer der Platte mehr als aufgewogen.
[0008] Die allseits offenen, aufeinanderliegenden Ränder der Platte werden vorteilhaft dadurch
verkleidet, daß die Platte von einer umlaufenden Berandung, vorzugsweise aus einem
insbesondere schlagzähen Kunststoff, eingefaßt ist, die auf diese Weise die äußeren
Ränder der fertigen Klebverbindung zwischen der Kernplatte und der Deckplatte gegen
eine mechanische Beschädigung und gegen Witterungseinflüsse schützt; die empfindlichste
Stelle des gesamten Verbundbauteiles ist damit während der Benutzung der Platte gar
nicht mehr zugänglich. Die Berandung kann auch aus einem Aluminiumprofil oder dergleichen
bestehen.
[0009] Die Berandung wird dabei am besten so ausgeführt, daß sie stumpf, bündig und praktisch
fugenlos an einen von der Oberkante der Kernplatte zurückgesetzten, umlaufenden Rand
der Deckplatte anschlägt. Der (zum Außenrand der Platte parallele) Anschlag kann ohne
viel Aufwand so geglättet werden, daß die Homogenität der Spielfläche nicht gestört
ist, und der umlaufende Randstreifen kann dabei optisch von der übrigen Spielfläche
abgesetzt sein und dementsprechend auch als Gestaltungselement dienen.
[0010] Die Berandung kann in einfacher Weise mit der Deckplatte und/oder der Kernplatte
verklebt sein, so daß die Platte auch in diesem Bereich einer sehr hohen mechanischen
Belastung formstabil standhält.
[0011] Die Ausführung des Profils der Berandung ist relativ beliebig. So kann es als Winkelprofil
ausgebildet sein und mit dem Zwickel zwischen der Winkelschenkeln an der Oberkante
der Kernplatte anliegen; besonders vorteilhaft ist es, wenn die Berandung als U-Profil
ausgebildet ist und mit den Zwickeln zwischen den Schenkeln an der Oberkante und vorzugsweise
auch an der Unterkante der Kernplatte anliegt, so daß der Randbereich der Platte völlig
eingefaßt ist.
[0012] Die Handhabung einer erfindungsgemäßen Platte wird vereinfacht, wenn die Kernplatte
und/oder die Deckplatte aus mehreren, praktisch fugenlos aneinanderstoßenden Plattenteilen
bestehen. Besonders günstig ist es, wenn die Kernplatte geteilt, beispielsweise zweigeteilt
ist, die Deckplatte aber ungeteilt bleibt, so daß die Trennfuge zwischen den Plattenteilen
der Kernplatte überdeckt ist. Bei einer Tischtennisplatte wird die Platte wie üblich
am besten entlang des Netzes geteilt.
[0013] Insgesamt werden durch die Erfindung die Nachteile des Standes der Technik entsprechend
der vorgegebenen Aufgabenstellung beseitigt und die Lebensdauer und Funktionstüchtigkeit
so verbessert, daß die Entsorgung einer verschlissenen Platte wegfällt und deren Bespielbarkeit
immer wieder hergestellt werden kann. Auch der optische Eindruck einer solchen erfindungsgemäßen
Platte ist nun - etwa durch eine attraktive Farbgestaltung - beeinflußbar, so daß
durch optische Reize beispielsweise bei Tischtennisplatten deren Benutzung angeregt
wird.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
sanierte Platte in den Teilansichten (a) bis (c) der Vorder- und Seitenansicht und
der Draufsicht.
[0015] Auf dem angedeuteten Erdboden E befindet sich entsprechend den Teilfig. (a) und (b)
ein Gestell G an einem nicht weiter eingezeichneten, in den Erdboden E eingelassenen
Fundament; das Gestell G weist einen Träger T für eine aus einem Beton bestehende
(Tischtennis-) Platte P auf.
[0016] Die Platte P besteht zweigeteilt aus einer Kernplatte 1 aus einem mit Zement abgebundenen
Beton, die ursprünglich den einzigen Bestandteil der Platte P bildete und deren Oberfläche
10 durch Benutzung und Witterungseinflüsse unbrauchbar geworden ist, und einer auf
die Kernplatte 1 bereits aufgebrachten Deckplatte 2, zu der hier eine schlagfester
Kunststoff mit einer glatt geschlossenen Oberfläche 20 [Teilfig. (c)] eingesetzt worden
ist. Wie bereits angedeutet, kann stattdessen dafür auch ein mit einem polymeren Kunststoff
abgebundener Beton verwendet werden. Die Dicke d
D der Deckplatte 2 ist dabei wesentlich kleiner als die Dicke d
K der Kernplatte 1, die allein für die Formstabilität der Platte P sorgt.
[0017] Die Platte P ist rechteckig in den für eine Tischtennisplatte üblichen Abmaßen ausgeführt,
wobei der Rand 21 der Deckplatte 2 gemäß Teilfig. (c) um eine umlaufende Randbreite
b von dem Rand 11 der Kernplatte 1 beabstandet ist. Der Rand 21 stößt unmittelbar
an eine Berandung 3, welche auch den Rand 11 der Kernplatte 1 überfängt. Die gegebenenfalls
mit der Platte P verklebte Berandung 3 wird hier von einem Winkelprofil gebildet,
dessen von den beiden Schenkeln eingeschlossener Zwickel 30 an der Oberkante 21a des
Randes 21 anliegt; bei einem U-Profil wird in ähnlicher Weise auch die Unterkante
21b des Randes 21 überfangen.
[0018] Zwischen der Oberfläche 10 und der Deckplatte 2 befindet sich eine flächenausfüllende
Klebstoffschicht 4 eines geeigneten Klebers, mit dessen Hilfe die Deckplatte 2 stoffschlüssig
mit der Kernplatte 1 verbunden ist.
[0019] Die Deckplatte 2 ist hier zweigeteilt ausgeführt, wie aus den Teilfig. (b) und (c)
ersichtlich ist, wo sich die Stoßstelle S an der Stelle des Spielnetzes befindet;
die Kernplatte 1 ist demgegenüber ungeteilt. Die Aufteilung kann aber auch umgekehrt
oder in anderer Weise oder auch überhaupt nicht erfolgen.
Aufstellung der Bezugszeichen
[0020]
- 1
- Kernplatte
- 10
- Oberfläche (der Kernplatte)
- 11
- Rand
- 11a
- Oberkante
- 11b
- Unterkante
- 2
- Deckplatte
- 20
- Oberfläche (der Deckplatte)
- 21
- Rand
- 3
- Berandung
- 30
- Zwickel
- 4
- Klebstoffschicht
- b
- Randbreite
- dD
- Dicke (der Deckplatte)
- dK
- Dicke (der Kernplatte)
- E
- Erdboden
- G
- Gestell
- P
- Platte
- S
- Stoßstelle
- T
- Träger
1. Verfahren zur Sanierung einer im Freien aufgestellten Platte (P), insbesondere einer
Tischtennisplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß
(a) die Platte (P) als Kernplatte (1) eines Verbundbauteiles verwendet und auf ihr
eine Deckplatte (2) aufgebracht wird, deren von der Kernplatte (1) abgekehrte Oberfläche
(20) als Sichtfläche, insbesondere als Spielfläche, dient und die dabei die Oberfläche
(10) der Kernplatte (1) vollständig bedeckt,
(b) auf die Kernplatte (1) und/oder die Deckplatte (2), rückseitig zu ihrer Sichtfläche,
eine Klebstoffschicht (4) aufgetragen und
(c) danach die Deckplatte (2) auf die Kernplatte (1) aufgeklebt wird.
2. Platte, insbesondere Tischtennisplatte, für ein Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernplatte (1) aus einem mit Zement abgebundenen Beton besteht.
3. Platte, insbesondere Tischtennisplatte für ein Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckplatte (2) aus einem Kunststoff oder aus einem mit einem Kunststoff abgebundenen
Beton besteht.
4. Platte nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (dK) der Kernplatte (1) erheblich größer als diejenige (dD) der Deckplatte (2) ist.
5. Platte nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß sie von einer umlaufenden Berandung (3), vorzugsweise aus einem Kunststoff, eingefaßt
ist.
6. Platte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Berandung (3) stumpf, bündig und praktisch fugenlos an einen von der Oberkante
(11a) der Kernplatte (1) zurückgesetzten, umlaufenden Rand (21) der Deckplatte (2)
anschlägt.
7. Platte nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Berandung (3) mit der Deckplatte (2) und/oder der Kernplatte (1) verklebt ist.
8. Platte nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Berandung (3) als Winkelprofil ausgebildet ist und mit dem Zwickel (30) zwischen
der Winkelschenkeln an der Oberkante (11a) der Kernplatte (1) anliegt.
9. Platte nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Berandung (3) als U-Profil ausgebildet ist und mit den Zwickeln zwischen den
Schenkeln an der Oberkante (11a) und vorzugsweise auch an der Unterkante (11b) der
Kernplatte (1) anliegt.
10. Platte nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernplatte (1) und/oder die Deckplatte (2) aus mehreren, praktisch fugenlos aneinanderstoßenden
Plattenteilen bestehen.