[0001] Die Erfindung betrifft eine Gefriertruhe mit einem von oben zugänglichen Kühlraum,
der durch eine Umwälzkühlung gekühlt wird.
[0002] Tiefkühlwaren werden in Geschäften in von oben Zugänglichen Gefriertruhen gelagert
und angeboten, in denen sie auf Gefriertemperatur gehalten werden. Es sind Gefriertruhen
mit sogenannter "stiller Kühlung" bekannt, bei denen Kühlkörper an den Seitenwänden
des Kühlraumes angeordnet sind, die Kühlung des Kühlraums erfolgt also nur von den
Kühlraumseiten aus. Die Kühlwirkung ist dort am geringsten, wo durch Wärmeeinstrahlung
die größten Kälteverluste auftreten, nämlich in der Öffnungsmitte des Kühlraumes.
Die Einhaltung einer ausreichend niedrigen Temperatur der Tiefkühlwaren in der Öffnungsmitte
ist daher sehr schwierig.
[0003] Durch die Umgebungsluft gelangt ständig Feuchtigkeit in den Kühlraum, die an den
Waren, den Wänden und den Kühlkörpern kondensiert und dort vereist. Dadurch wird die
Kühlleistung verringert und es werden weitere Energieverluste verursacht. Außerdem
macht die Vereisung der Kühlkörper ein häufiges Abtauen erforderlich.
[0004] Insbesondere bei Gefriertruhen mit großen Öffnungen wird aus diesen Gründen der Kühlraum
durch Umwälzkühlung gekühlt. Die Kaltluft gelangt durch einen Kaltluft-Einlaß in der
Kühlraumwand in den Kühlraum. An der gegenüberliegenden Kühlraumwand befindet sich
ein Luftauslaß, durch den Luft angesaugt und einer Luftkühlvorrichtung zugeführt wird,
die die Kaltluft erzeugt. Die an der Oberseite des Kühlraums strömende Kaltluft bildet
einen unsichtbaren Vorhang gegen die Umgebungsluft und kühlt den Kühlraum von oben,
also genau dort, wo die größten Kälteverluste auftreten. Umgebungsluft wird von der
Kaltluftströmung mitgenommen, weshalb keine Umgebungsluft und keine Feuchtigkeit in
den Kühlraum gelangt. Die von der Kaltluft ständig mitgenommene warme Umgebungsluft
muß auf Tiefkühltemperatur abgekühlt werden, was viel Kühlenergie erfordert. Die Feuchtigkeit
der Kaltluft kondensiert an der Luftkühlvorrichtung, die daher häufig Heizenergie
verbrauchend abgetaut werden muß. Außerhalb der Geschäftszeiten werden zur Verringerung
der Energieverluste wärmedämmende Abdeckungen auf die Gefriertruhen gelegt, die keinen
Blick und keinen Zugriff auf die Tiefkühlwaren gestatten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur wesentlichen Verringerung des
Energieverbrauchs einer Gefriertruhe zu schaffen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 oder 19.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Gefriertruhe ist der Kühlraum mit einer Abdeckhaube bedeckt,
die so hoch über den Kaltluft-Einlaß hinausragt, das sie ein ruhendes Luftvolumen
oberhalb der Kühlströmung zwischen Kaltluft-Einlaß und -Auslaß umschließt. Dieses
stehende Luftvolumen bildet oberhalb der Kühlströmung ein Luftkissen, das einerseits
wärmeisolierend wirkt und andererseits verhindert, daß die Kaltluft mit Scheiben der
Abdeckhaube in Berührung kommt. Dadurch werden die Scheiben auf nahezu Umgebungstemperatur
gehalten, so daß sich an ihrer Außenseite kein Kondensat niederschlägt.
[0008] Wenn die zur Umgebungsluft abdichtende Abdeckhaube geschlossen ist, gelangt keine
Feuchtigkeit in den Kühlluftkreislauf. An der Luftkühlvorrichtung, nämlich den Verdampfern
des Kältemittelkreislaufs, kondensiert daher erheblich weniger Feuchtigkeit, so daß
auch das Abtauen der Luftkühlvorrichtung viel seltener vorgenommen werden muß. Versuche
haben gezeigt, daß bei einer Gefriertruhe mit Abdeckhaube, bei der der Deckel nur
gelegentlich geöffnet wird, die Luftkühlvorrichtung ungefähr zehnmal langsamer vereist
als ohne Abdeckhaube.
[0009] Die Abdeckhaube weist mindestens einen als transparente Scheibe ausgebildeten Deckel
auf, durch den die Tiefkühlware von außen ohne Öffnung des Deckels sichtbar ist. Zur
Entnahme von Tiefkühlware wird der Deckel kurzzeitig geöffnet, so daß ein Luftaustausch
von Umgebungsluft mit der Luft innerhalb der Abdeckhaube nur sehr selten möglich ist.
Selbst wenn der Deckel zur Entnahme von Tiefkühlware geöffnet wird, bleibt das stehende
Luftvolumen im wesentlichen erhalten, da es kälter ist als die Umgebungsluft und daher
nicht aufsteigt.
[0010] Die Abdeckhaube vermittelt den Kunden den Eindruck, daß die Tiefkühlware in der Gefriertruhe
sorgfältig und gut geschützt aufbewahrt wird und nicht dem uneingeschränkten wahllosen
Zugriff ausgesetzt ist. Die Tiefkühlware erscheint dadurch wertvoller.
[0011] Die Wände über dem Kaltluft-Einlaß und -Auslaß sind undurchsichtig und in der Regel
bis zu dem Deckel hochgezogen. Die Wände der Abdeckhaube können aber auch als transparente
Scheiben ausgebildet sein. Dadurch ist die Sicht auf die Tiefkühlwaren genauso gut,
wie bei einer Gefriertruhe ohne jede Abdeckhaube.
[0012] Vorzugsweise ist jede Scheibe um einen Mindestabstand von 5 cm über dem Kaltluft-Auslaß
angeordnet. Dadurch ist sichergestellt, daß jede Scheibeninnenseite an das warme,
ruhende Luftvolumen, und nicht an die Kaltluft, angrenzt und daher nicht beschlagen
kann.
[0013] Die Scheiben des für das sichtbare Licht transparenten Deckels und der Wände der
Abdeckhaube können an ihrer Innenseite mit einer die Wärmestrahlung reflektierenden
Beschichtung versehen sein. Dadurch wird die Wärmeabstrahlung in den Kühlraum hinein
wesentlich verringert. Gleichzeitig absorbiert die unbeschichtete Außenseite die aus
dem Raum kommende Wärmestrahlung. Dadurch bleibt der Deckel bzw. die Abdeckhaube erwärmt
und eine Kondensatbildung wird so verhindert.
[0014] Der Deckel der Abdeckhaube ist vorzugsweise als Schiebetür ausgebildet, wodurch,
im Gegensatz zu schwenkbaren Türen, beim Öffnen und Schließen der Tür nur geringe
Luftverwirbelungen entstehen und ein Austausch von Umgebungsluft und Kühlluft bzw.
ruhendem Luftvolumen nur in sehr geringem Maße erfolgt.
[0015] Die Abdeckhaube kann als unlösbarer Bestandteil der Gefriertruhe und fest mit den
Kühlraumwänden verbunden sein. Die Abdeckhaube kann aber auch als ganzes von dem Kühlraum
abnehmbar ausgestaltet sein, so daß dieser zum einfacheren Auffüllen, Warten oder
Reinigen besser zugänglich ist.
[0016] Die Abdeckhaube kann quaderförmig oder einfach- oder doppelt-pultförmig ausgebildet
sein. Insbesondere bei der pultartigen Abdeckhaube kann an der höchsten oder einer
anderen Stelle der Abdeckhaube ein aufragender Schriftträger zur Anbringung von Auszeichnungs-
und Werbetafeln angeordnet sein.
[0017] Die Abdeckhaube weist vorzugsweise einen Außenlufteinlaß und einen höher angeordneten
Außenluftauslaß auf, wobei im Bereich des Einlasses eine Heizvorrichtung angeordnet
ist, von der einströmende Außenluft erwärmt wird, die anschließend an der Deckelinnenseite
entlang strömend zum Außenluftauslaß gelangt. Die durch den Außenlufteinlaß einströmende
Luft wird an der Heizvorrichtung erwärmt, wird dadurch leichter als die sie umgebende
kühlere Luft des stehenden Luftvolumens, steigt zum höhergelegenen Außenluftauslaß
auf und verläßt durch den Außenluftauslaß den Kühlraum wieder. Mit Hilfe der Heizvorrichtung
wird eine thermische Luftströmung entlang des Deckels erzeugt. Dabei wird der angeströmte
transparente Deckel erwärmt, so daß er annähernd Raumtemperatur erreicht. Dadurch
kann auch bei hoher Luftfeuchtigkeit der Außenluft eine Kondensation von Feuchtigkeit
an der Außenseite der Scheibe des Deckels verhindert werden, so daß auch unter diesen
Umständen der Blick auf die Waren innerhalb des Kühlraums immer gewährleistet ist
und nicht durch Beschlagen der Scheiben behindert werden kann. Die Luftströmung entlang
der Deckelinnenseite hat eine geringe Strömungsgeschwindigkeit, so daß das von der
Abdeckhaube umschlossene stehende Luftvolumen nicht wesentlich beeinflußt wird.
[0018] Die Heizvorrichtung kann als Beleuchtungsvorrichtung ausgebildet sein, die einerseits
den Kühlraum beleuchtet und andererseits die einströmende Außenluft erwärmt.
[0019] Die Beleuchtungsvorrichtung kann einen Reflektor aufweisen, der das Licht in Richtung
des Kühlraums reflektiert und gleichzeitig ein Heizelement bildet. Das Licht wird
durch den Reflektor ausschließlich auf den Kühlraum gerichtet, so daß eine neben der
Gefriertruhe stehende Person nicht durch die Beleuchtungsvorrichtung geblendet werden
kann. Die Kühlwaren in dem Kühlraum sind dadurch gut sichtbar. Gleichzeitig absorbiert
der Reflektor Wärmestrahlung der Beleuchtungsvorrichtung, so daß die die Beleuchtungsvorrichtung
anströmende Luft an der der Beleuchtungsvorrichtung abgewandten Seite des Reflektors
erwärmt wird und von dort zum Außenluftauslaß strömt. Durch Absorption des Wärmestrahlungsanteils
aus der Lichtquelle wird bevorzugt Licht im sichtbaren Bereich (Kaltlicht) in den
Kühlraum eingestrahlt, das den Wärmeeintrag in den Kühlraum minimiert.
[0020] Die Beleuchtungsvorrichtung ist vorzugsweise eine Gasentladungslampe, die von einem
langgestreckten Gehäuse umschlossen ist. Das Gehäuse dient als Abstützung oder als
Handgriff für eine Person bei geöffnetem Deckel und schützt gleichzeitig die Beleuchtungsvorrichtung
vor Beschädigungen beim Auffüllen oder Entnehmen von Kühlwaren aus dem Kühlraum.
[0021] Die mit einer Heizvorrichtung versehene Abdeckhaube ist vorzugsweise einfach- oder
doppelt-pultartig ausgebildet. Dabei ist der Außenlufteinlaß eine in Längsrichtung
verlaufende Öffnung am unteren Ende des Pultdaches, und der Außenluftauslaß eine im
Bereich des oberen Endes des Pultdaches angeordnete Längsöffnung.
[0022] Bei einer zweiten erfindungsgemäßen Lösung ist zum Nachrüsten einer oben offenen
Gefriertruhe mit Umwälzkühlung eine Abdeckhaube vorgesehen, deren transparenter Deckel
so hoch über der Kühlströmung angeordnet ist, daß sich unter ihm ein ruhendes Luftvolumen
bildet. Für herkömmliche Gefriertruhen ist damit eine Möglichkeit geschaffen, eine
Ganztagsabdeckung nachträglich installieren zu können, die Energieeinsparung, einen
besseren Schutz, eine gute Sichtbarkeit und leichte Zugänglichkeit der Tiefkühlwaren
gewährleistet.
[0023] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Gefriertruhe mit einer doppelt pultförmigen Abdeckhaube
und einer quaderförmigen Abdeckhaube an einer Stirnseite der Gefriertruhe,
- Fig. 2
- einen Querschnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels mit einfach pultartiger
Abdeckhaube,
- Fig. 5
- einen Querschnitt einer Gefriertruhe eines dritten Ausführungsbeispiels mit einer
Heizvorrichtung zur Erwärmung einströmender Außenluft, und
- Fig. 6
- einen Querschnitt der als Beleuchtungsvorrichtung ausgebildeten Heizvorrichtung.
[0025] In Fig. 1 ist eine Gefriertruhe dargestellt, die aus einer rechteckigen langgestreckten
Truhenwanne 10 besteht, deren Oberseite von Abdeckhauben 11,12 bedeckt ist. Während
an einer Stirnseite der Truhenwanne 10 eine quaderförmige Abdeckhaube 11 vorgesehen
ist, ist der übrige Teil der Truhenwanne 10 von einer doppeltpultförmigen (dachgiebelartigen)
Abdeckhaube 12 bedeckt. Die Truhenwanne 10 und die Abdeckhauben 11,12 bilden zusammen
einen luftdicht verschlossenen Raum, aus dem keine Kühlluft entweichen bzw. in den
keine Umgebungsluft eindringen kann.
[0026] In Fig. 2 ist ein Querschnitt der Gefriertruhe mit der quaderförmigen Abdeckhaube
11 gezeigt. Die Truhenwanne 10 besteht aus hohlen Seitenwänden 15,16 und einer ebenfalls
hohlen Bodenwand 17. Die Hohlräume der Seiten- und Bodenwände 15,16,17 sind miteinander
verbunden, so daß sie einen U-förmigen Luftkanal bilden. Die U-förmig angeordneten
Seiten- und Bodenwände 15,16,17 umgeben einen nach oben offenen Kühlraum 39. Am oberen
Ende der einen Seitenwand 15 ist zum Kühlraum 39 hin ein Kaltluft-Einlaß 18, und an
der anderen Seitenwand 16, dem Kaltluft-Einlaß 18 in gleicher Höhe genau gegenüberliegend,
ein Kaltluft-Auslaß 19 vorgesehen.
[0027] In der Bodenwand 17 ist ein Gebläse 21 quer zur Längsachse der Truhenwanne 10 angeordnet,
das Luft durch den Kaltluft-Auslaß 19 aus dem Kühlraum 39 ansaugt und durch den Kaltluft-Einlaß
18 in den Kühlraum 39 ausbläst. Dem Gebläse 21 benachbart ist in der Bodenwand 17
als Luftkühlvorrichtung ein Verdampfer 22 eines nicht dargestellten Kältemittelkreislaufs
angeordnet, der die durch das Gebläse 21 geförderte Luft bei Durchtritt durch den
Verdampfer 22 abkühlt. Unmittelbar neben dem Verdampfer 22 ist eine Heizung 23 angeordnet,
die der Erwärmung und dem Abtauen des Verdampfers 22 dient, wenn dieser infolge von
Kondensation von Feuchtigkeit der zirkulierenden Kühlluft zu stark vereist ist. Die
Truhenwanne 10 steht auf einem Sockel 25, der weitere Aggregate enthalten kann.
[0028] Die Abdeckhaube 11 wird seitlich von senkrechten Doppel-Glasscheiben 26 und nach
oben hin von zwei horizontalen, höhenmäßig versetzt zueinander angeordneten Glasschiebetüren
27,28 gebildet, die quer zur Gefriertruhenlängsachse übereinanderschiebbar sind. Die
Glasscheiben 26,27,28 werden von Rahmenleisten 29 eingefaßt und zusammengehalten.
[0029] Fig. 3 zeigt die Truhenwanne 10 mit einer zweiten Abdeckhaube 12, die an die erste
Abdeckhaube 11 angrenzt. Die zweite Abdeckhaube 12 wird von senkrecht stehenden, doppelt
verglasten Seitenwänden 30 und leicht zur Truhenmitte nach oben geneigten Glasschiebetüren
31,32 gebildet. Sie sind in Gefriertruhenlängsrichtung verschiebbar. Die Glaswände
30,31,32 werden durch Rahmenleisten 33,34,35,36 gehalten bzw. geführt. Die oberen
randseitigen Rahmenleisten 34,35 und die obere mittlere Rahmenleiste 36 weisen Führungen
für die übereinanderschiebbaren Schiebetüren 31,32 auf, von denen zwei benachbarte
jeweils höhenmäßig zueinander versetzt angeordnet sind.
[0030] Auf der oberen mittleren Rahmenleiste 36 ist ein im Querschnitt dreieckiger Schilderträger
37 vorgesehen, an den zu beiden Seiten Werbe-, Informations- und Preisschilder angebracht
werden können.
[0031] Bei beiden Ausführungsformen ist der von den Seitenwänden 15,16 und der Bodenwand
17 umschlossene Raum der Truhenwanne 10 der Kühlraum 39, in dem Tiefkühlwaren 40 gelagert
sind. Im oberen Bereich des Kühlraumes 39, auf Höhe des Kaltluft-Einlasses 18 und
des Kaltluft-Auslaßes 19, sind keine Tiefkühlwaren gelagert, um die in Pfeilrichtung
fließende Kaltluftströmung 41 von dem Kaltluft-Einlaß 18 zu dem Kaltluft-Auslaß 19
nicht zu behindern.
[0032] Die aus dem Kaltluft-Einlaß 18 in den Kühlraum 39 strömende Kaltluft hat ungefähr
eine Temperatur von -30 °C und erwärmt sich durch Aufnahme von Wärme, beispielsweise
Wärme der Tiefkühlwaren 40, auf ungefähr - 20 °C bei Eintritt in die Seitenwand 16
durch den Kaltluft-Auslaß 19. Anschließend strömt die erwärmte Luft durch die Seitenwand
16, angesaugt durch das Gebläse 21, zum Verdampfer 22, wo sie wieder auf unter - 30
°C abgekühlt wird, um schließlich wieder zum Kaltluft-Einlaß 18 und in den Kühlraum
39 zu strömen. Die Strömungsgeschwindigkeit der Kühlströmung 41 beträgt dabei 0,3
bis 0,8 m/Sek.
[0033] Oberhalb der Kühlströmung 41 bildet sich ein ruhendes Luftvolumen 42,42', das eine
deutlich höhere Temperatur als die Luft der Kühlströmung 41 aufweist und zur Seite
und nach oben hin durch die Wände der Abdeckhaube 11,12 begrenzt ist. Zwischen den
ruhenden Luftvolumina 42,42' und der Kühlströmung 41 findet kein bedeutender Luftaustausch
statt. Die Luftvolumina 42,42' bewirken eine gute thermische Isolation der Kühlströmung
41. Das ruhende Luftvolumen 42,42' muß nicht absolut stehen, es genügt vielmehr, wenn
es sich wesentlich langsamer bewegt als die Luft der Kühlströmung 41. An keiner Stelle
des ruhenden Luftvolumens 42,42' ist die Luftgeschwindigkeit größer als 0,2 m/Sek.,
vorzugsweise nicht größer als 0,1 m/Sek.
[0034] Die unteren Enden der Seitenscheiben 26,30 sind in einem Abstand A über dem Kaltluft-Einlaß
18 angeordnet. Bei dem vorliegenden Abstand A von ungefähr 10 cm ist gewährleistet,
daß auch das untere Ende der Seitenscheiben 26,30 an das ruhende Luftvolumen 42,42'
angrenzt und daher keine Wärmebrücke entsteht oder die Scheiben 26,30 beschlagen können.
[0035] Durch die annähernd luftdichte Abdeckung der Truhenwanne 10 wird die Zuführung von
Luftfeuchtigkeit in den Kühlluftkreislauf verhindert. Die Vereisung des Verdampfers
22 schreitet daher nur sehr langsam fort, so daß ein Abtauen des Verdampfers 22 mit
Hilfe der Heizung 23 nur äußerst selten vorgenommen werden muß, nämlich je nach den
Umständen etwa einmal wöchentlich.
[0036] Die Glasscheiben der Wände 26,30 und die Schiebetüren 27,28,31,32 sind auf der dem
Truheninnenraum zugewandten Seite mit einer wärmereflektierenden Beschichtung versehen,
die die Wärmestrahlung zum großen Teil reflektiert. Die Scheiben erwärmen sich infolge
der Absorption von Raumwärmestrahlung, strahlen aber nach innen praktisch keine Wärme
ab. Durch die Temperatur der an die Scheibeninnenseiten angrenzenden Luftvolumina
42,42' und durch die Eigenerwärmung der Glasscheiben durch Wärmeabsorption ist die
Außentemperatur der Scheiben hoch und ein Beschlagen der Scheiben ausgeschlossen.
Die Beschichtung ist z.B. eine Zinn-Oxid-Beschichtung, die ca. 70 % der einfallende
langwelligen IR-Wärmestrahlung reflektiert.
[0037] Die Scheiben der Abdeckhauben 11,12 sind aus Glas, können jedoch auch aus anderen
transparenten Materialien, beispielsweise aus Plexiglas, bestehen.
[0038] Die Abdeckhauben 11,12 sind fest mit der Truhenwanne 10 verbunden, beispielsweise
durch Verschraubung, können jedoch auch bei Bedarf zu Wartungs-, Reparatur- oder Pflegezwecken
von der Truhenwanne 10 abgenommen werden.
[0039] In Fig. 4 ist eine zweite Ausführungsform einer Gefriertruhe gezeigt, bei der auf
der Truhenwanne 50 eine einfach pultförmig ausgebildete Abdeckhaube 51 befestigt ist.
Am oberen hinteren Ende der pultförmigen Abdeckhaube 51 ist ein Schilderträger 52
vorgesehen.
[0040] In Fig. 5 ist eine dritte Ausführungsform einer Gefriertruhe im Querschnitt gezeigt,
die eine doppeltpultförmig ausgebildete Abdeckhaube 60 aufweist, deren Wände von Seitenwänden
61,62 und Glasschiebetüren 63,64 gebildet werden. Die Seitenwände 61,62 weisen an
ihren oberen Enden jeweils einen horizontal in Längsrichtung verlaufenden schlitzartigen
Außenlufteinlaß 65 auf. Am oberen Ende der Seitenwände 61,62 im Bereich der Außenlufteinlässe
65 ist innerhalb des umschlossenen Raumes jeweils eine als Heizvorrichtung ausgebildete
Beleuchtungsvorrichtung 67 befestigt, die sich ebenfalls in Längsrichtung der Abdeckhaube
60 erstreckt und jeweils im Bereich des Außenlufteinlasses 65 angeordnet ist. Am oberen
Ende der das Dach der Abdeckhaube 60 bildenden Schiebetüren 63,64 ist ein sich in
Längsrichtung erstreckender Außenluftauslaß 66 angeordnet, durch den die erwärmte
Außenluft ausströmt.
[0041] Die in Fig. 6 dargestellte Beleuchtungsvorrichtung 67 weist eine Leuchtstoffröhre
68 auf, die von einem rohrartigen Gehäuse 69 umschlossen ist, wobei ungefähr ein halber
Rohrumfang als transparentes Schutzglas 70 und die zweite Hälfte des Umfangs als Reflektor
71 ausgebildet ist. Der Reflektor 71 ist so angeordnet, daß er das von der Leuchtstoffröhre
68 nach oben abgestrahlte Licht nach unten in den Kühlraum 39 reflektiert, so daß
die Waren 40 in dem Kühlraum 39 gut beleuchtet werden. Gleichzeitig absorbiert der
Reflektor 71 Wärmestrahlung der Leuchtstoffröhre 68 und gibt diese zur Außenseite
der Beleuchtungsvorrichtung 67 ab.
[0042] Die Beleuchtungsvorrichtung 67 ist mit geeigneten Befestigungsvorrichtungen an den
jeweiligen Seitenwänden 61,61 befestigt. Beim Öffnen der Schiebetüren 63,64 verbleibt
sie in ihrer Position, so daß auch im geöffneten Zustand der Abdeckhaube 60 eine gute
Beleuchtung des Kühlraums 39 gewährleistet bleibt.
[0043] Das Gehäuse 69 der Beleuchtungsvorrichtung 67 schützt die Leuchtstoffröhre 68 gegen
unbeabsichtigte Beschädigungen bei Entnahme oder Auffüllen von Kühlwaren 40. Dabei
kann sich eine Bedienungsperson auch mit einer Hand auf dem Gehäuse 69 der Beleuchtungsvorrichtung
67 abstützen, ohne daß dabei die Leuchtstoffröhre 68 beschädigt werden könnte.
[0044] Bei eingeschalteter Beleuchtungsvorrichtung 67 wird der Reflektor 71 der Beleuchtungsvorrichtung
67 durch ihre Wärmestrahlung erwärmt. Der Reflektor 71 gibt die so aufgenommene Wärme
nach außen ab und erwärmt dabei die ihn umgebende Luft. Die erwärmte Luft hat ein
geringeres spezifisches Gewicht als die sie umgebende Luft des stehenden Luftvolumens
42'', so daß ein Luftstrom 72 erwärmter Luft entlang der Glasschiebetüren 63,64 aufsteigt.
Die erwärmte Luft strömt schließlich durch den Außenluftauslaß 66 wieder aus der Abdeckhaube
60 aus, während durch den Außenlufteinlaß 65 neue, nicht erwärmte Außenluft einströmt,
die wiederum von der Beleuchtungsvorrichtung 67 erwärmt wird.
[0045] Durch die an der Innenseite der Glasschiebetüren 63,64 entlang fließende erwärmte
Luft werden die Glasscheiben der Glasschiebetüren 63,64 auf eine Temperatur, die annähernd
der Temperatur der Außenluft entspricht, erwärmt. Dadurch ist auch bei sehr hoher
Feuchtigkeit der Außenluft ein Kondensieren von Außenluftfeuchtigkeit an der Außenseite
der Glasschiebetüren 63,64 ausgeschlossen. Der Blick durch die Scheiben der geschlossenen
Glasschiebetüren 63,64 auf die Kühlwaren 40 ist daher stets frei.
[0046] Durch die Luftströmung entlang der Glasschiebetüreninnenseiten wird das stehende
Luftvolumen 42'' nicht in Bewegung versetzt, so daß seine isolierende Wirkung nicht
gestört wird.
1. Gefriertruhe mit mindestens einem von oben zugänglichen und durch eine Umwälzkühlung
gekühlten Kühlraum (39), in dessen Wand (15,16) ein Kaltluft-Einlaß (18) und ein Kaltluft-Auslaß
(19) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß über dem Kühlraum (39) eine Abdeckhaube (11,12,51,60) mit mindestens einem als
transparente Scheibe ausgebildeten Deckel (27,28,31,32, 63,64) vorgesehen ist, der
in solcher Höhe gegenüber dem Kaltluft-Einlaß (18) und den Kaltluft-Auslaß (19) angeordnet
ist, daß sich unter ihm ein im wesentlichen ruhendes Luftvolumen (42,42') oberhalb
einer Kühlströmung (41) zwischen Kaltluft-Einlaß (18) und Kaltluft-Auslaß (19) bildet.
2. Gefriertruhe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (11,12)
transparente Scheiben (26,30) als Wände aufweist.
3. Gefriertruhe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Scheibe (26-28,30-32)
der Abdeckhaube (11,12,51) um einen Abstand A höher als der Kaltluft-Einlaß (18) ist,
wobei A mindestens 5 cm beträgt.
4. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einige der Scheiben (26-28,30-32) der Abdeckhaube (11,12) an ihren Innenseiten eine
reflektierende Beschichtung aufweisen.
5. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
eine- Schiebetür (27,28,31,32) ist.
6. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube
(11,12) von dem Kühlraum (39) abnehmbar ist.
7. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube
(11) quaderförmig ausgebildet ist, wobei die Höhe über dem Kaltluft-Einlaß (18) vorzugsweise
5 bis 30 cm, insbesondere 10 bis 15 cm, beträgt.
8. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube
(12) eine pultartige Form aufweist, wobei die Höhe mindestens 5 bis 30 cm, vorzugsweise
10 bis 15 cm beträgt.
9. Gefriertruhe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube vertikale
Seitenwände (30) und darüber schräge Schiebetüren (31,32) als Dachwand aufweist.
10. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube
(12) an ihrer Oberseite einen aufragenden Schilderträger (37) aufweist.
11. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube
(60) mindestens einen Außenlufteinlaß (65) und mindestens einen höher angeordneten
Außenluftauslaß (66) aufweist, und
daß im Bereich des Außenlufteinlasses (65) eine Heizvorrichtung (67) angeordnet ist,
von der die einströmende Außenluft erwärmt wird, die an der Deckelinnenseite entlang
zum Außenluftauslaß (66) strömt.
12. Gefriertruhe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung (67)
eine wärmeabgebende Beleuchtungsvorrichtung ist.
13. Gefriertruhe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungsvorrichtung
(67) einen im Außenluftstrom (72) angeordneten Reflektor (71) aufweist, der das Licht
in Richtung des Kühlraumes (39) reflektiert und gleichzeitig die auf ihn auftreffende
Wärmestrahlung absorbiert.
14. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 11-13, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung
(67) oberhalb des Kaltluft-Einlasses (18) oder Kaltluft-Auslasses (19) des Kühlraums
(39) angeordnet ist.
15. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 12-14, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungsvorrichtung
(67) eine Gasentladungslampe (68) ist.
16. Gefriertruhe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasentladungslampe
(68) von einem langgestreckten Gehäuse (69) umschlossen ist.
17. Gefriertruhe nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (69) einen
Handgriff bildet.
18. Gefriertruhe nach einem der Ansprüche 11-17, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenlufteinlaß
(65) im Bereich des unteren Endes des Pultdaches (63,64) der pultartigen Abdeckhaube
(60) und der Außenluftauslaß (66) im Bereich des oberen Endes des Pultdaches (63,64)
angeordnet ist.
19. Abdeckhaube zum Nachrüsten einer oben offenen Gefriertruhe nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (11,12,51,60) mindestens
einen als transparente Scheibe ausgebildeten Deckel (27,28,31,32,63,64) aufweist,
der bei auf den Kühlraum (39) aufgesetzter Abdeckhaube (11,12,51,60) in solcher Höhe
gegenüber dem Kaltluft-Einlaß (18) und den Kaltluft-Auslaß (19) angeordnet ist, daß
sich unter ihm ein ruhendes Luftvolumen (42,42') oberhalb einer Kühlströmung (41)
zwischen Kaltluft-Einlaß (18) und Kaltluft-Auslaß (19) bildet.
20. Abdeckhaube nach Anspruch 19, mit den Merkmalen einer der Ansprüche 2-18.