[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für den Transport von flachen Produkten,
wie Versandtaschen, Pakete, Druckereiprodukte oder Werkstücke, die jeweils durch einen
Beschicker den an einem angetriebenen Zugmittel einer Fördervorrichtung befestigten,
eine dem darüber angeordneten Beschicker zugewendete Eintrittsöffnung aufweisenden
Transportbehältern zugeführt werden.
[0002] Solche Einrichtungen werden auch als Verteilförderer bei der Post oder bei Warenlagern
verwendet, wo die einer Sammelstelle zufliessenden Produkte auf entfernt liegende
Stellen zu verteilen sind.
Dabei weisen diese flachen Produkte nicht zuletzt aufgrund ihres unterschiedlichen
Inhalts u.a. ungleichmässige äussere Formen und Steifigkeiten auf, die hohe Anforderungen
an eine maschinelle Verarbeitung stellen.
[0003] Einrichtungen der Eingangs beschriebenen Art werden beispielsweise in Postämtern
zum Sortieren von Versandtaschen nach ihren Versandadressen eingesetzt.
Hierzu werden die Versandtaschen nach Erfassen der Versandadresse einem Beschicker
zugeführt, der die Versandtaschen den Transportbehältern übergibt, welche einer bestimmten
Abgabestelle gesteuert zugeordnet sind.
[0004] Die EP - A - 0 638 501 offenbart eine gattungsgleiche Einrichtung für den Weitertransport
von einzeln zugeführten flachen Produkten, bei der die Transportbehälter eine nach
oben gerichtete Eintrittsöffnung für die von einem Beschicker geförderten Produkte
aufweisen.
[0005] Die Praxis hat gezeigt, dass durch seitliche Öffnungen der Transportbehälter und
den führungslosen Zwischenraum oberhalb der Transportbehälter eine zuverlässige Beschickung
nicht gewährleistbar ist, wobei die unterschiedlichen Eigenschaften der geförderten
Produkte und die relativ hohe Fördergeschwindigkeit sich weiter negativ auf die Zuverlässigkeit
solcher Einrichtungen auswirken.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Einrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit welcher die Produkte auf dem Beschickungsweg die Transportbehälter
lagerichtig erreichen.
[0007] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass oberhalb der Fördervorrichtung
eine gleichsinnig zur Förderrichtung und etwa parallel zu den Eintrittsöffnungen der
Transportbehälter verlaufende, die Flugbahn der Produkte durchsetzende, aus mehreren
an einem endlos umlaufenden Zugorgan befestigten Führungsorganen gebildete Führungsanordnung
vorgesehen ist.
[0008] Durch diese konstruktive Massnahme wird es möglich sein, eine hohe Förderleistung
zu erzielen.
[0009] Vorteilhaft ist es, wenn die Führungsorgane sich in Bewegungsrichtung der Produkte
trichterartig verengend ausgebildet sind, sodass durch die anfänglich weite Führung
die Produkte die Führungsorgane sicher erreichen und auf dem anschliessenden Weg auf
eine schmale Flugbahn versetzt werden können.
[0010] Zweckmässig erweist es sich, wenn die Führungsorgane nach den regelmässigen Abständen
der sich folgenden Transportbehälter an dem Zugorgan befestigt und taktgleich mit
den Transportbehältern angetrieben sind, wodurch keine spezielle Abstimmung zur Übereinstimmung
der Führungsorgane und Transportbehälter an der Übergabestelle erforderlich wird.
[0011] Unterschiedliche Abstände verlangen differenzierte Geschwindigkeiten und eine Abstimmung
der Führungsorgane und Transportbehälter an der Übergabestelle.
[0012] Durch eine zur Förderrichtung der Fördervorrichtung entgegengesetzt geneigte Lage
der Transportbehälter, kann die Übergabestrecke an der Übergabestelle optimiert bzw.
verlängert werden.
[0013] Vorzugsweise ist das Zugmittel, an dem die Transportbehälter befestigt sind, durch
seitlich beabstandete Förderketten gebildet, die um Umlenkrollen endlos umlaufen.
[0014] Transportketten eignen sich besonders zur Befestigung der Führungsorgane durch ihre
Seitenwände an den Laufachsen der Kettenglieder.
[0015] Eine weitere Verbesserung der Betriebssicherheit und eine Vereinfachung gegenüber
den bekannten Transportbehältern kann dadurch erzielt werden, indem die Transportbehälter
allseits geschlossen ausgebildet sind und an der Eintrittsöffnung einen klappen- oder
schieberartigen Deckel aufweisen.
[0016] Zur Sicherstellung eines weitgehend stufenlosen Übergangs zwischen Führungsorganen
und Transportbehältern im Übergabebereich ist es günstig, wenn das stromabwärts liegende
Ende der Rutsche während der Beschickung an der in Förderrichtung rückwärtigen Innenwand
des Transportbehälters wenigstens annähernd ansteht.
[0017] Zur Verbesserung der Stabilisierung der Führungsorgane im Übergabebereich der Produkte
kann eine über diesem Bereich sich erstreckende seitliche Transportkettenführung vorgesehen
sein.
[0018] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Einrichtung,
- Fig. 2
- eine ausschnittweise Seitenansicht der Führungsanordnung im Bereich eines Führungsorgans,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht gemäss Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf Fig. 2
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines geschlossenen Trans portbehälters in der Transportlage,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines offenen Transportbehälters in der Entleerungslage und
- Fig. 7
- eine Ansicht des offenen Transportbehälters in Förderrichtung.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Fördervorrichtung 1, die an einem aus endlos umlaufenden Förderketten
2 gebildeten Zugmittel befestigte Transportbehälter 3 aufweist. Diese ist an ihrem,
einem Beschicker 4 zugewendeten oberen Ende mit einer Eintrittsöffnung 5 versehen,
durch die ein flaches Produkt 6 aus dem Beschicker 4 in den Transportbehälter 3 gefördert
wird bzw. fällt. Bei den Produkten 6 handelt es sich um Versandtaschen, Pakete, Druckereiprodukte
oder Werkstücke, die von einer Sammelstelle an verschiedene, entfernt liegende Orte,
Lager- oder Arbeitsplätze verteilt oder zu anderen Sammelstellen transportiert werden.
Die Transportbehälter 3, die in regelmässigen Abständen an dem Zugmittel befestigt
sind, weisen eine entgegen der Förderrichtung F der Fördervorrichtung 1 (nach hinten)
geneigte Lage auf, damit trotz der gedrängten Anordnungsweise die Länge der Beschickungsstrecke
eines Transportbehälters in Förderrichtung F optimiert werden kann.
Ein vorgeschlagener Beschicker 4, der die ankommenden Produkte 6 im Takt der Fördervorrichtung
1 an diese weitergibt, besteht aus einem in flächigem Reibschluss an der einen Hauptfläche
der Produkte 6 angreifenden Linearförderer 7 zum Übergeben der Produkte 6 an die Transportbehälter
3 und einem um eine senkrecht zur Förderrichtung des Linearförderers 7 gerichtete
Achse angetriebenen Förderrotor 8, der sich beim Übergeben mit einem Abrollbereich
seiner Umfangsfläche reibschlüssig auf der anderen Hauptfläche eines Produktes 6 abrollt.
Der Antrieb des Beschickers 4 erfolgt durch einen Motor 9, der durch ein Getriebe
10 mit einem als Linearförderer 7 ausgebildeteten Förderband und dem Förderrotor 8
verbunden ist. Eine Vorspanneinrichtung 11 sorgt für den richtigen Anpressdruck des
Förderrotors 8 an dem Produkte 6 (nachzulesen in der CH-Patentanmeldung Nr. 2501/95).
Zur Meidung eines führungslosen Förderweges zwischen dem Beschicker 4 und der Fördervorrichtung
1 resp. einem Transportbehälter 3 sieht die vorliegende Einrichtung eine Führungsanordnung
12 vor, die den Förderweg der Produkte 6 seitlich begrenzt. Diese Führungsanordnung
12 besteht aus einem oberhalb der Transportbehälter 3 gleichsinnig zur Förderrichtung
F der Fördervorrichtung umlaufend angetriebenen Zugorgan 13, gebildet aus zwei parallelen
Transportketten 14, an denen im Abstand der an dem Zugmittel der Fördervorrichtung
1 befestigten Transportbehälter 3 einzelne Führungsorgane 15 angeordnet sind, die
die Flugbahn resp. den Förderweg eines Produktes 6 durchsetzen. Förderketten 2 und
Transportketten 14 weisen jeweils parallele Trumme auf, die in einem Abschnitt eine
Übergabestrecke bilden. Da die Abstände der Transportbehälter 3 und der Führungsorgane
15 an der Transportkette 14 gleich gross sind, bewegen sie sich mit gleicher Geschwindigkeit
bzw. gemeinsam. Die Führungsorgane 15 sind trichterförmig ausgebildet und nach der
Flugbahn eines Produktes 6 ausgerichtet, d.h. die Zutrittsöffnung 16 weist gegenüber
der Eintrittsöffnung 5 der Transportbehälter 3 in Förderrichtung F betrachtet eine
Erweiterung auf, die das Erfassen der Produkte 6 erleichtert und durch die anschliessende
Verjüngung die Flugbahn eines Produktes 6 präzisiert.
Im vorliegenden Fall, wo die Eintrittsöffnung 5 der Transportbehälter 3 mit einem
klappenartigen Deckel 17 versehen sind, der im offenen Zustand einen Führungsanteil
bildet, ist das Führungsorgan 15 am stromabwärts gerichteten Ende mit einer als Rutsche
ausgebildeten Leitfläche 18 versehen. Die teilweise aufgelöste Trichterform des Führungsorgans
15 wird aufgrund der Deckelöffnung in diesem Bereich durch den Deckel 17 annähernd
wiederhergestellt.
Ein Schiebedeckel würde diese Vorkehrungen umgehbar machen. Die Lage der Leitfläche
18 ist an dem Führungsorgan 15 so gewählt, dass das stromabwärts liegende Ende der
Rutsche während der Beschickung an der in Förderrichtung F rückwärtigen Innenwand
19 des Transportbehälters 3 etwa ansteht, jedenfalls keinen störenden Absatz bildet
oder die Eintrittsöffnung 5 des Transportbehälters 3 nachteilig verkleinert.
[0020] Die Fig. 2 bis 4 weisen auf die Ausbildung eines Führungsorgans 15 und dessen Befestigung
an dem aus den beiden Transportketten 14 gebildeten Zugorgan 13 hin.
Fig. 2 zeigt das trichterförmige Führungsorgan 15 in der Beschickungslage. Es ist
jeweils durch eine Verbindungsstange 20 in der einen Schwenkachse 21 und in der anderen
Schwenkachse 22 eines Kettengliedes 23 befestigt, so dass die Transportketten 14 keine
Einschränkung bezüglich Beweglichkeit ihrer Kettenglieder erfahren. Zur Verstärkung
der Verbindung mit der Transportkette 14 ist jeweils eine an den Seitenwänden 24 des
Führungsorgans 15 befestigte Leiste 25 vorgesehen.
[0021] Die Fig. 5 bis 7 veranschaulichen die Ausbildung eines Transportbehälters 3 in der
Entleerungslage. Fig. 5 zeigt den noch geschlossenen Transportbehälter 3 der seine
Lage gegenüber der Beschickungsposition um etwa 180° geändert hat. Das Produkt 6 befindet
sich jetzt in Deckelnähe und verlässt den Transportbehälter 3 sobald der Deckel 17
geöffnet wird (siehe Fig. 6). In geschlossenem Zustand des Transportbehälters 3 wird
der Deckel 17 durch eine Verriegelungsvorrichtung 26 festgehalten, deren Riegel 27
zur richtigen Zeit durch eine Entriegelungsvorrichtung 28 gemäss Fig. 7 aus der Arretierung
gehoben wird. Das Schwenken des Deckels 17 zum Öffnen eines Transportbehälters 3 erfolgt
durch eine Drehfeder (nicht gezeichnet). Gegen die Kraft der Drehfeder wird der Deckel
17 wieder geschlossen.
1. Einrichtung für den Transport von flachen Produkten, wie Versandtaschen, Pakete, Druckereiprodukte
oder Werkstücke, die jeweils durch einen Beschicker den an einem angetriebenen Zugmittel
einer Fördervorrichtung befestigten, eine dem darüber angeordneten Beschicker zugewendete
Eintrittsöffnung aufweisenden Transportbehältern zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass oberhalb der Fördervorrichtung (1) eine gleichsinnig zur Förderrichtung und etwa
parallel zu den Eintrittsöffnungen (5) der Transportbehälter (3) verlaufende, die
Flugbahn der Produkte (6) durchsetzende, aus mehreren an einem endlos umlaufenden
Zugorgan (13) befestigten Führungsorganen (15) gebildete Führungsanordnung (12) vorgesehen
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsorgane (15)
sich in Bewegungsrichtung der Produkte (6) trichterförmig verengend ausgebildet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsorgane
(15) nach den regelmässigen Abständen der sich folgenden Transportbehälter (3) an
dem Zugorgan (13) befestigt und taktgleich mit den Transportbehältern (3) angetrieben
sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, wobei die Transportbehälter(3) eine der Förderrichtung
der Fördervorrichtung (1) entgegengesetzt geneigte Lage aufweisen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsorgane (15)
am stromabwärts liegenden Ende mit einer als Rutsche ausgebildeten Leitfläche (18)
versehen sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugorgan
(13) durch seitlich beabstandete Transportketten (14) gebildet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den Transportketten
(14) angeordneten Führungsorgane (15) durch seitliche Wände (24) mit den Laufachsen
der Kettenglieder (23) verbunden sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportbehälter
(3) allseits geschlossen ausgebildet sind und an der Einstrittsöffnung (5) einen klappen-
oder schieberartigen Deckel (17) aufweisen.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das stromabwärts
liegende Ende der Rutsche während der Beschikkung an der in Förderrichtung rückwärtigen
Innenwand (19) des Transportbehälters (3) wenigstens annähernd ansteht.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, bei der der Transportbehälter (3) einen klappenartigen
Deckel (17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (17) durch Federkraft
in die Offenstellung versetzt und durch eine Steuerkurve geschlossen wird.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsanordnung
(12) wenigstens im Beschickungsbereich eine seitliche Transportkettenführung (28)
aufweist.